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FEUER & ERDE / FIRE & EARTH

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Kölner Museums Bulletin €8,50<br />

Neues Mittelalter im Wallraf<br />

Seidenstraße im Blick<br />

San Francisco in Köln<br />

Spurensuche im Museum<br />

0 3 8


editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser, Dear Reader,<br />

Stefan Lochners ‚Madonna im Rosenhag‘ ist immer einen<br />

Museumsbesuch wert – zumal das Werk jetzt neu<br />

inszeniert wurde. Die gesamte Mittelalterabteilung im<br />

Wallraf wurde neu konzipiert, gehängt und gestaltet, so<br />

dass die Werke der Kölner Malerei, aber auch die Tafeln<br />

von Albrecht Dürer, Lukas Cranach oder Simone Martini<br />

nicht nur in modernem Licht strahlen, sondern völlig<br />

anders erlebbar sind. Diese Inszenierung hat uns so sehr<br />

gefallen, dass wir sie auf den Titel genommen haben.<br />

Vielleicht bekommen Sie ja Lust auf einen Besuch.<br />

Durchaus lohnend sind aber auch andere Themen im<br />

aktuellen Bulletin. Wir berichten über die derzeitige<br />

Ausstellung Looking for Mushrooms im Museum Ludwig<br />

und werfen ein Licht auf die Kunst der 1960er in San<br />

Francisco. Wir beleuchten ein eher düsteres Kapitel der<br />

Kölnischen Geschichte, nämlich die Kolonialzeit, und<br />

erhellen die Bedeutung des Ursula-Antependiums im<br />

Museum Schnütgen.<br />

Zu Gast haben wir diesmal das Historische Archiv. Ein<br />

Beitrag über den Architekten Karl Band liefert wertvolle<br />

Informationen über den Kölner Wiederaufbau nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg. Und schließlich berichten wir in eigener<br />

