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Jahresbericht 2012 der Welterbekoordination - Stadt Regensburg

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Interview<br />

mit Alfred Helbrich<br />

Jedem <strong>der</strong> acht Handlungsfel<strong>der</strong> wurde für den Umsetzungsprozess<br />

des Managementplanes eine eigene<br />

Arbeitsgruppe zugeordnet. Dabei spielen die Paten <strong>der</strong><br />

Handlungsfel<strong>der</strong> eine wichtige Rolle. Alfred Helbrich<br />

leitet als Pate die Arbeitsgruppe Wirtschaft. Als ausgewiesener<br />

Altstadtkümmerer vertritt er zudem das Amt<br />

für Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung im Managementplan-Prozess.<br />

1. Was waren Ihrer Meinung nach die wichtigsten<br />

Schritte bei <strong>der</strong> Erarbeitung des Managementplanes?<br />

Der dreijährige Prozess zur Erarbeitung des Konzepts<br />

war geprägt durch den intensiven Austausch zwischen<br />

den Vertretern <strong>der</strong> einzelnen Themenfel<strong>der</strong>. Dass hierbei<br />

umfassend Fakten erörtert und vermittelt wurden und<br />

dadurch insgesamt ein größeres Verständnis für die<br />

vielfältigen Zusammenhänge des „Gesamtwirkungsmechanismus<br />

Altstadt“ bei allen Beteiligten entstanden ist,<br />

halte ich für am bedeutendsten.<br />

2. Wie bewerten Sie den integrativen Ansatz?<br />

Der Schutz des Welterbes als zentrale Verpflichtung<br />

aus <strong>der</strong> Ernennung als UNESCO-Welterbestätte ist<br />

selbstredend, dabei jedoch die nachhaltige Weiterentwicklung<br />

gleichzeitig im Fokus zu halten, war meines<br />

Erachtens nach zunächst nicht Allgemeingut. Im Laufe<br />

des Prozesses hat sich dies geän<strong>der</strong>t. Die Tatsache, dass<br />

im Welterbegebiet z. B. weit mehr als 20.000 Menschen<br />

ihren Arbeitsplatz haben und in über 400 <strong>der</strong> rund 1.000<br />

Einzelbaudenkmäler Einzelhandel stattfindet, ist stärker<br />

ins Bewusstsein gerückt – die hieraus resultierenden<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen und Notwendigkeiten ebenfalls.<br />

3. Welche Rolle spielte die Bürgerbeteiligung<br />

für das Handlungsfeld „Wirtschaft“?<br />

Der „Managementplan“ soll per definitionem „leicht<br />

verständlich und kommunizierbar sein sowie ermöglichen,<br />

dass sich die Akteure damit identifizieren können“.<br />

Der umfassende Erarbeitungsprozess und die große Zahl<br />

an beteiligten Bürgern und Vereinigungen haben hierzu<br />

wesentlich beigetragen – es hat sich ein stärkeres „Wir-<br />

Gefühl“ entwickelt. Die Bedeutung <strong>der</strong> „Wirtschaft“ für<br />

den Erhalt und die Sicherstellung <strong>der</strong> Multifunktionalität<br />

<strong>der</strong> Altstadt wurde herausgearbeitet und es konnten im<br />

direkten, kontinuierlichen Austausch gemeinsam Strategien<br />

und Maßnahmen erarbeitet werden.<br />

Koordinierung und Projektsteuerung ]<br />

19<br />

4. Welche Aspekte o<strong>der</strong> Anregungen bewerten Sie<br />

für Ihr Handlungsfeld als entscheidend?<br />

Die Erarbeitung und Festlegung des Grundsatzes: „Tradition<br />

erhalten und gestalten – Zukunft ermöglichen“.<br />

Handel und Dienstleistungen waren und sind prägend<br />

für das Welterbegebiet und sollen auch künftig diese<br />

bedeutende Funktion wahrnehmen. Die Entwicklungsdynamik<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft wird genutzt, um positive sozioökonomische<br />

Verän<strong>der</strong>ungen und Wachstum zu ermöglichen<br />

und dies stets unter Respektierung des überlieferten<br />

Welterbes. Dass hierbei auf die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Profilbildung<br />

einzelner Straßen und Quartiere sowie gezielt auf<br />

die Stärkung <strong>der</strong> Nebengeschäftslagen ein beson<strong>der</strong>es<br />

Augenmerk gerichtet wird, halte ich für ganz wesentlich.<br />

5. Welche Maßnahmen aus Ihrem Handlungsfeld<br />

sind bereits umgesetzt?<br />

Das Projekt „Einkaufserlebnis Welterbe – Das Flair <strong>der</strong><br />

Baudenkmäler entdecken“ konnte verstetigt und ausgebaut<br />

werden. Bei dem 5. <strong>Regensburg</strong>er Immobilienforum<br />

Altstadt wurden im Juli <strong>2012</strong> erneut die aktuellen Entwicklungen<br />

zum „Handel im Welterbe“ dargestellt und<br />

den Immobilieneigentümern wissenschaftlich fundiert<br />

präsentiert. Die Veranstaltung hat sich mittlerweile zu<br />

einer geschätzten Informations- und Austauschplattform<br />

entwickelt.<br />

6. Welche Schwerpunkte würden Sie in den kommenden<br />

Monaten setzen?<br />

Im Obermünsterviertel wird es im Frühjahr 2013 – im<br />

Rahmen des Projekts „Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren<br />

– Leben findet Innenstadt“ – zu einem umfassenden<br />

Planungs- und Beteiligungsprozess kommen. Inhaltlich<br />

geht es insbeson<strong>der</strong>e um die Sanierung <strong>der</strong> Straßen und<br />

Plätze im Sanierungsgebiet Obermünsterviertel.<br />

Als neues Aufgabengebiet wurde Ende 2011 einstimmig<br />

im <strong>Stadt</strong>rat beschlossen, das Entwicklungskonzept<br />

„Personenschifffahrt <strong>Regensburg</strong> 2020“ umzusetzen.<br />

Dies sollte in enger Verknüpfung zu den Handlungsfel<strong>der</strong>n<br />

„Tourismus“ und „Verkehr“ geschehen.<br />

Alfred Helbrich<br />

(Amt für Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung)<br />

Pate des Handlungsfeldes „Wirtschaft“<br />

helbrich.alfred@regensburg.de

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