Linda Warrink - Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen
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ORGAN FÜR DIE EVANGELISCH-ALTREFORMIERTE KIRCHE IN NIEDERSACHSEN<br />
Nr. 8, 117. Jahrgang Sonntag, 15. April 2007 3713. Folge.<br />
Befiehl dem Herrn de<strong>in</strong>e Wege<br />
und hoffe auf ihn, er wird’s wohl machen<br />
Psalm 37, 5<br />
Neues Leben<br />
Wir haben Ostern gefeiert. Licht aus dem Dunkel,<br />
Leben aus dem Tod: Gott schenkt es uns<br />
durch Jesus Christus. Die erwachende Natur,<br />
der Frühl<strong>in</strong>g, der dem W<strong>in</strong>ter die Macht nimmt<br />
– ich denke, wir dürfen das alles <strong>in</strong> diesen Ta -<br />
gen als S<strong>in</strong>nbild nehmen für Gottes Schöpferkraft,<br />
die aus dem Leblosen Lebendiges schafft.<br />
Wer bleibt nicht e<strong>in</strong>mal stehen und wird still<br />
beim Anblick des frischen Grüns der Bäume<br />
und der vielfältigen Blütenpracht?<br />
Zum 400. Geburtstag des Liederdichters Paul Gerhardt<br />
Osterfreude im Angesicht des Leids<br />
»Auf, auf me<strong>in</strong> Herz mit Freuden, nimm wahr,<br />
was heut’ geschicht; wie kommt nach großem<br />
Leiden nun e<strong>in</strong> so großes Licht«, auf diese<br />
Weise drückt der Dichterpfarrer Paul Gerhardt<br />
se<strong>in</strong>e Freude <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Osterlied aus (EG 112). Vor 400 Jahren, am<br />
12. März 1607, wurde der wohl bekannteste protestantische Liederdichter<br />
geboren. Und Leiden hat er wahrhaftig gekannt, war<br />
doch der Dreißigjährige Krieg se<strong>in</strong> ständiger Begleiter. Se<strong>in</strong>e<br />
Eltern verlor er früh, von se<strong>in</strong>er Ehefrau musste er schon nach<br />
dreizehn Ehejahren Abschied nehmen, und von den fünf K<strong>in</strong>dern<br />
des Ehepaares überlebte nur se<strong>in</strong> Sohn Paul Friedrich.<br />
Lebenslieder<br />
Und dennoch hat er uns e<strong>in</strong>en Schatz an Liedern h<strong>in</strong>terlassen,<br />
die viele Generationen begleiteten, <strong>in</strong> Freude und <strong>in</strong> Leid. »O<br />
Haupt voll Blut und Wunden« gehört dazu, »Lobet den Herren,<br />
alle, die ihn ehren«, »Ich s<strong>in</strong>ge dir mit Herz und Mund«, das<br />
wunderbare Sommerlied »Geh aus, me<strong>in</strong> Herz« oder »Nun lasst<br />
uns gehn und treten«. Auch <strong>in</strong>s katholische »Gotteslob« hat<br />
Paul Gerhardts Dichtung E<strong>in</strong>gang gefunden, wohl e<strong>in</strong> Zeichen<br />
dafür, wie sehr er die wahren Empf<strong>in</strong>dungen der Menschen<br />
anzusprechen vermochte.<br />
Gottvertrauen trotz Anfechtung<br />
Der Glaube umfasste mit se<strong>in</strong>en wärmenden Strahlen Gerhardts<br />
Leben <strong>in</strong> allem Leid. Er blendete es nicht aus, sondern sah es im<br />
hellen Licht der Gnade und der Verheißungen Gottes. Und so<br />
vermochte der Barockdichter Verse zu schaffen, die bee<strong>in</strong>druckend<br />
von der Freude und dem Trost des christlichen Glaubens<br />
sprechen. Gerhardt gelang dies auf e<strong>in</strong>e Weise, die die existentiellen<br />
Bedürfnisse der Menschen aufnahm. Se<strong>in</strong>e Aussagen des<br />
Gottvertrauens erschienen aber niemals billig, sondern stets<br />
glaubwürdig und getragen vom Zutrauen zu<br />
dem, der alles lenkt und <strong>in</strong> den Händen hält.<br />
Geme<strong>in</strong>sames:<br />
Psalmist und Liederdichter<br />
»Befiehl dem Herrn de<strong>in</strong>e Wege und hoffe auf<br />
ihn, er wird’s wohl machen und wird de<strong>in</strong>e<br />
Gerechtigkeit heraufführen wie das Licht und<br />
de<strong>in</strong> Recht wie den Mittag«, heißt es <strong>in</strong> Vers 5<br />
und 6 des 37. Psalms. Auch diese Vertrauensaussage<br />
des Psalmbeters geschieht auf dem<br />
H<strong>in</strong>tergrund von Leiderfahrungen. Der Beter<br />
sieht die Gottlosen oft triumphieren und sehnt<br />
sich nach Gerechtigkeit. Paul Gerhardt hat sich<br />
auf Psalm 37, Vers 5 bezogen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em se<strong>in</strong>er<br />
bekanntesten Lieder. »Befiehl du de<strong>in</strong>e Wege«<br />
(EG 361) heißt es, »und was de<strong>in</strong> Herze kränkt,<br />
der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt. Der Wolken,<br />
Luft und W<strong>in</strong>den gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege<br />
f<strong>in</strong>den, da de<strong>in</strong> Fuß gehen kann.« Gottes Verheißungen vertrauen<br />
<strong>in</strong> allem Leid und allen Anfechtungen – das ist es, was den<br />
Barockdichter hier mit dem Psalmdichter verb<strong>in</strong>det. Und es verb<strong>in</strong>det<br />
ihn mit vielen Generationen nach ihm und mit uns.<br />
Was uns vielleicht stört …<br />
Deshalb dürfen wir uns anstecken lassen von der Glaubensfreude<br />
dieses Liederdichters. So manchem mag er auch e<strong>in</strong> Vorbild<br />
im Glauben se<strong>in</strong>, wohl wissend, dass niemand perfekt ist. Denn<br />
se<strong>in</strong> hartes Urteil über die Reformierten (Gerhardt war überzeugter<br />
Lutheraner) ist für viele nicht unproblematisch. Ge -<br />
wöhn lich verweist man hier auf die Gepflogenheiten se<strong>in</strong>er<br />
Zeit, <strong>in</strong> der viele mit ökumenischem Mite<strong>in</strong>ander noch nicht<br />
viel im S<strong>in</strong>n hatten.<br />
Und unser Lied heute?<br />
Es ist gut, dass der 400. Geburtstag Paul Gerhardts <strong>in</strong> diesem Jahr<br />
überall begangen wird. Konzerte, Musike<strong>in</strong>spielungen, Bücher,<br />
Traktate und Vorträge gibt es reichlich. Denn der Schatz der<br />
guten Traditionen muss gepflegt werden, damit er lebendig<br />
bleibt. Gleichzeitig sollten wir es aber nicht versäumen, unsere<br />
eigenen Formulierungen für unser ganz persönliches »Befiehl du<br />
de<strong>in</strong>e Wege« im 21. Jahrhundert zu f<strong>in</strong>den. Denn der Glaube will<br />
sprachfähig se<strong>in</strong> <strong>in</strong> der aktuellen Situation und Zeit. Also:<br />
Gedenkt Paul Gerhardts – aber vergesst nicht, dem Herrn EUER<br />
NEUES Lied zu s<strong>in</strong>gen! Dagmar Bouws, Uelsen
Seite 60<br />
I M S T R O M D E R Z E I T<br />
Leben aus der<br />
Freude des Glaubens (4)<br />
»Leben aus der Freude des Glaubens«, die deutschsprachige Fassung der Erklärung<br />
»Leren leven met verwonder<strong>in</strong>g« der Generalsynode der Protestantischen <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong><br />
den Niederlanden (PKN), beschäftigt sich aus aktuellem Anlass (Entstehung der<br />
PKN, Situation der <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sich verändernden Kultur) mit dem Auftrag und<br />
