Nachhaltigkeitsbericht 2011 - Cemex Deutschland AG
Nachhaltigkeitsbericht 2011 - Cemex Deutschland AG
Nachhaltigkeitsbericht 2011 - Cemex Deutschland AG
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www.cemex.de<br />
<strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
CEMEX <strong>Deutschland</strong>
INHALT<br />
1 ÜBER DIESEN BERICHT 04<br />
2 UNSER UNTERNEHMEN 04<br />
3 UNSERE WERTE 07<br />
4 AUSWIRKUNGEN AUF UNSERE STAKEHOLDER 08<br />
5 UNSERE NACHALTIGKEITSSTRATEGIE 13<br />
6 ÜBERSICHT ZU UNSEREN KOOPERATIONEN 26<br />
7 ZERTIFIZIERUNGEN 27<br />
8 LEISTUNGSKENNZAHLEN UND ZIELE 28<br />
9 GLOSSAR 30<br />
10 WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN 31<br />
KONTAKT<br />
Dr. Esther-Celia Heidbüchel,<br />
Director Sustainability CEMEX <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
Telefon 0211 44701553<br />
E-Mail esther-celia.heidbuechel@cemex.com<br />
IMPRESSUM<br />
CEMEX <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
Theodorstraße 178<br />
40472 Düsseldorf<br />
www.cemex.de<br />
V. i. S. d. P.:<br />
Benedikt Jodocy, Vice President Legal & Sustainability, und<br />
Dr. Esther-Celia Heidbüchel, Director Sustainability<br />
Das Titelbild zeigt das Kieswerk Tönisvorst in Nordrhein-Westfalen.<br />
Gedruckt auf Circle Silk Premium White aus 100 % Altpapier<br />
(FSC Recycled Credit GFA-COC-001203).<br />
UNSERE<br />
NACHHALTIGKEITSZIELE<br />
14 WERTE SCHAFFEN<br />
16 VERANTWORTUNGSVOLLER<br />
UMGANG MIT DER UMWELT<br />
20 EINBINDUNG UNSERER STAKEHOLDER<br />
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,<br />
Nachhaltigkeit – kaum ein Wort wird derzeit so oft verwendet. Von<br />
der Erfahrung bis zum Finanzierungskonzept kann heute alles „nachhaltig“<br />
sein. Wir möchten Ihnen in diesem Bericht vorstellen, was<br />
Nachhaltigkeit für unser Unternehmen bedeutet, welchen Stellenwert<br />
Verantwortung, Werte und Zukunftsfähigkeit für uns haben.<br />
Denn darum geht es doch: Werte zu schaffen und Verantwortung<br />
zu übernehmen. Nachhaltigkeit ist für uns kein Marketinginstrument,<br />
sie ist schlicht eine Notwendigkeit, eine strategische Grundvoraussetzung,<br />
um den Erfolg und damit die Zukunft unseres Unternehmens<br />
langfristig zu sichern:<br />
■ Für und mit unseren Kunden schaffen wir Werte: Mit unseren<br />
Produkten unterstützen wir die Konstruktion von Gebäuden, die<br />
Energie sparen helfen und flexible Nutzungsarten ermöglichen.<br />
VORWORT<br />
■ Als Unternehmen, dessen Wertschöpfungskette mit der Gewinnung<br />
mineralischer Rohstoffe beginnt, sehen wir die Sicherung<br />
und den effizienten Einsatz natürlicher Ressourcen als unsere<br />
Existenzgrundlage. Denn auch Gesteinsvorkommen wie Kies<br />
und Kalkstein sind nicht unerschöpflich vorhanden.<br />
■ Als Teil der energieintensiven Zementindustrie haben wir schon<br />
aus wirtschaftlichen Gründen ein großes Interesse an Energieeinsparungen.<br />
■ Als Arbeitgeber sind wir auf motivierte und qualifizierte Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter angewiesen, die gern und gut für<br />
uns arbeiten. Voraussetzungen dafür sind ein werteorientierter<br />
Umgang miteinander und eine motivierende Führungskultur.<br />
■ Als Betreiber von mehr als 250 Standorten ist es uns ein Anliegen,<br />
ein gutes Verhältnis zu pflegen zu den Gemeinden, in denen<br />
wir tätig sind und die nicht zuletzt auch die Wohnorte unserer<br />
Mitarbeiter sind.<br />
Unser Ziel ist es, eine Balance zu finden zwischen den Bedürfnissen<br />
unserer Stakeholder, unserer Verantwortung für die Umwelt und unseren<br />
unternehmerischen Erfordernissen. Das setzt die Bereitschaft<br />
aller Beteiligten voraus, tragfähige und zukunftsfähige Lösungen zu<br />
finden. Verantwortung zu übernehmen bedeutet für uns, jeden Tag<br />
besser zu werden, unsere Ressourcen effizienter zu nutzen, Prozesse<br />
in Produktion und Logistik intelligent zu optimieren, Emissionen zu<br />
minimieren. Damit uns das gelingt, suchen wir aktiv den Austausch<br />
mit unseren Stakeholdern: Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />
Kunden, Anteilseignern, Nichtregierungsorganisationen, Nachbarn,<br />
Behörden, Gemeindevertretern, Lieferanten.<br />
Wirtschaftlich war <strong>2011</strong> ein erfolgreiches Jahr für die CEMEX<br />
<strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>, wir konnten von der guten Marktentwicklung profitieren.<br />
Der Preisdruck bleibt allerdings weiter eine Herausforderung<br />
für die gesamte Branche. Zugleich stand <strong>2011</strong> für CEMEX weltweit<br />
und für die CEMEX <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> im Zeichen tiefgreifender Veränderungen.<br />
Unser Unternehmen erarbeitete sich in den vergangenen<br />
beiden Jahren in einem sehr offenen Dialog, an dem alle Ebenen<br />
des Unternehmens beteiligt waren, eine neue Unternehmenskultur,<br />
die vor allem gekennzeichnet ist von stärkerer Kundenorientierung.<br />
Heute ist CEMEX ein Unternehmen mit flacheren Hierarchien, mit<br />
weniger Verwaltung, dafür mit größerer unternehmerischer Verantwortung<br />
auf nationaler und lokaler Ebene. Auch diese Neuerungen<br />
sind sämtlich auf Nachhaltigkeit ausgerichtet, sie geben uns eine<br />
wirkungsvolle Struktur, um unserer Verantwortung für unser Unternehmen,<br />
die Umwelt und unsere Stakeholder langfristig gerecht<br />
werden zu können.<br />
Der erste <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> der CEMEX <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> ist eine<br />
Einladung, mit uns in einen offenen Dialog zu treten.<br />
Eric Wittmann<br />
Vorsitzender des Vorstands der CEMEX <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong><br />
3<br />
—
4<br />
—<br />
1 ÜBER DIESEN<br />
BERICHT<br />
Rehbock und Graugänse im Kieswerk Lüttow<br />
GELTUNGSBEREICH<br />
Dieser <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> umfasst sämtliche Unternehmens-<br />
bereiche von CEMEX <strong>Deutschland</strong>: Zement, Mineralische Rohstoffe,<br />
Transportbeton, Betonbauteile, Bauchemie und Logistik. Die berück-<br />
sichtigten Gesellschaften sind die CEMEX <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> und<br />
deren konsolidierte Tochterunternehmen. Berichtszeitraum ist das<br />
Geschäftsjahr <strong>2011</strong>. Der Bericht erscheint alle zwei Jahre.<br />
GRI-ERKLÄRUNG<br />
Dieser Bericht wurde erstellt gemäß dem GRI-G3-Leitfaden, Anwen-<br />
dungsebene A (siehe die Seiten 27 und 31). Er beinhaltet eine aus-<br />
gewogene und angemessene Darstellung der ökonomischen,<br />
ökologischen und sozialen/gesellschaftlichen Leistung unserer<br />
Organisation.<br />
ENTSTEHUNGSPROZESS<br />
Wir wollten sicherstellen, dass wir alle für unser Unternehmen we-<br />
sentlichen Nachhaltigkeitsthemen identifizieren und berücksichtigen.<br />
CEMEX <strong>Deutschland</strong> hat dazu Chancen und Risiken sowie<br />
die Auswirkung von Geschäftstätigkeiten analysiert, um globale<br />
und lokale Schlüsselthemen und Trends zu identifizieren. Hierzu<br />
nahm ein interdisziplinäres Mitarbeiterteam aus unterschiedlichen<br />
Unternehmens- und Produktbereichen eine Wesentlichkeitsanalyse<br />
vor. Im Verlaufe dieser Analyse und in Gesprächen mit unseren<br />
Stakeholdern wurden sowohl die Stärken als auch die Defizite un-<br />
serer Nachhaltigkeitsbemühungen deutlich.<br />
2 UNSER<br />
UNTERNEHMEN<br />
ÜBER CEMEX<br />
Die CEMEX <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> gehört zur CEMEX S.A.B. de C.V., einem<br />
weltweit operierenden Unternehmen mit Hauptsitz in Monterrey,<br />
Mexiko. CEMEX S.A.B. de C.V. ist ein internationales Baustoffunternehmen,<br />
das Kunden auf der ganzen Welt hochwertige Produkte<br />
und zuverlässige Dienstleistungen bietet. 1906 in Mexiko gegründet,<br />
entwickelte sich CEMEX seitdem von einem lokalen Anbieter zu einem<br />
internationalen Branchenführer. Heute ist unser Unternehmen<br />
der zweitgrößte Baustoffhersteller und der größte Transportbeton-<br />
lieferant der Welt.<br />
Über unser Standortnetzwerk produzieren, vertreiben und vermarkten<br />
wir Zement, Transportbeton und mineralische Rohstoffe in über<br />
fünfzig Ländern, mit über einhundert Nationen stehen wir in Geschäftsbeziehung.<br />
Für den weltweiten Konzern erwirtschafteten<br />
rund 47 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter <strong>2011</strong> einen Jahresumsatz<br />
von über 15 Milliarden US-$.<br />
Niederlande<br />
Rheinland Pfalz<br />
Saarland<br />
Frankreich<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Bremen<br />
Schleswig-Holstein<br />
Hessen<br />
Baden-Württemberg<br />
Hamburg<br />
Niedersachsen<br />
Thüringen<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Bayern<br />
Berlin<br />
Brandenburg<br />
Sachsen<br />
Transportbeton<br />
Kies/Sand<br />
Splitt<br />
Zement<br />
Bauchemie<br />
Betonbauteile<br />
ÜBER DIE CEMEX DEUTSCHLAND <strong>AG</strong><br />
Die CEMEX <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> ist eines der drei größten und leistungsstärksten<br />
Baustoffunternehmen in <strong>Deutschland</strong>. Wir verfügen<br />
über ein dichtes Netz moderner Produktionsanlagen, Vertriebs-<br />
und Logistikniederlassungen. Unseren Kunden bieten wir neben<br />
innovativen Produkten auch Services und Gesamtlösungen für ein<br />
wirtschaftliches hochqualitatives Bauen, wie betontechnologische<br />
Beratung, Betonförderung mit Autobetonpumpen und mobile<br />
Betonmischanlagen. Für die Auslieferung unserer Produkte steht<br />
uns eine Flotte von rund 1000 eigenen und vertragsgebundenen<br />
Transportbetonmischern, Silofahrzeugen und LKW zur Verfügung.<br />
Im Zentrum unserer wirtschaftlichen Unternehmensstrategie stehen<br />
die konsequente Kundenausrichtung und die geschäftsfeldübergreifende<br />
Ausschöpfung von Verbundvorteilen. Das bestmögliche<br />
Leistungspaket für unsere Kunden und wettbewerbsfähige Kosten<br />
sind der Leitfaden für unser unternehmerisches Handeln zur Steigerung<br />
von Ertragskraft und Unternehmenswert sowie zur Sicherung<br />
der Arbeitsplätze. <strong>2011</strong> erwirtschafteten wir einen Umsatz von<br />
913 Millionen Euro. <strong>2011</strong> war die CEMEX <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> Arbeitgeber<br />
von etwa 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Einer der<br />
Grundsätze unserer Einkaufspolitik ist, dass wir, wenn wirtschaftlich<br />
und technisch umsetzbar, lokale Lieferanten bevorzugen – so<br />
leisten wir einen weiteren Beitrag zur wirtschaftlichen Infrastruktur<br />
unserer Gemeinden.<br />
President<br />
CEMEX South<br />
America and<br />
the Caribbean<br />
President<br />
CEMEX<br />
Asia<br />
Chairman of<br />
CEMEX Latin<br />
American Advisory<br />
Board<br />
and Advisor<br />
to the CEO on<br />
Institutional<br />
Relations<br />
VP Materials<br />
Liegenschaften, Genehmi-<br />
gungen, Umweltschutz<br />
Executive VP<br />
of Finance<br />
and<br />
Administration<br />
Executive<br />
VP of<br />
Organization<br />
and HR<br />
Regional Sustainability<br />
Coordinators<br />
Sustainability Working Group<br />
(Sustainability Coordinators +<br />
Sustainability Experts)<br />
VP Cement<br />
Operation &<br />
Technology<br />
Northern<br />
Europe<br />
VP Human<br />
Resources<br />
Germany &<br />
Northern<br />
Europe<br />
Chairman of the Board and<br />
Chief Executive Officer<br />
President<br />
CEMEX<br />
Northern<br />
Europe<br />
Country President<br />
Germany<br />
VP Legal &<br />
Sustainability<br />
President<br />
CEMEX<br />
Mediterranean<br />
President<br />
CEMEX<br />
Mexico<br />
Corporate<br />
Energy & Sustainability<br />
VP Commercial<br />
& Logistics<br />
Legal Sustainability Environment<br />
VP Strategic<br />
Planning<br />
Executive<br />
Advisor to the<br />
Chairman and<br />
CEO<br />
Blick in eine Zementmühle<br />
ORGANISATIONSSTRUKTUR<br />
Auf weltweiter Ebene unterteilt sich CEMEX in sechs Regionen. Die<br />
CEMEX <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> gehört organisatorisch zu CEMEX Nordeuropa.<br />
Das Thema Nachhaltigkeit ist auf Konzernebene beim President<br />
Northern Europe angesiedelt und wird von ihm zusammen mit<br />
der Stabsstelle des Vice President Energy & Sustainability für den<br />
Gesamtkonzern abgestimmt. Zudem gibt es in jeder Region einen<br />
Verantwortlichen für die Nachhaltigkeitskoordination. Die Koordinatoren<br />
