Die Kölner theaterzeitung / märz ‘09
Foto: Laurence Voumard
INTERVIEWT
SchorSch Kamerun über
autorität
QUERGEBLICKT
FranK Schätzing über
theater in Köln
GEMEINT
Karin beier über KritiK
BESUCHT
Der gaStKritiKer DeS monatS
VaSco boeniSch über mutter
courage unD DrauSSen Vor
Der tür
DIE INSZENIERUNG
DES MONATS
SolariS Von coop05
Unser Klassiker ist auch
bei der 9. lit.COLOGNE dabei.
XXXXX_litCologne_6-1.indd 1 13.02.2009 17:13:47 Uhr
3
MäRZ ‘09
eDitorial / inhalt
v.l.n.r.: Manu Lange, Dorothea Marcus, Elli Durach, Ralf Zimmermann. Foto: Wolfgang Weimer
ENDLICH IST ES
SOWEIT
Die erste ausgabe der neuen Kölner theaterzeitung akt
ist da. Seit rund zwei Jahren hat ein Vorbereitungsteam,
bestehend aus der Kölner theaterkonferenz und der
plattform kölner theater, das projekt theaterzeitung durchdacht
und geplant. Dann wurde sie einer unabhängigen
redaktion übergeben, das gestaltungsbüro lange+
Durach hat ein – wie wir finden – wunderschönes und
übersichtliches erscheinungsbild entworfen, und die
agentur mWK zimmermann & hähnel ist für herstellung,
anzeigen und Vertrieb verantwortlich.
nun, seit dem 9. märz 2009, ist das baby also auf der Welt.
akt wird von jetzt an monatlich erscheinen, rund 32 Seiten
haben und ab herbst 2009 hoffentlich auch ins internet
gehen. Die theaterzeitung ist aus dem gefühl heraus
entstanden, dass die Fülle der Kölner Szene in den Kölner
medien bisher nicht angemessen dargestellt wurde. akt
will also: Wind in die Kölner theaterszene bringen. Kulturpolitische
themen beleuchten. eine art Schneise in
den Dschungel der Kölner theater schlagen, denn bei der
stattlichen anzahl von rund 60 theater-, tanz- und performancegruppen
und rund 130 premieren im Jahr verliert
man schnell den überblick. Der begrif „theater“ soll hier
übrigens ausdrücklich erweitert verstanden werden auf
alle Formen der darstellenden Künste, auf tanz – gerade
in Köln ein großes thema – performance, oper und auch
Kabarett sowie Kinder- und Jugendtheater.
und nicht zuletzt ist theater auch so etwas wie das, was
die Kölner Konzeptkünstler hofmann & lindholm tun,
auch wenn sie die bedingungen des theaters in ihrer arbeit
und der gesamten realität zugleich stets hinterfragen,
verschieben und verwirren. und weil dieser ansatz so
aufregend ist, ist dem Künstlerduo hofmann & lindholm,
die zwar in Köln leben, aber hier bisher kaum aufgetreten
sind, das porträt dieser ausgabe gewidmet.
nicht im klassischen Sinn theater macht auch der Sänger
der goldenen zitronen Schorsch Kamerun, der soeben
mit seiner Deutschlandbetrachtung „m.S. adenauer“ am
Schauspielhaus Köln premiere hatte. Wir haben mit ihm
darüber gesprochen, wie ein ehemaliger punker zu autoritäten,
Vaterfiguren – und zu Konrad adenauer steht.
eine Konstruktion wie akt hat es deutschlandweit bisher
noch nicht gegeben: Freie theater schließen sich zu
einer gmbh zusammen, welche die berichterstattung
über sich selbst organisiert. aber dürfen das freie theater
überhaupt – ihre eigenen Kritiker finanzieren? ist dieser
„akt zur Selbsthilfe“, wie die Fachzeitschrift theater heute
schrieb, nicht journalistisch sogar etwas anrüchig? Das
findet etwa Karin beier, intendantin des Kölner Schauspielhauses,
mit der wir ein langes interview über die
unabhängigkeit von theaterkritik geführt haben – denn
etwas Selbstreflexion sollte sein.
auch eitel sind wir ein bisschen, aber das sollte beim
ersten eigenen geburtstag gestattet sein. in der rubrik
„quergeblickt“ haben wir Kölner prominente aus theaterfernen
gebieten gefragt, was sie von der theaterszene
Köln halten – und was sie einer Kölner theaterzeitung
wünschen würden.
Sogar Frank Schätzing, der eigentlich sonst gar keine interviews
gibt, hat rede und antwort gestanden und ist zu
pointierten aussagen über das moderne regietheater und
die architektonische Verfassung der Kölner theaterbauten
gekommen.
akt will meinungsstark sein – genau das ist die größte
herausforderung einer wirklich unabhängigen redaktion.
aber auch ihre meinung ist gefragt: alle Kommentare
und anregungen sind uns herzlich willkommen und
werden zuweilen sogar veröffentlicht – schreiben Sie uns
einfach eine e-mail an theaterzeitung@koeln.de. unter der
gleichen adresse können Sie übrigens auch das richtige
lösungswort einsenden und theaterkarten gewinnen,
sollten Sie unser theater-Kreuzworträtsel knacken. Wir
haben uns mühe gegeben, es nicht zu einfach zu machen.
auf eine anregende, lebendige, diskussionsfreudige zukunft
von akt, der Kölner theaterzeitung!
herzlich ihre
Dorothea marcus
(chefredakteurin)
04 PRäMIERT
Die inSzenierung DeS monatS:
SolariS Von coop05
06 BESUCHT
Der gaStKritiKer DeS monatS VaSco
boeniSch über mutter courage unD
DrauSSen Vor Der tür
07 INTERVIEWT
SchorSch Kamerun über autorität
unD aDenauer
08 GEMEINT
Karin beier über theaterKritiK
10 KRITISIERT
Der KauFmann Von VeneDig im
SeVerinS-burg-theater unD 60 yearS
im SchauSpielhauS Köln
tanz im arKaDaS-theater
höhenhauS baal an Der StuDiobühne
being almoDÓVar im raKetenKlub
Der WilDSchütz an Der oper Köln
ali baba unD Die 40 räuber an Der
KinDeroper
holger eDmaier unD DaS SingenDe
moDeStübchen im atelier-theater
(FaSt) alleS Von Schiller im
horizonttheater
Spamalot im muSical Dome
KarneVal im theater tieFrot
nuni im Freien WerKStatt theater
DachlaWine im theater im hoF
eine proVenzaliSche nacht im
theater am Dom
19 VERMITTELT
DaS tpz bilDet zum theaterpäDagogen
auS
20 QUERGEBLICKT
FranK Schätzing: Köln liebt Seine
theater nicht
WünSche Für DaS Kölner theater
Von bettina FiScher, herrmann
hollmann unD Karl KarSt
22 PORTRäTIERT
lieber Schrebergarten alS
tWintoWerS: Die Kölner Konzept-
unD theaterKünStler hoFmann
unD linDholm
24 NOTIERT
neuigKeiten auS Der theaterSzene
24 VORGESTELLT
autoren Der theaterzeitung
25 VORGESCHAUT
Stephanie thierSchS neueSte arbeit
über Die liebe: blinD queStionS
26 DATIERT
VeranStaltungSKalenDer
32 VERRäTSELT
theater-KreuzWorträtSel,
FreiKarten zu geWinnen
4
MäRZ ‘09
prämiert
DIE
GALAxIEN
IN UNS
coop05 zeigt in Der alten FeuerWache
eine DramatiSierung Von StaniSlaW lemS
Science-Fiction-KlaSSiKer „SolariS“
Festen boden gibt es nicht mehr. Der tiefe atemzug eines
akkordeons trägt einen weiß gekleideten menschen in
eine labyrinthische Welt. Wie von geisterhand bewegen
sich türen, geben räume frei, verschließen sie wieder.
Samt den seltsamen, lemurenhaften geschöpfen, die für
augenblicke sichtbar werden und wieder verschwinden.
Die theatergruppe coop05, in Köln und Klagenfurt ansässig,
trägt das Jahr ihrer gründung im namen, und in ihrer
kurzen geschichte sind ihr schon mehrere preisgekrönte
produktionen gelungen. Jetzt haben die theatermacher
um die Schauspielerin Susanne Kubelka und den regisseur
gerhard roiß im wahrsten Wortsinn nach den Sternen
gegriffen. als „kosmische groteske“ dramatisierten
sie den Science-Fiction-Klassiker „Solaris“. Der polnische
autor Stanislaw lem, ausgebildeter mediziner und sachkundiger
Kritiker des technologischen zeitalters, hat dem
populären genre mit seinem roman von 1961 zu einer
philosophischen Dimension verholfen. Die mainstreamgeschichte
von der expedition ins Weltall erzählt er parabelhaft
als reise ins menschliche innere. im Kosmos ist
nur das zu finden (oder für uns zu erkennen), was wir aus
den erfahrungen, bildern und verdrängten erlebnissen
unserer existenz hineinprojizieren. Die außerirdischen
sind innermenschliche.
Das erzählt lem in einer genialen Konstruktion: Die Forscher
auf einer raumstation, die den planeten Solaris
umkreist, werden heimgesucht von „gästen“, täuschend
echten Simulationen von menschen, mit denen sie eine
ungelöste geschichte verbindet. Für die zentrale Figur,
den psychologen Kelvin, ist das seine Frau harey, die
sich vor Jahren das leben nahm. täuschung und Selbsttäuschung,
Sehnsucht und paranoia bestimmen abwechselnd
die „Wiederbegegnung“ der beiden, die auch nicht
anders enden kann als ihre reale beziehung.
Wer mit technisch begrenzten theatermitteln in Konkur
renz zu den bildern und erwartungen treten will,
mit denen der Film das genre Science Fiction geprägt
hat, muss starke und konsequente ideen haben. auch
„Solaris“ wurde bereits zweimal verfilmt, 1972 von
andrej tarkowsky und 2002 von Steven Soderbergh.
coop05 spielen mit einfachen grundelementen wie beweglichen
türen und bildkräftigen Setzungen wie dem
leitmotivisch eingesetzten akkordeon (bühne: Judith
Kehrle). Dazu kommen großformatige Videoprojektionen,
die vieldeutige assoziationen offen lassen (andré
lehnert). auf einer tanztheater-ebene (choreographie:
paula Scherf) brechen die phantasmagorien, die mehr und
mehr von den menschen besitz ergreifen, in alptraumhaft
wiederholten bewegungssequenzen in das geschehen ein.
unterstützt durch eine suggestive bühnenmusik (deren
urheber im programmheft ungenannt bleibt) gelingt es
dem regisseur gerhard roiß, eine geheimnisvoll-unheimliche,
von unbestimmter Spannung knisternde atmos phäre
zu schaffen. zwar ist der Verlauf der handlung nicht
immer nachzuvollziehen, die Stimmung des romans trifft
es aber ausgezeichnet. Die hauptdarsteller guido renner,
Susanne Kubelka, Waldemar hooge und philipp Sebastian
lassen sich ein auf die emotionalen und intellektuellen
grenzgänge der Figuren. ein ensemble, das sich durch
seine homogene professionalität auffällig abhebt von vielen
produktionen der freien Szene.
So gelingt coop05 der beweis, dass es keinen großen
technischen aufwand braucht, um den zuschauer in eine
fremde Welt zu versetzen. identifikationsstarke Darsteller,
rätselhafte bildzeichen und die bedrohliche präsenz
der schattenhaften gestalten, die von mumienartig bandagierten
und kreidig geschminkten tänzerinnen verkörpert
werden, schaffen eine alptraumhafte Stimmung, in
der innenwelt und außenwelt, Wahrnehmung und halluzination
nicht mehr von einander zu trennen sind. und so
gelingt der kühne griff nach den Sternen, genauer gesagt
dem verwunschenen planeten „Solaris“.
TERMinE iM MäRZ: ALTE FEUERWAchE, 20./21.
WWW.coop05.DE
ULRikE GonDoRF
Foto: Laurence Voumard
6
MäRZ ‘09
beSucht
Foto: ©Meyer originals Foto: Anja Reiermann
REWE STATT RAKETENHAGEL
Der gaStKritiKer DeS monatS VaSco boehniSch (SüDDeutSche
zeitung) über brechtS „mutter courage“ am theater Der Keller
unD borchertS „DrauSSen Vor Der tür“ im theater im bauturm
Der Schnee schmilzt weg! Die toten ruhn! nicht. zum winterlichen
Jahresanfang werden in zwei der größten freien
theater von Köln zwei alte helden der antikriegsdramatik
ausgebuddelt. theaterleichen, die bei vielen bühnen
im Keller liegen, geachtet, aber ungespielt, weil ästhetisch
und inhaltlich allzu angestaubt. Das theater der Keller
und das theater im bauturm scharren sie dennoch hervor,
lassen bertolt brechts „mutter courage und ihre Kinder“
mit dem Kolonialwarenwagen durch den Dreißigjährigen
Krieg kurven und Wolfgang borcherts beckmann
im nachweltkriegsdeutschland „Draußen vor der tür“ auf
und ab humpeln.
brecht und borchert – mit dem moralischen zeigefinger
von gestern will man den Fragen von heute den puls fühlen.
Will wissen, so der gemeinsame Flyer „Kriegs-erklärungen“,
wie menschen heute in Kriegsgebieten leben, ob
wir unsere Demokratie exportieren oder am hindukusch
verteidigen müssen.
Keine uninteressanten Fragen. aber wenn aber nach einer
Stunde vierzig die courage im theater der Keller im
seligen Scheinwerferspot die finale Strophe anstimmt
„Das Frühjahr kommt! Wach auf, du christ! / Der Schnee
schmilzt weg! Die toten ruhn! / und was noch nicht gestorben
ist / Das macht sich auf die Socken nun“, dann ist
brecht endgültig dort angekommen, wo er nie hinwollte,
im folkloristischen theatermuseum, und man selbst ist
von aktuellen Kriegen so weit entfernt wie der hindukusch
von Köln-neustadt.
Dabei haben sie vorn links extra einen Fernseher aufgestellt,
auf dem während des einlasses live die „aktuelle
Stunde“ läuft: Wir sehen einen report aus dem Karnevalskostümverleih.
ehe der bildschirm erlischt und die
brecht’sche Kostümparade beginnt. mit eifer wird jede
Szene neu eingekleidet, sechs Darsteller teilen sich 19
rollen, maskiert, wie man sich Feldwebel, Koch, Soldat,
bauer oder pfarrer so vorstellt. Dass dann aber die stumme,
geschundene Kattrin (ela paul) schöner geschminkt
ist als die hure yvette (Sandra pohl), scheint niemand
zu irritieren. So hat die aufführung in ihrem bemühen
um konservativen bühnenrealismus etwas von biederem
Schultheater.
tatsächlich sind die meisten akteure junge absolventen
der privaten Schauspielakademie „Schule des theaters“,
und man hört an diesem abend viele hohle töne. ansteckende
Spiellust oder – wenn man auf brecht machen
wollte – das über-der-rolle-Stehen als zeichen eines intellektuellen
Diskurses fehlen. Die in sich zerrissene, zwiespältige
courage, die so lange zockt und zaudert, bis sie
noch ihr letztes Kind im Krieg verliert, ist bei der jungen
Jana reiss auch keine „hyäne des Schlachtfelds“, sondern
nur ein rohrspatz der guckkastenbühne. engagiert
forsch, aber kaum schattiert. ihre Waren verwahrt sie
statt im plan- im einkaufswagen. Sie hat wohl mehr erfahrungen
mit rewe als mit raketenhagel.
Dabei lässt regisseur hanfried Schüttler immer wieder
Filmschnipsel von rollenden panzern und fliegenden
bomben über den Fernseher flimmern. als reiche eine
oberflächliche aktualitätsattitüde, um brechts schlichtes
Welt(verbesserungs)bild auf die Kriege des 21. Jahrhunderts
zu übertragen. und als wäre ein Schauspieler, der –
völlig unvermittelt – mit einer Videokamera die sterbende
Kattrin filmt, schon ein beitrag zur medienkritik. erschreckender
als die offensichtliche hilflosigkeit der mittel ist
nur noch die beflissene ernsthaftigkeit, mit der einem
dieses blutleere Selbstbestätigungstheater als beitrag zur
politischen Debatte verkauft wird.
im theater im bauturm muss statt des Fernsehers die tageszeitung
als Klammer zum hier und heute herhalten.
Sie lässt am ende den Kriegsheimkehrer beckmann von
den napalmtoten in Vietnam und aktuellen Kriegsopfern
reden. und marvin gaye darf dazu die soulige anklage
„What’s going on“ säuseln, als stünde hier kein deutscher
Wehrmachtssoldat, sondern ein amerikanischer gi draußen
vor der tür. auch hier erschöpft sich die auseinandersetzung
mit aktualität in szenischen alibis.
Denn borcherts Darstellung vom Soldat beckmann,
der nach drei Jahren Sibirien in der vermeintlichen
zivilisation nicht mehr Fuß fassen kann, wirkt reichlich
patinös. nicht nur, weil sie von der restriktiven,
naziverseuchten nachkriegsgesellschaft ausgeht, auch
weil ihren fantastischen allegorien von sprechenden Flüssen,
gott und teufel in menschengestalt und dem vielen
formbewussten, naseweisen Wehleid etwas Verschwiemeltes
anhaftet. zorniges gutmenschentheater anno 1946.
Verblüffenderweise stellt die inszenierung von Stefan
rogge den text deutlich als theater aus, imaginiert requisiten,
improvisiert geräusche, kombiniert privatklamotten
mit zirkusgeraderobe und bricht dadurch die
moralinschwere. Fragt sich: Wozu? Soll der Stilmix die
wirre Welt durch beckmanns augen sein? Der mensch
kommt einem trotzdem nicht recht nahe. ingo heise gibt
zwar den sanften Weltnichtmehrversteher, mehr typ germanistikstudent
als unteroffizier, dessen Wechsel zum
selbstmörderischen Wahnsinn aber bloße behauptung
bleibt. So schwankt heise wie der abend zwischen empathie
und anklage: „Wer will denn heute etwas von der
Wahrheit wissen?“. Wer heute mit solchen Worten Kriegsfragen
diskutieren will, sollte in jedem Fall über ein reflexionsniveau
verfügen, das über reines nacherzählen hinausgeht.
oder, um mit dem Kabarettdirektor zu sprechen:
„Das ist alles schon ganz brav, aber es ist keine Kunst.“
So kann in Köln der Schnee schmelzen, die toten können
doch ruhn. Weder brecht noch borchert werden
neu erweckt. off-theater war doch immer ambitioniert,
impulsgeber. Dem außenstehenden scheint es hier
aber, als überließe man die künstlerischen Wagnisse
dem großen Schauspiel Köln und pflegte lieber seine
muffelige Selbstgenügsamkeit. „glotzt nicht so romantisch!“,
hätte brecht erwidert. Stattdessen hängt im
Foyer des theaters im bauturm ein Schild mit aufschrift
„Freiheit aushalten!“ Wie wäre es mit: Freiheit wagen!?
VASco boEhniSch
TERMinE iM MäRZ: ThEATER DER kELLER, 3./4./12./13./14./15./17./18.
ThEATER iM bAUTURM, 11./12./13./14./15.
7
MäRZ ‘09
interVieWt
Foto: © Meyer originals
akT: DARF ich SiE DUZEn? DAS hänGT nATüRLich
DAVon Ab, WiE SiE Sich ALS AUToRiTäTSpERSon
SEhEn.
Kamerun: unbedingt duzen. ich sieze, wenn ich der
meinung bin, dass es jemand wünscht, möchte selbst aber
nicht gesiezt werden. Das hat wohl auch mit meiner geschichte
zu tun.
akT: WiE iST DiE GESchichTE DES pUnkERS
SchoRSch kAMERUn?
Kamerun: ich komme aus einem sehr bürgerlichen,
strengen und autoritären haushalt. mein Stiefvater hatte
eine autofirma, in der ich selbst KFz-mechaniker gelernt
habe – ich hatte den Druck also zweifach, vom Vater und
vom chef. Deshalb habe ich auf der bühne die Fläche einer
autoritären Familie geschaffen, in die eigene erfahrungen
und erlebnisse des ensembles eingeflossen sind:
Wie springen die miteinander um? Wie ist das, wenn der
alte gebissspuren auf brotscheiben vergleicht, um zu sehen,
wer hat das gerade in den abfluss geschmissen? Da
gibt es ja viele methoden, wie man Kontrolle ausüben
kann. ich selbst versuche mich bis heute an meiner herkunft
abzuackern. Das klingt vielleicht kokett, dass man
diese ganzen Verletzungen mit sich herumträgt, aber
es ist wirklich sehr anstrengend. ich hab das mal in einem
text verarbeitet für „Die goldenen zitronen“. „Dass
ich immer nur weg will von euch, macht mein leben so
schnell“. herumstrampeln und Weitermachen, weil man
Distanz sucht zum elternhaus. als mein Vater vor ein
paar Jahren starb, verstand ich, dass der, mit dem ich am
wenigsten klar kam, auf einmal doch sehr nah am herzen
liegt. Dieser mann hatte keinerlei Freunde, und dann war
ich am grab doch vielleicht der, der am meisten unter seinem
tode litt. Da sieht man mal, wie diese ganze prägung
und psychologie funktioniert.
akT: WAS WAR FüR Dich AUToRiTäT oDER VoRbiLD,
WEnn ES DER EiGEnE VATER nichT WAR?
Kamerun: möglichst keine autoritäten, darum ging es
ja auch bei punk ganz zentral: „no more heroes“ von „the
Stranglers“ war ein wichtiger Song damals. Daran haben
wir versucht uns zu halten. Was natürlich nie ganz aufgeht.
gerade hatte der bassist „Sid Vicious“ von den „Sex
pistols“ seinen 30. todestag und natürlich fand ich ihn
unglaublich cool in meiner Jugend.
akT: GibT ES hEUTE übERhAUpT noch So ETWAS WiE
AUToRiTäT? DAS WiRD Doch übERALL bEkLAGT –
DASS ES kAUM MEhR GREnZEn UnD WERTE GibT.
Kamerun: auf jeden Fall wird autorität wieder viel
mehr akzeptiert als früher – und junge leute begeben
sich freiwillig in hierarchische zusammenhänge. Wenn
man sich diese Shows anguckt: Da wird sich willigst diszipliniert.
tV-Jurymitglied Detlev D. Soost und heidi Klum
gelten als klare respektspersonen und Vorbilder zugleich.
mir scheint, dass man heute ein viel konservativeres Wertebild
annimmt als zu unserer zeit. Das pendel schlägt
zurück. Das ist auch die Fragestellung meines Stückes:
gegen was kann man sich überhaupt noch richten, wo ist
das Feindbild, das früher so hart sichtbar war? ich habe
mich viel mit aktueller neurologie beschäftigt: „Wir sind
so entfremdet, weil wir eben keine grenzen mehr vor uns
haben.“ es gibt kaum etwas, an dem wir uns reiben können.
meine generation konnte aus einem rebellischen
reflex noch „bewegung“ machen, gegenformen finden,
protestkultur entwickeln. punk war vielleicht die letzte
funktionierende Jugendkultur. aber was ist das, wenn
man das heute will? nach was für einem Widerstand können
jüngere leute suchen?
akT: TRETEn DiE FEinDbiLDER in ZEiTEn DER FinAnZkRiSE
nichT WiEDER kLAR hERVoR?
Kamerun: Die ökonomie meinst du? Die Frage ist: Wer
regelt die überhaupt gerade? Die Finanzkrise ist doch
von denen verantwortet, die jetzt als die retter eintreten.
Warum empfinden wir das nicht als ungeheure unverschämtheit
und sehen immer noch keine möglichkeiten,
dagegen vorzugehen? Warum ist nicht jetzt der zeitpunkt,
wo „Volk“ aufsteht und sagt: Weg mit der ganzen Scheiße?
es gibt allerdings kleine anzeichen dafür: in reykjavik,
athen oder piräus, wenn jetzt z.b. bauern in die Stadt gehen
und protestieren. auch in riga passieren solche Dinge.
mal schauen. aber eine direkte Sprache, die ausdrückt,
wo Feindbilder liegen, scheint völlig weg. in der politik,
aber auch in der Kunst.
Die Kunst hat ja, wenn sie kritisch sein wollte, in den letzten
20 Jahren eher unscharf gezeichnet. mitte der 80er-
Jahre konnte man noch „bullenschweine“ oder „Scheißstaat“
sagen, aber das ist heute als Form nicht mehr
interessant. mein ältester Freund Daniel richter, ein jetzt
sehr bekannter maler, ist ja auch ein politischer Künstler,
trotzdem macht er es nicht direkt, sondern eher über verschleierte
Symbole, psycho-babys oder zombie-pferde. es
gibt bei ihm bilder von raF-Verhaftungen oder Schlachten
vor Kaufhäusern, aber immer mystifiziert, weil der
direkte ausdruck spannungslos scheint. aber ich könnte
mir schon vorstellen, dass jetzt der punkt erreicht ist,
wo es mal wieder konkret wird. in unserem Stück lasse
ich einen „altmodisch-autoritären“ Kölschen lehrer-chor
direkt gegen „heutig-vorbildliche“ Fotomodelle antreten.
DASS ICH
WEG WILL,
MACHT MEIN
LEBEN SO
SCHNELL
GERADE EbEn hATTE SchoRSch kAMERUn AM
köLnER SchAUSpiELhAUS MiT „M.S. ADEnAUER“
pREMiERE. DARin bESchäFTiGT Sich DER Ex-
pUnk, REGiSSEUR, höRSpiELMAchER, cLUbbESiTZER
UnD SänGER DER AGiTpRop-bAnD
„DiE GoLDEnEn ZiTRonEn“ MiT DER ADEnAUER-
GEnERATion UnD EiGEnEn AUToRiTäTSbiLDERn
Von DAMALS UnD hEUTE.
akT: AUch konRAD ADEnAUER iST EinE WiDER-
SpRüchLichE FiGUR. EinERSEiTS DAS SyMboL FüR
DiE AUToRiTäTShöRiGE UnD VERDRänGEnDE bUn-
DESREpUbLik DER 50ER-JAhRE, AnDERERSEiTS Ein
MAnn MiT EinEM bEEinDRUckEnDEn UnD inTEGREn
LEbEnSLAUF.
Kamerun: adenauer ist in meinem Stück mehr eine erinnerung
und eine chiffre. Vater versucht darüber seinen
Wiederaufbau zu verteidigen: „Damals lief es doch noch“.
und er verklärt so jemanden wie adenauer. er hat ihn
wahrscheinlich gar nicht richtig verstanden, meint aber,
es sei aus einer phase, wo etwas unbedingt nach vorn
ging. Deshalb heißt das Stück „m.S. adenauer“. So würde
mein Vater das nennen. Für mich stand adenauer für eine
bestimmte Form von bundesrepublik, aber das stimmt ja
nur aus einer späteren Sicht. Vielleicht hätte ich auch da
gestanden in den 50ern, nach der Komplettzerstörung,
eine erste höhle gebaut, die dann aufs messer verteidigt
und erstmal ganz, ganz sauber gemacht.
akT: WAS iST DER UnTERSchiED EinES MEnSchEn,
DER in EinEM AnTiAUToRiTäREn 68ER-hAUShALT
AUFGEWAchSEn iST UnD DiR?
Kamerun: entweder man zerbricht an seinem gegenpart,
oder man kommt gestärkt durch. Solange es nicht in
reale zerstörung ausartet, wird das gehirn durch autoritären
Druck ja wunderbar stimuliert. es macht dich wach
und erfindungsreich. Dann hat man höchstens das problem,
dass man immer weiterkämpfen muss.
akT: WiE könnTE EinE FoRM Von pRoTEST hEUTE
AUSSEhEn, iM ThEATER UnD in DER kUnST?
Kamerun: provozieren kann man nicht mehr, wenn
schon der mainstream so vertrasht ist. es ist sinnlos,
wenn jeder Sender schrillste Formate produziert, wie etwa
das Dschungelcamp. Was die da spielen, sind ja schon
die heftigsten Formen. alles was man auf der bühne vielleicht
mal interessant fand an nacktheit und matsch und
Wildheit, das gibt es heute permanent in den Wohnstuben
und zur besten Sendezeit. ich brauche nichts dergleichen
zu machen, das wäre lächerlich. am besten gefällt mir die
Formel von der ästhetik des Widerspruchs. Deshalb ist
es momentan möglich, an den unpassensten orten vorzukommen,
in der oper zum beispiel.
DoRoThEA MARcUS / hEnRiETTE WESTphAL
TERMinE iM MäRZ: hALLE kALk 10./11./17./18.
