Tierschutzinitiative Odenwald e. V. 2013

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2 Über uns und unsere Arbeit Tätigkeitsbericht vom 1. November 2012 bis 31. Januar 2013 Die trüben, kalten Wintermonate mit Eis, Schnee und Regen gingen für uns Menschen recht schnell vorüber und in ein paar Tagen feiern wir schon wieder Ostern. Für manche Tiere jedoch, die gezwungenermaßen draußen leben müssen, wie Hunde im Zwinger, an der Kette oder sogar in einem ausgedienten Schweinestall, werden vor allem die nächtlichen, niedrigen Temperaturen oft zur Qual. Auch Kühe und Pferde leiden sehr, wenn sie keinen Unterstand haben oder zu spät in den Stall geholt werden. Missstandsmeldungen So meldete uns eine Tierfreundin ein altes Pferd, das Tag und Nacht ohne Unterstand im Schnee und Eis gehalten wurde und augenscheinlich auch keinen Kontakt zu Artgenossen hat und dem nur wenig Futter zur Verfügung steht. Die Bemühungen der Tierfreundin, den Besitzer zu überzeugen, das Tier in einen trockenen, warmen Stall zu bringen, schlugen fehl. Auch wir versuchten schon vor Jahren, für das Tier eine Verbesserung herbeizuführen, was ebenfalls miss- lang. Wir schalteten das Veterinäramt ein, ebenso in einem weiteren Fall im gleichen Ort. Hier geht es um einen Border Collie, der zwar ab und zu im Hof frei laufen darf, die meiste Zeit jedoch an einer Kette leben muss und nur in der alten, baufälligen Bretterhütte vom Vorgänger Unterschlupf findet. Wir hoffen, dass die Zuständigen vom Veterinäramt eine Verbesserung für beide Tiere herbeiführen können. Aus zwei weiteren Orten im Odenwald erhielten wir ähnliche Meldungen, die zurzeit überprüft werden. Ende November ging eine Meldung bei uns ein, dass eine alte Schäferhündin von ihrer Besitzerin bei einem Bauern in einem kalten, dunklen Stall untergebracht wäre. Wir fuhren hin und was wir sahen, war einfach unglaublich traurig. (Siehe Bericht S. 5) In dem kalten, dunklen Stall musste Jessie ihre alten Tage verbringen. Über Internet erhielten wir eine Mitteilung, dass ein Schäferhund im Hof gehalten wird und ständig bellt. Ein Anruf beim Ordnungsamt mit der Bitte um Überprüfung blieb erfolglos. Eine Mitarbeiterin war insgesamt dreimal vor Ort, hat jedoch weder Hund noch Besitzer angetroffen. Dort wird in Kürze noch mal nachgeschaut. Über eine besonders schlimme Quälerei von Katzen berichtete uns ein Mitglied und bat um Hilfe. Es ging um mehrere Tiere, die von einem Katzenhasser mit Schlingen eingefangen und stranguliert wurden, sodass sie schwere Verletzungen davontrugen. Zusammen mit den betroffenen Besitzern erstatteten wir Anzeige gegen Unbekannt, verfassten einen Zeitungsartikel, verteilten Handzettel und Plakate. Leider konnte bis heute der Tierquäler nicht gefasst werden. Da die Katzenbesitzer in dem kleinen Ort im Odenwald und der näheren Umgebung durch die Vorkommnisse sensibilisiert und aufmerksamer geworden sind (vor allem die Tiere nachts nicht mehr rauszulassen), sollte so etwas Schlimmes nicht mehr vorkommen. Mit diesen Drahtschlingen fügte ein Katzenhasser den Tieren schwere Verletzungen zu. Das nicht enden wollende Katzenelend bekamen wir auch in diesem Winter wieder zu spüren. Da die Vermittlung recht erfolgreich verlief und neue Katzenpflegestellen dazukamen, konnten wir bisher alle Fundkatzen, meist alt und krank, aufnehmen, sodass wir sie nicht ins Tierheim bringen mussten. So erhielten wir einen Anruf, dass eine alte, abgemagerte, aus dem Mäulchen blutende Katze dringend Hilfe braucht. Unsere „Katzenfrau“ holte Cinderella, wie wir sie nennen, ab und brachte sie zum Tierarzt. Dieser diagnostizierte eine Magenblutung, die sich durch Medikamente schnell kurieren ließ. Allerdings ergab