KGSt INFO Sonderdruck Mai 2006 - Stadt Salzgitter
KGSt INFO Sonderdruck Mai 2006 - Stadt Salzgitter
KGSt INFO Sonderdruck Mai 2006 - Stadt Salzgitter
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<strong>Sonderdruck</strong> <strong>Mai</strong>l <strong>2006</strong><br />
VORBEMERKUNG<br />
Dieser <strong>Sonderdruck</strong> aus <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong><br />
fasst zwei längere Beiträge zusammen,<br />
die in den letzten Monaten in<br />
<strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> erschienen sind:<br />
Die Analyse der kommunalen Bilanz<br />
- erste Gedanken<br />
(<strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> 22/2005, S. 3 ff.)<br />
von Ekkehard Grunwald,<br />
Brunhilde Frye und Nicole Hubrig,<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong><br />
Die Analyse der kommunalen Bilanz<br />
- neue Aspekte für die Diskussion<br />
(<strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> 08/<strong>2006</strong>, S. 4, 15 ff.)<br />
von Ekkehard Grunwald,<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong><br />
INHALT<br />
Ausgangslage in <strong>Salzgitter</strong>:<br />
Eröffnungsbilanz 1<br />
Adressaten des Jahresabschlusses 2<br />
Kommunalaufsicht und<br />
Kreditinstitute als Adressaten<br />
des Jahresabschlusses 2<br />
,<strong>Salzgitter</strong>aner AnalyseZahlen‘ 3<br />
Jahresabschlussanalyse<br />
mit Kennzahlen 4<br />
Übertragung von Bilanzkennzahlen<br />
ins kommunale Zielsystem 5<br />
Beispiel Anlageintensität 5<br />
Kommunalisierungder Kennzahl<br />
durch Nutzungsbezug 6<br />
Bilanzanalyse als Grundlage<br />
für Rating? 7<br />
Aktuelle Situation<br />
und künftige Entwicklungen<br />
beim Rating von Kommunen 7<br />
Die Normenkontrollklage Berlins 8<br />
Rating in der Schublade 9<br />
Die <strong>Salzgitter</strong>aner AnalyseZahlen<br />
im Überblick 11<br />
Abb. 1: Eröffnungsbilanz 10<br />
Abb. 2: Ergebnisrechnung 11<br />
Abb. 3: Finanzrechnung 12<br />
I. Vermögensstruktur 13<br />
II. Kapitalstruktur 14<br />
III. Finanzstruktur 15<br />
IV. Ertrags- und Steuerstruktur 16<br />
Impressum 16<br />
Die Analyse der kommunalen Bilanz<br />
<strong>Sonderdruck</strong> aus <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong><br />
Im November 2005 und im April <strong>2006</strong> erschienen zwei Artikel des <strong>Stadt</strong>kämmerers<br />
von <strong>Salzgitter</strong>, Ekkehard Grunwald zur Analyse der kommunalen<br />
Bilanz - im ersten Fall gemeinsam verfasst mit seinen Mitarbeiterinnen<br />
Brunhilde Frye und Nicole Hubrig aus dem <strong>Salzgitter</strong>aner Doppik-Projekt.<br />
Der erste Beitrag basierte auf einem Vortrag, den Grunwald Anfang November<br />
2005 beim <strong>KGSt</strong> FORUM 2005 in Bochum zum Thema hielt. Das<br />
Ziel des Autorenteams, eine Diskussion in den Kommunen und in kommunalen<br />
Gremien anzustoßen, gelang umfassend. Inzwischen wurden die<br />
„<strong>Salzgitter</strong>aner AnalyseZahlen“ nicht zuletzt in der gemeinsamen Arbeitsgruppe<br />
Doppik von <strong>KGSt</strong> und Deutschem Städtetag diskutiert, die sie zur<br />
Grundlage ihrer künftigen einschlägigen Diskussionen machen will. Die <strong>KGSt</strong><br />
hatte das Thema Jahresabschlussanalyse ohnehin auf ihrer Tagesordnung<br />
und beginnt noch im Sommer <strong>2006</strong> mit den Arbeiten an einem Bericht.<br />
über Kennzahlen für Bilanz, Erfolgsrechnung und Finanzrechnung.<br />
Beide Artikel sind sehr umfangreich und enthalten zahlreiche Tabellen mit<br />
den erforderlichen Grundzahlen und den eigentlichen Kennzahlen, bei denen<br />
die Grundzahlen in der Regel in ein Verhältnis zueinander gesetzt werden.<br />
Um interessierten Leserinnen und Lesern die Lektüre und den Überblick<br />
zu erleichtern, werden beide Artikel nachfolgend zusammengefasst,<br />
und zwar thematisch gruppiert - nicht in der Reihenfolge des Erscheinens.<br />
Wer aus dem nachfolgenden Text zitiert, sollte als Quelle „<strong>Sonderdruck</strong> aus<br />
<strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong>“ angeben, um Verwechslungen mit den ursprünglichen Texten<br />
in <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> 22/2005 und 08/<strong>2006</strong> zu vermeiden. Inhaltlich stimmt der<br />
<strong>Sonderdruck</strong> mit den ursprünglichen Artikeln überein.<br />
Im Anschluss an eine Diskussion in der gemeinsamen Arbeitsgruppe<br />
Doppik von Deutschem Städtetag und <strong>KGSt</strong> nahm der Verfasser kleinere<br />
Änderungen an einigen Kennzahlen. vor Dieser <strong>Sonderdruck</strong> enthält ausschließlich<br />
die modifizierte Fassung der Kennzahlen.<br />
Weitere Änderungen werden sicherlich folgen und zeigen, wie sehr das<br />
Thema noch in der Entwicklung ist. Die Autoren und die <strong>KGSt</strong> freuen sich<br />
über Diskussionsbeiträge, die dazu beitragen.<br />
Im Anschluss an den Vortrag von Grunwald beim <strong>KGSt</strong> FORUM 2005 und<br />
die anschließende Veröffentlichung in <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> wurden Bilanzkennzahlen<br />
in Gremien und auf Seminaren diskutiert. Vereinzelte Kritik gab es an<br />
der Aussagekraft mancher Kennzahlen, und es wurde angeregt, die Analyse<br />
auf die Finanzrechnung (Cash-Flow-Betrachtungen) und die Ergebnisrechnung<br />
(GuV-Analyse) zu beschränken. Diese Anregung nahm Grunwald<br />
jedoch ausdrücklich nicht auf, da er weiterhin an der Bedeutung von<br />
Kennzahlen festhält, die sich ausdrücklich auch auf die Vermögensrechnung<br />
(Bilanz) beziehen.<br />
Ausgangslage in <strong>Salzgitter</strong>: Eröffnungsbilanz<br />
Im April 2005 war die <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong> die erste deutsche Großstadt, die eine<br />
kaufmännische Bilanz vorlegte (siehe Abb. 1 auf Seite 10). Darin standen Vermögenswerten<br />
von 585 Mio. Euro Verbindlichkeiten von gut 462 Mio. Euro<br />
gegenüber. Addiert man hierzu noch die „Sonderposten“ von 127,4 Mio. Euro, 1)<br />
dann ist das Ergebnis ernüchternd: Ein Minus von 4,367 Mio. Euro beim Reinvermögen,<br />
gemeinhin als Eigenkapital bezeichnet, hätte bei einem privatwirtschaftlichen<br />
Unternehmen den unverzüglichen Gang zum Insolvenzrichter<br />
zur Folge haben müssen.