Sache von einer Spurensuche in Kölner Museen und<br />

religiösen Stätten, auf die wir uns zusammen mit einer<br />

Hauptschulklasse im Vorgriff auf die Eröffnung unseres<br />

Juniormuseums begeben haben. Das Ergebnis wird in einer<br />

Ausstellung münden – doch lesen Sie selbst.<br />

Eine schöne Weihnachtszeit und ein gutes Neues Jahr<br />

wünscht Ihnen<br />

Matthias Hamann<br />

Dr. Matthias Hamann<br />

Direktor Museumsdienst<br />

Stefan Lochner’s ‘Madonna in the Rose Bower’ is always<br />

worth a visit to the Museum, and with the masterpiece<br />

given its redesigned setting, that is truer than ever. The<br />

entire Medieval Department at the Wallraf has been<br />

rethought, rehung and redesigned, so that the works of<br />

the Cologne School of painting and with them, those of<br />

an Albrecht Dürer, Lucas Cranach or Simone Martini now<br />

shine in a modern light, new, too, in the sense that seeing<br />

them now is a wholly new experience. The presentation<br />

appealed to us so much that we put it on our cover.<br />

Perhaps it will whet your appetite for a visit.<br />

That is not the only rewarding topic in store in this<br />

issue. We report on Looking for Mushrooms, the current<br />

exhibition at the Museum Ludwig, and spotlight the<br />

art of 1960s San Francisco. We shed light on a more<br />

sombre chapter in Cologne’s history, to whit the colonial<br />

period, and illuminate the significance of the S. Ursula<br />

Antependium now at the Museum Schnütgen.<br />

Our guest for this issue is the Historisches Archiv. An<br />

article on the architect, Karl Band, reveals valuable information<br />

on the reconstruction of Cologne after the<br />

Second World War. Finally, we report on our own home<br />

ground, namely of “Spurensuche”, a search for marks and<br />

traces in Cologne’s museums and sacred sites, a quest<br />

we have undertaken together with a secondary-modern<br />

class in advance of the opening of our Juniormuseum. The<br />

discoveries made will culminate in an exhibition – but<br />

‘dear Reader, read on.’<br />

Wishing you a good Christmas season and a happy<br />

New Year<br />

Matthias Haman<br />

Kölner MuseuMs- Bulletin 3|2008<br />

editorial<br />

1


Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Blick in die<br />

südliche Enfilade der neugestalteten Mittelalterabteilung.<br />

Kölner Museums Bulletin<br />

Berichte, Forschungen und Aktuelles aus den Museen der stadt Köln<br />

seite 4<br />

Ausstellungen Dezember 2008 bis April 2009<br />

seite 6<br />

neues Mittelalter im Wallraf<br />

Roland Krischel<br />

PAGe 16 Middle Ages Anew at the Wallraf<br />

s e i t e 1 8<br />

Von der liebe zur Kunst<br />

Barbara Schaefer<br />

PAGe 27 Of love, of Art. Artist couples:<br />

love, Art and Passion<br />

s e i t e 2 8<br />

looking for Mushrooms. Beat Poets, hippies, Funk,<br />

Minimal art – San Francisco 1955-1968<br />

Jee-Hae Kim<br />

PAGe 32 looking for Mushrooms. Beat Poets, Hippies,<br />

Funk, Minimal Art – san Francisco 1955-1968<br />

seite 34<br />

Feuer & erde: Chinesische Frühkeramik im Museum<br />

für ostasiatische Kunst<br />

Adele Schlombs<br />

PAGe 41 Fire and earth: early Chinese Ceramics in the<br />

Museum of east Asian Art Cologne<br />

s e i t e 4 2<br />

„Spurensuche“ – ein interkulturelles lern- und ausstellungsprojekt<br />

Peter Mesenhöller<br />

PAGe 44 ‘City scouts’: exhibiting Cultural Diversity in<br />

Cologne’s new Juniormuseum<br />

s e i t e 4 6<br />

Köln Postkolonial<br />

Marianne Bechhaus-Gerst<br />

PAGe 49 Post-Colonial Cologne – a Memory Work<br />

project in local History<br />

s e i t e 5 0<br />

Kunst- und Museumsbibliothek –<br />

ein dokumentationszentrum zur Kunst<br />

Elke Purpus<br />

PAGe 55 Kunst- und Museumsbibliothek –<br />

a Documentary-Centre on Art<br />

seite 58<br />

die Goldene tafel aus St. Ursula im Museum<br />

Schnütgen<br />

Hiltrud Westermann-Angerhausen<br />

PAGe 70 the golden panel of st. ursula in the Museum<br />

schnütgen<br />

seite 74<br />

„Schatzkammer des Wiederaufbaus“ – der nachlass<br />

des architekten Karl Band<br />

Jochen Roessle<br />

PAGe 83 the treasury of reconstruction – the estate of<br />

Cologne Architect Karl Band at the Historical<br />

Archives of the City of Cologne<br />

s e i t e 8 4<br />

Conrad Fiedler und irene Koppel als venezianisches<br />

hirtenpaar?<br />

Nicole Hartje-Grave<br />

PAGe 91 Conrad Fiedler and irene Koppel as a Venetian<br />

shepherd and shepherdess?<br />

s e i t e 9 2<br />

„Wir wollen etwas tun...“<br />

Richard Kreidler<br />

PAGe 95 At thirty: the Arbeitskreis Wallraf-richartz-<br />

Museum & Fondation Corboud and Museum<br />

ludwig<br />

seite 96<br />

impressum<br />

0 3 8<br />

Kölner MuseuMs- Bulletin 3|2008<br />

inhalt<br />

3


Museen der stadt Köln<br />

Ausstellungen Dezember 2008 - April 2009<br />

Wallraf-richartz-Museum & Foundation Corboud<br />

bis 8. Februar 2009 Aus der Sammlung Boisserée: Lithographien für Johannes Nepomuk Strixner<br />

bis 8. Februar 2009 Künstlerpaare – Liebe, Kunst und Leidenschaft<br />

3. März bis 17. Mai 2009 Rheinromantik – Aquarelle von Caspar Scheuren<br />

26. März bis 16. August 2009 Der Mond<br />

Museum Ludwig<br />

bis 18. Januar 2009 Thomas Bayrle<br />

bis 25. Januar 2009 RUHE 1. Hörspiel im Raum von Paul Plamper<br />

bis 1. Februar 2009 Gerhard Richter. Abstrakte Bilder<br />

bis 1. März 2009 Jonas Mekas<br />

bis 1. März 2009 Looking for Mushrooms – Auf der Suche nach... Beat Poets, Hippies, Funk und<br />

Minimal Art: San Francisco 1955-1968<br />

14. März bis 14. Juni 2009 Maria Lassnig<br />

14. März bis 26. Juli Lucy McKenzie<br />

21. April bis 12. Juli 2009 Christopher Wool. Wolfgang-Hahn-Preis 2009<br />

Museum für Angewandte Kunst<br />

bis 1. Februar 2009 Nico – Köln, Berlin, Paris, New York. Stationen einer Popikone<br />

9. Januar bis 1. März 2009 In deutschen Reihenhäusern. Familienleben in der Stadt.<br />

Photographien von Albrecht Fuchs und Marc Räder<br />

19. Januar bis 26. April 2009 Felsen aus Beton und Glas. Die Architektur von Gottfried Böhm<br />

14. März bis 17. Mai 2009 „Netzwerke“ – Kunst auf der Spitze<br />

Römisch-Germanisches Museum<br />

bis März 2009 Erlebnisraum Römerstraße / Via Belgica. Eine Bilderfolge zur Regionale 2010<br />

bis Juni 2009 Auge in Auge. Kaiserbilder aus einer norddeutschen Privatsammlung<br />

Archäologische Zone / Praetorium<br />

bis 1. Februar 2009 Marmor. Luxus und Symbol von der Antike bis zum Mittelalter<br />

Kölner MuseuMs- Bulletin 3|2008<br />

4 aUSStellUnGen aUSStellUnGSKalender<br />

Und aKtUelleS<br />

Kölnisches Stadtmuseum<br />

bis 21. Februar 2009 Köln Postkolonial<br />

bis 1. März 2009 Die vergessenen Europäer: Kunst der Roma – Roma in der Kunst<br />

28. März bis 10. Mai 2009 Gerd Baukhage und Freunde<br />

4. April bis 10. Mai 2009 Zu den Heiligen Drei Königen<br />

NS-Dokumentationszentrum<br />

bis 18. Januar 2009 Jüdisches Leben in Köln<br />

Museum für Ostasiatische Kunst<br />

bis 26. April 2009 Feuer und Erde. Chinesische Frühkeramik<br />

bis 29. März 2009 Kunst des esoterischen Buddhismus<br />

artothek<br />

bis 23. Dezember 2008 Ralph Merschman<br />

15. Januar bis 20. Februar 2009 Mirko Tschauner<br />

Kunst- und Museumsbibliothek<br />

bis 30. Januar 2009 K13+. Künstlerbücher aus Deutschland<br />

ab 7. Februar 2009 Heinrich Küpper: Künstlerbücher<br />

ab 3. April 2009 Künstlerbücher von Studenten der Alanus-Hochschule<br />

Kölnischer Kunstverein<br />

7. Februar bis 5.April 2009 „Après Crépuscule – Na Schemering – After Twilight – Nach Dämmerung“<br />

nähere informationen und aktuelle Öffnungszeiten im internet: www.museenkoeln.de<br />

