Magazin052013
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Foto: Bundeswehr/Björn Wilke<br />
Foto: Bundeswehr/Dirk Jechow<br />
26 Die Bundeswehr Mai 2013<br />
Marine<br />
Kommandowechsel im Marinestützpunkt Kiel<br />
Von links: Fregattenkapitän Michael Eichhorn,<br />
Kapitän zur See Peter Görg und Fregattenkapitän<br />
Hauke Lützen.<br />
Kiel. Zu den Klängen des Marinemusikkorps<br />
„Ostsee“ übergab der stellvertretende Kommandeur<br />
und Chef des Stabes der Einsatzflottille 1,<br />
Kapitän zur See Peter Görg, Ende März das<br />
Kommando über den Marinestützpunkt Kiel von<br />
Fregattenkapitän Hauke Lützen an dessen<br />
Nachfolger, Fregattenkapitän Michael Eich-<br />
Sengwarden an Glücksburg<br />
– bitte kommen!<br />
Flottillenadmiral Werner Lüders<br />
Sengwarden. Die Zielstruktur der Führungsunterstützung<br />
der Marine schaffte erste Fakten:<br />
Ende März wurde im Rahmen einer militärischen<br />
Musterung der Fernmeldebetrieb im<br />
Führungsunterstützungszentrum Marine in<br />
Sengwarden eingestellt. Die bisherigen Aufgaben<br />
werden nun vom Fernmeldezentrum in<br />
Glücksburg übernommen.<br />
„Ich danke den Soldatinnen und Soldaten für<br />
ihre ausgezeichnete Arbeit nicht nur der letzten<br />
Jahre, sondern der letzten Jahrzehnte“, so Flottillenadmiral<br />
Werner Lüders, Kommandeur<br />
des Marineunterstützungskommandos, anlässlich<br />
der Zeremonie. 56 Jahre lang waren die<br />
inzwischen weltweit operierenden Einheiten der<br />
Deutschen Marine sowie die Einheiten der Nato-<br />
Partner von Sengwarden aus mit Millionen Fernschreiben<br />
und Funksprüchen versorgt worden. In<br />
dieser Zeit konnten die seefahrenden Einheiten,<br />
allen voran die Wilhelmshavener, an 365 Tagen<br />
im Jahr auf die Fähigkeiten „ihrer Sengwardener<br />
Funker“ vertrauen. Nun meldeten sich die Funker<br />
aus Sengwarden mit einem letzten „Hier ist<br />
DHJ 59 – out.“ ab. piz marine, eb<br />
horn. Fregattenkapitän Lützen hatte zwei<br />
Jahre lang den Marinestützpunkt Kiel und<br />
somit 144 Soldaten und 103 Zivilbeschäftigte<br />
geführt. Lützen sagte zum Abschied:<br />
„Mich haben die Menschen, die im Stützpunkt<br />
arbeiten, ungemein begeistert und<br />
menschlich bereichert. Daher werde ich<br />
vermutlich irgendwann feststellen, dass<br />
dies die schönste Verwendung meiner<br />
Dienstzeit war“.<br />
Der neue Kommandeur, Fregattenkapitän<br />
Eichhorn, blickt auf rund 30 Jahre Dienstzeit<br />
in der Marinefliegerei zurück. Zuletzt<br />
tat er sechs Jahre lang als Kommandeur der<br />
Technischen Gruppe im Marinefliegergeschwader<br />
5 in Kiel seinen Dienst. Für seine<br />
neue Aufgabe ist er angesichts seines fachlichen<br />
Hintergrundes, aber auch wegen seiner<br />
langjährigen Verbundenheit mit dem Standort<br />
Kiel bestens gerüstet.<br />
Der Marinestützpunkt ist nicht nur Hafen für<br />
diverse schwimmende Marineeinheiten, er bildet<br />
auch eine große logistische Drehscheibe. Die<br />
gesamte logistische und technische Versorgung<br />
Marinefliegergeschwader 5:<br />
Das Ende einer Ära<br />
Kiel. „Zum letzten Mal: Hol’ nieder<br />
Flagge!“ Mit diesem Kommando<br />
wurde Ende März auf dem Gelände<br />
des Marinefliegergeschwaders 5 in<br />
