Download - Sozialwerk der Freien Christengemeinde Bremen eV
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Abschied und Neubeginn<br />
• Empowerment • Capoeira<br />
• Ergopraxis • Ehrenamt<br />
Nr. 2 / 2010<br />
Wir über uns
Vorwort<br />
Abschied –<br />
unser Titelthema wird in diesem<br />
Heft aus verschiedenen Perspektiven<br />
betrachtet. Abschiede lösen<br />
unterschiedliche Emotionen aus.<br />
Gemeinhin denkt je<strong>der</strong> zunächst an<br />
Traurigkeit, weil Trennung von einem<br />
geliebten Menschen, zumal wenn es<br />
für immer ist, Trauer auslöst. Vielfach<br />
sind mit einem Abschied aber auch<br />
positive Aspekte verbunden. So<br />
verabschieden sich beispielsweise<br />
die Kin<strong>der</strong> vom Elternhaus, um eine<br />
Ausbildung aufzunehmen o<strong>der</strong> eine<br />
Familie zu gründen. Menschen verabschieden<br />
sich mit einem Ziel vor<br />
Augen, welches sie interessiert und<br />
das sie mit Neugierde verfolgen. Der<br />
Zurückbleibende mag einen Verlust<br />
verspüren, weil sich eine Lücke auftut.<br />
Vielleicht schafft diese Lücke aber<br />
auch Freiraum für Bewegungen, die<br />
vorher nicht möglich waren.<br />
Unser Titelbild weist auf einen<br />
beson<strong>der</strong>en Abschied hin, <strong>der</strong> das<br />
<strong>Sozialwerk</strong> in den letzten Wochen<br />
sehr beschäftigt hat. Der Initiator und<br />
langjährige Vorstand des <strong>Sozialwerk</strong>s,<br />
Heinz Bonkowski, wurde in den Ruhestand<br />
verabschiedet. In mehreren<br />
Berichten wird auf das Lebenswerk<br />
von Heinz und Hildegard Bonkowski<br />
sowie die Abschiedsfeiern eingegangen.<br />
Der Abschied war verbunden<br />
mit sehr viel Anerkennung, Dankbarkeit<br />
und Wertschätzung für beide,<br />
dem ich mich an dieser Stelle noch<br />
einmal ausdrücklich anschließe!<br />
Diese frei gewordene Lücke richtig zu<br />
füllen wird die Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
nächsten Jahre sein. Auch für mich<br />
hatten diese Abschiedsfeste viele<br />
beson<strong>der</strong>e Momente. Beson<strong>der</strong>s<br />
freue ich mich über das Geschenk<br />
Vorwort<br />
2/2010<br />
des Beiratsvorsitzenden, Roland<br />
Kamm, <strong>der</strong> mir symbolisch im Sinne<br />
<strong>der</strong> göttlichen Waffenrüstung einen<br />
„(Fahrrad-)Helm des Heils“ überreichte.<br />
Möge Gott meinen Kopf und<br />
meine Gedanken schützen und mich<br />
an Seine Zusagen und Prinzipien<br />
erinnern, wenn das Alltagsgeschäft<br />
seinen Lauf nimmt. Die gemeinsame<br />
Übergangszeit mit meinem Vater in<br />
den letzten Monaten war mir sehr<br />
wertvoll, da ich dadurch schon sehr<br />
viele Menschen innerhalb und um<br />
das <strong>Sozialwerk</strong> herum kennenlernen<br />
durfte. Vielen Dank für die warmherzige<br />
Aufnahme, die ich an vielen<br />
Stellen erleben durfte. Die gute<br />
Beziehung innerhalb unserer Familie<br />
wird mir darüber hinaus auch in Zukunft<br />
noch Zugriff auf die eine o<strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>e Information auf dem „kurzen<br />
Dienstweg“ ermöglichen.<br />
Ein herzliches Dankeschön allen,<br />
die dazu beigetragen haben, dass<br />
die Abschiedsfeiern, trotz mancher<br />
Träne, als schöne Feste in die Chronik<br />
des <strong>Sozialwerk</strong>es eingehen können.<br />
Abschied nehmen heißt es auch von<br />
dem langjährigen Titel unserer Zeitschrift<br />
„Wir über uns“, <strong>der</strong> zunächst<br />
noch als Untertitel den Übergang<br />
begleitet. Im Redaktionsteam ist<br />
nach vielen Überlegungen die<br />
Entscheidung auf den neuen Namen<br />
„Lebenslinien“ gefallen. Damit soll<br />
<strong>der</strong> Anspruch des Heftes deutlicher<br />
hervorgehoben werden, aus dem<br />
Leben <strong>der</strong> Menschen im und um<br />
das <strong>Sozialwerk</strong> zu berichten. Weiterhin<br />
sollen Erfahrungsberichte von<br />
Bewohnern und Nutzern des <strong>Sozialwerk</strong>s<br />
veröffentlicht sowie Einblicke<br />
in das Leben in unsere Einrichtungen<br />
ermöglicht werden. Auch Mitarbeiter<br />
sollen weiterhin Gelegenheit haben,<br />
relevante persönliche o<strong>der</strong> dienstliche<br />
Lebensabschnitte darzustellen<br />
und damit <strong>der</strong> Vielfalt des Lebens<br />
Ausdruck geben. Darüber hinaus<br />
möchten wir uns auch Themen aus<br />
dem Leben um uns herum stellen.<br />
Nun verabschiede ich mich von<br />
Ihnen, liebe Leserinnen und Leser,<br />
um Freiraum für die interessanten Lebenslinien<br />
auf den folgenden Seiten<br />
zu schaffen.<br />
Viel Spaß beim Lesen<br />
Ihr und Euer<br />
Vorstand<br />
Danke!<br />
sagen wir allen, die im Rahmen <strong>der</strong><br />
Verabschiedung von Heinz Bonkowski<br />
für das Kin<strong>der</strong>betreuungsprojekt<br />
Arche-West gespendet haben. Es sind<br />
4.460 Euro eingegangen!<br />
Ganz herzlichen Dank auch an unsere<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für<br />
ihre letzten Spenden! Für soziale Projekte<br />
u.a. in <strong>Bremen</strong> konnten wir 3.857<br />
Euro überweisen, für die Erdbebenopfer<br />
in Haiti 4.200 Euro.
Heinz Bonkowski:<br />
Meine Geschichte mit dem <strong>Sozialwerk</strong><br />
Während meines Zivildienstes erfuhr<br />
ich, wie bereichernd es ist, hilfsbedürftigen<br />
Menschen zur Seite zu<br />
stehen. Ich arbeitete im Krankenhaus<br />
in Delmenhorst und empfand diesen<br />
Dienst nicht als Arbeit, son<strong>der</strong>n<br />
einfach als sinnvolle beglückende<br />
Tätigkeit. Eigentlich war ich Kfz-Mechaniker,<br />
aber daraufhin begann ich<br />
noch während meines Zivildienstes,<br />
mich zum Krankenpfleger umschulen<br />
zu lassen. Ich spürte, dass das<br />
„mein Ding“ war. Ich empfand es<br />
als Berufung von Gott und machte<br />
daraus meinen Beruf.<br />
Einige Jahre lang arbeitete ich bei<br />
<strong>der</strong> AWO als Pflegedienstleiter und<br />
Heimleiter. In dieser Zeit gründete<br />
ich 1979 zusammen mit an<strong>der</strong>en<br />
Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Christengemeinde</strong><br />
<strong>Bremen</strong> das <strong>Sozialwerk</strong> und<br />
machte mich ehrenamtlich daran,<br />
das erste Projekt aufzubauen, die<br />
Heimstätte am Grambker See. Bald<br />
nahm das so viel Zeit in Anspruch,<br />
dass ich das Projekt nicht mehr mit<br />
meiner Arbeit als Heimleiter unter<br />
einen Hut bringen konnte. Daher<br />
kündigte ich und nahm wie<strong>der</strong> eine<br />
Stelle als Krankenpfleger an. Ich war<br />
häufig als Nachtwache eingeteilt<br />
und konnte daher tagsüber auf <strong>der</strong><br />
Baustelle sein. Auch das war keine<br />
Dauerlösung. So war ich <strong>der</strong> erste,<br />
<strong>der</strong> fest beim <strong>Sozialwerk</strong> für dieses<br />
Projekt angestellt wurde, zunächst<br />
mit einer halben, später mit einer<br />
vollen Stelle. Im Mai 1982 konnten<br />
wir die Heimstätte am Grambker See<br />
eröffnen, <strong>der</strong> bis heute rund 30 weitere<br />
Einrichtungen gefolgt sind.<br />
Wichtige Meilensteine <strong>der</strong> Arbeit<br />
waren 1988 die Übernahme <strong>der</strong> Privatschule<br />
„Mentor“, 1989 <strong>der</strong> Kauf des<br />
Bauernhauses Grambke mit seinem<br />
großen Grundstück, auf dem heute<br />
40 Seniorenwohnungen stehen, 1998<br />
die Übernahme <strong>der</strong> Tirpitz-Kaserne<br />
in Gröpelingen, das wir heute zum<br />
Christlichen Bildungs- und Sozialzentrum<br />
West umgestaltet haben. So<br />
wurden in einem ganz direkten Sinn<br />
„Schwerter zu Pflugscharen“. Letzte<br />
große Etappe war 2005 die Einweihung<br />
des Christlichen Seniorenzentrums<br />
am Oslebshauser Park.<br />
Für mich als Leiter des <strong>Sozialwerk</strong>es<br />
war immer wichtig, bedarfsgerecht<br />
zu planen. Zum Teil haben wir auch<br />
Bereiche übernommen, an denen bei<br />
an<strong>der</strong>en Trägern wenig Interesse bestand.<br />
Bei <strong>der</strong> Auflösung des Klosters<br />
Blankenburg zum Beispiel haben wir<br />
gerontopsychiatrische Einrichtungen<br />
geschaffen, also für alt gewordene<br />
Menschen mit psychischen Erkrankungen.<br />
Wo in Zukunft die wesentlichen Bedarfe<br />
sein werden, wird sich anhand<br />
<strong>der</strong> gesellschaftlichen Entwicklungen<br />
zeigen. Ich vertraue darauf, dass<br />
mein Nachfolger Dr. Matthias Bonkowski<br />
Hand in Hand mit den leitenden<br />
Mitarbeitern des <strong>Sozialwerk</strong>es<br />
hier die richtigen Entscheidungen<br />
treffen wird.<br />
Heinz Bonkowski<br />
Inhalt<br />
2<br />
3<br />
4<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
20<br />
21<br />
22<br />
24<br />
Vorwort<br />
Meine Geschichte mit dem<br />
<strong>Sozialwerk</strong><br />
Abschied und Neubeginn<br />
Elmar Seiwert - Ein Leben<br />
voller Neuanfänge<br />
Liebgard Seiwert-Ehrenamt<br />
Artikel<br />
Geistliches Wort<br />
Bibelspruch<br />
Empowerment<br />
Interview<br />
Capoeira<br />
Rubriken<br />
Lernen für die Zukunft<br />
Ein Koffer für die Sinne<br />
Privatschule Mentor<br />
Praxis für ambulante<br />
Ergotherapie<br />
Blitzlichter<br />
Regelmäßige Veranstaltungen<br />
im <strong>Sozialwerk</strong><br />
Gottesdienste <strong>der</strong> Gemeinden<br />
im BFP<br />
Impressum<br />
Übersicht<br />
Menschen im <strong>Sozialwerk</strong><br />
Inhalt<br />
2/2010<br />
33
Abschied<br />
Dr. Matthias und Heinz Bonkowski<br />
trahlende Abendsonne begrüßte<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
die sich am 4. Juni als erste Gruppe<br />
von Heinz Bonkowski verabschiedeten.<br />
Draußen vor <strong>der</strong> Petrus-Halle<br />
hatten die Teams von Hauswirtschaft<br />
und Küche Bänke, Tische und alles<br />
rund ums Grillen vorbereitet und verwöhnten<br />
damit ihre Kollegen, die an<br />
diesem Abend einfach nur ihren Chef<br />
in den Ruhestand verabschieden<br />
durften – einen Lebensabschnitt, auf<br />
den er sich, wie er in seiner Ansprache<br />
sagte, von Herzen freue, so dass<br />
ihm <strong>der</strong> Abschied von <strong>der</strong> Arbeit gar<br />
nicht so schwer falle, „auch wenn mir<br />
das vielleicht kaum einer so richtig<br />
glaubt“.<br />
Als es draußen kühl wurde, folgte<br />
ein langer Abend mit Sketchen und<br />
Erinnerungen <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Abteilungen in <strong>der</strong> Halle. Es gab zahlreiche<br />
bunte Beiträge, Gedichte, Ansprachen<br />
und Lie<strong>der</strong>, mit denen sich<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
und auch Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
bei Heinz Bonkowski auf jeweils ihre<br />
Art bedankten und ihm alles Gute für<br />
den Ruhestand wünschten. Nur ein<br />
Beispiel: Das Gebäudemanagement<br />
hatte für seinen Chef ein „<strong>Sozialwerk</strong>s-Monopoly“<br />
gebastelt, in dem<br />
Anekdoten aus <strong>der</strong> Geschichte des<br />
<strong>Sozialwerk</strong>s –„Ihre Schafe verwüsten<br />
den Garten Ihres Nachbarn“ - sich in<br />
den Spielkarten wie<strong>der</strong>fanden o<strong>der</strong><br />
2/2010<br />
nfang des Jahres hat <strong>der</strong> Beirat des <strong>Sozialwerk</strong>es einstimmig<br />
Dr. Matthias Bonkowski zum Nachfolger von Heinz<br />
Bonkowski gewählt. Ab März begann er, sich im <strong>Sozialwerk</strong><br />
einzuarbeiten. Anfang Juli, nachdem Heinz Bonkowski in den<br />
Ruhestand verabschiedet worden war, hat er allein die Führung<br />
übernommen. Der Juni war geprägt von den Feierlichkeiten<br />
zum Abschied und zur<br />
Staffelübergabe.<br />
man sich statt ins Gefängnis „nur kurz<br />
in den Finanzausschuss“<br />
begeben musste. Matthias<br />
Bonkowski übergaben sie<br />
einen „Koffer <strong>der</strong> Macht“<br />
mit den Geheimnissen <strong>der</strong><br />
Entscheidungsfindung im<br />
<strong>Sozialwerk</strong> und Heinz Bonkowski<br />
einige „Schätzchen“<br />
aus den Kellern des <strong>Sozialwerk</strong>s.<br />
Matthias Bonkowski bat seinen Vater<br />
zu einem Abschlussgespräch und<br />
klärte in einem nachgestellten Büro<br />
auf <strong>der</strong> Bühne Fragen wie Leerung<br />
<strong>der</strong> Schränke und die Schlüsselübergabe,<br />
bei <strong>der</strong> auch die geschätzte<br />
Versicherungssumme seines umfangreichen<br />
Schlüsselbunds zu erfahren<br />
war.<br />
Zum Schluss kamen alle Enkel auf<br />
die Bühne, „die schon laufen können“,<br />
so ein sichtlich gerührter Heinz<br />
Bonkowski, und erzählten, was sie in<br />
Zukunft alles mit ihrem Opa unternehmen<br />
möchten. Und <strong>der</strong> Opa<br />
schien gern dazu bereit zu sein.