2 <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> <strong>Sonderdruck</strong>, <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />
Wie die Situation sich entwickelt hat, wenn die <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong> ihre Schlussbilanz<br />
für das Jahr 2005 vorlegt - wiederum als erste Großstadt bundesweit<br />
- werden die bundesweite Fachwelt und die lokale Öffentlichkeit sicherlich<br />
interessiert verfolgen. Und auch wenn der <strong>Stadt</strong> nicht die Insolvenz droht, ist<br />
doch die Frage, wie es weitergeht und wozu diese neuen Informationen genutzt<br />
werden, die eine nach kaufmännischen Regeln aufgestellte Bilanz und<br />
die anderen Bestandteile des Jahresabschlusses bieten. Was lernt eigentlich<br />
die Politik, was erfährt die Öffentlichkeit aus der kommunalen Bilanz? Wie<br />
kann man die Bilanz nutzen, um künftig anders - besser - zu wirtschaften und<br />
zu entscheiden? Was sagt uns die kommunale Bilanz über den - zumindest<br />
wirtschaftlichen - Zustand unseres städtischen Gemeinwesens?<br />
Adressaten des Jahresabschlusses<br />
Auch bisher schon hatten die kameralen Haushaltspläne und selbst die geprüfte<br />
Jahresrechnung - abgesehen von den internen Adressaten wie etwa<br />
der Verwaltungsleitung, dem Rechnungsprüfungsamt und den politischen<br />
Gremien - externe Adressaten. Neben der Presse und einer (meist kleinen)<br />
interessierten lokalen Öffentlichkeit waren das die Kommunalaufsicht und<br />
die kreditgewährenden Banken. Das wird auch bei den neuen kommunalen<br />
Abschlüssen so bleiben, aber verändern werden sich die Perspektiven, mit<br />
denen Externe auf die kommunalen Eröffnungs- oder Jahresabschlussbilanzen<br />
schauen. Sie werden - geleitet von jeweils unterschiedlichen Interessen<br />
- ihre Bilanzanalyse betreiben.<br />
Zur Information der externen Adressaten müssen die Kommunen Bilanz, Ergebnisrechnung<br />
und Finanzrechnung, Lagebericht und Stellenplan aufbereiten,<br />
zumindest müssen sie für Prognosezwecke die Ergebnis- und Finanzplanung<br />
des Folgejahres und die Mittelfristplanung hinzufügen. Mit der Informationsgewinnung<br />
und der Analyse des Jahresabschlusses werden verschiedene<br />
Ziele verfolgt:<br />
- die Aufdeckung der Bilanzpolitik<br />
- die Aufdeckung von relevanten Strukturen in Bilanz, Ergebnis- und Finanzrechnung<br />
- die Bildung von Kennzahlen und deren Interpretation<br />
- die Bildung von Vergleichsmaßstäben<br />
- die Prognose der zukünftigen Entwicklung.<br />
Kommunalaufsicht und Kreditinstitute<br />
als Adressaten des Jahresabschlusses<br />
Der wichtigste unter den externen Adressaten wird auch künftig die zuständige<br />
Kommunalaufsichtsbehörde sein. Bisher fokussierte die Aufsicht bei ihren<br />
Prüfungen der kameralen Haushaltsplanungen und -abschlüsse auf die<br />
dauernde Leistungsfähigkeit einer Kommune. 2) Das galt zumindest - sofern<br />
eine Genehmigungspflicht zu bejahen war (Umkehrschluss aus § 86 Absatz 2<br />
NGO) -, wenn die Kommune Kredite für Investitionen aufnehmen wollte (§ 92<br />
Absatz 2 NGO), Verpflichtungsermächtigungen beabsichtigte (§ 91 Absatz 4<br />
NGO) oder/und Kassenkredite brauchte (§ 94 Absatz 2 NGO).<br />
Eine Kommune galt und gilt im kameralen System als dauernd leistungsfähig,<br />
wenn - im Finanzplanungszeitraum - die Einnahmen des Verwaltungshaushalts<br />
die fortdauernden Ausgaben, die notwendigen Ausgaben für die<br />
Vermögenserneuerung und ausreichende Mittel für die Schuldendienstverpflichtungen<br />
deckten. Bei Bedarf (und nur bei Bedarf) stieg die Aufsicht auch<br />
in eine tiefer gehende Analyse einzelner Einnahme- und Ausgabearten ein<br />
oder berücksichtigte unterschiedliche Vergleichsmaßstäbe wie Zeitreihen<br />
oder interkommunale Vergleiche.
3 <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> <strong>Sonderdruck</strong>, <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />
Nach der neuen doppischen Verordnung über die Aufstellung und Ausführung<br />
des Haushaltsplans sowie die Abwicklung der Kassengeschäfte der Gemeinden<br />
3) liegt im Grundsatz die dauernde Leistungsfähigkeit nicht (mehr) vor,<br />
- wenn das ordentliche Ergebnis und das außerordentliche Ergebnis im laufenden<br />
HH-Jahr nicht ausgeglichen sind<br />
- die Liquidität einschließlich der Finanzierung der Investitionen und der Investitionsfördermaßnahmen<br />
nicht sichergestellt ist<br />
- und die mittelfristige Ergebnis- und Finanzplanung unter Berücksichtigung<br />
eventueller Fehlbeträge nicht ausgeglichen ist<br />
- und/oder in der Bilanz keine positive Nettoposition ausgewiesen ist<br />
Um dies herauszufinden, wird die Aufsicht die doppischen Zahlenwerke mit<br />
Bilanzanalysekennzahlen tiefer gehend analysieren müssen.<br />
Neben der Kommunalaufsicht sind die Kreditinstitute besonders wichtige<br />
Adressaten. Sie verfügen über eine reichhaltige Analysepraxis aus der Privatwirtschaft,<br />
werden vermutlich ihre Kennzahlen und Erfahrungen auf die<br />
kommunalen Zahlenwerke anwenden - und damit faktisch Standardvorgaben<br />
für die kommunale Bilanzanalyse machen (können). Die Geschichte der<br />
Bilanzanalyse zeigt, dass es den Kreditgebern um die Beurteilung eines Kreditschuldners<br />
hinsichtlich seines Insolvenzrisikos und damit des Ausfalls der<br />
Forderungsrückzahlung ging - und weiterhin geht. So werden sich die Banken<br />
aus ihrer Sicht auf vier Untersuchungsfelder konzentrieren:<br />
1 Vermögens- und Kapitalstruktur als bilanzorientierte Kennzahlenanalyse<br />
der Aktiv- und Passivseite<br />
2 Finanzstruktur/Liquidität als Cash-Flow/finanzkraftorientierte Kennnzahlenanalyse<br />
3 Ertrags- und Aufwandsstruktur als ertragsorientierte Kennzahlenanalyse<br />
4 „weiche“ Faktoren<br />
,<strong>Salzgitter</strong>aner AnalyseZahlen‘<br />
Für die ersten drei Untersuchungsfelder hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong> einen Vorschlag<br />
erarbeitet, der vielleicht als „<strong>Salzgitter</strong>aner AnalyseZahlen“ bekannt<br />
werden wird. Diese Kennzahlen wurden anhand der <strong>Salzgitter</strong>aner Eröffnungsbilanz<br />
und der (zum 31.12.2005 hochgerechneten, derzeit noch fiktiven)<br />
Ergebnisrechnung und Finanzrechnung berechnet. Die Abbildungen 1<br />
bis 3 auf den Seiten 10 bis 12 nennen die Grundzahlen, aus denen sich die<br />
Kennzahlen zusammensetzen.<br />
Die „<strong>Salzgitter</strong>aner AnalyseZahlen“ (siehe Seiten 11 bis 16) sollen der Startschuss<br />
einer kommunalen Kennzahlendiskussion sein. Von besonderer Bedeutung ist<br />
die Interpretation einer Kennzahl (siehe Spalte „Ziel“). Anders ausgedrückt:<br />
Wann kann man sagen, dass eine Kommune - gemessen an dieser Kennzahl -<br />
eher gut oder eher schlecht dasteht? Häufig ist diese Frage relativ einfach<br />
zu beantworten, aber bei weitem nicht immer.<br />
Die „<strong>Salzgitter</strong>aner AnalyseZahlen“ enthalten auch so genannte weiche Faktoren<br />
für die Bilanzanalyse. Hier hilft vielleicht ein Blick über den Gartenzaun:<br />
In der Schweiz gibt es seit vielen Jahren ein kommunales Rating, das weiche<br />
Faktoren als festen Bestandteil des Bewertungsmusters enthält (zum Rating<br />
von Kommunen in Deutschland: Siehe S. 7 ff.). 4) Geeignete weiche Faktoren<br />
könnten möglicherweise die folgenden sein, wobei die Aufzählung keinerlei<br />
Anspruch auf Vollzähligkeit erhebt:
4 <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> <strong>Sonderdruck</strong>, <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />
- Demographie: Einwohnerzahl, Dichte, Altersstruktur, Arbeitslosenquote,<br />
Einkommensstruktur<br />
- Wirtschaftsstruktur: Branchenmix, Unternehmensmix, konjunkturelle Unabhängigkeit<br />
- Investitionspotential: Lage, Infrastruktur, Image<br />
- Erfahrung und Führungsqualität in der Verwaltung<br />
- Verlässlichkeit der politischen Führung<br />
- u.a. fraktionsübergreifende Zusammenarbeit<br />
- Einstellung zu Innovationen<br />
- Qualität von Haushaltsplanung und -kontrolle (Kosten- und Leistungsrechnung,<br />
Controlling ...)<br />
Solche weichen Faktoren beeinflussen die Entwicklung einer Kommune ganz<br />
wesentlich, sie müssen daher in die Betrachtung und Bewertung der gesellschaftlichen<br />
und damit auch wirtschaftlichen Situation einer Kommune und<br />
ihrer künftigen Leistungsfähigkeit einfließen. Während die ersten drei Kategorien<br />
eher externe Größen darstellen, können die weiteren Punkte in den<br />
Kommunen - in Verwaltung und Politik - beeinflusst und damit gesteuert<br />
werden. Das sollte die Verantwortung deutlich machen, die vor allem die<br />
Verwaltungsführung und die Mitglieder der politischen Gremien auf die Entwicklung<br />
ihres Gemeinwesens haben.<br />
Jahresabschlussanalyse mit Kennzahlen<br />
Kennzahlen sind einerseits ein praxisnahes, einfaches Instrument und können<br />
andererseits große Schwierigkeiten bei der Umsetzung bereiten. Praktische<br />
Hinweise zur Arbeit mit Kennzahlen in den Kommunen enthalten nicht<br />
zuletzt die einschlägigen <strong>KGSt</strong>-Berichte. 5) Gewarnt werden sollte vor Interpretationsversuchen<br />
isolierter Kennzahlen: Zeitreihen oder interkommunale<br />
Vergleiche sind wesentlich aussagekräftiger und besser interpretierbar.<br />
Nicht nur Kommunen setzen Kennzahlen als Instrument zur Steuerungsunterstützung<br />
ein, sondern selbstverständlich auch die Privatwirtschaft. Zahlreiche<br />
aus der Betriebswirtschaft bekannte Kennzahlen können von den Kommunen<br />
übernommen werden - vor allem wenn die Kommunen immer mehr<br />
betriebswirtschaftliche Instrumente einsetzen. Folgerichtig gilt das auch beim<br />
