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EnEV 2009 Energie-Einsparverordnung Adobe PDF-Format

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Zur schnellen Ermittlung der Anlagenaufwandszahl<br />

müssen folgende<br />

Festlegungen in der Vorplanung<br />

schon getroffen sein:<br />

1. Heizung:<br />

- Art des Wärmeübergabesystems<br />

(z.B. Heizkörper oder Fußbodenheizung)<br />

- Positionierung der Heizflächen<br />

an Außen-/Innenwand<br />

- Art der Regelung der Heizflächen<br />

(Heizkörperventile o. elektronisch)<br />

- Systemtemperaturpaarung der<br />

Heizkreise<br />

- Lage der Verteilleitungen<br />

(inner-/außerhalb) der thermischen<br />

Hülle<br />

- Art des Wärmeerzeugers<br />

(z.B. NT/BW-Kessel, Wärmepumpe,<br />

Fernwärme, Biomasse)<br />

- Aufstellort des Wärmeerzeugers<br />

(innerhalb/außerhalb) der<br />

thermischen Hülle<br />

2. Trinkwassererwärmung:<br />

- zentral mit/ohne Zirkulation oder<br />

dezentral<br />

- Lage der Verteilleitungen<br />

(inner-/außerhalb) der thermischen<br />

Hülle<br />

- Art des Wärmeerzeugers<br />

(z.B. NT/BW-Kessel, Solaranlage)<br />

- Aufstellort des Speichers<br />

(inner-/außerhalb) der thermischen<br />

Hülle<br />

- Aufstellort des Wärmeerzeugers<br />

(inner-/außerhalb) der thermischen<br />

Hülle<br />

3. Lüftungsanlage:<br />

- Art der Anlage mit allen Komponenten<br />

Die folgende Tabelle 8.2 zeigt die Primärenergie-Aufwandszahlen<br />

e p einiger ausgewählter<br />

Muster-Heizanlagen inklusive<br />

der Trinkwassererwärmung, wie sie für<br />

typische Wohngebäude nach DIN V<br />

4701-10 auszurechnen sind. Die niedrigeren<br />

Werte sind in der Regel für Gebäude<br />

mit höherem Heizwärmebedarf<br />

q h gültig, während die höheren Grenzwerte<br />

bei sehr kompakten und in der<br />

Regel auch mit geringerem Heizwärmebedarf<br />

ausgestatteten Gebäuden auftreten:<br />

q p = e p · (q h + q TW) (31)<br />

Hinweis:<br />

Die Spannweite der Anlagenaufwandszahlen<br />

resultiert im Wesentlichen<br />

aus deren Definition: Während<br />

der Trinkwarmwasserbedarf q TW mit<br />

12,5 kWh/(m 2 · a) als feststehende<br />

Größe definiert ist, kann der Heizwärmebedarf<br />

bei Gebäuden nach<br />

<strong>EnEV</strong> durchaus zwischen 40 und<br />

90 kWh/(m 2 · a) schwanken. Die absoluten<br />

Verluste einer bestimmten<br />

Anlagenkombination sind in der<br />

Regel relativ unabhängig vom Heizwärmebedarf<br />

des Gebäudes und<br />

somit nahezu konstant. Es liegt eine<br />

hohe Nutzflächen-(Verteillängen)abhängigkeit<br />

der Verteilverluste vor.<br />

Aus diesem Grund ist die Gesamt-<br />

Aufwandszahl bei kleinen q h-Werten<br />

hoch, bei großen Werten des Heizwärmebedarfs<br />

deutlich kleiner, trotz<br />

exakt gleicher Anlagenqualität.<br />

Tabelle 8.2: Primärenergie-Aufwandszahlen typischer Heizanlagen<br />

Heizanlage inkl. Trinkwassererwärmung<br />

Niedertemperatur-Kessel 70/55° C mit Horizontal-Verteilung und Kesselaufstellung im Keller<br />

Niedertemperatur-Kessel 70/55° C komplett im beheizten Bereich aufgestellt<br />

Brennwert-Kessel 55/45° C komplett im beheizten Bereich aufgestellt<br />

Brennwert-Kessel 55/45° C komplett im beheizten Bereich aufgestellt und solare<br />

Trinkwassererwärmung<br />

Brennwert-Kessel 55/45° C komplett im beheizten Bereich aufgestellt und Lüftungsanlage<br />

mit Wärmerückgewinnung<br />

Biomasse (z.B. Pellets) – Erzeuger, Kesselaufstellung im Keller<br />

8. Anlagentechnik<br />

8.6 Anlagen zur Kühlung<br />

Die <strong>EnEV</strong> verlangt die Berücksichtigung<br />

des Primärenergiebedarfs zur Raumkühlung.<br />

Bei fest installierten Raumklimageräten<br />

(Split-, Multisplit- oder Kompaktgeräte)<br />

der <strong>Energie</strong>effizienzklassen<br />

A, B oder C sowie bei Kühlung mittels<br />

Wohnungslüftungsanlagen mit reversibler<br />

Wärmepumpe ist der Jahres-Primärenergiebedarf<br />

um 16,2 kWh/(m 2 · a) und<br />

der flächenbezogen Endenergiebedarf<br />

um 6 kWh/(m 2 · a) zu erhöhen.<br />

Bei Einsatz von Kühlflächen im Raum<br />

in Verbindung mit Kaltwasserkreisen<br />

und elektrischer Kälteerzeugung, z. B.<br />

über reversible Wärmepumpe, ist der<br />

Jahres-Primärenergiebedarf um 10,8<br />

kWh/(m 2 · a) und der Endenergiebedarf<br />

um 4 kWh/(m 2 · a) zu beaufschlagen.<br />

Erfolgt die Deckung des <strong>Energie</strong>bedarfs<br />

für Kühlung aus erneuerbaren Wärmesenken<br />

(wie Erdsonden, Erdkollektoren,<br />

Zisternen) muss der rechnerische Jahres-Primärenergiebedarf<br />

lediglich um<br />

2,7 kWh/(m 2 · a) und der Endenergiebedarf<br />

um 1 kWh/(m 2 · a) erhöht werden.<br />

Bei Einsatz von Geräten, die weiter oben<br />

nicht aufgeführt sind, ist der Jahres-<br />

Primärenergiebedarf um 18,9 kWh/(m 2 ·a)<br />

und derEndenergiebedarf um7kWh/(m 2 ·a)<br />

zu erhöhen. Die Erhöhung gilt für den<br />

Anteil der Gebäudenutzfläche, bei dem<br />

eine derartige Technik zum Einsatz<br />

gelangt. Häufig werden nur Teilbereiche<br />

eines Wohnhauses gekühlt.<br />

Anlagenaufwandszahl e P [-]<br />

1,4 - 2,0<br />

1,3 - 1,8<br />

1,2 - 1,6<br />

1,08 - 1,15<br />

1,13 - 1,48<br />

0,5 - 0,6<br />

35

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