in Empfang für geladene Gäste<br />
im Kaminsaal folgte als zweite<br />
Abschiedsveranstaltung eine Woche<br />
später. Mit dabei waren zahlreiche<br />
Gäste und Redner aus Kirche, Politik<br />
und Gesellschaft. Immer wie<strong>der</strong> stand<br />
bei den Grußworten die Persönlichkeit<br />
von Heinz Bonkowski im Mittelpunkt.<br />
Von Bürgermeisterin und<br />
Finanzsenatorin Karoline Linnert, die<br />
als erste sprach, bis hin zu Bernhard<br />
Ruschke vom Beirat des <strong>Sozialwerk</strong>es<br />
vermittelten dabei alle ein recht<br />
einheitliches Bild. Alle Redner hoben<br />
seine tiefe Verwurzelung im Glauben<br />
hervor, die zum unermüdlichen und<br />
manchmal hartnäckigen Einsatz für<br />
Menschen in Not führte, verbunden<br />
Heinz und Hildegard Bonkowski<br />
m Sonntag, den 13. Juni, sah es<br />
fast so aus, als müsse man selbst die<br />
Petrus-Halle noch anbauen. Man<br />
musste schon etwas suchen, um<br />
noch einen freien Platz zu finden<br />
beim öffentlichen Festgottesdienst<br />
für die Verabschiedung von Heinz<br />
Bonkowski und die Staffelübergabe<br />
an Matthias Bonkowski. Hauptteil<br />
dieser Veranstaltung war <strong>der</strong> Segen<br />
für Heinz Bonkowski mit seiner Frau<br />
Hildegard für die Entsendung in den<br />
Ruhestand und die Einsegnung von<br />
Matthias Bonkowski mit seiner Frau<br />
Simone für das neue Amt. Den Segen<br />
übermittelten Pastor Andreas Sommer<br />
von <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Christengemeinde</strong><br />
<strong>Bremen</strong>, Pastor Heinrich Zelmer<br />
von <strong>der</strong> Ecclesia-Gemeinde, Pastor<br />
mit großer persönlicher Bescheidenheit.<br />
Karoline Linnert erinnerte an die<br />
gemeinsame Geschichte und daran,<br />
wie sehr dem Gröpelinger Beirat<br />
daran lag, dass die Tirpitz-Kaserne,<br />
<strong>der</strong> „Moloch im Stadtteil“, in gute<br />
Hände kam. Bernhard Ruschke, <strong>der</strong><br />
gleichzeitig als Vertreter des Beirats,<br />
<strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Christengemeinde</strong> <strong>Bremen</strong><br />
Roman Siewert als Präses des BFP<br />
und Roland Kamm als Vorsitzen<strong>der</strong><br />
des Beirats.<br />
Heinz Bonkowski fand all den Dank<br />
und die Ehre, die ihm während<br />
<strong>der</strong> Verabschiedung zuteil wurde,<br />
eigentlich etwas zu viel: „Ich habe<br />
das Normalste von <strong>der</strong> Welt getan:<br />
Ich habe versucht, die Not, die ich<br />
sah, ein bisschen zu lin<strong>der</strong>n.“ Dabei<br />
bedankte er sich ganz beson<strong>der</strong>s bei<br />
drei Menschen, die ihn entscheidend<br />
unterstützt hätten: Als allererstes<br />
seine Ehefrau Hildegard, dann Robert<br />
Schwolow, <strong>der</strong> ihn jahrelang ehrenamtlich<br />
in je<strong>der</strong> Hinsicht beraten<br />
habe und inzwischen lei<strong>der</strong> verstorben<br />
sei. Ebenso wie Armin Hein,<br />
und <strong>der</strong> Sparkasse <strong>Bremen</strong> gekommen<br />
war, nannte unter an<strong>der</strong>em<br />
einen ganz persönliche Bereicherung<br />
durch die Bekanntschaft mit Heinz<br />
Bonkowski: Er habe ihm „eine an<strong>der</strong>e<br />
Welt geöffnet. Mir wurde durch die<br />
Bekanntschaft mit ihm klar, dass ich<br />
in gewisser Weise in einer Kunstwelt<br />
lebe.“<br />
G. Wenzel, K.Linnert, H.Bonkowski Bernhard Ruschke<br />
Armin Hein † Robert Schwolow † Roland Kamm Dr. M.Bonkowski, A. Sommer, S. Bonkowski<br />
„<strong>der</strong> meine rechte Hand war und<br />
viel zu früh von uns gegangen ist.“<br />
Erst durch ihn habe er den Umgang<br />
mit Verwaltungs- und Finanzfragen<br />
gelernt. Armin Hein verstarb vor zwei<br />
Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung.<br />
Matthias Bonkowski lud alle Anwesenden<br />
und alle Kirchen dazu ein,<br />
teilzunehmen am Leben im <strong>Sozialwerk</strong><br />
und es mitzugestalten, sei es als<br />
Sponsor, im Ehrenamt o<strong>der</strong> auch als<br />
Auszubildende: „Wir haben hier eine<br />
Vielzahl von Ausbildungsberufen,<br />
nicht nur im Pflegebereich, auch<br />
zum Beispiel für Mediendesign. Wir<br />
heißen euch, eure Kin<strong>der</strong> und Enkel<br />
hier herzlich willkommen. Sagt es<br />
ihnen weiter!“<br />
Neubeginn<br />
2/2010<br />
5
Ein Leben voller Neuanfänge<br />
„Etwa alle fünf Jahre hat es mich<br />
gejuckt, und dann spürte ich, es war<br />
etwas Neues dran.“ Schon immer<br />
wollte Elmar Seiwert dazu lernen, an<strong>der</strong>e<br />
Orte sehen, neue Erfahrungen<br />
machen. So ist wohl kaum ein Lebensweg<br />
auf so vielfältige Weise mit<br />
dem <strong>Sozialwerk</strong> verbunden wie das<br />
von Elmar Seiwert. In guten und in<br />
schlechten Zeiten hat es füe ihn eine<br />
entscheidende Rolle gespielt.<br />
Anfang <strong>der</strong> 80er Jahre ist er Sozialarbeiter<br />
und Supervisor in Berlin, als er<br />
den Drang nach etwas Neuem spürt.<br />
<strong>Bremen</strong> möchte er kennenlernen<br />
und zuvor mal etwas ganz an<strong>der</strong>es<br />
machen: Ein halbes Jahr lang reisen<br />
er und seine Frau mit dem Campingbus<br />
durch Nordafrika.<br />
Über eine Arbeitsvermittlung lernt er<br />
dann das <strong>Sozialwerk</strong> <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Christengemeinde</strong><br />
kennen. Es ist 1982,<br />
und das <strong>Sozialwerk</strong> steckte noch in<br />
den Kin<strong>der</strong>schuhen. Pionierarbeit ist<br />
zu leisten, auch das ist ein Abenteuer<br />
nach seinem Geschmack. „Angefangen<br />
habe ich noch in <strong>der</strong> Privatwohnung<br />
von Heinz Bonkowski.“<br />
Überall gibt es etwas zu tun. Seiwert<br />
arbeitet sich schnell ein. Er kümmert<br />
sich um Bürokratie und Gelddinge,<br />
beschäftigt sich mit den Bewohnern,<br />
organisiert Feste und gründet die<br />
erste Mitarbeitervertretung. Überall<br />
ist Aufbruchsstimmung, und das<br />
Leben macht Spaß. Er fühlt sich zur<br />
richtigen Zeit am richtigen Platz.<br />
Eines freut ihn beson<strong>der</strong>s: „Ich war<br />
<strong>der</strong> erste Mitarbeiter des <strong>Sozialwerk</strong>s,<br />
<strong>der</strong> nicht Mitglied <strong>der</strong> Pfingstgemeinde<br />
war. Das empfinde ich noch heute<br />
als große Ehre.“ Mit den Zielen des<br />
Erfahrungsbericht<br />
2/2010<br />
<strong>Sozialwerk</strong>s und dem Leitsatz „Nehmt<br />
einan<strong>der</strong> an!“ kann er sich genauso<br />
identifizieren. „Ich glaube auch nicht,<br />
dass es irgendjemandem aufgefallen<br />
ist, dass ich kein Pfingstler war.“<br />
Seine Frau Liebgard lässt sich gern<br />
von ihm für seine Unternehmungen<br />
begeistern. „Er hat mich zum Glück<br />
immer mitgerissen. Sonst hätte ich<br />
im Leben nie so viel kennengelernt“,<br />
sagt sie. 1986 kommt auch sie zum<br />
<strong>Sozialwerk</strong>. Sie betreut Menschen mit<br />
seelischen Erkrankungen. In diesen<br />
Jahren wird die große Klinik Blankenburg<br />
aufgelöst und die Patienten<br />
kommen dezentral unter, unter an<strong>der</strong>em<br />
im <strong>Sozialwerk</strong>. Es zeigt sich, dass<br />
schon damals „Empowerment“ (s. S.<br />
10/11) ein wichtiges Thema ist, ohne<br />
dass es dieses Schlagwort schon gibt:<br />
Die Menschen, die sich über Jahre<br />
o<strong>der</strong> gar Jahrzehnte dem großen<br />
Klinikbetrieb anpassen mussten, sind<br />
unselbständig geworden. Es ist ein<br />
hartes Stück Arbeit, dass sie wie<strong>der</strong><br />
lernen, wenigstens etwas Verantwortung<br />
zu übernehmen: „Essen wollten<br />
sie, aber einkaufen nicht!“, so Liebgard<br />
Seiwert.<br />
1987 aber trennt Elmar Seiwert sich<br />
erst einmal wie<strong>der</strong> vom <strong>Sozialwerk</strong>.<br />
Warum? War etwas vorgefallen?<br />
„Nein, überhaupt nicht! Das war<br />
wohl mein Fünf-Jahres-Rhythmus.<br />
Etwas Neues war dran, es juckte mich<br />
eben wie<strong>der</strong>.“ Und so verließ er das<br />
<strong>Sozialwerk</strong>, machte er sich als Sozialarbeiter<br />
selbständig. 14 Jahre lang<br />
gibt es wenig Berührungspunkte mit<br />
dem <strong>Sozialwerk</strong>. Dann kommt es zu<br />
einem großen Umbruch im Leben<br />
des Paares. Elmar Seiwert erleidet<br />
einen Unfall mit schwerem Schädel-<br />
Elmar Seiwert<br />
trauma. Er überlebt, aber alles wird<br />
an<strong>der</strong>s. Er ist gelähmt, kann nicht<br />
mehr sprechen, nichts mehr verstehen.<br />
Nun erlebt er das <strong>Sozialwerk</strong><br />
aus einer ganz an<strong>der</strong>en Perspektive.<br />
2003 kommt er als Tagesgast in die<br />
Tagespflege Grambke. „Es war zunächst<br />
seltsam, in <strong>der</strong> genau entgegengesetzten<br />
Position wie früher zu<br />
sein. Ich konnte selbst nichts mehr<br />
anpacken, son<strong>der</strong>n musste mir von<br />
meinen ehemaligen Kollegen helfen<br />
lassen.“<br />
Doch genau das ist auch hilfreich. Er<br />
kommt unter Freunde. Man kennt ihn<br />
und schätzt ihn, auch einige Tagesgäste<br />
kennt er bereits. Er wird so<br />
akzeptiert, wie er ist, mit seinen Behin<strong>der</strong>ungen<br />
und Einschränkungen.<br />
Er ist langsam, ja, na und? Hier darf er<br />
so sein, man stellt sich drauf ein.<br />
Die Tagestruktur hilft, wie<strong>der</strong> ins<br />
Gleichgewicht zu kommen. Er<br />
gewinnt an Zuversicht, nimmt mehr<br />
und mehr sein eigenes Leben wie<strong>der</strong><br />
in die Hand. Allmählich kommt er<br />
wie<strong>der</strong> auf die Beine. „Ich weiß nicht,<br />
was ohne die Tagespflege aus mir<br />
geworden wäre. Alle Menschen dort<br />
haben mir unendlich viel geholfen.“<br />
Heute lebt das Paar in <strong>der</strong> Seniorenwohnanlage<br />
am Oslebshauser Park.<br />
Liebgard Seiwert ist regelmäßig<br />
ehrenamtlich als Clownin in <strong>der</strong><br />
Tagespflege Oslebshausen, ihr Mann<br />
besucht weiterhin die Tagespflege<br />
Grambke. Alles geht langsamer<br />
als früher, aber dass ihr Lebensalltag<br />
wie<strong>der</strong> so viel normal werden<br />
könnte, hätten sie in den schweren<br />
Phasen nicht gedacht. „Insgesamt ist<br />
es ein Wun<strong>der</strong>, dass sich die Dinge so<br />
positiv entwickelt haben“, so Liebgard<br />
Seiwert.
