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32215248 - Schleicher Electronic

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Inbetriebnahmehinweise<br />

für Feldbussysteme<br />

CANopen, PROFIBUS-DP Inbetriebnahmehinweise<br />

und<br />

CAN DeviceNet für Feldbussysteme<br />

CANopen, PROFIBUS-DP und CAN DeviceNet<br />

Inbetriebnahmehinweise für Feldbussysteme Version 10/06<br />

Artikel-Nr. R4.322.1600.0 (322 152 48)<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06<br />

Artikel-Nr. R4.322.1600.0 (322 152 48)<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 1


Inbetriebnahmehinweise für Feldbussysteme<br />

Copyright by<br />

<strong>Schleicher</strong> <strong>Electronic</strong> GmbH & Co. KG<br />

Pichelswerderstraße 3 - 5<br />

13597 Berlin, Germany<br />

Tel.: +49 30 33005-330<br />

Fax: +49 30 33005-305<br />

Hotline: +49 30 33005-304<br />

www.schleicher-electronic.com<br />

info@schleicher-electronic.com<br />

Alle Betriebsanleitungen können kostenlos vom Internet:<br />

www.schleicher-electronic.com geladen, oder unter Angabe der Artikel-<br />

Nr. bestellt werden bei:<br />

<strong>Schleicher</strong> <strong>Electronic</strong> GmbH & Co. KG<br />

Pichelswerderstraße 3-5<br />

13597 Berlin, Germany<br />

Vorgängerversion der Betriebsanleitung<br />

10/99 mit dem Titel: "RIO Anwendung der Gerätestammdatei"<br />

10/01<br />

Darstellungskonventionen<br />

Objekt Beispiel<br />

Dateinamen HANDBUCH.DOC<br />

Menüs / Menüpunkte Einfügen / Graphik / Aus Datei<br />

Pfade / Verzeichnisse C:\Windows\System<br />

Hyperlinks http://www.schleicher-electronic.com<br />

Programmlisten MaxTsdr_9.6 = 60<br />

MaxTsdr_93.75 = 60<br />

Tasten (nacheinander drücken)<br />

(gleichzeitig drücken)<br />

Einzelne Teile der Abschnitte können wie folgt gesondert gekennzeichnet sein, wenn sie speziellen<br />

Einschränkungen unterliegen z.B.:<br />

Nur Promodul-U<br />

Diese Kennzeichnung gilt bis zum Ende des Abschnittes oder der nächsten Kennzeichnung.<br />

2 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


Inhalt<br />

1 Darstellung von Warnhinweisen 5<br />

2 Allgemeines 6<br />

2.1 Hinweis zur ProCANopen Software 6<br />

3 CANopen 7<br />

3.1 Grundlagen 7<br />

3.1.1 Belegung der Process-Data-Objects (PDO) 7<br />

3.1.2 Belegung der Service-Data-Objects (SDO) für Nutzdaten 9<br />

3.1.3 Nodeguarding 9<br />

3.1.4 Lifeguarding 9<br />

3.2 Inbetriebnahme mit ProCANopen 10<br />

3.2.1 Grundlage 10<br />

3.2.2 Herstellen der Feldbusverkabelung 11<br />

3.2.3 Einschalten der Versorgungsspannung 12<br />

3.2.4 Einstellen der Knotennummern und der Datenübertragungsrate 12<br />

3.2.5 Installation der CANcard 12<br />

3.2.6 Installation der Projektierungssoftware ProCANopen 13<br />

3.2.7 Einlesen der EDS Dateien in ProCANopen 13<br />

3.3 Projektierung mit ProCANopen 14<br />

3.4 Fehlermeldungen der CANopen CPU 21<br />

3.5 Wichtige Hinweise zur Projektierung mit ProCANopen 21<br />

3.5.1 Netz einlesen 21<br />

3.5.2 Einsatz einer CPU als CANopen Konfigurationsmanager 22<br />

3.5.3 Richtlinien zum Projektieren von Verknüpfungen 25<br />

3.5.4 Projektieren von synchronen Verknüpfungen für Analogwerte 26<br />

3.5.5 Projektieren von Guarding/Lifeguarding 26<br />

3.5.6 Sicherheitstechnische Betrachtung 26<br />

3.5.7 Modulare E/A Systeme RIO-P und RIO BC/EC CANopen 27<br />

4 PROFIBUS-DP 28<br />

4.1 Grundlagen 28<br />

4.2 Was ist eine GSD (-Datei) ? 28<br />

4.2.1 GSD Dateien für Fremdsprachen 28<br />

4.2.2 Zuordnung der GSD Dateien für <strong>Schleicher</strong> Produkte 28<br />

4.3 Projektierung mit SIMATIC STEP7 und einer GSD (Datei) für RIO BC DP 28<br />

4.3.1 Kopieren der GSD Datei auf die Festplatte 29<br />

4.3.2 GSD Dateien im Step7 anmelden 30<br />

4.3.3 Einfügen einer neuen Hardwarekonfiguration (Bei Bedarf) 31<br />

4.3.4 Einfügen des RIO BC DP in das PROFIBUS Netz 34<br />

4.3.5 Parametrieren der Eigenschaften des RIO BC/EC DP bzw. RIO-P 36<br />

4.4 Beispiele zur Projektierung der E/A-Adressen 38<br />

4.4.1 Beispiel: S7 CPU 315-2 DP (SPS mit integriertem DP-Master) 38<br />

4.4.2 Beispiel: S7 CPU 315-2 DP mit RIO BC DP COP (Gateway für COP Bediengeräte) 40<br />

4.4.3 Beispiel: S7 CPU mit Kommunikationsbaugruppe CP342-5DP 41<br />

4.4.4 Beispiel: S5 115U mit Kommunikationsbaugruppe IM308C 42<br />

4.5 Hinweise zur Diagnose im Feldbusbetrieb 44<br />

4.5.1 Beispiel: Diagnose an S7 CPU 315-2DP 44<br />

4.5.2 Hinweise zu Diagnose S7 CPU 315-2DP im SPS Programm 47<br />

4.5.3 Beispiel: Diagnose an S7 mit CP 342-5DP 47<br />

4.5.4 Hinweise zu Diagnose S7 CP 342-5DP im SPS Programm 49<br />

5 CAN DeviceNet 50<br />

5.1 Grundlagen 50<br />

5.1.1 Bustopologie 50<br />

5.2 Inbetriebnahme mit DeviceNetManager 51<br />

5.2.1 Einlesen der EDS Dateien 51<br />

5.3 Projektierung mit DeviceNetManager 51<br />

5.3.1 Fehlercodes am Allen Bradley DeviceNet Scanner 53<br />

5.4 Beispiele zur Adressbelegung 54<br />

6 Bestellangaben 56<br />

7 Anhang 57<br />

7.1 Warenzeichenvermerke 57<br />

7.2 Hinweise zur Weiterentwicklung von GSD/EDS Dateien 57<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 3


7.3 Adressraumbelegung 58<br />

7.4 Servicefunktionen mit RIO und microLine (Auszug) 59<br />

7.5 Parametrier- und Diagnosefunktionen (PDF) der Promodul-U/F (Auszug) 64<br />

7.5.1 Übersicht 64<br />

7.5.2 Datenaufbau 64<br />

7.5.3 Auslesen und Einstellen der Knotennummer 64<br />

7.5.4 Datenübertragungsrate auslesen und einstellen 65<br />

7.6 Einstellung der Adressraumbelegung am RIO BC DP COP 66<br />

8 Sicherheitshinweise 67<br />

8.1 Bestimmungsgemäße Verwendung 67<br />

8.2 Personalauswahl und -qualifikation 67<br />

8.3 Projektierung, Programmierung, Installation, Inbetriebnahme und Betrieb 68<br />

8.4 Wartung und Instandhaltung 68<br />

8.5 Gefahren durch elektrische Energie 68<br />

8.6 Umgang mit verbrauchten Batterien 68<br />

9 Index 69<br />

4 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


1 Darstellung von Warnhinweisen<br />

Warn- und Sicherheitshinweise werden in dieser Betriebsanleitung durch besondere<br />

Kennzeichnungen hervorgehoben:<br />

Bedeutet, dass Tod, schwere Körperverletzung oder erheblicher Sachschaden<br />

eintreten werden, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht<br />

getroffen werden.<br />

Bedeutet, dass Tod, schwere Körperverletzung oder erheblicher Sachschaden<br />

eintreten können, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht<br />

getroffen werden.<br />

Bedeutet, dass leichte Körperverletzung oder Sachschaden eintreten können,<br />

wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.<br />

Bedeutet, dass das Automatisierungssystem oder eine Sache beschädigt<br />

werden kann, wenn die entsprechenden Hinweise nicht eingehalten werden.<br />

Hebt eine wichtige Information hervor, die die Handhabung des Automatisierungssystems<br />

oder den jeweiligen Teil der Betriebsanleitung betrifft.<br />

Die Sicherheitshinweise in dieser Beschreibung sind zu lesen und zu beachten.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 5


2 Allgemeines Offene Bussysteme für Geräte verschiedener Hersteller werden in der<br />

Regel über eine PC-Projektierungssoftware Inbetrieb gesetzt und<br />

gewartet.<br />

Die Bussysteme CANopen, PROFIBUS-DP und CAN DeviceNet<br />

beinhalten Definitionen für Dateiformate die Geräteeigenschaften<br />

beschreiben.<br />

• CANopen definiert "<strong>Electronic</strong> Data Sheet" EDS. ( übersetzt: etwa<br />

"elektronisches Datenblatt")<br />

• PROFIBUS-DP definiert "Gerätestammdatei" GSD<br />

• CAN DeviceNet definiert ebenfalls ein "<strong>Electronic</strong> Data Sheet"<br />

EDS. Allerdings ist das Format nicht mit CANopen EDS identisch.<br />

Diese Dateien für Gerätedaten sind zur einfachen Projektierung mit<br />

der entsprechenden PC-Projektierungssoftware zu verwenden.<br />

Für PROFIBUS-DP ist die GSD Datei unbedingt erforderlich.<br />

2.1 Hinweis zur ProCANopen Software<br />

Bei intelligenten Feldbusgeräten wie microLine CPU oder RIO BC<br />

(Buskoppler) bedeuten Funktionserweiterungen in neuen<br />

Softwareständen auch Ergänzungen oder Veränderungen der<br />

Gerätedateien.<br />

Damit sind bei diesen Geräten die Softwarestände und die<br />

zugehörigen Versionen der Gerätedateien zu beachten.<br />

Hinweise zur Zuordnung von Gerätedateien und<br />

Betriebssystemständen finden sie im Kapitel 7.2<br />

Die Gerätedateien für alle <strong>Schleicher</strong> Geräte befinden sich auf der<br />

GSD/EDS Diskette, die unter der Artikel-Nr. 320 152 69 bei <strong>Schleicher</strong><br />

bestellt werden kann.<br />

Es ist auch möglich die Dateien vom Internet www.schleicherelectronic.com<br />

kostenlos zu laden.<br />

Die Erstinbetriebnahme von <strong>Schleicher</strong> Produkten mit Busanschluss<br />

CANopen erfordert das Projektierungstool ProCANopen. Im Kapitel<br />

3.2 (Inbetriebnahme mit ProCANopen) und folgende werden Hinweise<br />

zur Installation der Software und für die ersten Schritte mit der<br />

Software gegeben.<br />

Die Vollständige Dokumentation befindet sich nur auf der<br />

Installationsdiskette und kann bei der Installation der ProCANopen<br />

Software in den Sprachen deutsch und englisch installiert werden.<br />

6 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


3 CANopen<br />

CANopen basiert auf dem CAN Application Layer für industrielle Anwendungen CAL. Das CANopen<br />

Kommunikationsprofil CiA DS-301 spezifiziert die Mechanismen zur Konfiguration und<br />

Kommunikation zwischen Geräten in Echtzeitumgebungen. CANopen benutzt die<br />

Datenübertragungschicht nach ISO 11898 und CAN 2.0 A+B.<br />

3.1 Grundlagen<br />

• Bis zu 64 Teilnehmer an einem Bus möglich<br />

• Beschreibung der Gerätedetails über ein EDS (<strong>Electronic</strong> Data Sheet)<br />

• Objektorientierte Kommunikation mit PDOs und SDOs<br />

• Übertragung von Echtzeitdaten mit ´purem´ CAN als PDO (Process Data Object)<br />

• Komplexe oder niederpriore Dienste werden mit SDO (Service Data Object) übertragen<br />

• PDOs können von allen Slaves ereignisgesteuert oder synchronisiert gesendet werden<br />

3.1.1 Belegung der Process-Data-Objects (PDO)<br />

CANopen-Master übernehmen z.B. das Netzwerkmanagement bei<br />

Netzanlauf, sind aber nicht zur Kommunikation der Slaves<br />

untereinander notwendig.<br />

Nur Promodul-U , Promodul-F und MCSxx-1x<br />

Die Steuereinheiten Promodul-U und Promodul-F stellen kein Default-<br />

Mapping für PDO´s zur Verfügung.<br />

Als "mappfähige Objekte" ("mappable objects") sind alle Netzvariablen<br />

(IW/QW 100,0 bis 107,14) als Byte Wort und Doppelwort verknüpfbar.<br />

Eine genauere Beschreibung ist dem EDS File zu entnehmen.<br />

Eine Verknüpfung der Netzvariablen als PDO ist nur mit einer<br />

CANopen Projektierungssoftware, die das EDS File benutzt,<br />

empfehlenswert.<br />

Bei der Anzahl der verknüpften PDO´s sind die Performancegrenzen<br />

des CAN Controllers zu beachten:<br />

Es können maximal 8 PDO´s in 20 ms gesendet oder empfangen<br />

werden.<br />

Tabelle der mappfähigen Objekte:<br />

Objektindex Richtung<br />

Adressbereich Typ<br />

0x3100 Ro Diagnostic Input Unsigned32<br />

0x3200 Rww Diagnostic Output Unsigned32<br />

0xa040,0...a040,fe Ro QW100,0L.. 107,15H Unsigned8<br />

0xa100,0...a100,80 Ro QW100,0.. 107,15 Unsigned16<br />

0xa200,0...a200,40 Ro QD100,0.. 107,14 Unsigned32<br />

0xa4c0,0...a4c0,fe Rww IW100,0L.. 107,15H Unsigned8<br />

0xa580,0...a580,80 Rww IW100,0.. 107,15 Unsigned16<br />

0xa680,0...a680,40 Rww ID100,0.. 107,14 Unsigned32<br />

Nur XCx Systeme, ProNumeric und MCSxx-2x<br />

Die Steuereinheiten die mit MULTIPROC (ehemals Prodoc Plus)<br />

programmiert werden, stellen kein Default-Mapping für PDO´s zur<br />

Verfügung.<br />

"Mappfähige Objekte" ("mappable objects") werden in der<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 7