eine Blutuntersuchung, dass Cinderella an Leukose erkrankt war. Nun müssen wir abwarten, inwieweit sie sich wieder erholt. Ebenso schlecht ging es dem alten, zahnlosen, von Durchfällen geplagten Opi „Mr. Fauch“ – wie ihn sein Pflegefrauchen liebevoll nannte, da er ständig fauchte und zuerst niemand an sich heranließ (siehe „Mogli sucht liebe Paten“, S. 15). Kurz vor Weihnachten nahmen wir die Fundkatze Mia in einem sehr schlechten Allgemeinzustand auf. Abgemagert, mit struppigem, ungepflegtem Fell, maunzte sie ganz schwach vor sich hin. Alle Bemühungen seitens des Tierarztes und des Pflegefrauchens, das Katzenmädchen wieder „aufzupäppeln“, scheiterten. Mia starb schließlich an akutem Nierenversagen. Fundkätzchen Mia konnten wir leider nicht mehr retten. Kurz darauf musste ein wild lebender Kater aufgenommen werden, der schwere Verletzungen am Schwanz aufwies. Um ihn zu retten, musste schließlich der blutende Schwanz amputiert werden. Bald darauf konnte der Kater wieder in die Freiheit entlassen werden. Natürlich erhielten wir auch wieder mehrere Anrufe von Katzenbesitzern, die ihre Lieblinge abgeben wollten. Wegen Berufstätigkeit und Überforderung gaben die Besitzer ihre 3-jährige weiße Katze Lu ab. Im Gespräch erfuhren wir noch, dass Lu vor einiger Zeit einen epileptischen Anfall hatte, aber keine Medikamente brauchte. Kaum in der Pflegestelle, hatte sie einen Anfall nach dem anderen, was die Besitzerin „sehr erstaunte“. Beim Tierarzt erfolgten eine Untersuchung und die Einstellung mit entsprechenden Medikamenten. Es wurde alles versucht, die Anfälle zu stoppen, was jedoch nicht gelang, und Lu musste eingeschläfert werden. Ob die Krankheit mit einer der Abgabegründe war? Die ehemalige Besitzerin hüllt sich in Schweigen, wahrscheinlich werden wir es nicht erfahren. Ein kleines, sehr wildes Kätzchen, das eine Mitarbeiterin in ihrem Gelände einfing, zum Kastrieren brachte und wieder springen ließ, machte bald vorsichtige „Annäherungsversuche“ an seiner Futterstelle (siehe Bericht Minerva, S. 6). Wegen der kalten und schneereichen Tage im Januar mussten unsere „Kastrationsdamen“ nicht so oft ausrücken und es gab erstmal eine Pause. Trotzdem konnten in den letzten drei Monaten insgesamt 41 Katzen und 35 Kater eingefangen, zum Kastrieren gebracht und nach der Betreuung wieder ausgesetzt werden. Fortsetzung auf Seite 4
Inhalt 2 Über uns und unsere Arbeit Redaktion Gisela Bloos, Nicole Döringer-Kypke, Esther Görlich Tätigkeitsbericht vom 1. November 2012 bis 31. Januar 2013 4 Nicht nur unsere Tiere suchen ein neues Zuhause ... 5 Jessie – ein armseliges Hundeleben geht zu Ende 6 Kleine Minerva – eine katzige Geschichte 7 Für Hilfe jeglicher Art sind wir dankbar! 8 Racker würde seine Lebensfreude gerne teilen 9 Von unseren „Ehemaligen“ 12 Briefe Glücklich im neuen Zuhause 15 Von unseren Patentieren Mogli sucht liebe Paten Nachrufe 16 Dies und Das Von falschen Hasen, pfeifenden Schweinen und echten Kaninchen 17 In eigener Sache Rot-Grün in Niedersachsen vereinbart Verbesserungen für den Tierschutz Kastrieren statt töten – Hoffnung für Straßenhunde in Rumänien 18 Tierschutz ohne Grenzen Griechenland in der Krise – und die Folgen für die Tiere? 