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aktuell<br />
bildungsinfrasTrukTur<br />
Sachsen hat die besten<br />
Voraussetzungen<br />
bildung. Schüler in Sachsen haben die besten Möglichkeiten.<br />
Personaler beklagen schon<br />
länger die schlechte Vorbildung<br />
ihrer Azubis. In welchen<br />
Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn sich die besten<br />
Bildungschancen bieten, zeigt<br />
nun eine Studie <strong>de</strong>s Instituts<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaft Köln.<br />
Sachsen ist danach top, Schleswig-Holstein<br />
liegt ganz hinten.<br />
Der „Bildungsmonitor 2012“,<br />
<strong>de</strong>r im Auftrag <strong>de</strong>r Initiative<br />
Neue Soziale Marktwirtschaft<br />
erstellt wur<strong>de</strong>, stellt das Län<strong>de</strong>r-Ranking<br />
anhand eines<br />
Punktesystems mit 110 Indikatoren<br />
auf. Im Kern fragt die Studie,<br />
inwieweit ein Land die Bildungsinfrastruktur<br />
verbessert<br />
hat, die Chancen auf Teilhabe<br />
sichert und Wachstumskräfte<br />
auf diesem Feld stärken kann.<br />
Platz zwei hinter Sachsen<br />
belegt Thüringen vor Ba<strong>de</strong>n-<br />
Württemberg und Bayern. Bremen<br />
verbessert sich in <strong>de</strong>r Liste<br />
<strong>de</strong>r Forscher gegenüber <strong>de</strong>m<br />
vergangenen Jahr um einen<br />
Platz auf Rang fünf. Das bisherige<br />
Schlusslicht Berlin rückt<br />
einen Platz auf und gibt die rote<br />
Laterne an <strong>de</strong>n bisherigen Vorletzten<br />
Schleswig-Holstein ab.<br />
Ein weiteres Ergebnis: Jugend-<br />
10 wirtschaft+weiterbildung 10_2012<br />
liche mit Migrationshintergrund<br />
hätten wegen stärkerer<br />
Beteiligung an frühkindlicher<br />
Bildung ihren Rückstand reduziert.<br />
Der Anteil ausländischer<br />
Schulabgänger ohne Abschluss<br />
an allen Schulabsolventen sank<br />
laut <strong>de</strong>m Report von 20 Prozent<br />
im Jahr 2000 auf rund 13 Prozent<br />
2010. Die Forscher mahnen<br />
aber zugleich: „Schüler aus bildungsfernen<br />
Haushalten o<strong>de</strong>r<br />
aus Migrantenfamilien bleiben<br />
weiterhin hinter <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />
Schülern zurück.“<br />
Die Studienautoren plädierten<br />
eindringlich für eine flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong><br />
Infrastruktur für<br />
Ganztagsbetreuung kleiner<br />
Kin<strong>de</strong>r. Die Wachstumsrate<br />
wür<strong>de</strong> so laut Bildungsmonitor<br />
langfristig um mehr als<br />
0,33 Prozentpunkte steigen.<br />
Das Bruttoinlandsprodukt läge<br />
dann 2050 um 221 Milliar<strong>de</strong>n<br />
Euro höher als ohne Ausbau<br />
<strong>de</strong>r Betreuung. Bildungs- und<br />
Familienpolitik sollten darauf<br />
abzielen. „Für Leistungen wie<br />
das Betreuungsgeld sind diese<br />
Effekte nicht nachweisbar“,<br />
mahnte <strong>de</strong>r Studienleiter, Axel<br />
Plünnecke.<br />
PersonalenTwicklung<br />
Interne Weiterbildung nicht ausreichend<br />
HR-Entschei<strong>de</strong>r haben in einer<br />
internationalen Umfrage <strong>de</strong>n<br />
Weiterbildungsmaßnahmen<br />
in ihren Unternehmen keine<br />
guten Noten gegeben. 80 Prozent<br />
<strong>de</strong>r 769 Befragten geben<br />
an, dass sich ihre Mitarbeiter<br />
heute häufiger und schneller<br />
weiterbil<strong>de</strong>n müssten als noch<br />
vor fünf Jahren. Gleichzeitig<br />
bestehe zwischen Anfor<strong>de</strong>rung<br />
und Realität in <strong>de</strong>r Weiterbildung<br />
eine große Lücke.<br />
Immerhin 40 Prozent <strong>de</strong>r<br />
Umfrageteilnehmer weltweit<br />
sind <strong>de</strong>r Ansicht, ihr Unternehmen<br />
zeige Schwächen, wenn<br />
es darum gehe, <strong>de</strong>n eigenen<br />
führung<br />
Mitarbeitern die richtigen Trainingsmaßnahmen<br />
zukommen<br />
zu lassen. Noch schlechter<br />
sind die Werte in Deutschland.<br />
Unter <strong>de</strong>n 130 befragten <strong>de</strong>utschen<br />
HR-Verantwortlichen<br />
sind sogar 65 Prozent dieser<br />
Ansicht. Die Auftraggeber <strong>de</strong>r<br />
Studie „Agile Learning“, <strong>de</strong>r<br />
Talentmanagementanbieter<br />
Lumesse, folgert aus <strong>de</strong>n<br />
Ergebnissen, dass es HR-Entschei<strong>de</strong>rn<br />
zusehends schwerer<br />
falle, passen<strong>de</strong> Weiterbildungsangebote<br />
für Mitarbeiter zu<br />
entwickeln. Diese wüssten<br />
in<strong>de</strong>ssen selbst sehr gut, was<br />
ihnen weiterhelfen könne.<br />
Managergehirne ticken<br />
an<strong>de</strong>rs<br />
Treffen Manager mit Personalverantwortung<br />
Entscheidungen, sind bei<br />
ihnen an<strong>de</strong>re Hirnareale aktiv als bei<br />
Nicht-Führungskräften. Festgestellt hat<br />
das eine Forschergruppe um Dr. Svenja<br />
Caspers aus Jülich. In einem Versuchsaufbau,<br />
<strong>de</strong>r die Alltagssituation <strong>de</strong>r<br />
Manager simulieren sollte, zeigte sich,<br />
dass Manager sich unter an<strong>de</strong>rem<br />
<strong>de</strong>utlich schneller entschie<strong>de</strong>n als die<br />
Vergleichsgruppe. Die Aufnahmen <strong>de</strong>s<br />
Magnetresonanztomographen zeigten,<br />
dass bei <strong>de</strong>n Nicht-Managern verschie<strong>de</strong>ne<br />
Hirnareale an <strong>de</strong>r Entscheidungsfindung<br />
beteiligt waren, während bei<br />
<strong>de</strong>n Managern mit Führungsverantwortung<br />
in erster Linie das Hirnareal <strong>de</strong>s<br />
„Nucleus Caudatus“ aktiv war. In dieser<br />
Region wird zum Beispiel Erfahrungswissen<br />
gespeichert und automatisch<br />
aktualisiert. Auf diese Weise arbeitet<br />
das Gehirn effizienter und unterstützt<br />
schnelle Entscheidungen.