Klimaschutzkonzept Stadt Alzey

Handlungsoptionen
3.1.7 Wärmepumpen und Pelletkessel
Als weitere Maßnahme im Bereich der Wärmebereitstellung wird der Zubau an Wärme-
pumpen und Pelletkesseln betrachtet. Diese Heizsysteme zeichnen sich durch einen ge-
ringeren CO2-Ausstoß gegenüber dem Referenzsystem Erdgasheizung aus.
Aus den Daten zur Beheizungsstruktur ist ersichtlich, dass im Jahr 2010 in Alzey ca.
30 Wärmepumpen und ca. 100 Pelletkessel installiert sind. Im Trendszenario wird bis
zum Jahr 2020 ein Zubau auf 80 Wärmepumpen und 140 Pelletkessel erwartet. Für die
beiden anderen Szenarien werden für den Zubau an Wärmepumpen jeweils nur leichte
Steigerungen berücksichtigt, da Wärmepumpen hauptsächlich im Neubau eingesetzt
werden (Tabelle 3-8).
Tabelle 3-8 Erzeugungs-/CO2-Minderungspotenziale durch Wärmepumpen und Pelletkessel
sowie Investitionskosten
Berechnungen: IE Leipzig
Wärmepumpen und Pelletkessel Einheit Trend Aktiv Perspektiv
Anzahl installierte Wärmepumpen 80 100 130
Anzahl installierte Pelletkessel 140 190 230
Wärmeerzeugung aus Wärmepumpen MWh 1.900 2.400 3.100
Wärmeerzeugung aus Pelletkessel MWh 3.400 4.600 5.500
Minderung CO2-Emissionen t CO2/a 1.000 1.300 1.600
Gesamtinvestitionskosten (2011-2020) 12 Mio. € 2,5 4,5 6,4
Die Wahl eines Heizungssystems ist abhängig von der Gebäudeart und -größe, dem
energetischen Standard, dem Nutzerverhalten, den aktuellen und künftig erwarteten
Energiepreisen sowie der vorhandenen Infrastruktur vor Ort. Diese Aspekte fließen im
Neubau genau wie bei einer Heizungssanierung in die Entscheidung ein. Daher sind ab-
solute Aussagen zur Wirtschaftlichkeit pro oder kontra einer bestimmten Heiztechnolo-
gie oder eines bestimmten Energieträgers stets von individuellen Gegebenheiten abhän-
gig.
Erneuerbare Heizsysteme sind gegenüber der klassischen Erdgasheizung durch ver-
gleichsweise hohe Anfangsinvestitionen gekennzeichnet, die sich jedoch über geringere
Brennstoffpreise wieder ausgleichen können. Der regelmäßig aktualisierte Vollkostenver-
gleich Heizsysteme des IE Leipzig zeigt jedoch, dass dies von Jahr zu Jahr unterschied-
lich sein kann: Im Jahr 2008 z.B. war der Preisunterschied zwischen Erdgas und Pellets
so groß, dass eine Pelletheizung bei hohem Wärmebedarf unter bestimmten Vorausset-
zungen geringere jährliche Vollkosten 13 aufwies als eine Erdgasheizung. Mit den Gege-
benheiten im Jahr 2009 (niedrigere Erdgaspreise, gestiegene Pelletpreise) kehrte sich
diese Tendenz allerdings wieder um /IE Leipzig 2008&2009/. Die variablen Energiekos-
ten erschweren also zusätzlich eine wirtschaftliche Bewertung.
12 Investitionskosten ohne Berücksichtigung Förderung
13 Bei hohem Wärmebedarf treten hohe Investitionskosten in den Hintergrund und die Brennstoffpreise werden zur sensiblen
Wirtschaftlichkeitsgröße.
Energie- und Klimakonzept für Alzey 41