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m theater a dom

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6<br />

MäRZ ‘09<br />

beSucht<br />

Foto: ©Meyer originals Foto: Anja Reiermann<br />

REWE STATT RAKETENHAGEL<br />

Der gaStKritiKer DeS monatS VaSco boehniSch (SüDDeutSche<br />

zeitung) über brechtS „mutter courage“ am <strong>theater</strong> Der Keller<br />

unD borchertS „DrauSSen Vor Der tür“ im <strong>theater</strong> im bauturm<br />

Der Schnee schmilzt weg! Die toten ruhn! nicht. zum winterlichen<br />

Jahresanfang werden in zwei der größten freien<br />

<strong>theater</strong> von Köln zwei alte helden der antikriegsdramatik<br />

ausgebuddelt. <strong>theater</strong>leichen, die bei vielen bühnen<br />

im Keller liegen, geachtet, aber ungespielt, weil ästhetisch<br />

und inhaltlich allzu angestaubt. Das <strong>theater</strong> der Keller<br />

und das <strong>theater</strong> im bauturm scharren sie dennoch hervor,<br />

lassen bertolt brechts „mutter courage und ihre Kinder“<br />

mit dem Kolonialwarenwagen durch den Dreißigjährigen<br />

Krieg kurven und Wolfgang borcherts beckmann<br />

im nachweltkriegsdeutschland „Draußen vor der tür“ auf<br />

und ab humpeln.<br />

brecht und borchert – mit dem moralischen zeigefinger<br />

von gestern will man den Fragen von heute den puls fühlen.<br />

Will wissen, so der gemeinsame Flyer „Kriegs-erklärungen“,<br />

wie menschen heute in Kriegsgebieten leben, ob<br />

wir unsere Demokratie exportieren oder am hindukusch<br />

verteidigen müssen.<br />

Keine uninteressanten Fragen. aber wenn aber nach einer<br />

Stunde vierzig die courage im <strong>theater</strong> der Keller im<br />

seligen Scheinwerferspot die finale Strophe anstimmt<br />

„Das Frühjahr kommt! Wach auf, du christ! / Der Schnee<br />

schmilzt weg! Die toten ruhn! / und was noch nicht gestorben<br />

ist / Das macht sich auf die Socken nun“, dann ist<br />

brecht endgültig dort angekommen, wo er nie hinwollte,<br />

im folkloristischen <strong>theater</strong>museum, und man selbst ist<br />

von aktuellen Kriegen so weit entfernt wie der hindukusch<br />

von Köln-neustadt.<br />

Dabei haben sie vorn links extra einen Fernseher aufgestellt,<br />

auf dem während des einlasses live die „aktuelle<br />

Stunde“ läuft: Wir sehen einen report aus dem Karnevalskostümverleih.<br />

ehe der bildschirm erlischt und die<br />

brecht’sche Kostümparade beginnt. mit eifer wird jede<br />

Szene neu eingekleidet, sechs Darsteller teilen sich 19<br />

rollen, maskiert, wie man sich Feldwebel, Koch, Soldat,<br />

bauer oder pfarrer so vorstellt. Dass dann aber die stumme,<br />

geschundene Kattrin (ela paul) schöner geschminkt<br />

ist als die hure yvette (Sandra pohl), scheint niemand<br />

zu irritieren. So hat die aufführung in ihrem bemühen<br />