Programmiersoftware MULTIPROG in den Global_Variables im<br />

Container Network_Variables Netzvariablen ab IW/QW Adresse 1000<br />

bis 1255 als Byte Wort oder Doppelwort eingetragen. Diese werden<br />

dann beim Aufruf der ProCANopen Konfiguration in einer<br />

Projeketspezifischen Zwischendatei (DCF Datei) ergänzt und sind<br />

dann mit der ProCANopen Projektierungssoftware verknüpfbar.<br />

• Es ist nicht zulässig im Container Netzwerkvariablen OPC Variablen zu deklarieren !<br />

Nur XCx20C und MCSxx-2x<br />

Bei der Anzahl der verknüpften PDO´s sind die Performancegrenzen<br />

des Systems zu beachten:<br />

MCS und XCS20C: Es können maximal 8 PDO´s in 20 ms gesendet<br />

oder empfangen werden.<br />

Bei den Systemen XCS20C und MCS20-21 und MCS20-21R darf als Datentyp<br />

für die Network_Variables nur der Typ Byte, WORD und DWORD verwendet<br />

werden !<br />

8 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


3.1.2 Belegung der Service-Data-Objects (SDO) für Nutzdaten<br />

Nur Promodul-U , Promodul-F und MCSxx-1x<br />

3.1.3 Nodeguarding<br />

3.1.4 Lifeguarding<br />

Für das Lesen/Schreiben von bis zu 128 Byte konsistenten<br />

Nutzdaten stehen spezielle "SDO-Objekte" zur Verfügung.<br />

Objektindex Richtung Adressbereich Azahl Bytes<br />

0x4100 Rx IW100,0 ... IW103,15 128<br />

0x4110 Rx IW104,0 ... IW107,15 128<br />

0x4120 Rx IW101,0 ... IW101,15 32<br />

0x4130 Rx IW102,0 ... IW103,15 64<br />

0x4200 Tx QW100,0 ... QW103,15 128<br />

0x4210 Tx QW104,0 ... QW104,15 128<br />

0x4220 Tx QW101,0 ... QW101,15 32<br />

0x4230 Tx QW102,0 ... QW103,15 64<br />

Rx bedeutet von extern per "Write Request" beschreibbar<br />

Tx bedeutet von extern per "Read request" lesbar<br />

Nur Promodul-U , Promodul-F und MCSxx-1x<br />

Nur XCx Systeme, ProNumeric und MCSxx-2x<br />

Über das Nodeguarding kann ein Guarding-Master den Ausfall eines<br />

Slaves erkennen. Dazu sendet er zyklisch Nachrichten auf den<br />

Guarding-Identifier (100Eh) des Slaves. Dieser antwortet mit einer<br />

Guarding-Nachricht, die u.a. ein Toggle-Bit enthält.<br />

Wird eine <strong>Schleicher</strong>-SPS als Guarding-Master projektiert, wird eine<br />

Fehlerauswertung im SPS-Programm mit dem Funktionsbaustein<br />

F105 möglich.<br />

Während das Nodeguarding vom Guarding-Master durchgeführt wird,<br />

um den Ausfall eines Teilnehmers zu erkennen, benutzt der<br />

überwachte Teilnehmer diese Guarding-Telegramme, um seinerseits<br />

den Ausfall des Guarding-Masters zu erkennen. Diese<br />

Überwachungsfunktion des Teilnehmers wird Lifeguarding genannt.<br />

Eine Kabelbrucherkennung und damit eine Zwangsabschaltung der<br />

Ausgänge kann bei CANopen nur bei aktiviertem Node- und<br />

Lifeguarding erfolgen !<br />

Zur Aktivierung des Lifeguardings muss der NMT-Manager die<br />

Objekte Guard-Time (100Ch) und Life-Time-Factor (100Dh)<br />

beschreiben.<br />

Wird bei einer <strong>Schleicher</strong>-SPS Lifeguarding projektiert, wird eine<br />

Fehlerauswertung im SPS-Programm mit dem Funktionsbaustein<br />

F105 möglich.<br />

Wird bei einer <strong>Schleicher</strong>-SPS Lifeguarding projektiert, wird eine<br />

Fehlerauswertung im SPS-Programm mit den Funktionsbausteinen<br />

aus der Bibliothek „canopen_Vxx“ möglich.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 9


3.2 Inbetriebnahme mit ProCANopen<br />

3.2.1 Grundlage<br />

Die Beschreibung der Projektierung bezieht sich auf ein beispielhaftes CANopen Netzwerk. Es<br />

besteht aus einer microLine Steuereinheit (ohne Modulerweiterung) und einem RIO Kompaktmodul<br />

8I/O mit CANopen-Schnittstelle. Die Beschreibung der Inbetriebnahme mit microLine kann analog für<br />

die Inbetriebnahme mit Promodul-U und Promodul-F angewendet werden.<br />

1. PC mit PCMCIA-Steckplatz und serieller RS232-Schnittstelle und Projektierungssoftware<br />

ProCANopen Artikel-Nr. 320 156 41<br />

2. CANcard (PCMCIA-Steckkarte) mit Anschlusskabel, Treiber und Installationsbeschreibung Artikel-<br />

Nr. 320 156 40<br />

3. Verbindungskabel microLine-PC-Kabel 2,5m Artikel-Nr. 368 153 73<br />

4. Feldbusverkabelung mit 9-poliger D-Sub Buchse (siehe Verkabelung Seite 11)<br />

5. MCS 20-11 Artikel-Nr. 365 154 46<br />

6. RIO Kompaktmodul 8I/O CANopen Artikel-Nr. 362 155 03<br />

7. Kommunikationssoftware für Terminalbetrieb<br />

Alle Artikel mit angegebener Artikelnummer können von der Firma <strong>Schleicher</strong> bezogen werden.<br />

10 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


3.2.2 Herstellen der Feldbusverkabelung<br />

Nur Promodul-F und MCS<br />

An Pin 1 der Steckblockklemme muss der Ground und an Pin 5 die<br />

DC +24 V der CAN Busspannung angeschlossen werden. Die<br />

Spannungsversorgung muss nicht auf den 9-poligen D-Sub<br />

Steckverbinder des Anschlusskabel der CANcard geführt werden.<br />

An beiden Enden des Buskabels muss jeweils ein<br />

Abschlusswiderstand von 120Ω zwischen CAN_L (Pin 2) und CAN_H<br />

(Pin 4) angebracht werden.<br />

Nur Promodul-U und XCx300/300/700 und ProNumeric<br />

CANopen Schnittstelle (S3)<br />

D-Sub, 9-polig, Stecker<br />

Die Spannungsversorgung und die Signale CAN_H und CAN_L sind<br />

auf einen 9-poligen D-Sub Steckverbinder geführt.<br />

Bezeichnung Bedeutung<br />

1 NC nicht angeschlossen<br />

2 CAN_L<br />

3 V- Ground<br />

4 NC nicht angeschlossen<br />

5 Drain Schirmanschluss optional<br />

6 V- Ground<br />

7 CAN_H<br />

8 NC nicht angeschlossen<br />

9 V+ Stromversorgung<br />

Anschluss des 9 poligen D-Sub Steckverbinders für das<br />

Anschlusskabel der CANcard Pin2 an Pin2 (U-Steckverbinder) und<br />

Pin 7 an Pin7 (U-Steckverbinder).<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 11


3.2.3 Einschalten der Versorgungsspannung<br />

Nach dem Einschalten der Spannungsversorgung müssen auf der<br />

Steuereinheit die grüne MOD-LED leuchten und die grüne NET-LED<br />

blinken.<br />

Nur microLine<br />

Auf der MCS Steuereinheit wird der Fehler E001 angezeigt, wenn die<br />

Steuereinheit ohne I/O-Modul verwendet wird. Die Fehlermeldung<br />

kann mit der Taste OK gelöscht werden.<br />

3.2.4 Einstellen der Knotennummern und der Datenübertragungsrate<br />

Nur RIO Kompakt Module<br />

Am RIO-Kompaktmodul die Knotennummer 3 und die<br />

Datenübertragungsrate 125 kBaud einstellen.<br />

Dazu den DIP-Schalter auf der Moduloberseite einstellen:<br />

Schalter 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Stellung ON ON OFF OFF OFF OFF OFF ON ON OFF<br />

Nur microLine<br />

An der microLine Steuereinheit die Knotennummer 2 (Service-<br />

Function 12) und die Datenübertragungsrate 125 kBaud (Service-<br />

Function 2/ Parameter 3) wie in Kapitel 7.4 beschrieben einstellen.<br />

Nur XCx 300/500/700 und ProNumeric<br />

Die Node-ID und die Baudrate werden mit dem NC Dialog eingestellt<br />

Nur XCx20C<br />

Die Node-ID und die Baudrate werden mit einem Terminal Programm<br />

z.B. Hyperterminal in der Drehschalter Stellung „0“ eingestellt, oder<br />

ersatzweise vom SPS Programmiersystem MULTIPROG über die<br />

Parametrier und Diagnosefunktion :<br />

PDF126: Baudrate für MCS-CANopen speichern: (125 = 3; 250 = 4; 500 = 5; 800 = 6; 1000 = 7)<br />

PDF127: Busadresse (NodeID)<br />

Nur Promodul-U und Promodul-F<br />

An den Promodul-U/F Steuereinheiten die Knotennummer 2<br />

(Parametrier und Diagnosefunktion 1) und die Datenübertragungsrate<br />

125 kBaud (Parametrier und Diagnosefunktion 2/ Parameter 4) wie in<br />

Kapitel 7.5 beschrieben einstellen.<br />

3.2.5 Installation der CANcard<br />

Bei der Installation bitte nach der mitgelieferten<br />

Installationsanweisung verfahren.<br />

Die Kartentreiber für die CANcardX werden erst nach der Installation<br />

der Software ProCANopen installiert.<br />

12 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


3.2.6 Installation der Projektierungssoftware ProCANopen<br />

Nur ProCAnOpen Version alter 3.0<br />

Bei der Installation bitte folgende Reihenfolge einhalten:<br />

1. Installation der Software ProCANopen :<br />

SETUP.EXE Programm von Diskette 1 ProCANopen<br />

2. Installation der ProCANopen Treiber:<br />

SETUP.EXE von der Diskette "Treiberdiskette" von ProCANopen (z.Zt. Diskette 3) Gleicher<br />

Installationspfad wie 1.!<br />

3. Treiber der CANcardX :<br />

SETUP.EXE aus Lieferumfang der CANcardX von Fa. Vector<br />

Gleicher Installationspfad wie 1.!<br />

4. In der Windows95 Systemsteuerung das ICON "CAN Hardware" (CAN Driver Configuration)<br />

aufrufen und dort den Baum unter "CANcardX1" aufklappen.<br />

Unter "CANcardX Channel1" müssen mindestens 2 "Application" vorhanden sein: "Default1" und<br />

"ProCANopen1".<br />

Ebenso unter "CANcardX Channel2" müssen 2 "Application" vorhanden sein: "Default2" und<br />

"ProCANopen2"<br />

Falls nicht vorhanden mit rechte Maustaste auf den "CANcardX Channel n" klicken und aus der<br />

Auswahlbox anfügen.<br />

Nur ProCAnOpen Version 3.0 und neuer<br />

• Folgen Sie den Anweisungen der CD<br />

Alle ProCAnOpen Versionen<br />

3.2.7 Einlesen der EDS Dateien in ProCANopen<br />

• Nach der Installation einer neueren Version ist das MWT Addon<br />

von Multiprog erneut auszuführen und bei der Frage nach der<br />

ProCanOpen Version die korrekte Versionsnummer einzugeben.<br />

Bei der Installation von ProCANopen werden die zum Zeitpunkt der<br />

Versionsfreigabe gültigen EDS Dateien installiert.<br />

Im Rahmen der Weiterentwicklung von CANopen CPUs oder des RIO<br />

Buskopplers können Ergänzungen oder Veränderungen in den<br />

Gerätedateien erforderlich werden. Siehe Kap. 3.2.7<br />

Die EDS-Dateien sollten in das bei der Installation erzeugte<br />

Unterverzeichnis ..:\...\EDS kopiert werden.<br />

Die EDS Dateien können auch in andere Unterverzeichnisse kopiert<br />

werden (z.B. um verschiedene Versionen auf der Festplatte zu<br />

benutzen). Die Software ProCANopen sucht bei der Funktion "Netz<br />

Einlesen" jedoch immer nur im Unterverzeichnis ..:\...\EDS.<br />

Die EDS-Dateien für alle <strong>Schleicher</strong>-Geräte können vom Internet<br />

www.schleicher-electronic.com kostenlos geladen werden.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 13


3.3 Projektierung mit ProCANopen<br />

Nach dem Start von ProCANopen unter Netzwerk/Netz einlesen die Netzwerk-Konfiguration einlesen.<br />

ProCANopen nutzt die ID 127.<br />

Nur Promodul-U , Promodul-F und MCSxx-1x<br />

Wählen Sie die Optionen:<br />

• „Suchen aller Geräte“ wenn Sie noch keine Netzwerkknoten im Projekt haben.<br />

• „Nur Suchen neue Geräte“ wenn Sie bereits Netzwerkknoten im Projekt haben.<br />

Nur XCx Systeme, ProNumeric und MCSxx-2x<br />

Wählen Sie immer die Option:<br />

• „Nur Suchen neue Geräte“ da die <strong>Schleicher</strong> CPU bereits im Projekt vorhanden ist.<br />

14 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


Alle<br />

Beachten Sie auch die Hinweise in Kap. 3.5.1<br />

Die folgende Meldung kann mit OK quittiert werden, ein SDO-Manager wird nicht benötigt.<br />

Das Einlesen wird protokolliert .......<br />

.... und es wird ein Report erstellt.<br />

Nach dem Einlesen wird die Netzkonfiguration dargestellt.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 15


Wurden keine Knoten gefunden:<br />

• Netzwerkverdrahtung überprüfen<br />

• Einstellung der Knoten z.B. Baudrate überprüfen.<br />

• G.g.f. Baudrate von ProCANopen unter „Projekt / Globale Konfiguration“ überprüfen<br />