neuen, doppischen Haushalts- und Rechnungswesen.<br />
Bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong> wird „Bilanzanalyse“ im weiten Sinn verstanden, also<br />
als Informationsgewinnung nicht allein aus der Bilanz, sondern aus dem Jahresabschluss<br />
mit allen seinen Teilen. Das Ziel der Bilanzanalyse sind Erkenntnisse<br />
über die Finanz- und Ertragslage der Kommune - oder im privaten Sektor<br />
der Unternehmung. Der Jahresabschluss hat (...) ein den tatsächlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
zu vermitteln, sagt § 264 Absatz 2 HGB. Obwohl diese Generalklausel zwischen<br />
Finanzlage und Vermögenslage trennt, sind das keine eigenständigen<br />
Informationsziele: Einblicke in Vermögens- und Finanzlage bedingen einander<br />
weitgehend. 6)<br />
Der Jahresabschluss und mit ihm die Bilanz lehnen sich stark an die Vorschriften<br />
des Handelsgesetzbuchs (§§ 264 ff) an, 7) ohne dass vorhandene<br />
Unterschiede bestritten werden sollen. Diese recht hohe Übereinstimmung<br />
zwischen kaufmännischer Buchfühung und kommunaler Doppik erfordert<br />
geradezu, das kommunale Informationssystem nicht nur auf Kosten- und<br />
Leistungsrechnung und Controlling/Berichtswesen zu beschränken, sondern<br />
auf die Bilanzanalyse auszuweiten. 8)<br />
Wenn Kosten- und Leistungsrechnung, Controlling und Bilanzanalyse hier in<br />
einem Zusammenhang genannt werden, bedeutet das jedoch nicht die gemeinsame<br />
organisatorische Wahrnehmung in den Kommunen: Finanzcontrol-
5 <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> <strong>Sonderdruck</strong>, <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />
ling, Kosten- und Leistungsrechnung und auch Bilanzanalyse gehören in die<br />
Verantwortung des Kämmerers bzw. der Kämmerin, das strategische Controlling<br />
ressortiert in der Regel beim Verwaltungschef. 9)<br />
Kommunen mit doppischen Jahresabschlüssen können die Instrumente der<br />
betriebswirtschaftlichen Bilanzanalyse grundsätzlich übernehmen, sie müssen<br />
jedoch einige notwendige Anpassungen vornehmen. Die für erforderlich<br />
gehaltenen Änderungen werden nachfolgend beschrieben.<br />
Übertragung von Bilanzkennzahlen ins kommunale Zielsystem<br />
Bilanzanalyse war in der kameralen Haushaltswirtschaft der Kommunen bis<br />
vor kurzem unbekannt, ist in der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre jedoch<br />
seit langem gebräuchlich und verankert. 10) Analysiert werden üblicherweise<br />
die Finanzsituation, die Ertragssituation, die Bilanz und die gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Anlagen des Jahresabschlusses. 11) Ob die privatwirtschaftlich<br />
ausgerichtete Bilanzanalyse und ihre Instrumente auf die Kommunen übertragen<br />
werden können, muss sich an den Zielsystemen von Unternehmen<br />
und Kommunen messen lassen.<br />
Das Zielsystem von Unternehmen ist durch die Oberziele hohe Rentabilität<br />
und hohe Ausschüttung/shareholder value 12) definiert. Unternehmen können<br />
ihren Betriebszweck oder Betriebsgegenstand frei wählen - und jederzeit ändern.<br />
13) Außerdem haben Unternehmen stets (mindestens einen) Eigentümer,<br />
die ihr Eigentum jederzeit veräußern können, und sind insolvenzfähig.<br />
Kommunen haben ein völlig anderes Zielsystem. Ihr Aufgabenkreis ist nach<br />
Artikel 28 Abs. 2 Grundgesetz und den jeweiligen Landesverfassungen festgelegt.<br />
Die Aufgaben umfassen alle Angelegenheiten des örtlichen wie des<br />
übertragenen Wirkungskreises und sind zu weit über 90 Prozent gesetzlich<br />
fixiert, müssen also erbracht werden und sind nicht disponibel. 14) Bei der Leistungserstellung<br />
gelten für Kommunen selbstverständlich Wirtschaftlichkeitsgrundsätze:<br />
stete Aufgabenerfüllung, sparsames und wirtschaftliches Vorgehen<br />
und in jedem Haushaltsjahr ausgeglichene Haushalte. Das gilt in der<br />
Regel auch für die wirtschaftliche Betätigung der Gemeinden. 15)<br />
Anders als in der Privatwirtschaft stellt das kommunale Zielsystem also nicht<br />
Gewinnmaximierung in den Mittelpunkt, sondern die optimale Erfüllung des<br />
gesetzlichen Aufgabenauftrags. Obwohl der Grundsatz der Sparsamkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit eher unpräzise festgehalten ist, wird in Expertenkreisen<br />
nicht bestritten, dass eine nachhaltig solide Wirtschaftlichkeit und Finanzlage<br />
eine - wenn nicht die - Kernvoraussetzung der Aufgabenerfüllung ist.<br />
Das ist somit keine schlechte Voraussetzung für eine Übertragung betriebswirtschaftlicher<br />
Kennzahlen in den öffentlichen Sektor. Welche interpretatorischen<br />
Anpassungen möglicherweise erforderlich sind, soll nachfolgend an<br />
einem Beispiel beschrieben werden.<br />
Beispiel Anlageintensität<br />
Die Aussagekraft von (Bilanz-)Kennzahlen, die aus der Privatwirtschaft übernommen<br />
wurden, für die kommunale Ebene wird häufig angezweifelt. Die<br />
kommunale Aussagekraft soll am Beispiel der Kennzahl Anlagenintensität<br />
erörtert werden, das ist der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen:<br />
Anlagevermögen x 100<br />
Gesamtvermögen<br />
Betriebswirtschaftlich bedeutet eine hohe Anlagenintensität ein gewisses Risiko,<br />
denn sie verschlechtert und erschwert die Anpassung eines Unternehmens<br />
an neue Markterfordernisse. Für erforderliche Marktanpassungen muss<br />
möglicherweise das Anlagevermögen umstrukturiert werden, das heißt das
6 <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> <strong>Sonderdruck</strong>, <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />
Unternehmen braucht andere, neue Maschinen für ein neues Produktionsprogramm.<br />
Gleichzeitig ist Vermögen noch in alten Anlagen gebunden, so<br />
dass die Anpassungschancen sinken.<br />
Wie sieht es aus, wenn man diese Grundgedanken auf Kommunen anwendet?<br />
Die Kommunen benutzen bei ihrer Aufgabenwahrnehmung überwiegend<br />
eigene Gebäude, etwa Kindertageseinrichtungen, Schulen, Turnhallen<br />
oder Rathäuser. Um sich auf künftige Veränderungen der demographischen<br />
Struktur, der Wirtschaftsentwicklung, Integration, Bildung und Familienfreundlichkeit<br />
einzustellen, sind zahlreiche Maßnahmen erforderlich. Das kann bedeuten,<br />
in Kindergärten nach und nach Gruppen zu schließen, wenn der<br />
Nachwuchs ausbleibt. Sind die Kindergärten Eigentum der Kommune, kann<br />
dies schwierig werden oder zumindest mit Leerstandskosten verbunden sein.<br />
Das schnelle Rezept, in einer solchen Situation aus Kindergärten Jugendzentren<br />
oder Altenbegegnungsstätten zu machen, hilft nicht recht weiter. In <strong>Salzgitter</strong><br />
sind von 44 Kindergärten nur zwanzig in städtischem Eigentum. Die<br />
<strong>Stadt</strong> hat sich zur Aufgabenerfüllung Dritter bedient, was die anstehenden<br />
Anpassungsprobleme verringern wird.<br />
Ähnliche Beispiele ließen sich für andere Aufgaben finden: Kommunen könnten<br />
sich zur Aufgabenerfüllung einerseits Dritter bedienen oder andererseits<br />
Immobilien anmieten oder leasen. Auch die laufenden Projekte im Rahmen<br />
von Public Private Partnership und Schulsanierung, -neubau, -unterhalt und<br />
-bewirtschaftung ermöglichen Vertragsvarianten, bei denen die Verwertung<br />
eines nicht mehr benötigten Schulgebäudes dem Privaten obliegt. Aus Sicht<br />
des Verfassers wird es zukünftig darauf ankommen, flexibel und rasch auf<br />
gesellschaftliche Veränderungen reagieren zu können. Hierzu gehört auch<br />
die Abkehr vom Prinzip „Wenn es gut sein soll, muss es die <strong>Stadt</strong> in städtischem<br />
Eigentum bzw. mit eigener Infrastruktur selber machen“!<br />
Kommunalisierungder Kennzahl durch Nutzungsbezug<br />
Wird also die Kennzahl Anlagenintensität auf die bebauten Grundstücke mit<br />
einer bestimmten Nutzung bezogen - etwa Schulen oder Kindertageseinrichtungen<br />
-, kann sie ähnlich interpretiert werden wie die entsprechende<br />
Bilanzkennzahl in der Privatwirtschaft. Auch diese - auf den ersten Blick sehr<br />
betriebswirtschaftlich orientierte - Kennzahl hat für Kommunen eine nicht<br />
zu unterschätzende Aussagekraft. Denn kurz nach dem Übergang von der<br />
Ordnungsverwaltung zur Dienstleistungsverwaltung steht bereits ein neuer<br />
Paradigmenwechsel an: Diesmal zur Gewährleistungsverwaltung mit ausgeprägt<br />
partizipativer Komponente bei gleichzeitig optimierten Prozessen und<br />
Ressourcenverbräuchen. 16) Dass (einzelne) öffentliche Leistungen optimal organisiert<br />
sind, wird inzwischen fast selbstverständlich vorausgesetzt - in den<br />
Augen der Bürger zählt ausschließlich, ob ihre zentralen Lebensbereiche im<br />
Ganzen optimal geordnet sind. Dafür sind nicht allein die Kommunen verantwortlich,<br />
sondern auch andere öffentliche Beteiligte - etwa in den Bereichen<br />
Bildung, Ausbildung, Wirtschaft und Arbeit, Kultur, soziale Sicherung,<br />
Umwelt oder Wohnen. Das öffentliche Gut der Zukunft ist also zunehmend<br />
nicht mehr ein isoliertes - etwa kommunales - Produkt, sondern ein Netzwerk,<br />
das auf strategischen Feldern kooperativ, bedarfsorientiert, flexibel und<br />
reaktionsschnell zusammenwirkt.<br />
Ob es in einer Kommune gelingt, den Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger<br />
an eine lebenswerte örtliche Gemeinschaft gerecht zu werden, äußert<br />
sich vor allem in den so genannten weichen Faktoren. Sie beeinflussen die<br />
Zufriedenheit der Bevölkerung und die Entwicklung einer Kommune und ihrer<br />
künftigen Leistungsfähigkeit ganz wesentlich. Deshalb gehören sie bei<br />
der Betrachtung und Bewertung der gesellschaftlichen und damit auch wirtschaftlichen<br />
Situation einer Kommune dazu.
