Diplomarbeit Ralf Amende.pdf - Bauhaus Cs Uni Magdeburg - Otto ...
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3.2.4 Effizienzmaße der DEA<br />
Das Interesse bei einer Effizienzanalyse geht im Allgemeinen über eine rein binäre<br />
Klassifikation der Produktionen als „effizient“ bzw. „ineffizient“ hinaus. Die Quantifi-<br />
zierung der graduellen Unterschiede zwischen den Produktionen innerhalb der empi-<br />
risch approximierten Technologie T emp ist viel mehr von Interesse und wird durch Effi-<br />
zienzmaße ermöglicht. 124<br />
Das Prinzip von DEA-Effizienzmaßen besteht darin, die Effizienz durch den Abstand<br />
zwischen einer zu bewertenden Produktion in T emp und einem Punkt auf dem effizienten<br />
Rand R(T emp ) zu messen. 125<br />
Als Referenzpunkt oder -einheit wird hierbei der der ineffizienten Produktion gegen-<br />
übergestellte Punkt auf der Randproduktionsfunktion R(T emp ) bezeichnet. Als Referenz-<br />
punkt kann hierbei eine beobachtete Produktion, d.h. ein realer Referenzpunkt, oder<br />
eine Konvexkombination mehrerer effizienter Produktionen, d.h. ein virtueller Refe-<br />
renzpunkt, dienen. Dieser Referenzpunkt stellt dann einen Benchmark 126 für diese inef-<br />
fiziente Produktion dar, welcher als Orientierung dient, um in einem kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozess effizient zu werden. 127<br />
In der Literatur existiert eine Vielzahl von Effizienzmaßen, die entweder im Rahmen<br />
praktischer Anwendungen oder theoretisch motiviert entwickelt wurden. 128<br />
Im Rahmen dieser Arbeit werden sogenannte äquiproportionale und additive Effizienz-<br />
maße betrachtet.<br />
Die äquiproportionalen Effizienzmaße, welche auch als radiale Maße bezeichnet wer-<br />
den, basieren auf produktionstheoretischen Arbeiten von FARRELL und DEBREU. 129 Die-<br />
se bieten die Möglichkeit, allein durch die Kenntnis des (mit einem DEA-Modell ermit-<br />
telten) Effizienzwertes Rückschlüsse auf das Verbesserungspotenzial einzelner Krite-<br />
rien (Inputs und/oder Outputs) zu ziehen, da alle Kriterien proportional um diesen Effi-<br />
zienzwert verbessert werden können. 130<br />
Äquiproportionale Effizienzmaße lassen sich in orientierte und nicht orientierte Maße<br />
differenzieren. Die Konzentration der orientierten äquiproportionalen Effizienzmaße<br />
liegt dabei, gemäß des ökonomischen Prinzips (vgl. Abschnitt 2.6), auf der proportiona-<br />
124<br />
Vgl. Scheel (2000): S.75<br />
125<br />
Vgl. Scheel (2000): S.89<br />
126<br />
„Ein Benchmark ist ein Referenzpunkt einer gemessenen Leistung.“ Vgl. Siebert/Kempf (2008): S.8<br />
127<br />
Vgl. Hagenloch (2008a): S.1376 ff.<br />
128<br />
Vgl. Scheel (2000): S.75<br />
129<br />
Vgl. Farrel (1957): S.253 ff. sowie Debreu (1951): S.273 ff.<br />
130<br />
Vgl. Scheel (2000): S.91 f.<br />
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