Kölner MuseuMs- Bulletin 3|2008<br />

aUSStellUnGen aUSStellUnGSKalender<br />

Und aKtUelleS<br />

5


neues Mittelalter im Wallraf<br />

von Roland Krischel<br />

Kölner MuseuMs- Bulletin 3|2008<br />

6 aUSStellUnGen Und aKtUelleS<br />

Mit der neupräsentation seiner Mittelalterabteilung<br />

schließt das Wallraf-richartz-<br />

Museum die Umstrukturierung seiner<br />

ständigen Sammlung – vorerst – ab. auch<br />

die spätmittelalterliche Kölner Malerei erstrahlt<br />

nun im Glanz der neuen Beleuchtung<br />

und vor unterschiedlich getönten Wänden.<br />

die Werkbeschriftungen wurden auf den<br />

jüngsten wissenschaftlichen Stand gebracht.<br />

Zusammen mit den Saaltexten folgen<br />

sie jetzt in duktus und layout dem Vorbild<br />

der beiden anderen etagen. die in der<br />

Barockabteilung bereits praktizierte dekoration<br />

einzelner Säle wurde konsequent<br />

fortgeführt und ermöglicht künftig ein intensiveres<br />

erleben der mittelalterlichen tafelbilder<br />

(abb. 1). eine Überraschung bietet<br />

sich im Mittelsaal, wo neueste erkenntnisse<br />

zu den Kölner altarbildern dreidimensional<br />

veranschaulicht werden.<br />

ein Schatzhaus kölnischer identität.<br />

Hatte Johan Huizinga 1919 noch den Herbst des Mittelalters<br />

beleuchtet, so prophezeite 1925 der russische Philosoph<br />

Nikolai Berdjajew ein Neues Mittelalter. 1973 griff<br />

Umberto Eco das Schlagwort unter anderen Vorzeichen<br />

auf. Das Mittelalter hat schon begonnen, betitelte er einen<br />

damals publizierten Essay. Soeben konstatiert nun gar der<br />

Mediävist Valentin Groebner: Das Mittelalter hört nicht auf.<br />

In der Tat erfreut sich seit der Romantik kaum eine andere<br />

Epoche einer so dauerhaften Präsenz im öffentlichen Bewusstsein.<br />

Dabei dient das Mittelalter wechselweise der<br />

künstlerischen Inspiration und Imagination, der gesellschaftlichen<br />

Projektion, der politischen Instrumentalisierung<br />

und dem Marketing der Freizeitindustrie.<br />

Die Musealisierung des Mittelalters hat ihre ganz eigene<br />

Geschichte. In Köln beginnt sie mit der Rettung säkularisierten<br />

Kirchenbesitzes im Geist der Romantik und der<br />

aufkeimenden Nationalstaatlichkeit. Hier sind neben<br />

Ferdinand Franz Wallraf vor allem Sulpiz und Melchior<br />

Boisserée zu nennen. Erzielten die Brüder Boisserée durch<br />

Verkauf ihrer Gemälde-Kollektion an den bayerischen König<br />

einen wirtschaftlichen Gewinn, so sammelte der uneigennützige<br />

Wallraf für die Vaterstadt. Seine Sammlung<br />

spätmittelalterlicher Kölner Malerei bildet den materiellen<br />

und ideellen Kern des Wallraf-Richartz-Museums,<br />

dessen erstes eigenes Gebäude an der Minoritenkirche<br />

zu Recht in neugotischen Formen errichtet wurde. Während<br />

der 1957 eröffnete Museumsneubau in gänzlich verändertem<br />

Gewand den genius loci bewahren konnte, war<br />

im nachfolgenden Doppelmuseum am Rhein der Kontakt<br />

zur mittelalterlichen Stadtgeschichte nur noch über wenige<br />

Ausblicke auf den Domchor herstellbar.<br />

Abb. 1: Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud,<br />

Blick in die östliche Enfilade (Säle 10-13) der neugestalteten<br />

Mittelalterabteilung.<br />

Kölner MuseuMs- Bulletin 3|2008<br />

aUSStellUnGen Und aKtUelleS<br />

7


Abb. 2: Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud,<br />

Blick in den Altarraum (Saal 2) der neugestalteten<br />

Mittelalterabteilung.