Morgengymnastik mit Clownin<br />
„Es macht mir einfach Spaß, Clownin<br />
zu sein. Man setzt sich die rote Nase<br />
auf, und schon ist man jemand an<strong>der</strong>s.<br />
Auch die Menschen begegnen<br />
einem an<strong>der</strong>s.“ Je älter Liebgard Seiwert<br />
wurde, desto mehr verlor sie die<br />
Lust an ihren bisherigen Hobbys wie<br />
Handarbeiten und Basteln. Das war<br />
mehr eine Beschäftigung gewesen,<br />
jetzt aber wollte sie sich vor allem<br />
Dingen widmen, die Spaß machen.<br />
Was nicht heißen muss, dass sie nicht<br />
nützlich sein können: Als Clownin<br />
„Toffee“ bringt Liebgard Seiwert ihr<br />
Hobby einmal im Monat ehrenamtlich<br />
in die Tagespflege Oslebshausen<br />
ein. Sie unterstützt Barbara Howey<br />
auf ihre Weise bei <strong>der</strong> Morgengymnastik.<br />
„Versuchen Sie mal, ob Sie´s nicht<br />
doch hinkriegen!“ Herr F. hat Schwierigkeiten,<br />
mit dem Ball umzugehen.<br />
Er lässt es dann lieber gleich, während<br />
die an<strong>der</strong>en Tagesgäste um ihn<br />
herum damit Kreise um sich ziehen<br />
o<strong>der</strong> den Ball hochwerfen. Aber<br />
wenn „Toffee“ vor ihm steht, ihn mit<br />
ihren bunt geschminkten Augen<br />
strahlend ansieht und ihm den Ball<br />
Ehrenamt<br />
vor die Füße legt, kann er für ein paar<br />
Momente doch seinen Fuß darauf<br />
stellen.<br />
Auf <strong>der</strong> Clownschule „TuT“ in Hannover<br />
hat Liebgard Seiwert gelernt,<br />
worauf es für einen Clown ankommt.<br />
„Als Clown muss man bei sich<br />
selbst bleiben. Dann kann man gut<br />
in die Rolle einer an<strong>der</strong>en Person<br />
wechseln. Die Menschen merken es<br />
genau, wenn man nur spielt. Dann<br />
springt kein Funke über.“<br />
Aber ist es nicht schwierig, sich von<br />
einem Moment auf den an<strong>der</strong>en in<br />
eine an<strong>der</strong>e Person zu verwandeln?<br />
„Das dachte ich früher auch! Vor<br />
vielen Jahren bewun<strong>der</strong>te ich die<br />
Schauspieler <strong>der</strong> Bremer Shakespeare<br />
Company, die von einem zum<br />
an<strong>der</strong>en Moment unterschiedliche<br />
Rollen spielen konnten. Damals war<br />
es mir unvorstellbar, wie das geht.<br />
Aber durch das Clownsein habe ich<br />
das geübt und kann es inzwischen<br />
auch.“<br />
Ganz an<strong>der</strong>e Seiten an sich hat sie<br />
durch das Clownspiel entdeckt . „Es<br />
stecken so viele Möglichkeiten in<br />
mir. Ich muss nur den Mut haben,<br />
mich selbst zu entdecken, dann ist es<br />
auch leicht, in verschiedene Rollen zu<br />
wechseln. So kann ich in alle Gefühle<br />
schlüpfen und diese ausdrücken.<br />
Clownin zu sein ist eine faszinierende<br />
Erfahrung für mich, die mich nicht<br />
mehr loslässt.“<br />
Ehrenamt<br />
2/2010
8<br />
Geistliches Wort<br />
Abschied hat viele Facetten<br />
Ein Thema, das uns im Leben immer<br />
wie<strong>der</strong> begegnet, ist Abschied. Oft<br />
ist er mit Schmerzen verbunden. Das<br />
betrifft nicht nur den Abschied von<br />
Menschen, son<strong>der</strong>n auch den von Lebensphasen<br />
– Abschied von <strong>der</strong> Jugend,<br />
dem Berufsleben o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Familienphase,<br />
sei es wegen Trennung<br />
o<strong>der</strong> weil die Kin<strong>der</strong> aus dem Haus<br />
sind. Mit unfreiwilligem Abschied<br />
haben auch Einschränkungen und<br />
Krankheiten zu tun: Die Kräfte lassen<br />
nach, man hört o<strong>der</strong> sieht nicht mehr<br />
so gut. Diese Grenzen müssen wohl<br />
o<strong>der</strong> übel akzeptiert werden.<br />
Und dann gibt es Dinge, bei denen<br />
ist es genau umgekehrt. Von ihnen<br />
würde ich mich gern trennen,<br />
aber sie bleiben mir hartnäckig<br />
treu. Das können lebensfeindliche<br />
Verhaltensmuster sein, die ich mir<br />
zugelegt habe. Für mich ist es zum<br />
Beispiel mein Perfektionismus - da<br />
wünsche ich mir mehr Gelassenheit:<br />
„Lasst ab und erkennt, dass ich Gott<br />
bin“, so steht es in Psalm 46,11. Dem<br />
Gelassenen ist bewusst, dass er nur<br />
<strong>der</strong> „kleine Hirte unter dem großen<br />
Hirten“ ist, nur <strong>der</strong> kleine Vater unter<br />
dem großen Vater, nur die kleine<br />
Chefin unter dem großen Chef, nur<br />
<strong>der</strong> kleine Arzt unter dem großen<br />
Arzt, nur die kleine Mutter unter <strong>der</strong><br />
großen Mutter... Sobald ich mich<br />
mehr Gott anvertraue und gelassener<br />
werde, kommt wie<strong>der</strong> ein menschliches<br />
Maß in mein Leben.<br />
Verabschieden möchte ich mich auch<br />
von falschen Menschenbil<strong>der</strong>n, die<br />
sich manchmal im Laufe eines Lebens<br />
aufbauen. Wir werden von uns<br />
wichtigen Menschen enttäuscht und<br />
somit misstrauischer. Meinungen<br />
werden einseitig. Hier könnte also<br />
ein Abschied vom Diktat <strong>der</strong> Erfahrungen<br />
anstehen, um Neues wie<strong>der</strong><br />
möglich werden zu lassen. Wie eine<br />
Waage locker im Spiel sein muss, um<br />
exakt zu wägen, so brauche ich auch<br />
für meine Mitmenschen eine schwebend-offene<br />
Zugewandtheit, wenn<br />
ich möglichst wirklichkeitsgetreu<br />
urteilen will. Die gerechteste Haltung<br />
dem Leben und den Menschen gegenüber<br />
ist die Haltung von Vertrauen,<br />
ist die stets neue Hoffnung. Diese<br />
Haltung schafft Raum zum Leben, bei<br />
mir und dem an<strong>der</strong>en.<br />
„Zunächst: es gibt nichts, was uns die Abwesenheit eines lieben<br />
Menschen ersetzen kann, und man soll das auch gar nicht versuchen;<br />
man muss es einfach aushalten und durchhalten; das klingt zunächst<br />
sehr hart, aber es ist doch zugleich ein großer Trost; denn indem die<br />
Lücke wirklich unausgefüllt bleibt, bleibt man durch sie miteinan<strong>der</strong><br />
verbunden. Es ist verkehrt, wenn man sagt, Gott füllt die Lücke aus; er<br />
füllt sie gar nicht aus, son<strong>der</strong>n er hält sie vielmehr gerade unausgefüllt,<br />
und hilft uns dadurch, unsere echte Gemeinschaft miteinan<strong>der</strong> – wenn<br />
auch unter Schmerzen – zu bewahren.<br />
Ferner: Je schöner und voller die Erinnerungen, desto schwerer die<br />
Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual <strong>der</strong> Erinnerung<br />
in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht mehr wie<br />
einen Stachel, son<strong>der</strong>n wie ein kostbares Geschenk in sich.“<br />
(Brief von Dietrich Bonhoeffer an Renate und Eberhard Bethge,<br />
Gefängnis Berlin-Tegel an Heiligabend 1943)<br />
Geistliches Wort<br />
2/2010<br />
Bei den vielen Abschieden, die wir<br />
im Laufe unseres Lebens erleben,<br />
hilft mir die Gewissheit: Wir haben<br />
einen Gott, <strong>der</strong> mitgeht, durch dick<br />
und dünn: wenn´s dicke kommt und<br />
wenn´s ganz dünne wird. Und - ich<br />
lebe von Gottes bedingungslosem Ja<br />
zu mir.<br />
Das schafft eine Atmosphäre, in <strong>der</strong><br />
auch durch Schmerzen hindurch<br />
Neues und Ungeahntes in uns wachsen<br />
kann.<br />
Christian Schwarz<br />
Christian<br />
Schwarz<br />
(41)<br />
arbeitet<br />
als Pastor<br />
und Seelsorger<br />
im<br />
<strong>Sozialwerk</strong>.<br />
Er ist<br />
verheiratet mit <strong>der</strong> Hebamme<br />
Doris. Sie haben zwei Töchter,<br />
Laura (14) und Esther (18).<br />
Er ist Tischler und Theologe.<br />
Die letzten 12 Jahre war er als<br />
Gemeindepastor in Cottbus und<br />
<strong>Bremen</strong> tätig.<br />
Ziele: „Ich möchte ein „Ermöglicher“<br />
sein. Ich freue mich,<br />
wenn es gelingt, innere und<br />
äußere Räume zu schaffen, in<br />
denen Kontakt mit dem Ewigen,<br />
mit Gott, dem Liebhaber des<br />
Lebens, möglich werden. So erleben<br />
wir echte Begegnung und<br />
Beziehung auch untereinan<strong>der</strong>.“
Mit<br />
meinem Gott<br />
kann ich über<br />
Mauern<br />
springen.<br />
( Psalm 18,30b )<br />
2/2010
Empowerment<br />
Verantwortung statt „Käseglocke“<br />
Das englische Wort „power“ steckt<br />
drin, „Kraft“ - ein sehr positives Wort,<br />
aber auch mit Anstrengung verbunden.<br />
Und das gilt auch für „Empowerment“:<br />
„Mit Empowerment setzen wir<br />
eine Entwicklung in Gang, die zwar<br />
viel von den Beteiligten verlangt,<br />
aber spannend und verheißungsvoll<br />
ist“, so Uli Schulte von <strong>der</strong> Tagesstätte<br />
Nord. „Wir möchten hier nicht mehr<br />
darauf verzichten.“<br />
„Ermächtigung“ lautet etwas trockener<br />
die deutsche Übersetzung. „Empowerment<br />
meint alle Möglichkeiten<br />
und Hilfen, die es Menschen in einer<br />
eher machtlosen Situation ermöglichen,<br />
Kontrolle über ihr Leben zu<br />
gewinnen, indem sie eigene Stärken<br />
im Austausch mit an<strong>der</strong>en erkennen<br />
und sich gegenseitig ermutigen,<br />
ihr eigenes Leben und ihre soziale<br />
Umwelt zu gestalten.“ So lautet eine<br />
allgemeine Definition („Lebenshilfe“<br />
1994).<br />
Im psychiatrischen Bereich des<br />
<strong>Sozialwerk</strong>es machten sich im Laufe<br />
<strong>der</strong> letzten Jahre mehrere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter auf<br />
Fortbildungen mit Empowerment<br />
vertraut. „Uns wurde schnell klar: Dies<br />
ist ein Weg, <strong>der</strong> wirklich auf Dauer<br />
erfolgversprechend ist“, so Beate<br />
Rettig, Heimleiterin des Wohnheims<br />
für psychisch kranke Menschen und<br />
von Haus Noah. „Alle an<strong>der</strong>en Wege<br />
in unseren Einrichtungen mögen<br />
sonst äußerlich vielleicht gut und<br />
geordnet aussehen. Letztlich ist es für<br />
die Bewohner aber ein Leben unter<br />
<strong>der</strong> Käseglocke. Diesem Leben fehlt<br />
etwas, solange die Menschen nicht<br />
wirklich wie<strong>der</strong> Verantwortung für<br />
sich übernehmen können.“<br />
Begegnung auf Augenhöhe<br />
Empowerment beruht auf <strong>der</strong> Annahme,<br />
dass Betroffene selbst am<br />
besten wissen, was gut für sie ist,<br />
solange sie das Gespür dafür nicht<br />
Empowerment<br />
2/2010<br />
verloren haben. Professionelle Helfer<br />
sind demnach nicht dafür da, ihnen<br />
Lösungswege vorzuschreiben. Sie<br />
sollen ihnen vielmehr behutsam bei<br />
ihren Versuchen beiseite stehen, das<br />
Gefühl für sich selbst wie<strong>der</strong> neu<br />
zu entdecken und zu entwickeln.<br />
Die Helfer stehen dabei nicht über<br />
den Betroffenen, son<strong>der</strong>n beide<br />
begegnen sich auf Augenhöhe. Das<br />
bedeutet weniger professionelle<br />
Distanz und mehr echte Beziehung.<br />
Nicht jedem Helfer fällt das leicht.<br />
„Ich will zum Beispiel einem unserer<br />
regelmäßigen Gäste, <strong>der</strong> Schwierigkeiten<br />
mit Alkohol hat, nicht mehr<br />
einfach vorschreiben, dass er nicht<br />
mehr trinken soll“, so Uli Schulte. „Er<br />
ist so alt wie ich und er weiß nach<br />
mehreren Therapien selbst, was er<br />
fertig bringt und was nicht. Er weiß<br />
ja, dass es nicht gut ist, wenn er<br />
trinkt. Es hilft ihm mehr, wenn wir<br />
uns im Gespräch auf gleicher Ebene<br />
von Mensch zu Mensch austauschen.<br />
Voraussetzung: Er ist nüchtern, denn<br />
die Tagesstätte ist eine alkoholfreie<br />
Zone. Eine akzeptierende Haltung<br />
erfor<strong>der</strong>t allerdings auch mehr von<br />
mir. Oft kann ich mich nicht hinter<br />
meinem Beruf verstecken, son<strong>der</strong>n<br />
muss bereit sein, auch etwas von mir<br />
preiszugeben.“<br />
Empowerment hat einen durch und<br />
durch optimistischen Ansatz: In<br />
erster Linie werden nicht die Defizite<br />
eines Menschen ins Auge gefasst,<br />
son<strong>der</strong>n seine Fähigkeiten und<br />
Ressourcen gestärkt - das Glas wird<br />
also gewissermaßen nicht als halb<br />
leer betrachtet, son<strong>der</strong>n als halb voll.<br />
Der eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e braucht erst<br />
einmal einen Anstoß von außen, um<br />
zu wagen, selbst Dinge in die Hand<br />
zu nehmen und Entscheidungen zu<br />
treffen. „Gerade am Anfang muss<br />
Empowerment manchmal auch<br />
geradezu gegen den Willen <strong>der</strong><br />
Betroffenen geschehen“, erläutert<br />
Beate Rettig. „Es ist ja auch bequem,<br />
dass man rund um die Uhr geschützt<br />
und versorgt wird. Aber wir müssen<br />
mehr und mehr dazu kommen, den<br />
Menschen die normalen Alltagsbelastungen<br />
auch zuzumuten.“ Für die<br />
Helfer sei das keine Entlastung, im<br />
Gegenteil. „Da klappt erst einmal<br />
vieles nicht. Aber es ist beglückend<br />
zu sehen, wie es besser wird und sich<br />
Menschen entfalten.“<br />
Wenn dann Selbstbewusstsein<br />
und Stärke wachsen, können neue<br />
Konflikte auftauchen. Konflikte sind<br />
in diesem Prozess also ein positives<br />
Zeichen, verlangen den Helfern aber<br />
