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AVE 2 / 2012

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Im Folgenden erhalten wir Anteil am<br />

2. Teil der Berufungsgeschichte von<br />

VikarPatrick Lier.Sie istein Abzugeines<br />

mündlichen Zeugnisses, das Vikar<br />

Lier vor gut einem Jahr auf dem<br />

Kongress «Freude am Glauben» gab.<br />

ImNachhinein muss ich sagen:<br />

Ja, eswar richtig, aber es war<br />

hart. Übrigens, diese Psychologin<br />

war eine Deutsche. Also gut, ich<br />

ging zurück an den Kochherd<br />

und betete viel. Mittlerweile<br />

kochte ich in einem Altersheim.<br />

Es war ein christliches Altersheim,<br />

kein katholisches, aber<br />

doch christlich; und die Gäste,<br />

respektive die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner, hatten grosse<br />

Freude und waren dankbar.Nun<br />

musste ich die Karotten nicht<br />

mehr senkrecht anrichten, son-<br />

Vikar Patrick Lier<br />

bei der Spendung der Krankensalbung<br />

im Jahre 2009.<br />

Glauben<br />

Wie aus einem Starkoch<br />

ein Priester wurde<br />

dern durfte sie pürieren, mit dem<br />

Löffel auf den Teller geben, aber<br />

auch das kann der Gang und der<br />

Lauf des Lebens sein.<br />

Am 4. August im Kloster Appenzell<br />

habe ich dann tatsächlich<br />

nach langem Beten und Suchen<br />

meine Berufung gefunden. Ich<br />

könnte lange darüber erzählen,<br />

wie es geschehen ist. Als ich mich<br />

im Laufe des Tages gefragt habe,<br />

was ist eigentlich heute für ein<br />

Tag, stellte ich fest: Moment,<br />

heute ist ja der Gedenktag des<br />

Pfarrers vonArs. Es war für mich<br />

ein schönes Zeichen, am Tag<br />

dieses grossen Heiligen meine<br />

Berufung zu spüren.<br />

Dennoch sagte ich meinem<br />

geistlichen Begleiter: «Weisst du,<br />

ich weiss ja gar nicht, ob ich das<br />

will.» Dieser antwortete: «Es ist<br />

18<br />

2. Teil<br />

nicht wichtig, was du willst, sondern<br />

allein was Gott will.» So gilt<br />

auch hier: «Du sollst Gott mehr<br />

gehorchen als den Menschen.»<br />

Nach diesem Erlebnis wollte ich<br />

nicht mehr zurück an die Arbeit<br />

und ich habe mich entschlossen,<br />

ins Priesterseminar einzutreten,<br />

jedoch nicht Knall auf Fall, sondern<br />

ich wollte diese Berufung<br />

auch prüfen und wirkte so ein<br />

halbes Jahr in Kalkutta bei den<br />

Mutter Teresa-Schwestern. Dort<br />

arbeitete ich als Volontär.Mutter<br />

Teresa war bereits ein Jahr vorher<br />

verstorben, aber ich durfte<br />

täglich an ihrem Grab beten und<br />

mit den Schwestern die Messe<br />

feiern. In diesem halben Jahr<br />

konnte ich tatsächlich meine<br />

Berufung vertiefen und teilte<br />

dann auch von dort aus allen<br />

meinen Freunden und Familienangehörigen<br />

den definitiven Bescheid<br />

mit; ausser dem Kochlehrling,<br />

mit dem ich zusammen<br />

gearbeitet hatte. Mit ihm sprach<br />

ich schon vorher darüber.Zurück<br />

in der Schweiz, zogesmich schon<br />

bald wieder ins Ausland. Ich<br />

durfte für fünf Jahre das Theologiestudium<br />

in Heiligenkreuz<br />

bei Wien absolvieren. Ichglaube,<br />

das Kloster ist bekannt.<br />

Während der Zeit im Seminar<br />

haben alle meine Freunde, Verwandten<br />

und Bekannten meine<br />

Entscheidung mitgekriegt und<br />

ich muss sagen: Ichbin in der re-

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