Jahresbericht 2012 der Welterbekoordination - Stadt Regensburg
Jahresbericht 2012 der Welterbekoordination - Stadt Regensburg
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Modellfoto des Gewinnerentwurfs<br />
Studie – <strong>Stadt</strong>bildverträglichkeitsuntersuchung<br />
Auf Vorschlag <strong>der</strong> Unesco im März 2010 wurde eine<br />
weitere Studie erstellt. Im September 2010 legte das<br />
von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> beauftragte Büro Eisenlauer Voith –<br />
Architekten und <strong>Stadt</strong>planer aus München, eine Untersuchung<br />
zur <strong>Stadt</strong>bildverträglichkeit eines 65 m (Referenzobjekt)<br />
und eines 108 m hohen Ostenturmes vor. Die<br />
Studie kommt zu dem Ergebnis, dass auf <strong>der</strong> Grundlage<br />
<strong>der</strong> ermittelten Sichtbezüge, <strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> visuellen<br />
Auswirkungen des Projekts und <strong>der</strong> Beurteilung<br />
<strong>der</strong> qualitativen Eignung des gewählten Objektstandorts<br />
eine Realisierung des Ostenturms sowohl mit <strong>der</strong><br />
geplanten Höhe als auch mit baulichen Höhenwerten,<br />
die über 65 m liegen, in Bezug auf das Erscheinungsbild<br />
<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Regensburg</strong> als unverträglich einzustufen ist.<br />
Beteiligung <strong>der</strong> UNESCO – 2011<br />
Ende des Jahres 2010 wurden die vorliegenden Studien<br />
zusammen mit den Stellungnahmen des Bayerischen<br />
Landesamtes für Denkmalpflege und des Investors<br />
<strong>der</strong> UNESCO vorgelegt. Im Juli 2011 hat die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Regensburg</strong> die Stellungnahme <strong>der</strong> UNESCO zum<br />
„Hochhausprojekt Ostenturm“ über das Bayerische<br />
Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und<br />
Kunst erhalten. Dem Schreiben lag das Gutachten<br />
des Internationalen Rats für Denkmalpflege (ICOMOS<br />
International) bei.<br />
In dem Gutachten äußert ICOMOS erhebliche Bedenken<br />
zum Ostenturm. Der geplante Hochhausneubau<br />
mit einer Höhe von rund 100 Metern im Osten <strong>der</strong><br />
<strong>Stadt</strong> wird mit <strong>der</strong> Begründung abgelehnt, dass an<br />
diesem Standort ein Gebäude mit einer Höhe von mehr<br />
als 40 Metern eine nachteilige Auswirkung auf das<br />
Welterbegebiet haben könnte.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Stellungnahme <strong>der</strong> UNESCO hat <strong>der</strong><br />
Investor des Hochhausprojektes Abstand von <strong>der</strong> Realisierung<br />
eines 98 m hohen Büroturmes genommen. Das<br />
Projekt am Ostkreuz wurde seit Ende des Jahres 2011<br />
unter Beachtung <strong>der</strong> Empfehlungen <strong>der</strong> UNESCO mit<br />
geringerer Höhe weiter bearbeitet.<br />
Realisierungswettbewerb – <strong>2012</strong><br />
Anfang des Jahres <strong>2012</strong> traf <strong>der</strong> Investor die Entscheidung,<br />
einen Realisierungswettbewerb zur Entwicklung<br />
eines gebietsprägenden und identitätsstiftenden<br />
Gebäudeensembles im businessPARK <strong>Regensburg</strong><br />
durchzuführen. In einem städtebaulichen Ideenteil<br />
sollten die Entwicklungsmöglichkeiten <strong>der</strong> näheren<br />
Umgebung mit aufgezeigt werden.<br />
Im Juli <strong>2012</strong> entschied das Preisgericht über die Wettbewerbsarbeiten<br />
<strong>der</strong> 6 eingeladenen Teilnehmer. Den<br />
1. Preis erhielt die Architektengemeinschaft Hanns J.<br />
Huber / <strong>Regensburg</strong> und Prof. Dr. Rudolf Hierl / München.<br />
In <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Arbeit durch das Preisgericht<br />
wird hervorgehoben, dass das aufgelockerte<br />
Gebäudeensemble mit den drei in <strong>der</strong> Höhenentwicklung<br />
gestaffelten Einzeltürmen im Erscheinungsbild<br />
<strong>der</strong> Fernsicht ein signifikantes, erinnerbares Bild vermittelt,<br />
das neue Impulse für das Gebiet setzen kann. Als<br />
maximale Gebäudehöhe des höchsten <strong>der</strong> drei Türme<br />
wurden einvernehmlich 45 m festgelegt.<br />
Ausblick – 2013<br />
Das Wettbewerbsergebnis wurde Ende <strong>2012</strong> <strong>der</strong><br />
UNESCO vorgelegt. In <strong>der</strong> abschließenden Beurteilung<br />
wird festgestellt, dass mit dieser Planung keine Beeinträchtigungen<br />
des Welterbes <strong>Regensburg</strong> zu erwarten<br />
ist und das Projekt ihre Zustimmung findet. Dieser<br />
Planungsprozess findet mit dem Ergebnis des Realisierungswettbewerbes<br />
für alle Beteiligten einen zufriedenstellenden<br />
Abschluss. Die Investoren sind dabei, das<br />
Projekt in Richtung Realisierung voranzutreiben und<br />
zusammen mit <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> die weiteren Planungsschritte<br />
abzustimmen.<br />
Gerd Pielmeier<br />
<strong>Stadt</strong>planungsamt<br />
pielmeier.gerhard@regensburg.de