um konservativen bühnenrealismus etwas von biederem<br />

Schul<strong>theater</strong>.<br />

tatsächlich sind die meisten akteure junge absolventen<br />

der privaten Schauspielakademie „Schule des <strong>theater</strong>s“,<br />

und man hört an diesem abend viele hohle töne. ansteckende<br />

Spiellust oder – wenn man auf brecht machen<br />

wollte – das über-der-rolle-Stehen als zeichen eines intellektuellen<br />

Diskurses fehlen. Die in sich zerrissene, zwiespältige<br />

courage, die so lange zockt und zaudert, bis sie<br />

noch ihr letztes Kind im Krieg verliert, ist bei der jungen<br />

Jana reiss auch keine „hyäne des Schlachtfelds“, sondern<br />

nur ein rohrspatz der guckkastenbühne. engagiert<br />

forsch, aber kaum schattiert. ihre Waren verwahrt sie<br />

statt im plan- im einkaufswagen. Sie hat wohl mehr erfahrungen<br />

mit rewe als mit raketenhagel.<br />

Dabei lässt regisseur hanfried Schüttler immer wieder<br />

Filmschnipsel von rollenden panzern und fliegenden<br />

bomben über den Fernseher flimmern. als reiche eine<br />

oberflächliche aktualitätsattitüde, um brechts schlichtes<br />

Welt(verbesserungs)bild auf die Kriege des 21. Jahrhunderts<br />

zu übertragen. und als wäre ein Schauspieler, der –<br />

völlig unvermittelt – mit einer Videokamera die sterbende<br />

Kattrin filmt, schon ein beitrag zur medienkritik. erschreckender<br />

als die offensichtliche hilflosigkeit der mittel ist<br />

nur noch die beflissene ernsthaftigkeit, mit der einem<br />

dieses blutleere Selbstbestätigungs<strong>theater</strong> als beitrag zur<br />

politischen Debatte verkauft wird.<br />

im <strong>theater</strong> im bauturm muss statt des Fernsehers die tageszeitung<br />

als Klammer zum hier und heute herhalten.<br />

Sie lässt am ende den Kriegsheimkehrer beckmann von<br />

den napalmtoten in Vietnam und aktuellen Kriegsopfern<br />

reden. und marvin gaye darf dazu die soulige anklage<br />

„What’s going on“ säuseln, als stünde hier kein deutscher<br />

Wehrmachtssoldat, sondern ein amerikanischer gi draußen<br />

vor der tür. auch hier erschöpft sich die auseinandersetzung<br />

mit aktualität in szenischen alibis.<br />

Denn borcherts Darstellung vom Soldat beckmann,<br />

der nach drei Jahren Sibirien in der vermeintlichen<br />

zivilisation nicht mehr Fuß fassen kann, wirkt reichlich<br />

patinös. nicht nur, weil sie von der restriktiven,<br />

naziverseuchten nachkriegsgesellschaft ausgeht, auch<br />

weil ihren fantastischen allegorien von sprechenden Flüssen,<br />

gott und teufel in menschengestalt und dem vielen<br />

formbewussten, naseweisen Wehleid etwas Verschwiemeltes<br />

anhaftet. zorniges gutmenschen<strong>theater</strong> anno 1946.<br />

Verblüffenderweise stellt die inszenierung von Stefan<br />

rogge den text deutlich als <strong>theater</strong> aus, imaginiert requisiten,<br />