8
Foto: Arne kühn
MäRZ ‘09
gemeint
ICH MöCHTE KEINE KRITIKER
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ein geSpräch mit Karin beier, intenDantin DeS SchauSpielhauSeS,
über KritiK, Die Freie Szene unD Die neue theaterzeitung
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9
MäRZ ‘09
gemeint
Die neue Kölner theaterzeitung akt. 1 ist ein experiment,
das es in Deutschland bisher nicht gegeben hat: zum ersten
mal finanzieren freie theater die – gewollt unabhängige
– berichterstattung über sich selbst. eigentlich wollte
sich auch das Schauspielhaus zu einem Drittel an der
Finanzierung beteiligen – ein großzügiges angebot. allerdings
nur unter einer bedingung: dass die zeitung nicht
über premieren des hauses schreibt, da Karin beier keine
Kritiker finanzieren möchte. Darauf hin haben die herausgeber
auf das geld verzichtet. Dorothea marcus hat
Karin beier nach den gründen für die entscheidung
gefragt. ein gespräch über die bedeutung von theaterkritik.
akT: FRAU bEiER, WARUM WoLLEn SiE nichT, DASS
DiE ThEATERZEiTUnG DiE pREMiEREn DES SchAU-
SpiELhAUSES REZEnSiERT?
Karin beier: eigentlich finde ich die idee einer theaterzeitung
sehr schön. ich möchte als intendantin des
Schauspielhauses gerne einen Schulterschluss mit der
freien Szene machen und mich an dem projekt beteiligen.
ich kann die Sehnsucht der freien Szene nach so einer
zeitung absolut verstehen, da sie – im gegensatz zu uns
– ja tatsächlich wenig in der medienlandschaft Kölns vorkommt.
aber mir wäre lieber gewesen, der Kölner Stadtanzeiger
hätte diese idee gehabt.
Denn als mir das Konzept vorgestellt wurde, hatte ich mit
einem punkt probleme: ich möchte nicht die Kritiker unserer
inszenierungen finanzieren. Das finde ich obszön.
man regt sich doch manchmal über gewisse zeitungsmonopole
auf… und dann wird eine zeitung gegründet, bei
der man quasi als auftragsgeber für seine eigenen Kritiker
fungiert. ich finde, das ist falsch. Da kann man mir
zehnmal sagen, dass die zeitung unabhängig ist.
akT: UnD FüR WAS häTTEn SiE DAnn GELD GEGEbEn?
beier: Da wir mehr haben, hatte ich die Vorstellung:
Wir finanzieren ein Drittel der zeitung und sind mit interviews
und Vorankündigungen vertreten. Das müsste
ja auch keine reine Werbung sein, sondern könnte eine
gute inhaltliche auseinandersetzung mit Stoffen, themen
und regisseuren werden. man kann uns befragen, warum
wir welche Spielzeit-Jahresmotti haben, warum ein regisseur
kommt oder ähnliches. Dass die theaterzeitung
nun auf das geld verzichtet, finde ich schade – auch wenn
ich manchmal mit mir hadere, ob ich zu engstirnig war.
aber wenn ich ehrlich bin, finde ich, dass das mit freiem
Journalismus nichts zu tun hat. Das ist ein Schritt in eine
falsche richtung. Fatal fände ich auch, wenn die Kritiken
der zeitung keine Schärfe hätten. Dann würde ich als aufmerksamer
leser sagen: Das ist ein Werbeblatt, das kann
man nicht ernst nehmen.
akT: AbER MAn könnTE DiE ZEiTUnG JA EbEnFALLS
nichT ERnST nEhMEn, WEnn SiE Sich qUASi DAFüR
kAUFEn LiESSE, übER ETWAS nichT ZU bERichTEn,
näMLich übER SchAUSpiELhAUS-pREMiEREn?
beier: Für mich hat meine haltung in gewisser hinsicht
auch mit politik und der Wichtigkeit von freier meinungsäußerung
zu tun. Denn wenn wir etwa wissen würden, die
cDu finanziert die Faz, damit hätten wir doch ein problem?
akT: AbER DAS WAR JA ETWA DER FALL bEi DER
FRAnkFURTER RUnDSchAU, DiE 2006 Von DER SpD
MiTFinAnZiERT WURDE? UnD LETZTLich iST ES JA
AUch iMMER So, DASS ZEiTUnGEn ohnE DiE UnTERnEhMEn,
DiE AnZEiGEn SchALTEn WüRDEn, GAR
nichT übERLEbEnSFähiG WäREn?
beier: ich finde, es ist trotzdem einen unterschied,
wenn theater die menschen finanzieren, die sie kritisieren.
um ernstgenommen zu werden als blatt, muss es
eine bestimmte Schärfe haben. im übrigen habe ich ehrlich
gesagt grundsätzlich ein schwieriges Verhältnis zu
Kritik. Dass meine arbeit kritisiert wird, empfinde ich als
notwendiges übel.
akT: WAS bEDEUTET DAS?
beier: Selbst wenn Freunde meine arbeit kritisieren,
was deren gutes recht ist, kränkt mich das zutiefst. Weil
diese arbeit von mir als mensch nicht abzukoppeln ist. es
ist eine Form des persönlichen ausdrucks, etwas, wofür
ich viel zeit meines lebens verwende, und deshalb fühle
ich mich auch als mensch angegriffen. Deshalb habe ich
irgendwann aufgehört, Kritiken zu lesen – aus reinem
Selbstschutz, weil die mich in Depressionen stürzen. ich
hatte mal eine phase, als ich den Dramaturgen sagte: Sagt
mir, welche Kritiken ich lesen kann. Die waren dann aber
nie gut genug, weil man ja auch eitel ist. (lacht).
ich lese selbstverständlich die Kritiken der anderen arbeiten
im haus. Das gehört zu meinem Job. aber wenn
ich mir vorstelle, ich würde einen Kritiker finanzieren
und er schreibt eine ganz böse Kritik, was ja sein können
muss – dann würde ich mich fragen, warum finanziere ich
diesen menschen? ich bin sehr gespannt, wie die freien
theaterleiter Kölns reagieren werden, wenn sie kritisch
betrachtet werden, und das vielleicht mehrmals hintereinander.
akT: AbER hAbEn DiE kRiTikER nichT ZUM GRoSSEn
ERFoLG DES köLnER SchAUSpiELS bEiGETRAGEn?
beier: natürlich, wenn die Sz über uns schreibt und es
die gesamte theaterwelt mitkriegt, ist das sehr wichtig
für uns. natürlich hat auch das Feuilleton dazu beigetragen,
dass wir ein gutes Standing haben. ich müsste eigentlich
einen Kniefall machen! auch wenn wir schlecht
besprochen werden, ist das immer mit großem respekt
zu dem Versuch geschehen. aber ich könnte mich auch
nicht über positive Kritiken freuen, wenn ich wüsste, dass
ich sie finanzieren würde.
ganz abgesehen davon haben Kritiken mit zuschauerzahlen
meines erachtens wenig zu tun. Wenn wir einen
liederabend machen würden, der würde bestimmt nicht
in der Sz oder Faz kritisiert werden, er wäre aber immer
voll. in Köln funktioniert es ohnehin über mund-zu-mundpropaganda.
es gab viele abende, die sehr schleppend anliefen,
aber nach einigen Wochen zur Kultveranstaltung
wurden.
und manchmal ist es auch einfach so, wenn man eine Kritik
liest, dass man sich fragt: Wie kann es sein, dass das so
schlecht verstanden worden ist? und da gibt es ein grundsätzliches
problem. obwohl ich anerkennen muss, dass es
Journalisten gibt, die sehr gut beschreiben und gucken
können. So gut, wie ich es gar nicht könnte.
akT: VoRhin SpRAchEn SiE Von „SchULTERSchLUSS
MiT DER FREiEn SZEnE“. nEhMEn SiE DiE SZEnE
köLnS ZUR kEnnTniS?
beier: nicht so stark, wie ich gerne würde. zuletzt habe
ich den peter licht-abend an der Studiobühne gesehen.
ich gehe ohnehin viel weniger ins theater, als ich von
meinem beruf her müsste, aber das liegt an meiner tochter.
um halb 5 verlasse ich das theater, da kann es angezündet
sein. ich will meine fünf Stunden mit ihr haben.
ich arbeite wieder ab halb neun, wenn sie schläft, aber ich
möchte sie zu bett bringen. meine theaterbesuche sind
deshalb handverlesen. Das ist für mich absolut indiskutabel,
denn es gäbe jeden tag einen guten grund, ins theater
zu gehen.
akT: MUSS ES ihRER MEinUnG nAch iMMER EinE
SchARFE TREnnUnG Von kRiTikERn UnD ThEATER-
LEUTEn GEbEn?
beier: Wir arbeiten in zwei verschiedenen gebieten, die
mit theater zu tun haben und sich berühren, aber sie haben
trotzdem nichts miteinander zu tun. ich kenne Kritiker
auch gar nicht persönlich und würde nie auf die idee
kommen, einen anzurufen. Da würde sofort ein unangenehmer
gout daran kleben, als würde ich versuchen, einen
Journalisten um den Finger zu wickeln. und ich würde
als Journalist dann erst recht schlecht schreiben!
aber ich finde es okay. es gibt Spielregeln, an die halten
wir uns alle. ich habe auch noch keine reifen aufgeschlitzt
oder Fenster eingeworfen, obwohl ich es gerne getan
hätte, wenn ich verrissen wurde. Wir betrachten uns
aus der Ferne – und mittlerweile mit respekt.
akT: WAS WünSchEn SiE DER FREiEn SZEnE in köLn?
beier: in Köln ist die freie Szene sehr stark geprägt von
institutionen, die es schon seit sehr langer zeit gibt, und
über 20–25 Jahre von den gleichen theaterleitern geführt
werden – und manchmal fehlt mir da ein wenig frischer
Wind. Das würde bei einer Städtischen bühne nie passieren,
nach 10 Jahren muss man gehen. es müssen neue
impulse her. und es haben sich mittlerweile die parameter
verändert, weil die Städtischen bühnen durch mehr
geld die möglichkeit haben, mutiger zu inszenieren. Die
Freie Szene hätte damit probleme, da sie auf zuschauer
angewiesen sind. und es fehlt natürlich auch ein haus in
der Stadt wie etwa Kampnagel. Das war ja damals unser
Konzept mit dem Staatenhaus, das ich super fand.
Wir haben vorgeschlagen, dass für die umbauzeit oper
und Schauspiel zusammen ins Staatenhaus gehen, das
hätte alles unendlich vereinfacht. Die infrastruktur, die
wir eingebaut hätten, hätte man danach an die freie Szene
als großes produktionshaus weitergeben können. Das
wäre eine tolle idee gewesen für die Kultur dieser Stadt.
es hätten sich neue impulse entwickeln können, für theater
und tanz, es wäre ja groß genug. und letztlich wäre es
auch nicht erheblich teurer geworden. aber offenbar hat
die politik mit dem Staatenhaus etwas anderes vor.
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10
MäRZ ‘09
KritiSiert
TANZ DIE KOLLEKTIVSCHULD.
VOM SCHWIERIGEN UMGANG MIT ISRAEL
AUf DER BüHNE
ShaKeSpeareS „KauFmann Von VeneDig“ am SeVerinS-burg-theater
unD „60 yearS“ im SchauSpielhauS
DER kAUFMAnn Von VEnEDiG GibT
Sich UnpoLiTiSch UnD iST ES UnTER-
SchWELLiG Doch, WEnn AM
SEVERinS-bURG-ThEATER JEDE
iSRAEL-kRiTik ALS AnTiSEMiTiSch
GEbRAnDMARkT WiRD.
es ist mal wieder das Stück zur Stunde. Während israel
den gaza-Streifen in Schutt und asche legt, wird im
Severins-burg-theater einer der beliebtesten Shakespeareabende
gezeigt, an dem man sich doch so grandios verheben
kann: Denn es wurde wohl kaum jemals so unverblümt
ein unsympathischerer Jude gezeigt als im
„Kaufmann von Venedig“. ein rätselhaftes Drama, dem
oft antisemitismus vorgeworfen wurde – den es aber
gleichzeitig vorführt und kritisiert. Denn Shylock, dem
jüdischen Wucherer, wird von der eitlen gesellschaft um
Kaufmann antonio zwar übel mitgespielt, aber er hat es ja
auch geradezu verdient. oder umgekehrt?
hUMAniTäRES pREkARiAT
regisseur burkhard Schmiester streitet etwas ge stelzt bereits
im programmheft ab, dass es hier um antisemitismus
gehen soll – sondern vielmehr um eine gesellschaft
im „humanitären prekariat“, eitel und hedonistisch.
„belmont“, der landsitz von antonio, ist zu einer bar der
einsamen Seelen geworden, wenn man dem edward-
hopper-bild an der Wand glauben möchte. Schnell wird
die einsamkeit vom aktionismus der venezianischen gesellschaft
übertönt. nadja pfeiffer, mezzosopranistin im
glitzernden abendkleid, schmettert berühmte arien in die
nacht – so wundervoll und mächtig, dass sie fast den Kellerraum
sprengen. zum Video-Feuerwerk über dem rhein
posiert die venezianische gesellschaft in selbstbezogenen
tänzchen und führt uns geplapper vor. Die schöne tochter
des hauses, portia (Jutta Dolle) und ihre Freundin
nerissa (ana niedieck) überziehen es aber: manieriert
und mit aufgerissenen augen, zappelnd und zynisch führen
sie ihre Figuren nur oberflächlich vor, anstatt sie
ernstzunehmen.
1-EURo-Job bEi ShyLock
lotta (Jeanett bobel), Shylocks etwas dralle und opportunistische
Dienerin, drückt zwar sehr lustig und latent
rassistisch auf die Krokodilstränendrüse („ich bin alleinerziehend,
hab einen 1-euro-Job bei Shylock und muss
mir auch noch an den hintern fassen lassen“), um dann
schleunigst die Seiten und Kleider zu wechseln und zu
einer anbiedernden lack-Domina bei antonio zu werden.
Sie deklamiert aber ebenso zu laut und theaterhaft. mit
zuviel energie wird hier die gesellschaft denunziert, ehe
man sie überhaupt kennenlernen konnte – dabei ist der
kleine raum wie gemacht für stille töne. nur bassiano
(Stefan aretz) erfasst mit seiner ray ban-Sonnenbrille gut
das selbstgefällige reiche-leute-Kind, und mit Kaufmann
antonio kehrt endlich ruhe ins hektische ensemble: Der
84-jährige theodor michael, der gerade sein 60-jähriges
bühnenjubiläum feierte, lässt seine erfahrung strahlen,
es ist eine Freude, ihm zuzusehen. interessant zudem, einen
Schwarzen mit der rolle des Judenhassers zu besetzen:
So hebeln sich die Vorurteile selber aus und es zeigt,
wie willkürlich außenseitertum ist.
ShyLock ALS FRiEDMAnn-kopiE
und dann kommt gerd buurmann als Shylock ins Spiel,
deklamiert auf englisch ein Stück des hamlet-monologs
und legt damit die Spur, wohin es gehen soll: nämlich direkt
in den Wahnsinn. er ist so lange drangsaliert worden,
dass er mittlerweile dem bild entspricht, das ihm
übergestülpt wurde: zitternd und verkrümmt, mit ticks
und ausfällen – oder eine hektische michel Friedmann-
Kopie und gleichzeitig ihre ironische brechung: „Woran
denkt ihr, wenn ihr „Jude“ denkt – an einen zugekoksten
Fernsehmoderator?“ Witzige aktualisierungen gibt
es immer wieder: antonios Schiffe fahren für lehman
brothers und sind unterwegs nach island, da weiß man
Foto: Wolfgang Weimer
gleich, was aus seiner ladung wird. und es gibt durchaus
schöne, stille Szenen: Shylocks tochter Jessica (mareike
marx) spielt ihre rolle kühl und trocken, und zwischen
dem Szenepaar portia und bassiano schwingt eine ganze
verquere liebesgeschichte, wenn sie denkt, dass er ihre
hand nehmen will, er aber nur seine Sonnenbrille zurückhaben
will.
bRoDERSchE bRAnDMAniER
nach der pause sitzt Shylock zitternd an der bar, wurde
in den Wahnsinn gemobbt und kann nicht mehr anders,
als sich bösartig, engstirnig und mitleidlos zu rächen
– bis er gänzlich in den untergang getrieben wird. aber
das ist dann schon nicht mehr so schlimm, denn „theater,
theater“ trällert die Sopranistin und lässt die zuschauer
erleichtert in der Kellerbar zurück. ein schlüssiger
und kluger regieansatz, getragen vom alle überragen-
den Schauspieler buurmann. trotzdem fällt die inszenierung
auseinander: zu unterschiedlich die Schauspieler-
niveaus, zu lang der abend, zu sehr posiert, gestellt und
gewollt. und trotz aller Freude am Diskurs: War es wirklich
nötig, die inszenierung mit einem holzschnittartigen
Vortrag des Journalisten axel Feuerherdt zu begleiten,
der in hendrik m.-broder-brandmanier behauptet, dass
israelkritik grundsätzlich antisemitisch sei? egal, wie
viele zivilisten im gaza-Streifen getötet und illegale Siedlungen
im Westjordanland errichtet werden. So gesehen
wird der „Kaufmann von Venedig“ dann doch zu einer
befremdlichen politischen parabel auf israels unverbrüchliches
recht, brutal zurückzuschlagen.
kEinE TERMinE iM MäRZ
DoRoThEA MARcUS
11
MäRZ ‘09
KritiSiert
„60 yEARS“ DER iSRAELiSchEn REGiS-
SEURE GUy WEiZMAn UnD Roni
hAVERS pREMiERE UnTERSUchT AM
SchAUSpiELhAUS DiE nEURoTiSchE
bEZiEhUnG Von DEUTSchLAnD UnD
iSRAEL – UnD ZEiGT VoR ALLEM WiLLEn
ZUR pRoVokATion
angela merkel ist schwarz. im weißem pelz spielt anja
herden die erste deutsche Kanzlerin, die vor der Knesset
sprechen darf. Sie stammelt und stolpert, haucht atemlos,
dass der massenmord an den Juden unbeschreibliches
leid über europa und die Welt gebracht hat. „ich verneige
mich“, schluchzt sie, „die Verantwortung Deutschlands
ist teil der Staatsräson, das heißt, israel: mach, was du
willst.“
in der merkel-Szene ist wohl auf den punkt gebracht, was
das israelische regie- und choreografenpaar guy Weizmann
und roni havers umgetrieben hat: die tiefe, neurotische
und faszinierende Verbindung von israelis und
Deutschen zu beleuchten, die fast zeitgleich ihr 60-jähriges
Staatsjubiläum begehen.
einerseits macht man sich stammelnd und taumelnd lustig
über merkels routiniertes, formelhaftes bekenntnis:
über die devote Demutshaltung, die ewige bestätigung
der kollektiven Schuld, die Deutsche reflexartig abrufbar
haben und meist davor zurückhält, selbst den brutalsten
israelischen angriffskrieg klar zu kritisieren.
DEUTSchE ZWAnGSZERkniRSchUnG
eine parodie der deutschen zwangszerknirschung hätte
sich ein deutscher regisseur wohl nicht ohne weiteres
erlauben dürfen, und wie nah ambivalenz und emotion
in der Schuldfrage liegen, kann man an jeder deutschen
talkshow zum thema ablesen, zuletzt bei plasberg. andererseits
bietet anja herden auch ein mitleiderregendes
und selbstzerquältes bild. und merkels rede wird von
den mitwirkenden deutschen Schauspielern in einem interview
im programmheft ehrfürchtig zitiert und die deutsche
Kollektivschuld einvernehmlich und ernsthaft bestätigt,
weil sie „vorsichtiger, wacher, aufmerksamer macht“.
aber was bedeutet heute für knapp über 30-jährige
menschen noch das Wort „Kollektivschuld“, ist sie nicht
vielmehr ein künstlich in der Schule eingehämmertes
Konstrukt? und doch weiß selbst der israelische choreograf
guy Weizmann mit seinen marokkanischen Wurzeln
und aktuellem Wohnsitz in holland, wie sich Kollektivschuld
anfühlt, wenn er an israels Krieg im gazastreifen
denkt, sagt er im programmheft.
koLLEkTiVSchULD ALS inTEGRATionS-
FAkToR
nur die schwarze anja herden fühlt keine, sagt sie auf der
bühne, weniger sogar als der französische tänzer nicolas.
ist sie also keine echte Deutsche, obwohl in bielefeld
geboren und aufgewachsen? ist das Schuldgefühl gegenüber
israel das einzig zuverlässige deutsche integrationskriterium?
mehr wert als alle Fragen des brD-integrationstests
zusammen?
DER LETZTE
RIESENALK
EIN DIORAMA
VON ANNA VIEBROCK UND MALTE UBENAUF
AM 02. / 11. / 14. UND 22.03.09
WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE
Foto: christian brachwitz
Smart rattert der moderator maik Solbach jene Fragen
des tests, die das größte realsatirische und ausländerfeindliche
potenzial haben, herunter – aber mehr als eine
lustige Kabarettnummer ist es nicht. Dabei ist neben dem
holocaust die einwanderung heute vermutlich eines der
größten themen, die Deutschland und israel an entgegengesetzten
polen zusammenschmieden – in Deutschland
eher als Störfaktor thematisiert, in israel als staatliche
notwendigkeit. genau wie bekanntlich der militärdienst.
Die tänzer der scheidenden Kölner tanzkompanie pretty
ugly exerzieren zwischen fahrbaren grauen blöcken zu
cooler musik zackig israelischen militärdrill, robben, rollen,
tasten sich nach Waffen ab – so schön kann armee
wohl nur bei einem israeli sein.
AnLEiTUnG ZUM VöLkERMoRD
Dann gibt Wolfgang maria bauer zu lieblichen celloklängen
eine anleitung zum Völkermord in acht Schritten:
klassifizieren, mit Symbol versehen, entmenschlichen,
organisieren, polarisieren, organisieren, ausrotten („bitte
jetzt keine musik“), und schließlich: verleugnen. Da
kann man heute als Deutscher schon wieder ohne weiteres
drüber lachen, so entfernt scheint es. es ist ein abend
der subjektiven und möglichst schwergewichtigen assoziationsbrocken,
deren perspektive und qualität ständig
wechselt und keinen zusammenhang ergibt – und keine
eindeutige haltung einnimmt. mal wird ein großer celan-text
zitiert, dann ein Kalauer wie „gas geben“ eingestreut,
dann wieder eine banale reisebeschreibung einer
deutschen gruppe darüber, dass orthodoxe Juden am Sabbath
keine Fahrstuhlknöpfe drücken.
»WAS IST DER MENSCH? DER MENSCH IST EIN TIER, DAS SICH DIE FRAgE STELLT, WAS DER MENSCH SEI.«
SchAM MAchT SExy
Der Wille zum politisch unkorrekten ist immerzu erkennbar:
Fünf nackte männer halten abwechselnd israel- und
Deutschlandflaggen aus papier vor ihre geschlechtsteile.
aber soll das heißen, dass letztlich jede nationalität prekäre
behauptung und willkürliche Verkleidung ist, obwohl
der abend doch zu beweisen scheint, dass dies gerade
bei israelis und Deutschen ganz und gar nicht der Fall
ist? oder ist es ein plattes bild dafür, dass wir eben alle in
Wirklichkeit doch nur ähnliche nackte Wesen sind? und
dann prasseln Worte und geschichten aus der bibel, während
Depeche mode brausen oder die drei großartigen
musiker mehmet gül, Verena guido und bernd Keul arabisch
angehauchte jiddische lieder oder Schubert spielen.
am ende werden Worte auf hebebühnen herabgefahren,
die willkürlich kombinierbar scheinen: „ist heimat
ein albtraum von gestern?“ oder „Scham macht sexy“ –
irgendwie vibriert alles vor zusammenhang, aber ergibt
letztlich doch keinen Sinn. Formal ist „60 years“ zwar
bemerkenswert gelungen: beeindruckend, wie die Schauspieler
tanzen und die tänzer sprechen können. Schade
nur, dass die inhalte von wochenlangen Diskussionen auf
der bühne letztlich so seicht und beliebig wirken.
TERMinE iM MäRZ: SchAUSpiELhAUS, 13./23./31.
DoRoThEA MARcUS
12
MäRZ ‘09
KritiSiert
Foto: pretty ugly tanz köln
STRENGE fORMEN UND fEINE HEITERKEIT
am StaDttheater gibt eS balD Keinen tanz mehr, in Der bühne Der
Kulturen WirD er nun VerStärKt geFörDert
Die post stand mal für zielgerichtete beförderung einer
Sache von a nach b. Seit das monopol gefallen ist, weiß
man bei dem Wort post immer nur noch sicher, wo der
ausgangspunkt liegt. ein wenig ist das auch so bei allen
kulturellen und intellektuellen trends, die sich mit dem
präfix post schmücken: Klar ist ihr bezugspunkt in der
Vergangenheit, was sie in der gegenwart sind oder gar
noch werden könnten, das lässt sich oft genug nur erahnen.
postbarockes tanztheater scheint da keine ausnahme zu
sein. Die in Köln lebende amerikanerin Sarah edgar und
die musikerin beate alsdorf nennen so ihren Versuch, die
historischen tänze des französischen barock mit dem bewegungsvokabular
des zeitgenössischen tanzes in einer
choreografie zu vereinen. Drei tänzerinnen mit blonder
barockperücke und dem 18. Jahrhundert nachempfundener
unterkleidung arbeiten sich zunächst ab an den präzisen
Schritten, raumwegen und armgesten, die recht
genau überliefert und gut erforscht sind. begleitet werden
sie von drei musikern und gelegentlich unterbrochen von
einer Sängerin im glänzenden rosa reifrockkleid. nach
einer Weile fallen sie gelegentlich aus der rolle und stolpern
und stürzen aus der Welt der Vergangenheit in die
des zeitgenössischen tanzes. zeit, die strenge Form aufzulösen
und sich auch der perücken zu entledigen. Doch die
neue Form, die Synthese von alt und neu, will sich noch
nicht so recht zeigen. „a profound bagatelle – a most Delicious
postbaroque entertainment“ ist ein experiment
von kundigen expertinnen des barock. Sarah edgar
tanzte nach ihrer ausbildung bei der „new york baroque
Dance company“ – beate alsdorf konzertiert international
als Flötistin mit historischen ensembles. ohne Fördermittel
haben die beiden begonnen, nach einer eigenen
Verbindung von tanz- und musikhistorischer Forschung
und zeitgenössischer choreografie zu suchen. ihr abend
in der bühne der Kulturen war ein kleiner anfang. Vielleicht
kann sich daraus noch eine neue Facette in der Kölner
tanzszene entwickeln.
Dass dieser anfang überhaupt gemacht werden konnte,
ist leiterin lale Konuk zu verdanken, die aus der ehrenfelder
bühne der Kulturen eine tanzadresse machen
möchte. Die raumgröße und der holzboden des hauses
seien ohnehin attraktiv für kleine, freie tanzgruppen, sagt
sie. Jetzt habe man auch die technik nachrüsten können
– nur einen tanzboden kann sie noch nicht stellen. tanz
soll ein neuer Schwerpunkt im programm sein, deshalb
wird es 2009 mehr tanz in der platenstraße geben und regelmäßige
aufführungen. etwa einmal pro monat ist tanz
geplant, an zwei bis drei Spieltagen in der Wochenmitte.
Karen Savage und natalia murariu zeigten am Weltfrauentag
einen am modern Dance orientierten abend, butoh
performer gregor Weber wird im Juni gastieren.
eine besondere beziehung soll zu den verbliebenen mitgliedern
von pretty ugly tanz köln aufgebaut werden.
Den grundstein dafür legt die improvisationsreihe „day
evening night dawn“, die am 10. Februar begann. Viermal
wird pretty ugly bis mai in der bühne der Kulturen
abende zeigen, die in jeweils einer Woche entstanden
sind. bis auf den märzabend werden die abende von den
companymitgliedern selbst kreiert. am 10. und 11. märz
wird eine arbeit von georg reischl zu sehen sein, für die
der ex-Forsythe tänzer und hauschoreograf des rotterdamer
Scapino balletts anreist. Sein „one week stand“ – unter
diesem arbeitsprinzip als obertitel firmiert die reihe
–, also seine kurze affäre mit der bereits geschrumpften
tanzkompanie der Städtischen bühnen, wird als ausnah-
me vom gesetz der Serie ende märz auch in der Schlosserei
der bühnen Köln zu sehen sein. abgesehen von einigen
terminen im april und mai für „60 years“ von guy
Weizman und rony haver ist damit der abschied von der
bühne des Schauspielhauses schon geräuschlos vollzogen.
Die improvisationsreihe in ehrenfeld ist neben ausklang
auch neuanfang: Der tänzer michael maurissen,
der sie kuratiert, plant, mit seinem Kollegen Douglas bateman
in Köln zu bleiben und eine eigene company zu
gründen. Die erste premiere im november am gleichen
ort steht bereits fest, ebenso die erneute zusammenarbeit
mit georg reischl. Die Finanzierung befindet sich allerdings
noch im antragsstadium.