der Gestalt der <strong>Kirche</strong> und beschreibt die <strong>Kirche</strong> als Geme<strong>in</strong>schaft unter dem Wort,<br />
<strong>in</strong> E<strong>in</strong>heit und Vielfalt, als Gestalt der hoffnungsvollen Erwartung, als <strong>Kirche</strong>, die für<br />
die Menschen da se<strong>in</strong> will (vgl. die »Grenzboten«-Ausgaben vom 18. Februar,<br />
4. und 18. März 2007). Im Schlussteil werden die hier folgenden zusammenfassenden<br />
Leitl<strong>in</strong>ien genannt.<br />
Die Synode der PKN geht <strong>in</strong> ihrem Handeln<br />
von folgenden Leitl<strong>in</strong>ien aus:<br />
1. Beharrlichkeit und Fortschritt<br />
Die Protestantische <strong>Kirche</strong> will e<strong>in</strong>e <strong>Kirche</strong><br />
des Wortes se<strong>in</strong>. Inmitten von Anfechtungen<br />
und Krisen vertrauen wir auf die Verheißung<br />
Christi, auf die Gabe se<strong>in</strong>es Geistes<br />
und die Kraft des Glaubens sowie auf<br />
se<strong>in</strong>e Nähe <strong>in</strong> unserem Alltag (Joh. 10, 10<br />
und 14, 12). Wir setzen der Apathie und<br />
Verzagtheit beharrlich unseren Glauben<br />
an die positive Kraft des Evangeliums entgegen.<br />
Dies stärkt uns <strong>in</strong> der Überzeugung,<br />
dass Gott das letzte Wort über<br />
unser Leben hat (Lied 225, 3, »Liedboek<br />
der Kerken«). Darum wollen wir uns e<strong>in</strong>setzen<br />
für e<strong>in</strong>en zielgerichteten Geme<strong>in</strong>deaufbau,<br />
die Zurüstung unserer Glaubensgeme<strong>in</strong>schaft<br />
und für e<strong>in</strong>e liebevolle<br />
und effektive Begleitung der Geme<strong>in</strong>den.<br />
2. Stärkung des Glaubens<br />
Bei all unserer Arbeit – auf Orts- und Landesebene<br />
– werden wir das Wort Gottes<br />
und damit Liebe, Hoffnung und Wachstum<br />
<strong>in</strong> den Mittelpunkt stellen (Eph. 4,<br />
15 f.). Wir wissen um unsere Fehler, aber<br />
wir vertrauen auch auf die Vergebung<br />
und Erneuerung durch unseren Herrn.<br />
Deswegen konzentrieren wir uns zuerst<br />
auf e<strong>in</strong>e Stärkung des Glaubens. Wir s<strong>in</strong>d<br />
davon überzeugt, dass das Gespräch über<br />
den (persönlichen) Glauben sowie die<br />
Stär kung von Geme<strong>in</strong>degliedern, ihren<br />
Glau ben anderen mitzuteilen, das Wachstum<br />
der <strong>Kirche</strong> fördern können (Lied 25,<br />
2, »Liedboek der Kerken«). Der Glaube <strong>in</strong><br />
die Kraft des Wortes muss das Leben der<br />
<strong>Kirche</strong> bestimmen – und nicht die Sorge<br />
über den Niedergang (1. Joh. 5, 5).<br />
3. Missionarischer Auftrag<br />
Es ist uns e<strong>in</strong> wichtiges Anliegen, die Ortsgeme<strong>in</strong>de<br />
bei ihrem missionarischen Auftrag<br />
zu unterstützen. Dabei sollen die<br />
unterschiedlichen Gaben von Geme<strong>in</strong>degliedern<br />
gefördert werden. Zusammen<br />
mit den Geme<strong>in</strong>den wollen wir Worte<br />
suchen, die das Evangelium so verkündigen,<br />
dass Menschen davon <strong>in</strong> ihrem Le -<br />
ben berührt werden. Wir sehnen uns da -<br />
nach, dass <strong>in</strong> den Niederlanden die Zahl<br />
der Menschen wächst, die das Evangelium<br />
hören und ihm vertrauen. Für diese<br />
Menschen wollen wir da se<strong>in</strong> und mit<br />
ihnen <strong>Kirche</strong> se<strong>in</strong>. Zugleich wollen wir uns<br />
verstärkt um die Menschen bemühen, die<br />
wir mit unserer heutigen Art, <strong>Kirche</strong> zu<br />
se<strong>in</strong>, nicht erreichen.<br />
4. Glaubensunterricht<br />
<strong>Kirche</strong> kann auch <strong>in</strong> Zukunft nur bestehen,<br />
wenn ihre Glieder im Glauben unterrichtet<br />
s<strong>in</strong>d bzw. werden. Persönlicher<br />
und geme<strong>in</strong>schaftlicher Unterricht müssen<br />
Priorität haben. Wir wollen dafür sorgen,<br />
dass Geme<strong>in</strong>den genügend Material<br />
zur Verfügung haben, mit dessen Hilfe sie<br />
ihre Glieder auf moderne Art und Weise<br />
zurüsten können. Jede Geme<strong>in</strong>de soll die<br />
Chance zur eigenen Entwicklung nutzen.<br />
Dabei wird sie – auf Wunsch – durch das<br />
Landeskirchenamt unterstützt. Die Hilfen<br />
können je und je verschieden se<strong>in</strong> und sollen<br />
den Bedürfnissen der Geme<strong>in</strong>den an -<br />
gepasst se<strong>in</strong>.<br />
5. Offen für die Jugend<br />
Jugendliche und junge Erwachsene sollen<br />
<strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den alle Freiheiten bekommen,<br />
um auf ihre Weise nach neuen Formen<br />
von <strong>Kirche</strong> und Geme<strong>in</strong>dese<strong>in</strong> zu<br />
suchen. So können sie Jesus Christus besser<br />
kennen lernen und ihren Glauben vertiefen.<br />
Junge Menschen brauchen und<br />
suchen das Gespräch über den Glauben;<br />
auch das Gespräch zwischen den Generationen<br />
ist dabei wichtig. Wir bitten die<br />
Geme<strong>in</strong>den, diese Gespräche so gut wie<br />
möglich zu fördern. Wir bitten die (kirchlichen)<br />
Jugendorganisationen, enger zu -<br />
sam menzuarbeiten.<br />
6. Spiritualität<br />
In der »Erlebniskultur« von heute suchen<br />
wir nach neuen Formen der Spiritualität.<br />
Dabei machen wir dankbar Gebrauch<br />
von unseren protestantischen Quellen,<br />
wollen aber auch offen se<strong>in</strong> für neue Elemente,<br />
die uns durch andere christliche<br />
Traditionen angeboten werden. Die Kir-<br />
che wird ihre Geme<strong>in</strong>den unterstützen<br />
auf dem Gebiet von Meditation und Spiritualität,<br />
Lebensfragen, Ethik und Bibelverständnis.<br />
7. Image<br />
Als <strong>Kirche</strong> müssen wir unsere Aktivitäten<br />
vor dem H<strong>in</strong>tergrund der Frage betrachten,<br />
ob sie <strong>in</strong>teressant, e<strong>in</strong>ladend und<br />
aktivierend s<strong>in</strong>d für die Menschen um<br />
uns. Wir verpflichten uns, unser Geme<strong>in</strong>dese<strong>in</strong><br />
und unser Reden und Handeln<br />
selbstkritisch zu betrachten und wo möglich<br />
zu verbessern.<br />
8. Das Gespräch<br />
zwischen den Geme<strong>in</strong>den<br />
Wir bitten e<strong>in</strong>ander, sowohl <strong>in</strong> unserer<br />
eigenen Geme<strong>in</strong>de als auch mit anderen<br />
Geme<strong>in</strong>den das Gespräch über unseren<br />
Auftrag, Geme<strong>in</strong>de Jesu Christi zu se<strong>in</strong>, zu<br />
suchen. Dieses kirchliche Gespräch muss<br />
immer mehr den Charakter e<strong>in</strong>es Ge -<br />
spräches über den Glauben bekommen.<br />
Die Classisversammlungen (<strong>Kirche</strong>nkreissitzungen)<br />
werden hier<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>spirierende<br />
Rolle spielen.<br />
9. Persönliche Kontakte<br />
Weil Menschen heutzutage weniger angesprochen<br />