7 <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> <strong>Sonderdruck</strong>, <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />
Bilanzanalyse als Grundlage für Rating?<br />
Gedanken über Kennzahlen zur Bilanz und den anderen Bestandteilen der<br />
neuen kommunalen Jahresabschlüsse blieben unvollständig, würden sie nicht<br />
auch der Frage nachgehen, ob Bilanzanalyse bedingungslos und zwangsläufig<br />
zum Rating führt. In Ratingverfahren sind gerade die Bilanzkennzahlen<br />
- einschließlich der so genannten weichen Kriterien - das Instrumentarium<br />
schlechthin. Kommunen könnten sich, um Rating oder ratingähnliche Verfahren<br />
ihrer Gläubigerbanken bei der Kreditvergabe zu vermeiden, verleiten<br />
lassen, einfach keine Bilanzanalyse zu betreiben. Falls damit die Hoffnung<br />
verbunden sein sollte, dass dann auch die Banken darauf verzichten, ist diese<br />
allerdings fehl am Platz: Wenn Kommunen keine eigenständige Bilanzanalyse<br />
vornehmen, werden ihre Kreditgläubiger eigene Kennzahlen bilden. Schon<br />
heute - im kameralen System - werden kommunale Rechnungswerke mehr<br />
schlecht als recht durch die Kreditwirtschaft untersucht.<br />
Der Deutsche Städtetag hat sich im Einklang mit den beiden anderen kommunalen<br />
Spitzenverbänden immer für den so genannten Partial Use eingesetzt,<br />
wenn es um die Anwendung der neuen Regeln zur Eigenkapitalausstattung<br />
für Kreditinstitute („Basel II“) auf die deutschen Kommunen ging.<br />
Dieser Partial Use bei Anwendung der Basel II-Regeln bedeutet, dass die<br />
deutschen Kommunen nicht selbst einer Kreditwürdigkeitsprüfung - dem Rating<br />
- unterzogen werden, sondern dass für sie das Rating der Bundesrepublik<br />
Deutschland gilt. Der Bund hat bisher das absolut beste zu erreichende<br />
Rating erhalten - die Note AAA nach der Systematik von Standard&Poors. 17)<br />
Da die Kreditkosten der Banken von den Ratingnoten abhängen, ist ein solches<br />
Spitzenrating auch für die Banken von besonderer Bedeutung: Bei einem<br />
Gläubiger mit der Note AAA erhalten sie keinen zusätzlichen Aufschlag bei<br />
der Eigenkapitalhinterlegung, mit der sie ihre Kreditgewährung bei der nationalen<br />
Notenbank absichern müssen. Banken haben daher ein Eigeninteresse<br />
an einem AAA-Rating ihrer Kunden.<br />
Niemand weiß, ob dieser Partial Use den deutschen Kommunen dauerhaft<br />
erhalten bleibt, 18) und ein Artikel über Bilanzanalyse reicht nicht aus, um die<br />
vielen Facetten von Basel II/Rating zu beleuchten. Tatsache ist jedoch, dass<br />
- das AAA-Rating für den Bund nicht auf ewig unantastbar ist<br />
- die Länder, zu denen die Gemeinden verfassungsrechtlich gehören, mit<br />
Ausnahme von Bayern und Baden-Württemberg schlechtere Noten erhalten<br />
haben<br />
- die NRW-Städte Düsseldorf und Neuss zwischenzeitlich bessere Ratings<br />
als das Land NRW erreicht haben<br />
- die anglo-amerikanische Vertragsseite (Basel II ist ein international ausgehandeltes<br />
Werk) diesen Partial Use nicht befürwortet<br />
- die internationalen Finanzmärkte ihre „eigene Gesetze“ haben und sich<br />
um die Wünsche deutscher Kommunen wenig kümmern werden<br />
Aktuelle Situation und künftige Entwicklungen<br />
beim Rating von Kommunen<br />
Erste deutsche Städte haben sich inzwischen von Ratingagenturen bewerten<br />
lassen, darunter die rheinischen Nachbarn Düsseldorf und Neuss, und sind zu<br />
Recht stolz auf ihre guten Ergebnisse. Gegen ein generelles Rating sprechen<br />
sich hingegen nach wie vor die kommunalen Spitzenverbände (noch) richtigerweise<br />
aus. Sie befürchten insgesamt Nachteile für die Kommunen, wenn<br />
die strengeren Eigenkapitalhinterlegungsvorschriften des internationalen Abkommens<br />
Basel II auch auf einzelne kommunale Kredite angewandt werden,<br />
und befürworten die Anwendung des so genannten Partial Use, wonach für<br />
die deutschen Kommunen das Rating der Bundesrepublik Deutschland gilt -<br />
also derzeit die Note AAA nach der Systematik von Standard&Poors.