Doch wer die regeln der improvisation so professionell
beherrscht wie das pretty ugly ensemble, lässt sich von so
etwas nicht schrecken. „Day“ war ein gelungener auftakt
für pretty ugly mitglieder auf neuen pfaden. ein musiker
mit vielen instrumenten, ein hängendes mikrofon und
ein paar hutkreationen aus alten zeitungen als requisiten
sowie präzise lichtstimmungen reichten als Voraussetzungen
für eine Stunde kleiner Szenen. Sie waren in
sich stimmig und schafften es, keine idee über gebühr zu
strapazieren. eine spielerische leichtigkeit und eine feine
heiterkeit durchzogen den abend. ohne großes Konzept,
aber keineswegs konzeptionslos machten die sechs
verbliebenen tänzerinnen und tänzer es ihrem publikum
leicht, den rat ihres programmzettels zu befolgen:
„genießen Sie diesen abend, suchen Sie nicht nach der
Story, sie gibt es noch gar nicht.“
TERMinE iM MäRZ: ARkADAS ThEATER 10./11.
SchLoSSEREi, bühnEn koELn 28./29.
chRiSTinA-MARiA pURkERT
13
Fotos: Martin Schnick
MäRZ ‘09
KritiSiert
ENTHEMMTE EGOMANEN
an Der StuDiobühne Köln hatte „höhenhauS
baal“ Von hiltruD KiSSel premiere
hier wird jeder mit handschlag empfangen, und es wummern
schon die bässe. „mach mit, bring das haus zum
brennen und tanz dazu“, rappt die jugendliche band mc
Shark und crew de la Vie aus dem Kölner „problemstadtteil“
höhenhaus, während die zuschauer stehen, wippen
und fast selbst anfangen zu tanzen. auf die rückwand der
Studiobühne ist das Wort „party“ projiziert, eine Dame
im abendkleid verteilt Küsschen, ein smarter gastgeber
weist den zuschauer über zwei treppen zu seinem
platz – während über allem eine weiß gekleidete gestalt
über einer rutsche thront. er sieht aus wie ein barocker
transvestit mit seinem reifrockgestell, gepuderter perücke
und seinem bauchfreien t-Shirt, aber lächerlich wirkt
er trotzdem nicht. Der Schauspieler till brinkmann ist
als „baal“ eine beeindruckende besetzung: bullig und geschmeidig,
bedrohlich und körperhaft – und trotz bauch
irgendwie anziehend.
Die hauptfigur von brechts erstem Drama, 1923 uraufgeführt,
ist ein erstaunlich moderner mensch: gierig nach
Spaß, dauergeil und stets drauf bedacht, aus allem das
beste herauszuholen. Das steht uns doch zu! ein junger
interessanter Künstler kurz vor dem aufstieg, empfangen
von dem, der uns eben noch die hand geschüttelt
hat: herr mech, importeur von tropenhölzern – ein heute
noch zweifelhafteres geschäftsmodell als vor 96 Jahren.
aber Kunstsponsoring macht sich eben besonders gut,
wenn man ansonsten den regenwald abholzen lässt.
AkTUELLE FRAGEn in ALTbAckEnEM
leider spielt der „literarische Diamant“ nicht mit, sondern
furzt seine Werke von der rutsche und legt die hemmungs-
und hilflos kichernde ehefrau flach.
ist ein sozialer mensch in asozialer gesellschaft asozial?
gibt es noch allgemeingültige Werte? Darf ein Künstler
alles – oder ist er ein held des Widerstands, wenn er dem
zweifelhaften Kunst- und Wirtschaftsbetrieb einen moralfreien
Spiegel vorhält? hiltrud Kissel und ihr label „pain
productions“ haben aus brechts altbackenem Frühwerk,
dessen sich selbst der autor ein wenig schämte, überraschend
aktuelle Fragen herausgearbeitet. in ihrer mo-
Dass regisseure erfolgreiche Kinofilme fürs theater adaptieren,
ist inzwischen Standard. aber der transfer funktioniert
nur selten, da die regisseure die eigengesetzlichkeiten
der bühne häufig ignorieren. und weil der zuschauer
eben die starken Kinobilder im Kopf hat, gegen die das
theater nur schwer ankommt. Deshalb ist der regisseur
martin Schnick ein ziemliches Wagnis eingegangen, als
er vier Szenen aus Filmen des spanischen Filmregisseurs
pedro almodóvar für die bühne eingerichtet hat.
almodóvars Filme sind tableaux vivants in grellen Farben,
geprägt von melodramatischen (Frauen-)Figuren am
rande oder jenseits des nervenzusammenbruches, die
die gesichter von charakterdarstellerinnen wie carmen
maura oder penelope cruz tragen. Schnick und sein team
„Die garage“ sind also geradezu tollkühn, diesen kanonischen
bildern ganz simple theater-mittel entgegenzusetzen.
aber nur wer wagt, gewinnt, und martin Schnick
hat sehr geschickt die Kristallisations-Szenen von vier
almodóvar-Filmen ausgewählt und zu kurzen Kammerspielen
verdichtet: manuela schleicht sich bei dem lesbischen
paar huma und nina ein („alles über meine mutter“),
angel will „matador“ werden und ein richtiger mann
sein und bezichtigt sich deshalb des mordes und der Vergewaltigung.
pornodarsteller paul hat seinen Schwanz
nicht unter Kontrolle („KiKa“), und der transvestit
ignacio will seinen früheren lehrer pater manolo erpressen,
um an das geld für eine geschlechtsumwandlung zu
kommen („Schlechte erziehung“).
dernen adaption kommt fast kein Wort des originals vor,
die texte sind aus improvisation entstanden. Das tut dem
abend gut: Kaum ein falscher ton taucht auf, die Schauspieler
wechseln souverän ebenen, rollen und Seiten.
Wenn baal Johanna entjungfert, ist er auf einmal ein produzent
von „Deutschland sucht den Superstar“ und zitiert
in der nächsten Szene aus dem alten testament von der
Sintflut. Sandra Klaas ist die zitternde Johanna und dann
wieder die sich selbst kommentierende Schauspielerin
„Sophie de champs“, die souverän mit dem zuschauer
spielt: „ich möchte ihnen danken, dass Sie ins theater gekommen
sind – bei uns ist ihr geld sicher“.
Von WELTEkEL ZERFRESSEn
Während sie ihr Kostüm wechselt, reflektiert sie über ihr
Dasein als Schauspielerin der freien Szene – und schlüpft
sofort in ihr bühnen-ich zurück, bei dem sie sich von baal
schwängern lässt und zur verzweifelten Schmerzsüchtigen
wird, um dann schließlich als „Domiane“ im Fernsehen
fürsorgliche Schmerzentsorgung zu betreiben. auch
benjamin Wroczinski wechselt vom unsicheren jungen
mann Johann wunderbar zum zynischen anarchisten
eckart. zusammen mit seinem Kumpel baal sind sie zunehmend
von Weltekel zerfressende egomanen, Vertreter
einer „enthemmten egalität“, die an der eigenen verwöhnten
anspruchshaltung kaputtgehen und denen letztlich alles
egal ist. eine geradezu trostlose haltung und ein böse
gezeichneter Spiegel des westlichen menschen, spaßversessen,
haltlos und destruktiv. Schade nur, dass die oft
sehr guten texte manchmal ins Kalauerhafte und Seichte
kippen („ich hab was über Vögel geschrieben – ich wette
aus der eigenen Feder“). Schade auch, dass die rapper
aus höhenhaus zwar großartig sind – aber nicht in die
handlung eingebunden sind und wie in einer nummernrevue
das bühnengeschehen zerteilen. trotzdem: ein vielschichtiger
und hellsichtiger abend, zynisch, provokativ
und gut gespielt.
kEinE TERMinE iM MäRZ
DoRoThEA MARcUS
JENSEITS DES
NERVENZUSAMMENBRUCHS
„being almoDÓVar“ Von „Die garage“
im raKetenKlub Köln
in der ersten Szene aus „alles über meine mutter“ dauert
es ein bisschen, bis sich die Schauspieler von den mächtigen
Vor-bildern emanzipieren, doch dann entsteht eine
ganz eigene intimität, die eine leinwand niemals herstellen
kann. Karin tornatzky macht aus huma eine kettenrauchende,
nervöse actrice, der manuela (Jennifer
preußer) als beherzt spröde assistentin gegenübertritt.
und die beiden treffen im zusammenspiel genau die tragikomische
almodóvar-Stimmung, in der in jedem moment
alles gute und alles Schlimme möglich ist, ohne sie
bloß nachzuahmen. als manuela die geschichte vom tod
ihres Sohnes erzählt, ist es im raketenklub am eigelstein
mucksmäuschenstill. überhaupt wird der charmant heruntergekommene
raum immer wieder kongenial in das
geschehen eingebaut.
Diese intensität entsteht in den Szenen aus „matador“,
„KiKa“ und „Schlechte erziehung“ leider nicht, „being
almodóvar“ leidet unter Spannungsabfall. Das Doppelbödige
und abgründige wird zu oft dem leichteren, aber vordergründigen
Witz und der Karikatur geopfert. Dennoch
gebührt regisseur martin Schnick respekt für die entdeckung,
dass almodóvar-texte wie geschaffen sind für die
theaterbühne.
TERMinE iM MäRZ: RAkETEnkLUb 20./21.
DinA nETZ
14
MäRZ ‘09
KritiSiert
SAHNETORTE UNTER
BLEIGEWICHTEN
Die oper Köln gräbt „Der WilDSchütz“
Von albert lortzing auS
Foto: klaus Lefebvre
Das „F“ liegt am boden, achtlos in die ecke geworfen.
Das große „F“, das für Freude, Frohsinn und Fröhlichkeit
stehen könnte, die im „Wildschütz“ von albert lortzing
ausdrücklich besungen werden. Sie waren einmal Fundament
einer Kunstform, die weiter in die Ferne gerückt
scheint als jedes andere dramatische genre: die deutsche
Spieloper.
mozart schrieb weltbürgerlich-aristokratische Komödien,
rossini versetzte die archetypen der „commedia dell’arte“
in rasende musikmaschinen. beide haben dem Wandel
der zeiten souverän getrotzt und sind Weltrepertoire geblieben.
eine zeitlang standen ihnen die deutschen Spielopern an
beliebtheit nicht nach, hierzulande jedenfalls: biedere,
oft sentimental getönte Stückchen, die den bissigen Witz
durch satten humor, das unheimliche tempo durch gut
gelaunte gemütlichkeit, die leichtfüßige Jagd nach pointen
durch derbere Scherze ersetzt haben. Dabei aber von
fähigen Komponisten mit musikalischen qualitäten ausgestattet
worden sind, die durchaus bestehen können.
Sei es das bedauern, diese Vorzüge so einfach dem Vergessen
anheim fallen zu lassen, sei es die hoffnung darauf,
die eindrucksvolle erfolgsgeschichte der deutschen
Spieloper irgendwie fortzusetzen. oder ist es die unstillbare
neugier, in den scheinbar harmlosen geschichten
ein entlarvendes, gesellschaftskritisches potential aufzu-
spüren? regelmäßig tauchen sie jedenfalls wieder auf den
Spielplänen auf, die „marthas“ und „lustigen Weiber“, vor
allem aber die opern von albert lortzing. Der war nämlich
ein politischer rebell in der bleiernen zeit des Vormärz
und kämpfte auf den barrikaden im revolutionsjahr
1848. Dass er diesen geist aber in seine Spielopern hineinkomponiert
habe, das kann auch nigel lowery beim
jüngsten aktualisierungsversuch mit dem „Wildschütz“
in Köln nicht beweisen.
lowery, der mit mozart und rossini, vor allem aber mit
der barockoper andernorts viel Fortune gehabt hat mit direkten,
heutigen, manchmal auch plakativen inszenierungen,
stellt nachvollziehbare Fragen. um die Vermarktung
von gefühlen geht es in diesem Stück, in dem der ältliche
Schulmeister baculus seine junge braut gegen bares
zu tauschen bereit ist. Kapital ist besser als liebe, davon
singt er ziemlich wörtlich. und die sozialen Verhältnisse,
bei lortzing in einem kleinen Feudalstaat angesiedelt,
sind natürlich autoritär. also erzählt lowery die geschichte
in einer Diktatur, irgendwo in einem Schwellenland, wo
man gerade die macht des geldes entdeckt. am anfang
werden noch rote mao-bibeln geschwenkt, am Schluss
ist in den freudlosen plattenbauen schon ein glitzernder
boulevard käuflicher liebe errichtet. Der herr ist ein
schießwütiger potentat in Kakiuniform, die untertanen
verklemmte Spießer im 50er Jahre-look. Könnte sein, ja.
aber das Konzept überzeugt nur solange, bis man es mit
der musik zusammen aufführt. Dann wird lortzings Spieloper
zerquetscht wie eine Sahnetorte unter bleigewichten.
lowerys regie, ein import der Stuttgarter Staatsoper
aus dem Jahr 2005, ist im Detail und in der personenführung
durchaus stimmig und wirkungsvoll, sein umgang
mit den Dialogen sehr geschickt. und doch sind die dreieinviertel
Stunden dieses opernabends nicht gerade kurzweilig.
auch musikalisch wird nicht soviel geboten, dass sich der
deutliche publikumsschwund in der pause hätte aufhalten
lassen. miljenko turk als graf ist zwar vorzüglich, claudia
rohrbach in der (leider kleinen) partie der fast verkauften
braut ebenfalls ein Vergnügen. aber alle anderen machen
ihre Sache bestenfalls ordentlich, keinesfalls außerordentlich.
und das gilt auch für das gürzenich-orchester unter
der leitung von enrico Dovico. musikalischer esprit,
der lortzings musik über die szenischen irrtümer dieses
abends triumphieren lassen könnte, kommt nicht auf.
TERMinE iM MäRZ: opERnhAUS, 14./21.
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15
Foto: klaus Lefebvre
MäRZ ‘09
KritiSiert
GIER MACHT NICHT GLüCKLICH
an Der KinDeroper Köln hatte „ali baba unD
Die 40 räuber“ premiere
könnEn ERWAchSEnE AhnUnG Von EinER EchTEn kinDERopER hAbEn? WohL kAUM. UM ZU ERFAhREn,
WiE „ALi bAbA UnD DiE 40 RäUbER“ WiRkLich bEi DER ZiELGRUppE AnkoMMT, iST DoRoThEA MARcUS (39)
MiT nELE hAUSMAnn (GERADE noch 8) in DiE opER GEGAnGEn. Ein FAchMänniSchER kinDERbLick AUF Ein
WiEDEREnTDEckTES MäRchEn ZUR FinAnZkRiSE.
DoRoThEA MARcUS: im original-märchen aus 1001
nacht ist ali baba eigentlich ein armer holzfäller. im libretto
der oper von luigi cherubini von 1833 hat er sich in
einen geldgierigen Kaufmann von heute verwandelt, der
seiner tochter nicht erlaubt, den armen Schlucker nadir
(Jeongki cho) zu heiraten. auf der bühne der Kölner Kinderoper
ist sein geschäftsimperium zum wohlsortierten
Supermarkt geworden, in dem gemalte cornflakes-tüten
ordentlich neben Konservendosen stehen. und weil ali
baba (abraham Singer) mit seiner riesenzigarre eben ein
alter raffzahn ist, will er auch seine schöne, blonde tochter
Delia (Susanne niebling) nur an jemanden mit geld
verheiraten. Da kann ihn seine tochter noch so sehr mit
vollgeweinten taschentüchern bewerfen – Steuereintrei-
Vor einiger zeit war es noch so, dass die Kabarett-Kinder
der 68er eher verächtlich in ihre antiautoritäre Kindheit
blickten. holger edmaier ist da anders: Der charmante,
attraktive und in zarten andeutungen schwule 36-jährige
mit Vollbart wünscht sich mit aller Kraft in die 80er-Jahre
zurück. Wehmütig blickt er auf die zeit, als er sich für
1,50 Dm das yps-heft kaufte und mit seinen sechsjährigen
Kumpels über Feld und Wiesen tobte – dem „eldorado für
bekloppte“ eben. zur anschauung liegt es als kleines rasenstückchen
auf der bühne, ton in ton mit edmaiers
grasgrünem t-Shirt. heute wäre so viel abenteuer ohnehin
nicht mehr möglich: Dauerüberwacht von überängstlichen
eltern, kann man sich als Kind höchstens noch an
seinem bioschrot-pausenbrot mit tofubelag verschlucken,
das hat edmaier messerscharf beobachtet.
Doch so ganz scharf und ätzend zünden die Witze in seinem
neuen Kabarettprogramm nicht, vielleicht, weil er
auch noch so ein begnadeter Sänger ist und man sich
nicht auf zwei Dinge gleichermaßen konzentrieren kann.
mit ungeheurer Stimmkraft und sehr lustigen texten singt
edmaier lobeshymnen auf handgemachte t-Shirts, lamy-
Füller und dem Duft nach Schauma und gummibärchen
seiner ersten zarten Flammen, mit denen nach dem ersten
Kuss auch gleich wieder Schluss war. Doch wie wird
man da eigentlich erwachsen, wenn doch im rückblick
ber abul hassan (ralf rhiel) ist einfach eine viel zu gute
partie. Der Vater hat schon ein brautkleid ausgesucht.
Das geht wohl jedem Kinderherz gegen den Strich.
nELE hAUSMAnn: abul hassan war komisch, weil er
noch mit seinem teddybär geschmust hat. und er hat
wohl im büro gearbeitet, weil er ein Jackett anhatte. man
konnte verstehen, dass die tochter den nicht heiraten
wollte. Schließlich war sie ja auch in nadir verliebt. Schön
fand ich, als nadir mit einer riesigen rose in den laden
kam. Die tochter fand ich nicht so hübsch, die war so rosapink
angezogen. meine lieblingsfarbe ist türkis. Die
räuber waren unsympathisch, sie haben immer so fies gelacht
und hatten ganz komische Waffen.
SEHNSUCHT NACH DEM YPS-HEfT
premieren im atelier-theater:
holger eDmaier unD VolK & Knecht
alles so wunderschön war? ist es der erste fremdinduzierte
orgasmus, oder dann, wenn man es schafft, mannhaft
sein plakat von tokio hotel zu zerreißen? inbrünstig bearbeitet
edmaier seine Kindheitstraumata, von Schokoladenwettessen
und glitzernden zahnspangen im mondlicht,
von tina mit der löwenmähne und dem singenden
hundehalsband thomas anders. Vor Stimmkraft und
rhythmus pustet er dabei sein begeistertes publikum fast
weg. aber wahrscheinlich ist man dann richtig erwachsen,
wenn man anfängt, sich wie ein politischer Kabarettist
zu verhalten. Das tut edmeier immer stärker, singt ein
subversives Schlaflied auf die Segnungen der atomkraft
und den öko-Strom, der unter obama jetzt wohl für den
elektrischen Stuhl genommen wird. Doch sein wahres
potential liegt im liedgut der 80er-Jahre. etwa, wenn er
die realsatirischen tiefen deutscher coversongs entdeckt
oder versucht, bushido-Songs nachzupfeifen – mit erstaunlichen
ergebnissen. zwischendurch kichert edmaier
so sympathisch, dass man ihm zum Schluss auch gerne
den ausflug ins Sozialkitschige verzeiht, wenn er pathetisch
die manager, den größenwahn und die gier besingt.
Dass man ohne Stimme als Kabarettist heute kaum noch
bestehen kann, zeigen auch Frau Volk und Frau Knecht.
Weil man von der Kunst nicht leben kann, haben sie resolut
ein modestübchen eröffnet, gewissermaßen für die
DoRoThEA MARcUS: liebevoll bis ins kleinste Detail
ist die ausstattung (bühne und Kostüme: miriam braunstein
und anett lausberg), fantasievoll hat regisseurin
eike ecker die handlung modernisiert: Die räuber sind
lärmende gangster-rapper, die man schon von weitem
hört, das geld schaffen sie in einkaufswagen herbei. Der
höhleneingang ist ein pfauenrad, das sich mit großem räderwerk
öffnet. nadir ist zur rechten zeit am rechten ort,
belauscht das zauberwort „Sesam, tu dich auf“ und kann
mit dem räubergeld endlich seine liebste heiraten.
nELE hAUSMAnn: eigentlich ist man ja auch ein Dieb,
wenn man räubern geld klaut. eigentlich müsste man
es dann den richtigen menschen wieder zurückgeben.
aber es war ja die einzige chance von nadir, zu heiraten,
also kann man es auch irgendwie verstehen. Der Vater
von dem mädchen, ali baba, war nicht so sympathisch.
irgendwie so aufgedreht. er hat sich erst mit nadir angefreundet,
als der auf einmal mit den vielen geldbeuteln
reinkam. Dabei war er ja schon reich. aber er wollte immer
noch reicher sein, das war übertrieben. und er hat
nadir angelogen. er sagte, er verrät es keinem, woher das
geld kommt, und dann ist er selbst zur höhle gegangen
und wollte noch mehr geld haben. es geschah ihm recht,
als er dann nicht mehr aus der höhle rauskam. aber
nachher, als seine tochter entführt wurde und auch in die
höhle kam, hat er sie dann doch beschützt. Die höhle sah
echt gut aus, nur nicht, als ali baba dadrin stand, da sah
sie nicht so echt aus. Da habe ich es nicht geglaubt. ich
glaube, das orchester war auch ein bisschen gestört davon,
dass die höhle genau da war, wo sie gespielt haben.
DoRoThEA MARcUS: in weniger als einer Stunde,
quietschbunt, federleicht gespielt und mit wundervoll
überdeutlichem gesang läuft die handlung ab. auf einmal
sind ali baba und tochter wieder befreit, das orchester
spielt tatortmusik, an der Decke kreist das blaulicht, die
polizei kommt und alles ist gut. cherubinis letztes bühnenwerk
war eigentlich für chor und ballett gedacht. in
Köln wurde „ali baba“ vom orientalischen Kitsch des 19.
Jahrhunderts befreit und auf sieben kinderliebe Solosänger
– zumeist mitglieder des opernstudios – und ein Dutzend
gürzenich-musiker reduziert. eine runde, kurzweilige
aufführung, die allen Klischees entgeht, sich nicht vor
aktualisierung scheut, sie aber auch nicht aufdringlich
betreibt.
nELE hAUSMAnn: ich fand die oper sehr gut. alle haben
sich nur mit liedern verständigt und mit ganz hoher Stimme
gesungen. ich fand die musik sehr schön, nur manchmal
haben die musiker ganz leise gespielt, dann habe ich
fast nichts gehört, weil die räuber immer so gelacht haben.
nicht so toll war, wenn alle durcheinandergesungen
haben, dann wusste ich auf einmal gar nicht mehr, was
passierte.
TERMinE iM MäRZ: kinDERopER in DER yAkULT-hALLE 13./16./19./21.
Ab 6 JAhREn
etwas einfacher gestrickte Dame. mit ihren glitzerpantoffeln,
Sternchentops und lila leggings nimmt man den beiden
die modeavantgarde gerne ab. Doch weil sich leider
kaum eine Kundin blicken lässt, vertreiben sie sich die
zeit mit plaudern und singen – etwa großartig gecoverte
amy Winehouse-Songs samt passender Frisur dazu oder
die antifeministische umdichtung des ärztesongs „Junge“.
nina Knechts atemberaubendem Stimmregister hört
man die fundierte ausbildung an. Sehr komisch ist auch
astrids Volks mannigfaltige reihe an tagebüchern, aus
denen sie gerne zitiert, besonders das Fahrtentagebuch –
schildert sie darin doch fatale begegnungen mit sonnengegerbten
bergheimer paaren bei ihrem größten hobby
rennen fahren auf privatstraßen.
nicht alles klappt beim „Singenden modestübchen“ auf
anhieb, und manchmal ist es auch sehr hart an der geschmacks-
und Kalauergrenze, etwa, wenn es ums hochstecken
von achselhaaren geht. Doch das wird durch ein
heiteres modenschau-Finale mit publikumsbeteiligung
wieder ausgeglichen. ob die finanzielle zukunft von Volk
& Knecht allerdings wirklich in der mode liegt, kann bezweifelt
werden. comedy liegt ihnen zweifellos mehr.
DoRoThEA MARcUS
TERMinE iM MäRZ: VoLk & knEchT 11., hoLGER EDMAiER 13./27.
16
MäRZ ‘09
KritiSiert
Foto: Wolfgang Weimer
SCHILLER
IM SCHNELLDURCHLAUf
„(FaSt) alleS Von Schiller“ Von reinar
ortmann im horizonttheater
eine Kleiderstange zum Kostümwechsel auf der bühne
– viel mehr requisite braucht es nicht, um in knapp
neunzig minuten ein Werk zu spielen, das mehr als zwanzig
Jahre umfasst. Das Jugendstück „(Fast) alles von
Schiller“, inszeniert von christos nicopopulos, serviert
Friedrich Schillers bekannteste Dramen in kleinen häpp-
chen. Der anspruch ist dennoch hoch, denn die in lockerer
chronologischer reihenfolge ausgewählten Szenen
bedienen sich fast ausschließlich der alten Verse. umso
erstaunlicher sind die Spielvariationen, die man im Stück
findet. Der Fechtkampf in „Die Jungfrau von orleans“
wird zum action-thriller und „Kabale und liebe“ wird zu
RITTER-STRIPTEASE UND HIMMLISCHE
HANDGRANATEN
nach neW yorK unD lonDon iSt monty python’S preiSgeKrönteS
muSical „Spamalot“ Seit anFang DeS JahreS in Köln zu Sehen
King arthur hat es nicht leicht. zuerst wäre da die fast
unmögliche Suche nach dem heiligen gral. und dann ist
da noch seine ritterliche tafelrunde, die alles andere als
tapfer scheint. Wie soll aus dem Durcheinander da auch
noch ein musical werden? eric idle, mitgründer der ehemaligen
comedytruppe monty python, hat es geschafft
und ein sehr genre-untypisches musical geschrieben, für
die deutsche bühne hat es alison pollard adaptiert. Frei
nach „Die ritter der Kokosnuss“, dem Kultfilm aller Klassenfahrten
der 70er Jahre, lockt das musical besonders
Dreißig- bis Fünfzigjährige. zugegeben, viele Scherze sind
bekannt und wer kennt nicht den brutal im ohr festsitzenden
Song „always look on the bright side of life“ aus dem
„leben des brian“?
aber „Spamalot“ hat mehr zu bieten. Vor allem weil es
zeigen will, dass man eine bühnenshow und das genre
nicht zu ernst nehmen sollte. gleich am anfang gibt es
schon die erste ‚panne’, jemand versteht „Finnland“ statt
„england“ und zehn Finnen in farbenfrohen Kostümen
hüpfen über die bühne. nachdem sich der irrtum geklärt
hat, hat King arthur (michael Flöth) seinen auftritt, den
man schnell ins herz schließt, denn er ist Drillinstructor,
Sugar Daddy und König in einem. Dazu braucht er kein
pferd, sein lakai petsy (marco a. billep) klappert mit zwei
Kokosnusshälften zum getrappel der eigenen Füße.
mit den rekrutierten rittern geht es nach camelot, dem
las Vegas unter den burgen. Showgirls, ritter-Striptease
und glücksspiel stammen also schon aus dem mittelalter.
und dort weiß man auch genau, was eine gute Show
braucht: „ein lied, das jeder liebt“, möglichst pathetisch
und mit übertriebener Stimmimitation von mariah carey,
auch wenn klar ist, die melodie ist „Stuss“.
Sogar gott erscheint mit riesigen nackten pappmachéfüßen
und reich-ranicki-Stimme und erteilt King arthur
höchstpersönlich den auftrag, den heiligen gral zu finden.