werden wollen als Teil e<strong>in</strong>er<br />
Grup pe, wollen wir den Kontakt zu <strong>in</strong>dividuellen<br />
Menschen suchen. Wir wollen<br />
die Fragen der Menschen ernst nehmen.<br />
Neu e Formen der Kommunikation, wie<br />
zum Beispiel über das Internet, wollen wir<br />
<strong>in</strong>tensiver nützen.<br />
10. Aufgaben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
multikulturellen Gesellschaft<br />
Im Geme<strong>in</strong>deleben und <strong>in</strong> der Arbeit der<br />
(weltweiten) Diakonie wollen wir die Liebe<br />
Christi sichtbar machen. Deswegen wird<br />
die Geme<strong>in</strong>de auch ihre Aufgaben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
multikulturellen Gesellschaft ernst nehmen<br />
und Menschen beistehen, denen sie<br />
unterwegs begegnet. Bei dieser Aufgabe<br />
verpflichtet sich die Landeskirche, die<br />
Ortsgeme<strong>in</strong>den zu unterstützen. Weil<br />
unser Herr unser ganzes Leben <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />
Dienst nehmen will, wollen wir den<br />
Gegensatz zwischen Wort und Tat überw<strong>in</strong>den<br />
helfen.<br />
11. Zusammenarbeit mit anderen<br />
<strong>Kirche</strong>n und Organisationen<br />
Als vere<strong>in</strong>igte <strong>Kirche</strong> suchen wir die enge<br />
Zusammenarbeit mit anderen <strong>Kirche</strong>n<br />
und verwandten Organisationen. Auch<br />
wollen wir eng zusammenarbeiten mit<br />
kirchennahen Vere<strong>in</strong>en, die der <strong>Kirche</strong> dienen<br />
wollen. Es geht uns dabei um die missionarische<br />
Präsenz der <strong>Kirche</strong>. Ökumene<br />
muss zielgerichtet se<strong>in</strong>. Das geme<strong>in</strong>same<br />
Studium und die Zusammenarbeit mit<br />
anderen <strong>Kirche</strong>n und Glaubensgeme<strong>in</strong>schaften<br />
s<strong>in</strong>d hierbei wichtige Mittel. Wir<br />
wollen vor allem die Beziehungen zu den<br />
so genannten »Migrantenkirchen« (<strong>in</strong><br />
den Niederlanden) verstärken und die
Zusammenarbeit mit ihnen vertiefen. Im<br />
Kontakt mit unseren Partnern im Ausland<br />
wollen wir das Thema der missionarischen<br />
Präsenz <strong>in</strong> den Vordergrund stellen.<br />
Hier geht es darum, vone<strong>in</strong>ander zu lernen<br />
und mite<strong>in</strong>ander neue Wege e<strong>in</strong>zuschlagen.<br />
12. <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> der Gesellschaft<br />
Wir wollen deutlich machen, dass die <strong>Kirche</strong><br />
e<strong>in</strong>e wichtige Funktion <strong>in</strong> der Gesellschaft<br />
haben kann. Auf nationaler und<br />
auf <strong>in</strong>ternationaler Ebene wollen wir teilnehmen<br />
an dem Gespräch über Fragen<br />
des menschlichen Zusammenlebens und<br />
Fragen des Friedens, der Gerechtigkeit<br />
und der Bewahrung der Schöpfung. Auch<br />
wollen wir den ethischen Fragen <strong>in</strong> Bezug<br />
auf Leben und Tod nicht ausweichen.<br />
Leuchtfeuer<br />
»Der Rat der <strong>Evangelisch</strong>en <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong><br />
Deutschland veröffentlicht diesen Text<br />
mit der Absicht, e<strong>in</strong>e Diskussion anzuregen,<br />
und <strong>in</strong> der Hoffnung, dass er Auftakt<br />
und Antrieb für e<strong>in</strong>e Reformdebatte<br />
auf allen kirchlichen Ebenen und Handlungsfeldern<br />
wird«, heißt es im Vorwort<br />
(S. 9) des Impulspapiers »<strong>Kirche</strong> der<br />
Freiheit«. Die Erklärung spricht nicht<br />
alle Aufgabenfelder der <strong>Kirche</strong> an; außer<br />
Betracht bleiben zum Beispiel der Dialog<br />
der Religionen, die weltweite Ökumene,<br />
die <strong>in</strong>ternationale Vernetzung der<br />
evangelischen <strong>Kirche</strong>. Besonders <strong>in</strong> den<br />
Blick genommen werden die demografischen<br />
und f<strong>in</strong>anziellen Entwicklungen,<br />
die durch konzeptionelle Überlegungen<br />
zum Positiven gewendet werden sollen.<br />
Biblische Motive<br />
Bischof Huber, Vorsitzender des Rates der<br />
EKD, beschreibt den Weg, den der Rat der<br />
EKD suchen und fördern will: »Bei e<strong>in</strong>em<br />
aktiven Umbauen, Umgestalten und Neuausrichten<br />
der kirchlichen Arbeit und<br />
e<strong>in</strong>em bewussten Konzentrieren und<br />
Investieren <strong>in</strong> zukunftsverheißende Ar -<br />
beits gebiete wird e<strong>in</strong> Wachsen gegen den<br />
Trend möglich« (S. 7). Genannt werden<br />
vier biblisch geprägte Grundannahmen,<br />
die für die vorgelegten Überlegungen prägend<br />
s<strong>in</strong>d: 1. Geistliche Profilierung statt<br />
undeutlicher Aktivität, 2. Schwerpunktsetzung<br />
statt Vollständigkeit, 3. Beweg -<br />
lichkeit <strong>in</strong> den Formen statt Klammern<br />
an Strukturen, 4. Außenorientierung statt<br />
Selbst genügsamkeit.<br />
Zwölf Leuchtfeuer<br />
Leuchtfeuer wurden <strong>in</strong> früheren Zeiten am<br />
Strand oder <strong>in</strong> den Bergen gesetzt, um<br />
Menschen unterwegs Zielorientierung zu<br />
geben. In diesem S<strong>in</strong>n wird im Schlussteil<br />
des Impulspapiers <strong>in</strong> zwölf Leuchtfeuern<br />
konkretisiert, welche qualitativen und<br />
strukturellen Umwandlungen die evangelische<br />
<strong>Kirche</strong> nach Me<strong>in</strong>ung des Rates der<br />
EKD braucht. Je drei Leuchtfeuer beziehen<br />
sich auf vier Handlungsfelder, <strong>in</strong> denen<br />
e<strong>in</strong> Mentalitätswandel und Aufbruch<br />
angestrebt wird: 1. <strong>in</strong> den kirchlichen<br />
Kernangeboten (vgl. »Grenzbote« vom<br />
18. Februar), 2. bei allen Mitarbeitenden<br />
(vgl. »Grenzbote« vom 19. März), 3.<br />
beim kirchlichen Handeln <strong>in</strong> der Welt (vgl.<br />
»Grenzbote« vom 4. März). An dieser<br />
Stelle folgen die Aussagen der Leuchtfeuer<br />
10 bis 12, die sich auf das 4. Handlungsfeld,<br />
nämlich die kirchliche Selbstorganisation,<br />
beziehen.<br />
10. Leuchtfeuer<br />
Auf Gott vertrauen und das Leben<br />
gestalten – die f<strong>in</strong>anzielle Solidarität<br />
aller <strong>Kirche</strong>nmitglieder stärken und<br />
ergänzende F<strong>in</strong>anzierungssysteme etablieren.<br />
Im Jahre 2030 hat die evangelische <strong>Kirche</strong><br />
neben der <strong>Kirche</strong>nsteuer als ihre<br />
F<strong>in</strong>anzbasis und der projektbezogenen<br />
F<strong>in</strong>anzierung durch Fördervere<strong>in</strong>e, Kirchbauvere<strong>in</strong>e,<br />
Stiftungen und Fundrais<strong>in</strong>g<br />
e<strong>in</strong>e weitere Säule der F<strong>in</strong>anzierung ihrer<br />
Aufgaben etabliert, die aus der mitverantwortenden<br />
Solidarität aller <strong>Kirche</strong>nmitglieder<br />
der <strong>Kirche</strong> gespeist wird.<br />
