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Jahresbericht 2012 der Welterbekoordination - Stadt Regensburg

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14 ] Koordinierung und Projektsteuerung<br />

Instandsetzung<br />

<strong>der</strong> Steinernen Brücke<br />

Die Steinerne Brücke (erbaut 1135 - 1146) überspannt<br />

seit nunmehr 866 Jahren als die älteste, teilweise<br />

noch unverän<strong>der</strong>t erhaltene romanische Steinbrücke<br />

in Deutschland die Donau. Neben dem Dom ist die<br />

Steinerne Brücke heute das bedeutendste Wahrzeichen<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> im Gesamtensemble „Altstadt <strong>Regensburg</strong><br />

mit <strong>Stadt</strong>amhof“, das im Jahr 2006 in die Liste <strong>der</strong><br />

Welterbestätten aufgenommen wurde. Sie stellt ein<br />

Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst in <strong>der</strong> Region<br />

dar und ein Denkmal von europäischem Rang, das es zu<br />

erhalten gilt.<br />

Die statischen-konstruktiven und restauratorischen<br />

Schäden am einmaligen Natursteinmauerwerk durch<br />

Verkehr, Umwelt und frühere Sanierungsdefizite erfor<strong>der</strong>n<br />

die Instandsetzung <strong>der</strong> Steinernen Brücke als eine<br />

insgesamt wichtige Aufgabe <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Regensburg</strong> und<br />

ihrer Bürger. Eine im Jahr 2006 grundlegende Entscheidung<br />

war die Beschränkung des Verkehrs auf Fußgänger<br />

und Radfahrer für die Zukunft.<br />

Oberste Prämisse in <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit den<br />

Denkmalschutzbehörden ist die denkmalgerechte und<br />

substanzschonende Instandsetzung <strong>der</strong> Natursteinbögen.<br />

Damit die Nie<strong>der</strong>schläge nicht mehr in das Innere<br />

<strong>der</strong> Brücken eindringen und damit Schädigungen<br />

hervorrufen können, erhält die Brücke eine neue<br />

Brückenoberfläche mit neuer Brüstung und ebenem<br />

Plattenbelag aus ostbayerischem Granit sowie eine<br />

Abdichtung des Mauerwerkes. Die Rampenbrücke zum<br />

Oberen Wöhrd erhält einen neuen Überbau, <strong>der</strong> auf die<br />

historischen Mauerwerkspfeiler aufgelegt wird.<br />

Die Gesamtmaßnahme wird in vier Bauabschnitten<br />

durchgeführt. Im 1. Bauabschnitt (seit 2010) werden<br />

das Natursteinmauerwerk <strong>der</strong> romanischen Bögen XII<br />

bis XV repariert und ein neuer Fahrbahnaufbau auf die<br />

abgedichtete Brückenoberfläche aufgebracht. Bei dem<br />

<strong>2012</strong> begonnenen 2. Bauabschnitt wurde das Natursteinmauerwerk<br />

<strong>der</strong> Bögen I, II sowie X und XI instandgesetzt.<br />

Diese vier Bögen sind in den letzten Jahren<br />

des zweiten Weltkriegs gesprengt worden und wurden<br />

nach dem Krieg in Beton wie<strong>der</strong>hergestellt. Im Gegensatz<br />

zum 1. Bauabschnitt wurde im 2. Bauabschnitt das<br />

Verblendmauerwerk instandgesetzt.<br />

Es wurden bisher folgende Maßnahmen durchgeführt:<br />

Maßnahmen 2010<br />

Vorarbeiten<br />

• Bau <strong>der</strong> Behelfsbrücke<br />

• Bau <strong>der</strong> Einhausung und Gerüste<br />

• Rückbau <strong>der</strong> Brüstungen und Teile <strong>der</strong> Fahrbahn<br />

• Baubegleitende Forschung und Bauarchäologie<br />

• Brückenoberfläche (Schildmauern und romanisches<br />

Gussmauerwerk)<br />

• Bau <strong>der</strong> Schildbogenabfangungen an den<br />

Bögen XII und XIII<br />

Maßnahmen 2011/<strong>2012</strong><br />

Natursteininstandsetzung <strong>der</strong> romanischen Bögen<br />

XII bis XV mit Schildmauerwerk und Gussmauerwerk<br />

mit folgenden Arbeitsschritten:<br />

Bögen<br />

• Abtrag <strong>der</strong> alten schadhaften Zementmörtelantragungen<br />

und Armierungsgitter<br />

• Großflächiges Freilegen <strong>der</strong> alten Mauerwerkssubstanz<br />

in unterschiedlicher Tiefe<br />

• Entfernen des alten harten Fugenmörtels bis auf den<br />

historischen Mörtel<br />

• Abstützen <strong>der</strong> Bogensteine<br />

• Aufnahme <strong>der</strong> freigelegten Mauerwerkssubstanz<br />

mit Fugenbild<br />

• Verpressen des Bogenmauerwerkes<br />

• Rückarbeiten <strong>der</strong> Steinflächen<br />

• Einsetzen von Vierungen bei stark geschädigten<br />

Steinen<br />

• Auftrag von Restaurierungsmörtel und Schutzanträgen<br />

bei weniger geschädigten Steinen<br />

• Oberflächenbearbeitung und Fugenschluss

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