„gott hat seinen Kaffeebecher verschlampt?“, fragt
einer der getreuen und verkennt augenrollend die christlich-abendländischen
bedeutungswucherungen des goldenen
gefäßes. auf der reise warten fluchende Franzosen,
fliegende Kühe, schwule prinzen und himmlische handgranaten
auf die ritter; alles ziemlich sinnbefreit und bestimmt
nicht politisch korrekt. aber das waren monty python
ja noch nie. eigens für die deutsche bühnenfassung
verändert wurde eine Szene während des liedes „ohne
Juden läuft am broadway nichts“. Statt des riesigen glitzernden
Davidsterns an der Decke, wie in new york und
london, gibt es in Köln nur kleine blaue anhänger für
tanzende nonnen. in Deutschland ist man da empfindlich,
auch wenn es doch eigentlich nur um musicalkultur aus
den Staaten geht. und gerade die muss am meisten unter
dem englischen Spott leiden. Dazu gehört auch der selbstironische
auftritt der frustrierten Diva (amber Schoop),
die eine eitle arie singt, in der sie sich beklagt „Warum
hab’ ich so wenig text“. Doch auch hier wird am ende alles
gut und am Schluss geheiratet. King arthur bekommt
die Diva, lametta weht durch den zuschauersaal und
mit viel trara tanzen die Schauspieler einen letzten verrückten
tanz. So geht ein schräger und doch intelligenter
Seitenhieb auf die musicalwelt in ritterlicher Kinderbuchkulisse,
fast „ohne Schnüre und andere sichtbare
hilfsmittel“, zu ende – während Schnüre und hilfsmittel
fröhlich sichtbar von der Decke baumeln.
hEnRiETTE WESTphAL
TERMinE iM MäRZ: MUSicAL DoME, TäGLich Von MiTTWoch
biS SonnTAG
Foto: Jens hauer
einer art Seifenoper à la „Verbotene liebe“, die mit dem
tod von Friedrich und luise endet. „Selbst schuld“ ruft
ein teenager aus den zuschauerreihen und hat eindeutig
recht damit. Schiller wird also an diesem Vormittag auch
vom publikum wieder ganz neu entdeckt. zwischendurch
wird die Szenerie immer wieder durch den lauten ausruf
„Schiller!“ unterbrochen und der Dichter selbst kommt zu
Wort, posiert mit einem goldenen lorbeerkranz und zitiert
sich selbst aus alten briefen und tagebüchern. Die
komischen elemente fehlen in „(Fast) alles von Schiller“
nicht, es soll ja auch ein jugendliches publikum vom alten
meister beeindruckt werden. So tritt beispielsweise
„Wilhelm tells“ Sohn als schwererziehbarer Junge mit
hysterischer Fistelstimme auf und Schillerverse werden
ins Sächsische übersetzt. trotzdem wird es nie lächerlich
und Schiller bekommt den nötigen respekt, der ihm im
Schillerjahr 2009, seinem 250. geburtstag, gebührt. zumal
nicht alles so scherzhaft inszeniert ist. Franz aus „Die
räuber“ ist nahe dran, amalie in einer rosa hängematte
zu vergewaltigen – eine äußerst naturalistische und krasse
Szene.
aus Wallensteins drei teilen wiederum werden, ohne mit
der Wimper zu zucken, ausschließlich Weisheiten zitiert,
die im deutschen bildungsbewusstsein schon fast zu Kalauern
geworden sind („lange rede, kurzer Sinn“ oder:
„ernst ist das leben, heiter ist die Kunst“). Das große
Fazit, das schließlich bleibt: „Wieder sind am ende alle
tot“. Dass Schiller so blutrünstig war, ist einem wohl zum
ersten mal derartig bewusst geworden.
Das Stück lebt besonders vom wandlungsfähigen Spiel
der drei Darsteller björn lukas, ivana langmajer und
thomas bleidiek, die in die verschiedensten rollen und
ebenen schlüpfen – und sich auch mal darüber beklagen,
für ihr Stück nur eine Kurzkritik bekommen zu haben. Dabei
wird luise in „Kabale und liebe“ auch schon einmal
von einem mann mit blüten im haar gespielt oder „Don
Karlos“ hüpft wie ein anhängliches Kind auf den Schoß
seines Vaters König phillip ii. Der intime Kellerraum des
horizonttheaters lässt zu, dass der Kostümwechsel direkt
auf der bühne den zuschauer an der Verwandlung teilhaben
lässt. einzig das „grand Finale“ hätte etwas weniger
pathos vertragen. Das abschlusslied, Schillers „ode an
die Freude“, umgedichtet mit seinem namen, ist ein bisschen
viel der ehre.
hEnRiETTE WESTphAL
TERMinE iM MäRZ: hoRiZonTThEATER, 19./23./26./27./30.
17
MäRZ ‘09
KritiSiert
Foto: Wolfgang Weimer Foto: ©Meyer originals
KRIMI UM LEBEN
UND TOD
„KarneVal“ Von JorDi galceran
hatte im theater tieFrot
premiere
um es gleich zu sagen: „Karneval“ bietet einen spannenden abend, aber auch gute eineinhalb
Stunden lang eine kleine, aber ärgerliche gedankenlosigkeit. ein klobiger computerbildschirm
in der bühnenmitte kann, je nach Sitzplatz (zwei wurden ausprobiert),
wichtige momente verdecken. Kritik und lob also unter der gegebenen beschränkung:
regisseur Wolfram zimmermann zeigt wieder den katalanischen autor Jordi galceran.
Seine inszenierung des manager-Stücks „Die grönholm-methode“ wurde 2007 für den
Kölner theaterpreis nominiert. Der Krimi „Karneval“ von galceran hat wenig mit der
fünften Jahreszeit zu tun – außer, dass er an Karneval spielt und hier die großen begriffe
„echt“ oder „unecht“ verhandelt werden.
eine Kommissarin, zwei polizisten und eine informatikerin versuchen, einen vermissten
Dreijährigen wiederzufinden. Spannung ist garantiert, der text füllt fast jede Sekunde
und hält in atem. es wirkt ganz natürlich, wenn die Darsteller geschäftig mit Stiften
tippen, mit der maus klicken oder in mappen blättern, denn sie ermitteln in einem Fall,
der keinen aufschub duldet. im internet – nicht sichtbar fürs publikum – wird das bild
mit dem entführten Jungen samt einer zeitzünderbombe übertragen. es bleibt eine halbe
Stunde, den Jungen zu finden – und das auch noch in anwesenheit der jungen, verzweifelten
mutter.
mit galcerans Stück bringt das Kölner ensemble „Kassenschlager“ eine hardcore-boulevardeske
auf die bühne des tiefrot-theaters, doch es ist nicht durchgehend leichte
Kost – die Vorstellung des grauens kann zwischenzeitlich sehr nahe gehen. text und
inszenierung halten dabei einen guten rhythmus: sehr temporeich mit ruhigen momenten.
hauptsächlich die junge mutter muss die balance halten: puck-preisträgerin Sandra
Kouba spielt eine zitternde Fassungslosigkeit (leider oft hinter dem computer), was
zunächst haltlos und wackelig wirkt, bis sie dann die Kurve kriegt und sich in die rolle
wirft und es vor offenheit fast weh tut. man bräuchte ein wenig zeit, um mitzukommen.
So ist das anfangs zu viel hysterie. Schnell vermittelt dieses mutige Spiel aber auch eine
geradezu rührende inbrunst, ein seltsam geschicktes gleichgewicht, das die hysterie
ernst nimmt und gleichzeitig bricht; schließlich bestürzt es tatsächlich sehr.
Die restlichen rollen sind klar definiert: Kerstin Fischer spielt die sachlich orientierte
Kommissarin mit pragmatisch zusammengestecktem haar, marcel batangtaris ihren
jüngeren Kollegen, einen polizisten nicht ohne herz, aber auch ein bisschen eilig, weil
jung und verliebt. annika Weitershagen ist informatikerin im neonschwarzen outfit.
mark zak hat sich für den älteren Kollegen nettes beiwerk ausgedacht hat wie die übermenge
post-its und schnellem griff nach zigaretten, immer, wenn er den raum verlässt:
ein zweifler, grübler und bürophilosoph. Dramaturgisch gehören ihm wenige, aber die
wichtigsten Sätze. all jene nämlich, die aus dem Stück ein bisschen mehr als einen Krimi
machen und die Sein-Schein-ebene des internets herausheben – bis hin zur überraschenden
pointe. parallel dazu kann man im publikum zwar noch einmal schädelwiegend
über Simulation, realität und täuschung nachdenken. aber eigentlich sehen wir
hier vor allem einen sehr spannenden und durchaus tiefgründigen Krimi.
TERMinE iM MäRZ: ThEATER TiEFRoT, 18./19./20./21.
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VOM GARTENZAUN ZU
DEN STERNEN
urauFFührung Von „nuni – Die
geSchichte eineS langen heim-
WegS, bei Dem Die Sterne halFen“
es ist schön, da wo nuni mit ihren eltern lebt. Sonnenblumen wachsen hinter dem weiß
gestrichenen gartenzaun, die Fenster des weißen hauses spiegeln sich in der Sonne
und der mühlenbach fließt direkt am haus vorbei. Voller Stolz präsentiert die Familie ihr
idyll auf einer zeichnung. aber nuni will mehr. Sie möchte den berg sehen, der den
Wind bringt und den Wald, in dem ihr geliebter bach entspringt. „Warte bis du groß
bist“, sagt der Vater. „Dauert großwerden lange?“ möchte nuni wissen. eine von der Decke
hängende papierbahn dient dem Vater (peter liebaug) als messlatte – und zeigt,
dass es viel zu lange dauert, bis nuni die Welt entdecken kann. und trotzdem findet sie
sich eines morgens beim aufwachen am ende der Welt wieder, ganz allein. Vielleicht
waren es ja auch die vielen bunten bänder mit bildern und überraschungen drin, die
Fatima Sonntag (ausstattung) von der Decke hängen lässt, die ihre Fantasie angeregt
haben?
nunis erster blick sucht die vertrauten Sonnenblumen, aber die gibt es nicht in der
Fremde. Schnell erwacht in dem kleinen mädchen das heimweh. Doch ehe sie wieder
nach hause darf, trifft sie auf die verschiedensten Kreaturen. Da ist der listige Fuchs
(ingrid berzau), der sich allerdings eher für die beiden enten auf dem mühlenbach interessiert,
während ihm nunis nöte völlig gleichgültig sind. hilfe erhält nuni nur von den
Sternbildern, die nachts zu ihr hinabsteigen. Vom nordstern (lisa bihl) lernt sie, dass
manche Dinge nur zu bestimmten zeiten möglich sind und dass man menschen, die
schlecht über einen denken, einfach reden lassen sollte. nicht jede begegnung bringt
sie ihrem zuhause näher. manchmal legt sie eine pause ein, um einfach nur Spaß zu haben
und sich von den Strapazen zu erholen. ihr ziel verliert sie jedoch nie aus den augen.
überhaupt wird nuni mit der zeit immer furchtloser. Sie lernt, dass es keinen
grund zum Weinen gibt, nur weil man etwas nicht weiß. auch wenn Weinen erleichtert.
nach einer guten Stunde und einer neu geschlossenen Freundschaft kommt nuni glücklich
wieder am weißen haus mit dem weißen zaun am mühlbach an. Dann gibt es zum
glück nur noch Freudentränen. Schon lange wollte das Freie Werkstatt theater das Kinderbuch
„nuni“ von Fritz mühlenweg auf die bühne bringen (regie: roland bertschi).
einen besseren zeitpunkt für eine uraufführung des 1936 verfassten und 1953 erstmals
veröffentlichten Kinderbuchs konnte es kaum geben. Denn was passt besser ins Jahr der
astronomie als ein Stück, in dem Sternenbilder eine wichtige rolle spielen? ob sich seine
Komplexität den jüngsten zuschauern erschließt, bleibt jedoch fraglich. Können Kinder
nachvollziehen, dass man nicht soviel Wert auf die außenwelt legen sollte – und
manchmal weggehen muss, um wirklich zu hause anzukommen? auch in den 30er Jahren
war „nuni“ wohl eher ein märchen für erwachsene. Dass die fantasievollen Figuren,
denen nuni begegnet, Kinder in den bann ziehen, bleibt außer Frage. mucksmäuschenstill,
mit angespanntem gesichtsausdruck, begleiten sie nuni auf ihrer irrfahrt nach
hause, die Schauspielerin regina Welz spielt sich von beginn an in ihre herzen. Spätestens
wenn ihre Schuhe zu enten werden, die sich in einen kindlichen Dialog verstricken,
hat sie gewonnen. nunis reise ist für große und kleine zuschauer ein gewinn.
TERMinE iM MäRZ: FREiES WERkSTATT ThEATER, 1./8./15., Ab 5 JAhREn
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Foto: andrea böcker
MäRZ ‘09
KritiSiert
Die eleganZ Des
abstiegs
„DAcHlAWine“ im tHeAter im HOF
VOn neil SimOn
es muss ein ungeheures Glück für einen Stückeschreiber sein – dieses Gefühl, etwas
ersonnen zu haben, das über Jahrzehnte hinweg Gültigkeit besitzt. ein so gütiges
Schicksal ist jemandem beschieden, dessen Werke vielen Kritikern noch heute als
zu leichtfüßig gelten: dem amerikanischen Autor neil Simon. er hat geschafft, wovon
viele ambitionierte Schreiber ihr leben lang nur träumen. Seine Stücke laufen und laufen
und laufen. Auch auf deutschen Bühnen.
Wer sich schonmal gefragt hat, warum Komödien wie „Sonny Boys“ oder „ein seltsames
Paar“ auch Jahrzehnte nach ihrer Uraufführung noch immer derart beliebt sind, konnte
im Januar auf der kleinen Offbühne theater im Hof eine Antwort erhalten. Dort feierte
das Simon-Stück „Dachlawine – the prisoner of second avenue“ Premiere, das in den
siebziger Jahren fast 800 mal am Broadway aufgeführt wurde. Der damalige erfolg rührte
vor allem daher, dass es eine Hass-liebe-Ode an die Stadt new York ist. Jeder zweite
new Yorker konnte sich mit mel edison identifizieren – dem von neil Simon ersonnenen
neurotiker, der dem täglichen Wahnsinn des Großstadtdschungels ausgesetzt ist.
Warum aber ein solches Stück im Jahr 2009 in Köln? Weil regisseur carsten Dworak
offenbar ein feines Gespür für die gespenstische Aktualität des Stückes hatte. Denn mel
edison und seine Frau edna kämpfen in ihrem new Yorker Apartment zwar vordergründig
mit Banalitäten wie dem mörderischen Wetter und unerträglichen nachbarn,
letztendlich sind beide jedoch nicht mehr und nicht weniger als zwei Opfer der moderne.
einer moderne, die irgendwann in der mitte des vorherigen Jahrhunderts ihren Anfang
genommen hat und in den zurückliegenden monaten mit der Finanzkrise in ihren
Grundfesten erschüttert wurde.
Und so sitzt man erstaunt in diesem Hinterhoftheater und lauscht dem Simon-Sound,
der dem Jetzt abgehört sein könnte. Dem Jetzt, das typen wie mel im Akkord produziert
– loser-Gestalten, die Angst haben, zu spät im Büro zu erscheinen, weil ihr Schreibtisch
bereits an jemand anders verkauft sein könnte. nach Feierabend in eine klimatisierte
Schachtel mit papierdünnen Wänden gezwängt, hält sie nur noch die Angst vor dem
sozialen Absturz am leben. Am ende verlieren typen wie mel natürlich trotzdem alles –
in einem Stück von neil Simon allerdings mit pointierter eleganz.
in der Kölner Fassung läuft carsten Dworak als gebeutelter mel edison mehr und mehr
zu Hochform auf. Seine unterdrückte, bebende Wut ist in eine nölig-nasale Stimme gepresst,
die jeden moment zu entgleiten scheint.
ihm zu Seite gestellt ist Beatrice Kaps-Zurmahr, die eine handfeste, resolute edna
edison gibt. Das Zusammenspiel mutet anfangs ein wenig hölzern an, mit zunehmender
ereignisdichte verflüchtigt sich der eindruck aber. Je mehr chaos und Wahnsinn in das
Apartment im 14. Stockwerk einkehren, desto spielfreudiger werden Dworak und Kaps-
Zurmahr. Dann sieht man auch geflissentlich darüber hinweg, dass das Bühnenbild
kaum mehr bietet als einen aufblasbares Plastik-Sofa, nebst Fake-Aquarium. Das billige
Dekor ist letztendlich ja auch ein Sinnbild: die existenz der moderne, ein fragiles Konstrukt,
das wie eine Bubble-Gum-Blase zerplatzen kann, sobald man meint, es sich auf ihr
bequem machen zu können.
tErminE im märz: tHEatEr im HoF, 14./15/19./22.
nina giaramita
KUNSTNÄHEKUNSTGENUSSKUNSTFÖRDERUNG
Von uns ins Leben gerufen und seitdem aktiv gestaltet:
Der offizielle Freundeskreis des Schauspiel Köln
„FREUNDE DES SCHAUSPIEL KÖLN IM KUNSTSALON“
Die Kölner Privatinitiative KunstSalon fördert die Nähe zwischen Künstlern und
Kunstinteressierten, unterstützt mit ihrer Arbeit Künstler aller Sparten und
fördert Projekte u.a. der freien Theater- und Tanzszene. Durch die Mitinitiative
der KunstSalon-Stiftung wurde in Köln wieder eine Residenzkompanie eingerichtet.
Wollen auch Sie Künstler und die Künste in unserer Stadt mit unterstützen?
Informationen zu den Mitgliedschaften im Internet:
www.kunstsalon.de
Fotos: R. Demmer
Foto: ulrich gall
lüsteRnDe PaaRe in
DeR eheKRise
„eine PrOVenZAliScHe nAcHt“
im tHeAter Am DOm
ein Ferienhaus in der Provence, auf der Bühne bis zur orangen Wischtechnik an den
Wänden nachempfunden. Zikaden zirpen ununterbrochen, man kann das meer hinter
der Kulissentür ahnen. „Wirklich ganz hübsch hier“, sind sich das englische Pärchen
Fred (Ulrich Gall) und Judy (Viola Wedekind) einig, aber da wissen sie auch noch
nicht, dass ungebetene Gäste im Anmarsch sind. maurice (Jacques Breuer) und ivette
(Gabrielle Odinis), die französischen Besitzer, ahnen nichts von der Vermietung an die
engländer und wollen selbst dort Urlaub machen. nach kleineren Kommunikationsproblemen,
etwa einem Dutzend „merde“ und einem Streit um das größte Schlafzimmer, einigen
sich die Paare, das Haus zu teilen. Als auch noch Judys und Freds irische Freunde
moira (nicole Spiekermann) und Shaun (rolf Berg) auftauchen, beginnt eine provenzalische
nacht, die nicht viel mit einem leben „wie Gott in Frankreich“ zutun hat. Platitüden
und abgedroschene Vorurteile werden ausgepackt („Wein, Weib und Sünde – dafür
sind Franzosen doch bekannt“) und dann freundet man sich doch mit den „Froschschenkelfressern“
an, bis es fast zum wilden Pärchentausch kommt.
Aber nur fast. Denn in der gediegenen Schenkelklopferkomödie in regie von Horst
Johanning weiß jeder, wo sein Platz ist. Die Frauen putzen die Küche oder waschen sich
die Haare. Die männer machen schlüpfrige Witze über die Bikinifiguren ihrer Gattinnen.
Alle Klischees werden bedient, dabei ist Anzügliches ganz bestimmt nicht immer lustig.
es sind die Frauen, die die geistlosen, wenn nicht schon geschmacklosen, Kommentare
der männer ertragen müssen – und kichern sogar selbst noch darüber. Und auch aus
dem Publikum gibt es viele lacher.
Judys Vorwurf an ihren Gatten „Du benimmst dich wie 18 und nicht wie 44“ passt da
nicht so hinein, denn gerade junge erwachsene sind weit entfernt von derart veralteten
rollenbildern. nach der Pause geht es weiter mit nacktbaden und Sex hinter dem Sofa.
Als sich dann alle gegenseitig beim Fremdgehen erwischen, finden sich die drei lüsternen
Paare in mehreren ehekrisen wieder. Zum Schluss sind aber wieder alle einig:
treue ist zwar gegen die menschliche natur, aber letztlich geht doch nichts über sie und
es gilt wieder die politisch korrekte „l’amour toujours“. letztlich war alles ja ohnehin
nur ein fadenscheiniger, wenn auch dramaturgisch völlig unlogischer trick, die ungebetenen
Gäste aus dem Haus zu jagen.
leider fehlen Stück und inszenierung fast alles von dem, was gutes Boulevardtheater
ausmacht: intelligenter Wortwitz, Situationskomik und Kurzweiligkeit. Und so ist aus
der sicher heiß geplanten „Provenzalischen nacht“ ein zwar gut gespielter, aber äußerst
lauer Abend geworden, frauenfeindlich, abgedroschen und ärgerlich.
tErminE im märz: tHEatEr am dom, tägliCH
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MäRZ ‘09
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DoM WaR, veRlieRt
ein leben
DAS tPZ BilDet AlS einZiGe
inStitUtiOn in Köln ZUm tHeAter-
PäDAGOGen AUS
Ein FrEitagabEnd im FEbruar in Köln, im HintErHoF dEr
gEntEr StraSSE 23:
Bis vor die türe stehen die Premierengäste, die Stimmung liegt zwischen Kulturveranstaltung
und Familienfeier, Kinder laufen herum. Die Absolventen der Grundlagenausbildung
zeigen ihren Abschluss: „Shakespeare sieht rot“. Die neun Schüler des theaterpädagogischen
Zentrums (tPZ) haben kurze Szenen aus Shakespeare-Dramen als revue
auf die Bühne gebracht, jeder hat rund zehn minuten inszeniert und spielt selber mit.
man sitzt manchmal ein bisschen ratlos da: Warum schlagen sich erst Hamlet und dann
die anderen Darsteller rhythmisch an den Körper? Wer ist der im Programmzettel ausgewiesene
„Waschlappen“, der sich an den Sessel schmiegt, während Julia über romeo
jammert? er wirkt eher wie ein Hund. Schön ist, wie Julia fließend und wortlos um ihre
Amme tanzt, die einen Brief nicht herausrücken will, und sehr witzig ist der trink- und
raufsüchtige Soldat Falstaff, der wie ein Zombie grunzend zwischen zwei Frauen wankt.
„Falstaff“ ist im wirklichen leben ein Polizist, der mit einem Kollegen mit älteren menschen
ein Stück zur Verkehrssicherheit erarbeiten will. Guido Spinnen hat mit seiner
mini-Shakespeare-inszenierung den „kleinen But“ erreicht, die vom Bundesverband
theaterpädagogik anerkannte Grundlagenbildung zum theaterpädagogen. im tPZ in
Köln dauert sie zweieinhalb Jahre. Die Berufsbezeichnung „theaterpädagoge“ selbst
(also ohne „But“) ist nicht geschützt; wer hier aber noch ergänzend einen Aufbaukurs
belegt, kann sich „theaterpädagoge But“ nennen und sich als theaterpädagoge selbständig
machen. „Die anderen“, sagt Angelika Pohlert, die künstlerische leiterin des
Ausbildungsbereiches, „betten das meist in ihre Berufstätigkeit ein.“
Katz und mauS SpiElEn
Zwei tage vorher nebenan auf einer Probebühne: Die kleine Gruppe, die sich hier trifft,
hat etwa vier monate Grundlagenausbildung hinter sich. Olgu beispielsweise, der erzieher,
holt sich Anregungen für seine Arbeit mit Kindergarten- und Grundschulkindern.
Jörg kommt aus Belgien, jedes mal, und führt regie bei einer laiengruppe, hauptberuflich
arbeitet er bei der Städtischen Feuerwehr in eupen. tanja ist Sozialpädagogin,
arbeitet in der forensischen Psychiatrie und möchte später, als theaterpädagogin, mit
forensischen Patienten in einer theatergruppe arbeiten. Und Sozialpädagogin tina, die
heute die erste Übung vorstellt, sagt, sie würde vieles jetzt schon anders machen als bei
ihrem ersten Versuch, mit Kindern theater zu spielen: kleinere Schritte, langsamer aufbauen.
mit ihr spielen wir das „Katz-und-maus“-Spiel:
Wir stehen im Kreis. Die maus ist in der mitte, die Katze außen. Die Katze will die maus
fangen, die maus natürlich nicht gefangen werden. Wir dürfen die maus rauslassen, die
Katze aber nicht rein. Sobald die maus gefangen wird, wird sie zur Katze und wir suchen
eine neue, freiwillige maus. Heute kommt es auch darauf an, wie tina die Übung erklärt,
denn es geht um das thema „Gruppenanleitung“. Dozent Karsten Hoppe unterscheidet
drei Aufgabentypen: die offene „Anregung“, die geschlossene „Anweisung“ und die „Bewegungsaufgabe“.
Das Katze- und maus-Spiel liegt zwischen Anweisung und Aufgabe:
„man sagt ja nicht, wie sich die maus oder die Katze bewegen sollen.“
Das wäre vielleicht etwas für ihre Sechstklässler in der Gesamtschule, sagt lisa. man
lernt, wie man als team zusammenhält und sich konzentriert.
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Foto: arne Kühn
Alle Spiele an diesem Abend dienen dem Kennenlernen und der integration. es funktioniert:
ich fühle mich sofort aufgenommen, nicht ein einziges mal blamiert. Schon nach
dem ersten Spiel wird uns so warm, dass wir die Heizung runterschalten.
Zu lisas Bewegungsaufgabe gehen wir durch den raum: barfuß über Glasscherben (keine
echten!), später auf Glatteis, den Bus jagend oder „shoppend“: Dabei tut Sigrid sehr
ruhig und ernsthaft vor einer weißen Wand so, als hielte sie sich Kleider vor dem Spiegel
vor; ich dagegen studiere im Supermarkt Dosenschildchen.
in der Grundlagenausbildung lernt man vor allem Spiele kennen, probiert sie praktisch
aus und reflektiert sie später. „es geht darum, dass sie erst mal selber auf der erfahrensseite
stehen“, sagt Angelika Pohlert.
Acht Kurse pro Woche finden statt, rund 25 theaterpädagogen machen pro Jahr ihren
Abschluss im tPZ. Viele sind an den raren festen Stellen der Schauspielhäuser gelandet.
„Die theater der region sind gut mit uns bestückt“, lächelt Pohlert – z.B. in Aachen,
Bonn, Düsseldorf oder neuss. Diejenigen, die berufsbegleitend ausgebildet werden,
sind meist lehrer – oder immer häufiger unterbeschäftigte Schauspieler, die keine lust
haben, zu Hause auf rollenangebote zu warten. Sie schaffen sich damit ein zweites berufliches
Standbein, das seit den 70er-Jahren immer mehr nachgefragt wird.
lEbEn vErliErEn
tanja hatte schon als „Katze“ einen ausgesprochen drahtigen eindruck gemacht. es
überrascht später nicht mehr, dass sie schon mal getaucht und Fallschirm gesprungen
ist. Damit hat sie nach drei runden alle ihre „leben“ schon verloren. Denn in einem
neuen Spiel sagt ringsum jeder einmal, was er noch nie gemacht hat, etwa: „ich war
noch nie im Kölner Dom.“ Alle, die schon einmal im Dom waren, verlieren jetzt eins von
drei leben – in dieser runde also so ziemlich jeder außer Jörg aus Belgien.
man spielt nicht nur selbst: es macht auch Spaß, den anderen dabei zuzusehen. Alles zusammen
macht gelassen und entspannt, ist aber auch durchaus anstrengend.
Die Übungen bilden das Gerüst der Stunde. Sie werden vorgestellt, erlebt, eingeordnet
und reflektiert, Variationen überlegt, und am ende sollen sie auch schriftlich festgehalten
werden: Pädagogen packen ein methodenköfferchen, um später mit laien theater
zu spielen. Bis sie schließlich eine eigene kleine Abschlussinszenierung vorstellen. Bis
dahin hat diese Gruppe aber noch rund zwei Jahre Ausbildung vor sich.
tErminE im märz: „diE zwEitE prinzESSin“ im tpz und im zaK,
15./28./29. im zaK, 21./22. im tpz
CHriStianE EnKElEr
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Foto: paul Schmitz
MäRZ ‘09
quergeblicKt
akT: hERR SchäTZinG, SiE SinD Ein bEkAnnTER
AUToR. WiE iST ihR VERhäLTniS ZUM ThEATER?
FranK Schätzing: ich wollte als Kind tatsächlich mal
Schauspieler werden. So ganz ist mir das nie aus dem
Kopf gegangen, aber musiker, Schriftsteller und Wissenschaftler
wär ich halt auch gerne geworden. also blieb die
Schauspielerei auf der Strecke. Jetzt schreibe ich bücher,
versuche, mehr zeit für die musik zu finden, zu komponieren,
öfter mal mit der band aufzutreten.
akT: WAnn WAREn SiE ZULETZT DA?
Schätzing: ich glaube, ich bin ewigkeiten nicht mehr
im klassischen theater gewesen. in der oper schon. im
hänneschen, theater im bauturm... Volkstheater halt.
mein letztes Stück im Schauspielhaus war caligula. Das
hat sich allerdings eingebrannt! Der römische Kaiser,
zwei Stunden lang nackt bis auf einen lendenschutz mit
einem putzlappen um den Kopf, auf allen Vieren, während
die Senatoren alle zehn minuten die Klamotten von
sich warfen und die weibliche belegschaft durchvögelten.
hat keiner verstanden, wollte auch keiner wissen. Selten
so viel türenklappern gehört.
akT: WAS MochTEn SiE nichT?