improvisiert geräusche, kombiniert privatklamotten<br />

mit zirkusgeraderobe und bricht dadurch die<br />

moralinschwere. Fragt sich: Wozu? Soll der Stilmix die<br />

wirre Welt durch beckmanns augen sein? Der mensch<br />

kommt einem trotzdem nicht recht nahe. ingo heise gibt<br />

zwar den sanften Weltnichtmehrversteher, mehr typ germanistikstudent<br />

als unteroffizier, dessen Wechsel zum<br />

selbstmörderischen Wahnsinn aber bloße behauptung<br />

bleibt. So schwankt heise wie der abend zwischen empathie<br />

und anklage: „Wer will denn heute etwas von der<br />

Wahrheit wissen?“. Wer heute mit solchen Worten Kriegsfragen<br />

diskutieren will, sollte in jedem Fall über ein reflexionsniveau<br />

verfügen, das über reines nacherzählen hinausgeht.<br />

oder, um mit dem Kabarettdirektor zu sprechen:<br />

„Das ist alles schon ganz brav, aber es ist keine Kunst.“<br />

So kann in Köln der Schnee schmelzen, die toten können<br />

doch ruhn. Weder brecht noch borchert werden<br />

neu erweckt. off-<strong>theater</strong> war doch immer ambitioniert,<br />

impulsgeber. Dem außenstehenden scheint es hier<br />

aber, als überließe man die künstlerischen Wagnisse<br />

dem großen Schauspiel Köln und pflegte lieber seine<br />

muffelige Selbstgenügsamkeit. „glotzt nicht so romantisch!“,<br />

hätte brecht erwidert. Stattdessen hängt im<br />

Foyer des <strong>theater</strong>s im bauturm ein Schild mit aufschrift<br />

„Freiheit aushalten!“ Wie wäre es mit: Freiheit wagen!?<br />

VASco boEhniSch<br />

TERMinE iM MäRZ: ThEATER DER kELLER, 3./4./12./13./14./15./17./18.<br />

ThEATER iM bAUTURM, 11./12./13./14./15.<br />

7<br />

MäRZ ‘09<br />

interVieWt<br />

Foto: © Meyer originals<br />

akT: DARF ich SiE DUZEn? DAS hänGT nATüRLich<br />

DAVon Ab, WiE SiE Sich ALS AUToRiTäTSpERSon<br />

SEhEn.<br />

Kamerun: unbedingt duzen. ich sieze, wenn ich der<br />

meinung bin, dass es jemand wünscht, möchte selbst aber<br />

nicht gesiezt werden. Das hat wohl auch mit meiner geschichte<br />

zu tun.<br />

akT: WiE iST DiE GESchichTE DES pUnkERS<br />

SchoRSch kAMERUn?<br />

Kamerun: ich komme aus einem sehr bürgerlichen,<br />

strengen und autoritären haushalt. mein Stiefvater hatte<br />

eine autofirma, in der ich selbst KFz-mechaniker gelernt<br />

habe – ich hatte den Druck also zweifach, vom Vater und<br />

vom chef. Deshalb habe ich auf der bühne die Fläche einer<br />

autoritären Familie geschaffen, in die eigene erfahrungen<br />

und erlebnisse des ensembles eingeflossen sind:<br />

Wie springen die miteinander um? Wie ist das, wenn der<br />

alte gebissspuren auf brotscheiben vergleicht, um zu sehen,<br />

wer hat das gerade in den abfluss geschmissen? Da<br />

gibt es ja viele methoden, wie man Kontrolle ausüben<br />

kann. ich selbst versuche mich bis heute an meiner herkunft<br />

abzuackern. Das klingt vielleicht kokett, dass man<br />

diese ganzen Verletzungen mit sich herumträgt, aber<br />

es ist wirklich sehr anstrengend. ich hab das mal in einem<br />

text verarbeitet für „Die goldenen zitronen“. „Dass<br />

ich immer nur weg will von euch, macht mein leben so<br />

schnell“. herumstrampeln und Weitermachen, weil man<br />

Distanz sucht zum elternhaus. als mein Vater vor ein<br />

paar Jahren starb, verstand ich, dass der, mit dem ich am<br />

wenigsten klar kam, auf einmal doch sehr nah am herzen<br />