Wurden die Knoten gefunden , aber keine EDS Datei zugeordnet, erscheint ein leerer Kasten mit der<br />

Knotennummer. Mit der rechten Maustaste auf den Kasten klicken und im Menü Konfiguration /<br />

Gerätetyp die korrekte EDS Datei zuordnen.<br />

16 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


Um die Verknüpfung der E/A-Variablen über das Netz zu konfigurieren mit der rechten Maustaste auf<br />

die microLine-Steuereinheit klicken und den Menüpunkt Graphische Verknüpfung wählen.<br />

Danach mit der rechten Maustaste auf die Darstellung des RIO-Kompaktmodul klicken, um den<br />

Verbindungspartner auszuwählen.<br />

Dann mit der linken Maustaste auf den zweiten Kanalanschluss des Knoten 3 klicken...<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 17


... und zu einem geeigneten Kanalanschluss der CPU z.B. QW 100,00L des Knoten 2 ziehen.<br />

Damit werden die unteren 8 Bit der Netzvariablen QW100,00 der microLine-Steuereinheit auf die 8<br />

Ausgänge des RIO-Kompaktmodul gelegt.<br />

Es werden in dieser Darstellung alle verknüpfbaren Objekte aus der EDS Datei angezeigt. Mit den<br />

beiden Auswahlbutton rechts neben Typen: kann die angezeigte Objektliste verkleinert werden.<br />

18 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


Zum Schluss die Konfiguration über das CAN-Netz auf die Knoten übertragen ...<br />

.... und alle Knoten starten.<br />

Die grüne NET-LED jedes Moduls muss danach ständig leuchten.<br />

Um die Funktion des Netzes zu testen, muss eine g.g.f. beteiligte SPS in den RUN Modus geschaltet<br />

werden. Dazu muss bei einer <strong>Schleicher</strong> Steuereinheit mit dem SPS Programmiersystem ein<br />

Programm in die CPU übertragen werden und die SPS in RUN gesetzt werden.<br />

Nur Promodul-U , Promodul-F und MCSxx-1x<br />

Alternativ kann in den Terminal-Betrieb gewechselt werden.<br />

Der Terminalbetrieb kann mit einem an die RS232 Schnittstelle angeschlossenen PC mit einem<br />

VT100 Terminalprogramm aufgerufen werden. Die Einloggsequenz ist ~~ (2 mal Tilde, g.g.f. mit<br />

und VT100 einstellen). Mit der Funktion E : IL-EDITOR ein kurzes SPS-Programm<br />

erstellen (muss nur die Definitionen Task 6, Funktionsblock 0 enthalten).<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 19


Dann mit der Funktion S : START/STOP die SPS der microLine starten.<br />

Mit der Funktion N : DATA Display ...<br />

... auf QW 100,00 eine 1 setzen.<br />

Wenn der Ausgang X1.0 des RIO-Kompaktmodul schaltet, hat alles funktioniert.<br />

Viele weitere Informationen zur Projektierung befinden sich im Kap. 3.5 und im Arbeitshandbuch<br />

ProCANopen, das zum Lieferumfang der Projektierungssoftware ProCANopen gehört.<br />

20 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


3.4 Fehlermeldungen der CANopen CPU<br />

Nur Promodul-U und Promodul-F<br />

Fehlermeldungen und -nummern werden im Activ-Errorbuffer und im<br />

Log-Book eingetragen. Die Eintragungen können über ein<br />

Programmiergerät im Terminalbetrieb ausgelesen werden.<br />

Zusätzlichen wurde für die CAN-Erweiterung ein Sammelfehler<br />

eingefügt:<br />

11100 "CAN HANDLER FEHLER y CPU x"<br />

Fehlernummer y Bedeutung<br />

0014 E 2 PROM Write Fail (Schreibfehler)<br />

0015 E 2 PROM CSum Fail (Prüfsummenfehler)<br />

0099 DPR Sync Fail (Refreshzyklus für<br />

Netzvariable fehlt)<br />

0160 Konfigurationsdaten für CAN-Handler nicht<br />

verfügbar<br />

Die Fehlernummer y kann auch mit der Diagnosefunktion 7 durch die<br />

SPS ausgelesen werden. Siehe Kap. 7.5<br />

3.5 Wichtige Hinweise zur Projektierung mit ProCANopen<br />

3.5.1 Netz einlesen<br />

Nur Promodul-U , Promodul-F und MCSxx-1x<br />

Die Funktion Netz einlesen ist anzuwenden bei:<br />

• Einlesen eines komplett projektierten Netzwerkes zu Diagnosezwecken,<br />

• Bei Inbetriebnahme eines neuen CANopen Netzes nur nach Urlöschen der beteiligten CPUs.<br />

Hintergrund: Die CPUs speichern die projektierten Verbindungen im gepufferten RAM. Beim Einlesen<br />

eines veränderten Netzes führen eventuell verwaiste Verbindungen (d.h. Verbindungspartner fehlt<br />

oder eine NODE ID wurde verändert) zu Fehlfunktionen.<br />

Netz einlesen mit Baudraten über 125kBaud führt auf einigen PC Konfigurationen<br />

zum falschen Zuordnen von EDS Dateien.<br />

Warten Sie nach dem Aufruf der Funktion Netz einlesen, bis der Report der Device-<br />

Profile angezeigt wird, und überprüfen Sie den Report. Beachten Sie auch die<br />

zugeordneten EDS Dateien.<br />

Bei Bedarf kann eine falsch zugeordnete EDS Datei nachträglich durch Markieren<br />

des Node, dann rechte Maustaste und Konfiguration / Gerätetyp geändert werden.<br />

Nur XCx Systeme, ProNumeric und MCSxx-2x<br />

Wählen Sie immer die Option:<br />

• „Nur Suchen neue Geräte“ da die <strong>Schleicher</strong> CPU bereits im Projekt vorhanden ist.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 21


3.5.2 Einsatz einer CPU als CANopen Konfigurationsmanager<br />

Bei der exemplarischen Projektierung im Kapitel 3.3 ist der PC mit der Software ProCANopen der<br />

Netzwerk und Konfigurationsmanager. D.h. die Konfiguration wurde vom PC direkt in alle Teilnehmer<br />

übertragen (aber nicht gespeichert) und das Netzwerk wurde mit dem PC gestartet.<br />

Soll das Netz ohne einen PC Zugriff nach dem Einschalten in den Zustand anlaufen und in den<br />

Zustand "operational" (Datenaustausch) gehen, so sind folgende Einstellungen vorzunehmen:<br />

3.5.2.1 Einstellen eines Konfigurationsmanagers mit ProCANopen<br />

Der Konfigurationsmanager innerhalb eines CANopen Netzwerkes speichert die Konfiguration d.h. die<br />

Einstellungen und Kommunikationsbeziehungen im sog. "Concised Format" nullspannungssicher,<br />

siehe Kap. 3.5.2.4. Nach dem Einschalten kann diese Konfiguration dann an das CAN Netz gesendet<br />

werden. Alternativ kann die Konfiguration auch nach besonderer Aufforderung z.B. durch das SPS<br />

Programm(über F105 bzw. entsprechende IEC1131 Funktionen) gesendet werden.<br />

Vorgehensweise:<br />

• Im Menü Projekt / Globale Konfiguration ist bei CANopen Manager die NODE ID der CPU<br />

anzuwählen.<br />

• Im Auswahlmenü werden alle vorhandenen Geräte angezeigt. Die Geräte in runden Klammern<br />

unterstützen die Funktionen als Konfigurationsmanager nicht.<br />

• Das Kästchen "Konfigurationsmanager" ankreuzen.<br />

22 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


3.5.2.2 Einstellen eines NMT Masters mit ProCANopen<br />

Der CANopen Manager oder NMT Master innerhalb eines CANopen Netzwerkes sendet spezielle<br />

Telegramme für das Netzwerkmanagement z.B. Guarding Telegramme oder "Operational" schalten.<br />

Eine <strong>Schleicher</strong> CPU kann diese Aufgabe übernehmen.<br />

Zum Starten des Netzes (nach "operational" schalten) stehen 2 Möglichkeiten zur Verfügung:<br />

Es kann direkt nach dem Boot-Up der CPU das CAN Netz gestartet werden (siehe unten).<br />

Alternativ kann das Telegramm "operational" schalten auch nach besonderer Aufforderung z.B. durch<br />

das SPS Programm(über F105 bzw. entsprechende IEC1131 Funktionen) gesendet werden.<br />

Vorgehensweise:<br />

• In der Ansicht mit der Netzwerkdarstellung: Markieren Sie die gewünschte CPU mit der linken<br />

Maustaste. Dann mit der rechten Maustaste im kleinen Kontextmenü "Device Zugriff" anwählen.<br />

• Das Fenster "CANopen Manager" wählen und das Kästchen "Device ist NMT Master" anwählen.<br />

• Bei Bedarf das Kästchen "Bei Boot-Up Start All Nodes" anwählen, es bedeutet: Die CPU schaltet<br />

nach dem Hochlauf automatisch den CAN Bus auf "operational", d.h. automatischer Austausch der<br />

projektierten PDO Verbindungen. Ist das Kästchen abgewählt, muss nach dem Einschalten z.B.<br />

per SPS Programm der Bus "operational" geschaltet werden.<br />

3.5.2.3 Einschaltreihenfolge bei Einsatz einer CPU als CANopen Konfigurationsmanager<br />

• Die <strong>Schleicher</strong> Steuereinheiten als Konfigurationsmanager senden die Konfigurationsdaten nur<br />

nach dem Einschalten einmalig an die angeschlossenen Teilnehmer. Verliert ein Teilnehmer seine<br />

Konfigurationsdaten oder wird er später eingeschaltet bzw. läuft er langsamer hoch als der<br />

Konfigurationsmanager, so sind die Konfigurationsdaten im entsprechenden Teilnehmer nicht<br />

verfügbar.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 23


3.5.2.4 Abspeichern der CANopen Konfiguration in einer oder mehreren CPU<br />

• Mit der Funktion Speichern im Netz wird die CANopen Konfiguration samt der "Concised Daten" in<br />

der beteiligten CPU gespeichert. Abhängig vom CPU Typ ist der Speicherort (siehe unten):<br />

• Wird die Option "Jeden Knoten lokal" gewählt, so werden die Konfigurationsdaten von Geräten,<br />

die diesen Dienst nicht unterstützen, trotzdem im CANopen Konfigurationsmanager abgelegt.<br />

Nur Promodul-F und MCSxx-11<br />

Die Daten werden immer zuerst im RAM der beteiligten CPU gespeichert. Ein späteres Kopieren auf<br />

den nullspannungssicheren FLASH Speicher muss getrennt im Terminal-Betrieb der CPU im<br />

Terminalbetrieb / MEMORY Menü angestoßen werden.<br />

Nur Promodul-U<br />

Die Daten werden direkt in der RAM Kassette abgelegt.<br />

Nur MCSxx-21<br />

Die Datenwerden direkt im nullspannungssicheren FLASH Speicher abgelegt<br />

Nur MCSxx-21 ab SW 04.18<br />

CANopen Projektierungsdaten können jetzt auch ohne ProCANopen geladen werden<br />

Nachdem eine CANopen Konfiguration mit ProCANopen erstellt<br />

wurde, kann diese mit der Servicefunktion 19/2 auf den PC gesichert<br />

werden. Der PC muss dazu vorher mit einem Terminalprogramm z.B.<br />

Hyperterm in den Empfangsmodus versetzt werden. Der Dateiname<br />

ist beliebig.<br />

Die gesicherte Datei und damit die CANopen Konfiguration kann in<br />

eine weitere MCS CPU übertragen werden. Dafür wird der Menüpunkt<br />

„Datei Senden“ vom SPS Programmiersystem Prodoc Plus<br />

verwendet. ProCANopen wird dafür nicht mehr benötigt.<br />

Die Servicefunktion 19<br />

Para 1 - DCF-Daten ins Flash kopieren (wie bisher SC 19 ohne Parameter)<br />

Bemerkung: Diese Funktion wird hier nur der Vollständigkeit halber<br />

aufgeführt.<br />

Ein Aufruf dieser Funktion ist nicht notwendig, da die<br />

Projektierungsdaten beim Download mit ProCANopen automatisch<br />

ins Flash geschrieben werden.<br />

Para 2 - Output DCF-Daten als SRecord-Datei über die Programmiergeräteschnittstelle.<br />

Damit können die Projektierungsdaten des CANopen von einer<br />

Steuerung auf eine andere übertragen werden, ohne jedes mal mit<br />

ProCANopen arbeiten zu müssen.<br />

Die gespeicherten Datei kann mit ProdocPlus über den Senden-<br />

Dialog in einer weiteren MCS20-21 abgelegt werden.<br />

Para 3 - Gibt ein Inhaltsverzeichnis des Anwenderflashs über die Programmiergeräteschnittstelle aus.<br />

Nur interessant für Diagnosezwecke.<br />

Para 4 - Löschen des Bootprojekts im Anwenderflash<br />

Para 5 - Löschen der SPS-Projekt (Zip-) Daten im Anwenderflash<br />

Para 6 - Löschen der ProCANopen Projektierungsdaten im Anwenderflash<br />

Nur PromodulU, -F und MCSxx-11<br />

• Nach dem Aufruf der Funktion "Speichern im Netz", erscheint ein Meldungsfenster mit den Buttons<br />

"Start" und "Info". Der Button "Info" zeigt den zu erwartenden Speicherplatzbedarf.<br />

Folgende Einschränkungen sind beim Abspeichern einer CANopen Konfiguration in einer CPU zu<br />

beachten:<br />

1. Konfigurationen für einzelne MCS Slave Knoten können bis zu max. 2048 Byte DCF-Größe vom<br />

CANopen Manager gespeichert werden.<br />

2. Der gesamte Speicherplatzbedarf 16kByte nicht überschreiten<br />

24 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


• G.g.f. ist das Kästchen "Mit map-fähigen Objekten" abzuwählen oder bei einem System mit<br />

mehreren CPU die Option "Speichere jeden Knoten lokal" anzuwählen.<br />

Nur Promodul-F und MCSxx-11<br />

• Eine getrennte Datensicherung der CAN Konfiguration zum späteren Austausch einer MCS20-11,<br />

ohne eine Projektierung mit der ProCANopen Software, ist nur in der microLine ab SW Version<br />

99.30 möglich. Im Terminalbetrieb Untermenü "File Transfer“ kann die CAN Konfiguration auf den<br />