Der Auszug des Wallraf-Richartz-Museums in sein nun<br />

wieder ganz eigenes, von Oswald Mathias Ungers entworfenes<br />

Domizil (2000) bot bessere Voraussetzungen.<br />

In Steinwurfnähe zur einstigen Wohnadresse von Stefan<br />

Lochner und Barthel Bruyn konnte – vor allem dank einer<br />

beträchtlich vergrößerten Hängefläche und eines<br />

harmonischen, auf die Bedürfnisse der Sammlung abgestimmten<br />

Grundrisses – die Abteilung spätmittelalterlicher<br />

Malerei neu zur Geltung gebracht werden. Wie<br />

das Raster der Lichtdecke huldigte allerdings auch die,<br />

innerhalb einer jeden Etage vollkommen einheitliche<br />

Wandgestaltung der neuen Galerie einer letztlich noch<br />

in der Minimal Art wurzelnden Ästhetik. Die allgemeine,<br />

erlebnis- und serviceorientierte Fortentwicklung<br />

auf museologischem Gebiet, nicht zuletzt auch das<br />

Bedürfnis nach flexibler und zugleich sicherer Hängung<br />

der Kunstwerke führten zu einer sukzessiven, von oben<br />

nach unten erfolgenden Neupräsentation aller drei<br />

Galerie-Etagen des Wallraf: Dem 19. Jahrhundert (2006)<br />

und der Barockabteilung (2007) folgt nun konsequenterweise<br />

das Mittelalter. Mit der Firma TRANSPORTdesign<br />

(Daniel Schäfers) konnte ein Gestalter gewonnen<br />

werden, dessen Sensibilität und Geschmackssicherheit<br />

sich bereits bei der Neupräsentation der Barockabteilung<br />

bewährt hatte. Für die Mittelalterabteilung wurde<br />

ein Gestaltungskonzept entwickelt, dass den Ansprüchen<br />

der Besucher, der Kunst und der Architektur gleichermaßen<br />

gerecht wird.<br />

Da der zentrale und größte Saal mit seinem kreuzförmigen<br />

Grundriß in besonderer Weise historische Architektur<br />

zitiert, wurde ihm als einzigem Raum der<br />

Abteilung eine steingraue Wandfarbe zugeordnet (Abb.<br />

2). Mit diesem Verweis auf das Gebautsein des Raumes<br />

geht eine Sichtbarmachung der verborgenen architektonischen<br />

Struktur einher. Die in den Raum ragenden<br />

Ecken wurden mit einem helleren Grau abgesetzt und<br />

– in Fortsetzung des Deckenspiegels – durch gemalte<br />

Schattenfugen von den eigentlichen Wandflächen abgesetzt.<br />

Auf diese Weise treten die in den Ausstellungswänden<br />

verborgenen Stützpfeiler wieder in Erscheinung,<br />

während zugleich die dunkleren Wandflächen<br />

hinter den hier aufgestellten Retabeln ‚zurückweichen‘,<br />

um den Altarbildern optisch mehr Raum zu geben. Im<br />

Resultat werden die chromatischen Charakteristika<br />

der einzelnen Künstler und Werke vor der steingrauen<br />

Wand besser erfahrbar denn je zuvor – vom graugrünen<br />

Akkord des ‚Franziskaneraltars‘ über die auf Rot<br />

gestimmten Werke des Jüngeren Sippenmeisters bis<br />

hin zu den kühl funkelnden Farbschätzen des Bartholomäusmeisters.<br />

Kölner MuseuMs- Bulletin 3|2008<br />

10 aUSStellUnGen Und aKtUelleS<br />

Die im Grundriß bereits anklingende, durch die steingraue<br />

Wandfarbe nun verstärkte Evokation des Kirchenraumes<br />

setzt sich in der neuen Möblierung des Saales mit<br />

sechs Kirchenbänken aus Eichenholz (ehemals St. Benno,<br />

München) fort. Ihre Aufstellung bleibt flexibel, so dass<br />

etwa zu kleineren Eröffnungen und ähnlichen Anlässen<br />

Abb. 3: Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud,<br />

Blick von Saal 1 in den Altarraum (Saal 2) der neugestalteten<br />

Mittelalterabteilung.<br />

eine parallele Reihung hintereinander möglich ist, bei<br />

normalem Publikumsbetrieb hingegen eine Ausrichtung<br />

auf die drei kapellenartigen Nischen des Raumes erfolgen<br />

kann. Die stählernen Altarsockel wurden hier wie in den<br />

anderen Sälen mit einer seidenmatten Lackierung in Umbragrau<br />

versehen, die bei aller farblichen Zurückhaltung<br />

den Objekten einen auch optisch festen Stand verleiht.<br />

Als Grundton für die um den Mittelraum gelagerten<br />

kleineren Säle wurde ein erdiges Grün gewählt, das jedoch<br />

in unterschiedlichen Variationen beziehungsweise<br />

Abschattierungen Verwendung fand. Bei der Zuordnung<br />

der verschiedenen, wärmeren oder kälteren, helleren<br />

Kölner MuseuMs- Bulletin 3|2008<br />

aUSStellUnGen Und aKtUelleS<br />

11


Kölner MuseuMs- Bulletin 3|2008<br />

12 aUSStellUnGen Und aKtUelleS<br />

Abb. 4: Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud,<br />

Blick in Saal 8 der neugestalteten Mittelalterabteilung.<br />

oder dunkleren Grüntöne zu den jeweiligen Räumen wurde<br />

größte Sorgfalt auf die Abstimmung mit den jeweils<br />

dort präsentierten Gemälden und den darin enthaltenen<br />

Farbklängen verwandt. Im Zusammenspiel mit der nun<br />

auch auf dieser Etage eingesetzten Beleuchtung durch<br />

SoLux-Deckenstrahler geben die neuen Wandfarben der<br />

teils sehr bunten Farbpalette des Spätmittelalters einen<br />

schönen Resonanzraum und unterstützen andererseits<br />

die Wirkung farblich verhaltenerer Werke. Blickt man in<br />

die Enfilade der den Altarsaal umgebenden Räume, so<br />

wirkt der subtile Wechsel zwischen den diversen Grüntönen<br />

besonders reizvoll. Eine rhythmische Unterbrechung<br />

entsteht durch die Einfügung je eines gänzlich andersfarbigen<br />

Saales pro Raumflucht: Zwei blaue (im Norden und<br />

Süden) und zwei purpurrote Säle (im Westen und Osten)<br />

setzen das kreuzförmige Schema des Mittelsaals in der<br />

ihn umkreisenden Raumfolge fort (Cover, Abb. 1, 4).<br />

Saal 1 empfängt den Besucher mit einem dunklen Blau,<br />

das an die gealterten Azuritpigmente in mittelalterlichen<br />