liegt. Dieser mann hatte keinerlei Freunde, und dann war<br />

ich am grab doch vielleicht der, der am meisten unter seinem<br />

tode litt. Da sieht man mal, wie diese ganze prägung<br />

und psychologie funktioniert.<br />

akT: WAS WAR FüR Dich AUToRiTäT oDER VoRbiLD,<br />

WEnn ES DER EiGEnE VATER nichT WAR?<br />

Kamerun: möglichst keine autoritäten, darum ging es<br />

ja auch bei punk ganz zentral: „no more heroes“ von „the<br />

Stranglers“ war ein wichtiger Song damals. Daran haben<br />

wir versucht uns zu halten. Was natürlich nie ganz aufgeht.<br />

gerade hatte der bassist „Sid Vicious“ von den „Sex<br />

pistols“ seinen 30. todestag und natürlich fand ich ihn<br />

unglaublich cool in meiner Jugend.<br />

akT: GibT ES hEUTE übERhAUpT noch So ETWAS WiE<br />

AUToRiTäT? DAS WiRD Doch übERALL bEkLAGT –<br />

DASS ES kAUM MEhR GREnZEn UnD WERTE GibT.<br />

Kamerun: auf jeden Fall wird autorität wieder viel<br />

mehr akzeptiert als früher – und junge leute begeben<br />

sich freiwillig in hierarchische zusammenhänge. Wenn<br />

man sich diese Shows anguckt: Da wird sich willigst diszipliniert.<br />

tV-Jurymitglied Detlev D. Soost und heidi Klum<br />

gelten als klare respektspersonen und Vorbilder zugleich.<br />

mir scheint, dass man heute ein viel konservativeres Wertebild<br />

annimmt als zu unserer zeit. Das pendel schlägt<br />

zurück. Das ist auch die Fragestellung meines Stückes:<br />

gegen was kann man sich überhaupt noch richten, wo ist<br />

das Feindbild, das früher so hart sichtbar war? ich habe<br />

mich viel mit aktueller neurologie beschäftigt: „Wir sind<br />

so entfremdet, weil wir eben keine grenzen mehr vor uns<br />

haben.“ es gibt kaum etwas, an dem wir uns reiben können.<br />

meine generation konnte aus einem rebellischen<br />

reflex noch „bewegung“ machen, gegenformen finden,<br />

protestkultur entwickeln. punk war vielleicht die letzte<br />

funktionierende Jugendkultur. aber was ist das, wenn<br />

man das heute will? nach was für einem Widerstand können<br />

jüngere leute suchen?<br />

akT: TRETEn DiE FEinDbiLDER in ZEiTEn DER FinAnZkRiSE<br />

nichT WiEDER kLAR hERVoR?<br />

Kamerun: Die ökonomie meinst du? Die Frage ist: Wer<br />

regelt die überhaupt gerade? Die Finanzkrise ist doch<br />

von denen verantwortet, die jetzt als die retter eintreten.<br />

Warum empfinden wir das nicht als ungeheure unverschämtheit<br />

und sehen immer noch keine möglichkeiten,<br />

dagegen vorzugehen? Warum ist nicht jetzt der zeitpunkt,<br />

wo „Volk“ aufsteht und sagt: Weg mit der ganzen Scheiße?<br />

es gibt allerdings kleine anzeichen dafür: in reykjavik,<br />

athen oder piräus, wenn jetzt z.b. bauern in die Stadt gehen<br />

und protestieren. auch in riga passieren solche Dinge.<br />

mal schauen. aber eine direkte Sprache, die ausdrückt,<br />

wo Feindbilder liegen, scheint völlig weg. in der politik,<br />

aber auch in der Kunst.<br />

Die Kunst hat ja, wenn sie kritisch sein wollte, in den letzten<br />

20 Jahren eher unscharf gezeichnet. mitte der 80er-<br />

Jahre konnte man noch „bullenschweine“ oder „Scheißstaat“<br />

sagen, aber das ist heute als Form nicht mehr<br />

interessant. mein ältester Freund Daniel richter, ein jetzt<br />

sehr bekannter maler, ist ja auch ein politischer Künstler,<br />

trotzdem macht er es nicht direkt, sondern eher über verschleierte<br />