auch einiges ab.<br />
Konflikte als<br />
positives Zeichen<br />
Wenn jemand Verantwortung<br />
bekommt, kann auch mal einiges<br />
schiefgehen. Empowerment heißt<br />
also auch, Risiken einzugehen; einerseits<br />
zu versuchen, diese Risiken so<br />
gering wie möglich zu halten, an<strong>der</strong>erseits<br />
dem Menschen auch etwas<br />
zutrauen und ihn an den Aufgaben<br />
wachsen zu lassen. Das schließt<br />
Rückschritte ein und sieht äußerlich<br />
nicht immer geordnet aus. Die Helfer<br />
müssen ihre Kontrolle vorsichtig dosieren<br />
und nach und nach abgeben.<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ungen an ihr Vertrauen<br />
und ihre Geduld sind daher hoch.<br />
„Aber gleichzeitig bedeutet es für<br />
die Helfer auch eine erhebliche<br />
Entlastung“, so Jürgen Rohde, Leiter<br />
des Bereichs Psychiatrie. „Sie sind zu<br />
einem großen Teil befreit von dem<br />
Druck, ständig für an<strong>der</strong>e denken zu<br />
müssen. Das erleichtert, för<strong>der</strong>t ihre<br />
Gesundheit und wirkt damit einem<br />
hohen Krankenstand entgegen.“<br />
Das Prinzip des Empowerment ist<br />
nicht auf die Psychiatrie beschränkt.<br />
Der Gedanke hat sich im anglo-amerikanischen<br />
Sprachraum entwickelt,<br />
aus den praktischen Erfahrungen
heraus, die arme, arbeitslose und<br />
an<strong>der</strong>e sozial benachteiligte Menschen<br />
in Selbsthilfeinitiativen und<br />
bei Protestaktionen machten. Überall<br />
dort geht es um Empowerment, wo<br />
benachteiligte Menschen lernen, ihr<br />
Leben selbst in die Hand zu nehmen.<br />
„Letztlich ist Empowerment eine Lebensgrundhaltung“,<br />
ergänzt Jürgen<br />
Rohde. „Wer beruflich damit Umgang<br />
hat, bei dem kann es auch ins private<br />
Leben hinein wirken. Man übernimmt<br />
mehr Verantwortung, packt<br />
mehr Dinge an. Und sei es nur, dass<br />
man am Strand Surfern nicht einfach<br />
nur sehnsüchtig hinterher träumt,<br />
son<strong>der</strong>n sich selbst zum Surfunterricht<br />
anmeldet.“<br />
Empowerment<br />
im <strong>Sozialwerk</strong><br />
Wie wird Empowerment in den Einrichtungen<br />
des <strong>Sozialwerk</strong>s konkret<br />
umgesetzt? Einige Beispiele von<br />
vielen:<br />
Tagesstätte Nord: Auf dem Aufnahmebogen<br />
werden jetzt auch Dinge<br />
wie Stärken, Hobbies und Lebensträume<br />
abgefragt. Somit können die<br />
Besucher von Anfang an, wenn sie<br />
möchten, all das in das Leben <strong>der</strong> Tagesstätte<br />
einbringen. Der eine macht<br />
gern Gartenarbeit, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e backt.<br />
Hier können sie diese Seiten ausleben<br />
und entwickeln. Sie erleben,<br />
dass sie eine Bereicherung für an<strong>der</strong>e<br />
sind, und entwickeln Selbstbewusstsein.<br />
„Eine echte Win-win-Situation<br />
für beide Seiten“, so Uli Schulte.<br />
Wo es möglich ist, hilft die Tagesstätte<br />
bei <strong>der</strong> Verwirklichung <strong>der</strong><br />
Lebensträume – sei es, dass jemand<br />
sich mit seiner Familie aussöhnen,<br />
von <strong>der</strong> Sucht loskommen o<strong>der</strong> eine<br />
Weltreise unternehmen möchte.<br />
Auch was sich nicht voll und ganz<br />
umsetzen lässt, gelingt vielleicht wenigstens<br />
im Ansatz: Wenn es mit <strong>der</strong><br />
Weltreise nicht klappt, ist eine Reise<br />
nach London auch eine tolle Sache.<br />
Haus Noah: Als eine Art Pilotprojekt<br />
ziehen zwei Bewohner<br />
zusammen in eine Wohngemeinschaft<br />
im Gebäude von Haus Noah.<br />
Die vertraute Umgebung und die<br />
vertrauten Menschen helfen dabei,<br />
selbständiger zu werden, bis sie in<br />
das Betreute Wohnen überwechseln<br />
können. In diesem Prozess können<br />
sie für sich selbst bestimmen, welche<br />
Schritte in welchem Tempo für sie<br />
richtig sind. „Es ist eine völlig an<strong>der</strong>e<br />
Motivation, wenn das Leben selbst<br />
gewisse Dinge von einem for<strong>der</strong>t, als<br />
wenn wir Helfer das tun“, so Beate<br />
Rettig. „Auch die an<strong>der</strong>en Bewohner<br />
sind gespannt, wie sich das Projekt<br />
entwickelt. Es ist schon jetzt ein großer<br />
Ansporn für sie, so etwas später<br />
vielleicht auch mal zu wagen.“<br />
Haus Abraham: Ein Bewohner ist<br />
ausgezogen und arbeitet stundenweise<br />
als Mitarbeiter im Abraham-<br />
Team mit. Er begleitet Einkäufe,<br />
bietet Gemeinschaftsspiele an und<br />
berichtet von seinen Erfahrungen<br />
„draußen“. Damit hilft er den an<strong>der</strong>en,<br />
sich auf einen Auszug vorzubereiten.<br />
Sein spezieller Blickwinkel ist<br />
für die tägliche Arbeit sehr wichtig<br />
und verlangt von Mitarbeitern und<br />
Bewohnern ein Umdenken. Sein<br />
Beispiel bietet den Bewohnern die<br />
Chance, hautnah den Übergang in<br />
mehr Eigenständigkeit mitzuerleben.<br />
„Er ist ein Hoffnungsträger für alle<br />
Beteiligten. Wir sind gespannt, was<br />
sich daraus entwickelt, denn solch<br />
eine individuelle Lösung für den<br />
Übergang vom Vollstationären in das<br />
Betreute Wohnen hatten wir bisher<br />
noch nicht“, erläutert Elke Icks, Leiterin<br />
<strong>der</strong> Abteilung.<br />
Wohnheim: Von einigen Bewohnern<br />
kam <strong>der</strong> Vorschlag, auch koffe-<br />
Empowerment<br />
inhaltigen Kaffee anzubieten. Koffein<br />
verträgt sich allerdings nicht mit<br />
allen Medikamenten. Darauf wurden<br />
die Bewohner hingewiesen und dann<br />
ein Versuch gestartet. Einer <strong>der</strong> Bewohner<br />
schlug vor, wegen des besseren<br />
Geschmacks ganze Kaffeebohnen<br />
zu kaufen, die er dann mahlen<br />
würde: „Wenn ich aus körperlichen<br />
Gründen schon nicht abtrocknen<br />
kann, dann kann ich wenigstens das<br />
für die Gemeinschaft tun!“ Jetzt hat<br />
er diese Aufgabe fest übernommen.<br />
„Ich finde es großartig, dass er nicht<br />
nur konstruktive Vorschläge einbringt,<br />
son<strong>der</strong>n gleich auch für die<br />
Lösung Verantwortung übernimmt“,<br />
so Sven Seedorf, Diplom-Sozialpädagoge<br />
im Wohnheim.<br />
Gerontopsychiatrie: Nach und<br />
nach sollen die Bewohner lernen,<br />
mehr Verantwortung für sich selbst<br />
und eigene Abteilung zu übernehmen.<br />
Tabletten werden zum Teil<br />
vorsichtig reduziert, Dienste wie<br />
Tisch- und Wäschedienste eingeführt.<br />
„Wichtig ist bei Empowerment vor<br />
allem, dass alle Kollegen an einem<br />
Strang ziehen“, so Altenpflegerin<br />
Gabi Myschker. „Dafür müssen alle<br />
gleichermaßen geschult werden, damit<br />
alle den gleichen Wissenshintergrund<br />
haben. In so vielen Bereichen<br />
wie Hygiene, Ernährung, Medikamente<br />
erhalten wir jährliche Schulungen.<br />
Das muss für Empowerment<br />
genauso gelten.“ Ihr Gesamtfazit:<br />
„Empowerment ist eine tolle Sache!“<br />
Empowerment<br />
2/2010
„Ich lebe wie<strong>der</strong>“<br />
Interview mit Corina Heinel,<br />
Bewohnerin von Haus Noah<br />
Corina Heinel ist 48 Jahre alt und<br />
seit März 2009 im Haus Noah,<br />
nachdem sie sich vorher einer Alkoholentgiftung<br />
unterzogen hatte.<br />
Anke Kück-Adamski, Mitarbeiterin<br />
in Haus Noah, sprach mit ihr über<br />
ihre Erfahrungen.<br />
Können Sie sich noch an Ihre Gefühle<br />
erinnern, als Sie im Frühjahr<br />
2009 hier in Haus Noah ankamen?<br />
Ich war wütend auf alle an<strong>der</strong>en, auf<br />
mich auch, und war unzufrieden mit<br />
Gott und <strong>der</strong> Welt und allem. Zum<br />
ersten Mal habe ich meine Situation<br />
erkannt: Ich war einfach am Boden.<br />
Als ich nach <strong>der</strong> Alkoholentgiftung<br />
zum Vorstellungsgespräch kam,<br />
kam ich zuerst die Treppe gar nicht<br />
hoch, solche dicken Füße hatte ich.<br />
Ich habe gepustet wie ein Ofenloch.<br />
Kaputt war ich, fertig, und gab allen<br />
an<strong>der</strong>en die Schuld an allem, nur mir<br />
selbst nicht.<br />
Was ist an<strong>der</strong>s geworden, seit Sie<br />
hier sind?<br />
Früher konnte ich nur mal gerade<br />
das Nötigste einkaufen gehen, habe<br />
sonst nur geschlafen, getrunken<br />
und so gut wie gar nichts gegessen.<br />
Teilnahmslos war ich. Seit <strong>der</strong><br />
Entgiftung bin ich trocken geblieben.<br />
Ich überblicke seither alles viel klarer<br />
und habe keine Angst mehr. Ich ziehe<br />
mich nicht mehr so schnell in mein<br />
Schneckenhaus zurück, son<strong>der</strong>n<br />
gehe auf an<strong>der</strong>e Menschen zu, kann<br />
mich ihnen gegenüber auch viel<br />
besser ausdrücken.<br />
Sehen Sie sonst noch Verän<strong>der</strong>ungen?<br />
Ich rauche weniger, und ich habe<br />
einen Platz in <strong>der</strong> Arbeitstherapie.<br />
Das hätte ich früher nie geschafft.<br />
Zehn Stunden die Woche arbeite ich<br />
jetzt in <strong>der</strong> Bäckerei und kümmere<br />
mich dort um die Wäsche, die ganze<br />
Arbeitsbekleidung.<br />
Sie setzen sich aber nicht nur dort<br />
Interview<br />
2/2010<br />
ein. Auch bei uns in Haus Noah<br />
ergreifen Sie oft die Initiative. Viele<br />
unserer Salate kommen ja von<br />
Ihnen!<br />
Ja, ich mochte schon immer gern in<br />
<strong>der</strong> Küche rumwerkeln. Und wenn<br />
ich nachmittags nichts an<strong>der</strong>es vorhabe,<br />
gucke ich gern mal nach, was<br />
wir noch an Resten vom Mittagessen<br />
haben, Kartoffeln o<strong>der</strong> Nudeln, und<br />
dann bastele ich einen Salat daraus.<br />
Für bis zu 24 Personen! Und an<strong>der</strong>e<br />
Dinge stellen Sie ja auch noch auf<br />
die Beine.<br />
Stimmt, wir waren mal mit einer<br />
Gruppe Leuten im Kino, ohne Mitarbeiter.<br />
Nächste Woche gehen ein<br />
paar Leute von uns ohne Mitarbeiter<br />
zum Griechen zum Essen, und vor einiger<br />
Zeit waren wir beim Chinesen.<br />
Und Sie organisieren viel im Haus,<br />
sprechen Leute an, halten die Fäden<br />
in <strong>der</strong> Hand, telefonieren…<br />
Ja, wenn mir etwas Spaß macht,<br />
dann mache ich einfach drauflos.<br />
Ich finde es phänomenal, wie gut<br />
Sie unsere Impulse zur Selbständigkeit<br />
für sich genutzt haben. Wie<br />
kam es dazu?<br />
Seit ich wie<strong>der</strong> nüchtern bin, habe<br />
ich gemerkt: Ich lebe wie<strong>der</strong>! Ich<br />
kriege wie<strong>der</strong> was auf die Reihe, ich<br />
kann mir mehr zutrauen. Geholfen<br />
hier im Haus Noah haben mir viele<br />
Gespräche, Gedankenaustausch,<br />
Beobachtungen – wie <strong>der</strong> eine sein<br />
Leben regelt und wie <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e.<br />
Haben Sie schon Pläne für die<br />
Zukunft?<br />
Entwe<strong>der</strong> möchte ich in eine eigene<br />
kleine Wohnung, wo ab und zu mal<br />
ein Betreuer nach mir sieht, o<strong>der</strong><br />
in eine Zweier-WG. Vielleicht so in<br />
einem Jahr könnte ich das mal in<br />
Angriff nehmen.<br />
Gibt es etwas, was Sie bis dahin<br />
noch gern erreichen würden?<br />
Noch mehr Selbstbewusstsein und<br />
Durchsetzungsvermögen. Manch-<br />
mal lasse ich mich noch zu schnell<br />
einschüchtern. Das ist das Wichtigste.<br />
Und ich möchte weiterhin Gruppen<br />
aufsuchen. Früher fiel mir das zu<br />
schwer, da hab ich die Zeit dann<br />
abgesessen und mir hinterher eine<br />
Buddel gekauft.<br />
Bei uns im Haus hat sich in den<br />
letzten Jahren einiges verän<strong>der</strong>t.<br />
Es sind neue Ideen entwickelt<br />
worden, und die Bewohner haben<br />
mehr Freiheiten bekommen. Was<br />
halten Sie davon?<br />
Ich kenne das Haus nur so mit vielen<br />
Freiheiten. Ich finde es zum Beispiel<br />
gut, dass wir das Wochenende ab<br />
Sonnabend Mittag frei haben. Dann<br />
kann ich meinen Bru<strong>der</strong> besuchen,<br />
meinen Freund, und ich kann meinen<br />
Bekanntenkreis außerhalb von Haus<br />
Noah wie<strong>der</strong> neu aufbauen und<br />
pflegen, so dass ich auch da Kontakte<br />
habe. Man ist ja hier nicht festgebunden,<br />
wir können alle raus.<br />
Wenn Sie drei Ideen für uns im<br />
Haus hätten, was Sie verän<strong>der</strong>n<br />
möchten, ganz egal, ob es sich<br />
realisieren ließe o<strong>der</strong> nicht: Was<br />
wäre das?<br />
Zum einen dürfen wir ja keine Handys<br />
haben, was ich auch für sinnvoll<br />
halte. Aber ich fände es gut, wenn<br />
diejenigen Bewohner, die gut denken<br />
können, ein Handy mitnehmen<br />
könnten, wenn man unterwegs ist,<br />
eine Art Notfallhandy. Dann könnten<br />
sie problemlos einfach anrufen, wenn<br />
zwischendurch irgendetwas ist. Zum<br />
an<strong>der</strong>en wäre es gut, wenn die Bewohner<br />
ständig einen Überblick über<br />
ihren aktuellen Kontostand hätten,<br />
ohne dass man erst in <strong>der</strong> Verwaltung<br />
nachfragen muss. Das ist alles<br />
für den Moment.<br />
Die Hinweise nehme ich gerne mit!<br />
Herzlichen Dank für das Gespräch!