Gemälden erinnert. Die mit Goldbronze aufgetragenen<br />

sechszackigen Sterne zitieren einerseits die Hintergründe<br />

früher Kölner Malerei (Beispiel ‚Kleine Passion‘); andererseits<br />

verweist dieser Wandschmuck aber auch auf die<br />

frühe italienische Kunst – etwa die Decke der von Giotto<br />

ausgemalten Arenakapelle in Padua – und damit auf den<br />

Inhalt dieses Saales selbst. Für den in der Galerie ankommenden<br />

Besucher übernimmt der Eingangsraum eine<br />

Schleusenfunktion, indem er ihn bewusst der Alltagswelt<br />

enthebt und auf die Betrachtung der religiösen Malerei<br />

des Mittelalters sowohl emotional als auch motivisch<br />

einstimmt (Abb. 3).<br />

Saal 8 wurde – als symmetrisches, nördliches Gegenstück<br />

zum Eingangsraum – mit derselben dunkelblauen<br />

Abb. 5: Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud,<br />

Blick in Saal 11 der neugestalteten Mittelalterabteilung.<br />

Farbe gestrichen (Abb. 4). Sie erweist sich dort als idealer<br />

Hintergrund für die großflächigen Vergoldungen etwa in<br />

den Werken des Meisters der Verherrlichung Mariens. Die<br />

ambivalente Thematik von Saal 8 (Diesseits und Jenseits,<br />

Erde und Himmel, Materie und Geist) wird in der Wandgestaltung<br />

durch ein gemaltes Zitat aus der Kathedralarchitektur<br />

aufgegriffen: Unterhalb der Lichtdecke und genauestens<br />

abgestimmt auf deren modulare Struktur ist<br />

ein grauer Fries aus Maßwerkbögen angebracht.<br />

Zu den erklärten Zielen der Neugestaltung gehörte<br />

es, für die berühmten und kostbaren Kleinformate der<br />

Mittelalterabteilung ein Schatzkammer-Ambiente zu<br />

schaffen. Die Exklusivität der Ausstattung sollte dabei<br />

den Glanz der ausgestellten Objekte nicht überstrahlen,<br />

sondern deren Wirkung im Gegenteil verstärken<br />

und unterstützen. Deshalb war von vornherein daran<br />

gedacht, der Wand eine gewisse Tiefe und vibrierende<br />

Transparenz zu verleihen. Als Vorbild für die Lösung dieser<br />

komplexen Aufgabe diente eine Lüstertechnik, die<br />

aus der mittelalterlichen Faßmalerei (der Bemalung von<br />

Skulptur also), aber auch aus der Kölner Domchorschrankenmalerei<br />

bekannt ist. In Analogie zu dieser Technik erhielten<br />

die beiden würfelförmig proportionierten Säle<br />

im Westen und Osten der Galerie eine ganz besondere<br />

und aufwendige Ausstattung (Abb. 5). Ihre Wände wurden<br />

zunächst in mehreren Schichten mit purpurroter<br />

Farbe gestrichen. Sodann wurde in echtem Blattgold<br />

ein regelmäßiges, durch kleine Abweichungen belebtes<br />

Muster aus jeweils zwei sich abwechselnden Motiven<br />

aufgetragen. Anschließend wurde diese Vergoldung<br />

mit der – diesmal zu transparentem Lack verarbeiteten<br />

– Wandfarbe übergangen. Der Effekt ist frappierend:<br />

Das geheimnisvolle, unter den neuen Deckenstrahlern<br />

Kölner MuseuMs- Bulletin 3|2008<br />

aUSStellUnGen Und aKtUelleS<br />

13


Kölner MuseuMs- Bulletin 3|2008<br />

14 aUSStellUnGen Und aKtUelleS<br />

Abb. 6: Meister der Georgslegende, Georgsaltar (geschlossen),<br />

um 1460, je 122 x 75 cm (Malfläche Flügelaußenseite),<br />

Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud,<br />

Photomontage mit Altarkreuz.<br />

geradezu mystische Glimmen der Schmuckmotive wäre<br />

mit keiner anderen Technik zu erreichen gewesen.<br />

Inhaltlich verweist die Ornamentik der beiden ‚Schatzkammern‘<br />

auf die dort ausgestellten Werke. Die heraldisch<br />

stilisierte Lilie in Saal 5 ist hier ein Symbol für die<br />

Unschuld Mariens. Sie findet sich ganz ähnlich im Heiligenschein<br />

von Lochners ‚Muttergottes in der Rosenlaube‘,<br />

die diesen Raum als zentrales Werk beherrscht.<br />

Der ebenfalls heraldische, steigende Löwe in Saal 11 bezieht<br />

sich als Löwe Judas auf das Alte Testament, aber<br />

zugleich auch auf Christus: „Hör auf zu weinen! Siehe,<br />

der Löwe aus dem Stamme Juda, der Sproß Davids, hat<br />

gesiegt…“, heißt es in der Geheimen Offenbarung des<br />

Johannes (5,5). Just das in diesem Saal gezeigte Bild von<br />

Jacob Jansz ‚Die Heilige Familie beim Mahl‘ rückt einen<br />

geschnitzten Löwen als Hinweis auf den Thron Salomonis<br />

(1 Könige, 10,19-20) absichtsvoll in die unmittelbare<br />

Nähe des Christuskindes.<br />

Wie schon die Neuaufstellung der ‚Muttergottes in der<br />

Rosenlaube‘ vor zwei Jahren macht auch die Neupräsentation<br />

der kompletten Abteilung jüngste Forschungsergebnisse<br />

sichtbar. Ausgangspunkt der betreffenden<br />

Untersuchungen war eine irritierende Beobachtung an<br />

bestimmten Stifterportraits. Grundsätzlich gehören<br />

Stifter ebenso selbstverständlich zur spätmittelalterlichen<br />

Kunst wie die Künstler. Manche kölnische Werke<br />

weisen aber eine Besonderheit auf: In diesen Altarbil-<br />

Abb. 7: Meister der Georgslegende,<br />

Georgsaltar, Mitteltafel (Malfläche: 122 x 164,5 cm),<br />

Photomontage mit Altarkreuz.<br />

dern ist kein Verehrungsgegenstand für die andächtig<br />

knienden Stifter vorhanden. Ihre Andacht geht ins<br />

Leere, ja es wirkt bisweilen, als beteten die einander<br />

gegenüber knienden Männer und Frauen sich gegenseitig<br />

an. Ein gutes Beispiel ist der um 1460 entstandene<br />

Abb. 8: Meister der Hl. Sippe d.J., Altar der Heiligen Sippe<br />

(geschlossen), um 1503, 141,5 x 86 cm (Bildgröße linke<br />

Flügelaußenseite), 141,5 x 85,5 (Bildgröße rechte Flügelaußenseite),<br />

Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud,<br />

maßstabgetreue Photomontage mit Altarkreuz.<br />