8 <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> <strong>Sonderdruck</strong>, <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />
Doch könnte - unabhängig von der kommunalen Verbandspolitik - Bewegung<br />
in die Frage der Kreditwürdigkeit der Bundesrepublik Deutschland kommen,<br />
wenn das Land Berlin mit seiner Klage beim Bundesverfassungsgericht gegen<br />
die Bundesrepublik Deutschland auf Gewährung von Bundesergänzungszuweisungen<br />
Erfolg hat. 19) Das Grundgesetz regelt in Artikel 107 die Verteilung<br />
der Steuern unter den Ländern: Was den einzelnen Ländern als eigene Finanzausstattung<br />
zusteht, sagt Absatz 1. Diese primäre Steuerzuteilung wird gemäß<br />
Absatz 2 Satz 1 im Sinne eines angemessenen Ausgleichs der Finanzkraft der<br />
Länder korrigiert, und die Sätze 2 und 3 ermächtigen den Bund, aus seinen<br />
Mitteln leistungsschwachen Ländern Zuweisungen zur ergänzenden Deckung<br />
ihres allgemeinen Finanzbedarfs zu gewähren - das sind die Ergänzungszuweisungen.<br />
Geregelt werden die Bundesergänzungszuweisungen in einem „Maßstäbegesetz“<br />
(§§ 10, 11 und 12); darin erkennt der Gesetzgeber Sonderbedarfs-Bundesergänzungszuweisungen<br />
zur Sanierung eines Landeshaushalts aufgrund einer<br />
extremen Haushaltsnotlage an (§ 12 Abs. 4). Sie werden angesichts der nur<br />
in Ausnahmefällen gegebenen Hilfeleistungspflicht der bundesstaatlichen Gemeinschaft<br />
unter besondere Bedingungen gestellt - unter anderem muss das<br />
betreffende Land ausreichende Eigenanstrengungen unternommen haben, um<br />
eine drohende Haushaltsnotlage abzuwenden oder sich aus ihr zu befreien.<br />
Spezifiziert werden die Regelungen zu den Bundesergänzungszuweisungen<br />
zum Zwecke der Haushaltssanierung im Finanzausgleichgesetz (FAG v.<br />
23.06.1993, § 11), unter anderem die Hilfen für Bremen und das Saarland von<br />
1999 bis 2004 (§ 11 Abs. 6). 20) Die neuesten Regelungen zu den Bundesergänzungszuweisungen<br />
enthält das Solidarpaktfortführungsgesetz (SFG), das am<br />
1. Januar 2005 in Kraft trat: Ein so genanntes Artikelgesetz, mit dem andere<br />
Gesetze geändert werden. In Art. 5 des SFG wird § 11 des Finanzausgleichsgesetzes<br />
dahingehend verändert, dass von 2005 an keine Sanierungszuweisungen<br />
an Haushaltsnotlagenländer mehr vorgesehen sind.<br />
Die Normenkontrollklage Berlins<br />
Der Berliner Senat hat nun beantragt festzustellen,<br />
- dass dieser geänderte § 11 Abs. 6 des Finanzausgleichsgesetzes mit Artikel<br />
107 Abs. 2 Satz 3 des Grundgesetzes unvereinbar ist, soweit Berlin<br />
ab dem Jahr 2002 keine Sanierungs-Bundesergänzungszuweisungen wie<br />
Bremen und das Saarland erhalten hat, und<br />
- dass Art. 5 § 11 SFG insoweit mit dem Grundgesetz unvereinbar ist, als<br />
für das Land Berlin ab Januar 2005 keine Finanzhilfen des Bundes zum<br />
Zwecke der Haushaltssanierung mehr vorgesehen sind<br />
Der Berliner Senat ist der Ansicht, dass sich die Hauptstadt spätestens seit 2002<br />
in einer extremen Haushaltsnotlage befinde und Ansprüche auf Bundesergänzungszuweisungen<br />
habe. Die Zins-Steuer-Relation etwa sei im Jahr 2002 mit<br />
20,8 Prozent annähernd doppelt so hoch wie der Länderdurchschnitt von 11,8<br />
Prozent und werde sich absehbar weiter verschlechtern. Auch die Kreditfinanzierungsquote<br />
Berlins sei 2001 mit 15,1 Prozent und 2003 mit 20,2 Prozent<br />
doppelt so hoch wie der Länderdurchschnitt, der Schuldenberg wachse von 47,5<br />
Mrd. Euro (2002) auf 66,8 Mrd. Euro (2007). Trotz erheblicher Sanierungsanstrengungen<br />
sei Berlin aus eigener Kraft nicht in der Lage, die extreme Haushaltsnotlage<br />
zu überwinden. Daher habe der Bundesgesetzgeber nur einen eingeschränkten<br />
Einschätzungs- und Beurteilungsspielraum bei der Gewährung von<br />
Sonderbedarfs-Bundesergänzungszuweisungen. Da die extreme Haushaltsnotlage<br />
Berlins nicht minder bedrohlich sei als die extremen Haushaltsnotlagen Bremens<br />
und des Saarlandes, müsse der Bundesgesetzgeber Berlin Sonderbedarfsergänzungszuweisungen<br />
nach gleichen Bemessungsmaßstäben und Konditionen<br />
gewähren wie den beiden früheren Haushaltsnotlageländern.
9 <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> <strong>Sonderdruck</strong>, <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />
Zwar juristisch nicht ganz exakt, kann dieser Streit nur zwischen folgenden<br />
beiden Eckpositionen entschieden werden:<br />
- Gesetzt den Fall, das Land Berlin gewänne dieses Verfahren, so erhielte<br />
Berlin über Jahre hinaus Finanzhilfen in Milliardenhöhe. Damit wäre die<br />
Annahme, dass der Bund für die Länder (und damit die Länder für die<br />
Kommunen) einsteht, durch das Bundesverfassungsgericht bestätigt und<br />
die Subsumierung der Länder unter das Bundes-Rating gerechtfertigt. Inwieweit<br />
jedoch die Ratingagenturen der Bundesrepublik Deutschland noch<br />
die Bestnote AAA geben, wenn der Bundeshaushalt diese und vielleicht<br />
ähnliche neue Lasten zu tragen hat, ist zumindest fraglich. Eine Herabstufung<br />
des Bundes unterstellt, würde dies automatisch einer Herabstufung<br />
der Länder (und damit aller Länder!) entsprechen. Dann wäre die<br />
Reaktion von Ländern (und/oder von Kommunen) abzuwarten, die allein<br />
plötzlich ein besseres Rating hätten.<br />
- Verlöre Berlin dieses Verfahren, dann entfiele die Annahme, der Bund<br />
stehe für die Länder ein - und damit würde die Konnexität im Rating in<br />
Frage gestellt, also die Übernahme des Bundes-Ratings auf die Länder.<br />
Egal wie das Verfahren ausgeht: Es wird eine Debatte um das Rating einsetzen.<br />
Rating in der Schublade<br />
Darüber hinaus haben alle Großbanken ein Rating für die Kommunen inzwischen<br />
mindestens als Konzept in der Schublade - oder bereits verwirklicht. 21)<br />
Dieses Rating bewertet Kommunen in ihrer Schuldnereigenschaft umfassend,<br />
es unterscheidet sich vom normalen Unternehmensrating lediglich in einem<br />
Punkt: Bisher haben die Banken noch keine Verbindung zwischen der Rating-<br />
Note, die für die Banken ja die Ausfallwahrscheinlichkeit des Schuldners beziffert,<br />
und der Zinshöhe für kommunale Kredite gezogen. Eine solche Verbindung<br />
ist jedoch jederzeit herstellbar.<br />
Interessanterweise wird der Umstand, dass sie längst einem (eigenständigen)<br />
Rating unterliegen, von den Kommunen nicht wahrgenommen. Vielleicht<br />
wird die anstehende Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts schon<br />
bald mehr Licht in dieses Dunkel bringen und den Kommunen zeigen, wohin<br />
die Entwicklung geht. Auswirkungen auf die Kommunalhaushalte wird<br />
sie spätestens dann gewinnen, wenn die Banken die Verbindung zwischen<br />
(schlechten) Ratingnoten und (höheren) Schuldzinsen herstellen.<br />
Dass Rating zu einem erheblichen Teil auf einer gründlichen Bilanzanalyse<br />
(im weiteren Sinne, also einer Analyse des Jahresabschlusses mit allen seinen<br />
Bestandteilen) beruht, sollte den Kommunen ein zusätzlicher Ansporn sein,<br />
sich mit diesem Thema so rasch wie möglich und aus eigenem Antrieb zu<br />
beschäftigen. Aus Sorge um das kommunale Rating sollten die Kommunen<br />
auf eine eigene Analyse ihrer Jahresabschlüsse mit Ergebnisrechnung und Finanzrechnung<br />
jedenfalls nicht verzichten. Die Analyse kann allein schon deshalb<br />
nicht unterbleiben, weil sie Bestandteil eines funktionierenden Finanzcontrollingsystems<br />
ist. Für diese Analyse benötigen die Kommunen einen<br />
„Werkzeugkasten der Analysezahlen und deren Interpretation“, den sie selbst<br />
und ihre Verbände - etwa die <strong>KGSt</strong> - mit gestalten und prägen. Rechnungsprüfungsämter<br />
und Kommunalaufsichtsbehörden warten geradezu darauf,<br />
eine solche Hilfestellung zu erhalten.<br />
Diese beiden - zu einem <strong>Sonderdruck</strong> zusammengefassten - Artikel sollen<br />
hierzu beitragen und auffordern, die kommunale Diskussion zu beginnen.<br />
Besonders erfreulich wäre es, die zu entwickelnden Analysezahlen - wenn<br />
irgend möglich - bundesweit für alle Kommunen zu vereinheitlichen.