11. Leuchtfeuer<br />
Auf Gott vertrauen und das Leben gestalten<br />
– die Konzentration der Kräfte auch<br />
<strong>in</strong> den Landeskirchen vorantreiben.<br />
Bis zum Jahre 2030 ist die Zahl der<br />
Gliedkirchen <strong>in</strong> der evangelischen <strong>Kirche</strong><br />
so konzentriert, dass e<strong>in</strong>e annähernd<br />
gleichstarke kirchenleitende Dienstleistung<br />
für alle Regionen <strong>in</strong> Deutschland<br />
ermöglicht und die Zukunftsfähigkeit der<br />
<strong>Kirche</strong> dadurch nachhaltig gefördert wird.<br />
Als politisch s<strong>in</strong>nvoller Ausgangspunkt für<br />
die zukünftige Zahl und Größe der Landeskirchen<br />
liegt die Orientierung an den<br />
Bundesländern (ohne die kle<strong>in</strong>en Länder)<br />
nahe.<br />
12. Leuchtfeuer<br />
Auf Gott vertrauen und das Leben<br />
gestalten – die EKD-Ebene für e<strong>in</strong> »<strong>Evangelisch</strong><br />
<strong>in</strong> Deutschland” profilieren.<br />
Im Jahre 2030 repräsentiert die EKD im<br />
Dienst der Geme<strong>in</strong>schaft der Gliedkirchen<br />
den deutschen Protestantismus <strong>in</strong> der<br />
Öffentlichkeit und organisiert die Abstimmungsprozesse<br />
nach <strong>in</strong>nen, soweit die<br />
Bekenntnisfamilien und Landeskirchen<br />
dies wünschen. In <strong>in</strong>haltlichen Fragen formuliert<br />
sie geme<strong>in</strong>same Qualitätsstandards,<br />
auf juristisch-f<strong>in</strong>anzieller Ebene<br />
bemüht sie sich um annähernd gleiche<br />
Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen und <strong>in</strong> thematischen<br />
Bereichen <strong>in</strong>itiiert sie Kompetenzzentren<br />
und organisatorische Dienstleistungszentren.<br />
Das biblische Motiv des stellvertretenden<br />
Handelns wird <strong>in</strong> diesen E<strong>in</strong>richtungen<br />
konkretisiert.<br />
<strong>Evangelisch</strong> im 21. Jahrhundert<br />
»E<strong>in</strong>e evangelische <strong>Kirche</strong> der Freiheit wird<br />
auch im 21. Jahrhundert ihrem Öffentlichkeitsauftrag,<br />
ihrer diakonischen Ausrichtung,<br />
ihrer evangelisch profilierten Bildungsarbeit,<br />
ihrer kulturprägenden Kraft<br />
und ihrer ökumenischen Grundorientierung<br />
verpflichtet se<strong>in</strong>« (Seite 44). Das<br />
Christliche ersche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> dreifacher Gestalt:<br />
als kirchliches Christentum im Leben der<br />
Geme<strong>in</strong>den und im Handeln der kirchlichen<br />
Institutionen, als öffentliches Christentum<br />
<strong>in</strong> vielfältigen kulturellen<br />
Zusammenhängen (Sprache, Musik,<br />
Stadtbild, Feiertage, Gedenktage), als<br />
<strong>in</strong>dividualisiertes Christentum <strong>in</strong> unterschiedlichsten<br />
Gestalten privater Frömmigkeit<br />
oder e<strong>in</strong>er zum<strong>in</strong>dest teilweise<br />
christlich geprägten Weltsicht. Im<br />
Umbruch der Gegenwart will die evangelische<br />
<strong>Kirche</strong> den Platz des Christentums<br />
<strong>in</strong> der Moderne stärken.<br />
Jan Alberts, Nordhorn<br />
Woche für das Leben<br />
Mit K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> die Zukunft gehen<br />
»Mit K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> die Zukunft gehen« ist das Motto der diesjährigen Woche<br />
für das Leben vom 21. bis 28. April. Die Woche für das Leben ist e<strong>in</strong>e Initiative<br />
der katholischen und der evangelischen <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> Deutschland. Alle<br />
Diözesen und Landeskirchen, alle Geme<strong>in</strong>den, alle kirchlichen E<strong>in</strong>richtungen,<br />
Verbände und Initiativen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>geladen, e<strong>in</strong>en Beitrag zu leisten zu<br />
e<strong>in</strong>er k<strong>in</strong>derfreundlicheren, lebensfreundlicheren und menschenfreundlicheren<br />
Gestaltung der Gesellschaft.<br />
Besonders <strong>in</strong>teressant ist das Thema für alle, die <strong>in</strong> den Bereichen Erziehung,<br />
K<strong>in</strong>derbetreuung, schulische Bildung und Religionsunterricht, Familienbildung<br />
und -beratung oder Erwachsenenbildung engagiert s<strong>in</strong>d. Hier<br />
bieten sich e<strong>in</strong>e Vielzahl von Möglichkeiten zur konkreten Umsetzung vor<br />
Ort: vom Elternabend <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagesstätte über Gesprächsforen und<br />
-podien, Ausstellungen, Diskussionsveranstaltungen, Tage der offenen Tür<br />
bis zu ökumenischen Gottesdiensten.<br />
Auftakt wird die bundesweite Eröffnungsveranstaltung am 21. April <strong>in</strong><br />
Bremen se<strong>in</strong>.<br />
www.woche-fuer-das-leben.de<br />
Seite 61
Seite 62<br />
Nachruf auf<br />
Prof. Herman Ridderbos<br />
Inspirierender Lehrer und Mahner der <strong>Kirche</strong><br />
Am 8. März starb Professor Herman Ridderbos aus Kampen im hohen<br />
Alter von 98 Jahren. Er war der Letzte e<strong>in</strong>er Generation von Hochschullehrern,<br />
denen e<strong>in</strong>e ganze Generation auch unserer Pastoren e<strong>in</strong>e solide<br />
theologische Ausbildung verdankt.<br />
Inspirierender Lehrer<br />
Als wir – damit denke ich auch an<br />
He<strong>in</strong>rich Voogd, Anton Ley und Joachim<br />
Guhrt – e<strong>in</strong> paar Jahre nach<br />
Kriegsende unser theologisches Studium<br />
<strong>in</strong> Kampen anf<strong>in</strong>gen, galt Herman<br />
Ridderbos trotz se<strong>in</strong>er damaligen<br />
»Jugendlichkeit« als <strong>in</strong>spirierender<br />
Lehrer. Er führte uns kundig und<br />
nicht ohne Humor <strong>in</strong> die verschiednen<br />
Fächer der neutestamentlichen<br />
Wissenschaft e<strong>in</strong>.<br />
Es waren die Jahre, <strong>in</strong> denen er die<br />
vielfältigen Aspekte der Botschaft der<br />
Evangelien <strong>in</strong> ihrer Vielfalt und E<strong>in</strong>heit<br />
erforschte, was zu se<strong>in</strong>er ersten<br />
großen Publikation führte: »De komst<br />
van het Kon<strong>in</strong>krijk«. In späteren Jahren<br />
habe ich das Buch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er etwas<br />
verkürzten Fassung für Indonesien<br />
bearbeiten dürfen. Dort wie hier galt<br />
es als Prüfungsstoff für die Theologie<br />
des Neuen Testaments. In späteren<br />
Jahren wandte er sich konzentriert<br />
der Botschaft des Apostels Paulus zu.<br />
Er schrieb Kommentare zu verschiedenen<br />
se<strong>in</strong>er Briefe; und wieder war<br />
e<strong>in</strong> Standardwerk das Ergebnis: »Paulus<br />
– E<strong>in</strong> Entwurf se<strong>in</strong>er Theologie«.<br />
Später wurde es auch <strong>in</strong>s Deutsche<br />
übersetzt.<br />
Inzwischen gab er auch immer wieder<br />