‚Georgsaltar‘. Das geschlossene Retabel zeigt im unteren<br />

Abschnitt der Flügelaußenseiten die Stifterfamilie<br />

Kannegießer. Diese Personen erscheinen durch Körpergröße,<br />

Terraingestaltung und Blickrichtung von den<br />

im Hintergrund dargestellten Szenen und Figuren des<br />

Neuen Testaments vollkommen getrennt. Stellt man<br />

sich genau vor der Mittelfuge der geschlossenen Altarflügel<br />

ein Altarkreuz vor (Abb. 6), so erhalten die Stifter<br />

mit einem Schlag einen formal wie inhaltlich überzeugenden<br />

Blick- und Verehrungsgegenstand. Macht man<br />

vor dem geöffneten Altarbild die Gegenprobe (Abb. 7),<br />

so erweist sich das Altarkreuz als Bildteiler der dort dargestellten<br />

Georgslegende: Das Kreuz als Maßstab und<br />

Richtschnur für das Leben des Heiligen Georg. Wie erst<br />

die Ergänzung des fehlenden Altarkreuzes zeigt, ist die<br />

Nachfolge Christi, die Christusähnlichkeit des Blutzeugen<br />

Georg, das Hauptthema des Georgsaltars.<br />

Der Jüngere Sippenmeister experimentierte ebenfalls<br />

mehrfach mit 3D-Altarbildern. Sein namengebendes<br />

Werk, der ‚Altar der Heiligen Sippe‘, rechnet sowohl in<br />

geschlossenem als auch geöffnetem Zustand mit der<br />

Aufstellung eines Altarkreuzes. Auf den Flügelaußenseiten<br />

(Abb. 8) wird der Altartisch quasi ins Bild hinein verlängert.<br />

Er verwandelt sich in eine Bühne, auf der Stifter<br />

und Heilige gemeinsam mit dem Altarkreuz agieren.<br />

Auf der Mitteltafel des geöffneten Retabels ist nicht nur<br />

Abb. 9: Meister der Hl. Sippe d.J., Altar der Heiligen Sippe<br />

(geöffnet), um 1503,141,5 x 185 cm (Bildgröße Mitteltafel),<br />

141,5 x 85 cm (Bildgröße linke Flügelinnenseite), 141 x 85 cm<br />

(Bildgröße rechte Flügelinnenseite), Wallraf-Richartz-Museum<br />

& Fondation Corboud, maßstabgetreue Photomontage mit<br />

Altarkreuz.<br />

eine Lücke für das Kreuz vorgesehen. Auch die traurigen<br />

Blicke mehrerer heiliger Frauen sind auf das Altarkreuz<br />

gerichtet. Ergänzt man es in einer Photomontage (Abb.<br />

9), so wird sogar deutlich, dass ein Granatapfel-Ast im<br />

Teppich des Hintergrundes unmittelbar aus dem Kreuzstamm<br />

hervorwächst – das Kreuz als Baum des Lebens<br />

und Stamm-Baum der Heiligen Familie.<br />

Während sich in Italien noch viele multimediale Altarbilder<br />

erhalten haben, wurden sie in Köln und in<br />

den benachbarten Niederlanden vollständig zerstört.<br />

Teilweise noch im Spätmittelalter, in den folgenden<br />

Jahrhunderten dann durch Bildersturm oder Barockisierung,<br />

Säkularisation und Musealisierung wurden die<br />

Mediensynthesen aus Malerei und Skulptur aufgelöst.<br />

Zahllose Altarkreuze wurden – als Goldschmiedearbeiten<br />

– eingeschmolzen. Da das Altarbild nördlich der<br />

Alpen oft auf- und zuklappbar war, konnten die Kreuze<br />

meist nicht – wie in Italien – auf die Bildfläche montiert<br />

werden, sondern waren frei aufgestellt.<br />

Nur so ist wohl zu erklären, wie ein wichtiges Kapitel der<br />

Vor- und Frühgeschichte multimedialer Kunst in völlige<br />

Vergessenheit geraten konnte. Bislang wären allenfalls<br />

die Dioramen naturgeschichtlicher Museen als ‚entfernte<br />

Verwandte‘ dieser Tradition erkennbar gewesen.<br />

In der neuen Mittelalter-Abteilung des Wallraf wurden<br />

die alten Zusammenhänge jetzt wieder sichtbar<br />

Kölner MuseuMs- Bulletin 3|2008<br />

aUSStellUnGen Und aKtUelleS<br />

15


gemacht: Vor dem Georgsaltar, dem Sippenaltar (Abb.<br />

10) und einer Tafel von Barthel Bruyn rufen steingrau<br />

lackierte Podeste mit transparenten Kreuzen den einstigen<br />

ästhetischen und liturgischen Zusammenhang<br />

von Altarmensa, Altarkreuz und Retabel behutsam in<br />

Erinnerung.<br />

Weiterführende Literatur:<br />

R. Krischel: Mediensynthesen in der spätmittelalterlichen<br />

Sakralkunst. Das Altarbild als Kulisse für liturgische<br />

Gegenstände und Handlungen. Mit einem Beitrag<br />

von Tobias Nagel, in: Wallraf-Richartz-Jahrbuch 69,<br />

2008, 73 - 168.<br />

Autor:<br />

Dr. Roland Krischel<br />

Leiter der Abteilung Mittelalterliche Malerei<br />

Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud<br />

Kölner MuseuMs- Bulletin 3|2008<br />

16 aUSStellUnGen Und aKtUelleS<br />

Abb. 10: Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud,<br />

Blick in Saal 2 der neugestalteten Mittelalterabteilung,<br />

Neuaufstellung des Jüngeren Sippenaltars.<br />

Middle ages anew at the Wallraf<br />

Following the department of nineteenth-century<br />

Paintings and sculpture (2006) and the Baroque<br />

(2007), this year the gallery of late Medieval<br />

Painting joins the Wallraf’s set of redesigned<br />

displays. the approach to lighting and didactics<br />

follows their lead. the colours and patterns<br />

of the walls have been finely attuned not only<br />

to the works on show, but also to the museum<br />

architecture. Apart from enhancing the space<br />

by furnishing it with old pews, the innovations<br />

in setting also concern selected altarpieces: as in<br />

the new installation of stefan lochner’s Madonna<br />

in the Rose Bower, the latest research findings are<br />

visibly integrated in situ. Visitors will now notice,<br />

for example, that there is a gap in composition<br />

and content in several Cologne altarpieces of the<br />

late Medieval period. it would once have taken<br />

account of the altar crucifix placed before the<br />

retable in question.<br />

<strong>FEUER</strong> & <strong>ERDE</strong> / <strong>FIRE</strong> & <strong>EARTH</strong><br />