Schätzing: Das, was für die achtziger so typisch war,
nämlich wie Kultur damals verabreicht wurde. Wie medizin.
Schauderhaft! Stücke galten als gut, wenn das publikum
ratlos nach hause ging. Was mehr als drei leuten in
einem raum gefiel, schrieb die Kritik in die tonne. nichts
durfte gefallen, schon gar nicht unterhalten. Spaß machen?
Doch nicht in Deutschland! Das musste verstören!
Das dunkle zeitalter des peter handke, nur sagte man das
natürlich nicht laut. nach außen fand man den handke
wichtig. irgendwie schien alles darauf hinauszulaufen,
normale menschen – und damit meine ich nicht einfache
menschen! – nachhaltig zu verschrecken. aus der position
einer pseudointellektuellen arroganz heraus, die heute
eher lächerlich anmutet. intendantenonanie. Das hat
der theaterszene nicht gut getan – und ehrlich gesagt bin
ich mir nicht sicher, ob der Spuk wirklich vorbei ist.
akT: WiE kAnn Sich DAS ThEATER DARAUS
bEFREiEn?
Schätzing: nicht durch Verflachung. es soll, es muss
polarisieren! ecken und Kanten haben. aber auch zu
seinen volksnahen Wurzeln zurück finden, wo es ja herkommt.
Wir haben hierzulande so ein tragisches missverständnis
mit dem begriff der Volkstümlichkeit, da hört
man’s immer gleich jodeln oder denkt an ballermann und
DSDS. aber theater muss Volkstheater sein, für wen soll
es denn sonst gemacht sein? es geht nicht darum, alles
auf Dschungelcamp-niveau runterzuschrauben, sondern,
für und nicht gegen das publikum zu inszenieren. nicht
denen, die man braucht, um die ränge zu füllen, zugleich
das gefühl zu vermitteln, dass man sie eigentlich verachtet.
man kann intellektualität durchaus populär verpacken,
das zeigt uns hollywood in seinen besten momenten.
Die kritische aufarbeitung noch der brisantesten
themen darf unterhalten. auf hohem niveau viele menschen
zu erreichen, das ist wahre intellektualität.
akT: WAS FäLLT ihnEn SponTAn Ein, WEnn SiE An
DiE köLnER ThEATERSZEnE DEnkEn?
Schätzing: Der bauturm, weil ich sieben Jahre gegenüber
gewohnt habe und immer dachte, dass der axel Siefer
doch allmählich verrückt werden müsste über seinem
„Kontrabass“, so oft wie der den spielte. Fünfmal habe
ich ihn in dem Stück gesehen, jedes mal war er großartig.
ansonsten? theater am Dom. meine eltern mochten boulevardkomödien,
ich bin brav mitgedackelt, und auf der
anderen Straßenseite saßen die leute mit Fragezeichen
in den augen, da war nämlich das Schauspielhaus, von
dem meine oma immer sagte, da geht sie nicht hin, weil
sie sich nicht traut und davon nichts versteht. meine oma
war eine kluge Frau, aber bei der hat die abschreckung
gut funktioniert.
akT: ViELLEichT bRAUchEn WiR JA nEUE ThEATERhäUSER,
DURch DiE Ein nEUER GEiST WEhEn kAnn?
Schätzing: nur zu! Was Schauspielhaus und opernhaus
angeht, würde ich selbst die abrissbirne schwingen.
entsetzliche nachkriegsbausünden. aber es geht ja gar
nicht darum, ob man das mag, sondern, wie das inzwischen
aussieht. mein eindruck ist, dass Köln seine theater
nicht liebt. Die kleinen, freien theater nicht – man
hat sie in den neunzigern sterben lassen wie die Fliegen
– und die etablierten ebenso wenig. Wundert sich also einer,
wenn sich das auf die menschen überträgt? in london
gehst du durch Soho, gehst durchs theaterviertel,
und überall willst du rein. in Köln? Würde man ein Foto
von der Seitenfassade der oper unkommentiert veröffentlichen,
neunzig prozent der leute würden sagen: klarer
Fall, armensiedlung in neapel. Darauf kann man nicht
stolz sein.
akT: WäREn RoMAnE WiE „MoRDShUnGER“, „ToD
UnD TEUFEL“ oDER SoGAR „DER SchWARM“ AUF DER
bühnE VoRSTELLbAR?
Schätzing: „tod und teufel“ hat ja fast schon musicalpotenzial
als mittelalterspektakel, das wäre reine, pralle
unterhaltung. Könnte man schick aufziehen. Die Frage
ist immer, welche intention man verfolgt. betrachtet man
KöLN LIEBT
SEINE THEATER
NICHT
interVieW mit
FranK Schätzing
SpiELT ThEATER in köLn EinE RoLLE? WAS bRAUchT DiE SZEnE
DER STADT? ZUM EinSTAnD DER köLnER ThEATERZEiTUnG hAbEn
WiR köLnER pRoMinEnTE AUS bEREichEn, DiE kEin ThEATER SinD,
nAch ihRER MEinUnG GEFRAGT. UnD obWohL DER bESTSELLER-
AUToR UnD köLnER FRAnk SchäTZinG EiGEnTLich kAUM inTER-
ViEWS GibT, hAT ER FüR AkT.1 EinE AUSnAhME GEMAchT.
theater als nukleus ständiger gesellschaftskritik, muss
die Story das hergeben. Da haben meine bücher eher
wenig zu suchen. erweitert man den begriff und sagt,
wir gehen ins theater, um uns zwei spannende Stunden
zu machen, ist alles erlaubt: Komödien, Krimis, thriller,
horror, Science-Fiction. möglicherweise unterschätzen
wir das potenzial der bühne noch. Kürzlich sah ich einen
Spielfilm über eine bergbesteigung, spektakuläre bilder,
und dann stand im abspann: nach einem bühnenstück.
also, wer die besteigung des K2 auf die bühne bringt, der
schafft auch den „Schwarm“ – inklusive tsunami. Vielleicht
ja mit avancierter Videotechnik.
akT: DiE ThEATERZEiTUnG AkT FinAnZiERT Sich
DURch DiE FREiEn ThEATER köLnS. WiDERSinniG?
Schätzing: ich hab mal gelesen, dass es im mittelalter
eine periode gab, da musstest du sogar deine eigene
hinrichtung bezahlen. insofern haben es die theater jetzt
deutlich besser! aber im ernst, auf jeden Fall sollten sie
dieses projekt finanzieren, weil sie damit den Dialog mit
dem publikum in gang setzen. und das heißt, raus aus
der einbahnstraße. reaktionen provozieren. Da kommt
was zurück. Darüber kann sich die theaterszene nur weiter
entwickeln. Viele Kritiken werden gut sein, manche irrelevant,
und mitunter gibt’s haue. auch die ist wichtig,
damit die theater nicht in Selbstgefälligkeit erstarren
und der olle handke wieder umgeht. außerdem kann so
eine zeitung, wenn sie gut gemacht ist, der Szene zu ein
bisschen glamour verhelfen. Köln braucht glamour.
akT: WAS WünSchEn SiE DER ThEATERSZEnE
in köLn?
Schätzing: Dass sie geliebt wird von denen, die sie verantworten.
und sich ihrerseits die liebe des publikums
verdient. mit mut zur Kritik, aber auch mut zum Spaß, zur
unterhaltung. Den endgültigen mauerfall zwischen e und
u. Die überwindung des betroffenheitsdogmas. einen klaren
blick auf die Klassiker, einen visionären blick in die
zukunft. erwartungen nicht zu erfüllen, sondern zu übertreffen.
ach ja, und einen Schuss Volkstheater.
akT: WAS WüRDEn SiE AkT WünSchEn?
Schätzing: Dass sie polarisiert, unbequem, frech, vorlaut,
lustig, prall, schräg, provokativ ist. mit anderen Worten,
dass man ohne sie nicht mehr ins theater will.
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WüNSCHE füR DAS KöLNER THEATER
bETTinA FiSchER iST SEiT MäRZ 2000 DiE GESchäFTS-
FühRERin DES LiTERATURhAUSES köLn SoWiE VoR-
STAnDSVoRSiTZEnDE DER STiFTUnG JUnGES LiTERA-
TURhAUS UnD STELLVERTRETEnDE VoRSiTZEnDE DES
FöRDERVEREin STADTbibLioThEk köLn.
ins theater zu gehen ist für mich stets mit freudiger erwartung
verbunden, und in der letzten zeit ist diese Vorfreude
selten getrübt worden. mein zugang ist nicht professionell,
sondern zunächst nur von neugier geprägt.
als Kulturvermittlerin tätig zu sein, sich mit Formen der
gelingenden inszenierung – im Feld der literatur – auseinanderzusetzen,
macht einen neugierig, wie es anderen
gelingt, publikum zu erreichen. Was ich beim gang ins
theater aber auch erwarte, ist ein intensives erlebnis,
eine neue Sichtweise auf mir schon bekanntes wie auf
unbekanntes. theater kann starke anregungen geben,
die Welt zu verstehen, zu interpretieren, mit geändertem
und geschärftem blick zu begreifen – aber auch sie poetisch
zu überhöhen. hiermit wird es sich auch weiterhin
gegen alle Formen der eventkultur, die die Welt simpler
machen, als sie ist, behaupten können.
in den letzten monaten hatte ich eindrückliche theatererlebnisse:
etwa die aufführung von „Wunschkonzert“
im Schauspielhaus, die mich zunächst fast ratlos machte,
und bei längerem nachdenken und anschließendem Sprechen
darüber immer mehr fasziniert hat.
in der freien theaterszene Kölns bin ich selten unterwegs,
leider, da mir immer wieder sehenswerte inszenierungen
empfohlen werden. Was ich höre, lässt mich annehmen,
dass ich etwas verpasse, und dass die Freie Szene in Köln
mit ihren mehr als 60 theater nicht nur groß ist, sondern
auch interessantes bietet: ideenreichtum, Wagemut, enthusiasmus,
professionalität und – bedingt – auch internationalität.
eine festere finanzielle basis wird fehlen; die
wünschen wir uns vermutlich alle in der Freien Szene.
Was gewiss fehlt: die möglichkeit, eine breitere öffentlichkeit
zu erreichen, Wahrnehmung zu schaffen. orientierung
ist heute, das erleben wir auch in der literaturszene,
ein Desiderat. gerade hier wird eine Kölner theaterzeitung
anderen menschen genauso wie mir neue und starke
impulse geben, einen besseren Durchblick verschaffen,
anregungen geben, welche orte ich aufsuchen sollte, einblicke,
die mich animieren, Wichtiges nicht zu verpassen.
gutes gelingen also für die Kölner theaterzeitung und
eine weitere belebung der Szene!
schneller an die tickets
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pRoF. kARL kARST iST DER pRoGRAMMchEF Von
WDR 3 UnD LEiTET DAS kULTURRADio DES WDR SEiT
1999. UnTER SEinER LEiTUnG EnTSTAnD DAS MoDELL
DER kULTURpARTnERSchAFTEn, übER DAS Sich
WDR 3 U.A. MiT DEn ThEATERn in nRW VERnETZT hAT.
Für mich ist Köln das virulente theaterzentrum von nrW.
hier liegt das herz der Kultur- und theaterszene Westdeutschlands,
das zeigt sich auch mit einer erfindung wie
der langen theaternacht. Für mich ist klar: Wenn sich
irgendwo eine Stadt mit einer eigenen theaterzeitung
profilieren kann, dann ist es Köln. hier ist es gelungen,
große bevölkerungsteile mit theater, tanz, oper, performance
und medienkunst, auch Klangkunst anzusprechen.
es gibt in dieser Stadt eine Szene von engagierten menschen,
denen es ein herzensanliegen ist, dass Spielstätten
für musik und theater in ausreichender zahl existieren.
Der aktuelle erfolg des Kölner Schauspiels kann sich
dabei nur positiv auswirken. ich wünsche den theatern
weiterhin die nötige Kraft und den mut, zeitgenössische
themen anzupacken, zu irritieren, gegen den mainstream
zu schwimmen und das Denken anzuregen – damit gedankenlosigkeit
sich nicht noch weiter bahn bricht.
Die neue theaterzeitung wird von den Kölner theatern
finanziert – unter der Voraussetzung gegenseitiger Souveränität.
Dieses Konzept halte ich für stabilisierend und
fördernd – und eine Voraussetzung für das gelingen der
zeitung. Das System der WDr 3-Kulturpartnerschaften
funktioniert ganz ähnlich, wenngleich es hier um imagetransfer
geht und in unserem partnerschaftssystem de
facto kein geld fließt.
Wir machen durch eigens produzierte programmhinweise
auf die Kulturangebote unserer partner aufmerksam. Das
schließt aber nicht aus, dass wir ein programm auch mal
„verreißen“ können. So ist das eben. Wir sind unabhängig,
souverän und wollen das auch bleiben.
meiner meinung nach ist gerade diese Souveränität die
Voraussetzung für das hohe ansehen der WDr 3-Kulturpartnerschaften.
Wenn ich theaterintendant wäre, wüsste
ich, dass es mehr wert ist, mit einer zeitung oder mit
einem Kulturradio zu kooperieren, das eine eigene meinung
hat und unabhängig ist, als mit einem käuflichen
Werbemedium, das keine inhaltliche Kompetenz besitzt.
DR. hERMAnn hoLLMAnn iST SEiT 1990 MiTGLiED DES
VoRSTAnDS DER FoRD-WERkE. DER ThEATERLiEbhAbER
EnGAGiERT Sich FüR kUnST UnD kULTUR UnD
hAT MiT DAFüR GESoRGT, DASS FoRD ZEhn JAhRE
LAnG DiE ThEATERkonFEREnZ GEFöRDERT hAT.
ich gehe gerne und regelmäßig in die Kölner theater und
finde eine äußerst kreative und bewegliche Szene vor. ich
habe keine Vorliebe für ein bestimmtes theater, gehe aber
regelmäßig wieder ins Schauspielhaus, seit Karin beier
angetreten ist. mit zunehmendem Vergnügen, ich finde
das eine spannende und mutige entwicklung. ich gehe im
gleichen maße auch in die freien theater, aber es ist unmöglich,
die übersicht zu behalten und alles zu sehen.
Wenn das Schauspielhaus stärker experimentell arbeitet,
überschneidet es sich zuweilen mit dem, was eigentlich
anliegen der Freien Szene ist. es wäre sicher sinnvoll,
den Dialog mit Karin beier zu führen, um zu sehen: Was
ist unsere jeweilige mission? Wer ist unser publikum?
Damit die zuschauer nicht irgendwann meinen: nun haben
wir ein experimentelles Schauspiel und jetzt gehen
wir nicht mehr in die freien theater, wo gerade teilweise
klassischer inszeniert wird. es ist gut, die Spannung zwischen
beidem zu behalten. Vielleicht wäre das crossover
für die freie Szene eine möglichkeit, eine marktlücke zu
finden und sich von den Städtischen bühnen abzugrenzen,
etwa indem man tanz mit Sprechtheater verbindet.
oder aber Kooperationen fördert, wie etwa die von bauturm-
und Kellertheater im millowitsch-haus. ich finde
auch eine aktion gut, wie sie das bauturm-theater unternimmt,
dass etwa azubis verbilligte tickets bekommen.
es ist sicher nicht die aufgabe von theater, nur „Kulinarisches“
zu servieren – aber für jeden geschmack sollte
etwas dabei sein. Das publikum darf nicht überfordert
werden. es muss auch mal wieder ein Klassiker gespielt
werden, und nicht nur ein verfremdeter Klassiker.
Dass die theater dafür bezahlen, dass sie auch mal Kritik
oder auch heftige Kritik bekommen, finde ich großartig.
Das zeigt doch, wie unabhängig die theaterleute in Köln
sind, dass sie sagen: Das können wir aushalten. ich würde
akt wünschen, dass die zeitung noch mehr interesse
für das theater weckt. Damit man über theater spricht
und noch mehr und anderes, jüngeres publikum gewinnt.
Wenn die theaterzeitung das schafft, dann kann dies
auch die Kulturwirtschaft in Köln stärken und das öffentliche
und private (auch finanzielle) engagement für theater
fördern.
22
MäRZ ‘09
portraitiert
Filmstill aus „notiz/Wunderblock“, Foto: hofmann & Lindholm „Séancen – Versuche zur Aufhebung der Schwerkraft“,
Foto: Diana küster
Wenn man in der Supermarktschlange vorgelassen wird,
ist das nett. Wenn der Vorlasser aber plötzlich die einkäufe
bezahlt und nach hause trägt, mir ein bad in seiner
Wanne anbietet oder gar heimlich die kaputten Sportklamotten
der Kinder flickt, wird es unheimlich. grenzüberschreitung
oder gute tat? Das unbehagen wächst
schnell. „Séancen – Versuche zur aufhebung der Schwerkraft”
hieß das projekt, mit dem hofmann & lindholm
im Januar 2007 am theater essen premiere hatten: eine
untersuchung über moral, macht und machtmissbrauch.
Das Wort „untersuchung” passt im wahrsten Sinne des
Wortes: monatelang hatten hannah hofmann und Sven
lindholm mit fünf „Komplizen” gearbeitet, menschen
ohne bühnenerfahrung, die in ihrem auftrag als Feldforscher
ausschwärmten und ihre zwielichtigen Werke
für die menschheit begingen. Danach erzählten sie davon
und hofmann & lindholm gossen ihre erfahrungen
in theatertexte. auf der bühne sieht man also menschen
in alltagskleidung, die keine Schauspieler sind und sachlich
einen auswendig gelernten text sprechen, der von ihnen
stammt und doch wieder nicht. im hintergrund läuft
ein Film, der die taten der protagonisten „beweist“, aber
nachträglich inszeniert ist – ein verwirrendes Spiel mit
medienwahrheit und vermeintlicher realität. hofmann
& lindholm bringen den zuschauer ins Schleudern. Darüber,
was gut und böse ist. Was es für aggressionen auslösen
kann, wenn jemand vermeintlich alles für uns tut.
Warum moral anmaßend wirken kann. und letztlich hinterfragen
sie dabei auch christliche Werte wie nächstenliebe
und mitleid. „Für uns ist es eine arbeit über grenz-
Restaurant & Bar
Friesenwall 104
50672 Köln
Tel.: 0221 - 277 99 656
www.tapadeluxe.de
hofmann & Lindholm, Foto: christoph kniel
LIEBER SCHREBERGäRTEN ALS TWINTOWERS
Die Konzept- unD theaterKünStler hoFmann & linDholm leben in
Köln, arbeiten aber meiSt WoanDerS
überschreitung – wir waren entsetzt, als man uns die
„heinzelmännchen von Köln” nannte und unsere aktionen
als gute taten lobte”, erzählt hannah hofmann.
ThEATER DER inTERVEnTion
hofmann & lindholm sind ein Künstlerpaar, das sich
nicht so ohne weiteres einordnen lässt. Sie sind Konzeptualisten,
die sich von bildender Kunst befruchten lassen,
theatermacher, die die bedingungen von theater hinterfragen,
aber auch hörspielautoren und Filmemacher. Sie
selbst nennen sich gerne „interventionalisten”. Denn eins
ihrer grundthemen ist der diskrete eingriff ins alltägliche
bewusstsein. Das kann geschehen, indem ein kleines
mädchen einer passantin in „notiz Wunderblock” im Vorbeigehen
eine haarsträhne abschneidet. mit dem 20-minütigen
Film haben sie am eröffnungsreigen „Du bist
Deutschland” im Kölner Schauspielhaus teilgenommen.
eigentlich zeigte der Film, wie Kinder erinnerungen alter
menschen nachsprechen, sich in ihren Wohnungen und
Straßen bewegen – ein eigenartig verfremdetes aufeinanderprallen
von geschichtengesättigten lebensläufen mit
der unbeschriebenheit der Jugend. oder sie greifen in
unbewusste bildgewohnheiten ein, die in unseren Köpfen
schwirren und verändern, wie man historische aufnahmen
empfindet. beim Festival „politik im Freien theater”
im letzten november in Köln stellten hofmann & lindholm
mit normalen bürgern, gefunden über zeitungsannoncen,
bilder aus dem kollektiven alltagsbewusstsein
der Deutschen aus dem rheinland nach – auf langsamen,
lautlosen und faszinierenden Videos, in die man sich
Die Zeit ist reif!
stundenlang versenken konnte. „Wir haben da unter anderem
ins bewusstsein der Darsteller eingegriffen – viele
waren völlig erschüttert darüber, wie es sich anfühlte,
beim gladbecker geiseldrama hinten im auto zu sitzen”,
erzählt hannah hofmann und fährt druckreif fort: „aber
eigentlich machen wir vor allem aktionen, die in alltägliche
erlebniszusammenhänge eingreifen, diskret das System
unterlaufen – und sich mit dem Verhältnis von einzelnem
und gesellschaft auseinander setzen”.
ZUSchAUER DEnkEn SELbER
hofmann & lindholm waren 2003 die ersten, die diese
Form von theater erfunden haben. zwar gab es auch damals
schon die pioniere des authentischen wie die gruppe
rimini-protokoll, aber damit ist ihre arbeit nur bedingt
vergleichbar. Während jene auf die geschichten von „experten“
wie bestattern, börsenmaklern oder Karl-marxliebhabern
zurückgreifen, kreieren hofmann & lindholm
mit ihren „Komplizen“ eigene geschichten und verändern
mit ihnen den alltag, so dass er auf einmal tiefer und doppelbödiger
wirkt.
Das „theater“ von hofmann & lindholm begreift sich
als politisch, aber ohne aufklärerischen impuls. Dem zuschauer
wird nicht vorgeschrieben, was er zu denken hat,
sondern er wird in eigene gedanken gestürzt. publikumsgespräche
sind den beiden daher auch sehr wichtig. „unser
publikum ist aktiv und klug“, sagen sie selbstbewusst.
ihr neuestes projekt basiert nicht auf realen, sondern auf
fiktiven eingriffen in die Welt. es ist ein Stück über globalisierung
und revolte – aber im umgekehrten Sinne.
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23
MäRZ ‘09
porträtiert
„unser Stil ist ja eher, nicht den twintower sondern den
Schrebergarten in den Fokus zu nehmen. Was passiert,
wenn sich märkte nicht ausweiten, sondern abschließen?
Wir spielen durch, dass man sich in die Filialen des
alltags, banken, ämter, theater, Supermärkte zurückzieht,
die Schotten dichtmacht und die ressourcen erschöpft.
hausbesetzung auf etwas andere Weise”, sagt
Sven lindholm. „faites vos jeux” handelt von acht orten,
in die menschen eingeschlossen sind. Je ein Vertreter seiner
berufsgruppe – bankangestellter, Verkäufer oder postmitarbeiter
– steht auf der bühne und erzählt, was passiert.
Wie die betriebseigenen ressourcen verbraucht
werden, was zwischen den menschen abläuft, sich hierarchien
bilden. es ist eine wieder einmal hochgelobte, melancholische
und auch sozialromantische arbeit über
Stillstand im angesicht von potentiellen Katastrophen geworden.
SpiELEn MiT DEM pRoVinZiALiSMUS
in Köln wird sie allerdings vorerst nicht gezeigt. und
überhaupt ist eine der berühmtesten freien gruppen aus
Köln in der Stadt kaum präsent. obwohl sie ihr „büro für
angewandte Kulturvermittlung“ in einem gelben haus in
Klettenberg betreiben, fast an der luxemburger Straße.
„Wir leben hier sehr gerne, aber wir haben nicht das
gefühl, in die Kölner Szene zu gehören“, sagt hannah hofman.
Das liegt vor allem an den räumen, die sie brauchen,
um multimedial und ohne vorher festgelegten text zu arbeiten,
die in Köln fehlen. „oft wissen wir am beginn einer
arbeit gar nicht: Was wird daraus und wo führen wir
es auf“, sagt Sven lindholm. zwar sind sie für einzelprojekte
von der Stadt immer wieder unterstützt worden und
auch mit dem Schauspielhaus für die nächste Spielzeit
in konkreten gesprächen, aber aus den Förderkriterien
fallen sie oft heraus, weil sie selten in Köln premiere haben.
Dafür ist ein theaterhaus wie das FFt in Düsseldorf
klar besser geeignet. So etwas würden sie sich für Köln
sehr wünschen und sind fast enttäuscht, dass sich das
geplante tanzhaus bereits im namen auf ein Kunstgenre
festgelegt hat. aber wer weiß? Dass sie auch mal mit tanz
arbeiten, würden hofmann&lindholm ohnehin niemals
ausschließen.
Dass sie nach Köln gezogen sind, nachdem sie an der gießener
Kaderschmiede für regisseure angewandte theaterwissenschaften
studiert haben, war also eher zufall.
Denn sie arbeiten meist woanders. in berlin haben sie
gerade eine gastprofessur an der hochschule der Künste
bekommen, bundesweit werden sie angefragt.
„Köln hat eine größe die nie etwas Kleinstädtisches hat,
aber man hat trotzdem die möglichkeit, sich zurückzuziehen,
das haben wir weder in berlin noch in hamburg”,
meint Sven lindholm. genau hier können sie ihre spezielle
Form von provinzialismus pflegen. eben lieber Schrebergarten
als Weltstadt.
Der Deutsche Bühnenverein wünscht
der Kölner Theaterzeitung akT einen
guten Start und viel Erfolg!
unsere publikationen
Die Deutsche Bühne
DoRoThEA MARcUS
TERMinE iM MäRZ: FAiTES VoS JEUx AM 21., 20:00, pAcT ZoLLVEREin,
ESSEn, 26./27., 20:00, FFT JUTA – DüSSELDoRF. iM AnSchLUSS:
noTiZ/WUnDERbLock. WWW.hoFMAnnUnDLinDhoLM.DE
„faites vos jeux! Revoltainment“, Foto: hofmann & Lindholm
www.buehnenverein.de
Junge Bühne Berufe am Theater Theaterstatistik
Werkstatistik
24
MäRZ ‘09
notiert/VorgeStellt
NOTIERT
kEinE TAnZkoMpAniE biS 2013
Während Kulturstaatssekretär hans-heinrich große brockhoff auf einer
pressekonferenz soeben eine neue Spitzenförderung für den tanz
in nrW ankündigte, wird in Köln die mühsam durch private geldgeber
und Sponsoren initiierte dritte Sparte tanz am Schauspielhaus sang- und
klanglos abgeschafft – bis etwa 2013. und das in einer Stadt, die einmal
als tanz-avantgarde galt und rund 41 prozent der tanzkompanien von
nrW beheimatet. immerhin wird immer noch ein neues tanzhaus geplant
und soll im Jahr 2009 realisiert werden. Dennoch wird es vorerst
keine weitere Finanzierung einer Kölner Kompanie geben. Das großzügige
tanzkonzept von nrW sieht indes vor, dass vier von einer Jury ausgewählte
Kompanien für einen zeitraum von drei Jahren einen jährlichen
projektzuschuss von bis zu 65.000 euro erhalten, außerdem soll eine tanzagentur
für den internationalen austausch gegründet werden mit Sitz im
Düsseldorfer tanzhaus nrW.
ERbEn VERLiEREn kinSki-STREiT
im Streit um die Verwendung von zitaten des Schauspielers Klaus Kinski
in der theaterproduktion „Kinski – Wie ein tier in einem zoo“ haben die
erben vor gericht eine niederlage erlitten. Sie hatten das neue Schauspiel
Köln verklagt, weil sie die urheberrechte verletzt sahen.
Das Kölner landgericht wies nun die unterlassungsklage von Kinskis
ex-Frau und seinem Sohn ab, da die nutzung der zitate im konkreten
Fall der Kunstfreiheit unterliege und der text von der theatergruppe modifi
ziert und interpretiert wurde. Die erben hatten zuvor einen Vergleichsvorschlag
des landgerichts abgelehnt. Jetzt wird weitergespielt, z.b. am
18./25. märz im arkadas-theater und am 23. märz im raketenclub.
DiSkUSSion übER DEnkMAL FüR DESERTEURE
es sei „eine ehrung für pfl ichtverletzung“, so eine gegenstimme aus den
reihen von pro Köln zum geplanten Denkmal für die opfer der nS-Wehrmachtsjustiz.
im november 2008 beschloss der rat der Stadt Köln, den oft
als „Kriegsverrätern“ deformierten Deserteuren einen erinnerungsort
zu geben, einweihung soll am 1. September 2009 sein. als teil der reihe
„Kriegs-erklärungen“, die das theater im bauturm mit dem theater
der Keller veranstaltet, fi ndet am 23. märz um 19 uhr im nS-Dokumentationszentrum
am appellhofplatz 23–25 die lesung „Fahnenfl ucht – Der
Widerstand des kleinen mannes“ statt mit zeitgenössischen texten oft
verzweifelter Soldaten, die während des zweiten Weltkrieges desertierten.
im anschluss berichten die mitglieder der projektgruppe über ihre
arbeit und die Kontroversen.
