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Die Macht des Eros - Zentrum Seniorenstudium

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9: Lukrez, De rerum natura 4,930 ff.: Über die Liebe<br />

Text 10: Catull c.5<br />

Vivamus, mea Lesbia, atque amemus,<br />

rumoresque senum severiorum<br />

omnes unius aestimemus assis.<br />

soles occidere et redire possunt:<br />

nobis, cum semel occidit brevis lux,<br />

nox est perpetua una dormienda.<br />

da mi basia mille, deinde centum,<br />

dein mille altera, dein secunda centum,<br />

deinde usque altera mille, deinde centum.<br />

dein, cum milia multa fecerimus,<br />

conturbabimus illa, ne sciamus,<br />

aut ne quis malus invidere possit,<br />

cum tantum sciat esse basiorum.<br />

Text 11: Catull c.85<br />

Odi et amo. quare id faciam, fortasse requiris.<br />

nescio, sed fieri sentio et excrucior.<br />

Text 12: Properz 1,1,1-6<br />

Cynthia prima suis miserum me cepit ocellis<br />

contactum nullis ante cupidinibus.<br />

Tum mihi constantis deiecit lumina fastus,<br />

et caput inpositis pressit Amor pedibus,<br />

donec me docuit castas odisse puellas<br />

inprobus et nullo vivere consilio.<br />

Text 13: Ovid, Metamorphosen 1,452-462 (Apoll und Daphne)<br />

Daphne, Peneus‘ Kind, war die erste Liebe Apolls; nicht<br />

blinder Zufall schuf’s. – Nein: wilder Zorn <strong>des</strong> Cupido.<br />

Phoebus, stolz, dass der Drache besiegt, hatte jenen gesehen<br />

Krümmen zur sehne das Horn <strong>des</strong> Bogens und hatte gesprochen:<br />

„Geiler Knabe, was soll bei dir die wackere Waffe?<br />

Meinen Schultern geziemt, die männmliche Bürde zu tragen,<br />

der zu treffen ich weiß das Wild, zu treffen den Gegner,<br />

der ich mit zahllosen Pfeilen nun auch den Python erlegt, der<br />

giftgedunsenen Leibes so vieles Gevierte gedrückt hat.<br />

Dir sei genug, mit der Fackel zu zünden, ich weiß es nicht was für<br />

Liebesflammen, und lass nach meinem Ruhm dich nicht lüsten!“<br />

……<br />

(„Einblicke in die griechisch-römische Antike“,<br />

Mittwoch 11-12, HS 005, Schellingstr.3)<br />

5<br />

5<br />

10<br />

Leben lass uns, Lesbia, und uns lieben,<br />

und das Lästern verkalkter Greise soll uns<br />

keinen lumpigen Pfennig wert sein.<br />

Sonnen können vergehn und wiederkehren:<br />

Wir, wenn einmal das kurze Licht erloschen,<br />

müssen eine ewige Nacht dann schlafen.<br />

Gib mir eintausend Küsse, und dann hundert,<br />

dann nochmal tausend, dann noch einmal hundert,<br />

dann in einem fort weitere tausend, und dann hundert.<br />

Dann, wenn wir es zu vielen tausend brachten,<br />

bringen wir sie durcheinander, damit wir nicht wissen<br />

und kein Böser uns neidisch sein kann,<br />

weil er weiß, dass es soviel Küsse waren.<br />

Ich hasse und ich liebe. Warum ich das tue, fragst du vielleicht.<br />

Ich weiß nicht, doch dass es geschieht, spür ich und quäle mich ab.<br />

Cynthia war es zuerst, die mich Ärmsten mit Blicken gefangen;<br />

hatte mich doch noch nie früher die Liebe berührt.<br />

Da hat mich Amor gezwungen, die Augen in Demut zu senken,<br />

die so verachtend geschaut, setzte den Fuß mir aufs Haupt,<br />

bis er mich schließlich gelehrt, die züchtigen Mädchen zu hassen,<br />

dass ich so ganz ohne Ziel lebe, der grausame Gott.

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