Hausarbeit Hagemeister gekuerzt_Text - Lebensnaher ...
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lerumfrage (Grafik 1) zeigen zudem, dass auch die SuS selbst der Auffassung sind,<br />
ChemZ hätte sie auf besonders viele kreative Ideen gebracht (Frage 5, 7,0±2,3/10 Punk-<br />
te).<br />
Erfolgsquote: Die Auswertung von Laborjournalen und Forschungsberichten ergab, dass<br />
trotz vollkommen freier Planung der Experimente durch die SuS jeweils 5 von 6 Schüler-<br />
gruppen für die Parameter „Temperatur“ und „Säurekonzentration“ und 4 von 6 Schüler-<br />
gruppen für den Parameter „Druck“ das richtige Ergebnis mit ihrem Experiment erzielten.<br />
Erfolg bei eigengeplanten Experimenten wirkt besonders motivierend, da die SuS auf-<br />
grund der Identifikation mit dem Produkt ein besonderes Interesse daran haben, dass es<br />
funktioniert und ihr Ansatz in der Diskussion besteht.<br />
Nutzung der abgestuften Lernhilfen: Ideenmangel in der Planungsphase, der durch Nut-<br />
zung des Leitfragenkatalogs kompensiert werden sollte, trat durch die Vielfältigkeit der<br />
ChemZ-Materialien und der damit einhergehenden möglichen Lösungsansätze nicht auf.<br />
Aber auch die konkreten Lösungsansätze zur Versuchsdurchführung wurden lediglich zur<br />
Strategiekorrektur nach dem lenkenden Hinweis zum Parameter Druck genutzt. Zwei<br />
Schülergruppen griffen hier geleitet vom Leitfragenkatalog zu Tipp 6 und 7. Die verhalte-<br />
ne Nutzung der kann wie folgt erklärt werden: Im selbständigen Teil des HU bekommen<br />
die SuS keinerlei Feedback über Ideen, experimentelle Durchführung und Versuchsdeu-<br />
tung. Da es verschiedene Lösungen gibt, die zum Erfolg führen, lässt es sich hier nicht<br />
mit Lösungsblättern arbeiten. Dies hat zur Folge, dass durchgeführte Experimente oder<br />
erzielte Ergebnisse größtenteils unreflektiert bleiben. Da die SuS selbst die Fähigkeit zur<br />
kritischen Hinterfragung ihrer eigenen Versuchergebnisse nicht besitzen, werden die<br />
Lernhilfen auch als Überprüfungsmethode nicht genutzt.<br />
Eingriffe in die selbständige Arbeitsphase: In der durchgeführten Reihe waren leitende<br />
Eingriffe nur in Ausnahmefällen (z.B. bei der Einflussgröße „Druck“) notwendig. Obwohl<br />
im HU solche Maßnahmen auf ein Minimum reduziert bleiben sollten, ist es essentiell,<br />
während der selbständigen Arbeitsphase der SuS aufmerksame Beobachtungen durchzu-<br />
führen, um eventuelle Schwierigkeiten, die gehäuft auftreten und bei Lerngruppenanaly-<br />
se und Unterrichtsplanung nicht erkannt worden sind, zu detektieren. Mühlhausen 35 plä-<br />
diert im Sinne der „Offenheit in der konkreten Situation“ für eine situative Unterrichts-<br />
planung; alternative Vorgehensweisen und Improvisationsmöglichkeiten müssen in der<br />
Planung von vorneherein stärker mitbedacht werden. Im Allgemeinen ist zu beachten,<br />
dass eine vorhergehende Berücksichtigung aller denkbarer kognitiver Prozesse und Ein-<br />
zelschritte für einen solch komplexen Arbeitsauftrag unmöglich ist. 36,g Über die oben er-<br />
g Ein solcher Ansatz ist auch die Grundlage wichtiger „emprisch-analytischer“ didaktischer Modelle, wie z.B.<br />
dem Berliner Modell. Mit diesen kann Unterricht theoriegeleitet geplant werden, sie erheben aber nicht den<br />
Anspruch, Voraussagen für den singulären didaktischen Akt im Unterricht treffen zu können. Eine Optimierung<br />
von Unterricht kommt dadurch zustande, dass für bestimmte Unterrichtssituationen bei der Reflexion das erforderliche<br />
theoretische Äquivalent gebildet werden kann, das dann bei der Neuplanung berücksichtigt wird.<br />
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