arbeiten außerdem in unserer Sustainability Working Group<br />
eng zusammen mit verschiedenen multidisziplinären Nachhaltigkeitsexperten,<br />
um den Nachhaltigkeitsprozess in den einzelnen Regionen<br />
und Ländern zu verfolgen und um Handlungsempfehlungen<br />
auszusprechen. In <strong>Deutschland</strong> berichten die Bereiche Sustainability<br />
und Environment an unseren Vice President Legal & Sustainability.<br />
UNSERE STANDORTE WELTWEITE NACHHALTIGKEITSORGANISATION<br />
Executive VP<br />
of Strategic<br />
Planning and<br />
New Business<br />
Development<br />
President<br />
CEMEX<br />
USA<br />
5<br />
—
6<br />
—<br />
MINERALISCHE ROHSTOFFE FÜR NATÜRLICHES BAUEN<br />
In unseren Kieswerken und Steinbrüchen gewinnen wir mineralische<br />
Rohstoffe und bereiten sie je nach Kundenanforderung auf.<br />
Unsere Kiese, Sande, Splitte sowie Kalkstein und verschiedene<br />
Spezialprodukte bilden die Grundlage für dauerhaftes, natürliches<br />
Bauen im Hoch-, Tief-, Straßen- und Wasserbau. Sie kommen unter<br />
anderem bei der Herstellung von Transportbeton, Betonbauteilen,<br />
Mörtel und Glas zum Einsatz.<br />
ZEMENT, DAS UNVERZICHTBARE BINDEMITTEL<br />
Unsere hochwertigen Zemente dienen als Bindemittel für Transport-<br />
und Baustellenbeton oder Beton zur Produktion von Betonbauteilen.<br />
Auch in Putzen, in Werkfrischmörtel und Estrichen kommen sie zum<br />
Einsatz. Zement wird in einem aufwändigen und energieintensiven<br />
Verfahren aus großteils in unseren eigenen Gewinnungsstätten<br />
geförderten Rohmaterialien wie Kalkstein, Ton oder Kalkmergel hergestellt.<br />
Er hat die Eigenschaft, in Verbindung mit Wasser steinartig<br />
hart zu werden. Wir stellen Portland-Komposit- und Hochofen-<br />
zemente für eine Vielzahl von Anwendungen her.<br />
UNSERE<br />
WICHTIGSTEN<br />
PRODUKTE<br />
Kieswerk/<br />
Steinbruch<br />
Kalksteinbruch<br />
Bauchemie<br />
Kalkstein<br />
Zementmahlhilfen<br />
Betonzusatzmittel<br />
Kies/Sand/Split<br />
Zementwerk<br />
Zement<br />
TRANSPORTBETON, DER KÜNSTLICHE STEIN<br />
Wir produzieren alle Sorten von Normalbeton, daneben Betone für<br />
spezielle Anforderungen und Hochleistungsbetone wie hochfeste,<br />
leicht- und selbstverdichtende Betone, Stahlfaser- und Leichtbetone,<br />
Betone für Sichtflächen und für den Straßenbau, Betone mit hohem<br />
Wassereindringwiderstand und mit erhöhtem Säurewiderstand.<br />
MIT BETONBAUTEILEN SCHNELL UND INDIVIDUELL BAUEN<br />
In unseren Betonfertigteilwerken stellen wir individuell nach Kundenwunsch<br />
bemessene Stahlbetonfertigteile her, wie energiesparende<br />
Thermowände, Elementdecken, Leichtbeton- und Massivdecken,<br />
Doppelwandelemente, Massivwände, Leichtbetonwände,<br />
Massivdächer und Sonderfertigteile wie Treppen und Balkontassen.<br />
ZUSATZMITTEL FÜR INNOVATIVE LÖSUNGEN<br />
Unsere bauchemischen Zusatzmittel – zum Beispiel Betonverflüssiger<br />
und -verzögerer, Fließmittel, Luftporenbildner und Erhärtungsbeschleuniger<br />
– können die reaktive Eigenschaft des Betonabbindungsprozesses<br />
ganz nach Wunsch verändern. Wir bieten auch Zementmahlhilfen<br />
an sowie spezielle Produkte für Mörtel und Estrich.<br />
Mineralische Rohstoffe, Zement, Transportbeton, Betonbauteile, Bauchemie<br />
UNSERE WERTSCHÖPFUNGSKETTE<br />
Transportbetonwerk<br />
Betonfertigteilwerk<br />
Transportbeton<br />
Betonfertigteile<br />
Betonpumpe<br />
Kunde<br />
3 UNSERE WERTE<br />
GEMEINSAM AUF DEM RICHTIGEN WEG<br />
■ Zusammenarbeit: Wir arbeiten mit anderen zusammen im<br />
gemeinsamen Streben nach hervorragenden Leistungen. Eine<br />
vertrauensvolle Zusammenarbeit ist der Kern unserer Beziehungen.<br />
Wir arbeiten mit Kunden, Kollegen, Lieferanten und weiteren<br />
Partnern zusammen, um auch in Zukunft bleibende Werte zu<br />
schaffen.<br />
■ Integrität: Wir handeln stets ehrlich und verantwortungsbewusst<br />
und behandeln unsere Mitmenschen mit Respekt.<br />
■ Führende Rolle: Wir übernehmen eine Vorreiterrolle – nicht nur<br />
in der Baustoffbranche, sondern in allen unseren Beziehungen.<br />
Wir sind ein Unternehmen mit einer klaren, tragfähigen Zukunftsvision,<br />
die auf Nachhaltigkeit, Leistung und Innovation basiert.<br />
Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
ist der Kern unserer Beziehung zu<br />
unseren Stakeholdern.<br />
DER ETHIKKODEX VON CEMEX<br />
Als weltweit tätiges Unternehmen steht CEMEX heute vor größeren<br />
Herausforderungen als je zuvor. Unsere Stakeholder erwarten von<br />
uns zu Recht ein einwandfreies Verhalten, wo auch immer wir aktiv<br />
sind. Unser im Jahr 2006 verabschiedeter Ethik- und Verhaltenskodex<br />
gibt Richtlinien vor, die für alle Beschäftigten weltweit verbindlich<br />
sind. Wir wollen eine Unternehmenskultur, die auf gemeinsamen<br />
Werten und ethischen Grundlagen beruht.<br />
Der Kodex regelt unser Verhalten im täglichen Geschäftsverkehr<br />
ebenso wie unseren kollegialen Umgang miteinander. Ein besonderes<br />
Augenmerk wird auf die Verhinderung von Korruption und die<br />
Einhaltung aller kartellrechtlichen Vorschriften gelegt. Vorfälle und<br />
Meldungen werden vertraulich behandelt und im Ethikkomitee<br />
untersucht. Bei begründetem Verdacht schlägt das Komitee geeignete<br />
Maßnahmen vor. Es ist besetzt mit Vertretern der Arbeitgeber-<br />
und der Arbeitnehmerseite.<br />
ETHOS – unsere Ethikinitiative<br />
Ein Kodex ist nur wirksam, wenn er umgesetzt wird. Dazu gibt<br />
es bei CEMEX die Konzerninitiative ETHOS. Sie beinhaltet eine<br />
verbindliche Orientierung bei Fragen zu Geschäftspraktiken,<br />
Leistungserfüllung und Führungsverhalten durch Richtlinien.<br />
ETHOS bietet Rat, Hilfestellung und Fortbildungsveranstaltungen<br />
zum Ethikkodex, zu korrektem Verhalten und zur Verhinderung<br />
von Korruption. Für externe Betroffene gibt es eine telefonische<br />
Kontaktmöglichkeit sowie ein Internetformular für vertrauliche<br />
Fragen und zur Meldung von Verstößen.<br />
7<br />
—
8<br />
—<br />
4 AUSWIRKUNGEN AUF<br />
UNSERE STAKEHOLDER<br />
EINGRIFFE IN DIE NATUR – ABER MIT BEDACHT<br />
Mit der Gewinnung von mineralischen Rohstoffen sind immer Eingriffe<br />
in die Umwelt verbunden. Doch die müssen nicht unbedingt<br />
zum Nachteil der Natur sein. Schon mehrfach wurden unsere Werke<br />
mit Umweltpreisen ausgezeichnet: Unsere vorbildlichen Rekultivierungskonzepte<br />
haben wertvolle Rückzugsräume für bedrohte<br />
Tiere und Pflanzen geschaffen, und das zum Teil schon während der<br />
aktiven Gewinnung. Bevor ein neues Kies- oder Splittwerk errichtet<br />
wird, nehmen wir geologische Erkundungsbohrungen vor, um die<br />
Lagerstätte gründlich zu untersuchen. Von den ersten Planungen bis<br />
zum Abschluss der Gewinnung beachten und berücksichtigen wir<br />
alle gesetzlichen und ökologischen Aspekte.<br />
ENERGIEINTENSIVE PRODUKTION<br />
Die Herstellung von Zementen ist bedingt durch die Herstellung von<br />
Portlandzementklinker sehr energieintensiv. Klinker ist ein graues<br />
körniges Zwischenprodukt, das wir durch Brennen des Rohmaterials<br />
bei rund 1450 °C im Drehrohrofen herstellen. Für diesen Produktionsschritt<br />
werden große Brennstoffmengen benötigt. Deshalb nut-<br />
zen wir moderne energieoptimierte Verfahrenstechniken und bemühen<br />
uns, einen möglichst hohen Anteil an Primärbrennstoffen wie<br />
Stein- oder Braunkohle durch alternative Brennstoffe zu ersetzen.<br />
So schonen wir natürliche Ressourcen, führen Abfälle einer sinnvollen<br />
Verwertung zu, mindern zugleich die CO 2 -Emissionen und erzielen<br />
oft noch einen wirtschaftlichen Vorteil, weil die Energiekosten<br />
bei den alternativen Brennstoffen zumeist geringer sind.<br />
Nur etwa ein Drittel des emittierten CO 2 entfällt auf die Brennstoffe,<br />
ganze zwei Drittel entstehen bei einem chemischen Prozess: der<br />
Entsäuerung unserer wichtigsten Rohstoffkomponente Kalkstein.<br />
Für die Reduktion dieser CO 2 -Emissionen ist es daher unser Ziel, den<br />
Einsatz von Klinker in unserem Prozess generell zu reduzieren und<br />
somit den Anteil unserer Produktion von Hochofen- und Portland-<br />
Kompositzementen zu erhöhen. Schon heute haben wir in unseren<br />
Werken in Beckum, Dortmund und Duisburg einen sehr niedrigen<br />
Klinkereinsatz pro Tonne Zement und somit deutlich abgesenkte<br />
CO 2 -Emissionen. Auch an unserem Standort Rüdersdorf stellen wir<br />
vermehrt hüttensandhaltige Zemente her.<br />
MINDERUNG VON BELASTUNGEN<br />
Durch unsere Produktion werden auch Emissionen wie Staub, Lärm<br />
und Vibrationen hervorgerufen. Wir legen großen Wert auf die Mini-<br />
mierung dieser Umwelteinwirkungen, berücksichtigen dies schon<br />
bei der Planung von Anlagen und investieren kontinuierlich in<br />
modernste Technologien. So betreiben wir insgesamt mehrere<br />
hundert hocheffektive Filteranlagen, um Staubbelastungen in<br />
der Umgebung unserer Werke zu vermeiden.<br />
Häufig hausen wir unsere Anlagen ein, um Lärm zu reduzieren,<br />
stellen Maschinen auf Schwingungsisolatoren, führen Produktionswasser<br />
im Kreislauf oder nutzen in den Steinbrüchen Spezialbagger<br />
mit Reißtechnik für einen sprengstofffreien Abbau. Bei nicht<br />
vermeidbaren Sprengungen kontrollieren wir kontinuierlich mittels<br />
Sprengtagebuch und Erschütterungsausbreitungsmessungen, ob<br />
wir die zum Schutz der Anlieger vorgegebenen Grenzwerte für<br />
Erschütterungen und Schwingungen einhalten.<br />
Unser Ziel ist es, eine Balance zu<br />
finden zwischen den Bedürfnissen<br />
unserer Stakeholder, unserer<br />
Verantwortung für die Umwelt und<br />
unseren unternehmerischen<br />
Erfordernissen.<br />
HOHES, ABER EFFIZIENZOPTIMIERTES TRANSPORT-<br />
AUFKOMMEN<br />
Unser Geschäftsbetrieb bringt ein hohes Verkehrsaufkommen mit<br />
sich, die Transporte zu unseren Betrieben und zu unseren Kunden<br />
führen zu Lärm- und Staubbelastungen durch unsere Fahrzeuge.<br />
Um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, steuern<br />
wir unsere Transportbetonmischer, Sattelzüge und Silozüge mit<br />
einem satellitengestützten Dispositionssystem über die kürzesten<br />
und für die Gemeinden verträglichsten Strecken. Nachtfahrten<br />
werden nur in Ausnahmefällen angesetzt. Mit Hilfe von Navigationsgeräten<br />
und Telematik erzielen wir eine Tourenoptimierung, die<br />
wiederum zur Einsparung von Kraftstoff beiträgt. Um den CO 2 -Ausstoß<br />
zu reduzieren, stellen wir derzeit unsere Flotte komplett auf<br />
Fahrzeuge der geringsten Schadstoffklasse um (Euro-5-Abgasorm).<br />
Wir sparen Diesel, beispielsweise durch ECO-Training für unsere<br />
Fahrerinnen und Fahrer. Wo immer möglich, verlagern wir Transporte<br />
von der Straße auf das Schiff oder auf die Schiene. Weiterhin<br />
verwenden wir geräusch- und energieoptimierte Reifen.<br />
Lärmmessung im Zementwerk Beckum<br />
Uferschwalbenbrutröhren in einer eigens angelegten Steilwand im Kieswerk<br />
Schiffsverladestelle des Kieswerks Parey<br />
9<br />
—
10<br />
—<br />
UNSER<br />
GESCHÄFTSUMFELD<br />
ALLGEMEIN<br />
Unser Unternehmen steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen,<br />
die sich aus dem Spannungsfeld zwischen den Anforderungen<br />
unserer Stakeholder, Veränderungen und Entwicklungen der<br />
nationalen und internationalen Rahmenbedingungen und unseren<br />
Interessen als Wirtschaftsunternehmen ergeben.<br />
Als Teil eines internationalen Konzerns ist das Risikomanagement-<br />
System von CEMEX <strong>Deutschland</strong> durch internationale und lokale<br />
Anforderungen geprägt. Der Kontrollumfang im Rahmen der<br />
internationalen Bestimmungen wird maßgeblich von der CEMEX-<br />
Konzernzentrale vorgegeben. Strategische Risiken werden kontinuierlich<br />
identifiziert, analysiert, bewertet und anhand von Frühwarn-<br />
indikatoren ständig beobachtet.<br />
AUSWIRKUNGEN DES KLIMAWANDELS AUF UNSER<br />
GESCHÄFT<br />
Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels für unser<br />
Unternehmen können erheblich sein.<br />
■ Einerseits kann davon ausgegangen werden, dass durch den<br />
Klimawandel veränderte und höhere Anforderungen an die<br />
Widerstandsfähigkeit von Bauwerken gestellt werden. Es ist damit<br />
zu rechnen, dass der Bedarf an Schutzbauwerken beispielsweise<br />
für den Hochwasserschutz steigt und dass die Energiewende<br />
zahlreiche Infrastrukturmaßnahmen wie Energietrassen und<br />
Speicherkraftwerke notwendig macht. CEMEX bietet hierfür bes-<br />