PC übertragen werden. Dieses File kann dann über MS-DOS Software-Tool "DOWN.EXE" zurück<br />

in eine andere Steuerung übertragen werden.<br />

3.5.3 Richtlinien zum Projektieren von Verknüpfungen<br />

Mit dem CANopen Manager ProCANopen lassen sich sehr komplex verschachtelte Kommunikationsbeziehungen<br />

leicht herstellen.<br />

Für einen sicheren und übersichtlichen Betrieb sind folgende Richtlinien sind zu beachten:<br />

• Die Ausgangsbereiche (QX 0,0- und QW 0,0-) einer CPU sollen nicht direkt von einer externen<br />

Logik verknüpft werden. Sollen Ausgänge von externer Logik angesteuert werden, sind<br />

Netzvariablen zu benutzen. Das SPS Programm muss die Ausgänge in Task 5 zuweisen (siehe<br />

auch Kap.3.5.6).<br />

• Alle Ausgangsbereiche eines RIO Busknotens (modular oder kompakt) sollen auf eine einzige CPU<br />

als Datenquelle verknüpft werden. Andernfalls ist im Falle SPS Stop der "Master CPU" das<br />

Abschalten der Ausgänge nicht gewährleistet.<br />

• Bei CAN Netzen mit mehreren CPU ist der Datenaustausch zwischen den CPU nur mit<br />

Netzvariablen sinnvoll.<br />

Wird in einer Gesamtanlage ein Steuerungskonzept mit mehreren CPU realisiert, ist<br />

eine Abfrage über den Zustand der einzelnen SPS (Start oder Stop) nur durch<br />

Verknüpfung mit Netzvariablen möglich. Bei SPS Stop werden Netzvariablen<br />

generell auf Null gesetzt. Für SPS Start ist vom SPS Programm eine Kennung in die<br />

Netzvariablen explizit einzutragen.<br />

• Soll der Diagnosekanal (Diagnostic Input und Diagnostic Output) von einem Buskoppler RIO BC<br />

CANopen verknüpft werden, ist diese Verknüpfung zunächst als einzige Verknüpfung zu realisieren<br />

und zu fixieren, bevor weitere E/A dieses Knotens verknüpft werden. (Fixieren in "Projekt"/"PDO-<br />

Liste").<br />

• Bei den die Attribute einer Verknüpfung sind nur die beiden Transmission Type : "asynchron nach<br />

Geräteprofil" und "zyklisch, synchron" zulässig.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 25


3.5.4 Projektieren von synchronen Verknüpfungen für Analogwerte<br />

Die analogen Istwerte und Sollwerte eines modularen Systems mit RIO xx CANopen sind als<br />

synchrone Verknüpfungen zu projektieren.<br />

In der EDS Datei ist für die einzelnen Analogkanäle ein Datentyp angegeben . Nach CiA DS401 ist<br />

dieser Datentyp Integer. Die Netzvariablen der <strong>Schleicher</strong> CPU sind standardmäßig als Unsigned<br />

Integer deklariert. Bei der Projektierung mit ProCanopen kommt bei der Verknüpfung dieser Werte<br />

daher eine Fehlermeldung. Diese Strenge Überprüfung der Datentypen ist im Dialog Grafische<br />

Verbindungen unter Optionen die Checkbox Variablentypprüfung – exakte Übereinstimmung zu<br />

deaktivieren.<br />

Für synchrone Verknüpfungen sind generell folgende Einstellungen vorzunehmen:<br />

1. Im Bild "Grafische Verknüpfungen" den Cursor auf jeden verknüpften "Analogue channel"<br />

bewegen und mit der rechten Maustaste das Fenster "Attribute" aktivieren und dort den<br />

"Transmission Type" auf "zyklisch synchron" stellen und mit "OK" bestätigen,<br />

Alternativ im Bild "Verknüpfungen" für jeden "Analogue channel" den Button "Inf" wählen, um den<br />

"Transmission Type" einzustellen.<br />

2. Im Menü "Projekt"/"Globale Konfiguration" das Kästchen "SYNC Global" ankreuzen, und die Sync<br />

Zeit in die "Com Cycle Period" eingeben. Die "Sync.Window Length" auf einen gültigen Wert<br />

einstellen.<br />

BEACHTE: Die Werte sind in Mikrosekunden, d.h. 100ms Werteingabe 100000 !<br />

3. "Device Zugriff" auf den Node, der als Konfigurationsmanager eingesetzt wird und dort im<br />

"Objektverzeichnis" in den "COB-ID-SYNC" die Kennung C0000080 in Hex eintragen.<br />

3.5.5 Projektieren von Guarding/Lifeguarding<br />

CANopen kennt im zyklischen Betriebkeine "Master-Slave Beziehung". Nur bei projektiertem<br />

"Guarding" wird der Konfigurationsmanager automatisch der Guarding-Master. Dieser initiert die<br />

Guarding-Telegramme. Die überwachten Slaves müssen diese Telegramme innerhalb eines<br />

Zeitrasters beantworten.<br />

Der überwachte Slave erkennt durch das sogenannte "Lifeguarding", ob der Guarding-Master noch<br />

am Netz arbeitet.<br />

• Anwählen der Konfigurationsmanager CPU. Mit rechter Maustaste Device Zugriff anwählen.<br />

• Das Fenster CANopen Manager wählen und dort den zu überwachenden Slave markieren.<br />

• Mit Ändern kann die Guard Time und der Retry Factor eingestellt werden, z.B. Guard Time auf 100<br />

und Retry Factor auf 4 stellen und mit OK bestätigen.<br />

• Soll für alle Slaves guarding eingestellt werden, so kann der Button Global verwendet werden.<br />

• Jetzt die Button Auf Slaves Anwenden und dann In Objektverzeichniss (OV) übernehmen<br />

anwählen. Erst dann werden die Veränderungen auf die Slaves übernommen.<br />

• Konfiguration Download bzw. Speichern im Netz.<br />

3.5.6 Sicherheitstechnische Betrachtung<br />

Die lokalen SPS Ausgänge der E/A Module im zentralen Baugruppenträger, werden in allen<br />

fehlerhaften SPS Zuständen abgeschaltet.<br />

• In den meisten Fällen, in denen die lokalen SPS Ausgänge abschaltet werden, werden auch die<br />

Netzvariablen/Ausgänge abgeschaltet (Z.B. bei SPS Stop wegen Programmübertragung).<br />

• Ausnahme: Geht im SPS Programm nur eine SPS Task in Stop (z.B. Overrun) und setzt eine<br />

andere SPS Task die Netzvariablen/Ausgänge, dann können trotz SPS Stop noch Ausgänge<br />

gesetzt werden !<br />

Kabelbruch:<br />

Wird bei Lifeguarding ein Fehler erkannt:<br />

• Dezentrale RIO Geräte schalten alle Ausgänge aus bzw. schalten in die Vorzugsabschaltlage.<br />

• Bei einer <strong>Schleicher</strong> CPU Promodul-U,F und MCSxx-1x als zu überwachender Slave liefert der<br />

FB105 einen Guarding-Error: Event=15 / ErrorClass = 4hex /NODE ID =0 (eigener Knoten) /<br />

Guarding State=25hex. Das SPS Programm muss dann einen sicheren Betrieb gewährleisten.<br />

All die genannten Sicherheitsvorkehrungen bei Kabelbruch werden nur aktiv, wenn<br />

Guarding eingeschaltet wurde bzw. für die einzelnen Verbindungen projektiert wurde.<br />

Ist kein "Guarding" projektiert, führt Kabelbruch zu keiner Zustandsänderung!<br />

26 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


Bus Zustand "Pre-operational":<br />

in diesem Zustand bleiben die SPS Ausgänge an.<br />

Änderungen ein- oder ausgangsseitig, die mit PDOs im Transmission-Type "Change<br />

of state" verknüpft sind, werden im Buszustand Pre-operational nicht ausgetauscht!<br />

D.h. auch, dass die entsprechenden Abbilder in den verknüpften Stationen nach<br />

einer Pre-operational Phase des CAN Bus nicht konsistent sind!<br />

Der Zustand "Pre-operational" wird z.B. von der ProCANOpen Software gesetzt durch Aktivieren des<br />

8-eckigen Stop-Button.<br />

3.5.7 Modulare E/A Systeme RIO-P und RIO BC/EC CANopen<br />

Bei den modularen E/A Systemen können an einen Buskoppler verschiedenen I/O Module<br />

angeschlossen werden. Damit ist auch das Mapping (Mit ProCanopen) für einen Knoten abhängig<br />

vom E/A Ausbau.<br />

Wird ein solcher modularer Knoten mit einer Anzahl E/A Bytes projektiert und später mit einer<br />

geringeren Anzahl E/A Bytes betrieben, Z.B. durch unbeabsichtigtes öffnen der Modulverbindung im<br />

ausgeschalteten Zustand, oder unsachgemäßen Austausch, melden die Buskoppler beim Mapping<br />

durch den Konfigurationsmanager korrekte „Mapping Fehler“.<br />

Wertet das SPS Programm des Masters diese Fehlermeldungen nicht aus und werden die Knoten<br />

dann trotzdem operational geschaltet, kommt es zu Überlappungen bei der Adressierung und damit zu<br />

fehlerhaftem schalten von Ausgängen bzw. melden von Eingängen.<br />

Um diese Gefährdung zu vermeiden kann zusätzlich die Modulkonfiguration im Buskoppler des Busknotens<br />

abgespeichert werden. Bei Konfigurationsfehlern kommt es dann nicht zum Anlauf des Busknotens.<br />

Nur RIO BC CANopen<br />

Nur RIO EC CANopen<br />

Nur RIO-P BC CANopen<br />

Speichern Sie unbedingt nach der Inbetriebnahme die Modulkonfiguration mit der<br />

Servicefunktion 6 „Modulkonfiguration als Sollkonfiguration im Buskoppler speichern.<br />

Speichern Sie unbedingt nach der Inbetriebnahme die Modulkonfiguration mit der<br />

Parametrier-und Diagnosefunktion 21.<br />

Speichern Sie unbedingt nach der Inbetriebnahme die Modulkonfiguration im Buskoppler.<br />

Benutzen Sie dazu das Diagnose- und Inbetriebnahmetool Rio.Worx, Menüpunkt<br />

"Konfiguration im Buskoppler speichern".<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 27


4 PROFIBUS-DP<br />

PROFIBUS wurde 1983 als offener Feldbus entwickelt. Der PROFIBUS wurde 1991 in DIN 19 245<br />

genormt und wurde 1996 mit der EN 50 170 ein europäischer Standard.<br />

PROFIBUS-DP ist speziell für Fertigungsautomatisierung dezentrale Peripherie Sensorik/Aktorik<br />

ausgelegt.<br />

4.1 Grundlagen<br />

• Nur ein Master möglich.<br />

• Für die Feldbusdiagnose kann ein Class 2 Master integriert<br />

werden.<br />

• Max. Adressraum je Slave 244 Byte.<br />

• Ausfall oder Abschalten einzelner Slaves während des laufenden<br />

Busbetriebs ist möglich. Andere Slaves können weiter betrieben<br />

werden.<br />

• Komplette Bustopologie ist in der Master Anschaltung projektiert<br />

und festzulegen.<br />

• Jeder Slave besitzt eine herstellerspezifische Ident Nummer, die<br />

durch die Profibus Nutzerorganisation vergeben wird.<br />

4.2 Was ist eine GSD (-Datei) ?<br />

Eine Gerätestammdatei (GSD) dient zur formalen Beschreibung eines PROFIBUS-DP Slaves. Die<br />

PROFIBUS Projektierungswerkzeuge benötigen die Information aus der GSD, um es dem Master und<br />

dem SPS-System zu ermöglichen, mit dem Slave Daten auszutauschen.<br />

Die GSD enthält z.B. Angaben zu den unterstützten Übertragungsraten, zu verschiedenen<br />

Busparametern, ob Freeze/Sync unterstützt wird und anderen Eigenschaften des Gerätes. Am<br />

wichtigsten ist aber die Angabe, welche Datenbreite vom Slave angeboten wird, also wieviele Bytes<br />

Eingänge und Ausgänge dieser besitzt.<br />

Die Profibus Nutzerorganisation (PNO) stellt auf ihrer Internet Seite eine Bibliothek aller zertifizierten<br />

PROFIBUS-DP Geräte zur Verfügung. Die Adresse lautet: http:\\www.PROFIBUS.com<br />

Die aktuellen GSD Dateien der <strong>Schleicher</strong> Geräte finden Sie im Internet unter http:\\www.schleicherelectronic.com<br />

4.2.1 GSD Dateien für Fremdsprachen<br />

In der Gerätestammdatei stehen auch Texte die direkt in der Projektierungssoftware für Profibus<br />

Master angezeigt werden.<br />

Die verschiedenen Sprachversionen der Dateien werden durch den letzten Buchstaben des<br />

Dateikürzels gekennzeichnet.<br />

Z.B.<br />

SCHL0754.GSD Datei für RIO BC DP (= xx.GSG für German)<br />

SCHL0754.GSE Englisch für RIO BC DP<br />

4.2.2 Zuordnung der GSD Dateien für <strong>Schleicher</strong> Produkte<br />

Die Zuordnung finden Sie in Kapitel 7.2<br />

Es gilt jeweils der aktuelle Stand der Dateien im Internet .<br />

4.3 Projektierung mit SIMATIC STEP7 und einer GSD (Datei) für RIO BC DP<br />

Die hier beschriebene Vorgehensweise und die gezeigten Bilder<br />

beziehen sich auf SIMATIC STEP7 Version 3.1<br />

Gültig ist jeweils die aktuelle Dokumentation zu der eingesetzten<br />

STEP7 Projektierungssoftware.<br />

28 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


4.3.1 Kopieren der GSD Datei auf die Festplatte<br />

Kopieren Sie die GSD-Datei SCHL0754.GSD von Diskette in den Pfad<br />

\SIEMENS\STEP7\S7DATA\GSD .<br />

Die STEP7 Projektierungssoftware hat in einigen Versionen<br />

Schwierigkeiten GSDs korrekt zu erkennen, wenn die Dateierweiterung<br />

in Kleinbuchstaben geschrieben ist (SCHL0754.gsd). Ändern Sie in<br />

diesem Fall den Dateinamen auf SCHL0754.GSD.<br />

Empfehlung: Kopieren sie Alle GSD Dateien mit dem Namen SCHLxxxx.GSD in den angegebenen<br />

