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Klimaschutzkonzept Stadt Alzey

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Handlungsoptionen<br />

Rahmenbedingungen nicht immer gegeben. Deshalb ist bundesweit und somit auch in<br />

<strong>Alzey</strong> ein „Sanierungsstau“ entstanden.<br />

Neben der Bereitstellung von Fördermitteln zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit sind<br />

z.B. aber auch Eigentumsverhältnisse von entscheidender Bedeutung. So sanieren Ei-<br />

gentümer bzw. Selbstnutzer durchschnittlich 8 Jahre früher /KfW 2010/. Private Eigentü-<br />

mer profitieren unmittelbar durch die Brennstoffkostenersparnis, die aus den Sanie-<br />

rungsmaßnahmen resultieren.<br />

Des Weiteren können noch Zusatznutzen aus dem Komfortgewinn durch thermisch be-<br />

haglicheren Wohnraum und der Wertsteigerung der Immobilie abgeleitet werden.<br />

Die größte Motivation zur Gebäudesanierung besteht oft darin, eine Unabhängigkeit von<br />

Energiepreisen zu erzielen oder die Energiekosten langfristig zu senken. Weitere starke<br />

Motivationsgründe sind aber auch einen Umweltschutzbeitrag zu leisten sowie die Wohn-<br />

qualität zu erhöhen /KfW 2010/.<br />

3.1.2 Kesselaustausch<br />

Neben dem Gebäudewärmeschutz ist auch die Erneuerung von Heizungsanlagen zu be-<br />

achten. Die Lebensdauer von Heizkesseln ist mit 20 bis 25 Jahren deutlich niedriger als<br />

die von baulichen Wärmeschutzmaßnahmen, entsprechend betragen die Erneuerungsra-<br />

ten etwa 4% p.a. Es ist davon auszugehen, dass die noch vorhandenen alten Heizkessel<br />

von ca. 1990 und vorher in nicht allzu ferner Zukunft vollständig abgelöst werden /IWU<br />

2007b/. Unter Berücksichtigung der bekannten deutschlandweiten Rahmenannahmen<br />

und der Einschätzungen der lokalen Akteure wurde für <strong>Alzey</strong> eine durchschnittliche<br />

Kesselaustauschrate in der Vergangenheitsentwicklung und im Trendszenario konser-<br />

vativ auf 3% p.a. eingeschätzt. Für das Aktivszenario wird eine Erhöhung der Kesselaus-<br />

tauschrate auf 4% p.a. und im Energieautarkieszenario auf 5% p.a. angestrebt.<br />

Die durchschnittliche Effizienzsteigerung durch einen Kesseltausch kann mit Werten<br />

zwischen 9% und 12% angegeben werden /IWU 2003/. In den vorliegenden Berechnun-<br />

gen wird für alle Szenarien ein Wert von 11% angewendet 7 . Es wird des Weiteren ange-<br />

nommen, dass kein Energieträgerwechsel im Zuge des Kesselaustauschs vorgenommen<br />

wird. Die Wirkungsabschätzung der Maßnahme wird separat ausgewiesen, also ohne<br />

eventuelle begleitende Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle.<br />

Die Bewertung der Wirtschaftlichkeit kann – wie im Bereich der Gebäudesanierung –<br />

nicht pauschal vorgenommen werden. Unterliegt ein Kessel dem Austauschzwang der<br />

Energieeinsparverordnung oder ist ein Austausch aufgrund des Ausfalls oder einer erfor-<br />

derlichen aber nicht mehr rentablen Reparatur des Kessels erforderlich, ist eine Wirt-<br />

schaftlichkeitsbetrachtung obsolet, da der Austausch unabwendbar ist. Unter dieser Prä-<br />

misse stellt sich für den Eigentümer nunmehr die Frage, welches Heizungssystem für ihn<br />

die wirtschaftlichste Option darstellt /IE 2008 & 2009/.<br />

7 Letztlich handelt es sich um Durchschnittswerte, die Wirkungsgradsteigerungen im Einzelfall können entsprechend nach oben<br />

und unten abweichen.<br />

Energie- und Klimakonzept für <strong>Alzey</strong> 34

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