tens geeignete Baustoffe und bauliche Lösungen an. Deshalb können<br />
wir mit einer Weiterentwicklung unseres Geschäfts rechnen.<br />
■ Andererseits ist der Zementherstellungsprozess eine bedeutende<br />
CO 2 -Quelle, auch die klimarelevanten Gase NO X werden emittiert.<br />
Im Zuge der Anforderungen an den Klimaschutz kann hier ein<br />
erhöhter Druck zur Minderung dieser Emissionen erwartet<br />
werden. Die Zementwerke von CEMEX <strong>Deutschland</strong> haben dieses<br />
Problem bereits vor mehreren Jahren aufgegriffen und entsprechen<br />
bereits jetzt ausnahmslos den Anforderungen an die „beste<br />
verfügbare Technik“ (best available technique, BAT).<br />
MINERALISCHE ROHSTOFFE<br />
■ Die Einführung eines Wasserentnahmeentgelts auf Länderebene<br />
birgt die Gefahr ungleicher Wettbewerbsbedingungen.<br />
■ Immer öfter findet die Rohstoffgewinnung in der Regionalplanung<br />
keine Berücksichtigung, wenn andere Nutzungen ausge-<br />
wiesen sind: In <strong>Deutschland</strong> fehlt ein Rohstoffsicherungsgesetz.<br />
Derzeit geschieht die auch volkswirtschaftlich bedeutsame<br />
Sicherung von Rohstoffvorkommen nur über die Raumordnung<br />
– im Gegensatz beispielsweise zum Natur-, Hochwasser- und<br />
Trinkwasserschutz. Hierbei erfolgt die Abwägung der Nutzungs-<br />
ansprüche an den Raum. Die Sicherung von Abbauflächen ist für<br />
uns von existenzieller Bedeutung. Wir suchen daher frühzeitig<br />
den Dialog mit Behörden und Anwohnern, um tragfähige Lösun-<br />
gen zu finden.<br />
ZEMENT<br />
■ Zemente unterliegen heute einer komplexeren und globaleren<br />
Betrachtung, die Anforderungen an die Produkte und den Herstellungsprozess<br />
steigen. Zu beachten sind vor allem Rohstoff-<br />
und Energieeffizienz, CO 2 -Management, Emissionsminderung<br />
und -monitoring. Durch kontinuierliche Beobachtung der Entwicklungen<br />
und entsprechende Optimierung unserer Produkte<br />
und Technologien sind wir diesen Anforderungen immer einen<br />
Schritt voraus.<br />
■ Der CO 2 -Emissionshandel und die damit verbundenen häufigen<br />
und oft unklaren Veränderungen der Richtlinien bringen für die<br />
energieintensiven Industrien Planungsunsicherheit und erhebliche<br />
finanzielle Risiken mit sich. Verschärfte gesetzliche Forderungen,<br />
die andere Umweltressorts betreffen (IED, Verordnung über<br />
Grundwasser, Ersatzbaustoffe und Bodenschutz), erschweren Be-<br />
triebsabläufe, führen zu Zusatzkosten. Diesem Risiko begegnen<br />
wir mit sorgfältiger Planung und Optimierung unserer Produktion.<br />
■ In großen Teilen der Bevölkerung sinkt die Akzeptanz von Indus-<br />
trieansiedlungen. Wir reagieren auf die Bedenken unserer Nachbarn<br />
mit transparenter Information und offenem Dialog.<br />
■ Zemente nach EN 197 bzw. DIN 1164 sind nach wie vor eine<br />
Grundvoraussetzung für wirtschaftliches Bauen und die Basis für<br />
Bauwerke mit einer hohen Dauerhaftigkeit.<br />
■ Zement wird neben natürlicher und rezyklierter Gesteinskörnung<br />
langfristig weiterhin ein essenzieller Bestandteil von schweren<br />
Baustoffen wie Betonen höchster Qualität bleiben.<br />
Die neue Strelasundbrücke<br />
nach Rügen<br />
TRANSPORTBETON<br />
■ Durch eine sinkende Investitionsbereitschaft der Industrie könnte<br />
sich die Baukonjunktur im Nichtwohnbau abschwächen. Dagegen<br />
steigen die Chancen auf eine Festigung der positiven Baukonjunktur<br />
im Wohnungsbau deutlich, da insbesondere private<br />
Bauherren weiterhin in dauerhafte Sachwerte investieren werden.<br />
■ Transportbeton eröffnet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten,<br />
da er sich vor Ort auf der Baustelle wunschgemäß anpassen und<br />
verwenden lässt.<br />
■ Steigende Ansprüche an Schallschutz und Energieeffizienz von<br />
Gebäuden werden durch unsere Betone bereits heute hervorragend<br />
erfüllt.<br />
BAUCHEMIE<br />
■ Unsere Zusatzmittelproduktion benötigt keine thermischen oder<br />
reaktiven Prozesse und hat daher nicht die Emissionsrisiken der<br />
chemischen Industrie.<br />
■ Der Belastung der lokalen Infrastruktur durch an- und abfließenden<br />
LKW-Verkehr begegnet unsere Prozesssteuerung, indem sie<br />
den Verkehr kanalisiert und über die Woche verteilt. Der Anteil<br />
von Gefahrguttransporten beträgt weniger als 1 %.<br />
■ Innovative Zusatzmittel werden verstärkt vom Markt nachgefragt.<br />
In Zusammenarbeit mit unserem konzerneigenen Schweizer<br />
Forschungszentrum entwickeln wir kontinuierlich neue Produkte.<br />
© Karl-Heinz Gottschalk/pixelio.de<br />
11<br />
—
12<br />
—<br />
BETONBAUTEILE<br />
■ Schon heute gibt es einen Fachkräftemangel. Wir bieten gut<br />
eingerichtete Arbeitsplätze nach modernsten Industriestandards.<br />
Die industrielle Vorproduktion wird zunehmend an Bedeutung<br />
gewinnen.<br />
■ Die schnelle Herstellung von Wohnraum mit Betonbauteilen<br />
bietet eine Lösung für die Herausforderungen des drohenden<br />
Wohnungsmangels in den Städten.<br />
■ Wohn-, Geschäfts- und Industriegebäude könnten in Zukunft<br />
Sonnenwärme speichern und als Solarkraftwerke dienen – Beton-<br />
bauteile machen das möglich. Überschüssige Wärmeenergie<br />
wird im Sommer gespeichert und zur Klimatisierung verwendet.<br />
Absorber machen diese gespeicherte Wärme im Winter nutzbar<br />
und sorgen für ein behagliches Wohnklima.<br />
■ Ein Hauptrisiko liegt im Schwerlasttransport der fertigen Bauteile<br />
im normalen Verkehr, was ein steigender Kostenfaktor ist. Das<br />
liegt nicht nur an steigenden Treibstoffkosten, sondern auch<br />
an wachsenden Stauaufkommen. Dem damit verbundenen<br />
erhöhten Risiko für eine pünktliche Auslieferung begegnen wir<br />
mit sorgfältigster Lieferplanung.<br />
LOGISTIK<br />
■ Der Infrastrukturausbau (Bahn, Wasser, Straße) hält nicht mit dem<br />
steigenden Bedarf an Transportvolumen Schritt. Dadurch wird es<br />
jährlich schwieriger, die Dienstleistung bedarfsgerecht mit den<br />
bestehenden Ressourcen auszuführen. Mittels modernster Telematiksysteme<br />
sind wir dennoch in der Lage, unsere Leistungen<br />
zuverlässig zu erbringen.<br />
■ Schon heute ist die Personalstruktur sehr ungünstig, es herrscht<br />
akuter Nachwuchsmangel. Dem begegnen wir durch eine eigene<br />
bedarfsgerechte Ausbildung junger Menschen. Wir bieten attraktive<br />
Arbeitsplätze, da wir höchsten Wert auf die Gesundheit und<br />
Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter legen.<br />
UNSERE MAN<strong>AG</strong>EMENTSySTEME UND<br />
ZERTIFIZIERUNGEN<br />
Um einen effizienten, sicheren und transparenten Geschäftsbetrieb<br />
sicherzustellen und Verbesserungspotenziale erkennen zu<br />
können, verfügen unsere Werke über spezifische Managementsysteme<br />
und Zertifizierungen.<br />
■ Gemäß unserer Umweltverfahrensanweisung werden<br />
umweltrelevante Vorfälle wöchentlich an die Abteilung<br />
Umweltschutz gemeldet und monatlich in den Führungsgremien<br />
thematisiert; dort werden auch die Gegenmaß-<br />
nahmen verabschiedet.<br />
■ Das CEMEX-Umwelt- und -Rekultivierungszertifikat umfasst<br />
ein jährliches internes Umweltaudit aller Werke im Unter-<br />
nehmensbereich Mineralische Rohstoffe.<br />
■ Für alle Gewinnungsstandorte erstellen wir eine Rohstoff-<br />
bilanz.<br />
■ Für die Werke des Bereichs Mineralische Rohstoffe streben<br />
wir eine Zertifizierung nach ISO 50001 (Energiemanagementsystem)<br />
an.<br />
■ Die Qualitätszertifikate unseres Bereichs Betonbauteile<br />
umfassen HiQ Syspro, CSTBat und CE.<br />
■ Im Bereich Transportbeton stellt die Werksproduktionskontrolle<br />
(WPK) die Einhaltung der Norm sicher und führt ein<br />
WPK-Handbuch. Zertifizierte Institutionen wie der Bau-<br />
Überwachungsverein e. V. (BÜV) leisten die unabhängige<br />
baustofftechnische Überwachung unserer WPK.<br />
■ Mittels unseres Handbuchs „Excellence in Basics“ haben<br />
wir einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess für den<br />
Bereich Transportbeton eingeführt.<br />
■ Alle Zementwerke sind zertifiziert nach der internationalen<br />
Umweltmanagementnorm DIN EN ISO 14001 und haben<br />
ein Qualitätsmanagement nach EN ISO 9001 eingeführt. Die<br />
Werke Beckum und Rüdersdorf sind darüber hinaus zertifiziert<br />
nach der Öko-Auditverordnung EMAS, einem europaweiten<br />
System für Umweltmanagement und Umwelt-<br />
betriebsprüfung.<br />
■ Zudem haben alle Zementwerke <strong>2011</strong> ein zertifiziertes Energiemanagementsystem<br />
nach DIN EN 16001:2009 eingeführt.<br />
■ Im Bereich Bauchemie verfügt unser Unternehmen über<br />
ein voll aufgestelltes Qualitätsmanagement, das wir 2012<br />
zertifizieren lassen.<br />
■ Die Bauchemie wird mehrmals im Jahr auditiert und kann<br />
Produktzertifizierungen durch verschiedene europäische<br />
Gremien nachweisen (KOMO, Marque NF, CE).<br />
■ Unser Bereich Logistik ist seit 2008 zertifiziert gemäß DIN<br />
EN ISO 9001 und DIN EN ISO 14001. Seit <strong>2011</strong> verfügt er<br />
über ein zertifiziertes integriertes Managementsystem<br />
gemäß DIN EN ISO 9001 (Qualität), gemäß DIN EN ISO 14001<br />
(Umwelt) und gemäß OHSAS 18001 (Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement).<br />
Das Zementwerk in Rüdersdorf bei Berlin<br />
5 UNSERE<br />
NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE<br />
DREI ZIELE UND SECHS PRIORITÄTEN<br />
Um das weite Feld der Nachhaltigkeit mit Erfolg bearbeiten zu können, konzentrieren<br />
wir uns bei CEMEX <strong>Deutschland</strong> auf drei wesentliche Ziele, die wir<br />
in sechs Prioritäten einteilen. Die sechs Prioritäten übersetzen sich in konkrete<br />
Zielvorgaben und unternehmensweite Projekte in allen Bereichen unserer Wertschöpfungskette.<br />
CEMEX verfolgt an allen Standorten weltweit dieselbe Nachhaltigkeitsstrategie,<br />
die Prioritäten sind länderspezifisch angepasst.<br />
1. Werte<br />
schaffen<br />
ZIELE PRIORITäTEN<br />
2. Verantwortungsvoller<br />
Umgang mit<br />
der Umwelt<br />
3. Einbindung<br />
unserer Stakeholder<br />
VERANTWORTUNGSVOLLER UMGANG<br />
MIT DER UMWELT<br />
NACHHALTGKEIT<br />
BEI CEMEX<br />
EINBINDUNG UNSERER STAKEHOLDER<br />
1. Führende Rolle im nachhaltigen Bauen<br />
Wir wollen nicht nur durch optimierte Produktionsprozesse einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten.<br />
Vielmehr legen wir Wert auf die Betrachtung eines Bauwerks über den gesamten Lebenszyklus hinweg, wobei auch die<br />
Dauerhaftigkeit und die Energieeffizienz unserer Endprodukte immer mehr in den Vordergrund treten. Zertifizierungssysteme<br />
für nachhaltiges Bauen gewinnen für uns zunehmend an Bedeutung. Unser breites Portfolio an intelligenten<br />
Produkten und Dienstleistungen leistet einen wichtigen Beitrag zur Erlangung von nachhaltigen Gebäudezertifikaten<br />
wie DGNB, BNB und LEED.<br />
2. Weiterentwicklung unserer CO 2 -Strategie<br />
Da bei der Produktion von Portlandzementklinker erhebliche Mengen an CO 2 freigesetzt werden, gilt der Reduzierung<br />
des CO 2 -Fußabdrucks unsere besondere Aufmerksamkeit. Wir konzentrieren uns auf die Steigerung der Energieeffizienz<br />
und die Optimierung der Produktionsprozesse und des Produktportfolios. Auch andere Emissionen und Umwelteinwirkungen<br />
werden bei uns ständig kontrolliert, reduziert und transparent kommuniziert.<br />
3. Vorreiter in Umweltschutz und Biodiversität<br />
Wir unternehmen erhebliche Anstrengungen, um unsere negativen Auswirkungen so gering zu halten wie technisch<br />
und wirtschaftlich möglich. An unseren Produktionsstandorten für mineralische Rohstoffe haben der Umweltschutz und<br />
die Förderung der Artenvielfalt besondere Bedeutung, da wir hier direkt in die Natur eingreifen. Auf der Basis unserer<br />
Rekultivierungspläne entstehen nach dem Ende der Gewinnung oft Naturräume mit erstaunlicher Artenvielfalt. Schon<br />
während der Nutzungsphase bemühen wir uns intensiv, Störungen der Lebensräume so weit wie möglich zu verhindern.<br />
4. Arbeitssicherheit hat höchste Priorität<br />
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die wichtigste Voraussetzung unseres Unternehmenserfolgs, ihnen<br />
gebührt höchste Aufmerksamkeit. Gefahren und Risiken am Arbeitsplatz begegnen wir mit einem effektiven Arbeitsschutz:<br />
Gesundheit und Sicherheit haben höchste Priorität, unser Ziel ist eine Unfallrate von null.<br />
5. Unterstützung unserer Gemeinden<br />
An über 250 Standorten produzieren wir in direkter Nachbarschaft zahlreicher Gemeinden. Dabei sind wir uns unserer<br />
gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Wir berücksichtigen die Bedürfnisse und Sorgen unserer Nachbarn und<br />
verhalten uns gutnachbarlich.<br />
6. Partnerschaft mit unseren wichtigsten Stakeholdern<br />
Wir suchen ständig den Dialog mit unseren Stakeholdern und arbeiten mit ihnen in konkreten Projekten zusammen.<br />
Im Umgang mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, mit Gemeinden, Geschäftspartnern, Behörden, Interessensverbänden,<br />
Umweltschutz- und Nichtregierungsorganisationen stehen offene Kommunikation und faire Zusammenarbeit<br />
immer im Vordergrund.<br />
WERTE SCHAFFEN<br />
13<br />
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14<br />
—<br />
5.1 WERTE SCHAFFEN<br />
ESW-Beton im Klärwerk Potsdam<br />
FÜHRENDE ROLLE IM<br />
NACHHALTIGEN BAUEN BETONBAUWEISE –<br />
BAUSTOFF FÜR INNOVATIVE ANWENDUNGEN<br />
Betonbauwerke haben lange Lebenszyklen, sind wetterfest und<br />
feuerresistent. Beton ist schadstoffarm und wirkt schalldämmend.<br />
Seine thermischen Eigenschaften tragen zu einem niedrigen Energieverbrauch<br />
und zum Wohlgefühl der Bewohner bei, zudem ist<br />
Beton wiederverwertbar. Er ist auch bestens geeignet für Bauwerke<br />
der Infrastruktur, wie der Wasserver- und -entsorgung. Beispiele für<br />
innovative Anwendungen der Betontechnologie sind eingefärbter<br />
Beton, hochfester Beton und der <strong>2011</strong> eingeführte ESW-Beton, ein<br />
normgerechter, aus stationären Werken gelieferter Transportbeton<br />
mit erhöhtem Säurewiderstand. Mit ESW kann man zum Beispiel<br />
wartungsfreie Bauteile für die Abwassertechnik herstellen.<br />
DAUERHAFTIGKEIT – EIN WESENTLICHER ASPEKT DER<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
Verschiedenste Lebenszyklusanalysen zeigen, dass die zement-<br />
gebundene Betonbauweise eine effektive und effiziente Technologie<br />
ist. Betone aus unseren weiterentwickelten CEM II- und CEM III-<br />
Zementen sind die Basis für dauerhafte Bauwerke, die auch den<br />
extremen Wetterbedingungen, mit denen in Zukunft zu rechnen ist,<br />
langfristig widerstehen.<br />
MODERNE PRODUKTIONSTECHNIKEN<br />
Verschiedene technische Innovationen im Zementherstellungsprozess<br />
verbessern die Leistung und die Produktqualität: das Trockenverfahren<br />
für einen möglichst geringen Brennstoffenergieverbrauch,<br />
Vorcalciniertechnik für hohe Flexibilität im Brennprozess oder ein<br />
moderner Rostkühler für eine gute Rekuperation des gebrannten<br />
Klinkers. Der Einsatz von Sekundärbrennstoffen erfordert neue Silo-<br />
und Dosiertechniken, eine Combimahlung mit Gutbettwalzenmühlen<br />
senkt den Strombedarf. Zudem setzen wir zur Minderung der<br />
Stickoxidemissionen optimierte SNCR-Anlagen ein.<br />
HOHER VORFERTIGUNGSGRAD FÜR SCHNELLE<br />
BAUZEITEN<br />
Wir stellen unsere Betonbauteile energiesparend in modernen<br />
Produktionsanlagen her, wobei wir überwiegend Rohstoffe aus der<br />
Region verwenden. Die Betonfertigteilbauweise reduziert den Lärm<br />
auf der Baustelle, sorgt für extrem schnelle Bauzeiten und damit<br />
für geringere Kosten. Sie minimiert auch die Belastungen für die<br />
Nachbarschaft.<br />
■ Unsere Thermowand mit integrierter Wärmedämmung erhielt<br />
2009 den Innovationspreis der Redaktionen AIT/ABIT und xia<br />
intelligente architektur, auch das Zertifikat des Passivhaus Instituts<br />
können wir vorweisen.<br />
■ Massivwände verbinden eine schlanke Bauweise mit hoher Tragfähigkeit<br />
und effizientem Schallschutz. Dank ihrer Speicherfähigkeit<br />
bringen sie hervorragende raumklimatische Eigenschaften mit.<br />
■ Unser Massivdach-Prototyp stellt den optimalen Verbund von<br />
Holz und Beton dar, bietet sicheren Schall- und Brandschutz<br />
sowie ein angenehmes Raumklima.<br />
■ In einen Massivkeller lässt sich ein Latentwärmespeicher inte-<br />
grieren, der thermische Energie lange Zeit verlustarm speichert.<br />
Keller und Fundamente aus Beton können als Energieabsorber<br />
dienen, also zur Aufnahme und Umwandlung von Energie.<br />
INTELLIGENTE ZUSÄTZE<br />
Unsere Zusatzmittel helfen die gewünschten Betoneigenschaften<br />
zu erzielen, die Betonqualität generell zu erhöhen und die Dauerhaf-<br />
tigkeit des Baustoffs zu sichern. Ein Viertel unserer Zusatzmittelroh-<br />
stoffe stammt aus nachwachsenden und umweltverträglichen Quellen.<br />
■ Betonverflüssiger erlauben die Reduzierung des Wassergehalts bei<br />
gleich guter Verarbeitbarkeit. Der Gesamtwassergehalt im Baustoff<br />
und der Zementgehalt lassen sich verringern. Das hat ökologische<br />
Vorteile, und das Bauteil bekommt eine bessere Dauerhaftigkeit.<br />
■ Clay Deactivators haben Polymerstrukturen, die Tonminerale<br />
innerhalb von Sanden binden. So lassen sich Sandvorkommen<br />
für die Betonherstellung nutzen, die sonst aufwändig gereinigt<br />
werden müssten oder nur sehr eingeschränkt einzusetzen<br />
wären. Diese Produkte stehen bei uns derzeit in der Erprobung,<br />
erste Ergebnisse sind vielversprechend.<br />
■ Zementmahlhilfen vermindern unerwünschte Zusammenballungen<br />
und erhöhen so den Mühlendurchsatz. Sie verbessern die<br />
Fließfähigkeit des trockenen Zements, können seine Früh- und<br />
Endfestigkeiten steigern und sind positiv für die Energiebilanz.<br />
BESSER ALS GEDACHT<br />
UMWELTBEWUSSTE VERWALTUNG<br />
■ Unsere Mitarbeiterzeitschrift „CEMEXcompact“ und unsere Kundenzeitschrift<br />
„bauwerk“ lassen wir CO 2 -kompensiert herstellen.<br />
Dazu wird berechnet, wie viele Treibhausgase bei der Produktion<br />
und beim Transport frei werden. Genau diese Menge an<br />
Treibhausgasen wird ausgeglichen, indem wir in ausgewählte Klimaschutzprojekte<br />
investieren, zum Beispiel Windenergieanlagen.<br />
■ Die CEMEX <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> hat sich als erstes Baustoffunter-<br />
nehmen in <strong>Deutschland</strong> dem GoGreen-Programm der Deutschen<br />
Post angeschlossen: Die beim Transport nationaler Brief- und<br />
Werbesendungen entstehenden CO 2 -Emissionen werden berechnet<br />
und durch Klimaschutzprojekte kompensiert.<br />
■ Für unsere Publikationen verwenden wir seit <strong>2011</strong> Papiere aus<br />
nachhaltiger Waldwirtschaft, zertifiziert vom Forest Stewardship<br />
Council (FSC).<br />
■ Rechnungen sollen in Zukunft nur noch elektronisch abgewickelt<br />
werden, erste Kunden nutzen bereits jetzt das neue Verfahren.<br />
Das reduziert neben dem Papierverbrauch auch den Verwaltungs-<br />
aufwand und die Kosten des Postversands.<br />
Ausbildung im Bauchemielabor<br />
Thermowand mit integrierter Wärmedämmung<br />
PROZESSINNOVATION:<br />
„WASTE HEAT RECOVERy“ – INDUSTRIELLE<br />
ABWÄRME ALS NEUE ENERGIEqUELLE<br />
Zur Herstellung von Portlandzementklinker braucht man sehr<br />
energieintensive Produktionsprozesse, hier bietet sich die<br />
Energiegewinnung aus Abwärme an. Steigende Energiekosten,<br />
zunehmend strenge CO 2 -Emissionsvorschriften und Energieverknappungsszenarien<br />
haben uns bewogen, ein Projekt ins<br />
Leben zu rufen, das zum Ziel hat, in unseren Werken Rüdersdorf<br />
und Beckum Strom aus zuvor ungenutzter Abwärme zu erzeugen.<br />
Dazu werden Anlagen zur Verstromung der Abwärmeenergie<br />
bei der Zementklinkerproduktion eingerichtet. Dieses<br />
Projekt ist ein Beitrag zur umweltfreundlichen Energieversorgung:<br />
Die produzierte Strommenge könnte den Jahresgesamtverbrauch<br />
einer durchschnittlichen Kleinstadt mit gut 16 000<br />
Einwohnern decken – ohne zusätzliche Emission von CO 2 .<br />
15<br />
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16<br />
—<br />
5.2 VERANTWORTUNGSVOLLER<br />
UMGANG MIT DER UMWELT<br />
Blick über den Phönixsee zum Zementwerk Beckum<br />
WEITERENTWICKLUNG UNSERER<br />
CO 2 -STRATEGIE<br />
KONSEqUENTE INNOVATIONEN<br />
Seit dem Jahr 2000 hat die deutsche Zementindustrie in ihrer Selbstverpflichtung<br />
zum Klimaschutz die Minderung der CO 2 -Emissionen<br />
zum Ziel. Unsere Zementwerke konnten mit umfassenden Projekten<br />
wesentlich zum Erfolg dieser Selbstverpflichtung beitragen: Wir<br />
haben Halbtrockenverfahren durch das Trockenverfahren abgelöst,<br />
setzen vermehrt Sekundärbrennstoffe mit biogenen Kohlenstoffanteilen<br />
ein – biogene Brennstoffe basieren auf nachwachsenden<br />
Rohstoffen und gelten bei der Verbrennung als CO 2 -neutral –,<br />
wir entwickeln Zemente mit mehreren Hauptbestandteilen, also<br />
einem geringeren Klinkeranteil, wir haben moderne Mahltechniken<br />
eingeführt. Auch durch das konsequente Zusammenwirken der Geschäftsbereiche<br />
Zement und Transportbeton konnte in den zurückliegenden<br />
Jahren die Anwendung von Portland-Kompositzementen<br />
und Hochofenzementen als Regelzemente im Transportbeton um-<br />
gesetzt werden. So wurde zum Beispiel im Gebiet Nordbayern die<br />
CO 2 -Emission pro Kubikmeter Beton über einen Zeitraum von 10<br />
Jahren um etwa 25 % reduziert.<br />
Unser übergreifendes Ziel – eine generelle Minderung unserer CO 2 -<br />
Emissionen – haben wir in verschiedene Arbeitspakete gegliedert:<br />
■ Die Verwertung von Sekundärbrennstoffen im Zementofen hat<br />
sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt. Sie wird mittlerweile<br />
im europäischen Referenzdokument als „beste verfügbare<br />
Technik“ (best available technique, BAT) beschrieben. Brennbare<br />
Bestandteile der Sekundärstoffe dienen der Energieerzeugung,<br />
Verbrennungsrückstände werden im Klinker fest gebunden und<br />
somit sinnvoll genutzt.<br />
■ Immer öfter ersetzen wir natürliche Rohstoffe durch Sekundärrohstoffe,<br />
wie REA-Gips, Hüttensandmehl, Kraftwerksaschen,<br />
Gießereialtsande, teerhaltigen Straßenaufbruch und Kalkschlämme.<br />
Die hohe Qualität unserer Zemente stellen wir hierbei<br />
durch den Einsatz modernster Homogenisierungsprozesse sicher.<br />
■ Weitere Kernthemen sind für uns die verstärkte Nutzung erneuerbarer<br />
Energien, die Steigerung unserer Energieeffizienz und die<br />
weitere Optimierung unserer Logistik.<br />
ERMITTLUNG DES CO 2 -FUSSABDRUCKS<br />
Erst eine gute Datenbasis erlaubt detaillierte Analysen, die Identifi-<br />
kation von Verbesserungspotenzialen und die Einigung auf Zielvorgaben.<br />
Wir bewerten die gesamte Wertschöpfungskette unserer<br />
Produkte nach CO 2 -Emissionen, von der Rohstoffgewinnung bis zum<br />
fertigen Produkt. Hierzu haben wir ein Programm zur Ermittlung<br />
des CO 2 -Fußabdrucks eingeführt, das für alle Zement-, Kies- und<br />
Transportbetonwerke zur Anwendung kommt. Dieser CO 2 -Rechner<br />
ermöglicht es uns, nicht nur einen verlässlichen Fußabdruck für die<br />
„MIT VOLLER ENERGIE GEGEN<br />
ENERGIEVERSCHWENDUNG“<br />
Diese interne Kampagne hat zum Ziel, dass unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter zuhause und im Betrieb möglichst<br />
effizient mit Energie umgehen, den Energiespargedanken<br />
verinnerlichen. Sie thematisiert die Schonung von Rohstoffen,<br />
die Vermeidung von Umweltbelastungen und Energiekosten.<br />
■ Kurzfristige Maßnahmen: Wir hinterfragen die eigenen<br />
Gewohnheiten, schaffen energie- und kostensparende<br />
Hilfsmittel und Gerätschaften an, nehmen Reparaturen<br />
zeitnah vor, um unnötige Verbräuche zu vermeiden.<br />
■ Mittel- und langfristige Maßnahmen: Wir setzen alter-<br />
native Energieträger und energiesparende Technologien<br />
ein, verbessern den Wärmeschutz, isolieren Gebäude und<br />
Anlagenteile.<br />
■ Grundlage aller Bestrebungen sind die transparente<br />
Aufbereitung von Informationen und die Vermittlung<br />
von Verantwortungsbewusstsein. Energierelevante Daten<br />
werden erhoben und ausgewertet. Effizienzteams identifizieren<br />
und verfolgen Optimierungspotenziale.<br />
bei der Produktion anfallenden CO 2 -Emissionen zu ermitteln: Zudem<br />
können wir einzelne Prozessschritte im Hinblick auf ihre CO 2 -Emissionen<br />
betrachten und produktspezifische CO 2 -Emissionen errechnen.<br />
Dabei bewerten wir nicht allein die CO 2 -Emissionen im Werk, sondern<br />
beziehen die gesamte vor- und nachgelagerte Produktionskette<br />
inklusive der Transportwege in unsere Erhebungen ein, wobei auch<br />
die einzelnen eingesetzten Rohstoffe beachtet werden.<br />
CO 2 -REDUZIERTE ZEMENTE<br />
CEM II- und CEM III-Zemente haben neben Portlandzementklinker<br />
zusätzliche Hauptbestandteile. Deren Herstellung oder Gewinnung<br />