10 <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> <strong>Sonderdruck</strong>, <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />
Kontakt:<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong><br />
Ekkehard Grunwald, <strong>Stadt</strong>kämmerer<br />
Brunhilde Frye und Nicole Hubrig, <strong>Stadt</strong>kämmerei (Projekt Doppik)<br />
Telefon: 0 53 41/ 8 39 - 33 59<br />
ekkehard.grunwald@stadt.salzgitter.de<br />
1 Diese Sonderposten waren gemäß dem Entwurf zur Niedersächsischen Gemeindeordnung für den<br />
Ausgleich des Wertmaßstabes des Wiederbeschaffungszeitwerts zu bilden, um die Vergleichbarkeit<br />
zu dem üblicherwiese zugrunde zu legenden Anschaffungswert zu erreichen.<br />
2 Siehe § 92 Abs. 2 Satz 3 NGO i. d. F. vom 22.08.1996 (Nds. GVBl. Seite 386), zuletzt geändert<br />
durch Gesetz vom 20.11.2001 (Nds. GVBl. Seite 701).<br />
3 GemHKVO Niedersachsen, siehe bes. § 24 Abs. 3 des Entwurfs. Am 09.11.2005 hat der<br />
Niedersächsische Landtag die doppische Niedersächsische Gemeindeordnung beschlossen. Die<br />
doppische GemHKVO liegt erst im Entwurf vor - siehe www.salzgitter.de mit Link „Doppik“.<br />
4 Peter Gasser, in: Schweizer Kantone - stabile Ratings in turbulenten Zeiten, Zürcher Kantonalbank,<br />
Zürich Januar 2003.<br />
5 Siehe etwa: „Arbeit mit Kennzahlen Teil 1: Grundlagen“ und „Arbeit mit Kennzahlen Teil 2:<br />
Empfehlungen für die Praxis“ (<strong>KGSt</strong>-Berichte 4/2001 und 5/2001).<br />
6 Coenenberg, Adolf Gerhard: Jahresabschluß und Jahresabschlußanalyse, 16. Auflage, Landsberg/<br />
Lech, S. 563 m. w. Nachweisen.<br />
7 Seiten 26 ff und 66f der Anlage 2 des Auszuges aus der Sammlung der zur Veröffentlichung<br />
freigegebenen Beschlüsse der 173. Sitzung der Ständigen Konferenz der Innenminister und<br />
-senatoren der Länder vom 21.11.2003, hrsg. von der selbigen Geschäftsstelle.<br />
8 Anmerkungen des Verfassers: Hier ist eine aktuelle Positionierung der <strong>KGSt</strong> erforderlich:<br />
Bilanzanalyse als neue Aufgabe ist Teil des operativen Finanzcontrollings.<br />
9 Siehe etwa Städtetag Baden-Württemberg (Hrsg.): Strategisches Controlling, Arbeitshilfe zum<br />
Controlling Heft 5, Seite 9 (11 ff).<br />
10 So z.B. Wöhe, Günter, Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Seite 1041 (1055<br />
ff) 21. Auflage, München 2002.<br />
11 ebenda S. 1063 ff.<br />
12 ebenda, S. 2 ff.<br />
13 Beispiel: Die Preussag AG, gegründet am 9. Oktober 1923 als „Preußische Bergwerks- und Hütten-<br />
Aktiengesellschaft“ war bis 2002 ein Mischkonzern. Mit dem Verkauf der <strong>Salzgitter</strong> AG und der<br />
Übernahme des Schifffahrt- und Logistikkonzerns Hapag-Lloyd AG wurde 1997 der Umbau der<br />
Preussag AG zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen der Freizeitindustrie eingeleitet. Seit<br />
dem Kauf der britischen Thomson Travel Group im Jahre 2000 ist die Preussag AG der weltweit<br />
größte Touristikkonzern. Seit Juli 2002 firmiert die Preussag AG unter TUI AG.<br />
14 Nach einer Untersuchung im Jahr 2004 umfassten die freiwilligen Aufgaben der <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong><br />
nur zwei Prozent des Haushaltsausgabevolumens.<br />
15 Am Beispiel Niedersachsen: § 82 Abs. 1-3 und §§ 108 - 116 a NGO.<br />
16 So z.B.: Gerhard Banner in: Der Bürger im Staat, Bonn 1998, Nr. 4, Seite 179.<br />
17 Siehe FAZ vom 17.11.2005 „S&P bestätigt deutsches Rating“.<br />
18 Die Verfasser gehen nicht davon aus.<br />
19 Der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts verhandelt am 26. April <strong>2006</strong> den<br />
Normenkontrollantrag des Landes Berlin. Dieser betrifft die Frage, ob das Land Berlin ab dem Jahre<br />
2002 Anspruch auf Gewährung von Sonderbedarfs-Bundesergänzungszuweisungen zum Zwecke<br />
der Haushaltssanierung gem. Art. 107 Abs. 2 Satz 3 GG hat; die nachfolgenden Ausführungen<br />
basieren auf einer Pressemitteilung des Bundesverfassungsgerichts vom 10.03.<strong>2006</strong><br />
20 Mit dieser Regelung hat der Gesetzgeber die aus der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts<br />
vom 27. <strong>Mai</strong> 1992 folgende Verpflichtung, Bremen und dem Saarland zur Überwindung ihrer<br />
extremen Haushaltsnotlage Hilfestellung zuleisten, umgesetzt (BVerfGE 86, 148 ff.).<br />
21 Ansicht des Verfassers nach vielen Gesprächen mit Bankenvertretern im Zusammenhang mit<br />
dem <strong>Salzgitter</strong>aner Zins- und Schuldenmanagement.<br />
Abb. 1: Bilanz der <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong><br />
BILANZ DER STADT SALZGITTER ZUM 1. JANUAR 2005 (aufbereitet, Auszug)<br />
AKTIVA PASSIVA<br />
TEUR TEUR<br />
A1 I Anlagevermögen P1 I Eigenkapital<br />
A2 1. Immaterielles Vermögen 6.432 P2 1. Basis-Reinvermögen -4.368<br />
A3 2. Sachvermögen ohne Vorräte 258.250 P3 2. Sonderposten 127.393<br />
A4 3. Finanzvermögen ohne Forder. 296.170 Summe Eigenkapital 123.025<br />
Summe Anlagevermögen 560.852<br />
P4 II Fremdkapital<br />
A5 II Umlaufvermögen P5 1. Langfristiges Fremdkapital 222.048<br />
A6 1. Vorräte 35 P6 2. Mittelfristiges Fremdkapital 40.716<br />
A7 2. Forderungen 23.290 P7 3. Kurzfristiges Fremdkapital 199.578<br />
A8 3. Sonstiges Umlaufvermögen 931 Summe Fremdkapital 462.342<br />
A9 4. Flüssige Mittel 259<br />
Summe Umlaufvermögen 24.515<br />
A10 Bilanzsumme 585.367 P8 Bilanzsumme 585.367
11 <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> <strong>Sonderdruck</strong>, <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />
Die ,<strong>Salzgitter</strong>aner AnalyseZahlen‘ im Überblick<br />
Im Anschluss an die erste Veröffentlichung der <strong>Salzgitter</strong>aner AnalyseZahlen in<br />
<strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> 22/2005 wurden einige Zahlen - nicht zuletzt durch Anregungen<br />
im Anschluss an die erste Veröffentlichung - modifiziert, neue Kennzahlen<br />
kamen hinzu und andere entfielen. Auch im Anschluss an die zweite Veröffentlichung<br />
in <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> 08/<strong>2006</strong> erfolgten bereits wieder Veränderungen<br />
an den Kennzahlen, und zwar nach einer Diskussion in der gemeinsamen<br />
Arbeitsgruppe Doppik des Deutschen Städtetages und der <strong>KGSt</strong>. Die Arbeitsgruppe<br />
begrüßte, dass eine solche Debatte eingesetzt hat, und will die nachfolgenden<br />
Zahlen zur Grundlage ihrer eigenen, weiteren Arbeit machen. *)<br />
Alle Änderungen, auch die letztgenannten, sind in den nachfolgenden Tabellen<br />
bereits enthalten. Außerdem wurden die Kennzahlen nummeriert.<br />
Für das Verständnis der Kennzahlen - in der Regel Verhältniszahlen - ist die<br />
Kenntnis der Grundzahlen unabdingbar, die in Abb. 1 (Eröffnungsbilanz,<br />
S. 10), Abb. 2 (Ergebnisrechnung, siehe unten) und Abb. 3 (Finanzrechnung,<br />
S. 12) angegeben werden. Die Tabellen mit den neuen Kennzahlen beginnen<br />
auf Seite 13.<br />
* Inzwischen beschäftigen sich auch Diplom- und Doktorarbeiten mit dem Thema:<br />
Etwa Matthias Enz (FH Ludwigsburg, Diplomarbeit, Studienjahr 2005/<strong>2006</strong>): Die Haushalts- und<br />
Rechnungsanalyse im Neuen Kommunalen Haushalts- und Rechnungswesen Baden-Württemberg,<br />
oder Christian Magin (Dt. Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer, Dissertation) zu<br />
neuem Haushaltsrecht und der Interpretation kommunaler Finanzdaten<br />
Abb. 2: Ergebnisrechnung der <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong><br />
ERGEBNISRECHNUNG DER STADT SALZGITTER (fiktiv)<br />
Ertrags- und Aufwandsarten in EURO<br />
E1 Steuern und ähnliche Abgaben 82.046.200<br />