Als Tanz getarnt: Capoeira<br />
Capoeira fasziniert mich jetzt schon<br />
seit etwa vier Jahren. „Kapo-Ära“<br />
wird diese Sportart ausgesprochen<br />
und ist hier bei uns wenig bekannt.<br />
Schon die Geschichte ist ungewöhnlich.<br />
Capoeira stammt aus <strong>der</strong><br />
Kolonialzeit. Afrikanische Sklaven<br />
in Brasilien haben diese Form <strong>der</strong><br />
Selbstverteidigung entwickelt. Da<br />
ihre Eigentümer das natürlich nicht<br />
erfahren durften, tarnten sie ihre<br />
Kampfübungen als Tanz.<br />
Capoeira wird aber im offiziellen<br />
Sprachgebrauch we<strong>der</strong> getanzt noch<br />
gekämpft, son<strong>der</strong>n „gespielt“. Und<br />
immer gehört Musik dazu. Zwei Spieler<br />
stehen sich gegenüber, begleitet<br />
von einer Musikgruppe afrikanischer<br />
Instrumente, die Rhythmus, Tempo<br />
und Charakter des Spiels vorgibt.<br />
Die restlichen Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gruppe<br />
stehen mit den Musikern im Kreis<br />
um die Spieler herum und singen.<br />
Dann beginnt das Spiel, ein tanzähnliches<br />
Hin und Her aus Angriffs- und<br />
Verteidigungsbewegungen. Es<br />
kommt darauf an, den Gegner gut zu<br />
beobachten, auszuweichen, möglichst<br />
zu überraschen und dabei den<br />
Schwung <strong>der</strong> Defensive für einen<br />
Angriff zu nutzen.<br />
Capoeira ist unglaublich vielfältig.<br />
Es gibt nicht „die“ richtige Form. Da<br />
gibt es Gruppen, die sich stark an<br />
den Ursprüngen orientieren, und<br />
an<strong>der</strong>e, die artistische Elemente wie<br />
einen Salto einbauen. Jede Gruppe<br />
entwickelt im Laufe <strong>der</strong> Zeit ihren<br />
ganz eigenen Stil. Eine Capoeira-<br />
Gruppe ist ja ständig in Kommuni-<br />
kation untereinan<strong>der</strong>. Selbst die, die<br />
gerade nicht spielen, nehmen über<br />
die Musik daran teil und beeinflussen<br />
so die beiden Spieler. Blickkontakt,<br />
Bewegungen, Musik, Kommentare<br />
und Applaus – all das ist ein ständiger<br />
Kommunikationsfluss, <strong>der</strong> Spaß<br />
macht und bei dem sich <strong>der</strong> ganz<br />
charakteristische Stil dieser einen<br />
Gruppe herausbildet. Es ist darum<br />
immer wie<strong>der</strong> spannend, bei einer<br />
an<strong>der</strong>en Gruppe zu Gast zu sein und<br />
<strong>der</strong>en Eigenarten kennen zu lernen.<br />
Es ist, als wäre man zu Besuch in<br />
einer an<strong>der</strong>en Familie.<br />
Die Verbindung all dieser Elemente<br />
gefällt mir – die Kommunikation<br />
und Freundschaft, die Musik und<br />
vor allem, dass bei aller Ernsthaftigkeit<br />
und auch allem anstrengenden<br />
Training Capoeira immer ein Spiel<br />
bleibt. Verbissenheit ist fehl am Platz.<br />
Zu Capoeira gehören immer auch<br />
Elemente von Feier und Scherz. So<br />
bekommt auch jedes Mitglied einer<br />
Gruppe einen Spitznamen.<br />
Trotz allen Spiels – Capoeira ist im<br />
Notfall eine knallharte Selbstverteidigung.<br />
Bei einem echten Angriff kann<br />
man den Gegner damit zu Boden<br />
strecken und außer Gefecht setzen.<br />
Capoeira för<strong>der</strong>t lauter Eigenschaften,<br />
die einem auch im Alltag<br />
zugutekommen. Wichtig ist, zunächst<br />
aus <strong>der</strong> Körpermitte heraus eine<br />
positive Spannung aufzubauen und<br />
den an<strong>der</strong>en Spieler aufmerksam zu<br />
beobachten. Dann gilt es, mit Hilfe<br />
von Koordinationsvermögen, Beweglichkeit,<br />
Kraft, Kondition und Schnellkraft<br />
auf ihn zu reagieren. Und das<br />
Fit am Arbeitsplatz<br />
Ganze eben mit einer spielerischen<br />
Grundhaltung, einem Augenzwinkern<br />
gewissermaßen.<br />
Je<strong>der</strong> hat da seine Stärken und<br />
Schwächen. Junge Menschen zum<br />
Beispiel sind körperlich den älteren<br />
Spielern natürlich überlegen. Ältere<br />
können das aber durch größere<br />
Gelassenheit und besseren Überblick<br />
ausgleichen.<br />
Neben <strong>der</strong> körperlichen Fitness<br />
kann Capoeira auch unter an<strong>der</strong>en<br />
Aspekten bei <strong>der</strong> Arbeit helfen. Die<br />
Haltung nützt auch hier. Sich erst<br />
einmal konzentrieren, aus <strong>der</strong> Körpermitte<br />
heraus, und sich eine Übersicht<br />
verschaffen: Wie sehen meine<br />
Aufgaben aus, was ist überhaupt<br />
gefor<strong>der</strong>t? Wie gehe ich sie an? Dann<br />
mit Überlegung und konzentriert<br />
handeln. Vielleicht einen ungewöhnlichen<br />
Lösungsansatz finden und so<br />
eine Aufgabe auch mal „austricksen“.<br />
Grundsatz: Alles ernst nehmen, aber<br />
nichts verbissen, und den Spaß dabei<br />
nicht vergessen. Das gelingt natürlich<br />
nicht jede Minute des Tages, aber<br />
es hilft mir, immer mal wie<strong>der</strong> daran<br />
zu denken.<br />
Matthias Kahl (aufgezeichnet von Ute<br />
Passarge)<br />
Mehr Informationen zum Beispiel<br />
unter www.capoeira.de,<br />
www.grilocapoeira.com/de<br />
und www.youtube.com<br />
Fit am Arbeitsplatz<br />
2/2010<br />
13
„Das Krokodil, das wohnt am Nil“,<br />
so heißt es im Lied, das alle kräftig<br />
mitsingen. Das Krokodil sieht zwar<br />
äußerlich aus wie ein harmloses<br />
blondes Mädchen, ist aber höchst<br />
gefährlich: Es versteckt sich nämlich<br />
unter einem großen runden Tuch aus<br />
Fallschirmseide, das die Mitspieler im<br />
Kreis zwischen sich gespannt halten.<br />
Ab und zu zwackt es jemanden ins<br />
Bein, und <strong>der</strong> verwandelt sich dann<br />
auch in ein Krokodil.<br />
„Tierisch“ geht es weiter: Als nächstes<br />
spannen alle ein großes Spinnennetz<br />
aus Wolle durch den ganzen Raum.<br />
Lernen für die Zukunft<br />
2/2010<br />
Lernen für die Zukunft<br />
„Im Kin<strong>der</strong>garten kriegen wir das nie<br />
so schön hin!“ bedauert Delia Knoop,<br />
die mit einigen <strong>der</strong> „großen“ Kin<strong>der</strong><br />
des Kin<strong>der</strong>gartens <strong>der</strong> Ev. Gemeinde<br />
Grambke in die Tagespflege Grambke<br />
gekommen ist.<br />
An insgesamt drei Tagen, um<br />
Ostern herum, verbrachten die<br />
Kin<strong>der</strong> gemeinsam mit den Tages-<br />
gästen ein paar Stunden mit Spielen,<br />
Basteln, Blumenpflanzaktionen und<br />
natürlich Eiersuchen. Zuständig für<br />
dieses Projekt war Annika Hannemann,<br />
Praktikantin bei Annita Ha<strong>der</strong>,<br />
die die Tagespflege Grambke leitet.<br />
Beide sind sich einig:<br />
Die Zusammenarbeit mit Praktikantinnen<br />
und Praktikanten bietet ein<br />
riesiges Potential für beide Seiten.<br />
„Ein Praktikum ist mehr als nur<br />
Arbeit“, so Annita Ha<strong>der</strong>. „Wer auch<br />
immer ein Praktikum macht, lernt für<br />
die Zukunft. Und Praktikanten haben<br />
frische und unbedarfte Ideen, auf die<br />
wir Mitarbeiter nie kommen würden<br />
und wo wir denken, das geht nicht!<br />
Und dann geht es doch und manches<br />
ganz wun<strong>der</strong>bar.“ Im letzten Jahr<br />
zum Beispiel wurde von Praktikanten<br />
ein Ausflug in den Tierpark Ludwigslust<br />
mit den Tagesgästen aus den<br />
Tagespflegen Grambke und Neustadt<br />
organisiert.<br />
Aber machen Praktikanten nicht<br />
auch viel Arbeit? „Am Anfang ja“,<br />
antwortet Annita Ha<strong>der</strong>. „Die ersten<br />
vier Wochen leite ich sie ganz intensiv<br />
Schritt für Schritt an, erst dann<br />
übernehmen sie kleine Aufgaben in<br />
eigener Verantwortung. Dann werden<br />
sie immer besser und arbeiten<br />
schließlich fast selbstständig. Dabei<br />
bleibt als meine Hauptaufgabe, sie zu<br />
ermutigen und mit ihnen ihre Arbeit<br />
„Ein Praktikum ist mehr als nur Arbeit“<br />
zu reflektieren.“<br />
Die Kunst besteht darin, die Verantwortung<br />
so zu dosieren und zu kontrollieren,<br />
dass auch Fehler gemacht<br />
werden dürfen, ohne dass sie sich<br />
gleich katastrophal auswirken. So<br />
sammeln die Praktikanten Erfahrung.<br />
„Zum Beispiel hatte ich bei meinem<br />
Projekt einmal die Namensschil<strong>der</strong><br />
noch nicht am Vortag vorbereitet“,<br />
erinnert sich Annika Hannemann. „Da<br />
bin ich am nächsten Morgen in Stress<br />
gekommen! Daraus habe ich eine<br />
Menge gelernt.“<br />
Und nicht nur das hat sie gelernt. „Eigentlich<br />
bin ich sehr still“, erzählt sie.<br />
„Hier musste ich ganze neue Seiten<br />
entwickeln. Selbstbewusst vor einer<br />
großen Gruppe auftreten, die einzelnen<br />
motivieren, einfach unbefangen<br />
und freundlich auf an<strong>der</strong>e Menschen<br />
zugehen. Ich wusste gar nicht, dass<br />
ich das kann! Und jetzt bin ich natürlich<br />
sehr glücklich darüber.“<br />
Mit dem einjährigen Praktikum im<br />
<strong>Sozialwerk</strong> erwirbt Annika Hannemann<br />
die Gleichstellung <strong>der</strong> allgemeinen<br />
Fachhochschulreife. Danach<br />
möchte sie eine kaufmännische<br />
Ausbildung machen und nach einem<br />
Studium im Sozialwesen arbeiten.<br />
In einem ist sie sich sicher: „Was ich<br />
hier alles lerne, hilft mir auf meinem<br />
Lebensweg.“<br />
Und noch etwas freut Annita Ha<strong>der</strong>:<br />
„Über Praktikanten kann man gute<br />
Arbeit transparent machen. Wenn<br />
Praktikanten glücklich und zufrieden<br />
sind, erzählen sie davon. Das ist die<br />
beste Werbung, die man sich vorstellen<br />
kann.“<br />
Wer sich für ein Praktikum beim <strong>Sozialwerk</strong><br />
interessiert, erhält unter Tel.<br />
0421 64900-0 weitere Informationen.