Chinesische Frühkeramik im Museum für Ostasiatische Kunst Köln<br />

Early Chinese Ceramics in the Museum of East Asian Art Cologne<br />

Der Preis beträgt 32,80 � zuzügl. Versand und Mwst.<br />

Katalogbestellung: mok@mok.museenkoeln.de<br />

The price is 32, 80 � plus mailing and VAT.<br />

Catalogue order: mok@mok.museenkoeln.de<br />

Feuer & Erde gehören in der daoistischen Philosophie zu den<br />

“Fünf Wirkkräften” oder “Wandlungsenergien” (wu xing),<br />

durch die der Kosmos und alle Naturphänomene erzeugt,<br />

kontinuierlich verwandelt und in der Balance gehalten werden.<br />

Feuer und Erde lassen aber auch Keramik entstehen. Dies war<br />

eine geniale Ent deckung, die in China schon sehr früh zur<br />

Perfektion gelangte.<br />

Die chinesische Frühkeramik (ca. 3500 v. Chr. – 1400)<br />

zählt zu den Sammlungsschwerpunkten des Museums für<br />

Ostasiatische Kunst in Köln, das im Jahr 2009 sein 100-jähriges<br />

Gründungs jubiläum feiert. Jiena Huo, Absolventin der Beijing<br />

Universität und Spezialistin auf dem Gebiet der Keramik, hat<br />

die rund 1200 Stücke umfassende Kollektion über einen Zeit-<br />

raum von drei Jahren ge sichtet, selektiert und systematisch<br />

bearbeitet. Das Ergebnis ist eine Auswahl von 214 Objekten,<br />

die mit diesem Katalog erstmalig zusammenhängend publiziert<br />

werden.<br />

Museum für<br />

Ostasiatische Kunst Köln<br />

Der deutsch / englische Katalog<br />

begleitet die Ausstellung “Feuer & Erde”<br />

(18. Oktober 08 – 26. April 09).<br />

The German / English catalogue<br />

accompanies the exhibition “Fire & Earth”<br />

(October 18, 2008 – April 26, 2009).<br />

Universitätsstraße 100 (am Aachener Weiher)<br />

50674 Köln / www.museenkoeln.de<br />

Fire & earth in Daoist philosophy belong to the Five Elements<br />

or Five Agents (wu xing) by which the cosmos and all natural<br />

phenomena are generated, continuously transformed and<br />

kept in a balance. Fire and earth are also the elements of<br />

which ceramics are constituted. This ingenious discovery was<br />

brought to perfection in China at a very early date.<br />

Early Chinese ceramics (c. 3500 B.C. – 1400 A.D.)<br />

represent one of the major areas of collecting of the Cologne<br />

Museum of East Asian Art, which in 2009 will celebrate its<br />

centenary. Huo Jiena, graduate of Beijing University specialized<br />

in Chinese ceramics, engaged for three years in sifting,<br />

selecting and systematically recording the approximately<br />

twelve hundred pieces in the collection. The result is the<br />

selection of 214 objects, which for the first time are published<br />

in this catalogue in a coherent format.<br />

Geöffnet dienstags bis sonntags 11 bis 17 Uhr,<br />

donnerstags bis 20 Uhr


96<br />

impressum<br />

Kölner MuseumsBulletin<br />

Berichte, Forschungen und Aktuelles aus den<br />

Museen der stadt Köln<br />

Heft 3/2008<br />

issn 0933-257X<br />

© Museen der Stadt Köln, Museumsdienst Köln<br />

Verwendung der Texte und Photos nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung gestattet.<br />

Der Oberbürgermeister<br />

Museen der stadt Köln, Museumsdienst Köln<br />

HerAusGeBer:<br />

Matthias Hamann<br />

r e D A K t i O n :<br />

Beate schneider, ulrich Bock<br />

telefon: 0221- 221 23467; Fax: 0221- 221 27621<br />

AnzeiGen:<br />

Museumsdienst Köln und<br />

MWK zimmermann & Hähnel GmbH<br />

elisenstr. 24 · 50667 Köln<br />

tel. 0221-1234 35 oder 0221-82009-10<br />

Fax 0221-82009-25<br />

Mail: anzeigen@mwk-koeln.de<br />

Media-unterlagen als download unter<br />

www.mwk-koeln.de<br />

GestAltunG:<br />

udo Bernstein, bfgn.de<br />

MWK zimmermann & Hähnel GmbH, Köln<br />

D r u C K :<br />

asmuth druck + crossmedia, Köln<br />

titel:<br />

Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Blick in die<br />

westliche Enfilade der neugestalteten Mittelalterabteilung.<br />

COPYriGHtnACHWeis:<br />

S. 19: Banco de México Diego Rivera & Frida Kahlo Museums Trust / VG Bild-<br />

Kunst, Bonn 2008; S. 20, Abb. 2: Musée Rodin, Paris; S. 20, Abb. 3: Sylvia<br />

Korving; S. 21, Abb. 4: Colección Carmen Thyssen-Bornemisza en depósito<br />

en el Museo Thyssen-Bornemisza / VG Bild-Kunst, Bonn 2008; S. 21, Abb. 5:<br />

VG Bild-Kunst, Bonn 2008; S. 22: bpk / RMN / Philippe Migeat / VG Bild-Kunst,<br />

Bonn 2008; S. 23: MBA Lyon / VG Bild-Kunst, Bonn 2008; S. 24: bpk /<br />

Nationalgalerie / SMB / VG Bild-Kunst, Bonn 2008; S. 25: Frederick R.<br />

Weisman Art Museum, University of Minnesota, Minneapolis / VG Bild-Kunst,<br />

Bonn 2008; S. 26: VG Bild-Kunst, Bonn 2008; S. 27: 1997 Eames Office, LLC;<br />

S. 29: Shirley Berman; S. 30: George Adams Gallery, New York; S. 47:<br />

KopfWelten – gegen Rassismus und Intoleranz e.V.<br />

Kölner MuseuMs- Bulletin 3|2008<br />

iMPreSSUM<br />

PHOtOnACHWeis:<br />

Jörg P. Anders: S. 24, Abb. 8; Galería Arvil: S. 19; art2art Circulating Exhibitions:<br />