Vorlesungen über das nicht leicht<br />
zu erklärende Johannesevangelium.<br />
In den Jahren nach se<strong>in</strong>er Emeritierung<br />
wandte er alle Zeit und Energie<br />
darauf, e<strong>in</strong>en zweibändigen Kommentar<br />
auf dieses Evangelium zu<br />
schreiben. In jener Zeit kam ich als<br />
se<strong>in</strong> Nachfolger oft bei ihm über die<br />
Schwelle. Ich werde es nie vergessen.<br />
Se<strong>in</strong>e Frau litt schon lange an der Alzheimerkrankheit.<br />
Sie saß stundenlang<br />
teilnahmslos an e<strong>in</strong>em Tisch im Esszimmer.<br />
Er hatte alle Bücher, die er<br />
benötigte, aus se<strong>in</strong>em Arbeitszimmer<br />
geholt und arbeitete am Esszimmertisch<br />
an se<strong>in</strong>em Kommentar. Und er<br />
schaffte es auch jetzt wieder, dieses<br />
Werk zu e<strong>in</strong>em guten Ende zu führen.<br />
Mahner der <strong>Kirche</strong><br />
Ich werde nicht versuchen, e<strong>in</strong>en<br />
voll ständigen Überblick über das<br />
theo logische Schaffen von Herman<br />
Rid derbos zu geben. Man spürte se<strong>in</strong>en<br />
Aufsätzen, Schriften und Bü -<br />
chern aber immer an, wie sehr es ihm<br />
um »die Sache« g<strong>in</strong>g, um das unverfälschte<br />
Evangelium. Und wem das<br />
Evangelium e<strong>in</strong> Herzensanliegen ist,<br />
dem geht auch die <strong>Kirche</strong> zu Herzen.<br />
Jahrzehntelang schrieb er e<strong>in</strong>en<br />
wöchentlichen Beitrag im »Gereformeerd<br />
Weekblad«. Viele Beiträge mö -<br />
gen ungelesen geblieben se<strong>in</strong>, aber<br />
die Seite 2 mit se<strong>in</strong>em Beitrag unter<br />
dem Titel »Van week tot week« lasen<br />
wohl die allermeisten Bezieher. Herman<br />
Ridderbos war e<strong>in</strong> Mahner der<br />
<strong>Kirche</strong>. Er war nicht konservativ, aber<br />
er hatte es auch nicht nötig, progressiv<br />
genannt zu werden. Er begleitete<br />
die Geschehnisse <strong>in</strong> <strong>Kirche</strong> und Ge -<br />
sellschaft kritisch und <strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiver<br />
Beteiligung. Was <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong><br />
den vergangenen Jahrzehnten oft als<br />
»Leiden an der <strong>Kirche</strong>« bezeichnet<br />
wurde, blieb auch ihm nicht erspart.<br />
In freundschaftlicher<br />
Verbundenheit<br />
Ich kann dieses »In memoriam« nicht<br />
abschließen ohne e<strong>in</strong> persönliches<br />
Wort tiefer Dankbarkeit für diesen<br />
theologischen Lehrer, der auch <strong>in</strong> mir<br />
das Interesse für die Wissenschaft des<br />
Neuen Testaments geweckt hat. Er<br />
war me<strong>in</strong> Lehrer, danach me<strong>in</strong> Promotor,<br />
und dann wurde ich auf dem<br />
Lehrstuhl <strong>in</strong> Kampen se<strong>in</strong> Nachfolger.<br />
Bis vor e<strong>in</strong> paar Monaten hatte ich<br />
oft die Freude, <strong>in</strong> freundschaftlicher<br />
Verbundenheit mit ihm Gespräche zu<br />
führen. Er war schon reichlich 95<br />
Jahre, als ich ihm e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />
erschienenen Sammelband unter<br />
dem Titel »Verkündigtes Heil« mit<br />
Studien zu den ersten drei Evangelien<br />
zukommen ließ. Bei der ersten darauf<br />
folgenden Begegnung bei e<strong>in</strong>er Tasse<br />
Kaffee zeigte es sich, dass er die meisten<br />
dar<strong>in</strong> enthaltenen Aufsätze <strong>in</strong>zwischen<br />
gelesen hatte. Es war für mich<br />
das größte Lob, als ich vernahm, dass<br />
er sich über das Ersche<strong>in</strong>en dieses<br />
Buches herzlich gefreut hatte.<br />
Herman Ridderbos<br />
Foto aus: B. Jan Aalbers und He<strong>in</strong>rich Baarl<strong>in</strong>k,<br />
»Herman Ridderbos – nuchter en bewogen«,<br />
Kamper M<strong>in</strong>iaturen VIII, Kampen 2002<br />
Im Rückblick auf Professor Herman<br />
Ridderbos fällt mir das Wort aus<br />
Hebräer 13,7 e<strong>in</strong>, <strong>in</strong> dem es heißt:<br />
»Gedenket an eure Lehrer, die euch<br />
das Wort Gottes gesagt haben. Ihr<br />
Ende schaut an und folgt ihrem<br />
Worte nach.« Ist es zufällig, dass<br />
gleich darauf der Satz folgt: »Jesus<br />
Christus, gestern und heute, und derselbe<br />
auch <strong>in</strong> Ewigkeit!«? Unser Le -<br />
ben und Wirken hat e<strong>in</strong> Ende, auch<br />
das irdische Leben e<strong>in</strong>es hochbetagten<br />
Herman Ridderbos hatte e<strong>in</strong> En -<br />
de, aber Jesus Christus bleibt und<br />
wirkt weiter, auch unter uns.<br />
He<strong>in</strong>rich Baarl<strong>in</strong>k, Nordhorn<br />
Monatspruch April 2007<br />
Ob wir leben<br />
oder ob wir sterben,<br />
wir gehören dem Herrn.<br />
Römer 14, 8b
Nias geht nicht unter!<br />
Der Wiederaufbau der<br />
zerstörten <strong>in</strong>donesischen Insel macht Fortschritte<br />
Pater Johannes Hämmerle vom Kapuz<strong>in</strong>erorden<br />
bahnte sich e<strong>in</strong>en Weg<br />
durch die Menschenmassen und verkündete<br />
laut rufend und auf e<strong>in</strong>em Plakat:<br />
»Gott hat unsere geliebte Insel<br />
geschaffen. Sie geht nicht unter. Geht<br />
zurück <strong>in</strong> eure Dörfer, betet und arbeitet!<br />
Glaubt an Gott und nicht an die<br />
Gerüchte!« An diesem Sonntag, dem 3.<br />
April 2005, waren Tausende mit dem<br />
Allernotwendigsten zum Hafen von<br />
Nias gekommen, um verzweifelt zu versuchen,<br />
e<strong>in</strong>en Platz auf e<strong>in</strong>er Fähre<br />
oder e<strong>in</strong>em Boot nach Sumatra zu<br />
bekommen. »Nächste Woche wird die<br />
Insel Nias untergehen!«, lautete das<br />
Gerücht, das sich wie e<strong>in</strong> Lauffeuer<br />
unter den mehr als 700 000 E<strong>in</strong>wohnern<br />
verbreitet hatte.<br />
Großer materieller Schaden …<br />
Die Fluchtwelle kam nicht ganz überraschend.<br />
Zu viel hatten die Menschen<br />
auf Nias <strong>in</strong> den zurückliegenden Monaten<br />
erlebt. Am 26. Dezember 2004<br />
hatte der Tsunami die Küstenregion im<br />
Westen der Insel mit e<strong>in</strong>er riesigen<br />
Welle überflutet. Es hatte im Gegensatz<br />
zum benachbarten Sumatra nur e<strong>in</strong>ige<br />
hundert Tote gegeben, aber dennoch<br />
hatten viele Menschen auf Nias Freunde<br />
und Verwandte verloren. Trotzdem<br />
gab es e<strong>in</strong>en Willen zum Neuanfang,<br />
DIAKONIE<br />
Von Frank Kürschner-Pelkmann<br />
und so waren die Wiederaufbauarbeiten<br />
<strong>in</strong> vollem Gange, als die Insel am<br />
28. März 2005 von e<strong>in</strong>er weiteren Ka -<br />
tastrophe betroffen wurde. E<strong>in</strong>es der<br />
schwersten jemals auf der Welt gemessenen<br />
Erdbeben erschütterte Nias, hob<br />
die 120 Kilometer lange Insel um mehr<br />
als e<strong>in</strong>en Meter an und ließ tausende<br />