Pfad Ihrer Projektierungssoftware, damit Sie alle <strong>Schleicher</strong> Komponenten projektieren können.<br />

Die Datei SCHL0750.GSD ist für den RIO BC DP COP (Gateway zu COP Bediengeräten)<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 29


4.3.2 GSD Dateien im Step7 anmelden<br />

Öffnen Sie Ihr SIMATIC-Projekt und wählen Sie die Hardwarekonfiguration an:<br />

Wählen Sie jetzt im Menü Extras den Menüpunkt Extras/GSD-Dateien aktualisieren.<br />

30 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


4.3.3 Einfügen einer neuen Hardwarekonfiguration (Bei Bedarf)<br />

Erstellen Sie über den Menüpunkt Einfügen/Hardwarekomponenten das grafische Abbild Ihres<br />

Automatisierungs-Netzwerks.<br />

Beispiel: S7-300 Reihe: CPU 315-2 DP und RIO BC DP<br />

Es erscheint der Hardwarekatalog, aus dem Sie nun komponentenweise die verwendete S7-<br />

Steuerung zusammenstellen:<br />

Wählen Sie durch Doppelklick eine Profilschiene (z.B. RACK-300) und ein Netzteil (PS307 5A) aus.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 31


Selektieren Sie durch Doppelklick die verwendete<br />

S7-SPS (CPU 315-2 DP).<br />

Bei der Auswahl dieser CPU erscheint eine Dialogbox, in der Sie ein PROFIBUS-Netz spezifizieren<br />

müssen.<br />

32 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


Tragen Sie die Bus-Adresse des DP-Masters ein. Der DP-Master ist in der von Ihnen gewählten SPS<br />

bereits integriert und benötigt, wie alle anderen Netzteilnehmer auch, eine Adresse.<br />

Im Dialog Subnetz definieren Sie die physikalischen Eckdaten des PROFIBUS-DP-Netzes, so wie Sie<br />

es einsetzen wollen. Drücken Sie die Taste Neu und wählen Sie die zu verwendende Baudrate. Bei<br />

Rückkehr aus diesem Dialog ist ein Subnetz definiert.<br />

Nachdem Sie diese Konfigurationsarbeiten durchgeführt haben, müsste Ihr Projektbildschirm etwa<br />

folgendermaßen aussehen:<br />

Sie haben nun das PROFIBUS-DP Netz und den eingesetzten DP-Master projektiert. Als nächster<br />

Schritt folgt die Projektierung der RIO-I/O-Module.<br />

Dazu klicken Sie einmal auf das DP-Mastersystem (dicke schwarz/weiße Linie). Diese Linie wird<br />

daraufhin zu einer dicken durchgehend schwarzen Linie.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 33


4.3.4 Einfügen des RIO BC DP in das PROFIBUS Netz<br />

Wählen Sie dann wieder aus dem Hardware Katalog unter „Weitere FELDGERÄTE“ das von Ihnen<br />

eingesetzte RIO Modul. (Im folgenden wird als Beispiel RIO BC DP gezeigt.)<br />

Dann ist die Profibus-DP Slave Adresse einzugeben:<br />

Die angegebene PROFIBUS-DP-Slaveadresse ist am Buskoppler<br />

einzustellen.<br />

Bei Rio BC DP über Service-Function 12.<br />

Danach Buskoppler Aus- und Einschalten, erst dann ist die eingestellte<br />

Busadresse aktiviert.<br />

An den RIO Kompaktgeräten, RIO EC und RIO-P ist die DP Slave<br />

Adresse durch zwei Drehschalter einzustellen.<br />

34 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


Nach Bestätigen mit OK wird ein RIO DP Slave mit 16 leeren Slots angezeigt.<br />

• Die Slots des RIO DP Slave werden dann durch anklicken der<br />

Module aus dem Hardwarekatalog von Null beginnend aufgefüllt.<br />

• Bei RIO BC Softwarestand 97.46 muss das erste Modul immer<br />

"Buskoppler Diagnose" sein. Beachten Sie diese Regel nicht,<br />

kommt es beim Einschalten des Netzes zu der Fehlermeldung<br />

E014 am RIO Buskoppler. Diese Fehlermeldung besagt, dass die<br />

reale RIO-Konfiguration nicht mit der projektierten Konfiguration<br />

übereinstimmt.<br />

Bei RIO BC Softwarestand 98.36 kann die "Buskoppler Diagnose"<br />

per Service-Function 5 abgeschaltet werden. Damit wird der<br />

belegte Profibus- Adressraum vermindert, das Diagnose-Interface<br />

darf dann nicht projektiert werden.<br />

Im Auslieferungszustand ist das Diagnose-Interface immer<br />

eingeschaltet.<br />

Als Ergebnis müsste Ihr Projektbildschirm etwa folgendermaßen aussehen:<br />

Die so erstellte Hardwareprojektierung ist wie üblich in die Steuerung zu übertragen.<br />

Nach dem Übertragen in die CPU wird bei korrekt angeschlossenem RIO Slave der Busbetrieb<br />

sofort aufgenommen und die roten LED BF am RIO Buskoppler und an der CPU erlöschen.<br />

Kommt nach dem Übertragen die Meldung "Die Koordinierungsregeln<br />

wurden verletzt", so ist die Steuerung Aus- und Einzuschalten und die<br />

Hardwarekonfiguration ist erneut in die Steuerung zu laden.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 35


Das Programmiersystem hat jetzt automatisch für die projektierten E/A-Module die E/A-Adressen von<br />

Null beginnend vergeben.<br />

Im obigen Beispiel:<br />

"Diagnose" E 256.0 .. 259.7 und A256.0 .. 259.7 (Im SPS Programm PED/PAD 256)<br />

"RIO 8I/O" E 0.0 .. 1.7 und A0.0 .. 0.7<br />

"RIO 16O" A 2.0 .. 3.7<br />

"RIO 8I/O" E 2.0 .. 3.7 und A 4.0 .. 5.7<br />

"RIO 4AI/4AO 20mA" E 260.0 .. 267.7 und A 260.0 .. 267.7 (Im SPS Programm EW260-266)<br />

"RIO 4AI/4AO +-10V" E 268.0 .. 271.7 und A 268.0 .. 271.7<br />

Die E/A Adressen können mit Ansicht/Detailansicht angezeigt werden.<br />

Im Kapitel 4.4 finden Sie noch weitere Beispiele zur Projektierung der E/A Adressen.<br />

Im Kapitel 7.3 finden Sie noch weitere Hinweise zur Adressraumbelegung.<br />

Die Zuordnung des E/A Adressraumes zu den Klemmen wird durch<br />

den "Byte Swap Modus" festgelegt. (siehe unten)<br />

4.3.5 Parametrieren der Eigenschaften des RIO BC/EC DP bzw. RIO-P<br />

Wird bei RIO ab Softwarestand 98.36 bzw. GSD Datei ab Stand V2.0 zu einem RIO Busknoten der<br />

Menüpunkt Bearbeiten/ Objekteigenschaften aufgerufen, kann eine automatische Parametrierung<br />

durch den Profibus Master eingegeben werden. (Nicht Kompaktmodule)<br />

Es erscheint folgendes Bild:<br />

Mit diesem Parametern können einige Eigenschaften für den Betrieb des Busknotens im Klartext per<br />

anklicken eingestellt werden:<br />

• Parametrierdaten gültig oder ungültig bezieht sich nur auf die<br />

Parametrierung an dieser Stelle<br />

• Vorzugsabschaltlagen für jedes Modul getrennt (Modulzählweise:<br />

"0" ist das 1. gesteckte Modul neben dem Buskoppler!)<br />

• Datenformat für g.g.f. gesteckte Analogmodule<br />

36 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


Wird für Analogmodule eine Formatwandlung eingestellt (d.h. nicht 2er<br />

Komplement), dann erhöht sich die Laufzeit des Buskopplers intern<br />

und damit auch die Eingangssignalverzögerung für digitale Eingänge.<br />

• Byte Swap Modus ein oder aus.<br />

Bei Byte orientierter E/A Adressierung (S7 oder S5) werden die RIO<br />

Klemmen .8 bis .15 als E(A) 0.0 .. 0.7 und die Bits .0 bis .7 als E(A) 1.0<br />

.. 1.7 abgebildet.<br />

RIO Buskoppler ab SW98.36 kann dieses Verhalten durch einschalten<br />

des Byte Swap Modus (entspricht Service-Function10) verändert<br />

werden.<br />

Bei eingeschaltetem Byte Swap Modus liegen dann die Signale der<br />

Klemmen .0 bis .7 auf E(A) 0.0 .. 0.7 und der Klemmen .8 bis .15 auf<br />

E(A) 1.0 .. 1.7<br />

Die kompakten Profibus-DP Module wie z.B. RIO 16I DP liegen immer<br />

die Signale der Klemmen .0 bis .7 auf E(A) 0.0 .. 0.7 und die Signale<br />

der Klemmen .8 bis .15 auf E(A) 1.0 .. 1.7<br />

• Erweiterte Profibus Diagnose aktiviert / nicht aktiviert<br />

Die sog. erweiterte Profibus Diagnose ist ein an die minimale<br />

Profibus Norm Diagnose angehängter Adressraum. Dieser<br />

Adressraum beinhaltet die am Buskoppler blinkend angezeigte<br />

Fehlernummer und Staus-Bits für fehlende Spannungsversorgung<br />

oder Überlast (Kurzschluss) der angedockten Module.<br />

Bei aktivierter erweiterter Profibus Diagnose sendet der Buskoppler<br />

immer aktiv eine sog. Diagnoseanforderung bei Kurzschluss eines<br />

Ausgangs, fehlendem Spannungsanschluss an einem I/O Modul oder<br />

bei sonstigen Fehlern, die der Buskoppler im Display anzeigt. Am<br />

Profibus Master geht dann in der Regel eine rote LED an und Master<br />

CPU´S mit integrierter Profibus- Schnittstelle können in den<br />

Stopzustand gehen wenn die Erweiterte Profibus Diagnose nicht<br />

ordnungsgemäß verarbeitet wird.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 37


4.4 Beispiele zur Projektierung der E/A-Adressen<br />

Hier werden nur Beispiele für die Projektierung verschiedener<br />

PROFIBUS-DP Masteranschaltungen gegeben. Genaue Informationen<br />

sind den jeweiligen Dokumentationen der Mastersysteme zu<br />

entnehmen! Die verwendete STEP7 Software ist Version 3.1.<br />

Grundlagen und Adressierungsbeispiele sind auch in der<br />

Betriebsanleitung Standard Feldbus I/O RIO, Artikel Nr. 322 144 56,<br />

nachzulesen.<br />

4.4.1 Beispiel: S7 CPU 315-2 DP (SPS mit integriertem DP-Master)<br />

(Projektiert mit GSD Datei Version 1.1)<br />

Das Programmiersystem vergibt für die projektierten E/A-Module die E/A-Adressen von Null<br />

beginnend.<br />

Unter diesen Adressen können die E/A im SPS Programm direkt angesprochen werden.<br />

Im obigen Beispiel: "Diagnose" E 0.0 .. 3.7 und A0.0 .. 3.7<br />

"RIO 16I" E 4.0 .. 5.7<br />

"RIO 16O" A 4.0 .. 5.7<br />

Bei der CPU 315-2 DP kann der E/A Adressraum bis Adresse 127.7 direkt angesprochen<br />

werden. Der Adressraum ab Adresse 128.0 ist über Peripheriewortzugriffe anzusprechen!<br />

38 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


Dazu eine Anmerkung vom SIEMENS Schnittstellencenter in Fürth:<br />

THEMA: DP /CPU315-2 / S7-300<br />

DATUM: 27.02.1996<br />

PROBLEMBESCHREIBUNG:<br />

Freie Adressierung von Peripherie bei der CPU 315-2 DP<br />

ANTWORT:<br />

Freie Adressierung bedeutet, dass Sie jeder Peripheriebaugruppe eine Adresse Ihrer Wahl zuordnen<br />

können. Dies geschieht mit dem Werkzeug STEP 7 Hardwarekonfiguration ab Version 2 (WIN 95).<br />

Das Werkzeug erzeugt dabei einen Systemdatenbaustein, der im Ladespeicher der CPU abgelegt<br />

wird. Bei der Konfiguration ist darauf zu achten, dass nur die Ein-/Ausgänge, die im Bereich von<br />

Peripheriebyte 0 - 127 liegen, über die Befehle, die auf das Prozessabbild zugreifen, angesprochen<br />

werden können. Alle anderen Peripheriebytes können nur über die Befehle Lade Peripherie (byte,<br />

wort, doppelwort) oder transferiere Peripherie (byte, wort, doppelwort) angesprochen werden (Max.<br />

512 Byte Eingänge und 512 Byte Ausgänge). Dadurch ergibt sich, dass man mit diesen Befehlen eine<br />

maximale Datenkonsistenz von 4 Byte (Doppelwort) erreichen kann. Um aber auch Slaves<br />

anzusprechen, die eine höhere Datenkonsistenz haben, hat man spezielle Systemfunktionen (SFC<br />

14/15) geschaffen, die eine maximale Datenkonsistenz von 32 Byte gewährleisten. Die so<br />

eingelesenen Eingänge können dann nur als Block mit 32 Byte in den z.B. Merkerbereich kopiert<br />

werden und müssen dann als U M x.y angesprochen werden. Siehe auch STEP 7 Referenzhandbuch<br />

"System- und Standardfunktionen" Kapitel 15.<br />

Vom logischen Peripheriebereich kann man max. 512 Byte Eingänge und 512 Byte Ausgänge<br />

verwenden. Die Daten der zentralen Peripheriebaugruppen liegen nicht im DP-RAM, sondern auf den<br />

jeweiligen Baugruppen. Diese Daten belegen allerdings Adressen im DP-RAM und daher können<br />

diese Adressen nicht mehr für dezentrale Peripherie genutzt werden. Die Daten der dezentralen<br />

Peripherie liegen im DP-RAM unter den dazugehörigen Adressen. Diese Adressen können dann nicht<br />

mehr für zentralen Aufbau genutzt werden.<br />

Liest die CPU dezentrale Eingänge, so liest sie den DP-RAM. Schreibt die CPU dezentrale Ausgänge,<br />

so beschreibt sie den DP-RAM. Das Lesen/Schreiben von dezentraler Peripherie ist schneller als das<br />