S. 26; nach: Barnhart, Richard M. et al.: Three Thousand Years of Chinese Painting<br />

(New Haven, London, Beijing 1997) 113: S. 38; Sammlung Bechhaus-Gerst: S. 48;<br />

Collection of Shirley Berman: S. 29; Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz: S. 88,<br />

Abb. 4; Anna Silvia Bins: S. 45, Abb. 6; nach: J. Braun, Das christliche Altargerät in<br />

seinem Sein und in seiner Entwicklung (München 1932) Taf. 91, Abb. 344<br />

(Neuruppin, Pfarrkirche): S. 14, Abb. 6 (Kreuz); nach: Colonia Romanica XI, 2 (1968)<br />

208: S. 64; nach: G. Finckh / N. Hartje-Grave: Hans von Marées, Ausst.-Kat. Von der<br />

Heydt- Museum Wuppertal (Wuppertal 2008) 34: S. 87; Jack Fulton: S. 30, Abb. 3;<br />

Dorothea Goeser, Köln: S. 93; Anna Halprin: S. 31; nach: C. Heilmann (Hrsg.): „In uns<br />

selbst liegt Italien“. Die Kunst der Deutsch-Römer, Katalog der Ausstellung im Haus<br />

der Kunst, München (München 1987) 194: S. 89, Abb. 5; Thorsten Kellermann. S. 43,<br />

45, Abb. 4 u. 7; nach: H. Kier / U. Krings (Hrsg.): Stadtspuren – Denkmäler in Köln,<br />

Bd. 1: Die Romanischen Kirchen von den Anfängen bis zum Zweiten Weltkrieg<br />

(1984) 529, Fig. 264 u. 533, Fig. 267: S. 63 u. 65; diess.: Stadtspuren – Denkmäler in<br />

Köln, Bd. 3: Die Romanischen Kirchen im Bild (1984) 383: S. 64; Tessa Knapp: S. 44,<br />

Abb. 3; Köln, Archiv des Dom-pfarramtes: S. 49; Köln, Hauptschule Nürnberger<br />

Straße“, Schüler der Klasse 7b: S. 44, S. 45; Köln, Historisches Archiv: 75-82; Köln,<br />

Museum Schnütgen: S. 14, Abb. 8, S. 59, S. 60, S. 61, S. 64, 68-69; KopfWelten – gegen<br />

Rassismus und Intoleranz e.V.: S. 47; Sylvia Korving: S. 20, Abb. 3; R. Krischel<br />

und T. Nagel: Photomontagen für S. 14, Abb. 6-8, S. 15, Abb. 9; nach: C. Lenz<br />

(Hrsg.): Hans von Marées, Ausst.-Kat. Bayerische Staatsgemäldesammlungen<br />

München, Neue Pinakothek (München 1987) 275: S. 90, Abb. 8; Lisa Law: S. 33;<br />

London, Victoria and Albert Museum: S. 62; Lyon, Musée des Beaux-Arts: S. 23;<br />

Philippe Migeat: S. 22, Abb. 6; Minneapolis, Frederick R. Weisman Art Museum,<br />

University of Minnesota: S. 25, Abb. 9; New York, George Adams Gallery: S. 30,<br />

Abb. 29; Adam Rzepka: S. 20, Abb. 2; nach: G. Scheffler: Hans von Marées.<br />

Zeichnungen. Eigener Bestand, Ausst.-Kat. Staatliche Graphische Sammlung<br />

München (München 1987) 78-79: S. 89, Abb. 6, S. 90, Abb. 7; Sammlung Ströher,<br />

Darmstadt: S. 21, Abb. 5; nach: National Palace Museum Taipei (Hrsg.): Blossoming<br />

Through the Ages: Women in Chinese Art and Culture from the Museum Collection<br />

(Taipei 2003), 34 f.: S. 39; Colección Carmen Thyssen-Bornemisza en depósito en el<br />

Museo Thyssen- Bornemisza: S. 21, Abb. 4; nach: Johann Peter Weyer: Kölner Alter-<br />

thümer, Köln 1993, Tafel II, 5: S. 66; Wuppertal, Von der Heydt-Museum: S. 88, Abb. 3.<br />

Alle anderen Abbildungen: Rheinisches Bildarchiv, Köln (M. Albers, H. Buchen, M.<br />

Mennicken, W. F. Meier, B. Schlier, A. Wagner, S. Walz<br />

Wir danken unseren Partnern für die<br />

finanzielle Unterstützung:<br />

Freunde des Wallraf-richartz-Museums und des<br />

Museums ludwig<br />

Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum ludwig<br />

Archäologische Gesellschaft e.V.<br />

Gesellschaft für Völkerkunde Köln e.V.<br />

OVerstOlzenGesellsCHAFt –<br />

Förderer des Museums für Angewandte Kunst<br />

Fördererkreis des Museums für Ostasiatische Kunst<br />

PrO Arte MeDii AeVi –<br />

Freunde des Museum schnütgen e.V.<br />

Freunde des Kölnischen stadtmuseums e.V.<br />

Freunde der Kunst- und Museumsbibliothek<br />

der stadt Köln e.V.<br />

Museumspädagogische Gesellschaft e.V.<br />

abonnement:<br />

Das Kölner Museums-Bulletin erscheint dreimal jährlich.<br />

Für € 25,00 können sie die zeitschrift abonnieren.<br />

Wir senden ihnen das Heft regelmäßig nach Hause,<br />

weitere Kosten entstehen nicht. Der einzelpreis beträgt:<br />

€ 8,50 pro Heft. Anfragen und schriftliche Bestellungen<br />

richten sie bitte an den<br />

Museumsdienst Köln<br />

richartzstraße 2-4 | 50667 Köln<br />

museumsdienst@stadt-koeln.de

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