18. März â 26. Juni 2011 im EL-DE-Haus
18. März â 26. Juni 2011 im EL-DE-Haus
18. März â 26. Juni 2011 im EL-DE-Haus
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
BeaTsTOnes, sTOWaWaYs<br />
BLACK<br />
FOOSS<br />
VOn deR cOVeRBand zuR<br />
sTadTiKOne Die<br />
Herr Priess, 2010 konnten wir 40 Jahre Bläck Fööss feiern, Sie sind<br />
von Anfang an dabei. Die Band gilt als so kölsch, dass sie eigentlich<br />
Anspruch auf ein eigenes Feld <strong>im</strong> Stadtwappen hätte. Tatsächlich<br />
liegen viele Wurzeln der »Fööss« in Porz.<br />
Porz ist wichtig, weil dort das Rheinhotel stand. Dort haben wir ab<br />
1963/64 angefangen zu spielen. Im Rheinhotel haben wir gelernt, Musik<br />
auf der Bühne zu machen. Wir haben die Platten unserer Vorbilder gehört<br />
und überlegt: Was haben die gemacht und wie können wir das mit unseren<br />
Instrumenten umsetzen? Damals waren wir eine reine Coverband.<br />
Wurden nicht auch eigene Sachen geschrieben?<br />
Nur sehr wenig. Es gab die Melodie vom »Rievkochewalzer«, die haben<br />
wir in der Session gespielt, neben den gängigen Karnevalsliedern der Zeit.<br />
Aber: Karneval haben wir damals nicht gerne gemacht und auch nur mit<br />
zusammengebissenen Zähnen. Weil die Leute mitmachten, war es nicht<br />
ganz so schl<strong>im</strong>m. Später, als es richtig losging, haben wir entschieden: Wir<br />
machen lieber eigene Lieder.<br />
Wie groß war denn der Kölner Musikbetrieb damals?<br />
Ende der 60er Jahre gab es in Köln an die 500 Bands. Wenn man eine Band<br />
<strong>im</strong> Schnitt mit fünf Leuten besetzt, kann man rechnen, dass <strong>im</strong> Kölner<br />
Raum damals 2500 Leute ständig Musik gemacht haben. Jeder Vorort<br />
hatte sein »Rheinhotel«. In Köln gab es Läden, in die die internationalen<br />
Gruppen kamen. »Storyville«, »Star Club«, »Tabu«, »Cascade« – das waren<br />
die Clubs, in denen ausländische Gruppen spielten. Das »Storyville« war der<br />
Platz für die englischen Revival-Gruppen. Ins »Cascade« am Zülpicher Platz<br />
kamen die Indonesier.<br />
Die Indonesier?<br />
Ja, die Indonesier. Die »Javelins«, die »Tielmann Brothers«, das waren die bekanntesten<br />
Gruppen. Die waren feinstens ausgestattet und spielten wie die<br />
Artisten. Die hatten sieben Finger an jeder Hand und fünf Glieder an jedem<br />
Finger. Spinnenfinger, damit konnten die machen, was sie wollten. Solche<br />
Leute, die die Musik von Cliff Richard spielten, gingen ins Storyville. Kurze<br />
Zeit später wurden die Beatles populär, und als ob man einen Schalter<br />
6 klaaf Kölner Köpfe Kölner Köpfe klaaf 7<br />
FOTO: FRanz TRaWinsKi<br />
Stowaways: Hartmut Priess, Erry Stoklosa,<br />
Peter Schütten, Harry Braschoß, Fred Hoock<br />
(von rechts, nicht <strong>im</strong> Bild: Rolf Quadt)