zeichnet sich durch niedrigere CO 2 -Emissionen aus, weil es sich bei<br />
diesen Bestandteilen um Neben- oder Abfallprodukte aus anderen<br />
Industrien handelt, wie Hüttensand und Flugasche. Unser Unternehmen<br />
ist der größte Produzent von CEM II und CEM III in <strong>Deutschland</strong>.<br />
In unseren Betonen verwenden wir, wo immer technisch und wirtschaftlich<br />
sinnvoll, CEM II- und CEM III-Zemente. Der CEM I-Anteil ist<br />
bei uns in der Eigenverwendung von rund 58 % 2001 auf 33 % 2010<br />
zurückgegangen, im Bereich Transportbeton weitgehend auf<br />
null. Die Markteinführung und Breitenanwendung von CEM II-<br />
und CEM III-Zementen begleiten wir mit einer umfangreichen<br />
technischen Dokumentation und einer eingehenden Information<br />
unserer Kunden. Die vergleichbare Leistungsfähigkeit der mit CEM II<br />
und CEM III hergestellten Betone weisen wir im Rahmen eigener<br />
Kundenveranstaltungen (Beton Forum, HochOfenZement-Seminar)<br />
und auf internationalen Fachtagungen nach.<br />
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VORREITER IN UMWELTSCHUTZ<br />
UND BIODIVERSITÄT<br />
Austernfischer im Kieswerk<br />
Unsere Fachleute dokumentieren das<br />
Auftreten gefährdeter Arten, zahlreiche<br />
ehrenamtliche Naturschützer begleiten<br />
partnerschaftlich unsere Arbeit.<br />
UMWELTBEWUSSTE ROHSTOFFGEWINNUNG<br />
Umweltschutzmaßnahmen genießen bei allen Entscheidungen in<br />
unserem Unternehmen eine hohe Priorität, auch bei der Vergabe<br />
von Investitionsmitteln. Wir setzen auf eine effektive Nutzung von<br />
Ressourcen, auf Sekundärroh- und Sekundärbrennstoffe.<br />
Mit modernster Technologie versuchen wir, uns einer Rohstoffgewinnung<br />
im Einklang mit der Natur anzunähern. Beeinträchtigungspotenziale<br />
wollen wir möglichst früh erkennen. Dafür beobachten<br />
wir unsere Feinstaubemissionen (Arbeitsplatzüberwachung und<br />
Messung diffuser Quellen vor allem in Steinbrüchen), organisieren<br />
Monitorings seltener Tiere und Pflanzen. Der Rohstoffgewinnung<br />
gehen an allen unseren Standorten eine naturschutzfachliche<br />
Planung und ein landschaftspflegerischer Begleitplan voraus.<br />
MAN<strong>AG</strong>EMENTPLAN UMWELT UND BIODIVERSITÄT<br />
Jedes Jahr veröffentlicht die CEMEX <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> einen „Manage-<br />
mentplan Umwelt und Biodiversität / Umweltaktionsplan Mineralische<br />
Rohstoffe“. In dieser Broschüre beschreiben wir unsere Ziele<br />
Das IUCN-Projekt „Wasserfußabdruck“<br />
In Zusammenarbeit mit der International Union for the Conservation<br />
of Nature (IUCN) wurde ein konzernweites Projekt ins Leben<br />
gerufen. In unseren Bereichen Zement, Mineralische Rohstoffe<br />
und Transportbeton wollen wir einen verständlichen Wasserfußabdruck<br />
erstellen und Empfehlungen für eine Wasserstrategie<br />
entwickeln. Wir möchten lokale und globale Zusammenhänge<br />
besser verstehen, Risiken und Einsparpotenziale identifizieren,<br />
letztlich unseren Wasserfußabdruck optimieren und die betriebliche<br />
Wasserwirtschaft weiter verbessern.<br />
und Aktivitäten beim Umwelt- und Artenschutz im Bereich Mineralische<br />
Rohstoffe. Das zweite Hauptkapitel, der Umweltaktionsplan,<br />
enthält einen Terminkalender zu relevanten Aktivitäten unseres<br />
Unternehmens.<br />
WASSER - EINE WERTVOLLE RESSOURCE<br />
Unsere Produktionsbetriebe sind abhängig von Wasser, doch wir tun<br />
alles, um effizient zu produzieren und unseren Verbrauch so gering<br />
wie möglich zu halten. An nahezu allen Rohstoffstandorten nutzen<br />
wir Grund- oder Oberflächenwasser, in der Regel zum Aufbereiten<br />
(Waschen und Sieben). Dies geschieht ohne jeglichen Zusatz chemischer<br />
oder anderer Stoffe. In unseren Trockenabbauen entnehmen<br />
wir Grundwasser mit dem Ziel, das Volllaufen des Abbaus zu<br />
verhindern.<br />
Abgesehen von dem Wasser, das an den Produkten haftet, führen<br />
wir alles genutzte Wasser wieder zurück in ein Oberflächengewässer,<br />
ins Grundwasser oder in das öffentliche Abwassersystem. Wir über-<br />
wachen permanent den Wasserstand und die Wasserqualität.<br />
WASSERKREISLAUF IM<br />
TRANSPORTBETONWERK<br />
Rührwerk<br />
Pumpe 1 Pumpe 2<br />
Restwasser<br />
Jede unserer Gewässer- bzw. Wassernutzungen unterliegt der behördlichen<br />
Genehmigung und Überwachung. Dabei sind eine Vielzahl<br />
von gesetzlichen Vorgaben zu beachten. Auch darüber hinaus<br />
haben wir unsere Umweltauswirkungen im Blick, wie die folgenden<br />
Beispiele verdeutlichen:<br />
■ Im Bereich Mineralische Rohstoffe wird eine Grundwasserabsenkung<br />
einzig am Standort Niederweimar durchgeführt. Dabei<br />
geht es weniger um die Ermöglichung der Gewinnung als<br />
vielmehr darum, durch eine Wiederverfüllung und Profilierung<br />
mit unbelastetem mineralischem Boden ein neues naturnahes<br />
Gewässerbett für die Alna in Verbindung mit großflächigen<br />
Feuchtgrünlandflächen herstellen zu können. Diese anspruchsvollen<br />
Erdarbeiten lassen sich nur im Trockenen durchführen.<br />
■ Mit unserem Gewinnungsbetrieb Niederweimar arbeiten wir innerhalb<br />
des EU-Vogelschutzgebietes „Lahnaue zwischen Marburg<br />
und Gießen“. Durch die Umsetzung unserer Rekultivierungsplanung<br />
entstehen auf den Flächen erstmals Lebensräume und<br />
Habitatstrukturen, die zur Ansiedlung der in der Vogelschutz-<br />
gebietsausweisung genannten Vogelarten führen werden.<br />
„Nebenbei“ führt die naturnahe Neugestaltung des Gewäs-<br />
serbetts zu einer besseren Retention (Rückhaltevermögen) im<br />
Hochwasserfall und damit zur Verbesserung der Hochwasser-<br />
situation im Lahntal.<br />
■ Ein weiteres Beispiel ist unser Kalksteinbruch Medenbach, in<br />
dem wir kontinuierlich mit elektronischen Durchflussmessern<br />
den Abfluss im Erdbach kontrollieren, um sicherzugehen, dass<br />
unser Gewinnungsbetrieb keine Auswirkung auf dessen Abflussverhalten<br />
hat.<br />
WASSER SPAREN DURCH KREISLAUFFÜHRUNG<br />
Der Wasserbedarf eines Zementwerks umfasst üblicherweise die<br />
Bereiche Kühlwasser für die Maschinen und Anlagen, Brauchwasser<br />
für den Produktionsprozess, Trinkwasser für die Versorgung und die<br />
Restwasser<br />
Restwasser<br />
Betonmischer<br />
Transportbetonmischer<br />
Beton<br />
Zuschläge<br />
(Sand, Kies)<br />
Frischwasser<br />
Sanitärbereiche. Insbesondere unser Bedarf an Kühlwasser ist erheblich.<br />
Wir stellen einen sparsamen Umgang mit Trinkwasser sicher<br />
und halten den Eingriff in den Naturhaushalt so gering wie möglich.<br />
Deshalb setzen wir auf Kreislaufführung. In unseren Werken Beckum<br />
und Rüdersdorf betreiben wir Kühltürme, die die Effizienz der Kreis-<br />
laufführung verbessern. In Rüdersdorf nutzen wir Regenwasser, in<br />
Beckum Wasser aus der Wasserhaltung unserer Steinbrüche. Nur<br />
noch 5 bis 7 % des Kühl- und Brauchwassers entnehmen wir aus<br />
öffentlichen Gewässern.<br />
In den Recyclinganlagen unserer Transportbetonwerke führen wir<br />
das verwendete Wasser wieder komplett dem Produktionskreislauf<br />
zu. Auch den im Recyclingprozess anfallenden Kies verwenden<br />
wir weitestgehend wieder. Wasser ist eine Grundvoraussetzung,<br />
um durch den Reaktionsprozess des Zements (Hydratation) die<br />
gewünschten Betoneigenschaften zu erreichen. Bezogen auf einen<br />
Kubikmeter Beton werden etwa 15 Volumen-% Wasser benötigt, das<br />
dann überwiegend im Produkt verbleibt.<br />
Der Bereich Betonbauteile ist ein Vorreiter beim Bau und Betrieb von<br />
Wasser-Recyclinganlagen. So muss keines der fünf Werke der CEMEX<br />
Beton-Bauteile GmbH Abwässer aus der Produktion in das öffentliche<br />
Abwassersystem ableiten. Wasch- und Brauchwasser fließen zu<br />
100 % zurück in den Herstellungsprozess.<br />
Bei der Herstellung unserer Zusatzmittel im Bereich Bauchemie verwenden<br />
wir Trinkwasser, im Produktionsprozess fällt kein Abwasser<br />
an. Das durch die Säuberung der Flüssigkeitsbehälter in einer speziellen<br />
Reinigungshalle anfallende nicht als Gefahrstoff klassifizierte<br />
Schmutzwasser lassen wir über einen zertifizierten Fachbetrieb<br />
entsorgen.<br />
19<br />
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20<br />
—<br />
5.3 EINBINDUNG UNSERER<br />
STAKEHOLDER<br />
Wir arbeiten nicht nur an innovativen<br />
Lösungen und Produkten für unsere<br />
Kunden – wir leisten auch einen gesellschaftlichen<br />
Beitrag.<br />
Fachtagung „Nachhaltigkeit bei der Rohstoffgewinnung“<br />
Castor fiber albicus, der Elbebiber, ist zurück in der Auenlandschaft<br />
der „Alten Elbe“. Ein gutes Zeichen, denn wenn sich der<br />
Baumeister der Natur heimisch fühlt, spricht das für die Qualität<br />
eines Lebensraums. Auf seine Spuren machten sich auch die<br />
knapp fünfzig Teilnehmer der Fachtagung „Nachhaltigkeit bei<br />
der Rohstoffgewinnung“ in unserem Kieswerk Rogätz. Ziel der<br />
Veranstaltung war es, verschiedenen Fachleuten aus Politik und<br />
Umweltschutzverbänden die Tätigkeiten unseres Unternehmens<br />
am Standort vorzustellen. Das Werk liegt in der Entwicklungszone<br />
des Biosphärenreservats Mittelelbe, die für eine nachhaltige Wirtschaftsweise<br />
freigegeben ist, und zugleich im Vogelschutzgebiet<br />
Elbaue Jerichow. Ein wichtiger Aspekt<br />
ist hier auch die möglichst umweltfreundliche<br />
Verfrachtung der Rohstoffe:<br />
Ein Teil des in Rogätz gewon-<br />
nenen Kieses wird auf Binnenschiffe<br />
verladen und erreicht die Kunden im<br />
Großraum Berlin auf dem Wasserweg.<br />
Tag der offenen Tür in Beckum<br />
OFFENER DIALOG<br />
Unser Unternehmen ist kein abstraktes Gebilde, sondern ein Teil der<br />
Gesellschaft. Wir wollen unsere Stakeholder über unsere Aktivitäten<br />
informieren und uns mit ihnen austauschen, voneinander und miteinander<br />
lernen. Das spiegelt sich wider in zahlreichen den lokalen<br />
Gegebenheiten angepassten Aktivitäten. Wir sind der Überzeugung,<br />
dass in der heutigen Zeit Transparenz und Dialog die einzigen Wege<br />
sind, um innovative Lösungen auch für gesellschaftliche Probleme<br />
zu finden und damit unser aller Zukunft zu sichern.<br />
Schülerinnen informieren sich am Girls’ Day über die Arbeit im Zementwerk<br />
ARBEITSSICHERHEIT HAT HÖCHSTE<br />
PRIORITÄT<br />
INTERNE SCHULUNGEN<br />
Unsere Arbeitsschutzmaßnahmen gehen weit über das gesetzliche<br />
und branchenübliche Maß hinaus. So beachten wir zahlreiche<br />
unternehmenseigene Vorschriften, beispielsweise zur Persönlichen<br />
Schutzausrüstung (Schutzhelm, Sicherheitsschuhe, Warnweste,<br />
Schutzbrille etc.), zu Arbeitssicherheitsmaßnahmen und zu<br />
Verhaltensregeln für sicheres Arbeiten. Alle unsere Betriebe haben<br />
Sicherheitsbeauftragte und bilden zurzeit weitere Kollegen aus.<br />
Unser Unfallversicherungsträger, die Berufsgenossenschaft Rohstoffe<br />
und chemische Industrie, sowie die BG Verkehr werden zusätzliche<br />
Sicherheitsfachkräfte für uns schulen.<br />
Unsere Anlagenführer und Betonpumpenmaschinisten werden<br />
jährlich in Arbeitssicherheitsthemen unterwiesen. Dabei betrachten<br />
sie auch das aktuelle Unfallgeschehen in den Regionen und Werken.<br />
Sie sollen ihren Blick für Risiken schärfen, sie ansprechen und<br />
gemeinsam abstellen: Wir wollen Arbeitsunfälle und berufsbedingte<br />
Erkrankungen vermeiden. Führungskräfte beschäftigen sich in<br />
speziellen Workshops mit der Methode der Unfallursachenanalyse.<br />
Der Bereich Logistik hat einen Spiegel-Einstellplatz für die Fahrzeuge<br />
installiert, die Fahrer werden regelmäßig im defensiven Fahren<br />
unterrichtet, gemeinsam mit dem Versicherungsträger haben wir<br />
Schulungskonzepte erarbeitet.<br />
Der Maßnahmenkatalog unserer Abteilung Health & Safety setzt<br />
jedes Jahr bestimmte Schwerpunkte, zum Beispiel die Organisation<br />
von Gesundheitstagen, eine verstärkte Zusammenarbeit mit<br />
Betriebsärzten und Aktionen an Unfallschwerpunkten.<br />
GESUNDHEITST<strong>AG</strong>E<br />
In Zusammenarbeit mit den Krankenkassen und der Berufsgenossenschaft<br />
organisierten wir <strong>2011</strong> Gesundheitstage unter anderem<br />
im CEMEX-Haus in Düsseldorf. Dort umfasste das Angebot einen<br />
Seh- und Reaktionstest, die Ausstellung „Deine Haut“, eine Sprungwaage<br />
– damit kann man messen, welche Kräfte zum Beispiel bei<br />
einem Sprung aus dem Fahrerhaus auf die Gelenke wirken –, einen<br />
PKW-Fahrsimulator, Informationen zur gesunden Gestaltung des<br />
Büroarbeitsplatzes und eine Ernährungsberatung.<br />
