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vereinsbrille - TSG 1885 Wiesloch eV

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Madonna war überall<br />

Ein Standbild der heiligen Maria war immer im<br />

Blickfeld, als die Sportabzeichengruppe der<br />

<strong>TSG</strong> <strong>Wiesloch</strong> vier Tage lang in den goldenen<br />

Oktober hineinwanderte, der sich in diesem<br />

Jahr leider erst am Sonntag, dem Nationalfeiertag<br />

einstellte. Zuvor war an drei Tagen der Regenschirm<br />

das Hauptwanderutensil.<br />

Nicht weit von der „Linkenmühle“, einem Landgasthof<br />

bei Walldürn-Rippberg, wo sich die 23<br />

Wanderer einquartiert hatten, wartete ein feines<br />

technisches Kleinod im Wald an einem Teich.<br />

Der Wirt gab den Tipp und Herr Eckert, ein<br />

ehemaliger Schmied aus Hornbach führte „seinen“<br />

Wassermotor vor, mit dem ab der vorletzten<br />

Jahrhundertwende das Trinkwasser in das<br />

90m höher gelegene Hornbach gehoben wurde.<br />

Außer Wasser wurde keine weitere Energie<br />

benötigt. Unter Herrn Eckerts Leitung hat eine<br />

Liebhabergruppe die Hydraulische Presse samt<br />

Jugendstil-Sandsteinpumpenhaus restauriert,<br />

nachdem beides zerfiel, weil Hornbach sein<br />

Wasser seit fünf Jahrzehnten aus dem Bodensee<br />

bezieht.<br />

Am nächsten Tag war das badisch-bayrische<br />

Grenzgebiet bei Hambrunn das Wanderziel.<br />

In einer Aussichtshütte kredenzte unser Wirt<br />

lokale Erzeugnisse, wozu auch im Eichenfass<br />

gereifter Obstschnaps gehörte, sodass es sich<br />

gut auf den Panoramablick ins Mud- und Marsbachtal<br />

verzichten ließ. Der Regen verwehrte<br />

die Aussicht.<br />

Am Samstag pilgerte die Gruppe über das<br />

„Märzenbrünnlein“ und einen Kreuzweg nach<br />

Walldürn mit seiner Wallfahrtskirche „zum Heiligen<br />

Blut“. Die kundige Führung eines Bauamtmitarbeiters<br />

brachte beides näher. Als<br />

„basilica minor“ trägt das Gotteshaus die Mitra<br />

des Papstes als Zeichen der Bindung an den<br />

Bischof von Rom und man hofft im Madonnenländchen,<br />

dass der deutsche Papst noch zu<br />

seinen Lebzeiten eine Wallfahrt mit seiner Anwesenheit<br />

beehrt.<br />

Abends erholten sich die <strong>Wiesloch</strong>er Wanderer<br />

im hauseigenen Schwimmbad oder vergnügten<br />

sich auf der Kegelbahn. Klaus Lenk hatte wieder<br />

mit viel Akribie die Tagestouren geplant und<br />

sie auch den verschiedenen Leistungsstärken<br />

der Teilnehmer angepasst.<br />

Am Sonntag gingen die meisten auf eigenen<br />

Wegen, die mit der Heimfahrt verbunden waren.<br />

Ein großer Teil besuchte die nahe gelegene Barockstadt<br />

Amorbach. Die Sonne schien und es<br />

ließ sich herrlich in dem von Friedrich, Ludwig<br />

von Sckell angelegten Klostergarten flanieren.<br />

Dieser berühmte Gartenarchitekt führte auch<br />

die Schlossgärten von Schwetzingen und Nymphenburg<br />

aus. In der barocken Abteikirche konkurrierte<br />

die Rokokopracht mit dem Überfluss<br />

des ausgebreiteten Erntedankschmucks. In<br />

den sonnendurchfluteten Altstadtgassen Amorbachs<br />

ließ es sich wunderbar bummeln und der<br />

goldene Oktober zeigte sich endlich in seiner<br />

vollen Pracht.<br />

Eugen Kaufmann<br />

Die Sportabzeichengruppe während ihrer Führung<br />

durch die Walldürner Altstadt<br />

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