Häuser e<strong>in</strong>stürzen. Besonders die zweiund<br />
dreigeschossigen Gebäude der<br />
Inselhauptstadt Gunungsitoli fielen <strong>in</strong><br />
sich zusammen und begruben mehr als<br />
600 Menschen unter sich.<br />
Ebenso groß wie der materielle Schaden<br />
waren die psychischen Auswirkungen.<br />
Zwei Katastrophen b<strong>in</strong>nen drei<br />
Monaten, das war für viele Menschen<br />
der ohneh<strong>in</strong> armen Insel zu viel Leid.<br />
Da das Erdbeben zu Bodenverwerfungen<br />
geführt hatte, entstand die<br />
Befürchtung, als Nächstes werde die<br />
ganze Insel untergehen. Tausende flohen<br />
nach Sumatra und kehrten erst<br />
Monate später zurück.<br />
Es dauerte lange, bis die Menschen<br />
auf Nias die <strong>in</strong>nere Kraft gewannen,<br />
den Wiederaufbau energisch anzupacken.<br />
In dieser Situation war und ist es<br />
wichtig, dass viele <strong>in</strong>ternationale Organisationen<br />
mit Geldern und Fachleuten<br />
dabei helfen, diesen Neuanfang zu<br />
wagen. Darunter s<strong>in</strong>d auf der zu mehr<br />
als 90 Prozent christlichen Insel viele<br />
kirchliche Organisationen. Die Vere<strong>in</strong>te<br />
<strong>Evangelisch</strong>e Mission, die seit vielen<br />
Jahren partnerschaftlich mit der<br />
Christlich-Protestantischen <strong>Kirche</strong> auf<br />
Nias (BNKP), der größten protestantischen<br />
<strong>Kirche</strong>, verbunden ist, beteiligte<br />
sich gleich nach den Katastrophen an<br />
der Bereitstellung von Nahrungsmitteln<br />
und dem Notwendigsten für<br />
obdachlos gewordene Familien. Inzwischen<br />
ist daraus die Mitwirkung an<br />
E<strong>in</strong> Mahnmal <strong>in</strong> Gunungsitoli er<strong>in</strong>nert an die Tsunami- und Erdbebenopfer<br />
e<strong>in</strong>er systematischen Aufbau- und Entwicklungsarbeit<br />
geworden. E<strong>in</strong> wichtiges<br />
Signal ist die Unterstützung beim<br />
Wiederaufbau von 50 zerstörten <strong>Kirche</strong>ngebäuden<br />
der BNKP und weiterer<br />
protestantischer <strong>Kirche</strong>n. Dafür werden<br />
von der VEM nicht nur F<strong>in</strong>anzen zur<br />
Verfügung gestellt, sondern es wurde<br />
auch e<strong>in</strong> Team zur fachlichen Betreuung<br />
der Bauvorhaben unter Leitung<br />
des Architekten Jusup Sukatendel gebildet.<br />
Dieser <strong>in</strong>donesische VEM-Mitarbeiter<br />
hat erkannt, wie wichtig es für<br />
die vom Erdbeben betroffenen Menschen<br />
ist, dass wieder e<strong>in</strong>e <strong>Kirche</strong> im<br />
Dorf steht als sichtbares Zeichen, dass<br />
Nias nicht untergeht: »Das Geld wird<br />
auch dafür gegeben, dass die Menschen<br />
wieder Hoffnung schöpfen.«<br />
Damit Hoffnung entsteht, brauchen<br />
die Menschen auch wieder Arbeit.<br />
Besonders hart betroffen vom Tsunami<br />
waren die Fischerfamilien im Westen<br />
von Nias, die mit ihren Booten auch<br />
ihre Existenzgrundlage verloren hatten.<br />
Deshalb unterstützte die VEM den<br />
Bau von 80 Fischerbooten und acht<br />
größeren Fischereifahrzeugen <strong>in</strong> der<br />
kle<strong>in</strong>en hauseigenen Werkstatt der<br />
BNKP. Für Bauern werden Kurse zur<br />
Verbesserung der Schwe<strong>in</strong>ezucht angeboten,<br />
denn Schwe<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d die wirtschaftliche<br />
Existenzgrundlage vieler<br />
Familien. Damit die Ernährungsgrund-<br />
Seite 63
Die Aula Sundermann auf Nias ist das größte Gebäude und bietet Platz für 1500 Menschen<br />
lage durch mehr Gemüse und Obst verbreitert<br />
wird, f<strong>in</strong>den Fortbildungsprogramme<br />
<strong>in</strong> ökologischer Landwirtschaft<br />
statt. Parallel dazu gibt es<br />
An gebote für Frauen über gesunde<br />
Er nährung, aber auch zur Familien -<br />
planung. Das ist auf Nias, wo die meisten<br />
Familien zwischen sechs und acht<br />
K<strong>in</strong>der haben, e<strong>in</strong> zugleich wichtiges<br />
und heikles Thema. Damit die Frauen<br />
ihre neuen E<strong>in</strong>sichten <strong>in</strong> den Familien<br />
durchsetzen können, ist ihre Stärkung<br />
<strong>in</strong> der traditionell stark patriarchalen<br />
Gesellschaft von Nias erforderlich, e<strong>in</strong>e<br />
langfristige Aufgabe. Immerh<strong>in</strong> ord<strong>in</strong>iert<br />
die BNKP bereits seit Anfang der<br />
1990er Jahre Frauen zu Pastor<strong>in</strong>nen.<br />
... und traumatische<br />
Erfahrungen<br />
Nicht vergessen werden dürfen die<br />
Menschen, die mit ihren traumatischen<br />
Erfahrungen während des Tsunamis<br />
und des Erdbebens nicht fertig<br />
wer den. Dazu gehört der kle<strong>in</strong>e Junge,<br />
der gleich nach dem Erdbeben neben<br />
den Trümmern se<strong>in</strong>es Elternhauses<br />
stand, se<strong>in</strong>e Eltern unter den schweren<br />
Betonteilen um Hilfe schreien hörte,<br />
nichts für sie tun konnte und dann<br />
miterleben musste, wie die Hilferufe<br />
immer leiser wurden und se<strong>in</strong>e Mutter<br />
und se<strong>in</strong> Vater schließlich starben. Zur<br />
seelsorgerlichen Betreuung der Überlebenden<br />
hat die BNKP e<strong>in</strong>ige Pastor<strong>in</strong>nen<br />
und Pastoren <strong>in</strong> Trauma-Behandlung<br />
ausbilden lassen. Heilung kann<br />
nach den traumatischen Erfahrungen<br />
nur e<strong>in</strong> langer, schmerzlicher Prozess<br />
se<strong>in</strong>, der e<strong>in</strong>e mitfühlende Begleitung<br />
braucht und länger dauert, als der Neubau<br />
von Gebäuden.<br />
Zu den deutlich sichtbaren Zeichen,<br />
dass es für die <strong>Kirche</strong>n und die Gesellschaft<br />
von Nias aufwärts geht, gehört<br />
der Wiederaufbau der »Aula Sundermann«<br />
mit Unterstützung des Lazarus<br />
Seite 64<br />
Hilfswerks aus Hürth bei Köln. Die riesige<br />
Aula war beim Erdbeben am 28.<br />
März 2005 e<strong>in</strong>gestürzt. Lazarus-Mitarbeiter<br />
Gert Widmann er<strong>in</strong>nert sich:<br />
»Vor mir lag e<strong>in</strong> Trümmerfeld mit gro-<br />
ßen Betonbrocken, Stahlteilen, Stahlträgern.<br />
Alles lag wirr durche<strong>in</strong>ander.<br />
Zu Schaden kam bei dem E<strong>in</strong>sturz niemand,<br />
aber die Betroffenheit war sehr<br />
groß.« Die BNKP konnte das Hilfswerk<br />
überzeugen, dass die <strong>Kirche</strong> und die<br />
ganze Inselbevölkerung e<strong>in</strong>en großen<br />
Bedarf an diesem Versammlungsort<br />
hatten. Und so ermöglichte das Lazarus<br />
Hilfswerk den Neubau der Halle für<br />
1500 Menschen. Nun sorgen aber massive<br />
Stützpfeiler dafür, dass die »Aula<br />
Sundermann« jedem Erdbeben trotzen<br />
kann. Der schöne Neubau wird <strong>in</strong>zwischen<br />
<strong>in</strong>tensiv genutzt und ist zu<br />