Am Standort Rüdersdorf arbeiten wir beim betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />
seit 2009 mit der AOK zusammen. Fachleute<br />
haben ein individuelles Maßnahmenpaket entwickelt, um zur<br />
Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz und im Privatleben zu informieren.<br />
<strong>2011</strong> stand den Kolleginnen und Kollegen am jährlichen<br />
Gesundheitstag unter anderem ein Überschlagsimulator der Berufsgenossenschaft<br />
zur Verfügung, sie konnten Entspannungstechniken<br />
lernen, das Kraftniveau ihrer Rumpfmuskulatur testen und ihren<br />
Venendruck messen lassen.<br />
Ergonomieberatung am Gesundheitstag im CEMEX-Haus in Düsseldorf<br />
Arbeitsschutz als Führungsaufgabe<br />
Das Programm „Legacy“:<br />
Etwa 470 unserer Führungskräfte nahmen <strong>2011</strong> an den internen<br />
konzernweiten Legacy-Workshops teil. Sie beschäftigten sich mit<br />
ihrer Einstellung zur Arbeitssicherheit und ihrer persönlichen<br />
Vorbildfunktion. Unterstützt von Videomaterial reflektierten die<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer, welche Wirkung ihr Auftreten<br />
auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auf Kolleginnen und Kollegen<br />
und auf Angehörige haben kann.<br />
Das Programm „Visible Felt Leadership“:<br />
Dieses konzernweite Programm mit Werksbesuchen von Führungskräften<br />
zielt auf die Verbesserung des Sicherheitsverhaltens<br />
in den Werken durch Beobachtungen und Diskussion. Es trägt zudem<br />
zu einem besseren Verständnis zwischen dem Management<br />
und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort bei.<br />
Sicherheitshinweis zur Persönlichen Schutzausrüstung<br />
21<br />
—
22<br />
—<br />
UNTERSTÜTZUNG DER GEMEINDEN<br />
ENGER KONTAKT ZU GEMEINDEN, ANWOHNERN UND<br />
VEREINEN<br />
Unser Unternehmen produziert an über 250 Standorten in <strong>Deutschland</strong>,<br />
und an jedem dieser Standorte wollen wir den Gemeinden und<br />
Anwohnern ein guter Nachbar sein. Das bedeutet, dass wir unsere<br />
Auswirkungen auf unsere Gemeinden sorgfältig analysieren und<br />
im Dialog sinnvolle Lösungen finden. Wir öffnen regelmäßig unsere<br />
Werkstore und bieten Informationen aus erster Hand. Zu unserer Verantwortung<br />
gehört auch die Unterstützung lokaler Initiativen und<br />
Vereine. Hier stellen wir beispielhaft einige Aktivitäten vor.<br />
■ <strong>2011</strong> waren wir Gastgeber der Jahreskonferenz der Umweltaus-<br />
schüsse der IHK Brandenburg, steuerten Vorträge zu Fachtagun-<br />
gen bei (Energie-Konferenz Berlin, VDZ-Herbsttagung, Fresenius-<br />
Fachtagung) und veröffentlichten Beiträge in der Fach- und<br />
Lokalpresse.<br />
■ Zahlreiche in- und ausländische Delegationen empfingen wir zu<br />
Betriebsbesichtigungen, wir beteiligten uns am Energietag der<br />
Gemeinde Rüdersdorf, am Projekt „Schülerstipendium“ des Landkreises<br />
Märkisch-Oderland und gestalteten die Wanderausstellung<br />
„Umweltpartnerschaft Brandenburg“ mit.<br />
■ Zu unseren Sponsoringaktivitäten zählte unter anderem die<br />
Unterstützung des Museumsparks Rüdersdorf und der Zement-<br />
route Beckum.<br />
■ <strong>2011</strong> intensivierte unser Bereich Betonbauteile seine Kommunikation<br />
zur CEMEX-internen Sicherheitsauszeichnung „Safety<br />
Award“, zum Gütesiegel „Sicher mit System“ der Berufsgenossenschaft<br />
und zum innovativen Produkt Thermowand.<br />
■ Unsere Bereiche Betonbauteile und Zement nahmen am bun-<br />
desweiten Girls’ Day teil. An diesem Mädchen-Zukunftstag hatten<br />
Schülerinnen die Gelegenheit, Berufe in unseren Werken durch<br />
spannende Informationen und Aktionen kennenzulernen.<br />
Historische Rumfordöfen im<br />
Museumspark Rüdersdorf<br />
■ Wir öffnen unsere Betriebe für Bürgerinnen und Bürger, laden<br />
Experten zu Fachtagungen ein.<br />
■ Wenn Gemeinden in der Nähe unserer Kiesseen die Gewässer<br />
nach Einstellung der Gewinnung für Freizeitaktivitäten nutzen<br />
wollen, kooperieren wir bei den Genehmigungsplanungen und<br />
helfen dabei, dass dieser Wunsch im Rekultivierungsplan/Folgenutzungskonzept<br />
berücksichtigt wird.<br />
■ In vielen Steinbrüchen führen wir jedes Jahr Rekultivierungsaus-<br />
schusssitzungen durch, zu denen wir Vertreter des Naturschutzes<br />
und der Anliegergemeinden einladen. Wir stellen den Gewin-<br />
nungs- und Rekultivierungsstand vor und stimmen das weitere<br />
Vorgehen ab.<br />
■ Im Mai ermöglichten wir in Rüdersdorf eine öffentliche Exkursion<br />
des Fachdienstes Natur und Umwelt in unsere Kalksteinbrüche.<br />
Unser Kalksteintagebau in Rüdersdorf unterstützt das jährliche<br />
Bergfest und die museumspädagogische Arbeit des Museums-<br />
parks. Die Kollegen helfen auch beim Monitoring von Fledermäusen,<br />
die in unserem Kalksteinbruch seit 1930 heimisch sind.<br />
■ Der Rettungshundestaffel der Deutschen Lebens-Rettungsgesellschaft<br />
Stormarn e. V. stellen wir unsere Werke Lüttow, Woltersdorf,<br />
Wiershop und Zweedorf mehrmals im Jahr zu Trainingszwecken<br />
als Suchräume zur Verfügung.<br />
■ In unserer Region Nord ermöglichen wir der Interessengemeinschaft<br />
Uferschwalbenschutz eine regelmäßige Begehung aller<br />
Gewinnungsstandorte, damit sie Brutwände herstellen und eine<br />
Vogelzählung für ihren Uferschwalbenbericht vornehmen kann.<br />
■ Wir unterstützen die Speläologische Arbeitsgemeinschaft Hessen<br />
e. V. bei der Erkundung der Karsthöhlen am Standort Medenbach,<br />
den Verein Zeitsprünge, der den Karstlehrpfad und das Museum<br />
Erdbach betreibt, und den Förderverein für das geplante Freilichtmuseum<br />
„Zeiteninsel“ im Kieswerk Niederweimar.<br />
■ Die Werke Lüttow und Zweedorf öffnen ihre Tore regelmäßig für<br />
Hobbygeologen. Auch durch Sponsoring des Geoparks Nordisches<br />
Steinreich fördern wir die Idee einer „Geologie zum Anfassen“,<br />
und im Kieswerk Immelborn ermöglichen wir Begehungen<br />
mit Mitarbeitern des Geologischen Landesamts. Kindergartengruppen<br />
und Schulklassen kommen regelmäßig zu Führungen in<br />
unsere Werke.<br />
■ Verschiedene unserer Transportbetonstandorte stehen jedes<br />
Jahr den Feuerwehren aus der Umgebung zur Übung unterschiedlicher<br />
Schadensszenarien zur Verfügung.<br />
ENG<strong>AG</strong>EMENT FÜR KULTUR, SPORT UND SOZIALES<br />
Wir unterstützen Hilfe-zur-Selbsthilfe-Initiativen. Zum Beispiel übernimmt<br />
die Lebenshilfe Bad Dürkheim für unseren Bereich Betonbauteile<br />
administrative Tätigkeiten wie das Falzen, Kuvertieren und Versenden<br />
von Serienbriefen. Im Bereich Transportbeton werden unter<br />
anderem Arbeitshandschuhe von Blindenwerkstätten bezogen.<br />
<strong>2011</strong> feierten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Beckum<br />
gemeinsam mit Anwohnern und Gemeindevertretern das einhundertjährige<br />
Bestehen des Zementwerks am Kollenbach. Auch<br />
am „Tag des offenen Unternehmens“ und während der „Beckumer<br />
Woche der Industrie“ empfingen wir Bürgerinnen und Bürger<br />
in unseren Betrieben. Wir fördern den Sport, sind zum Beispiel<br />
Hauptsponsor des Jugend-Handballturniers CEMEX Cup Beckum.<br />
Wir unterstützen die Jugendarbeit und kulturelle Einrichtungen wie<br />
das Zementmuseum Beckum.<br />
Über lokale Projekte an seinem Standort Salzkotten beteiligt sich der<br />
Bereich Bauchemie aktiv am gesellschaftlichen Leben im nahen Umfeld,<br />
unterstützt den örtlichen Sportverein und eine Bürgerstiftung.<br />
AUF GUTE<br />
NACHBARSCHAFT<br />
Oben links: Transportbetonmischer-Basketball<br />
Unten: Schüler lernen spielerisch die Eigenschaften von Zement kennen<br />
23<br />
—
24<br />
—<br />
PARTNERSCHAFT MIT UNSEREN<br />
WICHTIGSTEN STAKEHOLDERN<br />
UNSERE MITARBEITER – UNSERE EXISTENZGRUNDL<strong>AG</strong>E<br />
Durch den demografischen Wandel wird es in Zukunft schwieriger,<br />
geeignete junge Männer und Frauen für unsere Ausbildungsprogramme<br />
zu finden, qualifizierte Fachkräfte und Akademiker für<br />
unser Unternehmen zu gewinnen. Wir wollen daher künftig das<br />
Know-how unserer Belegschaft verstärkt fördern und nutzen, unsere<br />
Mitarbeiterbindungsprogramme wollen wir ausweiten.<br />
FACHLICHE UND PERSÖNLICHE WEITERENTWICKLUNG<br />
Ein großes Anliegen ist unserem Unternehmen die Förderung der<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie haben jedes Jahr die Auswahl<br />
unter zahlreichen Seminaren zu aktuellen Themen, erhalten bedarfsgerechte,<br />
individuell abgestimmte Möglichkeiten der fachlichen<br />
Ausbildung und der persönlichen Weiterentwicklung. Wir unterstützen<br />
unsere Angestellten bei der Absicherung durch eine freiwillige<br />
zusätzliche Unfallversicherung und eine vom Unternehmen geförderte<br />
Altersvorsorge, wir ermöglichen ihnen individuelle berufsbegleitende<br />
Studien an Universitäten und Berufsakademien.<br />
Regelmäßig führt CEMEX die internationale Mitarbeiterumfrage<br />
„Engagement Survey“ durch, „Pulse Checks“ zur Feststellung von<br />
Entwicklungen und themenspezifische Websurveys. Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter können sich unter anderem zu Punkten<br />
wie Führungsverhalten, Zusammenarbeit, Vertrauen und Unternehmensethik<br />
äußern. Auf dieser Basis lässt sich ihre Identifikation<br />
mit dem Unternehmen messen. Aus den Ergebnissen entwickeln<br />
wir Maßnahmen, die die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen und die<br />
Treue zum Unternehmen fördern.<br />
ANGEBOTE FÜR AUSZUBILDENDE UND TRAINEES<br />
In gewerblichen und kaufmännischen Berufen bilden wir an<br />
einer ganzen Reihe von Standorten seit vielen Jahren auf hohem<br />
Niveau und über unseren eigenen Bedarf aus. Wir übernehmen die<br />
praktische Seite der Ausbildung, die Theorie des Berufs bekommen<br />
die Auszubildenden in der Berufsschule und zum Teil in modernen<br />
externen Lehrwerkstätten überbetrieblich vermittelt. Der Betrieb<br />
Rüdersdorf verfügt über eine eigene Lehrwerkstatt, in der wir zeitweise<br />
mehr als 50 eigene und rund 30 Auszubildende von anderen<br />
Firmen betreuen. Zu jedem Zeitpunkt beschäftigen wir etwa 160<br />
Auszubildende, wobei jedes Jahr rund 60 Auszubildende neu bei<br />
uns anfangen und ebenso viele ihre Ausbildung bei der CEMEX<br />
<strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> erfolgreich abschließen.<br />
Unser Trainee-Programm ist ein praxisorientiertes Angebot an engagierte<br />
Hochschulabsolventinnen und -absolventen. In einem Jahr<br />
lernen die Trainees unsere verschiedenen Unternehmensbereiche<br />
kennen, können sich so ein einzigartiges Know-how aneignen und<br />
mit dem Aufbau eines unternehmensweiten Netzwerks eine ideale<br />
Basis für die spätere Laufbahn im Unternehmen schaffen.<br />
CEMEX IDEENMAN<strong>AG</strong>EMENT<br />
Wir machen das Fachwissen, die Erfahrung und die Kreativität unserer<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Unternehmen nutzbar<br />
und belohnen umsetzbare Vorschläge. Als Idee im Sinne unseres<br />
Ideenmanagements gilt ein Vorschlag, der den bisherigen Zustand<br />
deutlich verbessert, ihn kostengünstiger, sicherer, einfacher, leichter,<br />
schneller oder dauerhafter macht.<br />
Links: Im Zementwerk Beckum nimmt ein Mitarbeiter eine Zellenradschleuse für<br />
die Jäckeringmühle in Betrieb<br />
Ein Mitarbeiter präsentiert eine selbstentwickelte Innovation, einen Bandabstreifer,<br />
der das Kiestransportband von Wasser befreit<br />
IM DIALOG MIT DEN KUNDEN<br />
Zwei Mal im Jahr befragen wir unsere Kunden zu unseren Stärken<br />
und Schwächen. Es geht vor allem um die Bewertung der wahrgenommenen<br />
Leistung aller Unternehmensbereiche. Die Ergebnisse<br />
dieser Kundenzufriedenheitsanalyse übersetzen wir in konkrete Informations-,<br />
Beratungs- und Dienstleistungsangebote. Die Kundenbindung<br />
verbessern wir durch Kundenumfragen, unseren Internet-<br />
auftritt, unsere Kundenzeitschrift „bauwerk“ und die Teilnahme an<br />
verschiedenen Fachmessen.<br />
Um die Hauptanforderungen unserer Kunden zu erfüllen, haben<br />
wir einen stetigen Verbesserungsprozess eingeführt: pünktliche<br />
Lieferung, Baustoffe in bester Qualität, eine einfache Kaufabwicklung<br />
von der Bestellung bis zur Rechnung. Dies erreichen wir durch die<br />
kontinuierliche Optimierung und Standardisierung von Prozessen,<br />
durch Instrumente zur Effizienzsteigerung und Fehlerminimierung.<br />
INDIVIDUELLE BETREUUNG<br />