Ein Koffer für die Sinne<br />
Auszubildende des Schulzentrums Walle in <strong>der</strong> Heimstätte Ohlenhof<br />
„Mama, du sollst doch nicht um<br />
deinen Jungen weinen…“ Stimmkräftig<br />
schallt es aus dem CD-Player.<br />
Einer <strong>der</strong> Senioren lehnt sich zurück,<br />
lauscht versonnen und sagt etwas<br />
zu Sarina, angehende Altenpflegehelferin.<br />
„Nein, das ist nicht Heintje“,<br />
schüttelt die Angesprochene<br />
energisch den Kopf, „das ist nur<br />
gecovert!“ Spontanes Lachen aus<br />
dem Hintergrund von Kollege Nils:<br />
„He, Sarina, du musst auch erklären,<br />
was das heißt!“<br />
Drei Schülerinnen und Schüler des<br />
Schulzentrums Walle in <strong>der</strong> Ausbildung<br />
zum Altenpflegehelfer sind<br />
zu Gast in <strong>der</strong> Heimstätte Ohlenhof.<br />
Mitgebracht haben sie ihren „Koffer<br />
<strong>der</strong> Sinne“ und öffnen ihn in <strong>der</strong><br />
Runde vor etwa 15 Senioren. Verschiedenste<br />
Gegenstände kommen<br />
hervor, Massagerollen, Parfüm, ein<br />
alter Geldschein mit 500 Reichsmark,<br />
eine Schallplatte von Loriot und eine<br />
mit Anneliese Rothenberger. Loriot,<br />
klar, den kennen noch beide Generationen,<br />
Anneliese Rothenberger dagegen<br />
sagt den Jüngeren nicht mehr<br />
viel. Selbst eine Vinyl-Schallplatte ist<br />
da schon fremd: „Ehrlich gesagt, ich<br />
hab noch nie eine abgespielt, das<br />
wissen Sie besser als ich!“ gesteht<br />
Sarina einer Seniorin – und bekommt<br />
sofort alle Einzelheiten von ihr erläutert.<br />
Gerade diese frische Art kommt<br />
sichtbar an. Mit wachem Blick hocken<br />
Franziska, Sarina und Nils sich auf<br />
Augenhöhe vor die Senioren, sehen<br />
sie an, als ob in diesem Moment nur<br />
das Gegenüber existiert, und zeigen,<br />
was sie in <strong>der</strong> Hand halten. Dementsprechend<br />
positiv fällt in <strong>der</strong> Nachbesprechung<br />
das Urteil <strong>der</strong> Lehrerinnen<br />
aus. Gerda Emshoff und Angelika<br />
Weber sind hochzufrieden: „Ihr habt<br />
die Senioren auf eine sehr gute Art<br />
angesprochen, im doppelten Sinne<br />
des Wortes auf Augenhöhe!“ Und<br />
die Begeisterung ist Franziska, Sarina<br />
und Nils anzumerken. Ihre Kommentare<br />
sprudeln bunt durcheinan<strong>der</strong>.<br />
„Toll war das mit dem Sandpapier<br />
– als ich einem damit über den Arm<br />
strich, wusste er sofort, dass <strong>der</strong> Stärke<br />
100 war; er war Tischler!“ „Und <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>e hat sich so über das Kölnisch<br />
Wasser gefreut – roch wie seine Mutter,<br />
sagte er!“<br />
Schon seit einigen Jahren bestehen<br />
enge Kontakte zwischen dem Waller<br />
Ausbildungsgang für Altenpflegehelfer<br />
und dem <strong>Sozialwerk</strong>. Sarina kennt<br />
alle anwesenden Senioren beim<br />
Namen. Sie hat schon einmal sechs<br />
Wochen hier gearbeitet: „Seit etwa<br />
2004 machen unsere Auszubildenden<br />
Praktika in verschiedenen Senioreneinrichtungen<br />
des <strong>Sozialwerk</strong>s“,<br />
so Gerda Emshoff, Lehrerin für Pflege<br />
und Sozialwissenschaften. Mit dem<br />
Koffer sind sie zum ersten Mal hier.<br />
„Solch eine Planung und Gestaltung<br />
von Beschäftigungsmaßnahmen ist<br />
ein wichtiger Teil <strong>der</strong> altenpflegerischen<br />
Arbeit.“<br />
„Unsere Schülerinnen und Schüler<br />
haben verschiedene Koffer erarbeitet“,<br />
ergänzt Angelika Weber, Lehrerin<br />
für Politik und Deutsch. „Diesen<br />
Koffer <strong>der</strong> Sinne,<br />
einen Koffer <strong>der</strong><br />
Erinnerungen<br />
und einen Aktivierungskoffer<br />
zum Beispiel.<br />
Damit gehen sie<br />
zurzeit durch<br />
unterschiedliche Senioreneinrichtungen<br />
und sammeln Erfahrungen.“<br />
Wichtig sei bei <strong>der</strong> Zusammenstellung<br />
eines solchen Koffers, das rechte<br />
Maß an Reizen zu finden: „Wir wollen<br />
die Senioren anregen, ohne sie zu<br />
überreizen. Darum dürfen nicht zu<br />
viele Gegenstände gezeigt werden,<br />
aber die müssen dafür gut ausgewählt<br />
sein.“ Da wird auf Flohmärkten<br />
gestöbert o<strong>der</strong> die eigene Verwandtschaft<br />
mobilisiert. Franziska zum<br />
Beispiel bekam so den Schein mit<br />
500 Reichsmark von ihrer Großmutter<br />
geschenkt. Der Vorlesekoffer<br />
ist bestückt mit Geschichten und<br />
Erzählungen, <strong>der</strong> Aktivierungskoffer<br />
mit selbst entwickelten Spielen wie<br />
Memory.<br />
Gern sind die Auszubildenden des<br />
Schulzentrums Walle bereit, ihre<br />
Koffer auch in an<strong>der</strong>en Senioreneinrichtungen<br />
vorzustellen o<strong>der</strong> weitere<br />
gemeinsame Projekte zu entwickeln.<br />
Kontakt: Julia Linde/ Gerda Emshoff/<br />
Angelika Weber, Telefon 361 8512<br />
(Sekretariat Schulzentrum Walle),<br />
E-Mail: Altenpflege.bremen6182@<br />
schulverwaltung.bremen.de.<br />
Herzlichen Dank an Sarina Knorr,<br />
Franziska Watermann und Nils Hillmann!<br />
Ein Koffer für die Sinne<br />
2/2010
kompetenzen, Selbstverantwortlichkeit und Teamfähig-<br />
keit – damit aus persönlichen Potenzialen eine handfeste<br />
Zukunft wird.<br />
Wir gehören zum <strong>Sozialwerk</strong> <strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Christengemeinde</strong><br />
<strong>Bremen</strong> e.V. und sind in unseren Grundsätzen christlichen<br />
Werten Ganzheitlich verpflichtet. Von für niemandem junge wird ein Glaubensbekenntnis<br />
verlangt. Alle Schülerinnen und Schüler, die<br />
Menschen da sein<br />
ihre Möglichkeiten neu entdecken wollen, sind uns<br />
herzlich willkommen.<br />
Privatschule „Mentor“ hilft bei <strong>der</strong><br />
Suche nach <strong>der</strong> eigenen Berufung<br />
MEN-09-002 Schulsekretärin Flyer RZb 1803störer.indd Heidrun 4-6 Münkel<br />
muss nicht erst lange überlegen,<br />
welcher Schüler da zur Tür herein<br />
kommt. Bei nur 150 Schülern und<br />
20 Lehrern kennt man sich. „Mentor“<br />
heißt die Gröpelinger Privatschule<br />
des <strong>Sozialwerk</strong>s, und genau das<br />
möchte sie sein: ein wohlwollen<strong>der</strong><br />
erfahrener Ratgeber, <strong>der</strong> jungen<br />
Menschen beiseite steht. Mentor<br />
möchte mehr vermitteln als einfach<br />
nur Wissen. „Gute Noten sind für<br />
uns nicht alles“, sagt Schuldirektor<br />
Hartwig Cordes. „Wir möchten ganzheitlich<br />
für unsere jungen Menschen<br />
da sein. Das geht nur in engen<br />
persönlichen Beziehungen.“ Wichtig<br />
sei dabei auch <strong>der</strong> enge Kontakt zu<br />
den Eltern.<br />
Mentor ist eine Gesamtschule von<br />
<strong>der</strong> fünften bis zur zehnten Klasse.<br />
Das Abitur kann nach dem Besuch<br />
Darius Götsch<br />
Privatschule Mentor<br />
2/2010<br />
<strong>der</strong> gymnasialen Oberstufe in Klasse<br />
13 erworben werden. Unterrichtet<br />
wird zunächst in Klassenverbänden.<br />
Ab <strong>der</strong> siebten Klasse wird damit<br />
begonnen, je nach Leistungsstand<br />
differenziert zu unterrichten, ab<br />
Klasse 11 beginnt ein Kurssystem.<br />
„Wir orientieren uns zwar an den offiziellen<br />
Lehrplänen, sind aber nicht<br />
daran gebunden“, erläutert Hartwig<br />
Cordes. Als Privatschule hat Mentor<br />
mehr Freiheiten als eine staatliche.<br />
Privatschule - bedeutet das nicht<br />
auch, dass Mentor vorwiegend für<br />
die Oberschicht da ist? „Nein“, erklärt<br />
Darius Götsch, Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
Schule. „Natürlich müssen wir als<br />
Privatschule ein Schulgeld erheben.<br />
Aber wer damit Schwierigkeiten<br />
hat und wirklich zu uns will, für den<br />
finden wir individuelle Lösungen.<br />
Unsere Schülerinnen und Schüler<br />
kommen aus allen Schichten <strong>der</strong><br />
Bevölkerung. Darauf sind wir stolz.“<br />
-09-002 Flyer RZb 1803störer.indd 4-6<br />
Einige von ihnen haben jeden<br />
Morgen eine weite Anfahrt. Sie<br />
kommen aus ganz <strong>Bremen</strong> und aus<br />
dem nie<strong>der</strong>sächsischen Umland. Die<br />
älteren können gleich nebenan auch<br />
wohnen und sich so konzentriert aufs<br />
Abitur vorbereiten.<br />
Nach den Vorstellungen <strong>der</strong> Schule<br />
sollen sie einmal genau die Lebenswege<br />
einschlagen, die zu ihnen<br />
passen. Das kommt auch in <strong>der</strong><br />
neuen Werbekampagne <strong>der</strong> Schule<br />
zum Ausdruck. Auf den Plakaten<br />
stehen Schülerinnen und Schüler<br />
von Mentor vor einer Tafel. Auf<br />
ihr ist mit Kreide gezeichnet, was<br />
„ Nehmt<br />
einan<strong>der</strong> an “<br />
(Römerbrief 15, 7)<br />
Unsere Philosophie, unser Umgang<br />
miteinan<strong>der</strong> und die beson<strong>der</strong>e<br />
Qualität von Betreuung und För<strong>der</strong>ung<br />
sind verwurzelt im biblischen<br />
Grundsatz <strong>der</strong> bedingungslosen<br />
Annahme und Nächstenliebe. Denn<br />
je<strong>der</strong> Mensch ist in seiner Persönlichkeit,<br />
Prägung und Biographie und<br />
seinem daraus entwickelten Denken,<br />
Handeln und Empfinden einmalig<br />
und unendlich wertvoll.<br />
Schüler und Schülerinnen <strong>der</strong> Privatschule Mentor<br />
aus ihnen beruflich einmal werden<br />
könnte. Ganz bewusst sind da<br />
keine Symbole gesellschaftlicher<br />
Macht wie Banker und Manager<br />
zu sehen, son<strong>der</strong>n eine Pilotin, ein<br />
Architekt, ein Koch und auch eine<br />
Feuerwehrfrau. „Aufgabe unserer Zeit<br />
ist es nicht, die Jugendlichen zum<br />
höchstmöglichen äußeren Erfolg zu<br />
trimmen“, so Dr. Matthias Bonkowski,<br />
Vorstand des <strong>Sozialwerk</strong>s <strong>der</strong> <strong>Freien</strong><br />
<strong>Christengemeinde</strong>. „Wir brauchen<br />
keine Eliteschulen, son<strong>der</strong>n Schulen<br />
wie Mentor, die sich ganz individuell<br />
um die Jugendlichen kümmern. Es<br />
geht darum, bei jedem einzelnen<br />
festzustellen, wo ist deine Begabung,<br />
womit wirst du glücklich im Leben.<br />
Wenn das <strong>der</strong> Beruf des Bankers ist,<br />
hervorragend, aber nur dann. Das ist<br />
<strong>der</strong> Punkt, auf den Lehrer ein Auge<br />
haben müssen. Dann werden die<br />
Jugendlichen später auch erfolgreich<br />
sein – ob als Pilotin, Architekt, Koch<br />
o<strong>der</strong> was auch immer.“<br />
Leistung ja, aber eingebettet in übergeordnete<br />
Werte – das ist Mentor<br />
wichtig, und damit hat sie sich auch<br />
bewusst christlichen Werten verpflichtet:<br />
„Rücksichtnahme, Toleranz<br />
und eine positive Grundeinstellung<br />
zum Mitmenschen sind uns wichtig“,<br />