Lesen/Schreiben von zentraler Peripherie, weil es schneller ist, einen internen RAM als einen<br />

externen RAM zu lesen/schreiben. Das Lesen und Schreiben von und zur dezentralen Peripherie wird<br />

von einem ASIC abgewickelt. Wenn der ASIC die dezentralen Daten liest/schreibt, so muss die CPU<br />

warten, bis dieser fertig ist. Da diese Tatsache zur Folge hat, dass der CPU Zyklus um bis zu 10%<br />

verlangsamt wird (in Abhängigkeit von der DP-BUS Baudrate), hat man, um die<br />

Geschwindigkeitsverluste auszugleichen, die Taktfrequenz der CPU erhöht.<br />

Aufgrund der Problematik Datenkonsistenz wurde in der GSD Datei ab<br />

Version 2.0 die Eigenschaft der Analog- und Diagnoseadressen auf<br />

"Konsistenz Wort" geändert. Damit legt STEP7 diesen Adressraum auf<br />

Peripherie ab PW256.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 39


4.4.2 Beispiel: S7 CPU 315-2 DP mit RIO BC DP COP (Gateway für COP Bediengeräte)<br />

Das RIO Gateway für COP Bediengeräte stellt sich als modulares System mit 2 möglichen Einträgen<br />

dar.<br />

Werden beide Zeilen mit dem Modul DP Gateway COP ausgefüllt, belegt das Modul am Profibus DP 2<br />

mal 32 Byte Adressraum mit der Eigenschaft "Konsistenz über gesamte Länge". Dieser Adressraum<br />

kann in dieser CPU nur über SFC Bausteine adressiert werden. (Siehe Anmerkung des SSC Fürth im<br />

vorherigen Kapitel zu diesem Thema)<br />

Wahlweise kann auch nur eine Zeile mit dem Modul DP Gateway COP ausgefüllt werden. Dann<br />

belegt das Modul am Profibus DP 32 Byte Adressraum mit der Eigenschaft "Konsistenz über gesamte<br />

Länge". Bei einem Buskoppler SW Stand vor V00.15 ist eine spezielle Bedienung am Buskoppler<br />

erforderlich, damit der Buskoppler mit dem af 32 Bytes verkleinerten Adressraum betrieben werden<br />

kann. Siehe Kapitel 7.6<br />

Ab SW Version 00.15 ist keine Bedienung am Buskoppler mehr erforderlich.<br />

Außerdem kann das Gateway auch mit noch kleinerem Adressraum benutzt werden (sog. Kleines<br />

Koppel-RAM). In diesem Fall ist einzig der gewünschte Eintrag 8,10,12,16 oder 20 Byte anzuwählen.<br />

40 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


4.4.3 Beispiel: S7 CPU mit Kommunikationsbaugruppe CP342-5DP<br />

(Projektiert mit GSD Datei Version 1.1)<br />

Für die Projektierung und Programmierung des CP 342-5DP ist das<br />

SIEMENS Optionspaket NCM notwendig!<br />

Bei der Hardwarekonfiguration der S7 ist die Baugruppe CP342-5DP einzutragen. In den<br />

Objekteigenschaften ist diese dann als DP-Master zu konfigurieren und mit einem Subnetz zu<br />

vernetzen.<br />

Das Subnetz ist mit den PROFIBUS-DP Standardeinstellungen zu vereinbaren. Dem Master ist eine<br />

PROFIBUS Adresse zuzuordnen.<br />

Werden im System E/A Module eingetragen, vergibt das Programmiersystem Step7 Vers. 3.1 die E/A-<br />

Adressen von Null beginnend, wobei die zentrale und die dezentrale Peripherie wie ein Adressraum<br />

behandelt werden. Das ist jedoch nicht zwingend so:<br />

Bei Verwendung der Baugruppe CP342-5DP kann die dezentrale<br />

Peripherie nicht automatisch direkt als E/A angesprochen werden!<br />

Der Zugriff auf die E/A muss über 2 spezielle Funktionen (FC's, enthalten im SIEMENS Optionspaket<br />

NCM) erfolgen.<br />

Diese Funktionsaufrufe sind zyklisch in das Anwenderprogramm einzubinden. Das Lesen der<br />

Eingänge sollte vor, das Schreiben der Ausgänge sollte nach SPS Programmbearbeitung erfolgen.<br />

Die DP Daten können im E, A, L, M, oder D Bereich der Steuerung abgelegt und angesprochen<br />

werden.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 41


4.4.4 Beispiel: S5 115U mit Kommunikationsbaugruppe IM308C<br />

(Projektiert mit GSD Datei Version 2.1)<br />

Für die Projektierung und Programmierung der IM308C ist das SIEMENS<br />

Programmierpaket COM PROFIBUS erforderlich!<br />

Die <strong>Schleicher</strong> GSD Dateien sind in den vorgesehenen Pfad „GSD“ zu kopieren.<br />

Dann ist der Menüpunkt „GSD Dateien einlesen" aufzurufen, damit die<br />

<strong>Schleicher</strong> Produkte in der Slave-Auswahlliste angezeigt werden.<br />

• Bei der Konfiguration mit COM PROFIBUS ist zunächst die S5 Hardwarekonfiguration (z.B.<br />

S115U mit CPU 945 und IM308C PROFIBUS DP Master) als DP Mastersystem zu wählen.<br />

• Durch Anklicken der Slave Auswahlliste I/O und danach auf das leere Feld werden die Slaves<br />

eingetragen. (Andere <strong>Schleicher</strong> Produkte erscheinen in der Auswahlliste unter „Sonstige“)<br />

• Anklicken der Slave Station und Auswahl im Kontextmenü (rechte Maustatste) „Parametrieren“<br />

ruft das Fenster zum Parametrieren der Eigenschaften des Buskoppler auf Siehe Kap. 4.3.5.<br />

• Anklicken der Slave Station und Auswahl und im Kontextmenü „Konfigurieren“ ruft das Fenster<br />

zum Eintragen der modularen E/A Konfiguration auf:<br />

42 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


• Anklicken auf das Feldes „Bestellnr.“ ruft ein weiteres Fenster mit den verfügbaren Modulen auf.<br />

Diese Module werden durch Anklicken eingefügt.<br />

• Befindet sich der Feldcursor auf einem Adressfeld (E-Adr. oder A-Adr.) kann mit dem Button<br />

„Autoadr.“ ein Eintragen der nächsten freien Adresse erreicht werden.<br />

• Der Zugriff auf die E/A für Byte, Wort und Doppelworte kann bei dem Mastersystem 115U mit<br />

IM308C direkt vom SPS Programm erfolgen.<br />

Abhängig vom verwendeten Mastersystem sind manchmal auch andere<br />

mechanismen zum Zugriff auf den PROFIBUS-Adressraum erforderlich.<br />

Hinweise hierzu sind der jeweiligen Dokumentation des PROFIBUS<br />

Mastersystems zu entnehmen.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 43


4.5 Hinweise zur Diagnose im Feldbusbetrieb<br />

4.5.1 Beispiel: Diagnose an S7 CPU 315-2DP<br />

Die CPU besitzt LEDs, die den aktuellen Zustand des PROFIBUS-DP anzeigen. Im Normalbetrieb<br />

sind keine Anzeigen aktiv. Rote LEDs deuten auf einen Bus- oder Slavefehler hin.<br />

Mit dem STEP7 Paket kann die sog. Hardwarediagnose die DP Normdiagnose anzeigen:<br />

Dazu online erreichbare Teilnehmer anwählen. Den Teilnehmer, der PROFIBUS-Master ist, aktivieren<br />

und den Menüpunkt Zielsystem/Hardware diagnostizieren aufrufen:<br />

Der Slave, der ein Fehlverhalten zeigt, wird mit einem roten Balken links oben markiert.<br />

44 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


Durch Anklicken des fraglichen Slaves und Aufruf von Zielsystem/Baugruppenzustand kann die<br />

spezielle Diagnose abgelesen werden:<br />

Im Status wird eine Klartext-Aussage zu dem Slave gegeben.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 45


Jetzt kann die DP-Slave-Diagnose aufgerufen werden:<br />

und nach Anwahl Hex-Darstellung kann die DP Norm-Diagnose abgelesen werden:<br />

46 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


4.5.2 Hinweise zu Diagnose S7 CPU 315-2DP im SPS Programm<br />

Bei einem Fehlverhalten des PROFIBUS-DP wird im SPS Programm der OB86 angesprochen. In<br />

dessen Lokaldaten finden sich u.a. folgende für die Slave-Diagnose relevanten Daten:<br />

• Adresse des Slave<br />

• Diagnoseadresse<br />

• Fehlerursache (bei DP Busfehler erfahrungsgemäß C4h)<br />

Mit den angegebenen Daten kann der SFC "DP_NRM_DG" (13) zum Auslesen der Diagnose-Daten<br />

des Slave angesprochen werden.<br />

Dieser SFC muss zyklisch (also über OB1) aufgerufen werden, da die Lieferung der Diagnosedaten<br />

über mehrere Zyklen erfolgen kann.<br />

Im angegebenen Datenbereich stehen anschließend die Diagnosedaten des Slaves zur Verfügung.<br />

4.5.3 Beispiel: Diagnose an S7 mit CP 342-5DP<br />

Von den LEDs auf der CP 342-5DP ist wenig Diagnoseinformation abzulesen. Der Profibus wird nur<br />

betrieben, wenn der Betriebsartenschalter in Schalterstellung RUN ist.<br />

Die Diagnose kann über das im SIEMENS Optionspaket NCM enthaltene "NCM Diagnose" Programm<br />

durchgeführt werden. Dabei sollten auf dem PC in folgenden Schritten vorgegangen werden:<br />

1. Einsicht in den Diagnosepuffers um CP-interne Fehler zu erkennen<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 47


2. L2 Teilnehmer auf das physische Vorhandensein des Slaves am Bus prüfen.<br />

48 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


3. Slavediagnose über Masterdiagnose aufrufen, um den Zustand der Diagnosebits einzusehen<br />

4.5.4 Hinweise zu Diagnose S7 CP 342-5DP im SPS Programm<br />

Für die Diagnose im SPS Programm ist im SIEMENS Optionspaket NCM ein FC enthalten. Dieser FC<br />

liefert die PROFIBUS-DP Normdiagnose an das SPS Anwenderprogramm.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 49


5 CAN DeviceNet<br />

DeviceNet ist eine einfache Netzwerklösung, die auf einem offenen Netzwerkstandart basiert, der<br />

weltweit anerkannt und genutzt wird.<br />

Das DeviceNet-Protokoll repräsentiert die ISO Application Layer 7 und basiert auf dem CAN-Protokoll<br />

zur Datenübertragung.<br />

CAN<br />

Controller Area Network<br />

ist ein Datenübertragungsprotokoll nach ISO DIS 11898, das in integrierten Schaltkreisen<br />

implementiert, von einem internationalem Firmenkonsortium seit 1994 in großen Stückzahlen weltweit<br />

vertrieben wird.<br />

5.1 Grundlagen<br />

5.1.1 Bustopologie<br />

• Bis zu 64 Knoten möglich<br />

• Einfache, lineare Bustopologie<br />

• Multi-Cast, Master-Slave, Multi-Master möglich<br />

• Polling oder Ereignismeldung<br />

• Stromversorgung und Signalleitung in einem Kabel<br />

• Netzwerklänge von der Übertragungsrate abhängig<br />

Die Verbindung der Knoten (Nodes) erfolgt über Fernbuskabel (Trunk line) und Stichleitungen (Drop<br />

line).<br />

Fernbuskabel werden nicht verzweigt, an jedem Ende der Leitung befindet sich ein<br />

Abschlusswiderstand (Terminating resistor).<br />

50 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


5.2 Inbetriebnahme mit DeviceNetManager<br />

5.2.1 Einlesen der EDS Dateien<br />

5.3 Projektierung mit DeviceNetManager<br />

Das EDS (<strong>Electronic</strong> Data Sheet) wird einmalig in die<br />

Gerätedatenbank des DeviceNetManagers eingelesen . Dazu ist<br />

der Menüpunkt "Utilities/Read EDS Files" aufzurufen.<br />

Das ist notwendig, damit der DeviceNetManager den RIO<br />

Buskoppler identifizieren kann.<br />

Wählen Sie Utilities| Install EDS Files. Das EDS für RIO befindet sich<br />

auf der Diskette als Datei 1.EDS. Auf der Diskette Dort befindet sich<br />

auch eine Bitmap-Datei device.bmp, die der Konfigurator braucht um<br />

einen RIO-Slave grafisch darzustellen.<br />

DieDateien für alle <strong>Schleicher</strong>-Geräte können vom Internet<br />

www.schleicher-electronic.com kostenlos geladen werden.<br />

Benutzen Sie zur Projektierung den DeviceNetManager von Allen-<br />

Bradley.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 51


Gehen Sie dann folgendermaßen vor:<br />

• Stellen Sie an den Busteilnehmern eine Busadresse (MAC ID) ein<br />

Der Wertebereich geht von 0..63. Achten Sie darauf, dass Sie eine<br />

MAC ID nicht mehrfach im Netz vergeben.<br />

• Mit dem DeviceNetManager wird ein Projekt erstellt. Öffnen Sie<br />

dazu ein neues Projekt und starten Sie Online Build mit der rechten<br />

Maustaste im Projektfenster.<br />

• In der Scan-List des Projekts muss die reale Prozeßdatenbreite für<br />

E und A des zu projektierenden RIO Buskopplers eingetragen<br />

werden. Klicken Sie dazu mit der linken Maustaste doppelt auf den<br />

Scanner und wählen Sie Edit Scan List.<br />

• Markieren Sie den RIO Buskoppler als Active In Scanlist.<br />

• Wählen Sie Edit I/O Parameters und tragen Sie die tatsächliche I/O<br />

Breite in die vorgesehenen Felder ein. Erlaubte Zugriffsverfahren sind:<br />

Polling und Change of state (COS).<br />

• In der Datatable Map für den RIO Busknoten mappen Sie die I/O-<br />

Adressen auf die von Ihnen gewünschten SPS-Adressen.<br />

• Speichern Sie die projektierte Scan-List in den DeviceNet-Scanner<br />

mit Save to SDN.<br />

• Zeigt der Scanner nach dem Download den Code 00 an, ist das<br />

projektierte Netz betriebsbereit. Wird ein anderer Code angezeigt,<br />

sehen Sie im Allen-Bradley Handbuch für Ihren Scanner nach und<br />

korrigieren Sie das Projekt entsprechend. Der Scanner zeigt einen<br />

Fehlercode immer abwechselnd mit der betreffenden MAC ID an.<br />

52 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


5.3.1 Fehlercodes am Allen Bradley DeviceNet Scanner<br />

00 Kein Fehler. Der Scanner befindet sich im Datenaustausch mit den<br />

projektierten Slaves im Netz.<br />

72 Slave kann nicht mehr kommunizieren. Prüfen Sie die Verkabelung.<br />

75 Kein Netzverkehr festgestellt. Prüfen Sie die Verkabelung.<br />

77 Die projektierte E/A-Datenbreite in der Scan-List stimmt nicht mit der<br />

realen E/A-Datenbreite des Slaves überein. Wenn Sie sich nicht<br />

sicher sind, wieviele E/A-Bytes Ihr RIO-Slave besitzt, benutzen Sie<br />

den Service-Code 3 und 4.<br />

78 Ein in der Scan-List projektierter Slave exisitiert nicht. Löschen Sie<br />

den Slave aus der Scan-List oder fügen Sie den Slave zum Netzwerk<br />

hinzu.<br />

80 Der Scanner befindet sich im Idle-Modus, bzw. SPS-Stop.<br />

95 Das Flash-Eprom des Scanners wird gerade mit der Scan-Liste<br />

programmiert. Schalten Sie den Scanner nicht aus, solange dieser<br />

Code angezeigt wird.<br />

• Das Netz inklusive RIO Buskoppler ist jetzt betriebsbereit und kann<br />

über SPS-Run in Betrieb gesetzt werden.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 53