Unser Key Account Management unterhält deutschlandweit ein<br />
Netzwerk von kompetenten Ansprechpartnern, insbesondere für<br />
unsere überregional agierenden Kunden. Dabei bauen wir auf die<br />
Der Förderpreis Beton<br />
Die Anforderungen der Bauwirtschaft sind hoch und entwickeln<br />
sich ständig weiter. Um die Entwicklung innovativer Produkte<br />
zu ermutigen, die ökonomisch und ökologisch neue Maßstäbe<br />
setzen, schreibt die CEMEX <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> alle zwei Jahre den<br />
Förderpreis Beton aus. Der Preis dient der Unterstützung des<br />
wissenschaftlichen Nachwuchses. Ein unabhängiges Expertengremium<br />
entscheidet über die Vergabe der Auszeichnung. Der<br />
Förderpreis wendet sich an Wissenschaftler und Praktiker, die<br />
außergewöhnliche Lösungen erarbeitet und dokumentiert haben.<br />
Die eingereichten Arbeiten sollen den baustoffspezifischen<br />
Fortschritt bei der Herstellung, Verarbeitung und Anwendung von<br />
Beton, Betonwaren und Betonfertigteilen vorantreiben, sie sollen<br />
Möglichkeiten zur Verbesserung der baustoffspezifischen Eigenschaften,<br />
der Qualität, der Wirtschaftlichkeit, der Ökologie und<br />
der technologischen Aspekte dieser Produkte aufzeigen. Auch<br />
Ansätze zur Übertragung der Erkenntnisse in die Praxis werden<br />
gefördert.<br />
Erfahrung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, investieren in<br />
Forschung und Weiterbildung. Zusammen mit unseren Kunden<br />
erarbeiten wir schon in der Frühphase von Projekten innovative,<br />
nachhaltige Lösungen.<br />
In unserem Geschäftsbereich Zement haben wir eine kundenseg-<br />
mentspezifische Vertriebsorganisation aufgebaut, um noch besser<br />
auf die individuellen Anforderungen der unterschiedlichen Anwen-<br />
dungen eingehen zu können, wie Betonfertigteile und -waren,<br />
Trockenmörtel, Spezialtiefbau, Verkehrsflächen und Sackware.<br />
Mit intelligenten Logistikkonzepten für Transportbeton und<br />
Betonpumpe verbessern wir gemeinsam mit unseren Kunden die<br />
Arbeitsbedingungen auf der Baustelle und vermeiden unnötige<br />
Transportwege. Wir legen Wert auf eine frühzeitige technologische<br />
Beratung und auf eine enge Begleitung der Baustellen.<br />
VORRANG FÜR NACHHALTIG ARBEITENDE PARTNER<br />
Unsere Nachhaltigkeitsgrundsätze berücksichtigen wir auch bei der<br />
Auswahl unserer Lieferanten und Dienstleister. Dabei bevorzugen<br />
wir es, mit lokalen Partnern zusammenzuarbeiten, um die Region<br />
zu stärken. In unsere Entscheidungen beziehen wir soziale, ökologische<br />
und wirtschaftliche Aspekte ein. Im Rahmen des CEMEXweiten<br />
„Supplier Sustainability Program“ befragen wir Geschäftspartner<br />
nach ihren Nachhaltigkeitsaktivitäten und stellen ihnen<br />
unser Nachhaltigkeitskonzept vor. Auch über entsprechende Klauseln<br />
zu Umweltschutz und Arbeitsschutzbedingungen in unseren<br />
Allgemeinen Einkaufsbedingungen binden wir unsere Lieferanten<br />
in unsere Nachhaltigkeitsstrategie ein. Wir entwickeln einen Kodex<br />
für unsere Lieferanten, der grundlegende Verhaltensrichtlinien, eine<br />
Umwelt- und Arbeitsschutzpolitik enthält. Der Bereich Logistik hat<br />
zusätzliche interne Bewertungskriterien für Lieferanten erstellt<br />
und wendet sie konsequent bei der Auswahl von Lieferanten und<br />
Subunternehmern an. Erst nach einer jährlichen Überprüfung der<br />
Lieferanten und Subunternehmer erfolgt deren Freigabe durch die<br />
Geschäftsleitung.<br />
25<br />
—
26<br />
—<br />
6 ÜBERSICHT ZU UNSEREN<br />
KOOPERATIONEN<br />
BirdLife International<br />
CEMEX<br />
International Union for Conservation of Nature (IUCN)<br />
Gründungsmitglied der World Business Council for Sustainable<br />
Development (WBCSD) CSI (Cement Sustainability Initiative)<br />
CEMEX DEUTSCHLAND <strong>AG</strong><br />
Bundesverband der Deutschen Zementindustrie e. V. (BDZ)<br />
Bundesverband Estrich und Belag e. V. (BEB)<br />
Bundesverband Mineralische Rohstoffe e. V.<br />
Charta der Vielfalt<br />
Deutscher Ausschuss für Stahlbeton e. V. (DAfStB)<br />
Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e. V.<br />
Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V.<br />
(FGSV)<br />
Gütegemeinschaft Bodenverfestigung und<br />
Bodenverbesserung e. V. (GBB)<br />
Gütegemeinschaft Naturstein, Kalk und Mörtel e. V. (GG-CERT)<br />
InnovationsZentrum Bau Berlin Brandenburg e. V. (IZB)<br />
Institut für Baustoff-Forschung e. V. (FEhS)<br />
Sozialpolitische Arbeitsgemeinschaft der deutschen Zement-<br />
industrie (SPADZ)<br />
Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e. V. (VIK)<br />
Verband Deutscher Betoningenieure e. V. (VDB)<br />
Verein Deutscher Ingenieure e. V. (VDI)<br />
Verein Deutscher Zementwerke e. V. (VDZ)<br />
Zustifter NABU-Stiftung Nationales Naturerbe<br />
MINERALISCHE ROHSTOFFE<br />
Frankenbündnis Natur mit dem Landesbund für Vogelschutz in<br />
Bayern e. V. (LBV)<br />
„Gemeinsame Erklärung Rohstoffnutzung in <strong>Deutschland</strong>“. Unterzeichner:<br />
Naturschutzbund <strong>Deutschland</strong> e. V. (NABU), Bundesverband<br />
Baustoffe – Steine und Erden e. V. (BSS), Industriegewerkschaft<br />
Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Industriegewerkschaft<br />
Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU)<br />
„Gemeinsame Erklärung Rohstoffnutzung in Niedersachsen“.<br />
Unterzeichner: NABU Niedersachen e. V., Wirtschaftsverband<br />
Baustoffe Naturstein e. V.<br />
ZEMENT<br />
World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) CSI<br />
(Cement Sustainability Initiative)<br />
Selbstverpflichtung der Zementindustrie im Rahmen der „Vereinbarung<br />
zwischen der Regierung der Bundesrepublik <strong>Deutschland</strong><br />
und der deutschen Wirtschaft zur Klimavorsorge“ vom November<br />
2000 (gültig bis 2012)<br />
CEMEX OstZement GmbH: Mitglied in der Umweltpartnerschaft<br />
Brandenburg, einem Projekt der Landesregierung und der Wirtschaftsverbände<br />
Brandenburgs<br />
Partnerschaftliche Zusammenarbeit für den Umweltschutz im Kieswerk Niederweimar<br />
BETONBAUTEILE<br />
Syspro Qualitätsgemeinschaft Präzisionsbauteile aus Beton<br />
(Syspro-Gruppe Betonbauteile e. V.)<br />
LOGISTIK<br />
Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik e. V.<br />
Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen e. V.<br />
Deutsche Bauchemie e. V. (DB)<br />
BAUCHEMIE<br />
Qualitätsgemeinschaft Deutsche Bauchemie e. V. (QDB)<br />
Syndicat National des Adjuvants pour Bétons et Mortiers (SYNAD)<br />
Verband der chemischen Industrie e. V. (VCI)<br />
7 ZERTIFIZIERUNGEN<br />
Biodiversitätsstudie von BirdLife<br />
International<br />
PREISE UND<br />
AUSZEICHNUNGEN<br />
GoGreen-Teilnahmebescheinigung<br />
von Deutsche Post DHL<br />
NABU-Kreisverband Gießen und der NABU Heuchelheim-Kinzenbach<br />
zeichnen den Standort Heuchelheim als „Schwalbenfreund-<br />
liches Haus“ aus<br />
Prüfung und Auszeichnung mit dem CEMEX-Umwelt- und<br />
Rekultivierungszertifikat für <strong>2011</strong>, einbezogen sind alle Kieswerke<br />
und Steinbrüche<br />
Die Zementwerke Beckum, Dortmund, Duisburg, Eisenhüttenstadt und Rüdersdorf<br />
sind nach DIN EN 16001 zertifiziert. Hier beispielhaft das Zertifikat des Werks Duisburg<br />
EMAS-Registrierung des<br />
Zementwerks Rüdersdorf<br />
EMAS-Registrierung des<br />
Zementwerks Beckum<br />
GRI-ZERTIFIKAT<br />
Zertifikat der Global Reporting Initiative (GRI): „GRI bestätigt<br />
hiermit, dass CEMEX <strong>Deutschland</strong> ihren Bericht ‚CEMEX<br />
<strong>Deutschland</strong> <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> <strong>2011</strong>‘ den GRI Report<br />
Services vorgelegt hat, die zum Schluss gekommen sind,<br />
dass der Bericht die Anforderungen der Anwendungs-<br />
ebene A erfüllt.“<br />
27<br />
—
28<br />
—<br />
8 LEISTUNGSKENNZAHLEN<br />
UND ZIELE<br />
2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Ziel<br />
2015 Status<br />
Werte schaffen<br />
10 % aller Mitarbeiter/<br />
Angemeldete Mitarbeitervorschläge 368 407 363 -innen haben Ideen<br />
eingereicht<br />
Vermarktete Neuentwicklungen (Produkte und Anwendungen) pro Jahr in<br />
<strong>Deutschland</strong><br />
5 5 6 6<br />
Umsatz (Mio. €) 871 815 813<br />
Forschung nachhaltige Produkte/Anwendungen (Projekte pro Jahr) 4<br />
2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Ziel<br />
2015 Status<br />
Verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt<br />
Umsetzung Waste-Heat-Recovery-Projekt<br />
Mit CO -Tool 2<br />
Umbauten<br />
begonnen t<br />
* abgedeckte Produktion (%)<br />
Zement 100 100 100 100 s<br />
Mineralische Rohstoffe 10 100 100 100 s<br />
Transportbeton<br />
CO -Fußabdruck: Jahresdurchschnitt, basierend auf CO -Tool 2 2<br />
10 100 100 100 s<br />
*<br />
Zement (kg/t) 520 541 n. a. **<br />
Mineralische Rohstoffe (kg/t) 2,1 2,7 n. a. **<br />
Transportbeton (kg/m3 ) 216 231 n. a. **<br />
Spezifische Netto-CO -Emissionen (kg CO /t Zement),<br />
2 2<br />
basierend auf CSI ohne Sekundärbrennstoffe<br />
381 399 374 max. 400<br />
Reduktion der CO -Emissionen pro Tonne Zement auf Basis von 1990 (%) 2 36 33 37 mind. 33<br />
Alternativbrennstoffrate (%) 67 73 75 80 l<br />
Biomassebrennstoffrate (%) 36 36 36<br />
Klinker/Zement-Faktor (%) 58 59 58 57 l<br />
Produzierter Klinker mit kontinuierlicher Überwachung<br />
der wichtigsten Emissionen (Staub, NO , SO ) (%)<br />
x 2<br />
100 100 100 100 s<br />
Spezifische Staubemissionen (g/t Klinker) *** 5 7 17 20 l<br />
Spezifische NO -Emissionen (g/t Klinker) X *** 795 833 803 500 l<br />
Spezifische SO -Emissionen (g/t Klinker) 2 *** 650 615 477 650 l<br />
Standorte mit Rekultivierungsplänen (%) 100 100 100 100 s<br />
Standorte mit Biodiversitätsplänen (%) 100 100 100 100 s<br />
Transportbetonstandorte mit Wasserrecyclinganlagen (%) 100 100 100 100 l<br />
Transportbetonstandorte mit Rückbetonrecyclinganlagen (%) 86 86 86 100<br />
Standorte mit Umweltmanagementsystem (%) 98 98 98 100 s<br />
Externe Umweltaudits nach EMAS für Steinbrüche/Kieswerke (%) 100<br />
Förderung virtueller Besprechungen: Reduzierung von CO und Kosten<br />
2<br />
durch Vermeidung von Reisen<br />
Wassernutzung (Entnahme aus Grund- und Oberflächenwasser und Versorgungssystemen)<br />
Ausrüstung von Standorten<br />
und Mitarbeiter/-innen<br />
mit Videokonferenzsystemen:<br />
100 %<br />
Zement (l/t) n. a. 170 147<br />
Mineralische Rohstoffe (l/t): Frischwasserentnahme n. a. 102 97<br />
Transportbeton (l/m3 ) n. a. 178 165<br />
Betonbauteile (l/m3 )<br />
Abwasser (Ableitung in öffentliche Gewässer)<br />
n. a. 160 160<br />
Zement (l/t) n. a. n. a. 25<br />
In den Produktionen Mineralische Rohstoffe, Transportbeton, Betonbauteile und Bauchemie arbeiten wir mit geschlossenen Wasserkreislaufsystemen,<br />
somit fällt nur Sanitärwasser zur Entsorgung über das öffentliche Abwassersystem an.<br />
2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt (Fortsetzung)<br />
Energieverbrauch (in der Produktion)<br />
Zement<br />
Brennstoffe TJ n. a. n. a. 9.967,0<br />
E-Energie TJ n. a. n. a. 1.688,0<br />
Diesel TJ n. a. n. a. 72,0<br />
Sprengstoff TJ<br />
Transportbeton<br />
n. a. n. a. 1,15<br />
E-Energie TJ n. a. n. a. 78,8<br />
Diesel TJ<br />
Mineralische Rohstoffe<br />
n. a. n. a. 8,3<br />
E-Energie TJ n. a. n. a. 227,5<br />
Diesel TJ n. a. n. a. 193,7<br />
Sprengstoff TJ n. a. n. a. 2,27<br />
Öl/Erdgas TJ<br />
Betonbauteile<br />
n. a. n. a. 61,2<br />
E-Energie TJ n. a. n. a. 12,6<br />
Öl/Erdgas TJ n. a. 45,36 n. a. **<br />
Bauchemie<br />
E-Energie TJ n. a. n. a. 0,72<br />
Energiesparmaßnahmen/kontinuierliche Optimierung des Energieverbrauchs<br />
Ziel<br />
2015 Status<br />
100 % der Standorte analysiert<br />
und Verbesserungsmaßnahmen<br />
definiert<br />
2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Ziel<br />
2015 Status<br />
Einbindung unserer Stakeholder<br />
Anteil der wichtigsten Lieferanten, die unseren Nachhaltigkeitskodex für Lieferanten<br />
unterzeichnet haben ****<br />
100 %<br />
Gründung einer Unternehmensstiftung gegründet<br />
Einführung eines Freiwilligenprogramms umgesetzt<br />
Einführung von Nachhaltigkeitszielen für alle Mitarbeiter/-innen umgesetzt<br />
Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
Maßnahmen definiert und<br />
umgesetzt<br />
Todesfälle insgesamt (Mitarbeiter/-innen, Auftragnehmer) 0 0 0 0<br />
Todesfälle Dritte 0 0 0 0<br />
Anzahl LTI (Mitarbeiter/-innen) 16 11 9 0<br />
