1. April 2007 - Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen
1. April 2007 - Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen
1. April 2007 - Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen
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Verheißung, dass sie Gottes Wort ist.« (5)<br />
»Jesus Christus als das Wort Gottes <strong>in</strong> Person,<br />
die Heilige Schrift als Wort vom Wort<br />
und das Wagnis der Predigt – alle drei<br />
s<strong>in</strong>d aufe<strong>in</strong>ander bezogen und können<br />
nicht vone<strong>in</strong>ander getrennt werden.«<br />
Praktisch-theologisch und für die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmer erhellend<br />
und mahnend zugleich waren die Ausführungen<br />
von Annette Kurschus. Die Super<strong>in</strong>tendent<strong>in</strong><br />
aus Siegen ermutigte, dem<br />
Wort Gottes mehr zuzutrauen: Unterschätzen<br />
wir nicht den Durst nach Worten,<br />
die wir uns nicht selbst sagen können<br />
und die quer stehen zu dem, was wir<br />
schon immer zu wissen me<strong>in</strong>ten. Gottesdienste<br />
leben von diesem Wort, aber se<strong>in</strong>e<br />
Kraft und Fülle werde hier und dort von<br />
gut geme<strong>in</strong>ten aber geschwätzigen Plaudereien<br />
zerredet. Kurschus machte Mut,<br />
auch außerhalb der <strong>Kirche</strong>nmauern zum<br />
Anwalt des Gotteswortes zu werden, etwa<br />
bei Grußworten zu öffentlichen Anlässen<br />
und Veranstaltungen. Auch ungeübte<br />
Hörer bei Beerdigungen oder Taufen oder<br />
im seelsorgerlichen Gespräch können<br />
empfänglich se<strong>in</strong> für e<strong>in</strong> befreiendes oder<br />
mahnendes Wort. »Sie hören aufmerksam<br />
h<strong>in</strong>, wenn wir´s auf echte Weise sagen –<br />
nicht nur floskelhaft, sondern mit Überlegung<br />
und mit Biss, <strong>in</strong> die Situation h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>,<br />
mit Witz womöglich und mit Schlagfertigkeit,<br />
oder – wenn geboten – mit Strenge,<br />
unbequem und deutlich.«<br />
Bibelarbeit<br />
Vertieft wurde das Thema der Hauptversammlung<br />
am Samstagmorgen noch e<strong>in</strong>mal<br />
durch die Bibelarbeit von Dr. Magdalene<br />
Frettlöh zu den Versuchungen Jesu<br />
(Mt. 4, 1–11), an denen »grundsätzlich<br />
deutlich wird, welche Macht das Gotteswort,<br />
welche Widerstandskraft gegen<br />
lebenszerstörende Mächte das Vertrauen<br />
auf Gottes Gesetz hat … So grundsätzlich<br />
die Versuchungen auch s<strong>in</strong>d, denen<br />
Jesus hier ausgesetzt ist, <strong>in</strong> ihnen blitzen<br />
ja auch Erfahrungen auf, die wir machen:<br />
Dass wir versucht s<strong>in</strong>d, unser Leben selbst<br />
zu sichern, anstatt auf die täglich neue<br />
Fürsorge Gottes zu vertrauen; dass das<br />
Bibelwort, das wir im Mund führen, zu<br />
e<strong>in</strong>em teuflischen Wort werden kann, wo<br />
wir mit ihm über Gott verfügen wollen;<br />
dass wir uns – und sei es nur durch e<strong>in</strong>en<br />
kle<strong>in</strong>en Kniefall im Verborgenen – jenen<br />
Mächten und Gewalten andienen, die die<br />
Rolle Gottes <strong>in</strong> unserem Leben e<strong>in</strong>nehmen<br />
möchten … E<strong>in</strong>drücklicher kann die jüdische<br />
und unsere reformierte Überzeugung,<br />
dass Gottes Gebot e<strong>in</strong>e Gestalt des<br />
Evangeliums ist, kaum sichtbar werden.<br />
Die Versuchungsgeschichte spottet jeder<br />
Antithese von Gesetz und Evangelium<br />
und sie weckt, wie der Heidelberger Katechismus<br />
<strong>in</strong> Frageantwort 90 formuliert,<br />
»Lust und Liebe, nach dem Willen Gottes<br />
<strong>in</strong> allen guten Werken zu leben«.<br />
D. Peter Bukowski (l<strong>in</strong>ks) im Gespräch mit Jörg Schmidt<br />