e<strong>in</strong>em Symbol dafür geworden, dass<br />
Nias nicht untergeht, sondern auf dem<br />
Weg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e bessere Zukunft ist.<br />
Frank Kürschner-Pelkmann<br />
arbeitet als freier Journalist <strong>in</strong> Hamburg.<br />
Mit freundlicher Genehmigung<br />
übernommen aus: »In die Welt für die<br />
Welt/Frauenleben«. Magaz<strong>in</strong> der Vere<strong>in</strong>ten<br />
<strong>Evangelisch</strong>en Mission 2/2007, Seite 26 f.<br />
EINLADUNGEN<br />
Musik zur<br />
nachösterlichen Freudenzeit<br />
Neuenhaus. Der Projektchor der ev.-reformierten <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de Neuenhaus<br />
lädt am Sonntag, 22. April, um 20.00 Uhr zu e<strong>in</strong>er Geistlichen<br />
Abendmusik <strong>in</strong> die <strong>Kirche</strong> e<strong>in</strong>. Erkl<strong>in</strong>gen soll Musik zur nachösterlichen<br />
Freudenzeit mit Werken von He<strong>in</strong>rich Schütz, He<strong>in</strong>rich von Herzogenberg,<br />
Max Reger. Neben dem Projektchor unter Leitung von Betty Alsmeier wirken<br />
Gertrud Vos mit e<strong>in</strong>em Flötenensemble sowie Derk Vos an der Orgel<br />
mit. Der E<strong>in</strong>tritt ist frei.<br />
Projektchor Neuenhaus<br />
Leitung: Betty Alsmeier<br />
Auf nach Veenhusen!<br />
Moormerland. Herzliche E<strong>in</strong>ladung an Jung und Alt, <strong>in</strong> der Nähe und <strong>in</strong><br />
der Ferne: Am Pf<strong>in</strong>gstmontag, dem 28. Mai, f<strong>in</strong>det das traditionelle<br />
Geme<strong>in</strong>defest aller ostfriesischen ev.-<strong>altreformierte</strong>n Geme<strong>in</strong>den statt.<br />
Ort: Freie Christliche Schule <strong>in</strong> Moormerland-Veenhusen, Hauptstraße 130<br />
Zeit: Beg<strong>in</strong>n 10.30 Uhr, Ende ca. 16.00 Uhr<br />
Noor van Haaften, e<strong>in</strong>e Schriftsteller<strong>in</strong> aus den Niederlanden, wird zu dem<br />
Motto: »Schritte wagen« e<strong>in</strong>e Predigt halten. Alle Chöre, Gitarrenchöre<br />
und K<strong>in</strong>dergottesdienstgruppen der ostfriesischen Geme<strong>in</strong>de wirken mit.<br />
Nach dem Gottesdienst eröffnen e<strong>in</strong> Büchertisch, das Cafe mit Tee und<br />
Kaffee und unsere Grillecke. Ab 13.00 Uhr werden Sem<strong>in</strong>are zu verschiedenen<br />
Themen angeboten: Seelsorge, »Ohne Ballast lebt sich´s leichter«,<br />
Evangeliumsrundfunk, Trommelkurs, afrikanischer Tanz. Außerdem stehen<br />
e<strong>in</strong> Jimmobil, e<strong>in</strong>e Hüpfburg und viele weitere Spiele zur Verfügung.<br />
Jesus sagt : »Wo zwei oder drei <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Namen versammelt s<strong>in</strong>d, da<br />
b<strong>in</strong> ich mitten unter ihnen« (Mt. 18, 20).<br />
I.A. des Vorbereitungskreises<br />
J. Nannen, Neermoor
Kle<strong>in</strong>e Chronik<br />
Hoogstede. Die neunte Ökumenische Wohngeme<strong>in</strong>schaft<br />
der Vere<strong>in</strong>ten <strong>Evangelisch</strong>en Mission (VEM) mit<br />
Frauen aus Indonesien, den Philipp<strong>in</strong>en, aus dem Kongo,<br />
aus Namibia, Tansania und Deutschland ist seit Anfang<br />
April 2007 für drei Monate <strong>in</strong> Wuppertal. Zuvor hat die<br />
Gruppe fünf Monate auf den Philipp<strong>in</strong>en gelebt und<br />
gearbeitet. Als e<strong>in</strong>zige Europäer<strong>in</strong> nimmt Joane Beuker<br />
aus Hoogstede an dem Programm teil. Schwerpunkthemen<br />
s<strong>in</strong>d Frauen- und K<strong>in</strong>derrechte.<br />
Am Freitag, dem 27. April 2007, um 20.00 Uhr gestaltet<br />
die Gruppe e<strong>in</strong>en Offenen Abend im <strong>altreformierte</strong>n<br />
Geme<strong>in</strong>dehaus <strong>in</strong> Hoogstede. Die <strong>in</strong>sgesamt acht Frauen<br />
werden mit Bildern, Liedern und Beiträgen über die VEM,<br />
ihre eigenen <strong>Kirche</strong>n und die Erfahrungen auf den Philipp<strong>in</strong>en<br />
berichten. Interessierte s<strong>in</strong>d herzlich willkommen.<br />
Berl<strong>in</strong>. Frau Dr. Jant<strong>in</strong>e Nierop ist am 18. Februar 2007<br />
als Pastor<strong>in</strong> der Niederländischen <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> Deutschland<br />
(NKiD) <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> <strong>in</strong> ihr Amt e<strong>in</strong>geführt worden. Sie promovierte<br />
<strong>in</strong> Leiden, wo sie auch wissenschaftliche Assistent<strong>in</strong><br />
für Praktische Theologie war, über »Die Gestalt der<br />
Predigt im Kraftfeld des Geistes«. Ihr Mann Alexander<br />
Nierop arbeitet als Dozent für <strong>Kirche</strong>ngeschichte an der<br />
Universität Hamburg. Familie Nierop wohnt an der Kurfürstenstraße<br />
37 <strong>in</strong> 12105 Berl<strong>in</strong>.<br />
Wittenberg. Die Stellungnahme von Pastor Jan-Gerd<br />
Heetderks zu dem Impulspapier der EKD »<strong>Kirche</strong> der Freiheit«<br />
ist auf der Internetseite der EKD www.ekd.de/<br />
ekd_kirchen/52582.html zu f<strong>in</strong>den. Dort gibt es auch e<strong>in</strong>en<br />
H<strong>in</strong>weis auf die niederländische Seite mit der gerade im<br />
Grenzboten veröffentlichten Broschüre »Leben aus der<br />
Freude des Glaubens«. Sie kann mit vielen Fotos als<br />
pdf-Datei kostenlos aus dem Internet heruntergeladen<br />
(www.ekd.de/download/www_duitse_verwonder<strong>in</strong>g.pdf) werden.<br />
Dieser H<strong>in</strong>weis stammt aus »Schakel-Kontakt«, dem<br />
Geme<strong>in</strong>debrief der Niederländischen <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> Deutschland.<br />
Utrecht. Am 19. April 2007 wählt die Synode der Protestantischen<br />
<strong>Kirche</strong> der Niederlande e<strong>in</strong>en neuen Vorsitzenden<br />
als Nachfolger für Pastor Jan-Gerd Heetderks. Jan-<br />
Gerd Heetderks war zehn Jahre Abgeordneter der Generalsynode.<br />
2003 wurde er Präses der Generalsynode der<br />
Gereformeerde Kerken, 2004 der Synode der Protestantischen<br />
<strong>Kirche</strong>. Er möchte nach se<strong>in</strong>er Synodezeit wieder<br />
als Geme<strong>in</strong>depastor <strong>in</strong> Oosterhout arbeiten. »Ich möchte<br />
nicht so gern im Mittelpunkt stehen«, sagte er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
längeren Artikel <strong>in</strong> »Kerk<strong>in</strong>formatie« (April 2007).<br />
Mission. »Interaktiv« heißt das Zauberwort, mit dem<br />
»Kerk <strong>in</strong> Actie« jetzt die missionarische und diakonische<br />
Arbeit im Ausland umstrukturiert. Waren vor<br />
wenigen Jahrzehnten noch direkte Partnerschaften mit<br />
e<strong>in</strong>zelnen Missionsgeme<strong>in</strong>den verpönt, stehen sie jetzt<br />
ganz oben auf der Tagesordnung. Die Schlagwörter lauten:<br />
