Heimat und Familie - Privatbrauerei M.C. Wieninger
Heimat und Familie - Privatbrauerei M.C. Wieninger
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2 WIENINGER Journal<br />
Liebe Fre<strong>und</strong>e der <strong>Privatbrauerei</strong><br />
M.C. <strong>Wieninger</strong>,<br />
200 Jahre ist es her, dass mein Ur-<br />
Ur-Ur-Ur-Großvater das damalige<br />
Hofpruyhaus Deisendorf erworben<br />
hat. Mein Bruder <strong>und</strong> ich – wir sind<br />
die siebte Generation – die unsere<br />
<strong>Familie</strong>nbrauerei führt. Auf diese<br />
bedeutsame Historie sind wir außerordentlich<br />
stolz.<br />
Als Brauer muss man Leidenschaft<br />
besitzen – für Genuss <strong>und</strong> handwerkliches<br />
Arbeiten. Vor 200 Jahren<br />
wie heute zählt zu den schönsten<br />
Seiten dieses Berufes, wenn wir über<br />
die geschmacklichen Feinheiten<br />
unserer Biere diskutieren oder in<br />
Verkostungen den optimalen Biergeschmack<br />
finden.<br />
Als Bräu von Teisendorf bin ich fest<br />
im regionalen Leben integriert. Mit<br />
meinem Fre<strong>und</strong> Armin philosophiere<br />
ich gern darüber, dass sein Ur-Ur-<br />
Ur-Ur-Opa mit meinem schon vor<br />
200 Jahren an der gleichen Stelle<br />
am Stammtisch saß, wie wir heute.<br />
Es gibt Mitarbeiter, die schon länger<br />
im Betrieb arbeiten, als ich auf der<br />
Welt bin <strong>und</strong> mir Geschichten ihrer<br />
Väter <strong>und</strong> Großväter erzählen, die<br />
auch schon in der Brauerei tätig<br />
waren. Bei vielen Vereinen waren<br />
meine Vorfahren vor 100, 150 oder<br />
sogar 175 Jahren bereits Gründungsmitglieder.<br />
Ich atme jeden Tag in den zum Teil<br />
seit Jahrh<strong>und</strong>erten bestehenden<br />
Gebäuden <strong>und</strong> Kellern der Brauerei<br />
eine traditionsreiche Geschichte.<br />
Faszinierend, dass meine Vorfahren<br />
dort auch schon vor h<strong>und</strong>erten von<br />
Jahren gewerkt haben.<br />
Zu diesem für uns so besonderen Jubiläum<br />
denken wir an die Werte, die<br />
eine <strong>Familie</strong>nbrauerei ausmachen.<br />
Wir freuen uns über den Erfolg des<br />
Jubiläumsbieres <strong>und</strong> sagen Danke<br />
bei allen, die uns in den letzten 200<br />
Jahren treu unterstützt <strong>und</strong> auf unserem<br />
Weg begleitet haben.<br />
Prost <strong>und</strong> ein herzliches Vergelt’s<br />
Gott,<br />
Ihr Christian <strong>Wieninger</strong><br />
Trabis an der Freilassinger Grenze Alte Lagersilos vor der Brauerei <strong>Wieninger</strong> Dampfmaschine<br />
11. September 1989:<br />
Die Autoschlange der über<br />
Ungarn <strong>und</strong> Österreich am<br />
Grenzübergang Freilassing<br />
nach Deutschland einreisenden<br />
Bürger der DDR reißt<br />
nicht ab. Das Auffanglager in<br />
Freilassing auf dem Parkplatz<br />
des Schwimmbades wird die<br />
Massen nicht mehr lange<br />
aufnehmen können <strong>und</strong> man<br />
plant, das nächste Lager in<br />
Trostberg in Anspruch zu<br />
nehmen. Langsam hatte sich<br />
der „Eiserne Vorhang“ in den<br />
Monaten davor gehoben<br />
<strong>und</strong> nun die umständliche<br />
<strong>und</strong> mühsame Möglichkeit<br />
zur Ausreise geboten. Oft<br />
Hals über Kopf mit nur wenig<br />
Gepäck oder gar nur mit dem,<br />
was sie „am Leib trugen“,<br />
andere wieder schon seit langem<br />
auf gepackten Koffern<br />
sitzend in der sich anbahnenden<br />
Hoffnung, endlich<br />
ausreisen zu dürfen, erreichten<br />
sie die B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland. Viele, darunter<br />
häufig <strong>Familie</strong>n mit Kindern,<br />
wollen sich mit diesem Schritt<br />
eine neue, lebens- <strong>und</strong> liebenswerte<br />
<strong>Heimat</strong> suchen, die<br />
ihnen die DDR in ihren engen<br />
Grenzen nicht bot.<br />
26. Februar 1813:<br />
Philipp <strong>Wieninger</strong> erwirbt um<br />
40100 Gulden von der Bayerischen<br />
Finanzkammer die<br />
erstmals um 1600 erwähnte<br />
Braustätte in Teisendorf. Geboren<br />
als Sohn des Gastwirts<br />
Thomas <strong>Wieninger</strong> stammt<br />
Philipp (1767 – 1835) aus einer<br />
angesehenen <strong>Familie</strong> aus<br />
Trautmannsdorf im Bayerischen<br />
Wald, die seit Generationen<br />
als Bierbrauer, Gastronomen<br />
<strong>und</strong> Politiker leben <strong>und</strong><br />
arbeiten.<br />
Er übernimmt zwar das väterliche<br />
Anwesen, konzentriert<br />
sich später aber auf die 1798<br />
erheiratete Kaiserhütte, eine<br />
Glashütte in Schönau am<br />
Lusen. Als „Wirtssohn“ bringt<br />
Philipp <strong>Wieninger</strong> jedoch<br />
keinerlei Erfahrung zum<br />
Betreiben der Glashütte mit.<br />
Zudem bricht zu der Zeit durch<br />
die von Napoleon verhängte<br />
Kontinentalsperre das existenziell<br />
wichtige Exportgeschäft<br />
der Glashersteller zusammen.<br />
Deshalb entschließt sich das<br />
Ehepaar <strong>Wieninger</strong> zum<br />
Verkauf des Glashüttenguts<br />
mit den dazugehörigen 9275<br />
Tagwerk Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> erwirbt<br />
die Brauerei in Teisendorf.<br />
Redaktion Rosi Fürmann<br />
Jetzt schon vormerken!<br />
Die Jubiläums-<br />
Festwoche<br />
Freitag 23.08.13<br />
Vlado Kumpan <strong>und</strong> seine<br />
Musikanten<br />
Samstag 24.08.13<br />
Tag der Vereine, Betriebe<br />
<strong>und</strong> Nachbarschaft – es spielt<br />
die Musikkapelle Teisendorf<br />
Donnerstag 29.08.13<br />
Zeltparty „Halligalli“<br />
Freitag 30.08.13<br />
„Drent <strong>und</strong> Herent“<br />
– großer Volksmusikabend<br />
Samstag 31.08.13<br />
Bierzeltstimmung mit<br />
den “Life Jacks“ <strong>und</strong> den<br />
“Blood Red Roses“<br />
Sonntag 01.09.13<br />
Tag der offenen Tür mit<br />
Brauereifest<br />
- 9:00 Uhr Festgottesdienst<br />
am Marktplatz<br />
- ca. 10:00 Uhr Festzug durch<br />
den Markt Teisendorf mit<br />
anschließendem Einzug in<br />
die Brauerei