Symbole, psycho-babys oder zombie-pferde. es<br />

gibt bei ihm bilder von raF-Verhaftungen oder Schlachten<br />

vor Kaufhäusern, aber immer mystifiziert, weil der<br />

direkte ausdruck spannungslos scheint. aber ich könnte<br />

mir schon vorstellen, dass jetzt der punkt erreicht ist,<br />

wo es mal wieder konkret wird. in unserem Stück lasse<br />

ich einen „altmodisch-autoritären“ Kölschen lehrer-chor<br />

direkt gegen „heutig-vorbildliche“ Fotomodelle antreten.<br />

DASS ICH<br />

WEG WILL,<br />

MACHT MEIN<br />

LEBEN SO<br />

SCHNELL<br />

GERADE EbEn hATTE SchoRSch kAMERUn AM<br />

köLnER SchAUSpiELhAUS MiT „M.S. ADEnAUER“<br />

pREMiERE. DARin bESchäFTiGT Sich DER Ex-<br />

pUnk, REGiSSEUR, höRSpiELMAchER, cLUbbESiTZER<br />

UnD SänGER DER AGiTpRop-bAnD<br />

„DiE GoLDEnEn ZiTRonEn“ MiT DER ADEnAUER-<br />

GEnERATion UnD EiGEnEn AUToRiTäTSbiLDERn<br />

Von DAMALS UnD hEUTE.<br />

akT: AUch konRAD ADEnAUER iST EinE WiDER-<br />

SpRüchLichE FiGUR. EinERSEiTS DAS SyMboL FüR<br />

DiE AUToRiTäTShöRiGE UnD VERDRänGEnDE bUn-<br />

DESREpUbLik DER 50ER-JAhRE, AnDERERSEiTS Ein<br />

MAnn MiT EinEM bEEinDRUckEnDEn UnD inTEGREn<br />

LEbEnSLAUF.<br />

Kamerun: adenauer ist in meinem Stück mehr eine erinnerung<br />

und eine chiffre. Vater versucht darüber seinen<br />

Wiederaufbau zu verteidigen: „Damals lief es doch noch“.<br />

und er verklärt so jemanden wie adenauer. er hat ihn<br />

wahrscheinlich gar nicht richtig verstanden, meint aber,<br />

es sei aus einer phase, wo etwas unbedingt nach vorn<br />

ging. Deshalb heißt das Stück „m.S. adenauer“. So würde<br />

mein Vater das nennen. Für mich stand adenauer für eine<br />

bestimmte Form von bundesrepublik, aber das stimmt ja<br />

nur aus einer späteren Sicht. Vielleicht hätte ich auch da<br />

gestanden in den 50ern, nach der Komplettzerstörung,<br />

eine erste höhle gebaut, die dann aufs messer verteidigt<br />

und erstmal ganz, ganz sauber gemacht.<br />

akT: WAS iST DER UnTERSchiED EinES MEnSchEn,<br />

DER in EinEM AnTiAUToRiTäREn 68ER-hAUShALT<br />

AUFGEWAchSEn iST UnD DiR?<br />

Kamerun: entweder man zerbricht an seinem gegenpart,<br />

oder man kommt gestärkt durch. Solange es nicht in<br />

reale zerstörung ausartet, wird das gehirn durch autoritären<br />

Druck ja wunderbar stimuliert. es macht dich wach<br />

und erfindungsreich. Dann hat man höchstens das problem,<br />

dass man immer weiterkämpfen muss.<br />

akT: WiE könnTE EinE FoRM Von pRoTEST hEUTE<br />

AUSSEhEn, iM ThEATER UnD in DER kUnST?<br />

Kamerun: provozieren kann man nicht mehr, wenn<br />

schon der mainstream so vertrasht ist. es ist sinnlos,<br />

wenn jeder Sender schrillste Formate produziert, wie etwa<br />

das Dschungelcamp. Was die da spielen, sind ja schon<br />

die heftigsten Formen. alles was man auf der bühne vielleicht<br />

mal interessant fand an nacktheit und matsch und<br />

Wildheit, das gibt es heute permanent in den Wohnstuben<br />

und zur besten Sendezeit. ich brauche nichts dergleichen<br />

zu machen, das wäre lächerlich. am besten gefällt mir die<br />

Formel von der ästhetik des Widerspruchs. Deshalb ist<br />

es momentan möglich, an den unpassensten orten vorzukommen,<br />

in der oper zum beispiel.<br />

DoRoThEA MARcUS / hEnRiETTE WESTphAL<br />

TERMinE iM MäRZ: hALLE kALk 10./11./17./18.

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