direkte Kommunikation, direkte Verantwortung,<br />
direkte F<strong>in</strong>anzierung. Am liebsten möchte man, dass<br />
die e<strong>in</strong>zelnen Klassen e<strong>in</strong>e direkte Beziehung e<strong>in</strong>gehen.<br />
Es gibt schon 25 Klassen, die nach dieser neuen Methode<br />
arbeiten wollen. Die Klassis Drachten richtet sich<br />
zum Beispiel auf Nicaragua, die Klassis Walcheren auf<br />
Angola, die Klassis Flevoland auf Bangladesch (nach<br />
»Kerk<strong>in</strong>formatie« 03.2007, Seite 20 f.).<br />
Gerrit Jan Beuker, Hoogstede<br />
Der Grenzbote<br />
Am 28. März rief Gott der Herr<br />
unser langjähriges Chormitglied<br />
Gerd Zimmermann<br />
im Alter von 74 Jahren plötzlich zu sich.<br />
Er hat der Zusage <strong>in</strong> dem Lied vertraut,<br />
das wir oft mite<strong>in</strong>ander gesungen haben:<br />
»Siehe, ich b<strong>in</strong> bei dir und geh mit,<br />
woh<strong>in</strong> du gehst.<br />
Dass du de<strong>in</strong>en Fuß nicht an Ste<strong>in</strong>e stößt.<br />
Friede sei mit dir,<br />
denn ich schütze dich mit me<strong>in</strong>er Hand.<br />
Dass du sicher läufst.<br />
– Auch durch e<strong>in</strong> Wüstenland«<br />
Wir trauern mit se<strong>in</strong>er Familie<br />
und hoffen, dass sie Trost f<strong>in</strong>det<br />
<strong>in</strong> der weiteren Verheißung dieses Liedes:<br />
»Ich behüte dich auf dunklen Strecken<br />
und beleuchte jeden Schritt.<br />
Dann brauchst du nicht zu erschrecken.<br />
Fasse Mut, ich gehe mit!«<br />
Der Chor der ev.-altref. Geme<strong>in</strong>de Ihrhove<br />
In eigener Sache<br />
Pastor Dr. Gerrit Jan Beuker<br />
sorgt für die Zusammenstellung<br />
der »Grenzboten«-Ausgabe vom 29. April.<br />
Beiträge bitte spätestens bis<br />
Mittwoch, den 18. April 2007, senden an:<br />
Pastor Dr. Gerrit Jan Beuker, Bathorner Diek 3,<br />
49846 Hoogstede, Fax: 0 59 44-99 02 32,<br />
E-Mail: beuke1@ewetel.net<br />
Ersche<strong>in</strong>t vierzehntägig, <strong>in</strong> den Sommerferien e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> drei Wochen.<br />
Herausgeber: <strong>Evangelisch</strong>-<strong>altreformierte</strong> <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
Redaktion: Jan Alberts, Dr. Gerrit Jan Beuker, Hermann Teunis<br />
Schriftleitung: Pastor J. Alberts, Westerwaldstraße 19, 48527 Nordhorn,<br />
Telefon: 05921/4782, Fax: 05921/722126, E-Mail: Alberts.Jan@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
Redaktionsschluss: Mittwoch nach der vorhergehenden Nummer; namentlich gekennzeichnete<br />
Artikel werden von den Autoren selbst verantwortet.<br />
Druck und Verlag: A. Hellendoorn KG, 48455 Bad Bentheim<br />
Bestellmöglichkeiten: Bei <strong>Kirche</strong>nräten für den Bezug über die <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de; für Postbezug<br />
bei: Ges<strong>in</strong>e Wortelen, Buchenstraße 32, 48465 Schüttorf, E-Mail: Ges<strong>in</strong>e.Wortelen@gmx.de<br />
Bezugsgebühren: EURO 25,– bei Bezug über <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>den, EURO 40,– bei Postzustellung<br />
Anzeigen: EURO 0,50 je Millimeterzeile (bei halbseitiger Breite)<br />
Seite 65
Seite 66<br />
Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel h<strong>in</strong>fallen;<br />
aber me<strong>in</strong>e Gnade soll nicht von dir weichen,<br />
und der Bund me<strong>in</strong>es Friedens soll nicht h<strong>in</strong>fallen,<br />
spricht der Herr, de<strong>in</strong> Erbarmer.<br />
Jesaja 54,10<br />
<strong>L<strong>in</strong>da</strong> <strong>Warr<strong>in</strong>k</strong><br />
* 9. Oktober 1986 † 17. März 2007<br />
Unfassbar und unendlich traurig nehmen wir<br />
Abschied von unserer lieben Tochter, Schwester,<br />
Enkel<strong>in</strong>, Nichte und Cous<strong>in</strong>e.<br />
Sie starb nach e<strong>in</strong>em schweren Verkehrsunfall.<br />
Bernhard <strong>Warr<strong>in</strong>k</strong> und Annegret <strong>Warr<strong>in</strong>k</strong><br />
Hendrik und Melanie geb. Steenweg<br />
Christian<br />
Hanna und Sascha<br />
Gerda <strong>Warr<strong>in</strong>k</strong><br />
Gerda Steenweg<br />
und alle, die sie lieb haben<br />
und mit uns fühlen<br />
48527 Nordhorn, Krokusstraße 5<br />
Bei dir ist die Quelle des Lebens,<br />
und <strong>in</strong> de<strong>in</strong>em Lichte<br />
sehen wir das Licht.<br />
Psalm 36, 10<br />
Gerd Zimmermann<br />
* 28. Dezember 1932 † 29. März 2007<br />
In Liebe und Dankbarkeit nehme ich Abschied<br />
von me<strong>in</strong>em lieben Mann, wir von unserem lieben<br />
Vater und Schwiegervater, unserem Opa,<br />
Bruder, Schwager, Onkel, Neffen und Vetter<br />
Gerda Zimmermann geb. Lüchtenborg<br />
Ingrid und Harald Klammann<br />
mit Jan-Lukas, Lennart und Lars<br />
Johann Zimmermann und Sonja Bloem<br />
mit Marcel, Pascal und Leon<br />
H<strong>in</strong>rich und H<strong>in</strong>derike Zimmermann<br />
26810 Westoverled<strong>in</strong>gen-Ihrhove, Mozartstraße 16<br />
Herr, du bist unsre Zuflucht für und für.<br />
Psalm 90<br />
Unfassbar für uns verstarb durch e<strong>in</strong>en<br />
Verkehrsunfall unser Posaunenchormitglied<br />
<strong>L<strong>in</strong>da</strong> <strong>Warr<strong>in</strong>k</strong><br />
im Alter von 20 Jahren.<br />
Fast 10 Jahre hat sie uns mit ihrem offenen<br />
und fröhlichen Wesen begleitet. Wir haben<br />
nicht nur e<strong>in</strong>e gute Hornist<strong>in</strong>, sondern auch<br />
e<strong>in</strong>en besonders lieben Menschen verloren.<br />
Unser Mitgefühl gilt der Familie.<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit ihr dürfen wir uns dankbar<br />
an viele schöne Erlebnisse er<strong>in</strong>nern.<br />
Wir werden <strong>L<strong>in</strong>da</strong> sehr vermissen.<br />
Die Mitglieder<br />
des ev.-altref. Posaunenchores Nordhorn<br />
Gott sagt: Ich habe dich erlöst; ich habe dich bei<br />
de<strong>in</strong>em Namen gerufen; du bist me<strong>in</strong>!<br />
Jesaja 43, 1<br />
Sanft und im Frieden des Herrn entschlief <strong>in</strong><br />
den frühen Abendstunden unsere liebe Mutter,<br />
Schwie germutter, Groß- und Urgroßmutter, Tante<br />
und Anverwandte<br />
Ott<strong>in</strong>e Kühlers<br />
geb. Schmidt<br />
* 13. Juli 1911 † 18. März 2007<br />
Im festen Glauben an Gottes Verheißungen<br />
und <strong>in</strong> der Vorfreude auf das Leben <strong>in</strong> der<br />
Ewigkeit bei unserm Herrn und Heiland Jesus<br />
Christus hat unsere geliebte Mutter gelebt. Sie<br />
darf nun schauen, was sie geglaubt hat.<br />
In Liebe und Dankbarkeit<br />
Klas<strong>in</strong>us Kühlers und Frau Trientje geb. Broek<br />
Johann H. Alberts und Frau Antje geb. Kühlers<br />
Enkel, Urenkel und Anverwandte<br />
26826 Weener-Weenermoor, den 18. März 2007<br />
Weenermoorer Str. 130