5.4 Beispiele zur Adressbelegung<br />

Der Busknoten mit folgender Konfiguration: ....<br />

.... ergibt den Adressbereich:<br />

Die Basisadressen 00 sind nur beispielhaft gewählt und müssen dem jeweiligen SPS-System angepaßt werden.<br />

Weitere Beispiele zur Adressbelegung<br />

• Der Buskoppler (BC) belegt 4 Byte mit Diagnosedaten, wenn die<br />

Diagnose mit Service-Funktion 5 eingeschaltet ist.<br />

• Das 8I/O-Modul nutzt jeweils nur das Low-Byte, die Bytes 08 und<br />

04 sind deshalb ungenutzt.<br />

• Die Basisadresse des Eingangs- und Ausgangsbereiches des<br />

folgenden Busknoten kann an 09 und 07 anschließen.<br />

54 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 55


6 Bestellangaben<br />

Gerätedateien auf Diskette<br />

Artikelbezeichnung Artikel-Nr.<br />

RIO GSD/EDS Dateien 320 152 69<br />

Betriebsanleitungen<br />

Artikelbezeichnung Artikel-Nr.<br />

CANopen Erweiterung für Promodul-U und Promodul-F Deutsch 322 157 88<br />

CANopen expansion for Promodul-U and Promodul-F Englisch 322 157 89<br />

Handbücher, auf die in dieser Betriebsanleitung verwiesen wird:<br />

in Vorbereitung<br />

Betriebsanleitung SPS-Befehlssatz 322 134 67<br />

Integrierte Funktionsbausteine 322 135 44<br />

ProCANopen Arbeitshandbuch a.A.<br />

RIO Buskoppler 322 156 98<br />

Alle Handbücher und Betriebsanleitungen können auch kostelos vom<br />

Internet http://www.schleicher-electronic.com<br />

geladen, oder unter Angabe der Artikel-Nr. bestellt werden, bei:<br />

SCHLEICHER <strong>Electronic</strong><br />

Pichelswerderstraße 3-5<br />

D-13597 Berlin<br />

56 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


7 Anhang<br />

7.1 Warenzeichenvermerke<br />

• MS-DOS ist ein eingetragenes Warenzeichen der Microsoft Corporation.<br />

• WINDOWS ist ein eingetragenes Warenzeichen der Microsoft Corporation.<br />

• IBM ist ein eingetragenes Warenzeichen der International Business Machines.<br />

• SIMATIC und SINEC sind eingetragene Marken der Siemens AG.<br />

• DeviceNet ist ein eingetragenes Warenzeichen der Open DeviceNet Vendor Association<br />

(O.D.V.A.)<br />

• CANopen ist ein eingetragenes Warenzeichen von CAN in Automation e.V,<br />

• ProCANopen ist ein eingetragenes Warenzeichen von Vector Informatik GmbH<br />

• CANalyzer ist ein eingetragenes Warenzeichen von Vector Informatik GmbH<br />

• DeviceNetManager und Allen Bradley sind eingetragene Warenzeichen der Rockwell<br />

Automation<br />

Alle anderen Warenzeichen oder Produktnamen sind eingetragene Warenzeichen der jeweiligen<br />

Firmen.<br />

7.2 Hinweise zur Weiterentwicklung von GSD/EDS Dateien<br />

Die Gerätedateien finden Sie im Internet unter<br />

http:\\www.schleicher-electronic.com<br />

Die Feldbusgeräte von <strong>Schleicher</strong> werden ständig weiterentwickelt.<br />

Daher unterliegen auch die Gerätebeschreibungsdateien teilweise einem Weiterentwicklungsprozess.<br />

Im Internet finden Sie daher die aktuellen Versionen sowie die Dateien für g.g.f. ältere Stände in<br />

gepackter Form. Beachten Sie bitte die Hinweise in den Textdateien zu den verschiedenen Versionen.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 57


7.3 Adressraumbelegung<br />

RIO modulares System an allen Bussystemen<br />

Modul<br />

bzw. Bussystem<br />

RIO BC alle<br />

Bussysteme 1<br />

Anzahl E-Byte Anzahl A-Byte Kennung<br />

4 (0) (s.u.) 4 (0) (s.u.)<br />

RIO 8I/O 2 2 1<br />

RIO 16I 2 - 2<br />

RIO 16O - 2 3<br />

RIO8I/8I/O 2 2 4<br />

RIO4AI/4AO +-10V 8 (s.u.) 8 (s.u.) 5<br />

RIO4AI +-10V 8 (s.u.) 6<br />

RIO4AI/4AO 20mA 8 (s.u.) 8 (s.u.) 7<br />

RIO 4AI 20mA 8 (s.u.) 8<br />

RIO RNO 2 9<br />

RIO C24-10 2<br />

RIO P24-10 3<br />

10 (6) (s.u.) 10(6) (s.u.) 11 (10)<br />

10 (6) (s.u.) 10(6) (s.u.) 13(12)<br />

RIO T10-10 8 (s.u.) 14<br />

RIO 4AI 0-10V 8 (s.u.) 15<br />

Bussystem<br />

INTERBUS-S ∑ max. 20 ∑ max. 20<br />

PROFIBUS-DP ∑ max. 56 ∑ max. 56<br />

CAN DeviceNet ∑ max. 52 ∑ max. 52<br />

CAN open ∑ max. 52 ∑ max. 52<br />

Hinseis (s.u): Bei Einsatz in Bussystem Profibus-DP: Wortweise Daten. D.h. Daten sind konsistent<br />

über Wort oder Doppelwort und liegen bei Default-Mapping im Adressbereich der Peripherie (Adr ><br />

256)<br />

1 Adressraum des Diagnose-Kanal abschaltbar über Servicefunktion 5<br />

oder über Profibus-DP Konfiguration<br />

2 Adressraum verkleinerbar, wenn nur 1 Zähler benutzt über<br />

Servicefunktion 13 oder über Profibus-DP Konfiguration<br />

3 Adressraum verkleinerbar, wenn nur 1 Kanal benutzt über<br />

Servicefunktion 13 oder über Profibus-DP Konfiguration<br />

58 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


7.4 Servicefunktionen mit RIO und microLine (Auszug)<br />

Der Buskoppler bietet die Möglichkeit, über die integrierte Tastatur und das Display einfache<br />

Servicefunktionen zu benutzen.<br />

Service-<br />

Funktion<br />

Anwahl und Benutzung einer Servicefunktion<br />

1 reserviert<br />

2 Einstellen der Datenübertragungsrate DeviceNet<br />

3 Anzeige der Anzahl der belegten E-Bytes<br />

4 Anzeige der Anzahl der belegten A-Bytes<br />

5 Diagnosebereich Buskoppler ON/OFF<br />

6 Sollkonfiguration des Busknoten speichern<br />

7 Bediensperre ON/OFF<br />

8 Bediensperre mit Passwort<br />

9 Erweiterte PROFIBUS-DP Diagnose ON/OFF<br />

10 Byte-Swap-Modus ON/OFF<br />

11 EEPROM des Buskopplers löschen<br />

12 Busadresse anzeigen/einstellen<br />

In der Betriebsart RUN oder STOP beide High/Low-Tasten gleichzeitig drücken.<br />

Das Display zeigt S 00 an.<br />

Gewünschte Service-Funktion mit der Rechts Taste einstellen.<br />

Danach die OK-Taste drücken.<br />

Wird der Fehlercode E016 oder E017 angezeigt, ist die Bediensperre des<br />

Buskoppler aktiv.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 59


Service-Funktion ohne Parameter<br />

Es wird der zu dieser Funktion gehörende Wert sofort angezeigt. Die Anzeige springt nach 1 sec.<br />

wieder zurück in den Anfangszustand.<br />

z.B. Service-Funktionen 3 und 4<br />

Service-Funktion mit Parametern<br />

Es wird der momentan eingestellte Parameterwert angezeigt. Ändern des Wertes mit Links- oder<br />

Rechts Taste.<br />

Bestätigen mit der OK-Taste.<br />

60 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


Service-Funktion 1<br />

reserviert<br />

Service-Funktion 2 Einstellen der Datenübertragungsrate<br />

CANopen Baudrate in kBaud<br />

Parameter 0 10<br />

Parameter 1 20<br />

Parameter 2 50<br />

Parameter 3 125 (Default)<br />

Parameter 4 250<br />

Parameter 5 250<br />

Parameter 6 800<br />

Parameter 7 1000<br />

CAN DeviceNet Baudrate in kBaud<br />

Parameter 0<br />

Parameter 1<br />

Parameter 2<br />

Service-Funktion 3 Anzeige der Anzahl der belegten E-Bytes<br />

Zeigt die Größe des vom Busknoten belegten Eingangs Adressraum<br />

in Byte an.<br />

Service-Funktion 4 Anzeige der Anzahl der belegten A-Bytes<br />

Zeigt die Größe des vom Busknoten belegten Ausgangs Adressraums<br />

in Byte an.<br />

125<br />

250<br />

500<br />

Service-Funktion 5 Diagnose des Buskopplers ein-/ausschalten<br />

Parameter 1<br />

Parameter 0<br />

Buskoppler belegt die ersten 4 Byte der<br />

E/A-Daten mit Diagnosedaten<br />

Buskoppler stellt keine Diagnosedaten<br />

zur Verfügung und belegt auch keine 4<br />

Byte der E/A-Daten<br />

Grundeinstellung: Parameter 1<br />

Service-Funktion 6 Busknoten Konfiguration speichern<br />

Die aktuelle Konfiguration des Busknoten kann als Sollkonfiguration<br />

gespeichert werden. Eine Änderung der Konfiguration (z.B. durch<br />

versehentliches Öffnen eines Verbindungsschiebers) führt dann beim<br />

Einschalten des Buskopplers zum Fehler E012.<br />

Parameter 0<br />

Parameter 1<br />

Keine Sollkonfiguration<br />

Aktuelle Konfiguration als<br />

Sollkonfiguration speichern<br />

Grundeinstellung: Parameter 0<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 61


Service-Funktion 7 Bediensperre<br />

Parameter 0<br />

Parameter 1<br />

Parameter<br />

15<br />

Bediensperre aus<br />

Bediensperre ein<br />

Bediensperre bis zum nächsten RESET<br />

freigegeben<br />

Grundeinstellung: Parameter 0 (muss aber über Servicefunktion<br />

bestätigt werden)<br />

Service-Funktion 8 Bediensperre mit Passwort aufheben<br />

Ein von der SPS vorgegebenes Passwort (Zahl im Wertebereich<br />

0001-9999) muss als Parameter eingeben werden, um die<br />

Bediensperre aufzuheben.<br />

Parameter 1.. 9999 Bedienung freigegeben<br />

Service-Funktion 9 Erweiterte PROFIBUS-DP Diagnose ON/OFF<br />

Service-Funktion 10 Byte-Swap-Modus<br />

Parameter 0<br />

Parameter 1<br />

erweitert PROFIBUS-DP Diagnose OFF<br />

erweitert PROFIBUS-DP Diagnose ON<br />

Grundeinstellung: Parameter 1<br />

Der Byte-Swap-Mode ändert die Zuordnung der Bitnummern 0-15 zu<br />

den Bytes 1 und 2 in den Abbildern der digitalen I/O.<br />

Parameter 0 ausgeschaltet (OFF)<br />

Parameter 1 eingeschaltet (ON)<br />

Grundeinstellung: Parameter 0<br />

62 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


Service-Funktion 11 EEPROM des Buskopplers löschen<br />

Es werden alle Einstellungen der Busknoten-Konfiguration, Busadresse,<br />

Lockmasken und Servicefunktionen gelöscht bzw. auf die Grundeinstellung<br />

gesetzt.<br />

Parameter 15<br />

Parameter 15<br />

Service-Funktion 12 Busadresse anzeigen/einstellen<br />

keine Änderungen<br />

EEPROM wird gelöscht, die Grundeinstellungen<br />

werden eingenommen.<br />

Nach der Bestätigung der Servicefunktion mit der OK-Taste erscheint<br />

im Display die Löschanzeige:<br />

Nachdem die Löschanzeige verschwindet,<br />

Spannungsversorgung des Buskoppler Ein-/Ausschalten.<br />

Es wird die Busadresse, Knotennummer bzw. NODE ID angezeigt.<br />

Die Änderung der Busadresse ist mit der Tastatur auf dem Buskoppler möglich. Die Tasten haben<br />

folgende Wertigkeit<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 63


7.5 Parametrier- und Diagnosefunktionen (PDF) der Promodul-U/F (Auszug)<br />

7.5.1 Übersicht<br />

7.5.2 Datenaufbau<br />

Der SPS kann in der Steuereinheit Parameter- und<br />

Diagnosefunktionen durch Übertragung eines Codes auslösen.<br />

Funktion<br />

1 Knotennummer (Node ID) auslesen und einstellen<br />

2 Baudrate auslesen und einstellen<br />

3 ... 6 reserviert<br />

7 Fehlerstatus der CAN-Erweiterung auslesen<br />

8 Firmwareversion der CAN-Erweiterung auslesen<br />

9...254 reserviert<br />

255 Rücksetzen<br />

7.5.3 Auslesen und Einstellen der Knotennummer<br />

Der Steuereinheit führt die Funktionen aus, bildet (wenn angefordert)<br />

die Diagnosedaten und stellt diese der SPS zur Verfügung. Dort<br />

können die Daten im Anwenderprogramm ausgewertet und<br />

verarbeitet werden.<br />

Die Datenworte (DW) zur Übertragung der Funktionscodes,<br />

zugehöriger Parameter und der Diagnosedaten werden auf den SPS<br />

Wort Adressen QW 250,00..250,01 und IW 250,00..250,01 abgebildet.<br />

Die Byte2 der DW 2 sind immer für den Funktionscode (FC) reserviert.<br />

Im DW1 und Byte1 des DW2 werden die Parameter (P) übertragen.<br />

P Parameter<br />

0 Knotennummer auslesen<br />

1<br />

.<br />

127<br />

Knotennummer 1 einstellen<br />

Knotennummer 127 einstellen<br />

N aktuell eingestellte Knotennummer<br />

64 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


7.5.4 Datenübertragungsrate auslesen und einstellen<br />

P Parameter<br />

0 Auslesen der aktuell eingestellten<br />

Datenübertragungsrate<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

10<br />

20<br />

50<br />

125<br />

250<br />

500<br />

800<br />

1000<br />

Datenübertragungsrate in kBaud<br />

N aktuell eingestellte Datenübertragungsrate<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 65