Anzahl LTI (Auftragnehmer) 3 3 4 0<br />
LTI-Rate von Mitarbeiter/-innen (pro Millionen Arbeitsstunden) 2,4 1,7 1,5 0<br />
Fehlzeitrate pro Mitarbeiter/-in (%) 5,5 5,8 4,4<br />
Standorte mit Sicherheitsmanagementsystem (%) 60 65 76 100<br />
Standorte mit Gesundheitsmanagementsystem (%) 100 100 100 100<br />
Anzahl der Gesundheitstage 0 5 5 10<br />
Geschäftsbereiche mit Kundenzufriedenheitsumfragen (%) 83 83 83 83<br />
Anzahl der Weiterbildungsmaßnahmen (Stunden/Mitarbeiter/-in)<br />
Verteilung der Mitarbeiter/-innen<br />
14 14 18<br />
Führungskräfte 372 361 330<br />
Anteil von Frauen in Führungspositionen (%) 8 8 9<br />
Angestellte mit Teilzeitvertrag (%) 7 6 6<br />
Anzahl Mitarbeiter/-innen 3.265 3.149 3.007<br />
30<br />
—<br />
9 GLOSSAR<br />
Beton Künstlicher Stein, der durch Mischen und anschließendes Erhärten von Zement mit<br />
Wasser und Gesteinskörnung (Sand, Kies, Splitt) hergestellt wird.<br />
Betonbauteile oder Betonfertigteile Im Fertigteilwerk nach Kundenanforderung produzierte<br />
Wandelemente, Decken und Sonderfertigteile, die montagefertig auf die Baustelle geliefert werden.<br />
Biodiversität Artenvielfalt oder biologische Vielfalt.<br />
BNB Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude des Bundesministeriums für<br />
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.<br />
Brundtland-Kommission Auch Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten<br />
Nationen. Veröffentlichte 1987 den Bericht „Unsere gemeinsame Zukunft“, in dem zum ersten Mal<br />
das Konzept einer nachhaltigen Entwicklung dargestellt wurde.<br />
Calciumcarbonat Chemische Verbindung aus Calcium, Kohlenstoff und Sauerstoff (CaCO ). 3<br />
Kalkstein<br />
CE EU-weite Kennzeichnung zur Gewährleistung sicherer Produkte.<br />
CEM I Zemente mit Portlandzementklinker als Hauptbestandteil.<br />
CEM II Portland-Kompositzemente haben mehrere Hauptbestandteile (Portland-Kompositzementklinker,<br />
Hüttensand u. a.). Hüttensandhaltige Zemente / Hochofenzemente<br />
CEM III Hochofenzemente haben neben Portlandzementklinker mehr als 35 % Hüttensand als<br />
Hauptbestandteil. Hüttensandhaltige Zemente / Hochofenzemente<br />
CO -Fußabdruck Bewertungsmaßstab der Ökobilanzierung, der die Treibhausgasemissionen<br />
2<br />
menschlicher Aktivitäten betrachtet und misst.<br />
CSTBat Französisches Qualitätszertifikat, das weit über die Standards der CE hinausgeht.<br />
DGNB Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen und Deutsches Gütesiegel Nachhaltiges<br />
Bauen.<br />
DIN 1164 Norm für Zemente mit besonderen Eigenschaften.<br />
DIN EN 197 Norm für Normalzemente.<br />
DIN EN ISO 14001 Internationaler Standard für Umweltmanagementsysteme.<br />
DIN EN ISO 50001 / DIN EN 16001 Internationaler Standard für Energiemanagementsysteme.<br />
DIN EN ISO 9001 Internationaler Standard für Qualitätsmanagementsysteme.<br />
EMAS Eco-Management and Audit Scheme: Europaweites System für das Umweltmanagement<br />
und die Umweltbetriebsprüfung, nach dem sich Organisationen freiwillig dazu verpflichten, ihre<br />
Umweltleistung bewerten zu lassen und ständig zu verbessern.<br />
Emission Abgabe fester, flüssiger oder gasförmiger Stoffe in die Umwelt.<br />
Emissionshandel Marktwirtschaftliches Instrument der Klimapolitik, bei dem Emittenten im<br />
Besitz entsprechender Emissionsberechtigungen sein müssen und die Gesamtemission durch eine<br />
begrenzte Ausgabe von Berechtigungen limitiert wird. Berechtigungen können im Rahmen des<br />
Bedarfs und der Verfügbarkeit gekauft oder verkauft werden.<br />
Emittent Verursacher von Umweltemissionen.<br />
Entsäuerung Ab einer Temperatur von etwa 800 °C wird Kalkstein entsäuert, das heißt, Kohlendioxid<br />
(CO ) wird ausgetrieben, und es entsteht Calciumoxid (CaO). Calciumcarbonat<br />
2<br />
Flugasche Kraftwerksaschen<br />
Granulat Körniges bis pulverförmiges Produkt.<br />
Gutbettwalzenmühle oder Rollenpresse Das zugeführte Mahlgut wird zwischen zwei gegenläufig<br />
rotierenden Rollen kurzzeitig einem hohen Druck ausgesetzt, wobei eine Zerkleinerung im<br />
sogenannten Gutbett stattfindet.<br />
GRI Global Reporting Initiative: Organisation, die einheitliche Verfahren und Richtlinien zur Erstellung<br />
von <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong>en entwickelt.<br />
HiQ Syspro Gütesiegel der Syspro im Geschäftsbereich Betonbauteile für Qualität mit ständiger<br />
Eigen- und Fremdüberwachung.<br />
Homogenisierungsprozess Homogenisierung der Rohmaterialien bei der Zementherstellung<br />
durch Mischen (Vorhomogenisierung), Zermahlung und Trocknung. Anschließend gelangt das<br />
entstandene Rohmehl in die Rohmehlsilos.<br />
Hüttensand Hochofenschlacke, die in einer speziellen Granulationsanlage ( Granulat)<br />
schockartig abgekühlt wird, dadurch zu Sand zerfällt und bindende Eigenschaften erhält.<br />
Hüttensandhaltige Zemente / Hochofenzemente Neben Portlandzementklinker kommt hier<br />
Hüttensand als weiterer Hauptbestandteil im Zement zum Einsatz. Das Resultat ist Portlandhüttenzement<br />
bei einem Hüttensandanteil bis 35 %. Bei einem höheren Hüttensandanteil spricht<br />
man von Hochofenzement.<br />
IED Industrial Emissions Directive: EU-Industrieemissionsrichtlinie aus dem Jahr 2010. Richtlinie zur<br />
Genehmigung, zum Betrieb und zur Stilllegung von Industrieanlagen mit dem Ziel der Vermeidung<br />
von Umweltverschmutzung.<br />
Kalkschlamm Vorprodukt von Kalkstein. Wenn sich immer mehr K. aufschichtet, erhöht sich der<br />
Druck und aus dem K. wird fester Kalkstein.<br />
Kalkstein Sedimentgestein überwiegend biogenen Ursprungs: Aus Lebewesen gebildet, die nach<br />
ihrem Tod auf den Meeresboden sinken. Aus deren Schalen und Skeletten löst sich das Calciumcarbonat<br />
ab und lagert sich als Kalkschlamm ab.<br />
Klinker Graues, körniges Zwischenprodukt bei der Zementherstellung, welches durch Erhitzen des<br />
Rohmaterials bis zur Sintertemperatur von ca. 1450 °C im Drehrohrofen hergestellt wird.<br />
KOMO Konformitätsbescheinigung: Zertifikat im Geschäftsbereich Bauchemie, welches die Produktion<br />
nach niederländischen Bau- und Produktrichtlinien bestätigt.<br />
Kraftwerksaschen Nichtbrennbare Bestandteile, die z. B. bei der Verbrennung von Kohle in<br />
Kraftwerken entstehen. Aufgrund zementähnlicher Eigenschaften kann u. a. Flugasche bei der<br />
Zementproduktion als Ersatzstoff eingesetzt werden.<br />
LEED Leadership in Energy and Environmental Design: US-amerikanisches System zur<br />
Zertifizierung von Gebäuden nach Umweltkriterien.<br />
LTI / LTI-Rate Lost Time Injuries: Anzahl arbeitsbedingter Unfälle mit Arbeitszeitausfällen, bezogen<br />
auf Millionen Arbeitsstunden.<br />
Marque NF Offizielles französisches Qualitätssiegel im Geschäftsbereich Bauchemie.<br />
Mineralische Rohstoffe Kiese, Sande und Splitte, die aus der Natur gewonnen werden.<br />
Nachhaltige Entwicklung Von der Brundtland-Kommission 1987 allgemein definiert als eine<br />
„Entwicklung, die die Lebensqualität der gegenwärtigen Generation sichert und gleichzeitig<br />
zukünftigen Generationen die Wahlmöglichkeit zur Gestaltung ihres Lebens erhält“.<br />
OHSAS 18001 Occupational Health and Safety Assessment Series: Internationaler Standard für<br />
Arbeitsschutzmanagement.<br />
Ökobilanzierung Auch Life Cycle Assessment (LCA). Systematische Analyse von Umweltauswirkungen<br />
von Produkten oder Prozessen.<br />
Portlandzementklinker Hauptbestandteil für Zemente, die zur Herstellung von Beton genutzt<br />
werden. ( Klinker)<br />
Portland-Kompositzemente Enthalten neben Portlandzementklinker weitere Hauptbestandteile<br />
wie Hüttensand und Kalkstein. CEM II, CEM III<br />
Rauchgasentschwefelung Verfahren zur Entfernung von Schwefelverbindungen aus Abgasen von<br />
Kraftwerken oder Müllverbrennungsanlagen.<br />
REA-Gips Gips, der aus den Abgasen von Rauchgasentschwefelungsanlagen (REA, Rauchgasentschwefelung)<br />
gewonnen wird.<br />
Rekultivierung Wiederherstellung von naturnahem Lebensraum für Tiere und Pflanzen.<br />
Rekuperation Wärmerückgewinnung im Klinkerkühler durch Nutzung der aufgeheizten Kühlluft<br />
als Verbrennungsluft im Ofen.<br />
Rostkühler Dient der Abkühlung des frisch gebrannten Klinkers auf einem Rost, was eine höhere<br />
Wärmerückgewinnung ermöglicht.<br />
Schwingungsisolator Bewegungsdämpfer gegen zu starke Vibrationen, z. B. bei Gesteinsbrechern.<br />
Sekundärbrennstoffe Aufbereitete Abfälle oder Nebenprodukte, die fossile Brennstoffe ersetzen<br />
und dadurch zur Ressourcenschonung beitragen.<br />
Sekundärrohstoffe Bei der Zementherstellung eingesetzte Vorprodukte. Für die Klinkerherstellung<br />
sind dies z. B. Kraftwerksaschen oder Kalkschlamm. Bei der Zementmahlung werden REA-<br />
Gips, Hüttensand oder Flugasche eingesetzt.<br />
Sintertemperatur Temperatur, bei der die Rohmaterialien im Ofen miteinander verbunden oder<br />
„zusammengebacken“ werden.<br />
SNCR Selective Non Catalytic Reduction: Verfahren zur Minderung der NO -Emissionen (Gesamt-<br />
x<br />
heit der Stickstoffoxide) in einem Abgasstrom durch Zugabe eines ammoniak- oder harnstoffhaltigen<br />
Reduktionsmittels im Temperaturbereich von ca. 850–1050 °C. Die Reaktionsprodukte sind<br />
Stickstoff und Wasser.<br />
Stakeholder Eine Person, Gruppe oder Organisation, welche mittel- und unmittelbar mit dem Unternehmen<br />
in Verbindung steht und auf dieses Einfluss haben kann und auf die das Unternehmen<br />
Auswirkungen haben kann.<br />
Syspro Qualitätsgemeinschaft für Betonfertigteile mit dem Ziel, die Qualität von Präzisionsbauteilen<br />
aus Beton kontinuierlich zu gewährleisten.<br />
TEHG Treibhausgas-Emissions-Handels-Gesetz: Gesetz über den Handel mit Berechtigungen zur<br />
Emission von Treibhausgasen.<br />
Transportbeton In stationären Anlagen hergestellter und per Transportbetonmischer einbaufertig<br />
zur Baustelle beförderter Beton.<br />
Transportbetonmischer oder Fahrmischer Betonmischanlage auf LKW.<br />
Trockenverfahren Zementproduktion Trockene Vermahlung und Mischung der Rohstoffe, was<br />
im Vergleich zum Nassverfahren, bei dem die Rohstoffe im nassen Zustand verarbeitet werden,<br />
Energie einspart.<br />
Verordnung über Grundwasser, Ersatzbaustoffe und Bodenschutz Rechtsverordnung zum<br />
Schutz des Grundwassers gegen Verschmutzung durch bestimmte gefährliche Stoffe.<br />
Vorcalciniertechnik Entsäuerung des Kalksteins, weitgehend außerhalb des Drehofens.<br />
Wasserfußabdruck Bewertungsmaßstab für die Wassermenge, welche entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette benötigt wird, um ein Produkt herzustellen.<br />
Werkfrischmörtel Mörtel, der von Transportbetonmischern direkt zur Baustelle gebracht wird und<br />
sofort verarbeitet werden kann.<br />
Werksproduktionskontrolle (WPK) Festlegung der qualitätssichernden Maßnahmen zur Materialeingangskontrolle,<br />
zur Herstellung, Prüfung und zum Transport.<br />
Zement Bindemittel, welches nach Zugabe von Wasser im frischen Zustand beliebig formbar ist<br />
und danach sowohl an der Luft als auch unter Wasser erhärtet und dauerhaft fest bleibt. Wesentlicher<br />
Bestandteil des Baustoffs Beton.<br />
Zyklonstufen Die verschiedenen Z. im Zementwerk weisen unterschiedliche Temperaturbereiche<br />
auf, über die das Rohmehl mittels Leitungen geführt wird. Von der obersten bis zu untersten Stufe<br />
wird das Rohmehl kontinuierlich erhitzt.<br />
Zyklonvorwärmer Brennstoffsparende Technik zur Zementherstellung, bei der das Rohmehl durch<br />
mehrere übereinander angeordnete Zyklonstufen geführt wird und hier mit Hilfe der heißen<br />
Abgase des Ofens bis ca. 850 °C vorgewärmt wird.<br />
10 WEITERFÜHRENDE<br />
INFORMATIONEN<br />
Mehr zur CEMEX <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong>, zu ihren Produkten und Services: www.cemex.de<br />
EMAS-Umwelterklärung der Zementwerke Rüdersdorf und Beckum: www.cemex.de/zement.htm<br />
Zusammenfassung unseres HOZ-Seminars <strong>2011</strong> zum Thema „umwelteffizient, leistungsfähig, dauerhaft“:<br />
www.cemex.de ➜ News & Infos ➜ Fach-Informationen<br />
Managementplan 2012 Umwelt und Biodiversität zum Schutz der Rote-Liste-Arten bei der nachhaltigen Gewinnung mineralischer<br />
Rohstoffe / Umweltaktionsplan 2012 Mineralische Rohstoffe: www.cemex.de/nachhaltigkeit.htm<br />
Hier finden Sie den GRI-Index, der diesem <strong>Nachhaltigkeitsbericht</strong> zugrunde liegt: www.cemex.de/nachhaltigkeit.htm<br />
31<br />
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