SchAUSpiEL köLn MiT „WUnSchkonZERT“
bEiM bERLinER ThEATERTREFFEn
auch im zweiten Jahr der intendanz von Karin beier ist das Schauspiel
Köln zum berliner theatertreffen eingeladen worden. „Wunschkonzert“
in der regie der britin Katie mitchell wurde als eine der zehn bemerkenswertesten
deutschsprachigen inszenierungen ausgewählt. Das Stück von
Franz xaver Kroetz, in dem ein live-Film auf der bühne gedreht wird,
hatte am 5. 12. premiere.
nEUE TAnZWEbSEiTE FüR köLn Ab MäRZ
es soll eine art tanzhaus werden, solange es das echte noch nicht gibt:
Die internetplattform www.alleswastanzt.de gibt seit anfang märz allen
Kölner tanzenden die möglichkeit, sich zu vernetzen. Vom Funkenmariechen
über Standardtänzer bis hin zum modernen performer – die theater
Fraktion raum13 aus Köln nimmt alle arten von tanz ernst und erstellt
kostenlose profi le auf ihrer Webseite, wo pläne, arbeiten und Visionen
vorgestellt werden sollen.
pETER F. RADDATZ GEhT nAch bERLin
Der geschäftsführer der Städtischen bühnen Köln, peter F. raddatz,
übernimmt wohl ab beginn der nächsten Spielzeit das amt des generaldirektors
der opernstiftung in berlin. raddatz soll die berliner opernstiftung
bis 2014 leiten. Der nachfolger in Köln stehe noch nicht fest, so gerd
conrads vom Kulturamt, er werde aber zur zeit gesucht – sollte man nicht
rechtzeitig fündig werden, müsse eventuell noch einmal mit raddatz verhandelt
werden.
bEWERbUnGSFRiST FüR iMpULSE LäUFT
bewerben ab sofort und noch bis ende Juni: Vom 25. november bis zum
6. Dezember 2009 fi nden die 15. impulse in bochum, Düsseldorf, Köln
und mülheim an der ruhr statt. bewerben können sich produktionen aus
Deutschland, österreich und der Schweiz, die außerhalb des Stadttheaters
entstanden sind und premiere zwischen September 2007 und Juni
2009 hatten. impulse ist das wichtigste theaterfestival der freien Szene
im deutschsprachigen raum. www.festivalimpulse.de
1 2 3 4
5 6 7 8
9 10 11
VOR-
GESTELLT
1/ VASco boEniSch
geboren 1980, absolvierte die Deutsche Journalistenschule und studierte
in münchen Journalistik, politik, theater und Soziologie. Freier theaterkorrespondent
in nrW für die Süddeutsche zeitung sowie für theater
der zeit. redakteur in der Kulturredaktion des WDr Fernsehens und
autor des soeben erschienenen buches „Krise der Kritik? Was theaterkritiker
denken – und ihre leser erwarten“. lebt in bochum.
2/ chRiSTiAnE EnkELER
ist Jahrgang 1976 und freie Kulturjournalistin für rundfunk (WDr,
Deutschlandfunk u.a.) und print (theater der zeit, Kölner Stadtmagazine,
tt05-Festivalzeitung: theatertreffen berlin). Sie hat germanistik,
pädagogik und chemie in Köln und prag studiert.
3/ ninA GiARAMiTA
ist freie Journalistin vor allem für WDr-online und Deutschlandfunk
mit den Schwerpunkten Kultur und Soziales. Sie hat neue Deutsche
literatur studiert und stammt aus einem italienisch-fi nnischen elternhaus.
Sie ist auch romy-Schneider-Fan.
4/ SiMonE GLoGER
ist freie Kulturjournalistin mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendtheater.
nach einem Studium der publizistik in hörfunk und presse tätig.
regieassistentin am Jugendtheater des Düsseldorfer Schauspielhauses
sowie in münchen.
5/ ULRikE GonDoRF
arbeitet als Kulturjournalistin und theaterkritikerin in Köln, hauptsächlich
für den rundfunk (WDr, Dlr, DlF). nach einem Studium der
germanistik und geschichte und einem zeitungsvolontariat war sie
Dramaturgin an verschiedenen theatern, bevor sie auf die journalistische
Seite zurückkehrte.
6/ nELE hAUSMAnn
ist neun Jahre alt und in Köln geboren. Sie geht zur Schule (lieblingsfächer:
Sport, musik und mathe) und sehr gern ins theater. Sie interessiert
sich am meisten für pferde und tiere aller art, mag aber auch
gern lesen und toben. ihre lieblingsfarbe ist türkis.
7/ DoRoThEA MARcUS
Jahrgang 1969, Studium der germanistik, geschichte und theaterwissenschaften
in berlin. Seit 1999 ist sie freie Kulturjournalistin für print
und hörfunk in Köln, früher Freiburg. Sie arbeitet für DlF, taz, SWr,
WDr, Die Deutsche bühne und www. nachtkritik.de. Seit Januar 2009
ist sie chefredakteurin der Kölner theaterzeitung akt.
8/ DinA nETZ
geboren 1973 in essen, aufgewachsen in Dortmund, lebt heute in Köln.
Sie hat germanistik, romanistik und Journalistik in lyon, brüssel,
leipzig, paris und Dresden studiert und ein zeitungs-Volontariat gemacht.
Danach war sie einige Jahre redakteurin bei WDr3. heute ist
sie freie moderatorin und theater- und literaturkritikerin für WDr3,
WDr5, Deutschlandfunk und andere.
9/ chRiSTinA-MARiA pURkERT
schreibt seit vielen Jahren über tanz – vor allem für die Kulturprogramme
des arD-hörfunks, aber auch für tanzzeitschriften wie ballettanz
und tanzjournal. Sie war mitglied in Jurys, unter anderem der Kölner
tanzpreisjury, und hat bei zahlreichen tanzfestivals in nrW publikumsgespräche
moderiert und Werkeinführungen gegeben.
10/ MAREn STEinGRoSS
1972 in hamburg geboren, hat in berlin germanistik und geschichte
studiert und arbeitet seit 14 Jahren als freie Journalistin und autorin,
Schwerpunkt Kultur, vornehmlich für das öffentlich-rechtliche Fernsehen
in Köln und berlin sowie als Sprecherin.
11/ hEnRiETTE WESTphAL
wurde 1985 in osnabrück geboren und hat in Siegen literatur-, Kultur-
und medienwissenschaften studiert. Dort war sie chefredakteurin des
campus-radios und hat eine wöchentliche Kultursendung moderiert
und gestaltet. Seit Februar 2009 arbeitet sie in der redaktion von akt.,
der Kölner theaterzeitung.
IMPRESSUM
akT erscheint monatlich zum Monatsanfang
(10x jährlich, nicht im Juli und August), liegt
kostenlos in kölner Theatern und an ausgesuchten
Verteilstellen aus und kann für € 20,–
jährlich im postversand bezogen werden.
reDaKtion (V.i.S.D.p.)
Dorothea Marcus
Alte Wallgasse 6, 50672 köln
Telefon: 0221 272 59 81
theaterzeitung@koeln.de
aSSiStentin/praKtiKantin:
henriette Westphal
herauSgeber:
akT. gGmbh i. G., c/o Studiobühne köln
Universität, 50923 köln
Verlag:
MWk Zimmermann & hähnel Gmbh
Elisenstraße 24, 50667 köln
Telefon: 0221 1234 35
info@mwk-koeln.de
geStaltung:
Lange+Durach
Lichtstraße 19, 50825 köln
Telefon: 0221 5463502
mail@lange-durach.de
anzeigen:
MWk Zimmermann & hähnel Gmbh
Timea basa, Ralf Zimmermann
Mediaunterlagen unter www.mwk-koeln.de
Telefon: 0221 1234 35
Gefördert vom Amt für Wirtschaftsförderung
und vom kulturamt köln
sowie der Rheinenergiestiftung kultur
VAN HAM
Kunstauktionen
„Wo sich solide
Preise halten
VAN HAM trotzt
dem Preisverfall. Der
Kölner Versteigerer
und seine Kunden
spielen in einer
anderen Liga“.
Handelsblatt, 28. Nov 2008
Liefern Sie
jetzt ein!
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Online-Kataloge:
www.van-ham.com
Schönhauser Str. 10 –16
50968 Köln
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Fax 0221· 92 58 62-4
E-Mail info@van-ham.com
25
MäRZ ‘09
VorgeSchaut
BLUT IM RUCKEN UND
BLUMEN AUf TAPETEN
Die international geFragte
Kölner choreograFin
unD meDienKünStlerin
Stephanie thierSch lotet
in „blinD queStionS“
Die liebe auS
Foto: Tom Schreiber
Die liebe ist ein fragiles haus. Jederzeit können die
grundfesten wackeln oder der boden weggerissen werden.
Das gebäude, das auf Stephanie thierschs Video im
tanzhaus nrW zu sehen ist – dort hatte ihre arbeit „blind
questions – you see me neither“ im Januar uraufführung
– ist eher eine hütte. zwar wurde in paris, der klischeebeladenen
Stadt der liebe gedreht, aber das steht nur im
programmheft. zuerst sieht man eine liebliche blümchentapete
auf der leinwand. Später merkt man: es gibt kein
Dach, die mauern beben, Wind weht hindurch, risse tun
sich auf. ein tänzerpaar (alexandre castres, alexandra
naudet) ist im intimen raum der liebe eingeschlossen, er
hat eine blutende Wunde auf dem rücken, sie bekämpft
ihn offensiv. Sie verfolgen, lieben und reiben sich, halten
die bebenden Wände. und während der Film suggestive
Sogwirkung entfaltet, werden auf der bühne vielsprachig
und kühl beziehungsreste abgewickelt: Frontal stehen
die vier mouvoir-performer und klopfen Forderungen fest.
„i want to keep the coffee cups“, „ich den Wasserkessel“,
„Kann ich meine verschwendete zeit zurückhaben?“. es
gibt viel zu verteilen, wenn man am ende ist, aber auch
zu schützen, zum beispiel die erinnerung: „Kann ich den
orgasmus behalten?“, oder: „ich will meine seelische gesundheit
wieder“, ruft der Schauspieler Jens münchow.
letztlich will am ende einer Verbindung mindestens ei-
ConzeptZone.de
5. Februar bis 19. April 2009
Erotik-
Feuerwerk
im Theater
am Dom
BILD-ZEITUNG
... herrlich turbulentes
Stück ... ein toller
Boulevardspass mit
großartigen
Schauspielern...
WDR LOKALZEIT
... eine gut gewürzte
Bouillabaisse der
Gefühle und
Begierden...
JACQUES BREUER, JOCHEN SCHROEDER/
ULRICH GALL, ROLF BERG, GABRIELLE ODINIS,
eine NICOLE SPIEKERMANN, VIOLA WEDEKIND
provenzalische
Komödie von Robin Hawdon
nacht Regie: Horst Johanning
www.theater-am-dom.de
KÖLNER
STADTANZEIGER
51 JAHRE
theater
am
dom
guter abend.
Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen,
Kasse: 0221-2580153/54
..
ner ja meist doch nicht ganz gehen, den geruch der haut
oder doch den ganzen menschen bewahren, der rasenden
Flüchtigkeit der umstände zum trotz. im Film bricht
das haus der liebe zusammen, auf der bühne werden in
quadratischen gängen immer neue räume aufgebaut:
drei rollwände, blumenvase, telefon, lampe, aber vor
allem matratzen, die tanzpartner oder Schutzschilder –
oder einfach orte der lust sind. Denn „begehren braucht
räume“, wird auf dem Video eingeblendet. Stephanie
thiersch, mittlerweile eine international gefragte Künstlerin,
hat mit Wissenschaftlern versucht, rezeption und
Darstellungsweisen der liebe einzukreisen. natürlich ist
es ihr nicht gelungen, das rätsel bleibt ungelöst. aber es
verliert nie seine Faszination: in quadratischen gängen
fi nden sich die performer in paaren zusammen, gehen
wieder auseinander, bis sich die tänzer Viviana escalé
und orlando rodriguez in ein Duett verstricken, das zuerst
abgehackt, gymnastisch und improvisiert und später
immer leidenschaftlicher und verzweifelter wirkt. Das ist,
tänzerisch gesehen, der höhepunkt des abends, zumindest
live auf der bühne – gerne hätte man mehr von ihnen
gesehen.
Vorwürfe schwirren durch den raum, jeder kennt die
muster und wiederkehrenden bruchstücke aus eifersucht,
Kontrolle und Verlangen.
Boden & Eck
Steuerberater / Wirtschaftsprüfer
Dipl. Volksw. Walter Boden
Steuerberater/Wirtschaftsprüfer
Dipl. Kfm. Andre Eck
Steuerberater
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E-Mail: info@boden-eck.de
AbschlusserstellungBetriebsprüfungBetriebswirtschaftlicheBeratungControllingEinnahmeüberschussrechnung-ExistenzgründungsberatungFinanzbuchhaltungLohnbuchhaltungNachfolgeberatungSteuererklärung
EinzelunternehmenGesellschaftenbürgerlichenRechts-
KommanditgesellschaftenGesellschaftenmitbeschränkterHaftungGmbH&CoKG`sStiftungenVereineArchitektenÄrzteAutorenBaumeisterBildhauerBuchhändlerDienstleisterDruckerEinzelhändlerErfinderEventmanagerFernsehmoderatorenFotografenGaleristenGastronomenGeschäftsführerGrafikerGroßhändlerHandwerker-
HauseigentümerIngenieureInstituteJournalistenMaler-
ModelsMusikerPhysiotherapeutenProduzentenPsychologenRechtsanwälteRedakteureRegisseureSängerSchauspielerSportlehrerTheaterTrainerWissenschaftler
„ich will meine unschuld zurück“, ruft die Sängerin Juliana
Venter und singt mit verbundenen augen herzzerreißend
traurig von anfängen, die für immer vergangen
sind. Das könnte man schon kitschig nennen, aber so ist
sie nunmal, die liebe, emotionsbeladen, entäußert und
manchmal fast etwas peinlich. Da können die Wissenschaftler
noch so rational anmerken, dass „in der liebe
alles ein produktives missverständnis sei“.
missverständlich ist auch das bühnengeschehen. Die
phasen der liebe sind nicht mehr auseinanderzuhalten,
sie gehen ineinander über: gewaltexzesse können auch
ein zeichen von sexueller ekstase sein, Spannung in viele
richtungen ausschlagen. betörend und rätselhaft beziehen
sich die performer und das Video immer wieder
aufeinander, auch wenn man es manchmal nur am blumenmuster
der tapeten sieht. Konkret erfährt man über
die liebe nicht viel an diesem abend, aber seine bilder
und musik bleiben lange im Kopf und arbeiten weiter an
jenem lebenslangen gesamtkunstwerk, dem wir uns ja irgendwie
alle gewidmet haben.
TERMinE iM MäRZ: ALTE FEUERWAchE, pREMiERE 11.
WEiTERE TERMinE: 12./13.
www.theater-im-bauturm.de
DoRoThEA MARcUS
vierviertel
26
MäRZ ‘09
Datiert
DATIERT
mo 09
atelier theater
Sia korthaus: Auch Glückskekse krümeln. kabarett
20:30
caSamax theater
Frau Meier, die Amsel
Theaterstück für kinder ab 4 Jahren nach dem
gleichnamigen buch von Wolf Erlbruch
10:30
SchauSpielhauS
Wunschkonzert von Franz xaver kroetz, Schauspiel
Regie: katie Mitchell
20:00
SeVerinS-burg-theater
kunst gegen bares. offene bühnenshow mit Gerd
buurmann und Maria Luise Winkendick
20:00
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater im bauturm
holzers peepshow, komödie von Markus köbeli
Regie: klaus prangenberg
20:00
Di 10
Foto: horizonttheater
horizonttheater
kaspar von peter handke. Ein Schauspiel
Regie: Eckhardt kruse Seiler
premiere 20:00
Der rätselhafte kaspar hauser verbrachte seine kindheit
in einem kellerloch, ohne kontakt zu anderen Menschen.
peter handke nutzt die Sprachlosigkeit des
historischen hausers, der 1828 in nürnberg auftauchte.
Er schrieb 1967 ein Einpersonenstück, in dem jemand
durch Sprechen zum Sprechen gezwungen wird.
Regisseur Eckhardt kruse-Seiler stellt kaspar in die
kommunikationslandschaft unserer Zeit und ersetzt
handkes Sprechfolterung mit hilfe von Videos durch
einen erbarmungslos auf kaspar einschlagenden multimedialen
Terror. Während er im kommunikationsmeer
ertrinkt, bleibt ihm keine chance, das Leben zu lernen.
arKaDaS theater
Evening one week stand / choreografiereihe von
pretty ugly tanz köln
premiere 20:00, siehe Seite 12
atelier theater
passt schon, harem Globetrotters, rhein-türkisches
kabarett
20:30
FreieS WerKStatttheater Köln
Das Wüten der ganzen Welt, Erstdramatisierung von
Johannes kaetzler nach dem Roman von Maarten ’t hart
20:00
gloria theater
komm zu Fatih! von Fatih cevikkollu, kabarett
20:00
halle KalK
M. S. Adenauer. Die erste antiautoritäre Staatsoper
von Schorsch kamerun
19:30, siehe Seite 17
Junge Kammeroper Köln
Die Weiße Rose, kammeroper über hans und Sophie
Scholl für Jugendliche ab 12 Jahren
10:00
muSical Dome Köln
Monty python’s Spamalot, Musical von Eric idle
20:00, siehe Seite 16
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin
hawdon, Regie: horst Johanning
20:00, siehe Seite 18
Foto: Theater am Sachsenring
10.–15. märz
theater am SachSenring
FeStiVal Der zWiSchentöne
nach vielen Jahren gibt es im Theater am Sachsenring
wieder ein Festival der Zwischentöne. Der Fokus richtet
sich auf bekannte und unbekannte Texte, Märchen,
Romane, Theaterstücke, auf gelesene, hörbar gemachte,
gespielte Worte und Töne. Dabei gibt es verschiedene
Themenabende, es geht um Frauen, beziehungen,
Großstädter, am Sonntagnachmittag werden kindergeschichten
erzählt und gespielt. Das ganze programm
unter www.theater-am-sachsenring.de
theater am SachSenring
Wie’s Frauen machen – Schauspieler lesen Lieblingstexte
Festival der Zwischentöne
20:30
theater Der Keller
Glückliche Zeiten von Alan Ayckbourn
Regie: kathrin Sievers, Schauspiel
20:00
theater im bauturm
holzers peepshow, komödie von Markus köbeli
Regie: klaus prangenberg
20:00
mi 11
alte FeuerWache
Mouvoir von Stephanie Thiersch. blind questions: i see
you me neither, Uraufführung Tanz / performance
premiere 20:00, siehe Seite 25
arKaDaS theater
Evening one week stand / choreografie von pretty ugly
tanz köln
20:00, siehe Seite 12
artheater
Flüchtlingsgespräche, bühneninstallation zwischen
brecht und heute
20:00
atelier theater
Volk & knecht GbR: Das singende Modestübchen – zwei
Ladenhüter packen aus! (Melodien und Texte)
20:30
Foto: Rolf Franke
Kammeroper Köln
Die Weiße Rose, kammeroper über hans und Sophie
Scholl, für Jugendliche ab 12 Jahren
19:30
Die kammeroper köln zeigt eine der erfolgreichsten
deutschsprachigen nachkriegsopern von komponist
Udo Zimmermann. Regisseurin Enke Eisenberg inszeniert
die Geschichte der Geschwister hans und Sophie
Scholl und bringt Jugendlichen und Erwachsenen damit
ein Stück deutsche Vergangenheit näher. Die Geschichte
des mutigen Widerstands der Geschwister gegen
Machtmissbrauch, Gewalt und Gleichgültigkeit zur Zeit
des nationalsozialismus hat auch heute noch nichts von
ihrer Faszination und Radikalität eingebüßt.
bürgerhauS StollWercK
hans Gerzlich Geld für alle! Wirtschaftskabarett
20:00
FreieS WerKStatttheater Köln
Das Wüten der ganzen Welt, Erstdramatisierung
von Johannes kaetzler nach dem Roman von
Maarten ’t hart
20:00
halle KalK
M. S. Adenauer – Die erste antiautoritäre Staatsoper von
Schorsch kamerun
19:30, siehe Seite 7
horizonttheater
kaspar von peter handke. Ein Schauspiel
Regie: Eckhardt kruse-Seiler
20:00
Kölner KünStler theater
Zauberklänge, für kinder ab 2 Jahren
10:00
milloWitSch theater
Man kennt sich, man hilft sich. Schwank in zwei Akten
von barbara Schöller und peter Millowitsch
20:00
muSical Dome Köln
Monty python’s Spamalot, Musical von Eric idle
18.30, siehe Seite 16
SchauSpielhauS
Der letzte Riesenalk – Ein Diorama von Anna Viebrock
und Malte Ubenauf
19:30
SeVerinS-burg-theater
Semele von Friedrich Schiller. Regie: Susan klaffer
20:00
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater am SachSenring
Festival der Zwischentöne, Literatur, hör-Spiel und
Theater Für immer zusammen
20:30
theater Der Keller
Glückliche Zeiten von Alan Ayckbourn, Regie: kathrin
Sievers, Schauspiel
20:00
theater im bauturm
Draußen vor der Tür von Wolfgang borchert, inszeniert
von Stefan Rogge
20:00, siehe Seite 6
Do 12
atelier theater
Matthias Jung: Meine erste Ampel, kabarett
20.30
horizonttheater
Die Müllmaus von Alma Jongerius für kinder ab 3 Jahren
11:00 und 15:00
bluthochzeit von Frederico Garcia Lorca, Schauspiel,
Ensemble nicopoulos, Regie: christos nicopoulos
20:00
Kölner KünStler theater
huckleberry Finn, für kinder ab 10 Jahren
10:00
Foto: © Meyer originals
FreieS WerKStatttheater Köln
Das Wüten der ganzen Welt, Erstdramatisierung von
Johannes kaetzler nach dem Roman von Maarten `t hart
20:00
„Das Wüten der ganzen Welt“ hat den kölner Theaterpreis
2008 gewonnen. bis Mitte April wird die inszenierung
nun wieder regelmäßig auf der bühne in der
kölner Südstadt gezeigt. Der Roman des niederländers
Maarten ‘t hart war Vorlage für die inszenierung von
Johannes kaetzler, in der, laut Jury des kölner
Theaterpreises, „die literarische Vorlage ohne Verluste
auf das Wesentliche verdichtet wurde“ und die „mit
ihrem intensiven Spiel begeistert“.
milloWitSch theater
Man kennt sich, man hilft sich, Schwank in zwei Akten
von barbara Schöller und peter Millowitsch
20:00
muSical Dome Köln
Monty python’s Spamalot, Musical von Eric idle
18:30, siehe Seite 16
27
premiere KinDer- unD JugenDtheater MäRZ ‘09
premiere KinDer- unD JugenDtheater
Datiert
ömmeS & oimel im comeDia
Der Feind bist Du von kai hensel, für Jugendliche
ab 14 Jahren, Regie: Ulrike Stöck
10:30
SchauSpielhauS
peer Gynt von henrik ibsen, Schauspiel,
Regie: karin beier
19:30
SenFtöpFchen theater
kleine & Linzenich: Die letzte Zugabe, kabarett
20:15
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater am SachSenring
Der böse blick, Schauspieler lesen Lieblingstexte.
Festival der Zwischentöne, Literatur, hör-Spiel und
Theater
20:30
theater Der Keller
Mutter courage und ihre kinder von bertolt brecht,
Schauspiel, Regie: hanfried Schüttler
20:00, siehe Seite 6
theater im bauturm
Draußen vor der Tür von Wolfgang borchert, Schauspiel
Regie: Stefan Rogge
20:00, siehe Seite 6
theater im hoF
Weihnachten in Transsilvanien, komödie von
ingo Albrecht
20:00
Fr 13
alte FeuerWache
Mouvoir von Stephanie Thiersch. blind questions: i see
you me neither, Uraufführung Tanz / performance
20:00, siehe Seite 25
arKaDaS theater
Risotto All‘italiana, kabarett mit Luciana caglioti
20:00
caSamax theater
Weiß weiß, was du nicht weißt, Farbenspiel für kinder
ab 3 Jahre
10:30
FreieS WerKStatttheater Köln
Raucher/nichtraucher – Abenteuer im Zelt. Von Alan
Ayckbourn. koproduktion berger/karthaus/FWT
20:00
horizonttheater
Die Müllmaus von Alma Jongerius für kinder ab 3 Jahren
11:00 und 15:00
bluthochzeit von Frederico Garcia Lorca, Schauspiel,
Ensemble nicopoulos, Regie: christos nicopoulos
20:00
Kabarett a–z
DichtDenkDeutsch, Literarisches kabarett mit
Frank Meyer
19:30
Foto: Florian Roß
max-plancK-inStitut Für geSellSchaFtS-
ForSchung
_vater.mutter.hund/. Schauspiel von Futur3,
Regie: hiltrud kissel
20:00
Gerade erst zurückgekehrt aus Singapur zeigen Futur3
– die im fernen osten mit _father.mother.dog/ zum
M1 Singapore Fringe Festival 09 eingeladen waren –
nun wieder die deutsche Version ihres Stückes. Das
kernensemble von Futur3 widmet sich in „_vater,mutter.
hund/“ dem Thema Familie aus Sicht der Wissenschaft:
Welche Abgründe tun sich auf, wenn man sie durch ein
soziologisches Mikroskop hindurch betrachtet? Und
was geschieht, wenn auf dem objektträger statt einer
Fruchtfliege man selbst, Väter und Schwestern, neffen
und Großmütter liegen?
Kabarett theater Klüngelpütz
ich glaub‘s nicht! von Marina barth, kabarett
20.30
milloWitSch theater
Man kennt sich, man hilft sich, Schwank in zwei Akten
von barbara Schöller und peter Millowitsch
20:00
muSical Dome Köln
Monty python’s Spamalot, Musical von Eric idle
20:00, siehe Seite 16
ömmeS & oimel im comeDia
Der Feind bist Du von kai hensel, für Jugendliche
ab 14 Jahren, Regie: Ulrike Stöck
10:30
opernhauS
Die Zauberflöte von Wolfgang Amadé Mozart, Musikalische
Leitung: Markus Stenz, Regie: peer boysen
19:30
SchauSpielhauS
60 years von Guy Weizman und Roni haver, Ein Abend
für Schauspieler und Tänzer, in Zusammenarbeit mit
pretty ugly tanz köln
20:00, siehe Seite 11
SenFtöpFchen theater
Die letzte Zugabe von kleine & Linzenich, kabarett
20:15
SeVerinS-burg-theater
Semele von Friedrich Schiller. Schauspiel.
Regie: Susan klaffer
20:00
theater Die bauStelle
Dracula für zwei personen. Gastspiel des Theater-TakeAWay
20:00
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater am SachSenring
Freitag der Dreizehnte, Schauspieler lesen Lieblingstexte.