erläutert Hartwig Cordes. „Als Schüler<br />
willkommen ist uns dabei je<strong>der</strong>, ganz<br />
egal, zu welcher Weltanschauung<br />
o<strong>der</strong> Religion er sich zugehörig fühlt.“<br />
Im nächsten Jahr feiert Mentor ihr<br />
50-jähriges Jubiläum. Darius Götsch:<br />
„Mittlerweile ist <strong>der</strong> erste Lehrer, <strong>der</strong><br />
einmal als Schüler bei uns angefangen<br />
hat, schon in Rente.“<br />
bildungsreife o<strong>der</strong> d<br />
werden, die allgemei<br />
se 13. Alle Abschluss<br />
Bildung und Wissens<br />
ausgestellt und sind i<br />
Offene För<strong>der</strong>stunde<br />
Deutsch, Englisch un<br />
ermöglichen den<br />
und Schülern Wis<br />
gezielt zu schließen. P<br />
chen, Praktika, Mus<br />
che und Klassenfahrt<br />
zentrum, Cafeteria,<br />
und Computerarb<br />
runden das Begleitan<br />
dem Weg zum erfo<br />
Schulabschluss umfas
Ergotherapie im <strong>Sozialwerk</strong><br />
Ein Weg zu mehr Selbstständigkeit<br />
„So ein bisschen basteln, das ist<br />
das Bild, das viele von Ergotherapie<br />
haben. Aber Ergotherapie ist weit<br />
mehr als das. Sie befähigt Menschen,<br />
wie<strong>der</strong> aktiv handeln zu können – je<strong>der</strong><br />
in dem speziellen Bereich, in dem<br />
er es individuell braucht“, erläutert<br />
Anita Meyn das Wesen ihres Berufs.<br />
„Und daher ist Ergotherapie auch so<br />
vielfältig. Jede Praxis sollte sich auf<br />
etwas spezialisieren, sei es Psychiatrie,<br />
Pädiatrie, Neurologie o<strong>der</strong> ein<br />
an<strong>der</strong>er Bereich.“<br />
In die Praxis des <strong>Sozialwerk</strong>s im<br />
Schwarzen Weg 92 a kommen<br />
überwiegend Menschen mit seelischen<br />
Erkrankungen. Sie leiden<br />
zum Beispiel unter Depressionen,<br />
Ängsten, Zwängen o<strong>der</strong> Wahnvorstellungen<br />
und möchten ihren Alltag<br />
besser bewältigen. Sie brauchen eine<br />
„psychisch-funktionelle Behandlung“,<br />
wie <strong>der</strong> Fachausdruck lautet. Das ist<br />
das Spezialgebiet von Nicola Strazds.<br />
Sie bespricht zunächst zusammen<br />
mit den Patienten, wo genau die<br />
Schwierigkeiten im Alltag liegen und<br />
in welchen Situationen sie aus dem<br />
Gleichgewicht kommen. Übungen<br />
aus vielen verschiedenen Bereichen<br />
wie Entspannung, Kinesiologie o<strong>der</strong><br />
Wahrnehmung helfen dann ganz<br />
individuell, solche Situationen zu bewältigen.<br />
Jedes Mal werden die Ziele<br />
gemeinsam überprüft und Wege neu<br />
ausgerichtet. „Nicht wir, son<strong>der</strong>n die<br />
Patienten setzen sich ihre Ziele“, sagt<br />
Nicola Strazds. „Wir helfen ihnen, dass<br />
sie dazu in <strong>der</strong> Lage sind.“<br />
Die Belastungserprobung, <strong>der</strong> zweite<br />
große Schwerpunkt <strong>der</strong> Praxis, liegt<br />
in den Händen von Anita Meyn. Sie<br />
hilft Menschen, die bereits ein gewisses<br />
Maß an Stabilität erreicht haben,<br />
diese soweit auszubauen, dass<br />
sie wie<strong>der</strong> Arbeit o<strong>der</strong> Beschäftigung<br />
finden können. Für eine spezifische<br />
arbeitstherapeutische För<strong>der</strong>ung<br />
verfügt die Praxis über die Möglichkeit,<br />
die Behandlungen direkt in den<br />
Werkstätten des <strong>Sozialwerk</strong>s (WeBe-<br />
So) durchzuführen. „Dort bieten wir<br />
den Patienten einzeltherapeutische<br />
Projektarbeiten an, die sehr eng an<br />
die Arbeitsrealität angelehnt sind“,<br />
erläutert Anita Meyn. Das ist ein<br />
einmaliger Pluspunkt, da solche Idealbedingungen<br />
im weiten Umkreis<br />
so schnell nicht zu finden sind. Damit<br />
passt das Angebot auch perfekt zur<br />
Einglie<strong>der</strong>ungshilfe des <strong>Sozialwerk</strong>s<br />
für Menschen mit seelischen Erkrankungen.<br />
„Wir prüfen, wo die Ressourcen<br />
des Patienten sind, was sie<br />
ausbauen und wo sie sich in Zukunft<br />
einbringen könnte, von Behin<strong>der</strong>teneinrichtungen<br />
bis hin zum ersten<br />
Arbeitsmarkt.“<br />
Je<strong>der</strong> Mensch ist an<strong>der</strong>s und hat<br />
eine an<strong>der</strong>e Geschichte. Zu jedem,<br />
auch und gerade zu schwierigen<br />
Menschen, muss eine intensive<br />
Beziehung aufgebaut werden, um<br />
erfolgreich behandeln zu können.<br />
Und jede Behandlung ist an<strong>der</strong>s und<br />
muss ständig neu austariert werden.<br />
Für all das braucht es neben den<br />
umfangreichen Fachkenntnissen ein<br />
hohes Maß an Einfühlungsvermögen<br />
und Geduld. „Oft sieht es so aus, als<br />
würden wir ganz kleine Brötchen<br />
backen“, so Nicola Strazds. „Die<br />
Nicola Strazds und Anita Meyn<br />
Fortschritte <strong>der</strong> Patienten scheinen<br />
von außen betrachtet manchmal so<br />
winzig zu sein. Aber man darf nie<br />
vergessen, dass das, was für uns wie<br />
eine Kleinigkeit aussieht, nach den<br />
Maßstäben des Patienten eine riesige<br />
Leistung sein kann.“<br />
Die Praxis ist offen für je<strong>der</strong>mann<br />
(Tel. 0421 6190-184; ergo@sozialwerk-bremen.de).<br />
Ihre Fachbereiche<br />
sind Arbeitstherapie, Psychiatrie,<br />
Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie und<br />
Neurologie.<br />
Die Behandlung verschreibt <strong>der</strong><br />
Haus- o<strong>der</strong> Facharzt, die Kosten<br />
werden von den Krankenkassen<br />
übernommen.<br />
Ergopraxis<br />
2/2010
Blitzlichter<br />
Ausstellungen!<br />
Noch bis zum Spätsommer können<br />
Besucher gleich drei Mal Kunst im<br />
<strong>Sozialwerk</strong> besichtigen: Im Johannis-<br />
Zentrum lautet das Thema „Schöpfung“.<br />
Gezeigt werden bis etwa<br />
Mitte August Acrylbil<strong>der</strong> von einer<br />
Gruppe, die aus fünf Künstlerinnen<br />
besteht: Sigrun Asper, Margot Delius,<br />
Margret Kühn, Bärbel Müller und<br />
Ursula Schmidhuber.<br />
„Vom Gefühl zum Bild“: In <strong>der</strong> Heimstätte<br />
Ohlenhof sind Aussteller und<br />
Künstler identisch. Bewohnerinnen<br />
und Bewohner <strong>der</strong> Gerontopsychiatrie<br />
haben unter Anleitung von<br />
Ergotherapeutin Marion Dittmer<br />
ihre Emotionen aufs Papier gebannt.<br />
„Malen ist ein Harmonisierungsprozess,<br />
<strong>der</strong> bis in die körperlichen<br />
Funktionen hinein wirkt“, so Marion<br />
Dittmer, unter <strong>der</strong>en Anleitung die<br />
Bil<strong>der</strong> entstanden sind. Sie sind noch<br />
bis etwa Ende August zu sehen.<br />
Nachdem in <strong>der</strong> Heimstätte am<br />
Oslebshauser Park im Frühjahr Frühlingsbil<strong>der</strong><br />
von Petra Kannegießer<br />
zu sehen waren, sind es inzwischen<br />
ihre Sommerbil<strong>der</strong>, die in <strong>der</strong> Reihe<br />
„Kunst im Treppenhaus“ bis zum 27.<br />
August die Flure schmücken. Am 10.<br />
September wird eine neue Ausstellung<br />
mit Fotos von Liebgard Seiwert<br />
eröffnet.<br />
Blitzlichter<br />
2/2010<br />
SFC<br />
goes Fairtrade<br />
Nachdem Bio-Bananen schon seit<br />
einiger Zeit auf dem Speiseplan des<br />
<strong>Sozialwerk</strong>s stehen, kommen nun<br />
auch die Äpfel aus biologischem<br />
Anbau. Vor allem aber wird in allen<br />
Einrichtungen Kaffee mit dem<br />
„Fairtrade“-Siegel ausgeschenkt.<br />
Fairtrade bedeutet: Festgelegte<br />
Standards garantieren den Kaffeebauern<br />
einen verlässlichen Mindestpreis,<br />
<strong>der</strong> üblicherweise über<br />
dem Weltmarktpreis liegt. Das ermöglicht<br />
ihnen und ihren Familien<br />
eine menschenwürdige Existenz.<br />
Geför<strong>der</strong>t werden ebenso biologische<br />
Anbaumethoden und eine<br />
umweltschonende Wirtschaftsweise.<br />
Hauswirtschaftsleiterin Birgit<br />
Köpke: „Damit unterstützen wir als<br />
<strong>Sozialwerk</strong> nicht nur hilfsbedürftige<br />
Menschen in <strong>Bremen</strong>, son<strong>der</strong>n<br />
sorgen auch dafür, dass unsere<br />
Handelspartner auf eigenen Füßen<br />
stehen können. Gerade für Christen<br />
sollte das ja auch selbstverständlich<br />
sein.“
Frau Teloy und Frau Rönpage<br />
Lebenslust im <strong>Sozialwerk</strong><br />
Mit einem „Tanz im Mai“ hat das<br />
<strong>Sozialwerk</strong> den Startschuss gegeben<br />
für eine neue Veranstaltungsreihe mit<br />
dem Namen „Lebenslust im <strong>Sozialwerk</strong>“.<br />
Sie richtet sich an Senioren.<br />
Ziel soll es sein, sich vermehrt nach<br />
außen zu öffnen und sowohl Bewohner<br />
und Mieter des <strong>Sozialwerk</strong>s als<br />
auch Menschen aus dem jeweiligen<br />
Stadtteil zu den Angeboten einzuladen.<br />
Das können Vorträge, gesellige<br />
Nachmittage o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Veranstaltungen<br />
sein - alles, was geeignet ist,<br />
Menschen miteinan<strong>der</strong> ins Gespräch<br />
zu bringen.<br />
„Café Schnack“<br />
Tag <strong>der</strong> offenen Tür<br />
Mit einem „Tag <strong>der</strong> offenen Tür“<br />
hat die Tagespflege Ohlenhof am<br />
13. März rund um das Thema Demenz<br />
informiert. Sie ist die einzige<br />
Tagespflege in <strong>Bremen</strong>, die sich<br />
voll und ganz auf demenzerkrankte<br />
Tagesgäste spezialisiert hat.<br />
Angesprochen waren vor allem<br />
Angehörige. „Es kostet sehr viel<br />
Kraft, für ein erkranktes Familienmitglied<br />
da zu sein. Wir möchten<br />
sie in je<strong>der</strong> Hinsicht unterstützen“,<br />
so Angela Dannemann, Leiterin<br />
<strong>der</strong> Tagespflege Ohlenhof.<br />
Neben den Fachleuten des <strong>Sozialwerk</strong>s<br />
waren auch Vertreter<br />
<strong>der</strong> AOK und <strong>der</strong> Paritätischen<br />
Pflegedienste mit dabei. In<br />
Vorträgen informierten sie über<br />
die verschiedenen Betreuungsformen<br />
für Demenzerkrankte und<br />
über Wissenswertes rund um die<br />
Pflegeversicherung. Besichtigt<br />
werden konnten die eigenen<br />
Einrichtungen sowie die Pflegeabteilung<br />
für Menschen mit Demenz<br />
in <strong>der</strong> Heimstätte Ohlenhof. Eine<br />
Fotoausstellung, Traumreisen im<br />
Entspannungsraum und Volkslie<strong>der</strong><br />
zum Mitsingen für Demenzerkrankte<br />
und Angehörige<br />
rundeten das Programm ab.<br />
Das „Café Schnack“ im Seniorenzentrum Oslebshausen<br />
ist wie<strong>der</strong> geöffnet. Silvia Hövermann bietet hier<br />
täglich - außer montags - von 9.00-18.00 Uhr Frühstück,<br />
Mittagessen und Kuchen an. Alles kommt aus eigener<br />
Herstellung: Köchin Anja Heidelberg sorgt dafür, dass<br />
es auch nachmittags bis 18 Uhr noch etwas Warmes<br />
gibt; Kuchen und Torten sind selbst gebacken. Der Mittagstisch<br />