Vere<strong>in</strong>sangelegenheiten<br />
Neben dem thematischen Teil gab es<br />
noch Beschlüsse und Wahlen sowie den<br />
Bericht des Generalsekretärs. So hat die<br />
Hauptversammlung e<strong>in</strong> neues und gerechteres<br />
– weil transparentes – Beitragssystem<br />
e<strong>in</strong>geführt. Die Beiträge der<br />
<strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>den richten sich nach<br />
deren Gliederzahlen und nicht mehr prozentual<br />
nach deren Haushaltsvolumen.<br />
Den Geme<strong>in</strong>den, die nun höhere Beiträge<br />
zu entrichten haben, signalisierten<br />
Schatzmeister und Generalsekretär für<br />
Übergangszeiten e<strong>in</strong>e entgegenkommende<br />
Gesprächsbereitschaft. Zu den<br />
F<strong>in</strong>anzen konnte der Schatzmeister Dr.<br />
Arno Schilberg mitteilen, dass die F<strong>in</strong>anzlage<br />
sich zwar konsolidiert habe,<br />
die Situation jedoch gut beobachtet werden<br />
müsse. Noch könne niemand voraussehen,<br />
wie sich die neue Beitragsstruktur<br />
auswirken werde.<br />
Jörg Schmidt, Generalsekretär, wies <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>em Bericht auf die mit se<strong>in</strong>em<br />
Dienstantritt im Dezember 2005 veränderte<br />
Situation h<strong>in</strong>. Der Umzug nach<br />
Hannover habe sich bewährt, die Wege<br />
zu ökumenischen Partnern und Gremien<br />
seien kürzer, und dieser Umstand schaffe<br />
Freiraum für den neuen Schwerpunkt,<br />
die Kontakte mit den Mitgliedern des<br />
Reformierten Bundes vermehrt zu pflegen.<br />
Viel verspricht sich der Generalsekretär<br />
von dem neuen Internetforum<br />
»reformiert-<strong>in</strong>fo.de«, das den Mitgliedern<br />
ermöglichen wird, jene Informationen<br />
abzurufen, die sie vor Ort brauchen.<br />
Sechs Personen wurden für acht Jahre<br />
<strong>in</strong>s Moderamen berufen. Peter Bukowski<br />
wurde wiedergewählt, fünf neue Moderamensmitglieder<br />
wurden berufen: Pastor<br />
Dr. Jochen Denker (Ronsdorf), Dr.<br />
Klaus Wilhelm Knauth (Potsdam), Kar<strong>in</strong><br />
Kürten (Hannover), Frauke Thees (Emden)<br />
und Pastor Hans-Georg Ulrichs<br />
(Karlsruhe). Aus dem Moderamen wurden<br />
nach achtjähriger engagierter Mitarbeit<br />
Hanne-Lore Altstadt (Frankfurt),<br />
Georg Rieger (Nürnberg), Astrid Weiß<br />
(Siegen), Dr. Kar<strong>in</strong> Zönnchen (Berl<strong>in</strong>)<br />
und Barbara Schenk (R<strong>in</strong>teln) verabschiedet.<br />
Der Hauptversammlung lag e<strong>in</strong> Antrag<br />
vor: »Gerechte Teilhabe von Menschen<br />
mit Beh<strong>in</strong>derungen im Reformierten<br />
Bund und se<strong>in</strong>en Geme<strong>in</strong>den und <strong>Kirche</strong>n«.<br />
Der Antrag wurde am Samstagmorgen<br />
diskutiert. Nach <strong>in</strong>tensivem<br />
Gespräch beschloss die Hauptversammlung<br />
mit großer Mehrheit folgenden Auftrag<br />
an das Moderamen: »Das Moderamen<br />
wird gebeten, die dem Reformierten<br />
Bund verbundenen Geme<strong>in</strong>den und <strong>Kirche</strong>n<br />
durch geeignete Vorschläge zu<br />
unterstützen, die gerechte Teilhabe von<br />
Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung am kirchlichen<br />
Leben und Arbeiten weitestgehend<br />
zu ermöglichen. Dazu f<strong>in</strong>det die vom<br />
Konvent Nord erarbeitete Geme<strong>in</strong>dehilfe<br />
Verwendung.«<br />
Die Beiträge zur Hauptversammlung<br />
(Predigt, Berichte, Referate, Bibelarbeit)<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>zwischen veröffentlicht worden<br />
<strong>in</strong> der epd-Dokumentation Nr. 8 vom<br />
27.2.<strong>2007</strong>.<br />
Fritz Baarl<strong>in</strong>k, Veldhausen<br />
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