E2 Zuwendungen und allgemeine Umlagen 67.432.389<br />
E3 Sonstige Transfererträge 3.577.000<br />
E4 Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte 27.497.700<br />
E5 Privatrechtliche Leistungsentgelte 1.271.700<br />
E6 Kostenerstattungen und Kostenumlagen 42.010.900<br />
E7 Zinsen und ähnliche Erträge 8.770.400<br />
E8 Sonstige ordentliche Erträge 8.787.500<br />
E9 Aktivierte Eigenleistungen 0<br />
E10 Bestandsveränderungen 0<br />
E11 = ordentliche Erträge 241.393.789<br />
E12 Personal- und Versorgungsaufwendungen 47.970.800<br />
E13 Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen 77.791.300<br />
E14 billanzielle Abschreibungen 8.550.000<br />
E15 Zinsen und ähnliche Aufwendungen 15.845.400<br />
E16 Transferaufwendungen 130.614.300<br />
E17 sonstige ordentliche Aufwendungen 0<br />
E18 = ordentliche Aufwendungen 280.771.800<br />
E19 = Ordentliches Ergebnis -39.378.011<br />
E20 Außerordentliche Aufwendungen 64.500<br />
E21 Außerordentliche Erträge 103.000<br />
E22 = Außerordentliches Ergebnis 38.500<br />
E23 = Jahresergebnis -39.339.511
12 <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> <strong>Sonderdruck</strong>, <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />
Abb. 3: Finanzrechnung der <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong><br />
FINANZRECHNUNG DER STADT SALZGITTER (fiktiv)<br />
Ein- und Auszahlungsarten in EURO<br />
F1 Steuern und ähnliche Abgaben 82.046.200<br />
F2 Zuwendungen und allgemeine Umlagen 67.432.389<br />
F3 Sonstige Transfereinzahlungen 3.577.000<br />
F4 Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte 27.497.700<br />
F5 Privatrechtliche Leistungsentgelte 1.271.700<br />
F6 Kostenerstattungen und Kostenumlagen 42.010.900<br />
F7 Zinsen und ähnliche Finanzeinzahlungen 8.770.400<br />
F8 Sonstige Einzahlungen 8.890.500<br />
F9 Bestandsveränderungen 0<br />
F 10 = Einzahlungen laufende Geschäftstätigkeit 241.496.789<br />
F11 Personal- und Versorgungsauszahlungen 47.970.800<br />
F12 Auszahlungen für Sach- und Dienstleistungen 77.791.300<br />
F13 Zinsen und ähnliche Finanzauszahlungen 15.845.400<br />
F14 Transferauszahlungen 130.614.300<br />
F15 Sonstige Auszahlungen 64.500<br />
F16 = Auszahlungen laufende Geschäftstätigkeit 272.286.300<br />
F17 = Ergebnis der laufenden Verwaltungstätigkeit -30.789.511<br />
F18 Investitionszuweisungen 10.925.100<br />
F19 Einzahlungen aus der Veräußerung von Sachanlagen 11.758.700<br />
F20 Einzahlungen aus der Veräußerung von Finanzanlagen 281.300<br />
F21 Einzahlungen aus Beiträgen und ähnlichen Entgelten 2.629.200<br />
F22 Sonstige Investitionseinzahlungen 0<br />
F23 = Einzahlungen aus Investitionstätigkeit 25.594.300<br />
F24 Auszahlungen für den Erwerb v. Grundstücken und Gebäuden 17.613.900<br />
F25 Auszahlungen für Baumaßnahmen 13.461.300<br />
F26 Sonstige Investitionsauszahlungen 6.949.200<br />
F27 = Auszahlungen aus Investitionstätigkeit 38.024.400<br />
F28 = Saldo aus Investitionstätigkeit -12.430.100<br />
F29 = Finanzmittelüberschuss/-fehlbetrag -43.219.611<br />
F30 Aufnahme und Rückflüsse von Darlehen 70.475.100<br />
F31 - Tilgung und Gewährung von Krediten und Darlehen -66.090.000<br />
F32 = Saldo aus Finanzierungstätigkeit 4.385.100<br />
F33 = Liquide Mittel -38.834.511
13 <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> <strong>Sonderdruck</strong>, <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />
I. Vermögensstruktur<br />
Definition Formel Ergebnis Kommentar Ziel<br />
Anlagenintensität (I.1)<br />
Anlagevermögen<br />
Gesamtvermögen<br />
Investitionsquote (I.2)<br />
Nettoinvestition in das<br />
Sachvermögen<br />
Sachvermögen zu hist.<br />
AHK zu Beginn des<br />
HH-Jahrs<br />
A1<br />
A10<br />
F27 - F23<br />
473,9 Mio.<br />
Anlagenabnutzungsgrad (I.3)<br />
kumulierte Abschreibungen<br />
auf unbewgl.<br />
Sachanlagen<br />
unbewegl. Sachanlagen<br />
zu hist. AHK<br />
208,5 Mio.<br />
338,3 Mio.<br />
Abschreibungsquote (I.4)<br />
Jahresabschreibung<br />
auf SV<br />
SV am Ende des<br />
HH-Jahres<br />
E14<br />
(A3 + F27<br />
- F19 - E14)<br />
95,8 % Hier wird untersucht,<br />
wie hoch der Anteil des<br />
Anlagevermögens am<br />
Gesamtvermögen ist.<br />
Dieser ist in Kommunen<br />
besonders hoch.<br />
2,6 % Je größer die Investitionsquote,<br />
desto höher die Investitionsneigung.<br />
Die Kennzahl darf<br />
nicht für einen Abschluss,<br />
sondern muss im Zeitablauf<br />
analysiert werden, da Investitionen<br />
häufig schubweise erfolgen.<br />
Die Investitionen in das SV<br />
sollten in Verbindung mit<br />
dem Reinvestitionsbedarf<br />
analysiert werden<br />
(siehe die nachfolgenden<br />
beiden Kennzahlen).<br />
61,6 % Prozentsatz des schon abgenutzten<br />
Sachanlagevermögens.<br />
Je höher er ausfällt, desto<br />
höher ist das durchschnittliche<br />
Alter der Sachanlagen und<br />
desto größer der künftige<br />
Investitionsnachholbedarf<br />
für Modernisierungsmaßnahmen.<br />
3,1 % Diese Kennzahl dient zur<br />
Beurteilung des Investitionsbedarfs.<br />
Je größer die Abschreibungsquote<br />
ist, desto kürzer<br />
ist die Nutzungsdauer,<br />
aber:<br />
Eine geringe Abschreibungsquote<br />
und ein hoher<br />
Anlagenabnutzungsgrad<br />
verbunden mit fehlenden<br />
oder geringen Zugängen<br />
deutet auf einen<br />
Modernisierungsstau hin.<br />
Branchenvergleich<br />
Wert<br />
möglichst<br />
hoch<br />
Wert<br />
möglichst<br />
niedrig<br />
Wert<br />
möglichst<br />
niedrig
14 <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> <strong>Sonderdruck</strong>, <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />
II. Kapitalstruktur<br />
Definition Formel Ergebnis Kommentar Ziel<br />
Verschuldungsgrad (II.1)<br />
Fremdkapital<br />
Basis-Reinvermögen<br />
Eigenkapitalquote (II.2)<br />
Basis-Reinvermögen<br />
Bilanzsumme<br />
Fremdkapitalquote (II.3)<br />
Fremdkapital<br />
Gesamtkapital<br />
P4<br />
P2<br />
P2<br />
P8<br />
P4<br />
P8<br />
Anteil Pensionsrückstellungen (II.4)<br />
Pensionsrückstellungen<br />
Gesamtkapital<br />
89,1 Mio<br />
P8<br />
Ein hoher Verschuldungsgrad<br />
bedeutet, dass die <strong>Stadt</strong><br />
stark von externen Gläubigern<br />
abhängig ist. Das Finanzierungsrisiko<br />
für den Kreditgeber ist<br />
höher und führt möglicherweise<br />
zu einem erhöhten Fremdkapitalzinssatz.<br />
Die Aussagekraft dieser<br />
Kennzahl in <strong>Salzgitter</strong> ist gering,<br />
da das Eigenkapital<br />
(= das Basis-Reinvermögen)<br />
negativ ist.<br />
- 0,75 % Sobald mehr kommunale<br />
Eröffnungsbilanzen vorliegen,<br />
kann diese Kennzahl für<br />
Vergleiche herangezogen<br />
werden.<br />
78,98 % Die Kennzahl zeigt, wie stark<br />
<strong>Salzgitter</strong> verschuldet ist:<br />
Knapp 79 % der Aktiva sind<br />
fremdfinanziert.<br />
15,2 % Anteil der Pensionsrückstellungen<br />
an der Bilanzsumme<br />
(= am Gesamtkapital).<br />
Pensionsrückstellungen stellen<br />
juristisch Fremdkapital dar,<br />
ihre finanziellen Gegenwerte<br />
stehen der Kommune jedoch<br />
langfristig zur Verfügung,<br />
so dass man auch von<br />
eigenkapitalähnlichen<br />
Mitteln spricht.<br />
Wert<br />
möglichst<br />
niedrig<br />
Wert<br />
möglichst<br />
hoch<br />
Wert<br />
möglichst<br />
niedrig<br />
Wert<br />
möglichst<br />
niedrig
15 <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> <strong>Sonderdruck</strong>, <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />
III. Finanzstruktur<br />
Definition Formel Ergebnis Kommentar Ziel<br />
Deckungsgrad A(III.1)<br />
Eigenkapital<br />
Anlagevermögen<br />
Deckungsgrad B (III.2)<br />