Festival der Zwischentöne, Literatur, hör-Spiel
und Theater
20:30
theater Der Keller
Mutter courage und ihre kinder von bertolt brecht,
Schauspiel, Regie: hanfried Schüttler
20:00, siehe Seite 6
theater im bauturm
Draußen vor der Tür von Wolfgang borchert, Schauspiel,
inszeniert von Stefan Rogge
20:00, mit publikumsgespräch, siehe Seite 6
theater im hoF
Wie gesacht...! von carsten Dvorak, kabarett
20:00
theater tieFrot
Die Sanfte nach der Erzählung von Fjodor Dostojewskij
Regie: Dr. peter borchardt
20:30
yaKult-halle
Ali baba und die vierzig Räuber von Luigi cherubini,
kinderoper für kinder ab 6 Jahren, Regie: Eike Eckert
15:00, siehe Seite 15
Sa 14
Foto: peter Frohleiks
bürgerhauS StollWercK
Frohleiks EinMannkultur, kabarett-Solo von und mit
peter Frohleiks
premiere 20:00
Das ultimative bügelbrett für den Singlemann ließ lange
auf sich warten. peter Frohleiks präsentiert sein technisch
ausgereiftes brett, das allen Anforderungen des
modernen nomadentums genügt. Und Frohleiks kann
es bedienen. Mit ihm bügelt er die Welt zur Scheibe und
alle Fehler wieder aus. peter Frohleik spielt, parodiert,
charakterisiert, tanzt und singt ein Loblied auf den
Misserfolg. Ein kabarett-Solo über die Absurdität des
Lebens.
atelier theater
Maul und clownseuche: Drei Männer braucht die Frau
kabarett
20:30
blaueS hauS
Wölfchen, Tischtheater für kinder ab 3 Jahren
16:00
caSamax theater
Weiß weiß, was du nicht weißt, Farbenspiel für kinder
ab 3 Jahre
10:30
FreieS WerKStatttheater Köln
Raucher/nichtraucher – Abenteuer im Zelt. Von Alan
Ayckbourn. koproduktion berger/karthaus/FWT
20:00
horizonttheater
Löwe sein ist wunderbar, für kinder ab 4 Jahren,
Zirkusmusical von Getrud pigor
15:00
bluthochzeit von Frederico Garcia Lorca, Schauspiel,
Ensemble nicopoulos, Regie: christos nicopoulos
20:00
Junge Kammeroper Köln
hexe hillary geht in die oper, Musiktheater
für kinder ab 3 Jahren
11:00
Kabarett a–z
hirnlos Glücklich (Gesellschaftskabarett)
19:30
Kabarett theater Klüngelpütz
Marina barth Schiller’s Locke (kabarett)
20.30
Kölner KünStler theater
Donnerwetter, für kinder ab 5 Jahren
16:00
max-plancK-inStitut Für geSellSchaFtS-
ForSchung
_vater.mutter.hund/“. Schauspiel von Futur3
Regie: hiltrud kissel
20:00
milloWitSch theater
Man kennt sich, man hilft sich, Schwank in zwei Akten
von barbara Schöller und peter Millowitsch
17:00 und 20:00
muSical Dome Köln
Monty python’s Spamalot, Musical von Eric idle
15:00 und 20:00, siehe Seite 16
opernhauS
Der Wildschütz oder die Stimmer der natur von Albert
Lortzing
19:30, siehe Seite 14
SchauSpielhauS
Der letzte Riesenalk – Ein Diorama von Anna Viebrock
und Malte Ubenauf
19:30
Foto: Thomas Grimm, grimedia.de
SeVerinS-burg-theater
Semele von Friedrich Schiller
inszenierung: Susan klaffer
20:00
Eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt:
Semele (Ania niedieck), die irdische Geliebte des Zeus,
verliebt sich in seinen göttlichen Traumkörper und wird
schwanger von ihm. Dessen eifersüchtige Ehefrau Juno
bekommt jedoch Wind von der Sache und überredet,
in Gestalt einer Amme, Semele, ihren Gatten Zeus
solange zu provozieren, bis dieser sein wahres Gesicht
zeigt. Der plan geht auf und Zeus wirft wütend mit blitz
und Donner um sich. Semele stirbt. bleibt nur die Frage:
Macht das irgendjemanden glücklich?
SenFtöpFchen theater
kleine & Linzenich Die letzte Zugabe (kabarett)
20:15
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater am SachSenring
Festival der Zwischentöne, Literatur, hör-Spiel und
Theater Androiden schlafen fest
20:30
theater Der Keller
Mutter courage und ihre kinder von bertolt brecht,
Schauspiel, Regie: hanfried Schüttler
20:00, siehe Seite 6
theater im bauturm
Draußen vor der Tür von Wolfgang borchert, inszeniert
von Stefan Rogge
20:00, siehe Seite 6
theater im hoF
Dachlawine, komödie von neil Simon
20:00, siehe Seite 18
theater tieFrot
Die Sanfte nach der Erzählung von Fjodor Dostojewskij
konzeption: Dr. peter borchardt
20:30
So 15
blaueS hauS
Wölfchen, Tischtheater für kinder ab 3 Jahren
16:00
bürgerhauS KalK
peter und der Wolf Von Sergej prokofjew, für kinder ab
4 Jahren
15:00
bürgerhauS StollWercK
monteure blaues Gold Tanztheater für kinder
von 3–8 Jahren und Familien
16:00
Frohleiks EinMannkultur, kabarett-Solo von und mit
peter Frohleiks
18:00
caSamax theater
Weiß weiß, was du nicht weißt, Farbenspiel für kinder
ab 3 Jahre
10:30
FreieS WerKStatttheater Köln
nuni, Erstdramatisierung nach dem gleichnamigen
kinderbuch von Fritz Mühlenweg zum internationalen
Jahr der Astronomie 2009. Für kinder ab 5 Jahren
16:00, siehe Seite 17
gloria theater
Fang den Mörder, kriminacht für kombinierer,
Schauspiel zum Mitraten mit Guildo horn
20:00
horizonttheater
krabbeltheater Die Stoffmarie, für kinder ab 2 Jahren
11:00
Frühstück mit Wolf, für kinder ab 4 Jahren
15:00
kaspar von peter handke, Schauspiel
Regie: Eckhardt kruse-Seiler
20:00
Junge Kammeroper Köln
hexe hillary geht in die oper, Musiktheater für
kinder ab 3 Jahren
11:00
Kölner KünStler theater
Donnerwetter, für kinder ab 5 Jahren
15:00
max-plancK-inStitut Für geSellSchaFtS-
ForSchung
_vater.mutter.hund/. Schauspiel von Futur3
Regie: hiltrud kissel
20:00
milloWitSch theater
Man kennt sich, man hilft sich, Schwank in zwei Akten
von barbara Schöller und peter Millowitsch
17:00
muSical Dome Köln
Monty python’s Spamalot, Musical von Eric idle
15:00 und 20:00, siehe Seite 16
opernFoyer
Einführungsmatinée zu Tristan und isolde
von Richard Wagner
11:30
Salome von Richard Strauss
19:30
ömmeS & oimel in Der comeDia
heidi, von catharina Fillers und Ensemble nach
Johanna Spyri, für kinder ab 6 Jahren
15:00
SchauSpielhauS
Gerhard polt & Grupo converso Da fahr’n wir nimmer hin
12:00
Medea – Elektra – phädra / corinna harfourch
& DJ Shaban, Eingerichtet von Gerhard Ahrens
zur litcologne 2009
16:00
SenFtöpFchen theater
kleine & Linzenich Die letzte Zugabe (kabarett)
20:15
SeVerinS-burg-theater
Semele von Friedrich Schiller. inszenierung: Susan klaffer
20:00
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater am SachSenring
Festival der Zwischentöne, Literatur, hör-Spiel und
Theater Momo und Mumin
16:00
Festival der Zwischentöne Trotz alledem
20:30
theater im bauturm
Doppelvorstellung:
Draußen vor der Tür von Wolfgang borchert
17:00
anschließend im theater Der Keller Mutter
courage und ihre kinder von bertolt brecht, Schauspiel
Regie: hanfried Schüttler
20:00, siehe Seite 6
theater im hoF
hänsel und Gretel, Fee burger nach den Gebr. Grimm
für kinder ab 3 Jahren
11:00
Schneewittchen, Fee burger nach den Gebr. Grimm
für kinder ab 3 Jahren
15:00
Dachlawine, komödie von neil Simon
20:00, siehe Seite 18
zirKuS – unD artiStiKzentrum Köln
Die zweite prinzessin von Gertrud pigor, kindertheater
ab 4 Jahren
16:00
mo 16
atelier theater
helena Marion Scholz, Wahre Lügen – von kurzen nasen
und langen beinen (kabarett)
20:30
bürgerhauS StollWercK
monteure blaues Gold Tanztheater für kinder von
3–8 Jahren und Familien
10:00
caSamax theater
Weiß weiß, was du nicht weißt, Farbenspiel für kinder
ab 3 Jahre
10:30
comeDia
Rene Marik Autschn – Ein Abend über die Liebe
puppentheater
20:00
horizonttheater
Die physiker von F. Dürrenmatt, für Jugendliche
ab 12 Jahren
10:00
nicht nur zur Weihnachtszeit, Satire von heinrich böll
Regie: Volker hein
20:00
Junge Kammeroper Köln
hexe hillary geht in die oper, Musiktheater für kinder
ab 3 Jahren
11:00
ömmeS & oimel in Der comeDia
heidi, von catharina Fillers und Ensemble nach
Johanna Spyri, für kinder ab 6 Jahren
15:00
SeVerinS-burg-theater
kunst gegen bares. offene bühne Show mit Gerd
buurmann und Maria Luise Winkendick
20:00
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater im bauturm
holzers peepshow, komödie von Markus köbeli
Regie: klaus prangenberg
20:00
yaKult-halle
Ali baba und die vierzig Räuber, Luigi cherubini
kinderoper für kinder ab 6 Jahren
15:00, siehe Seite 15
Di 17
atelier theater
passt schon, haremGlobetrotters, rhein-türkisches
kabarett
20:30
bürgerhauS StollWercK
monteure blaues Gold Tanztheater für kinder
von 3–8 Jahren und Familien
10:00
comeDia
Rene Marik Autschn – Ein Abend über die Liebe
puppentheater
20:00
ömmeS & oimel in Der comeDia
Romeo und Julia von William Shakespeare in einer
Theaterfassung von bischof/bodinek/blum,
Regie: Rüdiger pape, für kinder ab 6 Jahren
10:30
Romeo und Julia – ein Stoff der bereits in allen Variationen
bekannt ist. Aber eignet er sich auch als kinderstück?
Die Geschichte zweier junger Liebender, die nicht
zusammenkommen dürfen, da ihre Familien verfeindet
sind, endet in einer großen Tragödie. in dieser Theaterfassung
von drei Schweizer Autoren behalten
jedoch selbst die rauen und tragischen Situationen
große Leichtigkeit. Die Einfachheit in Erzählweise und
Struktur der Geschichte macht sie auch für kinder zugänglich.
Und aktuell ist sie allemal: Verfeindete
Familien lassen sich aufgrund von unsinnigen Vorschriften
und Vorurteilen wohl auch heute noch finden.
28
MäRZ ‘09
Datiert
FreieS WerKStatttheater Köln
Das Gespenst von canterville, Theaterfassung
von Stefan karthaus und Joachim berger nach der
Erzählung von oscar Wilde
20:00
halle KalK
M. S. Adenauer – Die erste antiautoritäre Staatsoper
von Schorsch kamerun
19:30, siehe Seite 7
horizonttheater
Die pysiker von F. Dürrenmatt, inszenierung: Reinar
ortmann
10:00 und 20:00
Kölner KünStler theater
Donnerwetter, für kinder ab 5 Jahren, Regie: iris Schleuss
10:00
muSical Dome Köln
Monty python’s Spamalot, Musical von Eric idle
20:00, siehe Seite 16
SchauSpielhauS
Lit.cologne: Sitzt selbst im Glück der knacks? fragt
Roger Willemsen
19:30
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater Der Keller
Mutter courage und ihre kinder von bertolt brecht,
Schauspiel, Regie: hanfried Schüttler
20:00
theater im bauturm
holzers peepshow, komödie von Markus köbeli
Regie: klaus prangenberg
20:00
mi 18
arKaDaS theater
kinski – Wie ein Tier in einem Zoo von hagen Jablonski
Regie: Stefan krause, neuesschauspielkoeln
20:00
bürgerhauS KalK
Das Geheimnis der orgel, kindermusical für kinder
ab 3 Jahren
11:00
bürgerhauS StollWercK
Volker Diefes Ein bauch ist schon mal ein Ansatz
kabarett gegen Abnehmwahn und Diätenerhöhung
20:00
erSteS Kölner Wohnzimmertheater
Angela krüll privat bin ich ganz anders (kabarett)
20:30
FreieS WerKStatttheater Köln
Das Gespenst von canterville, Theaterfassung
von Stefan karthaus und Joachim berger nach
der Erzählung von oscar Wilde
20:00
halle KalK
M. S. Adenauer – Die erste antiautoritäre Staatsoper
von Schorsch kamerun
19:30, siehe Seite 7
horizonttheater
Antigone (Sophokles), Ensemble nicopoulos
11:00 und 20:00
Kabarett theater Klüngelpütz
Eröffnung des improfestivals 2009
20:30
Kölner KünStler theater
Unter Menschen 2, für Jugendliche ab 13 Jahren
von Georg zum kley
10:00
milloWitSch theater
Man kennt sich, man hilft sich, Schwank in zwei Akten
von barbara Schöller und peter Millowitsch
20:00
Foto: Studiobühne
StuDiobühne Köln
WEib.Licht.kEiT, produktion der lichtgestalten
premiere, 20:00
ist Feminismus ein Auslaufmodell? oder ist er einfach
selbstverständlich geworden? Und überhaupt, was ist
Feminismus eigentlich? Die Studiobühne versucht mit
„WEib.Licht.kEiT“ Licht ins Dunkel zu bringen und mit
Liedern, Textquellen vergangener Tage und beobachtung
der gegenwärtigen Lebenswelt der komplexität des
begriffs „Feminismus“ herr zu werden. nach „Wir werden
siegen!“ von peterLicht ist dies die neue produktion
der lichtgestalten.
muSical Dome Köln
Monty python’s Spamalot, Musical von Eric idle
20:00, siehe Seite 16
SchauSpielhauS
Maria Schrader, Tom Schilling und paul ingenday treffen
den grossen Gatsby – Ein F. Scott Fitzgerald-Abend
19:30
SeVerinS-burg-theater
politisch, korrekt! Die kabarett-Show mit Martin peeWee
cordemann und Gerd buurmann
20:00
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater Der Keller
Mutter courage und ihre kinder von bertolt brecht,
Schauspiel, Regie: hanfried Schüttler
20:00, siehe Seite 6
theater im bauturm
Am hang von Markus Werner, inszeniert von Annette
Frier
20:00
theater im hoF
Weihnachten in Transsilvanien, komödie von
ingo Albrecht
20:00
theater tieFrot
karneval von Jordi Galceran, Regie: Wolfram
Zimmermann
20:30, siehe Seite 17
Do 19
atelier theater
Astrid Gloria Magic kitchen – die magische kochshow
20:30
bürgerhauS StollWercK
keine Gefangenen von Thilo Seibel – polit-comedy,
kabarett und parodie
20:00
comeDia
Josef hader hader spielt hader (kabarett)
20:00
FreieS WerKStatttheater Köln
halbschatten nach dem Roman von Uwe Timm
Regie: Johannes kaetzler
20:00
horizonttheater
(Fast) Alles von Schiller an einem Abend, collage von
Schiller, Schauspiel ab 12 Jahren, Text: Reinar ortmann,
Regie: christos nicopoulos
11:00, siehe Seite 16
kaspar von peter handke. Ein Schauspiel
Regie: Eckhardt kruse-Seiler
20:00
Kabarett theater Klüngelpütz
Marina barth Schiller’s Locke (kabarett)
20.30
Kölner KünStler theater
peter pan, für kinder ab 5 Jahren, von Georg Zum kley,
nach Motiven von James Matthew barrie
10:00
Foto: Theater im bauturm
theater im bauturm
Am hang von Markus Werner, Schauspiel, inszeniert von
Annette Frier
20:00
„Am hang“ ist Annette Friers erste inszenierung, bei der
sie die bühnenfassung des gleichnamigen bestsellerromans
von Markus Werner für das Theater im bauturm
selbst geschrieben hat. Zwei Männer lernen sich auf
der Terrasse eines Tessiner hotels kennen, reden in
der Unverbindlichkeit ihrer begegnung über Freundschaft,
Liebe und Tod. Was aber als Gespräch zwischen
Zufallsbekannten beginnt, gerät zu einem abgründigen
Verwirrspiel, das fasziniert und verstört. nach dem
Erfolg im letzten Jahr ist das Stück in dieser Spielzeit
wieder zu sehen.
milloWitSch theater
Man kennt sich, man hilft sich, Schwank in zwei Akten
von barbara Schöller und peter Millowitsch
20:00
muSical Dome Köln
Monty python’s Spamalot, Musical von Eric idle
18.30, siehe Seite 16
ömmeS & oimel in Der comeDia
heidi, von catharina Fillers und Ensemble nach
Johanna Spyri, für kinder ab 6 Jahren
10:30
SchauSpielhauS
Lit.cologne: Elke heidenreich, Ulrike Migdal, Anne Sofie
von otter, Julia Wieninger: ilse Weber ich wandere
durch Theresienstadt
19:00
SenFtöpFchen theater
Vince Ebert Denken lohnt sich (kabarett)
20:15
StuDiobühne Köln
WEib.Licht.kEiT, produktion der lichtgestalten
20:00
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater Der Keller
non(n)sens, von Dan Goggin, Musical
20:00
theater tieFrot
karneval von Jordi Galceran, Regie Wolfram
Zimmermann
20:30, siehe Seite 17
yaKult-halle
Ali baba und die vierzig Räuber von Luigi cherubini,
kinderoper für kinder ab 6 Jahren
11:30, siehe Seite 15
Fr 20
alte FeuerWache
Solaris – Eine kosmische Groteske, Regie: Gerhard Roiß
20:00, siehe Seite 4
Foto: Atelier-Theater
atelier theater
Astrid Gloria: Magic kitchen – die magische kochshow,
20:30
„Diese Frau ist ein Erlebnis!“ schrieb die Süddeutsche
Zeitung über Astrid Gloria. ihre magische kochshow ist
dies wohl nicht viel weniger, denn währenddessen liegt –
eher ungewöhnlich für ein Theater – ein Duft von süßen
äpfeln, angebratenen Zwiebeln und feinen Gewürzen
in der Luft. Gezaubert wird mit Gurken, Tischen und
besteck, und „kölns umtriebigste Musentochter“ (Stadtrevue)
gibt Gemüselieder, Gourmetgedichte und magische
Geschichten über Vegetarier und die biologischen
Vorgänge in unserem körper zum besten. bon Appetit.
bürgerhauS StollWercK
christian hirdes „Ein Weichei auf die harte Tour“
(kabarett – comedy – Musik)
20:00
caSamax theater
Die Tochter des Sargmachers, für kinder ab 9 Jahren
10:30
comeDia
Josef hader hader spielt hader (kabarett)
20:00
Foto: crumbs
luther-Kirche Köln
Marathon-nacht der improvisation – so lange spielen,
bis alle Zuschauer gegangen sind
22:00
improvisationstheater, das heißt spontane Szenen
spielen, in denen der Schauspieler gleichzeitig auch
Regisseur und Drehbuchautor ist. Dabei ist improtheater
keine neuartige Theaterform: Seit den 60er Jahren wird
das publikum aktiv an der handlung beteiligt und das
Genre ständig weiterentwickelt. beim kölner improfestival
wird es wohl besonders spannend in der Marathonnacht
– oder am 22.3., wenn das preisgekrönte
impro-Duo „crumbs“ aus kanada auf Englisch spielt.
Mehr unter www.koelnerimprofestival.de
erSteS Kölner Wohnzimmertheater
bademeister Schaluppke Funky Arschbombe (kabarett)
20:30
premiere KinDer- unD JugenDtheater
FreieS WerKStatttheater Köln
halbschatten nach dem Roman von Uwe Timm
Regie: Johannes kaetzler
20:00
horizonttheater
kaspar von peter handke. Ein Schauspiel
Regie: Eckhardt kruse-Seiler
11:00 und 20:00
Kabarett a–z
nächsten-hiebe (Gesellschaftskabarett)
19:30
Kabarett theater Klüngelpütz
Marina barth Schiller’s Locke (kabarett)
20:30
milloWitSch theater
Man kennt sich, man hilft sich, Schwank in zwei Akten
von barbara Schöller und peter Millowitsch
20:00
muSical Dome Köln
Monty python’s Spamalot, Musical von Eric idle
20:00, siehe Seite 16
ömmeS & oimel in Der comeDia
heidi, von catharina Fillers und Ensemble nach
Johanna Spyri, für kinder ab 6 Jahren
10:30
opernhauS
Salome von Richard Strauss, inszenierung: katharina
Thalbach, Wiederaufnahme
19:30
Foto: orangerie
orangerie
Räume räumen Eine worthalsige performance mit Musik
20:00
2007 wurde das netzwerk Theaterkonnex von jungen
Theatermachern sowie seit Jahrzehnten erfahrenen
kollegen gegründet. Ziel war es, verschiedene ideen
zu verbinden und so kontinuierlich an neuen und
speziellen Ausdrucksformen des Theaters zu arbeiten.
So wie auch in der neuen produktion „Räume räumen“,
wo Sprache und Musik verknüpft werden, auch mit
hilfe des geheimnisvollen kölner Musikers und Autors
peterLicht. Die Songs aus der performance stammen
aus seinem aktuellen Album „Melancholie und Gesellschaft“.
raKetenclub
being Almodovar, Schauspiel mit Szenen aus
Almodóvar-Filmen, Regie: Martin Schnick
20.30, siehe Seite 13
SchloSSerei, SchauSpiel Köln
Schwester von (Zus van), Gastspiel des nT Gent
Text von Lot Vekemans
20:00
SenFtöpFchen theater
Vince Ebert: Denken lohnt sich (kabarett)
20:15
SeVerinS-burg-theater
kabarett. Mit Lothar Tolksdorf
20:00
StuDiobühne Köln
WEib.Licht.kEiT, produktion der lichtgestalten
20:00
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater am SachSenring
FlowerMauerAdenauer, Singend durch die
nachkriegszeit (Revue)
20:30
theater im bauturm
Am hang von Markus Werner, inszeniert von
Annette Frier
20:00
theater im hoF
Dachlawine, komödie von neil Simon
20:00, siehe Seite 18
theater tieFrot
karneval von Jordi Galceran, Regie: Wolfram
Zimmermann
20:30, siehe Seite 17
theater Der Keller
non(n)sens, von Dan Goggin (Musical)
20:00
Sa 21
alte FeuerWache
Solaris – Eine kosmische Groteske,
Regie: Gerhard Roiß
20:00, siehe Seite 14
atelier theater
Das bundeskabarett: Ein schwerer Fall
20:30
29
MäRZ ‘09
Datiert
bürgerhauS StollWercK
Martin Maier-bode & Michael Frowin
Abflug – bodenloses kabarett
20:00
caSamax theater
Die Tochter des Sargmachers. Für kinder ab 9 Jahren,
15:00
erSteS Kölner Wohnzimmertheater
bademeister Schaluppke Funky Arschbombe (kabarett),
20:30
FreieS WerKStatttheater Köln
halbschatten nach dem Roman von Uwe Timm
inszenierung von Johannes kaetzler
20:00
Foto: Arkadas Theater
arKaDaS theater
Der blaue Vogel, Regie: Svetlana Furer, puppentheater
ab 6 Jahren
premiere 15:00
Der blaue Vogel soll Glück bringen. Aber was ist Glück?
Ein paar kinder machen sich auf die Suche danach,
ausgerüstet mit einem Zauberhut, der verschiedene
haustiere und haushaltsdinge lebendig werden lässt.
Auf ihrer Reise durch die nacht gelangen sie an manch
wundersamen ort. nirgends ist der geheimnisvolle
Vogel zu finden. Das Glück befindet sich aber trotzdem
ganz in ihrer nähe… Svetlana Furer hat Maeterlincks
Märchenspiel für kinder ab sechs Jahren inszeniert.
horizonttheater
Die Müllmaus von Alma Jongerius für kinder
ab 3 Jahren
15:00
bäumchen wechsel dich, Theater schöne Zeit, komödie
nach dem Film „Liebe braucht keine Ferien
20:00
Kabarett a–z
hirnlos Glücklich (Gesellschaftskabarett)
19:30
Kabarett theater Klüngelpütz
Marina barth ich glaub‘s nicht! (kabarett)
20.30
Kölner KünStler theater
peter pan, für kinder ab 5 Jahren
16:00
milloWitSch theater
Man kennt sich, man hilft sich, Schwank in zwei Akten
von barbara Schöller und peter Millowitsch
17 und 20:00
muSical Dome Köln
Monty python’s Spamalot, Musical von Eric idle
15:00 und 20:00, siehe Seite 16
orangerie
Räume räumen. Eine worthalsige performance mit Musik
20:00
opernhauS
Der Wildschütz oder die Stimme der natur von
Albert Lortzing
19:30, siehe Seite 14
Foto: Monika pormale
halle KalK
The sound of silence, produktion von spielzeit europa,
berliner Festspiele und Jaunais Rigas Teatris, Lettland,
20:00
Die Musik macht nicht an Grenzen halt – das ist die
botschaft des Gastspiels des berühmten lettischen
Regisseurs Alvis hermanis, der in köln auch die kultproduktion
„kölner Affären“ inszeniert hat. hermanis hat
den Abend nicht nur nach dem Musikstück „The Sound
of Silence“ benannt, sondern komplett mit Simon &
Garfunkel beschallt: ein konzert, das nie stattgefunden
hat. hermanis beschwört die kraft der 60er und was
Musik im ostblock anrichten konnte.
raKetenclub
being Almodovar, Schauspiel mit Szenen aus
Almodóvar-Filmen, Regie: Martin Schnick
20.30, siehe Seite 13
SenFtöpFchen theater
Stefan Jürgens: Alles aus Liebe (kabarett)
20:15
SeVerinS-burg-theater
kabarett mit Lothar Tolksdorf
20:00
StuDiobühne Köln
WEib.Licht.kEiT, produktion der lichtgestalten
20:00
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater am SachSenring
kafkas Welten mit David koch, Regie: Joe knipp
20:30
theater Der Keller
non(n)sens, von Dan Goggin (Musical)
20:00
theater im bauturm
Am hang von Markus Werner, inszeniert von Annette Frier
20:00
theater im hoF
olamowoa, Schauspiel von beate Sarrazin nach
M. Mutloatse
20:00
theater tieFrot
karneval von Jordi Galceran, Regie: Wolfram
Zimmermann, 20:30
theaterpäDagogiScheS zentrum
Die zweite prinzessin von Gertrud pigor, kindertheater
ab 4 Jahren
16:00
yaKult-halle
Ali baba und die vierzig Räuber, Luigi cherubini,
kinder oper für kinder ab 6 Jahren
15:00
So 22
Foto: kabarett A–Z
Kabarett a–z
Der Teufel mit den drei goldenen haaren, Märchen-
Theaterstück frei nach Gebrüdern Grimm ab 5 Jahren,
Regie: peter Dorsch
premiere 15:00
keine leichte Aufgabe für einen Jungen: Er soll die drei
goldenen haare des Teufels aus der hölle beschaffen,
nur dann bekommt er die königstochter. Regisseur
peter Dorsch sorgt dafür, dass das alte Märchen „Der
Teufel mit den drei goldenen haaren“ auch heute noch
aktuell ist, es gibt einen mittelalterliche Flachbildschirm
und einen königlichen handyklingelton. corinne
Walter und Frank Zollner spielen alle Figuren in diesem
Märchen selbst: Erzähler, bursche, Müllerpaar, könig,
prinzessin, Torwächter, Fährmann, Teufel und Großmutter.
Jede Figur hat ihre eigene Macke und ihren
eigenen Witz: Auf kinder und Familien warten während
des Stücks also ungeahnte Wendungen.
arKaDaS theater
Das gefallene Engelchen – Ein akrobatisch-poetisches
Theaterstück für kinder ab 4 Jahren – Ensemble
nicopoulus
11:00
Der blaue Vogel, Svetlana Furer, puppentheater
ab 6 Jahren
15:00
blaueS-hauS
Jonathan will Sänger werden, Tischtheater für kinder
ab 2 Jahren
16:00
bürgerhauS KalK
Das improvisierte Märchen improvisationstheater-Show
für kinder ab 4 Jahren
15:00
bürgerhauS StollWercK
Martin Maier-bode & Michael Frowin
Abflug – boden loses kabarett
18:00
caSamax theater
Die Tochter des Sargmachers. Für kinder ab 9 Jahren
15:00
horizonttheater
Die Müllmaus von Alma Jongerius für kinder ab 3 Jahren
11:00
Frühstück mit Wolf, für kinder ab 4 Jahren
Regie: christos nicopoulos
15:00
bäumchen wechsel dich, Theater schöne Zeit, komödie
nach dem Film „Liebe braucht keine Ferien“
20:00
Foto: oper
opernhauS
Tristan und isolde von Richard Wagner, Musikalische
Leitung: Markus Stenz, Regie: David pountney
premiere 16:00,
inmitten eines zutiefst bürgerlichen Zeitalters verfasste
Richard Wagner sein ehebruchfreudiges hohelied auf
die Liebe und spiegelte damit nach außen seine eigene
Existenz, als in ihm die Leidenschaft für die kaufmannsgattin
Mathilde Wesendonck entbrannte. Musikalisch
stößt er mit „Tristan und isolde“ das Tor weit auf in die
klangmöglichkeiten der ungebundenen Tonalität. Das
Drama seiner protagonisten verlegt er von äußerer
handlung weit weg ganz in innerstes Erleben. David
pountney, intendant der bregenzer Festspiele und
weltweit renommierter Regisseur, inszeniert Wagners
„Tristan und isolde“ in dieser Spielzeit an der oper köln
– und interessiert sich nicht nur für oper, sondern auch
für Fußball.
