EnEV 2009 Energie-Einsparverordnung Adobe PDF-Format
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6.6 Einfluss auf den<br />
Heizwärmebedarf<br />
Der Einfluss der Wärmebrücken auf<br />
den Heizwärmebedarf lässt sich nach<br />
Kenntnis der zuvor genannten Größen<br />
leicht berechnen. Nach DIN V 4108-6<br />
Kap. 5.5.2 und <strong>EnEV</strong> Anlage 3 Absatz<br />
8.1 ergeben sich die vier im Folgenden<br />
beschriebenen Möglichkeiten der Nachweisführung:<br />
a) Berücksichtigung durch Erhöhung<br />
des spezifischen Transmissionswärmeverlustes<br />
H ı<br />
T um<br />
Δ UWB = 0,1 W/(m2 · K) für die<br />
gesamte wärmeübertragende<br />
Umfassungsfläche,<br />
b) bei Anwendung von Planungsbeispielen<br />
nach DIN 4108,<br />
Beiblatt 2: Erhöhung um<br />
Δ UWB = 0,05 W/(m2 ·K)<br />
c) bei Bestandsgebäuden an denen<br />
> 50 % der Außenwände mit einer<br />
Innendämmung versehen sind<br />
beträgt Δ UWB = 0,15 W/(m2 ·K)<br />
d) durch genauen Nachweis der<br />
Wärmebrücken nach DIN V 4108-6<br />
in Verbindung mit anerkannten<br />
Regeln der Technik.<br />
Werden die Wärmebrückeneffekte im<br />
einzelnen nachgewiesen, müssen nach<br />
DIN V 4108-6 mindestens folgende<br />
Details rechnerisch berücksichtigt<br />
werden:<br />
Gebäudekanten<br />
Fenster- und Türanschlüsse<br />
(umlaufend)<br />
Wand- und Deckeneinbindungen<br />
Deckenauflager<br />
wärmetechnisch entkoppelte<br />
Balkonplatten<br />
Die Gebäudekanten, also insbesondere<br />
Außenecken bedingen in der Regel<br />
negative längenbezogene Wärmedurchgangskoeffizienten.<br />
Fensteranschlüsse<br />
bewirken den höchsten Wärmebrückenanteil<br />
an einem Gebäude und sind daher<br />
besonders sorgfältig zu detaillieren. Die<br />
Deckenauflager der Geschossdecken<br />
summieren sich bei mehrgeschossigen<br />
Gebäuden zu erheblichen Gesamtlängen.<br />
Dabei ist zu beachten, dass im<br />
Bereich der Fensterstürze/Rollladenkästen<br />
diese Deckenlängen nicht aufsummiert<br />
werden, da deren Effekte in<br />
denen der Fensteranschlüsse schon<br />
berücksichtigt sind. Drahtanker in zweischaligem<br />
Mauerwerk brauchen in der<br />
Regel ebenfalls nicht berücksichtigt zu<br />
werden (s. Kapitel 5.1).<br />
6. Wärmebrücken<br />
Hinweis:<br />
Das Ziegel-<strong>EnEV</strong>-Nachweisprogramm<br />
enthält eine umfangreiche<br />
Sammlung von berechneten Wärmebrückendetails<br />
aller im Massivbau<br />
wichtigen Anschlüsse mit dem ein<br />
Einzelnachweis nach Punkt d) leicht<br />
zu führen ist. Hierdurch lassen sich in<br />
der Regel die Wärmebrückeneffekte<br />
nochmals um mindestens 50 %<br />
gegenüber Fall b) mit wirtschaftlichen<br />
Maßnahmen vermindern.<br />
Hinweis:<br />
Werden von Beiblatt 2 DIN 4108 abweichende<br />
Details realisiert, dürfen<br />
diese nur dann über den pauschalen<br />
Wärmebrückenzuschlag im Nachweis<br />
berücksichtigt werden, wenn die<br />
Gleichwertigkeit zur Beiblatt-Lösung<br />
nachgewiesen ist. Dies ist für solche<br />
Wärmebrücken nicht erforderlich, bei<br />
denen die angrenzenden Bauteile<br />
kleinere Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
aufweisen, als in den Musterlösungen<br />
zugrunde gelegt sind.<br />
Bild 6.3: Übersicht wichtiger<br />
Wärmebrückendetails aus<br />
dem Ziegel-Detail-Katalog.<br />
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