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KGSt INFO Sonderdruck Mai 2006 - Stadt Salzgitter

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4 <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> <strong>Sonderdruck</strong>, <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />

- Demographie: Einwohnerzahl, Dichte, Altersstruktur, Arbeitslosenquote,<br />

Einkommensstruktur<br />

- Wirtschaftsstruktur: Branchenmix, Unternehmensmix, konjunkturelle Unabhängigkeit<br />

- Investitionspotential: Lage, Infrastruktur, Image<br />

- Erfahrung und Führungsqualität in der Verwaltung<br />

- Verlässlichkeit der politischen Führung<br />

- u.a. fraktionsübergreifende Zusammenarbeit<br />

- Einstellung zu Innovationen<br />

- Qualität von Haushaltsplanung und -kontrolle (Kosten- und Leistungsrechnung,<br />

Controlling ...)<br />

Solche weichen Faktoren beeinflussen die Entwicklung einer Kommune ganz<br />

wesentlich, sie müssen daher in die Betrachtung und Bewertung der gesellschaftlichen<br />

und damit auch wirtschaftlichen Situation einer Kommune und<br />

ihrer künftigen Leistungsfähigkeit einfließen. Während die ersten drei Kategorien<br />

eher externe Größen darstellen, können die weiteren Punkte in den<br />

Kommunen - in Verwaltung und Politik - beeinflusst und damit gesteuert<br />

werden. Das sollte die Verantwortung deutlich machen, die vor allem die<br />

Verwaltungsführung und die Mitglieder der politischen Gremien auf die Entwicklung<br />

ihres Gemeinwesens haben.<br />

Jahresabschlussanalyse mit Kennzahlen<br />

Kennzahlen sind einerseits ein praxisnahes, einfaches Instrument und können<br />

andererseits große Schwierigkeiten bei der Umsetzung bereiten. Praktische<br />

Hinweise zur Arbeit mit Kennzahlen in den Kommunen enthalten nicht<br />

zuletzt die einschlägigen <strong>KGSt</strong>-Berichte. 5) Gewarnt werden sollte vor Interpretationsversuchen<br />

isolierter Kennzahlen: Zeitreihen oder interkommunale<br />

Vergleiche sind wesentlich aussagekräftiger und besser interpretierbar.<br />

Nicht nur Kommunen setzen Kennzahlen als Instrument zur Steuerungsunterstützung<br />

ein, sondern selbstverständlich auch die Privatwirtschaft. Zahlreiche<br />

aus der Betriebswirtschaft bekannte Kennzahlen können von den Kommunen<br />

übernommen werden - vor allem wenn die Kommunen immer mehr<br />

betriebswirtschaftliche Instrumente einsetzen. Folgerichtig gilt das auch beim<br />

neuen, doppischen Haushalts- und Rechnungswesen.<br />

Bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong> wird „Bilanzanalyse“ im weiten Sinn verstanden, also<br />

als Informationsgewinnung nicht allein aus der Bilanz, sondern aus dem Jahresabschluss<br />

mit allen seinen Teilen. Das Ziel der Bilanzanalyse sind Erkenntnisse<br />

über die Finanz- und Ertragslage der Kommune - oder im privaten Sektor<br />

der Unternehmung. Der Jahresabschluss hat (...) ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

zu vermitteln, sagt § 264 Absatz 2 HGB. Obwohl diese Generalklausel zwischen<br />

Finanzlage und Vermögenslage trennt, sind das keine eigenständigen<br />

Informationsziele: Einblicke in Vermögens- und Finanzlage bedingen einander<br />

weitgehend. 6)<br />

Der Jahresabschluss und mit ihm die Bilanz lehnen sich stark an die Vorschriften<br />

des Handelsgesetzbuchs (§§ 264 ff) an, 7) ohne dass vorhandene<br />

Unterschiede bestritten werden sollen. Diese recht hohe Übereinstimmung<br />

zwischen kaufmännischer Buchfühung und kommunaler Doppik erfordert<br />

geradezu, das kommunale Informationssystem nicht nur auf Kosten- und<br />

Leistungsrechnung und Controlling/Berichtswesen zu beschränken, sondern<br />

auf die Bilanzanalyse auszuweiten. 8)<br />

Wenn Kosten- und Leistungsrechnung, Controlling und Bilanzanalyse hier in<br />

einem Zusammenhang genannt werden, bedeutet das jedoch nicht die gemeinsame<br />

organisatorische Wahrnehmung in den Kommunen: Finanzcontrol-

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