Eigenkapital + langfr.<br />
Fremdkapital<br />
Anlagevermögen<br />
P1<br />
A1<br />
P1 + P5<br />
A1<br />
Liquidität ersten Grades (III.3)<br />
Liquide Mittel<br />
Kurzfr. Fremdkapital<br />
A9<br />
P7<br />
Liquidität dritten Grades (III.4)<br />
Liquidierbares Umlaufvermögen<br />
Kurzfr. Fremdkapital<br />
A5<br />
P7<br />
21,9 % Ein Maßstab für die Stabilität der<br />
Kommune: Vermögensgegenstände<br />
sollten mit Mitteln finanziert<br />
werden, die solange zur Verfügung<br />
stehen, wie das Kapital in<br />
den Vermögensgegenständen gebunden<br />
ist („Fristenkongruenz“).<br />
61,5 % Die Kennzahl beantwortet die<br />
Frage, ob das Anlagevermögen<br />
langfristig gedeckt ist (durch Eigenkapital<br />
oder langfristige Kredite).<br />
0,13 % Die Kennzahl gibt eine Aussage<br />
zur Zahlungsfähigkeit der Kommune,<br />
jedoch nur zum Bilanzzeitpunkt.<br />
Sie hat als Warngröße vor<br />
drohenden Finanzlücken nur geringe<br />
Aussagekraft, da Kommunen<br />
immer kreditwürdig sind.<br />
12,3 % Maßstab für die strukturelle Liquidität.<br />
Problem: Liquiditätssicherheit<br />
ist geringer, da Forderungen risikobehaftet<br />
sind und Vorräte und<br />
Wertpapiere erst noch verkauft<br />
werden müssen.<br />
Dynamischer Verschuldungsgrad/Entschuldungsfähigkeit (III.5)<br />
Nettoverschuldung<br />
Cash Flow<br />
P4 - A9<br />
F17<br />
Cash Flow Marge (III.6)<br />
Cash Flow<br />
F17<br />
ordentliche Erträge E11<br />
Investitionsdeckung (III.7)<br />
Jahresabschreibung<br />
auf SV<br />
Auszahlungen<br />
für Investitionen<br />
E14<br />
F27<br />
(umgekehrte) Investitionsdeckung (III.8)<br />
100 -<br />
Auszahlungen<br />
für Investitionen<br />
Jahresabschreibung<br />
auf SV<br />
100 – F27<br />
E14<br />
Innenfinanzierungsgrad (III.9)<br />
Cash Flow<br />
Nettoinvestitionen<br />
F17<br />
F27 - F23<br />
Diese Kennzahl gibt - in Jahren -<br />
an, wie schnell die Nettoverschuldung<br />
(theoretisch) aus dem Cash<br />
Flow abgebaut werden könnte.<br />
Da <strong>Salzgitter</strong> einen negativen<br />
Cash Flow hat, ist diese Zahl nicht<br />
aussagekräftig.<br />
-12,8 % Gibt an, wie viel Prozent der ordentl.<br />
Erträge der <strong>Stadt</strong> zur Investitionsfinanzierung<br />
und Schuldentilgung<br />
frei zur Verfügung stehen<br />
(Aussagekraft leidet unter dem<br />
negativen Cash Flow <strong>Salzgitter</strong>s).<br />
22,49 % Diese und die nachfolgenden<br />
Kennzahlen geben an, wie die Investitionen<br />
finanziert werden.<br />
Diese Kennzahl bedeutet, dass<br />
22,5 % der Nettoinvestitionen<br />
aus Abschreibungsgegenwerten<br />
finanziert werden.<br />
-345<br />
%<br />
Die Kennzahl bedeutet, dass <strong>Salzgitter</strong><br />
in dem HH-Jahr das<br />
3,45-fache des Wertverlustes<br />
investierte.<br />
< 0 Die Kennzahl gibt an, wie viel Prozent<br />
der Nettoinvestitionen aus<br />
selbst erwirtschafteten Mitteln<br />
finanziert wird. <strong>Salzgitter</strong>s Investitionen<br />
sind vollständig fremdfinanziert.<br />
Der (negative) Innenfinanzierungsgrad<br />
und die (positive) Investitionsdeckung<br />
widersprechen<br />
sich in <strong>Salzgitter</strong>.<br />
Wert<br />
möglichst<br />
hoch<br />
Wert<br />
möglichst<br />
hoch<br />
Wert<br />
möglichst<br />
hoch<br />
Wert<br />
möglichst<br />
hoch<br />
Wert<br />
möglichst<br />
niedrig<br />
Wert<br />
möglichst<br />
hoch<br />
Wert<br />
möglichst<br />
hoch<br />
Wert<br />
möglichst<br />
hoch
16 <strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> <strong>Sonderdruck</strong>, <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />
IMPRESSUM<br />
Verlag:<br />
Kommunale Gemeinschaftsstelle<br />
für Verwaltungsmanagement (<strong>KGSt</strong>)<br />
Herausgeber:<br />
<strong>KGSt</strong> - Der Vorstand<br />
Verantwortliche Redakteurin:<br />
Christiane Wenner (christiane.wenner@kgst.de)<br />
Anschrift:<br />
<strong>KGSt</strong>, Lindenallee 13 - 17, 50968 Köln<br />
Telefon: 02 21/ 3 76 89 - 0,<br />
Telefax: 02 21/ 3 76 89 - 59<br />
<strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> erscheint zweimal monatlich<br />
als elektronischer Newsletter.<br />
Jährlicher Bezugspreis:<br />
18,40 Euro (zzgl. 16 % Mehrwertsteuer)<br />
© <strong>2006</strong> <strong>KGSt</strong> Köln<br />
IV. Ertrags- und Steuerstruktur<br />
Definition Formel Ergebnis Kommentar Ziel<br />
Zinssteuerquote (IV.1)<br />
Zinsaufwand<br />
Steuererträge<br />
E15<br />
E1<br />
Zinsdeckungsquote (IV.2)<br />
Zinsaufwand<br />
Ordentliche Erträge<br />
Zinslastquote (IV.3)<br />
Zinsaufwand<br />
Summe aller Aufwendungen<br />
E15<br />
E11<br />
E15<br />
E18 + E20<br />
Transferaufwandsquote (IV.4)<br />
Transferaufwendungen<br />
Summe der Aufwendungen<br />
E16<br />
E18+E20<br />
19,3 % Von den Steuererträgen der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong> werden für Zinsaufwendungen<br />
19,3 % verwendet.<br />
6,6 % Die Kennzahl zeigt, dass 6,6 %<br />
der ordentlichen Erträge für den<br />
Zinsaufwand verwendet werden.<br />
5,6 % Der Anteil der Zinsausgaben an<br />
den gesamten Aufwendungen<br />
beträgt 5,6 %.<br />
46,51 % Der Anteil der Transferaufwendungen<br />
am Gesamtaufwand beläuft<br />
sich auf 46,5%.<br />
durchschnittliche Personalkosten pro Mitarbeiter (IV.5)<br />
Personalaufwand (incl.<br />
Versorgungsaufwand)<br />
Anzahl Beschäftigte<br />
E12<br />
924<br />
Personalaufwandsquote (IV.6)<br />
Personalaufwand (incl.<br />
Versorgungsaufwand)<br />
Summe der<br />
Aufwendungen<br />
E12<br />
E18+E20<br />
Abschreibungsintensität (IV.7)<br />
Jahresabschreibung<br />
auf SV<br />
Ordentliche Erträge<br />
E14<br />
E11<br />
51.916<br />
EUR<br />
Anteil der Straßenbauunterhaltung (IV.8)<br />
Instandhaltungsaufwand<br />
Straßenbau<br />
Buchwert des Straßenvermögens<br />
3,8 Mio.<br />
81,17 Mio.<br />
Anteil Gebäudeinstandhaltung (IV 9)<br />
Instandhaltungsaufwand<br />
Hochbau<br />
Buchwert des<br />
Gebäudevermögens<br />
4,2 Mio.<br />
250,4 Mio.<br />
Die durchschnittlichen Personalkosten<br />
können mit anderen<br />
Kommunen verglichen werden.<br />
17,08 % Der Anteil des Personalaufwands<br />
an den gesamten ordentlichen<br />
Aufwendungen beträgt 17 %.<br />
3,5 % Zeigt an, wie hoch der Anteil des<br />
Werteverzehrs der Vermögensgegenstände<br />
an den ordentlichen<br />
Erträgen ist.<br />
4,7 % Vermögenserhaltung erfordert<br />
Unterhaltungsmaßnahmen.<br />
Kennzahl interkommunal vergleichen!<br />
Der Anteil der Straßenunterhaltung<br />
ist relativ hoch, da der<br />
Straßenzustand durch unterlassene<br />
Instandhaltung so schlecht<br />
ist, dass dringende Maßnahmen<br />
aufgrund der Verkehrssicherungspflicht<br />
nachgeholt werden<br />
müssen.<br />
1,7 %<br />
<strong>KGSt</strong> <strong>INFO</strong> <strong>Sonderdruck</strong>, <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />
Vermögenserhaltung erfordert<br />
Unterhaltungsmaßnahmen.<br />
Kennzahl interkommunal vergleichen!<br />
Anm.: Aufgrund einer<br />
Eigenbetriebsgründung gehört<br />
ein Großteil des Immobilienbestands<br />
in <strong>Salzgitter</strong> nicht mehr<br />
zur Kernverwaltung, so dass hier<br />
nur ein Teil des Instandhaltungsaufwands<br />
abgebildet ist.<br />
Wert<br />
möglichst<br />
niedrig<br />
Wert<br />
möglichst<br />
niedrig<br />
Wert<br />
möglichst<br />
niedrig<br />
Wert<br />
möglichst<br />
niedrig<br />
Wert auf<br />
bestimmt.<br />
Niveau<br />
Wert auf<br />
bestimmt.<br />
Niveau<br />
Wert<br />
möglichst<br />
niedrig<br />
Wert auf<br />
bestimmtem<br />
Niveau<br />
Wert auf<br />
bestimmtem<br />
Niveau