mit wechselnden Tagesangeboten ist auch<br />
zum Mitnehmen, Suppe mit Nachschlag gibt es bereits<br />
ab 3,90 Euro. Telefon: 33 60 777<br />
Blitzlichter<br />
Dorfgespräche<br />
H. Scherf, B. Techentin-Bohn, H. Bonkowski<br />
Dr. Henning Scherf war im April einen<br />
Nachmittag lang im Rahmen <strong>der</strong><br />
Reihe „Dorfgespräche“ im Seniorenzentrum<br />
Oslebshausen zu Gast. Er las<br />
aus seinem neuen Buch „Gemeinsam<br />
statt einsam“ und erzählte von seinen<br />
Lebenserfahrungen.<br />
Dabei ermunterte er gerade ältere<br />
Menschen zu ehrenamtlichen Engagement<br />
und vielfältigem Einsatz für<br />
die Gesellschaft. Scherf selbst wohnt<br />
seit langer Zeit gemeinsam mit<br />
seiner Frau in einer Wohngemeinschaft,<br />
die über Jahrzehnte hinweg<br />
vielfältige Erfahrungen mit dem<br />
Zusammenleben gesammelt hat. Die<br />
Mitglie<strong>der</strong> feiern die Höhepunkte<br />
des Lebens gemeinsam und stehen<br />
einan<strong>der</strong> genauso bei Krankheit und<br />
Sterben beiseite.<br />
Blitzlichter<br />
2/2010
Regelmäßige Veranstaltungen im <strong>Sozialwerk</strong><br />
Seniorentreff Oslebshausen<br />
vorletzter Freitag im Monat, 15.30 Uhr<br />
in <strong>der</strong> Heimstätte am Oslebshauser Park<br />
Seniorentreff Grambke<br />
je<strong>der</strong> 3. Mittwoch im Monat, 15.30 Uhr<br />
im Bauernhaus am Grambker See<br />
(Ellerbuschort 12)<br />
Seniorentreff Neustadt<br />
je<strong>der</strong> 2. Montag im Monat, 14.30 Uhr<br />
im Johannis-Zentrum Neustadt<br />
(Große Johannisstr. 141-147)<br />
weitere Termine<br />
10 Jahre Heimstätte Ohlenhof<br />
6.08.2010<br />
-11.00 -14.00 Uhr: Empfang mit<br />
Fachvortrag, HO<br />
7.08.2010<br />
-15.00 -18.00 Uhr: Sommerfest<br />
10 Jahre NARNIA<br />
10. 09. 2010<br />
-10.30 Uhr: Feier im Kaminsaal<br />
26./27.11.2010<br />
-Weihnachtsmarkt in Grambke,<br />
Ellerbuschort 12<br />
<strong>Bremen</strong>-Obervieland<br />
Freie <strong>Christengemeinde</strong> <strong>Bremen</strong><br />
Am Mohrenshof 1<br />
28277 <strong>Bremen</strong><br />
Tel: 0421/80940-0<br />
Fax: 0421/80940-10<br />
E-Mail: fcbremen@bfp.de<br />
Web: www.fcbremen.de<br />
Pastor: Andreas Sommer<br />
Gottesdienst: Sonntag, 10.00 Uhr<br />
<strong>Bremen</strong>-Neustadt<br />
Freie <strong>Christengemeinde</strong> Ecclesia<br />
Große Johannisstr. 141<br />
28199 <strong>Bremen</strong><br />
Tel: 04242/77044<br />
Pastor Heinrich Zelmer<br />
Gottesdienst: Sonntag, 10.00 Uhr<br />
* Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden<br />
Projektchor Oslebshausen<br />
je<strong>der</strong> Donnerstag, 19.30 Uhr<br />
im Festsaal <strong>der</strong> Heimstätte<br />
am Oslebshauser Park<br />
Weitere Infos gibt es im Internet<br />
unter www.sozialwerk-bremen.de<br />
o<strong>der</strong> telefonisch unter <strong>der</strong> Nummer<br />
0421/64900-395 (Ansprechpartner:<br />
Martin Courier und Andrea Hammer)<br />
Gottesdienste <strong>der</strong> Gemeinden im BFP*<br />
Termine<br />
2/2010<br />
<strong>Bremen</strong>-Gröpelingen / Hemelingen<br />
„Haus <strong>der</strong> Begegnung“ <strong>Christengemeinde</strong><br />
Schwarzer Weg 92 / 28239 <strong>Bremen</strong><br />
Kl. Westerholzstr. 17 / 28039 <strong>Bremen</strong><br />
Tel. 0421/ 5785598<br />
Fax 0421/ 9877789<br />
E-Mail: info@haus<strong>der</strong>begegnung.net<br />
Web: haus<strong>der</strong>begegnung.net<br />
Pastor: Samuel D. Friesen<br />
Gottesdienste:<br />
Sonntag 11.00 und 16.00 Uhr<br />
<strong>Bremen</strong>-Oslebshausen<br />
Freie <strong>Christengemeinde</strong> Oslebshausen<br />
Oslebshauser Landstr. 18<br />
28239 <strong>Bremen</strong><br />
Tel: 0421/64900-395<br />
Fax: 0421/64900-380<br />
E-Mail: m.courier@sozialwerk-bremen.de<br />
Pastor: Martin Courier<br />
Kurs „Lebenswert“: jeden 1. und 3. Montag<br />
im Monat um 19.00 Uhr<br />
Radiosendung des <strong>Sozialwerk</strong>es<br />
je<strong>der</strong> 3. Mittwoch im Monat, 11 - 12 Uhr<br />
im Offenen Kanal (Radio Weser.TV)<br />
auf UKW 92,5 o<strong>der</strong> KABEL 101,85<br />
Na‘ - Sowas! – das Radiomagazin vom<br />
Nachbarschaftshaus Helene Kaisen<br />
Soteria-Tagung 2010 <strong>der</strong> Internationalen Arbeitsgemeinschaft Soteria<br />
(IAS) 24./25.09.2010: Bürgerhaus Vegesack<br />
„Soteria“ steht für eine humane, gemeindenahe, an den Bedürfnissen<br />
schizophren erkrankter Menschen orientierte Behandlung. Auch Ulrich<br />
Schulte vom <strong>Sozialwerk</strong> wird mit einem Workshop dabei sein.<br />
Interessierte sind herzlich eingeladen.<br />
Infos über Frau Pape, Behandlungszentrum <strong>Bremen</strong>-Nord,<br />
Tel. 6606 1234, o<strong>der</strong> für das <strong>Sozialwerk</strong> Ulrich Schulte, Tel. 661366<br />
<strong>Bremen</strong>-Grohn<br />
Freie <strong>Christengemeinde</strong> Agape<br />
Schönebecker Str. 15<br />
28759 <strong>Bremen</strong><br />
Tel: 0421/621060<br />
Fax: 0421/623090<br />
E-Mail: fcg_agape@t-online.de<br />
Web: www.fcg-agape.de<br />
Pastor: Rolf Matthäus<br />
Gottesdienst: Sonntag, 10.00 Uhr<br />
<strong>Bremen</strong>-Rönnebeck<br />
Gemeindezentrum „Arche“<br />
Dillener Str. 96<br />
28777 <strong>Bremen</strong><br />
Tel: 0421/603785<br />
Fax: 0421/603785<br />
E-Mail: matthias@arche-hb.de<br />
Pastor: Matthias Wolf<br />
Gottesdienst: Sonntag, 10.00 Uhr
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Sozialwerk</strong> <strong>der</strong> <strong>Freien</strong><br />
<strong>Christengemeinde</strong> <strong>Bremen</strong> e.V.<br />
Ellerbuschort 12<br />
28719 <strong>Bremen</strong><br />
Tel: 0421/64900-0<br />
Fax: 0421/64900-380<br />
E-Mail: info@sozialwerk-bremen.de<br />
Web: www.sozialwerk-bremen.de<br />
Spendenkonto:<br />
Kto: 7401300, Blz: 251 205 10,<br />
Bank für Sozialwirtschaft<br />
Manfred Wolbert<br />
Andrea Hammer<br />
Markus Wruck<br />
Ute Passarge<br />
Jeannette Gondlach<br />
WeBeSo Druckerei des <strong>Sozialwerk</strong>es<br />
<strong>der</strong> <strong>Freien</strong> <strong>Christengemeinde</strong><br />
Erscheint: zweimal jährlich<br />
Auflage: 2000<br />
Layout: Jeannette Gondlach<br />
Fotos: <strong>Sozialwerk</strong> <strong>der</strong> <strong>Freien</strong><br />
<strong>Christengemeinde</strong> <strong>Bremen</strong><br />
Fotolia, Pixelio<br />
Das <strong>Sozialwerk</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Freien</strong> <strong>Christengemeinde</strong><br />
...wurde 1979 gegründet und hat<br />
seinen Ursprung in <strong>der</strong> <strong>Freien</strong><br />
<strong>Christengemeinde</strong> <strong>Bremen</strong>,<br />
einem Mitglied im Bund Freikirchlicher<br />
Pfingstgemeinden (BFP),<br />
<strong>der</strong> in Deutschland eine Körperschaft<br />
des öffentlichen Rechts ist.<br />
Die Freie <strong>Christengemeinde</strong><br />
<strong>Bremen</strong> gehört <strong>der</strong> Evangelischen<br />
Allianz an und ist Teil <strong>der</strong> ständig<br />
wachsenden Pfingstbewegung<br />
mit ca. 540 Millionen Mitglie<strong>der</strong>n<br />
weltweit. Das <strong>Sozialwerk</strong> hat sich<br />
seit seiner Gründung zu einer<br />
anerkannten und kompetenten<br />
Institution in <strong>Bremen</strong> entwickelt.<br />
Als christliches Werk ist uns das<br />
biblische Gebot „Nehmt einan<strong>der</strong><br />
an“ ein wichtiger Leitgedanke.<br />
In unseren Einrichtungen bieten<br />
wir qualifizierte Betreuung und<br />
Hilfe für alte, kranke, pflege- und<br />
hilfsbedürftige Menschen. Dabei<br />
steht <strong>der</strong> Mensch in seiner Ganzheitlichkeit<br />
aus Geist, Seele und<br />
Körper im Mittelpunkt unserer<br />
Betreuung und Pflege.<br />
Unsere Einrichtungen stehen allen<br />
Menschen offen, unabhängig<br />
von ihrer konfessionellen Überzeugung.<br />
Nehmt<br />
einan<strong>der</strong><br />
an!<br />
Unser Emblem<br />
Das Emblem des <strong>Sozialwerk</strong>es<br />
besteht aus drei Kreisen, die die<br />
ganzheitliche Betreuung und<br />
Pflege nach Geist, Seele und Körper<br />
symbolisieren.<br />
Durch die Überschneidung <strong>der</strong><br />
Kreise ergeben sich drei Fische.<br />
Der Fisch ist seit mehr als 2000<br />
Jahren das Zeichen <strong>der</strong> Christen<br />
und soll hier auf unsere christlich<br />
orientierte Arbeit hinweisen.<br />
Das Dreieck in <strong>der</strong> Mitte steht<br />
für das Symbol <strong>der</strong> Dreieinigkeit<br />
Gottes (Vater, Sohn und Heiliger<br />
Geist).<br />
Impressum<br />
2/2010
2/2010
Kin<strong>der</strong>, Jugend<br />
& Bildung Sport & Gesundheit Glaube & Leben<br />
Privatschule Mentor gGmbH<br />
Schwarzer Weg 96<br />
28239 <strong>Bremen</strong><br />
Tel: 0421/6190-20<br />
Flambacher Mühle<br />
Flambacher Mühle 1<br />
38678 Clausthal-Zellerfeld<br />
Tel: 05323/9820-0<br />
Haus Narnia<br />
Schwarzer Weg 96A<br />
28239 <strong>Bremen</strong><br />
Tel.: 0421/6190-120<br />
Haus Siebenland<br />
Tel.: 0421-64900-325<br />
Haus Zwergensee<br />
Tel.: 0421-64900-347<br />
Arche-Hort<br />
Große Johannisstr. 137-139<br />
28199 <strong>Bremen</strong><br />
Tel.: 0421/5979747<br />
Arche-West<br />
Schwarzer Weg 96C<br />
28239 <strong>Bremen</strong><br />
Tel.: 0421/6190-118<br />
Geschäftsleitung<br />
Ellerbuschort 12<br />
28719 <strong>Bremen</strong><br />
Tel: 0421/64900-0<br />
Fax: 0421/64900-380<br />
Verwaltung<br />
Grambker Heerstr. 49<br />
28719 <strong>Bremen</strong><br />
Tel: 0421/64900-0<br />
Fax: 0421/94900-370<br />
Christlicher Sportverein CSV<br />
Schwarzer Weg 94A<br />
28239 <strong>Bremen</strong><br />
Tel: 0421/6190-150<br />
Praxis für Ergotherapie<br />
Schwarzer Weg 92A<br />
28239 <strong>Bremen</strong><br />
Tel: 0421/6190-184<br />
Koordinatorin für<br />
Freiwilligenarbeit<br />
Oslebshauser Landstr. 20<br />
28239 <strong>Bremen</strong><br />
Tel: 0421/3360-6<br />
Sprechzeit: mittwochs 14 -16 Uhr<br />
Pastoren Andrea Hammer und Martin Courier<br />
Seelsorgeabteilung<br />
Grambker Dorfstr. 35B<br />
28719 <strong>Bremen</strong><br />
Tel: 0421/64900-395<br />
Maria Kurpjuhn<br />
www.sozialwerk-bremen.de<br />
info@sozialwerk-bremen.de<br />
2/2010
Menschen im <strong>Sozialwerk</strong><br />
Beate Rettig –<br />
Heimleiterin des Wohnheims für<br />
psychisch kranke Menschen und von Haus Noah<br />
Claudia Schadendorf, Hauswirtschaftsgehilfin in Grambke<br />
„Immer wenn ich die<br />
Wohnungstür hinter mir<br />
zumache, bemühe ich<br />
mich, schlechte Laune<br />
o<strong>der</strong> Sorgen dahinter<br />
zurück zu lassen.“<br />
www.sozialwerk-bremen.de