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EnEV 2009 Energie-Einsparverordnung Adobe PDF-Format

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Unbeheizte Glasvorbauten ermöglichen<br />

bei intelligenter Nutzung eine zusätzliche<br />

Heizwärmeeinsparung. Diese ergibt sich<br />

durch die Temperaturerhöhung in dieser<br />

Zone und die damit verbundene Absenkung<br />

der Transmissionswärmeverluste<br />

der angrenzenden Bauteile des beheizten<br />

Wohnbereichs. Neben diesem Effekt<br />

lassen sich auch Lüftungswärmeverluste<br />

reduzieren, wenn beispielsweise die<br />

Zuluft angrenzender Wohnräume über<br />

den Glasvorbau geführt wird. Da die<br />

Einsparpotentiale von Glasvorbauten<br />

stark von ihrer Nutzung und Geometrie<br />

abhängen, sind allgemeingültige Zahlenangaben<br />

hierzu nicht möglich. Im Monatsbilanzverfahren<br />

der DIN V 4108-6<br />

können die <strong>Energie</strong>bilanzen von Glasanbauten<br />

berechnet werden.<br />

Es darf nicht übersehen werden, dass<br />

Glasvorbauten im Sommer zu starken<br />

Überhitzungen neigen, die deren Nutzbarkeit<br />

deutlich einschränken können.<br />

Daher sind große Lüftungsöffnungen<br />

und zumindest in den Schrägverglasungen<br />

wirksame Verschattungseinrichtungen<br />

erforderlich. Die Investitionskosten<br />

von Glasanbauten weisen der Regel<br />

keine Wirtschaftlichkeit im Hinblick auf<br />

eine mögliche <strong>Energie</strong>einsparung auf.<br />

Bild 2.2: Schematische Darstellung<br />

der Verlust- und Gewinnquellen einer<br />

Gebäudeenergiebilanz.<br />

Hinweis:<br />

Werden die beheizten, an den Glasvorbau<br />

angrenzenden Bereiche<br />

nicht durch eine wirksame räumliche<br />

Trennung abgeschottet, zählt der<br />

Glasvorbau mit seiner Hüllfläche<br />

zum beheizten Gebäudevolumen<br />

und muss entsprechend im <strong>EnEV</strong>-<br />

Nachweis berücksichtigt werden.<br />

Eine weiterführende Ausnutzung der Solargewinne<br />

wird mit sogenannten Hybridsystemen<br />

möglich. Mit dieser Technik<br />

lassen sich bisher thermisch ungenutzte<br />

Gebäudeteile, wie z.B. Decken, Innen-<br />

und Außenwände als zusätzliche Speicher<br />

nutzen. Solarkollektoren, Verglasungssysteme<br />

oder transparente Dämmkonstruktionen<br />

(TWD) vor opaken Gebäudehüllflächen<br />

können so eine erhöhte<br />

Solarenergienutzung für das Gebäude<br />

ermöglichen, wenn diese über aktive Beund<br />

Entladung meist mittels luftdurchströmter<br />

Bauteile gekoppelt werden. Die<br />

Gebäudemassen tragen jedoch nur zur<br />

kurzzeitigen Speicherung für eine Periode<br />

von 3 bis 5 Tagen bei. Größenordnungsmäßig<br />

lassen sich 20 bis 30<br />

Prozent der auf die Kollektoroberflächen<br />

einfallenden Strahlung zur Heizwärmeeinsparung<br />

nutzen. Das entspricht bei<br />

senkrechten, südorientierten Kollektoren<br />

einer <strong>Energie</strong>einsparung zwischen 70<br />

und 110 kWh/(m 2 ·a)bezogen auf die<br />

Kollektorfläche [L7, L8].<br />

2. <strong>Energie</strong>bilanz eines Wohngebäudes<br />

2.1.3 Heizwärmebedarf<br />

Der Heizwärmebedarf Q h, also die<br />

Wärme, die ein Heizkörper dem Raum<br />

zur Verfügung stellen muss, ergibt sich<br />

aus den zuvor ermittelten Verlusten und<br />

Gewinnen wie folgt:<br />

Q h = Q l - η · (Q i + Q s) [kWh] (6)<br />

mit<br />

Q l = Wärmeverluste aus Transmission<br />

und Lüftung (3)<br />

η = Ausnutzungsgrad der Gewinne<br />

(siehe 3.3.7)<br />

Q i = Interne Gewinne (4)<br />

Q s = Solare Gewinne (5)<br />

2.2 Heizenergiebedarf<br />

Der notwendige Brutto-Heizenergiebedarf<br />

Q – setzt sich aus dem Heizwärmebedarf<br />

Q h und bei gekoppelter Erzeugung<br />

auch aus dem Trinkwarmwasserbedarf<br />

Q TW, den Verlusten der Heizanlage<br />

Q Anl abzüglich eventueller Anteile<br />

regenerativer <strong>Energie</strong> Q r zusammen.<br />

Hierbei ist zu berücksichtigen, dass in<br />

den Verlusten der Heizanlage auch der<br />

Strom der Hilfsenergie für Pumpen,<br />

Brenner, etc. enthalten ist. Der so<br />

ermittelte Heizenergiebedarf beinhaltet<br />

daher unter Umständen zwei oder mehr<br />

<strong>Energie</strong>träger und ist für Vergleiche mit<br />

gemessenen Verbräuchen entsprechend<br />

aufzuteilen. Nach DIN V 4108-6<br />

ergibt er sich zu:<br />

Q = Q h + Q TW + Q Anl - Q r [kWh] (7)<br />

7

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