Kabarett theater Klüngelpütz
improfestival The crumbs aus kanadam improvisationstheater
20.30
Kölner KünStler theater
peter pan, für kinder ab 5 Jahren, von Georg Zum kley,
nach Motiven von James Matthew barrie
15:00
milloWitSch theater
Man kennt sich, man hilft sich, Schwank in zwei Akten
von barbara Schöller und peter Millowitsch
17:00
muSical Dome Köln
Monty python’s Spamalot, Musical von Eric idle
14 und 19:00, siehe Seite 16
ömmeS & oimel im comeDia
Zwei Monster, für kinder ab 4 Jahren
15:00
SenFtöpFchen theater
Stefan Jürgens, Alles aus Liebe (kabarett)
20:15
SeVerinS-burg-theater
kinderimproShow (mit clamotta). Von magischen Einhörnern,
gefährlichen Drachen und liebenswerten Feen.
Ab 3 Jahren
15:00
kabarett. Mit Lothar Tolksdorf, 20:00
StuDiobühne Köln
WEib.Licht.kEiT, produktion der lichtgestalten
20:00
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater Der Keller
non(n)sens, von Dan Goggin (Musical)
20:00
Foto: David baltzer
SchauSpielhauS
Der letzte Riesenalk – Ein Diorama von Anna Viebrock
und Malte Ubenauf
19:30
Der letzte Riesenalk wurde vor etwa 150 Jahren getötet,
seitdem ist der schwarz-weiße Seevogel ausgestorben.
Auch wenn sie von Menschen gejagt werden, Tiere sind
Teil unserer Welt. Wir lieben und hassen sie, küssen
und schlagen sie, wollen mit ihnen leben und können
vielleicht sogar von ihnen lernen. Das Stück von Regisseurin
und bühnenbildnerin Anna Viebrock, legendär
geworden durch ihre Zusammenarbeit mit christoph
Marthaler, bietet einen Vergleich von Tier und Mensch.
theater im bauturm
Der kontrabass von patrick Süßkind
20:00
premiere KinDer- unD JugenDtheater
theater im hoF
hänsel und Gretel, Fee burger nach den Gebr. Grimm
für kinder ab 3 Jahren
11:00
theaterpäDagogiScheS zentrum
Die zweite prinzessin von Gertrud pigor, kindertheater
ab 4 Jahren
16:00
Schneewittchen, Fee burger nach den Gebr. Grimm
für kinder ab 3 Jahren
15:00
Foto: Wolfgang Weimer
theater am SachSenring
kafka und kuchen, David koch spielt kafkas Welten
und das Theater serviert kaffee und kuchen für das
publikum, Regie: Joe knipp
16:00
Sonntagnachmittag, Apfelkuchen, Milchreis und kaffee
für das publikum. Aber ob zum sonntäglichen kaffeeklatsch
wirklich kafka das Richtige ist? Joe knipp hat
Textteile aus der „Verwandlung“ und „in der Strafkolonie“
zu einem Solo für den jungen Schauspieler David koch
verarbeitet, der mit schwarz geschminkten Augenhöhlen
den kleinen Jungen Franz spielt. Die Szenen wirken wie
ein Szenario aus einem „expressiven Stummfilm“ (kölner
Stadtanzeiger). kafkaeske Literatur wird hier ohne Frage
bühnentauglich, die inszenierung wurde hochgelobt. ob
dabei aber wirklich die Lust auf Milchreis zunimmt?
mo 23
arKaDaS theater
Shakespeares sämtliche Werke – leicht gekürzt und
orientalisiert, Regie Aydin isik
20:00
atelier theater
Sia korthaus Auch Glückskekse krümeln, kabarett
20:30
caSamax theater
Die Tochter des Sargmachers. Für kinder ab 9 Jahren
10:30
horizonttheater
(Fast) Alles von Schiller an einem Abend, collage von
Schiller, Schauspiel ab 12 Jahren, Text: Reinar ortmann
Regie: christos nicopoulos
11:00, siehe Seite 16
Lysistrata von Aristophanes, Ensemble nicopoulos
20:00
nS-DoKumentationSzentrum
Diskussion „kriegserklärungen“ Fahnenflucht – Widerstand
des kleinen Mannes
19:00, siehe Seite 24
ömmeS & oimel in Der comeDia
Zwei Monster, für kinder ab 4 Jahren
10:30
raKetenclub
kinski-Wie ein Tier in einem Zoo
Regie: Stefan krause, neuesschauspielkoeln
20:30
SchauSpielhauS
60 years von Guy Weizman und Roni haver, Ein Abend
für Schauspieler und Tänzer, in Zusammenarbeit mit
pretty ugly tanz köln
20:00, siehe Seite 11
SenFtöpFchen theater
Springmaus – nur vom Feinsten, impro-comedy
20:15
SeVerinS-burg-theater
kunst gegen bares. offene bühne Show mit Gerd
buurmann und Maria Luise Winkendick
20:00
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
Di 24
arKaDaS theater
Goethes Faust oder die hochzeit zwischen himmel und
hölle, Schauspielsolo von klaus Adam mit haydar Zorlu
20:00
30
MäRZ ‘09
Datiert
atelier theater
passt schon, harem Globetrotters, rhein-türkisches
kabarett
20:30
FreieS WerKStatttheater Köln
Das Wüten der ganzen Welt, Erstdramatisierung von
Johannes kaetzler nach dem Roman von Maarten ’t hart
20:00
horizonttheater
Lysistrata (Aristophanes) Ensemble nicopoulos
ab 12 Jahren
11:00
Geschlossene Gesellschaft von J. p. Sartre
Regie: christos nicopoulos
20:00
gloria theater
Springmaus – Auf der couch!, kölner improfestival 2009
20:00
muSical Dome Köln
Monty python’s Spamalot, Musical von Eric idle
20:00
ömmeS & oimel in Der comeDia
Zwei Monster, von Getrud pigor, für kinder ab 4 Jahren
10:30
StuDiobühne Köln
WEib.Licht.kEiT, produktion der lichtgestalten
urauFFührung, 20:00
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater Der Keller
Mutter courage und ihre kinder von bertolt brecht,
Schauspiel, Regie: hanfried Schüttler
20:00
theater im bauturm
holzers peepshow, komödie von Markus köbeli
Regie: klaus prangenberg
20:00
mi 25
Foto: Studiobühne
StuDiobühne Köln
Letzte Tage von Lothar kittstein, fringe ensemble (bonn)
20:00
Aufzeichnungen eines psychopathen von Wenedikt
Jerofejew, fringe ensemble (bonn)
21:30
Seit 10 Jahren besteht das fringe ensemble, eine renommierte
freie Gruppe aus bonn. in ihrem Jubiläumsjahr
kommen sie zum Gastspiel in die Studiobühne, gleich mit
zwei Stücken an einem Abend. „Letzte Tage“ erzählt über
verborgene Sehnsüchte und ängste, nähe und Distanz
zweier Frauen. Es wurde vom bonner Autor Lothar kittstein
für das fringe ensemble geschrieben und versetzt
den Zuschauer in die position eines kriminologischen
beobachters. Die „Aufzeichnungen eines psychopaten“
stammen vom bekennenden Trinker und Autor Wenedikt
Jerofejew. Von Wodka benebelt, verliert er sich in Abschweifungen
und grotesken Gedankensprüngen – man
weiß nie, wo der Witz aufhört und die Tragik beginnt.
arKaDaS theater
kinski – Wie ein Tier in einem Zoo von hagen Jablonski
Regie: Stefan krause, neuesschauspielkoeln
20:00
artheater
Gutmenschen (The Altruists) von nicky Silver – Deutsch
von René pollesch
20:00
atelier theater
First Ladies Reich & Sexy – in zwei Stunden, kabarett
20:30
erSteS Kölner Wohnzimmertheater
Andrea badey Zwischen Tanga und Treppenlift, kabarett
20:30
FreieS WerKStatttheater Köln
Das Wüten der ganzen Welt, Erstdramatisierung von
Johannes kaetzler nach dem Roman von Maarten ’t hart
20:00
gloria theater
(improtheater) Der kampf der Giganten
20:00
horizonttheater
Eiskind. Ein Monolog über bulimie von Elisabeth von
Rathenböck, ab 12 Jahren
11:00
nicht nur zur Weihnachtszeit von heinrich böll
Regie: Volker hein
20:00
Kölner KünStler theater
Zauberklänge, für kinder ab 2 Jahren
10:00
muSical Dome Köln
Monty python’s Spamalot, Musical von Eric idle
18:30, siehe Seite 16
ömmeS & oimel in Der comeDia
crash, für Jugendliche ab 14 Jahren
10:30
SchloSSerei, SchauSpielhauS Köln
Wolke 7 (Schauspiel), Leitung: Lisa Mehnert
11:00 und 20:00
SeVerinS-burg-theater
Drinnen. Eine existentialistische komödie von
Gerd buurmann
20:00
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater im bauturm
holzers peepshow, komödie von Markus köbeli
Regie: klaus prangenberg
20:00
theater Der Keller
Mutter courage und ihre kinder von bertolt brecht,
Schauspiel, Regie: hanfried Schüttler
20:00, siehe Seite 16
Foto: Wolfgang Weimer
theater tieFrot
Die Sanfte nach der Erzählung von Fjodor Dostojewskij
konzeption: Dr. peter borchardt
premiere 20:30
Eine junge Frau flüchtet sich aus Armut und dem
beklemmenden Leben bei ihren tyrannischen Tanten in
die Ehe mit einem pfandleiher. Die ständigen Rituale
von Macht und Unterwerfung in ihrer Ehe treiben die
Sanfte jedoch auch hier zur Flucht. Doch vergeblich, am
Ende sieht sie keinen anderen Weg der Verweigerung
als den freiwilligen Tod. „Die Sanfte“ aus Dostojewskijs
Erzählung ist erstmals auf einer kölner bühne zu sehen,
mit Volker Lippmann in der hauptrolle!
Do 26
artheater
Gutmenschen (The Altruists) von nicky Silver – Deutsch
von René pollesch
20:00
atelier theater
Asmus Ring & britta Weyers Wir machen was ich will
(Solo für zwei)
20:30
bürgerhauS StollWercK
ken bardowicks, ich lüge Dich!, comedy
20:00
comeDia
Meine dicke freche türkische Familie von Moritz
netenjakob
20:00
FreieS WerKStatttheater Köln
Raucher/nichtraucher – Abenteuer im Zelt. Von Alan
Ayckbourn. koproduktion berger/karthaus/FWT
20:00
gloria theater
cAVEMAn – Du sammeln, ich jagen! mit Guido Fischer,
ab 16 Jahren
20:00
horizonttheater
Tortuga, Schauspiel von p. Steinmann ab 6 Jahren
11:00
(Fast) Alles von Schiller an einem Abend, collage
von Schiller, Text: Reinar ortmann, Regie: christos
nicopoulos
20:00, siehe Seite 16
Kabarett theater Klüngelpütz
improfestival Maria Maschenka Ein Engel reißt aus
(Solo-impro)
20:30
muSical Dome Köln
Monty python’s Spamalot, Musical von Eric idle
18:30, siehe Seite 16
Foto: kabarett A–Z
Kabarett a–z
Finnisch von Martin heckmanns von Frank Zollner
premiere, 19.30
Ein junger Mann hat sich selbst ein paket geschickt, um
die postbotin kennenzulernen. Als typischer moderner
Single, freiwillig eingesperrt in seiner Wohnung, tastet
er sich an die mögliche begegnung heran und spielt
verzweifelt und komisch alle Eventualitäten durch, verstrickt
sich in Gedankenspiralen über das erste „hallo“,
den ersten kuss und die erste berührung. Aber ist er
zum kontakt mit einem anderen Menschen überhaupt
fähig? interessant ist, dass das Solotheaterstück des
renommierten Theaterautors Martin heckmanns vom
kabarettisten Frank Zöllner gespielt wird.
theater Der Keller
Maria Stuart von Schiller, Regie: herbert Wandschneider
premiere, 20:00
ömmeS & oimel in Der comeDia
Romeo und Julia von William Shakespeare in einer
Theaterfassung von bischof/bodinek/blum
Regie: Rüdiger pape, für kinder ab 6 Jahren
10:30
SeVerinS-burg-theater
Superjeilezick. clamotta & Freunde spielen
improvisationstheater auf kölsche Art beim impro-
Festival köln 2009
20:00
StuDiobühne
Letzte Tage von Lothar kittstein, fringe ensemble
(Gastspiel)
20:00
Aufzeichnungen eines psychopathen von Wenedikt
Jerofejew, fringe ensemble (bonn
21:30
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater im bauturm
holzers peepshow, komödie von Markus köbeli
Regie: klaus prangenberg
20:00
theater im hoF
Die weiße Rose – ein kriegsmärchen, Schauspiel von
L. Zastrow u. J. Roloff
20:00
SchloSSerei, SchauSpielhauS Köln
Wolke 7 (Schauspiel), Leitung: Lisa Mehnert
11:00 und 20:00
Kölner KünStler theater
Zauberklänge, für kinder ab 2 Jahren
10:00
Fr 27
atelier theater
holger Edmaier, Spielwiese, kabarett
20:30, siehe Seite 15
bürgerhauS KalK
im himmel ist die hölle los, kölner Musical company
premiere 20:00
bürgerhauS StollWercK
Die improVisaToren – Mel Gibson singt ibsen – Reloaded
(improshow)
20:00
caSamax theater
Freunde ab halb vier. Ein Theaterstück für gehörlose
und hörende kinder ab 5 Jahren
10:30
comeDia
pause und Alich als Fritz und hermann, kabarett
20:00
erSteS Kölner Wohnzimmertheater
Andrea badey Zwischen Tanga und Treppenlift, kabarett
20:30
FreieS WerKStatttheater Köln
Raucher/nichtraucher – Abenteuer im Zelt. Von Alan
Ayckbourn. koproduktion berger/karthaus/FWT
20:00
horizonttheater
(Fast) Alles von Schiller an einem Abend, collage von
Schiller, Schauspiel ab 12 Jahren, Text: Reinar ortmann
Regie: christos nicopoulos
11:00, siehe Seite 16
nächte mit Joan von h. königstein, hommage an
Joan crawford
20:00
premiere KinDer- unD JugenDtheater
Kabarett a–z
nächsten-hiebe (Gesellschaftskabaret)
19:30
Kabarett theater Klüngelpütz
improfestival hollywood backstage (improtheater)
20.30
muSical Dome Köln
Monty python’s Spamalot, Musical von Eric idle
20:00, siehe Seite 16
ömmeS & oimel in Der comeDia
Romeo und Julia von William Shakespeare in einer
Theaterfassung von bischof/bodinek/blum
Regie: Rüdiger pape, für kinder ab 6 Jahren
10:30
opernhauS
Tristan und isolde, oper von Richard Wagner, Musikalische
Leitung: Markus Stenz, Regie: David pountney
20:00
StuDiobühne
Letzte Tage von Lothar kittstein, fringe ensemble (bonn)
20:00
Aufzeichnungen eines psychopathen von Wenedikt
Jerofejew, fringe ensemble (bonn)
21:30
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater am SachSenring
kafkas Welten, mit David koch, inszenierung von
Joe knipp
20:30
Foto: © Meyer originals
theater Die bauStelle
Die kleine Meerjungfrau. Ein Singspiel nach dem
Märchen von hans christian Andersen. Für kinder
ab 6 Jahren
premiere, 20:00
Die kleine Meerjungfrau ist anders als ihre Schwestern,
sie fühlt sich zur Menschenwelt hingezogen. obwohl
ihr Vater sie vor den Gefahren warnt, die dort lauern,
verliebt sie sich in einen prinzen und möchte selbst
zum Menschen werden. Mit einer hexe geht sie einen
pakt ein und gibt ihre eigene Stimme im Tausch gegen
menschliche beine. Aber dann muss sie hilflos mit
ansehen, wie ihr geliebter prinz eine andere heiratet.
Das Theater die baustelle wagt sich an die Uraufführung
eines alten Märchens in der Form des Singspiels. Theaterleiterin
bettina Montazem und bluessänger Richard
bargel schrieben den Text, Laurenz Gemmer die Musik.
theater Der Keller
Es komme, was der himmel über mich verhängt,
nach den briefen von heinrich von kleist (1777–1811)
Regie und konzeption: heinz Simon keller
20:00
theater im bauturm
bandscheibenvorfall Ein Abend für Leute mit haltungsschäden
von ingrid Lausund (Schauspiel)
20:00
theater im hoF
Die weiße Rose – ein kriegsmärchen, Schauspiel von
L. Zastrow u. J. Roloff
20:00
theater tieFrot
Die Sanfte, nach der Erzählung von Fjodor Dostojewskij
konzeption: Dr. peter borchardt
20:30
Sa 28
arKaDaS theater
Der blaue Vogel, Svetlana Furer, puppentheater
ab 6 Jahren
15:00
artheater
Gutmenschen (The Altruists) von nicky Silver – Deutsch
von René pollesch
20:00
atelier theater
birgit Süß Süß Deluxe, kabarett
20:30
bürgerhauS KalK
im himmel ist die hölle los, kölner Musical company
20:00
bürgerhauS StollWercK
Anny hartmann Zu intelligent für Sex? – kabarett
& comedy
20:00
31
MäRZ ‘09
Datiert
caSamax theater
Freunde ab halb vier. Ein Theaterstück für gehörlose und
hörende kinder ab 5 Jahren
15:00
comeDia
pause und Alich als Fritz und hermann (kabarett)
20:00
erSteS Kölner Wohnzimmertheater
Andrea badey: Zwischen Tanga und Treppenlift, kabarett
20:30
FreieS WerKStatttheater Köln
Raucher/nichtraucher – Abenteuer im Zelt. Von Alan
Ayckbourn. koproduktion berger/karthaus/FWT
20:00
gloria theater
Der goldene improstern, improvisationswettstreit
19:30
horizonttheater
Die Müllmaus von Alma Jongerius für kinder ab 3 Jahren
11:00
Löwe sein ist wunderbar, Zirkusmusical von Getrud
pigor für kinder ab 4 Jahren
15:00
nächte mit Joan von h. königstein, hommage an Joan
crawford
20:00
Kabarett a–z
hirnlos Glücklich (Gesellschaftskabarett)
19:30
Kabarett theater Klüngelpütz
Marina barth ich glaub’s nicht! (kabarett)
20.30
Kölner KünStler theater
Der Eier-krimi, Figurentheater für kinder ab 4 Jahren
16:00
milloWitSch theater
bibi blocksberg ...und der verhexte Schatz, kinderstück
14:00 und 17:00
muSical Dome Köln
Monty python’s Spamalot, Musical von Eric idle
15:00 und 20:00, siehe Seite 16
orangerie
Die vierte Generation oder: Das bildnis des verlorenen
Sohnes (bRoS&SiS) ein AnALoG-projekt von
Daniel Schüßler
20:00
Jan bosse, Foto: bettina Stöß
SchauSpielhauS
Leonce und Lena von Georg büchner, Regie: Jan bosse
premiere, 19:30
Die zwei königskinder Leonce und Lena fliehen aus
ihren königreichen popo und pipi, um einer standesgemäßen
Ehe zu entgehen – und treffen sich auf der Flucht
zufällig in einem Wirtshaus. ohne sich zu kennen, verlieben
sie sich und kehren als Roboter verkleidet nach
popo zurück. Dort versucht könig peter, die geplatzte
Trauung doch noch stattfinden zu lassen. Da kommen
ihm zwei Roboter gerade recht. Aus dem berühmten
büchner-Lustspiel von 1836 macht Jan bosse eine
skurrile und erschöpfte, aber in sich stabile Welt von
heute, in der die Saturiertheit der einen und die not der
anderen unlösbar verknüpft sind. bosse war bis 2005
am hamburger Schauspielhaus tätig und ist einer der
bekanntesten deutschen Regisseure. Eine koproduktion
von Maxim Gorki Theater berlin und Schauspiel köln.
SeVerinS-burg-theater
Drinnen. Eine existentialistische komödie von
Gerd buurmann
20:00
StuDiobühne
Letzte Tage von Lothar kittstein, fringe ensemble (bonn)
20:00
Aufzeichnungen eines psychopathen von Wenedikt
Jerofejew, fringe ensemble (bonn)
21:30
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater am SachSenring
kafkas Welten, mit David koch, inszenierung von Joe knipp
20:30
theater Der Keller
Maria Stuart von Schiller, Schauspiel, Regie: herbert
Wandschneider
20:00
theater Die bauStelle
Die kleine Meerjungfrau. Ein Singspiel nach dem Märchen
von hans christian Andersen. Für kinder ab 6 Jahren
16:00
Foto: pretty ugly tanz köln
SchloSSerei, SchauSpielhauS Köln
Evening one week stand / choreografie von pretty ugly
tanz köln
20:00
in der vierteiligen Vorstellungsreihe entwerfen kölner
Tänzer der company „pretty ugly tanz köln“ mit Gasttänzern
jeweils in einer Woche eine neue Tanzkreation.
Jede produktion startet unter einem anderen namen
und Motto: Day, Evening, night und Dawn. im zweiten
projekt „Evening“ übernimmt Georg Reischl, ehemaliger
Tänzer beim ballett Frankfurt und seit 1996 haus-
choreograf beim Scapino ballett in Rotterdam, die
Regie. Für „pretty ugly“ unter der Leitung von choreografin
Amanda Miller ist es die letzte Spielzeit in köln.
theater im bauturm
bandscheibenvorfall Ein Abend für Leute mit haltungsschäden
von ingrid Lausund (Schauspiel)
20:00
theater im hoF
Die weiße Rose – ein kriegsmärchen, Schauspiel von
L. Zastrow u. J. Roloff
20:00
theaterpäDagogiScheS zentrum
Der mit den Vögeln spricht, Jugendtheatergruppe Dream
Team, Regie: christine hellweg
18:00
theater tieFrot
Die Sanfte, nach der Erzählung von Fjodor Dostojewskij,
konzeption: Dr. peter borchardt
20:30
zirKuS – unD artiStiKzentrum Köln
Die zweite prinzessin von Gertrud pigor, kindertheater
ab 4 Jahren
16:00
So 29
arKaDaS theater
piros Schwesterchen für Menschen ab 3 Jahren, kindertheater
mit Andreas Strigl, Ensemble nicopoulos
11:00
blaueS-hauS
Jonathan will Sänger werden, Tischtheater für kinder
ab 2 Jahren
16:00
bürgerhauS StollWercK
Anny hartmann: Zu intelligent für Sex?
kabarett & comedy
20:00
caSamax theater
Freunde ab halb vier. Ein Theaterstück für gehörlose und
hörende kinder ab 5 Jahren
15:00
FreieS WerKStatttheater Köln
nulli und priesemut, Ein Stück über Freundschaft und
einen gemeinsamen Speiseplan. nach dem bestseller
von Matthias Sodtke, Für kinder ab 4 Jahre
16:00
gloria theater
pam Ann Destination Europe (kabarett)
20:00
horizonttheater
krabbeltheater Die Stoffmarie, für kinder ab 2 Jahren
11:00
Löwe sein ist wunderbar, Zirkusmusical von Gertrud
pigor für kinder ab 4 Jahren
15:00
Eiskind. Ein Monolog über bulimie von Elisabeth von
Rathenböck, für Jugendliche ab 12 Jahren
20:00
Kabarett a–z
Der Teufel mit den drei goldenen haaren, Märchen-
Theaterstück frei nach Gebr. Grimm ab 5 Jahren
15:00
Kölner KünStler theater
Der Eier-krimi, Figurentheater für kinder ab 4 Jahren
15:00
milloWitSch theater
bibi blocksberg ...und der verhexte Schatz, kinderstück
14:00 und 17:00
muSical Dome Köln
Monty python’s Spamalot, Musical von Eric idle
14:00 und 19:00, siehe Seite 16
ömmeS & oimel in Der comeDia
Romeo und Julia von William Shakespeare in einer
Theaterfassung von bischof/bodinek/blum
Regie: Rüdiger pape, für kinder ab 6 Jahren
11:00
orangerie
Die vierte Generation oder: Das bildnis des verlorenen
Sohnes (bRoS&SiS) Uraufführung. Ein AnALoG-projekt
von Daniel Schüßler
20:00
martin-luther-Kirche
TheaterStudio – Goethe, Faust i mit peter Vogt
Schauspiel
18:00
SchauSpielhauS
Leonce und Lena von Georg büchner, Regie: Jan bosse
19:30
SchloSSerei, SchauSpielhauS Köln
Evening one week stand / choreografie von pretty ugly
tanz köln
20:00
SeVerinS-burg-theater
Drinnen. Eine existentialistische komödie von Gerd
buurmann
20:00
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater am SachSenring
kafka und kuchen, David koch spielt kafkas Welten
und das Theater serviert kaffee und kuchen für das
publikum, inszenierung von Joe knipp
16:00
theater Der Keller
Maria Stuart von Schiller, Schauspiel, Regie: herbert
Wandschneider
18:00
theater Die bauStelle
Die kleine Meerjungfrau. Ein Singspiel nach dem
Märchen von hans christian Andersen. Für kinder ab 6
Jahren
16:00
theater im bauturm
bandscheibenvorfall Ein Abend für Leute mit haltungsschäden
von ingrid Lausund (Schauspiel)
20:00
theater im hoF
Die weiße Rose – ein kriegsmärchen, Schauspiel von
L. Zastrow u. J. Roloff
20:00
theaterpäDagogiScheS zentrum
Der mit den Vögeln spricht, Jugendtheatergruppe Dream
Team, Regie: christine hellweg
18:00
zirKuS – unD artiStiKzentrum Köln
Die zweite prinzessin von Gertrud pigor, kindertheater
ab 4 Jahren
16:00
mo 30
atelier theater
helena Marion Scholz: Wahre Lügen – von kurzen nasen
und langen beinen, kabarett
20:30
caSamax theater
Freunde ab halb vier. Ein Theaterstück für gehörlose und
hörende kinder ab 5 Jahren
10:30
horizonttheater
(Fast) Alles von Schiller an einem Abend, collage von
Schiller, Text: Reinar ortmann, Regie: christos nicopoulos
11:00, siehe Seite 16
Eiskind. Ein Monolog über bulimie von Elisabeth von
Rathenböck
20:00
opernhauS
il barbiere di Siviglia (Der babier von Sevilla) von
Gioacchino Rossini
18:00
orangerie
Die vierte Generation oder: Das bildnis des verlorenen
Sohnes (bRoS&SiS) UA ein AnALoG-projekt von Daniel
Schüßler
20:00
SenFtöpFchen theater
Jochen Malmsheimer halt mal, Schatz!, kabarett
20:15
SeVerinS-burg-theater
kunst gegen bares. offene bühne Show mit Gerd
buurmann und Maria Luise Winkendick
20:00
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater im bauturm
Am hang von Markus Werner, inszeniert von Annette Frier
20:00
Di 31
atelier theater
passt schon, harem Globetrotters, rhein-türkisches
kabarett
20:30
bürgerhauS StollWercK
Mathias Egersdörfer Falten und kleben kabarett
& comedy
20:00
horizonttheater
Die pysiker von F. Dürrenmatt, Regie: Reinar ortmann
10:00 und 20:00
Kölner KünStler theater
Der Eier-krimi, Figurentheater für kinder ab 4 Jahren
10:00
muSical Dome Köln
Monty python’s Spamalot, Musical von Eric idle
20:00, siehe Seite 16
SchauSpielhauS
60 years von Guy Weizman und Roni haver, Ein Abend
für Schauspieler und Tänzer, in Zusammenarbeit mit
pretty ugly tanz köln
20:00
theater am Dom
Eine provenzalische nacht, komödie von Robin hawdon
20:00, siehe Seite 18
theater im bauturm
Am hang von Markus Werner, inszeniert von Annette Frier
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1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
WAAGEREchT:
1 Woran leiden Schauspieler kurz vor der premiere? Das Krankhafte daran
kann man allerdings wegstreichen.
2 heute in theatertexten eher unüblich, anders als zu Shakespeares zeiten.
3 eigentlich ist es kein Schiff, sondern ein Stück. außerdem einer der größten
Kölner der geschichte. Weiteres in dieser zeitung.
4 galaktische inszenierung, die es bei akt bis ganz nach oben geschafft hat.
5 eine „Sahnetorte unter bleigewichten“.
SEnkREchT:
1 gehen Sie auf Seite 22, nehmen Sie das 4. Wort des titels und lassen Sie
die hälfte einstürzen.
2 ein „charmant heruntergekommener Spielraum“ am eigelstein, wo man
gerade spanische Filme auf die bühne bringt.
3 Fleisch aus der Konserve und e-mails im papierkorb – und namensgeber
von Kölns neuem zelt-hit.
4 eigentlich sollte es das im theater für eingeschlafene zuschauer geben.
5 theaterarbeiter, der oft am meisten beschimpft wird und alle Fäden in der
hand hält.
6 Da gibt es meistens die besten Sitzplätze.
muSical Dome
Goldgasse 1, 50668 köln
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VolKSgarten
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zentrum
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Köln
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Foto: Laurence Voumard