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Heimat und Familie - Privatbrauerei M.C. Wieninger

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Gleichzeitig war es die Zeit<br />

vor den entscheidenden<br />

Durchbrüchen in Industrialisierung<br />

<strong>und</strong> Wissenschaft.<br />

Die überlieferten traditionel-<br />

len Brauverfahren, meist in<br />

Klöstern gepflegt, hatten sich<br />

die letzten Jahrh<strong>und</strong>erte nicht<br />

wesentlich geändert. Seit dem<br />

Reinheitsgebot aus 1516, das<br />

den „Wildwuchs“ der eingesetzten<br />

Rohstoffe beschränkte<br />

<strong>und</strong> für bessere Produkte<br />

sorgte, gab es keine wesentliche<br />

Neuerung.<br />

WIENINGER Journal<br />

Kulinarisches Gewinnspiel<br />

Gewinnen Sie 3 Schmankerlessen im Altwirt in Piding.<br />

1. bis 3. Preis:<br />

Je ein Schmankerlessen für zwei Personen<br />

4. bis 10. Preis:<br />

Je ein Träger <strong>Wieninger</strong> Guidobald Dunkel<br />

Beantworten Sie nachfolgende Frage:<br />

Welches <strong>Wieninger</strong> Bier wird für unseren<br />

Braten verwendet?<br />

Schicken Sie die richtige Lösung bis 10.5.2013 per Post an<br />

Brauerei <strong>Wieninger</strong>, Kennwort: Kulinarisches Gewinnspiel,<br />

Poststraße 1, 83317 Teisendorf oder per email an<br />

a.moesenlechner@wieninger.de<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung ist nicht möglich.<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Angehörige der Brauerei <strong>Wieninger</strong> <strong>und</strong> des Altwirts Piding<br />

sind von der Teilnahme ausgeschlossen.<br />

Bierbrauen vor 200 Jahren<br />

Anfang des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts war die Zeit großer politischer Veränderungen. Viele Grenzen – auch die zwischen<br />

Bayern <strong>und</strong> dem Fürsterzbistum Salzburg – wurden neu gezogen, der Rupertiwinkel <strong>und</strong> damit auch Teisendorf wurden<br />

bayerisches Staatsgebiet. Daneben hinterließ die Säkularisation tiefe Spuren – viele Klöster wurden aufgelöst.<br />

In dieser Zeit des Umbruchs kamen die <strong>Wieninger</strong>s nach Teisendorf.<br />

Die Bierproduktion um 1813<br />

war demnach von viel Erfahrung<br />

<strong>und</strong> Tradition <strong>und</strong> wenig<br />

Wissen geprägt.<br />

Sudkessel in Höglwörth Im Gärkeller Carl von Linde<br />

Bei kalter Witterung im Winter<br />

konnte bis März „gutes“<br />

Bier hergestellt werden, im<br />

Sommer gab es schlechteres<br />

Braunbier oder obergäriges<br />

Weißbier. Das Bier wurde sofort<br />

nach der Gärung in Fässer<br />

abgefüllt, eine kalte Lagerung<br />

über mehrere Wochen, die<br />

dem Bier heute seine Qualität<br />

<strong>und</strong> Bekömmlichkeit gibt, war<br />

nicht möglich. Das Lagern der<br />

Bierfässer erfolgte in Kellern<br />

oft außerhalb der Brauerei –<br />

die historischen Wurzeln<br />

vieler Biergärten.<br />

Die privaten Brauherren<br />

investierten in ihre Brauereien,<br />

was Jahrh<strong>und</strong>erte wenig<br />

Sinn machte, da Länderfürsten<br />

<strong>und</strong> Klöster das Geschäft<br />

erschwerten. Die neuen Brauhäuser<br />

erhielten erstmals tiefe<br />

Keller, so auch das Brauhaus,<br />

das Philipp <strong>Wieninger</strong> 1823<br />

in Teisendorf errichtete. In<br />

separaten Eiskellern wurde im<br />

Winter abgetragenes Eis aus<br />

Weihern <strong>und</strong> Seen eingelagert<br />

<strong>und</strong> die kalte Jahreszeit<br />

zumindest um einige Wochen<br />

verlängert.<br />

Ab 1847 wurde in Brauereien<br />

erstmals nach der Gärung<br />

eine mehrwöchige kalte<br />

Lagerung in speziellen Lagerkellern<br />

eingeführt. Der neue<br />

erfolgreiche Biertyp, das Lagerbier,<br />

hatte einen besseren<br />

Geschmack <strong>und</strong> war weniger<br />

trüb <strong>und</strong> haltbarer.<br />

Dennoch ist diese Zeit nicht<br />

mit heute zu vergleichen, jede<br />

Brauerei hatte ihren eigenen<br />

Hausgeschmack – bedingt<br />

durch das „Zeug“. So nannte<br />

man den Bodensatz, der nach<br />

jeder Gärung auf den nächsten<br />

Sud gegeben wurde, ohne<br />

zu wissen, was sich dahinter<br />

verbarg. Dies änderte sich<br />

erst, als 70 Jahre später<br />

spezielle Bierhefen gezüchtet<br />

wurden. Bis dahin gab es<br />

auch keine Messinstrumente,<br />

um den Brauprozess zu<br />

steuern. Das Bier war bis zur<br />

Erfindung der Kältemaschine<br />

von Carl Linde 1870 weiterhin<br />

im Sommer viel schlechter als<br />

im Winter, <strong>und</strong> die Qualität<br />

oft ein Produkt des Zufalls.<br />

Es war eine aufregende Zeit<br />

vieler Umbrüche, in der Philipp<br />

<strong>Wieninger</strong> vor 200 Jahren<br />

nach Teisendorf kam. Private<br />

Brauherren konnten erstmals<br />

in fairen Wettbewerb mit<br />

Hofbräuhäusern <strong>und</strong> Klosterbrauereien<br />

treten. Diese<br />

Chance haben die <strong>Wieninger</strong>s<br />

wahrlich gut genutzt.<br />

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