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Kongressbroschüre mit Programm, Abstracts und weiteren Infos...

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28<br />

<strong>Abstracts</strong><br />

Gruppenstudien kaum angelegt werden. Dadurch<br />

hat sich in diesem Untersuchungsfeld die kontrollierte<br />

Einzelfallstudie <strong>mit</strong> unterschiedlichen Designs<br />

durchgesetzt. Neben den Einzelfallstudien wäre eine<br />

Effektivitätsbestimmung <strong>mit</strong> Rückschlüssen auf Erfolgs-<br />

wie Misserfolgsfaktoren bei bestimmten UK-<br />

Interventionen bei Nutzern unterschiedlichen Alters,<br />

<strong>mit</strong> unterschiedlichen Beeinträchtigungen <strong>und</strong> unterschiedlicher<br />

Herkunft im Rahmen einer Studie<br />

jedoch durchaus wünschenswert.<br />

Forschungsbereiche:<br />

Meines Erachtens spielt das Interventions- bzw.<br />

Therapiekonzept <strong>und</strong> so<strong>mit</strong> schon die frühe Beratung<br />

<strong>und</strong> Begleitung des Förderprozesses eine entscheidende<br />

Rolle. Als Forschungsfrage kann hier<br />

der Einfluss von UK-Systemkomponenten auf die<br />

kommunikativen Kompetenzen <strong>und</strong> die interaktiven<br />

Fähigkeiten einer unterstützt kommunizierenden<br />

Person abgeleitet werden, die es zukünftig gilt vertieft<br />

zu untersuchen.<br />

Auch der Einfluss von Personenvariablen auf die<br />

Nutzung von UK-Systemen sowohl vom unterstützt<br />

Kommunizierenden selbst, als auch seiner Gesprächspartner<br />

kann als weiterer Untersuchungsbereich<br />

benannt werden. Dabei können persönliche<br />

Einstellungen <strong>und</strong> Menschenbilder sowie die Kenntnisse<br />

über UK-Kompetenzen im Fokus stehen.<br />

Als weiterer sehr spannender Forschungsbereich in<br />

der UK kann an dieser Stelle auch der Einfluss von<br />

Technologien auf die Kommunikation, der Entwicklung<br />

innerer Sprache <strong>und</strong> Lautsprache <strong>und</strong>/oder die<br />

Interaktionsfähigkeit bei Personen <strong>mit</strong> Beeinträchtigungen<br />

in der Lautsprache angeführt werden. Durch<br />

die alltagstauglichen Augensteuerungen, die individuellen<br />

Kommunikationsgeräte sowie den Einsatz<br />

des „IPads“ <strong>mit</strong> verschiedenen Apps gibt es sowohl<br />

im inhaltlichen Bereich des Vokabulars <strong>und</strong> dessen<br />

Anordnung als auch im Bereich der Ansteuerungen<br />

kaum noch Grenzen für den unterstützt Kommunizierenden<br />

<strong>und</strong> sein Umfeld.<br />

Wirksamkeit:<br />

Miranda (1997) konnte sehr deutlich die Wirksamkeit<br />

von einem funktionalen Kommunikationstraining<br />

unter Einsatz von UK bei der Personengruppe,<br />

die sich lautsprachlich nicht ausreichend verständlich<br />

machen kann <strong>und</strong> zudem schwerwiegendes<br />

Problemverhalten (selbstverletzendes Verhalten,<br />

Aggressionen) zeigt, er<strong>mit</strong>teln. Von den 52 Beteiligten<br />

wiesen 85% eine sofortige <strong>und</strong> deutliche Reduktion<br />

des Problemverhaltens auf.<br />

In dieser Studie wurde allerdings auch deutlich,<br />

dass nicht allein der Einsatz von UK-Interventionen<br />

eine Verbesserung herbeiführt, sondern eine entsprechende<br />

Verbesserung immer auch von einem<br />

konsequenten Umgang der Gesprächspartner abhängig<br />

ist. So wurden im Rahmen dieser Studie von<br />

den Gesprächspartnern z.B. Botschaften angeboten,<br />

die einfach zu erlernen <strong>und</strong> einfach umzusetzen<br />

<strong>und</strong> zudem effektiv waren, d.h. <strong>mit</strong> wenig Aufwand<br />

konnten die Probanden eine stark erwünschte Konsequenz<br />

herbeiführen.<br />

Studien wie die von Miranda bringen wichtige Erkenntnisse<br />

für die gelingende Arbeit im Rahmen der<br />

UK. Als sehr positiv kann dabei herausgestellt werden,<br />

dass UK in den letzten Jahren kontinuierlich<br />

an Bedeutung gewonnen hat <strong>und</strong> <strong>mit</strong>tlerweile an<br />

vielen Universitäten, Fachhochschulen oder auch<br />

Fachschulen angestrebt wird, UK im Lehrplan <strong>und</strong><br />

im Forschungsbereich fest zu verankern.<br />

Dagegen steht jedoch die derzeit noch sehr hohe<br />

Zahl an Menschen, die keine alternativen Kommunikationsmöglichkeiten<br />

angeboten bekommen,<br />

weshalb die Verbesserung dieser Situation auch<br />

zukünftig unbedingt im Fokus unserer Arbeit liegen<br />

muss.<br />

Dietmar Hegeholz, Marcel Sorg<br />

Interdisziplinäres Zusammenspiel von Rehatechnik<br />

–Versorgung <strong>und</strong> Kontinenzversorgung<br />

im Rahmen der Kinderrehabilitation<br />

Verschiedene Erkrankungen sind durch Mehrfachbehinderungen<br />

gekennzeichnet. Blasen- <strong>und</strong> Darmfunktionsstörungen<br />

finden sich in großer Häufigkeit<br />

bei Erkrankungen wie traumatischer Querschnittlähmung,<br />

Spina bifida, anorektaler Malformation,<br />

Multipler Sklerose, u.a. Hier wird oft auch eine zusätzliche<br />

Versorgung <strong>mit</strong> einem Rollstuhl erforderlich.<br />

In der Behandlung der Blasenfunktionsstörung steht<br />

die urologische Funktionsdiagnostik zur Klassifizierung<br />

der Funktionsstörung <strong>mit</strong> der Auswahl des geeigneten<br />

Harnableitungsverfahrens im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Gezielte Diagnostik ermöglicht eine gezielte Therapie<br />

der Blasen- <strong>und</strong> Darmfunktionsstörungen. Ob<br />

operativ, konservativ oder medikamentös unterstützend,<br />

in vielen Fällen sind die Funktionsstörungen<br />

behandelbar. Bis zur Erreichung von Kontinenz oder<br />

in den Situationen, wo jegliche Therapieoptionen<br />

versagen würden, ist es heute möglich, <strong>mit</strong> modernen<br />

<strong>und</strong> hochwertigen Hilfs<strong>mit</strong>teln für Lebensqualität,<br />

Diskretion, Mobilität <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>äre Kontinenz<br />

zu sorgen.<br />

Bei der Versorgung <strong>mit</strong> Rehatechnik steht die motorische<br />

Funktionsstörung im Vordergr<strong>und</strong>. In der<br />

Anpassung von Rollstühlen beispielsweise werden<br />

detaillierte Anforderungen an die technischen Funktionen<br />

des Rollstuhls gesetzt, die einerseits durch<br />

spezielle Maße <strong>und</strong> Zubehör therapeutische Ziele<br />

unterstützen <strong>und</strong> andererseits eine höchstmögliche

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