Kiel-Holtenau die letzte militärische<br />
Flaggenparade durchgeführt, würdevoll<br />
begleitet von einem traditionellen<br />
Trompetensolo.<br />
Der Leiter des angetretenen<br />
Nachkommandos, Fregattenkapitän<br />
Michael Eichhorn, übergab<br />
die Flagge zusammen mit einem<br />
symbolischen Schlüssel an den Leiter<br />
des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums<br />
Kiel, Jülf Draheim. Letzterer<br />
wird nun die Abwicklung und letztlich auch<br />
die endgültige Abgabe des Geländes administrativ<br />
begleiten.<br />
Mehr als fünf Jahrzehnte war das Marinef liegergeschwader<br />
5 in Kiel-Holtenau direkt an der<br />
Kieler Förde stationiert. Für viele Kieler Bürgerinnen<br />
und Bürger waren die Hubschrauber des<br />
Geschwaders längst zu einem gewohnten<br />
Anblick geworden. Im Rahmen der Neustrukturierung<br />
der Bundeswehr war der Verband im<br />
November 2012 nach Nordholz verlegt worden.<br />
Zurück blieb zunächst ein etwa 40-köpfiges<br />
Nachkommando. Dessen Aufgabe war es, für<br />
eine „besenreine“ Übergabe der Liegenschaft zu<br />
sorgen.<br />
Mit der Übergabe des Geländes aus der<br />
militärischen Verantwortung endet in Kiel nun<br />
eine Ära – mehr als 50 Jahre Marinefliegergeschwader<br />
5 und fast 100 Jahre Marinefliegerei.<br />
Kaiser Wilhelm II persönlich hatte per Kabinett<br />
sorder im Mai 1913 die Aufstellung einer<br />
„Hol’ nieder Flagge!“<br />
aller in Schleswig-Holstein stationierten Marineeinheiten<br />
– ob landgebunden oder schwimmend<br />
– läuft über die Einsatzversorgung, das<br />
Herzstück des Marinestützpunktkommandos. So<br />
wurden im vergangenen Jahr mehr als 41 000<br />
Materialanforderungen bearbeitet. Das waren in<br />
der Umsetzung etwa 4 000 Tonnen Material in<br />
über 31 000 Packstücken. Hinzu kommen viele<br />
weitere Instandsetzungs-, Ver- und Entsorgungsleistungen,<br />
etwa mehr als 500 Schiffsbetankungen<br />
mit rund 75 000 m³ Dieselkraftstoff.<br />
Jedes Jahr stellt sich der Marinestützpunkt einer<br />
weiteren, ganz besonderen Herausforderung: der<br />
logistischen Betreuung von gut 2 000 ausländischen<br />
Gastsoldaten im Rahmen der Kieler<br />
Woche. Daneben organisieren und unterstützen<br />
die Kieler auch eine Vielzahl von Besuchen,<br />
Übungen, Manövern und anderen, teils hochrangigen<br />
Veranstaltungen. So war der mehrtägige<br />
Besuch einer etwa 100-köpfigen OSZE-Delegation<br />
mit Teilnehmern aus 36 Staaten und internationalen<br />
Organisationen beispielsweise einer der<br />
Höhepunkte in der Amtszeit von Fregattenkapitän<br />
Lützen. piz marine, eb<br />
Seef liegerabteilung der kaiserlichen Marine in<br />
Kiel-Holtenau veranlasst. Die Einrichtung des<br />
Seef liegerhorstes war die Geburtsstunde der<br />
heutigen Marineflieger. piz marine, eb<br />
Unsere Marine im Einsatz<br />
Operation Atalanta<br />
● Fregatte Augsburg<br />
Einsatzverband UNIFIL<br />
● Korvette Braunschweig<br />
● Schnellboot S71 Gepard<br />
● Schnellboot S73 Hermelin<br />
● Schnellboot S76 Frettchen<br />
Auslands-Auftragsfahrten<br />
● Fregatte Hessen<br />
● Betriebstofftransporter Rhön<br />
● Minenjagdboot Weilheim<br />
● Flottendienstboot Alster<br />
Foto: Bundeswehr/Ann-Kathrin Fischer