19 Nachwuchs im Alba-Stall Die Katzen von Alalpardo Zum Titelfoto siehe Seite 6 Redaktionsschluss für das nächste Rundschreiben der Tierschutzinitiative Odenwald ist der 1. Juli 2013. Gestaltung, Layout, Druckdaten und Drucküberwachung wurden ehrenamtlich von Roger Schäfer ausgeführt ( www.roger-schaefer.info). Editorial Liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde, Pferdefleisch in der Lasagne (und nicht nur dort), Bio-Eier von geschundenen Kreaturen - das Jahr hat mit traurigen Nachrichten für Mensch und Tier begonnen. Aber wen wundert‘s? Verwunderlich ist doch nur, dass sich zurzeit wieder so viele Verbraucher, Verbände und Politiker erstaunt zeigen! Nur warum? Die Verbraucher wollen doch immer billigere Lebensmittel. Fleisch und Eier sollen doch immer in Mengen zur Verfügung stehen - und das möglichst zu Spottpreisen. Es muss jeder mit sich und seinem Gewissen entscheiden, ob und wie viele Eier und vor allem Fleisch er/sie essen will. Klar ist aber, dass Tiere nur dann artgerecht gehalten und mit hochwertigem Futter versorgt werden können, wenn irgendwer dafür bezahlt. Und das kann doch nur der letzte in der Nahrungskette sein, der Verbraucher. Wenn wir also nicht bereit sind, einen angemessenen Preis für Eier und Fleisch zu bezahlen, bleibt irgendwer dabei auf der Strecke. Das sind als erstes die Tiere und dann wir! Wer nur für Müll bezahlt, bekommt auch Müll. Und das weitere Fazit der Skandale: Diese sind derzeit in aller Munde. Es wird untersucht, geschimpft, nach strengeren Kontrollen gerufen. In einigen Wochen aber ist alles wieder vergessen und damit beim Alten. Das Verbraucher- und Politikergedächtnis ist hier extrem kurz. Oder gab es das nicht schon alles? BSE, dioxin- und erdölhaltiges Tierfutter, Skandale in Massentierhaltung und bei den Tiertransporten. Nach dem Skandal wird auch hier vor dem Skandal sein, außer, wir Verbraucher denken endlich um und kümmern uns darum, woher und wie unsere Lebensmittel zu uns kommen. Und das kostet eben seinen Preis. Wer sich für Tierschutz einsetzen möchte, hat unzählige Möglichkeiten: als Verbraucher, als Pate, durch Spenden oder im aktiven Tierschutz. Gerade aktive Beiträge gibt es auf vielfältige Weise. In diesem Heft stellen wir Ihnen einige Möglichkeiten, uns zu unterstützen, vor. Neben dringend benötigten Pflegestellen, Futter- oder Fahrdiensten sind wir auch froh um Hilfen wie Kuchen- oder Sachspenden zu unseren Tombolas, Handarbeiten, das Einsammeln alter Toner oder Handys. Und noch vieles, vieles mehr. Jeder Beitrag ist willkommen und hilft den Tieren! Am 6. Mai finden unsere diesjährigen Jahreshauptversammlungen statt. Diejenige der Tierschutzinitiative ohne Grenzen beginnt um 18.00 Uhr, diejenige der Tierschutzinitiative Odenwald um 19.00 Uhr. Für Letztere finden Sie die Einladung als Beilage in diesem Heft. Die Mitglieder der TOG erhalten ihre Einladung wenn möglich per E-Mail. Über eine rege Beteiligung würden wir uns sehr freuen! Nun danke ich Ihnen für jeden Beitrag, den Sie für die Tiere leisten! Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein wunderschönes Osterfest! Ihre Nicole Döringer-Kypke, 1. Vorsitzende Tierschutzinitiative Odenwald e.V. Tierschutzinitiative ohne Grenzen e.V. Internet: www.tsi-odenwald.de www.tsi-ohne-grenzen.de eMail: info@tsi-odenwald.de info@tsi-ohne-grenzen.de Spendenkonten: Sparkasse Odenwaldkreis Sparkasse Starkenburg Konto-Nr. 41624, BLZ 508 519 52 Konto-Nr. 4111689, BLZ 509 514 69 1. Vorsitzende: Nicole Döringer-Kypke, Telefon 0700 0410-5555* Postanschrift: Tierschutzinitiative Odenwald e. V., c/o Esther Görlich, Forststr. 31, 64658 Fürth Telefon 0700 0410-6666*, Fax 0700 0410-7777* *Festnetzpreis max. 12,4 Ct./Min., Mobilfunktarife abweichend 3
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Seite 7 und 8: Über uns und unsere Arbeit Für Hi
Seite 9 und 10: Von unseren „Ehemaligen“ Glück
Seite 11 und 12: Von unseren „Ehemaligen“ Willia
Seite 13 und 14: Von unseren „Ehemaligen“ Liebe
Seite 15 und 16: Von unseren Patentieren Mogli sucht
Seite 17 und 18: Dies und Das In eigener Sache Einzu
Seite 19 und 20: Tierschutz ohne Grenzen Der Schäfe

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