7.6 Einstellung der Adressraumbelegung am RIO BC DP COP<br />

RIO BC DP COP SW vor 00.15<br />

Spannung einschalten und gleichzeitig die Tasten und drücken.<br />

Die Tasten / tippen, bis die<br />

Anzeige "0001" zeigt.<br />

Mit bestätigen.<br />

Die jetzt angezeigte bzw. mit Pfeil rechts/links eingestellte Ziffer bedeutet:<br />

"0002" → 64 Byte in 2 * 32 Byte konsistenten Datenblöcken<br />

"0003" → 32 Byte in 1 * 32 Byte konsistentem Datenblock<br />

"0004" → 64 Byte in 4 * 16 Byte nicht konsistenten Datenblöcken<br />

(kompatibel mit alten 97er Softwareständen)<br />

Bei Buskopplern ab SW 00.15 wird hier nur der vom Master projektierte<br />

Adressraum angezeigt und kann nicht verändert werden.<br />

Einstellung mit bestätigen und Spannung aus-<br />

/einschalten.<br />

66 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


8 Sicherheitshinweise<br />

Der im folgenden verwendete Begriff Automatisierungssysteme umfaßt Steuerungen, sowie deren Komponenten<br />

(Module), andere Teile (wie z.B. Baugruppenträger, Verbindungskabel), Bediengeräte und Software, die für die<br />

Programmierung, Inbetriebnahme und Betrieb der Steuerungen genutzt wird. Die vorliegende Betriebsanleitung<br />

kann nur einen Teil des Automatisierungssystems (z.B. Module) beschreiben.<br />

Die technische Auslegung der SCHLEICHER Automatisierungssysteme basiert auf der Produktnorm EN 61131-2<br />

(IEC 61131-2) für speicherprogrammierbare Steuerungen. Für die Systeme und Geräte gilt grundsätzlich die CE-<br />

Kennzeichnung nach der EMV-Richtlinie 89/336/EWG und sofern zutreffend auch nach der<br />

Niederspannungsrichtlinie 73/23/EWG.<br />

Die Maschinenrichtlinie 89/392/EWG ist nicht wirksam, da die in der Richtlinie genannten Schutzziele auch von<br />

der Niederspannungs- und EMV-Richtlinie abgedeckt werden.<br />

Sind die SCHLEICHER Automatisierungssysteme Teil der elektrischen Ausrüstung einer Maschine, müssen sie<br />

vom Maschinenhersteller in das Verfahren zur Konformitätsbewertung einbezogen werden. Hierzu ist die Norm<br />

DIN EN 60204-1 zu beachten (Sicherheit von Maschinen, allgemeine Anforderungen an die elektrische<br />

Ausrüstung von Maschinen).<br />

Von den Automatisierungssystemen gehen bei bestimmungsgemäßer Verwendung und ordnungsgemäßer<br />

Unterhaltung im Normalfall keine Gefahren in Bezug auf Sachschäden oder für die Gesundheit von Personen<br />

aus. Es können jedoch durch angeschlossene Stellelemente wie Motoren, Hydraulikaggregate usw. bei<br />

unsachgemäßer Projektierung, Installation, Wartung und Betrieb der gesamten Anlage oder Maschine, durch<br />

Nichbeachten von Anweisungen in dieser Betriebsanleitung und bei Eingriffen durch ungenügend qualifiziertes<br />

Personal Gefahren entstehen.<br />

8.1 Bestimmungsgemäße Verwendung<br />

Die Automatisierungssysteme sind nach dem Stand der Technik und den anerkannten sicherheitstechnischen<br />

Regeln gebaut. Dennoch können bei ihrer Verwendung Gefahren für Leib und Leben des Benutzers oder Dritter<br />

bzw. Beeinträchtigungen von Maschinen, Anlagen oder anderen Sachwerten entstehen.<br />

Das Automatisierungssystem darf nur in technisch einwandfreiem Zustand sowie bestimmungsgemäß,<br />

sicherheits- und gefahrenbewusst unter Beachtung der Betriebsanleitung benutzt werden. Der einwandfreie und<br />

sichere Betrieb der Steuerung setzt sachgemäßen Transport, sachgerechte Lagerung und Montage sowie<br />

sorgfältige Bedienung und Wartung voraus. Insbesondere Störungen, die die Sicherheit beeinträchtigen können,<br />

sind umgehend beseitigen zu lassen.<br />

Die Automatisierungssysteme sind ausschließlich zur Steuerung von Maschinen und Anlagen vorgesehen. Eine<br />

andere oder darüber hinausgehende Benutzung gilt nicht als bestimmungsgemäß. Für daraus resultierende<br />

Schäden haftet der Hersteller nicht.<br />

Zur bestimmungsgemäßen Verwendung der Automatisierungssysteme sind die in dieser Betriebsanleitung<br />

beschriebenen Anweisungen zum mechanischen und elektrischen Aufbau, zur Inbetriebnahme und zum Betrieb<br />

zu beachten.<br />

8.2 Personalauswahl und -qualifikation<br />

Alle Projektierungs-, Programmier-, Installations-, Inbetriebnahme-, Betriebs-<br />

und Wartungsarbeiten in Verbindung mit dem Automatisierungssystem dürfen<br />

nur von geschultem Personal ausgeführt werden (z.B. Elektrofachkräfte,<br />

Elektroingenieure).<br />

Das Projektierungs- und Programmierpersonal muss mit den Sicherheitskonzepten<br />

der Automatisierungstechnik vertraut sein.<br />

Das Bedienpersonal muss im Umgang mit der Steuerung unterwiesen sein<br />

und die Bedienungsanweisungen kennen.<br />

Das Installations-, Inbetriebnahme- und Wartungspersonal muss eine<br />

Ausbildung besitzen, die zu Eingriffen am Automatisierungssystem berechtigt.<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 67


8.3 Projektierung, Programmierung, Installation, Inbetriebnahme und Betrieb<br />

Das Automatisierungssystem ist in seiner Anwendung zumeist Bestandteil größerer Systeme oder Anlagen, in<br />

denen Maschinen gesteuert werden. Bei Projektierung, Installation und Inbetriebnahme der<br />

Automatisierungssysteme im Rahmen der Steuerung von Maschinen müssen deshalb durch den<br />

Maschinenhersteller und Anwender die Sicherheitsbestimmungen der Maschinenrichtlinie 89/392/EWG beachtet<br />

werden. Im spezifischen Einsatzfall geltende nationale Unfallverhütungsvorschriften wie z.B. VBG 4.0.<br />

Alle sicherheitstechnischen Vorrichtungen der gesteuerten Maschine sind so auszuführen, dass sie unabhängig<br />

von der Steuerung funktionieren. Not-Aus-Einrichtungen müssen in allen Betriebsarten der Steuerung wirksam<br />

bleiben. Im Not-Aus-Fall müssen die Versorgungsspannungen aller von der Steuerung angesteuerten<br />

Schaltelemente abgeschaltet werden. Hierzu kann ein Sicherheitsrelais (z.B. SCHLEICHER Typ SNO 2002-17)<br />

eingesetzt werden.<br />

Es sind Vorkehrungen zu treffen, dass nach Spannungseinbrüchen und -ausfällen ein unterbrochenes<br />

Steuerungsprogramm ordnungsgemäß wieder aufgenommen werden kann. Dabei dürfen auch kurzzeitig keine<br />

gefährlichen Betriebszustände auftreten. Gegebenenfalls ist Not-Aus zu erzwingen.<br />

Damit ein Leitungsbruch auf der Signalseite nicht zu undefinierten Zuständen in der Steuerung führen kann, sind<br />

bei der E/A-Kopplung hard- und softwareseitig entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Einrichtungen<br />

der Steuerungstechnik und deren Bedienelemente sind so einzubauen, dass sie gegen unbeabsichtigte<br />

Betätigung ausreichend geschützt sind.<br />

8.4 Wartung und Instandhaltung<br />

Werden Meß- oder Prüfarbeiten am aktiven Gerät erforderlich, dann sind die Festlegungen und<br />

Durchführungsanweisungen der Unfallverhütungsvorschrift VBG 4.0 zu beachten. Es ist geeignetes<br />

Elektrowerkzeug zu verwenden.<br />

Reparaturen an Steuerungskomponenten dürfen nur von SCHLEICHER autorisierten Reparaturstellen<br />

vorgenommen werden. Unbefugtes Öffnen und unsachgemäße Eingriffe oder Reparaturen können zu<br />

Körperverletzungen oder Sachschäden führen.<br />

Vor Öffnen des Gerätes ist immer die Verbindung zum speisenden Netz zu trennen (Netzstecker ziehen oder<br />

Trennschalter öffnen).<br />

Steuerungsmodule dürfen nur im spannungslosen Zustand gewechselt werden. Demontage und Montage sind<br />

gemäß der mechanischen Aufbaurichtlinien vorzunehmen.<br />

Beim Auswechseln von Sicherungen dürfen nur Typen verwendet werden, die in den technischen Daten<br />

spezifiziert sind.<br />

Beim Austausch von Batterien dürfen nur Typen verwendet werden, die in den technischen Daten spezifiziert<br />

sind. Batterien sind in jedem Fall nur als Sondermüll zu entsorgen.<br />

8.5 Gefahren durch elektrische Energie<br />

Nach Öffnen des Systemschrankes oder nach Entfernen des Gehäuses von<br />

Systemkomponenten werden bestimmte Teile des Automatisierungssystems<br />

zugänglich, die unter gefährlicher Spannung stehen können.<br />

Der Anwender muss dafür sorgen, dass unbefugte und unsachgemäße Eingriffe unterbunden werden (z.B.<br />

verschlossener Schaltschrank).<br />

Das Personal muss gründlich mit allen Gefahrenquellen und Maßnahmen zur Inbetriebnahme und Wartung<br />

gemäß den Angaben in der Betriebsanleitung vertraut sein.<br />

8.6 Umgang mit verbrauchten Batterien<br />

Die in den Automatisierungssystemen verwendeten Batterien sind, nach deren Verbrauchsende, dem<br />

Gemeinsamen Rücknahmesystem Batterien (GRS) oder öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern zuzuführen.<br />

Batterien sollen nur im entladenen Zustand zurückgegeben werden. Der entladene Zustand ist erreicht, wenn<br />

eine Funktionsbeeinträchtigung des Gerätes wegen unzureichender Batteriekapazität vorliegt.<br />

Bei nicht vollständig entladenen Batterien muss Vorsorge gegen mögliche Kuzschlüsse getroffen werden. Das<br />

kann durch Isolieren der Batteriepole mit Klebestreifen erreicht werden.<br />

68 Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06


Index<br />

9 Index<br />

A<br />

Adressraumbelegung<br />

RIO modulares System • 58<br />

B<br />

Busadresse<br />

Profibus • 63<br />

C<br />

CAN HANDLER FEHLER • 21<br />

CANcardX • 12<br />

CANopen<br />

CANcardX • 12<br />

Felsdbusverkabelung • 11<br />

CANopen Manager • 23<br />

CPU 315-2 DP • 38, 39, 40<br />

D<br />

Datenübertragungsrate<br />

CANopen • 12, 61<br />

DeviceNet • 59, 61<br />

einstellen • 65<br />

DeviceNet<br />

EDS-Dateien • 51<br />

Diagnose<br />

Code 2 Datenübertragungsrate • 65<br />

E<br />

EDS-Dateien für<br />

DeviceNet • 51<br />

F<br />

Fehlermeldungen • 21<br />

Fehlernummern • 21<br />

Feldbusverkabelung<br />

CANopen • 11<br />

Funktionsbaustein F105 • 9<br />

K<br />

Knotennummer<br />

CANopen • 12, 63<br />

Konfigurationsmanager<br />

CANopen • 22<br />

L<br />

Lifeguarding • 9, 26<br />

N<br />

NMT Master<br />

CANopen • 23<br />

NODE ID<br />

DeviceNet • 63<br />

Nodeguarding • 9<br />

P<br />

Parametrierung<br />

Code 2 Datenübertragungsrate • 65<br />

PCMCIA-Steckkarte • 12<br />

Promodul-F • 7, 12<br />

Promodul-U • 7, 11, 12<br />

S<br />

S7 CP 342-5 DP • 41, 42<br />

Servicefunktionen<br />

RIO modulares System • 59<br />

Übersicht • 59<br />

Sicherheitshinweise • 67<br />

Bestimmungsgemäße Verwendung • 67<br />

Darstellung Warnhinweise • 5<br />

Inbetriebnahme • 68<br />

Installation • 68<br />

Instandhaltung • 68<br />

Not-Aus-Einrichtung • 68<br />

Personalauswahl • 67<br />

Programmierung • 68<br />

Projektierung • 68<br />

Unfallverhütungsvorschrift • 68<br />

Wartung • 68<br />

Steuereinheit<br />

Übersicht • 6<br />

synchrone Verknüpfungen<br />

CANopen • 26<br />

Ü<br />

Übersicht<br />

Steuereinheit • 6<br />

W<br />

Warenzeichenvermerke • 57<br />

Inbetriebnahmehinweise Feldbussysteme Version 10/06 69

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