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ZITTAUER STADTANZEIGER

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Vor 170 Jahren<br />

Der Braunkohlenabbau im Hartauer Revier<br />

war immer mit dem Kampf gegen das<br />

Grundwasser verbunden.<br />

Versuchte es der Reichenberger Kohlenbau-Verein<br />

(RKV) zum Beginn der Kohleförderung<br />

1836 noch mit einem Pferdegöpel,<br />

was aber völlig unzureichend war,<br />

wurde 1839, vor 170 Jahren, die erste Wasserhaltungsanlage<br />

(WHA) mit einer<br />

Dampfmaschine von 12 PS, es war die<br />

allererste in einem Bergwerk in der südlichen<br />

Oberlausitz, errichtet, mit einem<br />

Schacht von 29,5 m Tiefe.<br />

Als die WHA unbrauchbar wurde, baute<br />

man die WHA II mit einer Damp fmaschine<br />

von 50 PS, welche 1857 in Betrieb genommen<br />

wurde. Um tiefer liegende Braunkohlenlager<br />

zu erreichen, musste der Grundwasserspiegel<br />

weiter abgesenkt werden.<br />

Wasserhaltungsanlage III und Mannschaftsbad (rechts)<br />

Fotosammlung Klaus Männig<br />

Seite 20<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

Mai<br />

11.05. Jutta Thiele 74 Jahre<br />

13.05. Brigitta Leubner 80 Jahre<br />

22.05. Irma Kureck 74 Jahre<br />

24.05. Helmut Fallenstein 74 Jahre<br />

24.05. Irmgard Rose 71 Jahre<br />

Juni<br />

01.06. Rudolf Steudner 79 Jahre<br />

10.06. Günter Schmidt 70 Jahre<br />

HARTAU<br />

Hartau<br />

Die nächste öffentliche Ortschaftsratssitzung findet am<br />

Dienstag, dem 19.05.2009 um 19.30 Uhr im Zi mmer des<br />

Ortsvorstehers im ehemaligen Gemeindeamt statt.<br />

Hartauer Geschichte und Geschichten<br />

Um das zu erreichen, baute der RKV vor<br />

125 Jahren (1884) die Wasserhaltungsanlage<br />

III, bestehend aus dem Dampfkessel-,<br />

dem Dampfmaschinen- und dem Wasserfördergebäude<br />

(Schachthaus), von den Hartauern<br />

auch die „neue Maschine“ genannt.<br />

Sie befand sich nur wenige Meter westlich<br />

des Mannschaftsbades (jetzt Ferienhaus<br />

Richter, An der Ziegelei 5). Es wurde ein<br />

39 m tiefer Schacht geteuft und das Wasser<br />

mittels einer Dampfmaschine von 100 PS<br />

über eine Rösche (Kanal) zur Neiße abgeleitet.<br />

Schon 14 Jahre später musste das Schachthaus<br />

durch die Firma Bau meister Hoffmann<br />

Zittau neu gebaut werden und 1912<br />

zwei Seiten des Maschinengebäudes durch<br />

die Firma Baumeister Schmidt Zittau. 1915<br />

wurde mit dem Ende des Untertageabbaus<br />

der Betrieb der WHA III eingestellt, die<br />

Dampfmaschine und die Förderanlagen<br />

demontiert, der Schacht verfüllt und abgedeckt.<br />

Danach diente der Schachtraum den<br />

Bergleuten als Frühstücksstube bzw. Mannschaftsraum<br />

(seit 1906 gab es den Tagebau).<br />

Am 1.7.1917 kaufte das Land Sachsen<br />

alle Anlagen vom RKV, der Betrieb<br />

nannte sich nun „Königlich-Sächsisches<br />

Braunkohlenwerk Hirschfelde, Werk Hartau“.<br />

1920 pachtete die Firma Steudtner, Rosenberg<br />

und Hahmann Zittau das Gebäude und<br />

baute eine Sägespanbrikett-Pressanlage ein,<br />

angetrieben von einem 60 PS-Elektro-<br />

INFORMATIONSBLATT<br />

motor. Aber schon im April 1923 wurde die<br />

Produktion wieder eingestellt. Am 14.3.<br />

1924 übernahm die Aktien-Gesellschaft<br />

Sächsische Werke den Betrieb, der danach<br />

„ASW Braunkohlenwerk Hirschfelde,<br />

Werk Hartau“ hieß.<br />

Am 15.5.1924 wurde die Kohleförderung<br />

eingestellt. 1927 baute der Hartauer Willi<br />

Meirich im Schachthaus eine kleine Wohnung<br />

ein. Die Baugenehmigung mit einigen<br />

Auflagen erteilte man ihm erst im Nachhinein.<br />

Am 9.5.1930 stürzte die Abdeckung<br />

des alten Schachtes ein. Es hatte sich darunter<br />

ein 16 m tiefes Loch gebildet, in dem<br />

ein Großteil der Wohnung und des Inventars<br />

verschwand. Zum Glück waren die<br />

Eheleute Meirich zur Zeit des Unglücks<br />

nicht anwesend. Danach beantragten die<br />

ASW und das Bergamt Dresden den Abriss<br />

des Gebäudes und die Verfüllung des<br />

Schachtes. Herr Meirich erwarb das Gebäude<br />

und erhielt nach Überwindung mehrerer<br />

bürokratischer Hindernisse die Genehmigung<br />

zum Abbruch. Mit dem gewonnenen<br />

Baumaterial errichtete er 1932/33 das<br />

Wohnhaus Nr. 94 (jetzt Obere Dorfstraße<br />

6) nach Abriss eines alten Gebäudes 1931.<br />

Im Mai 1932 war der Rückbau der ehemaligen<br />

Wasserhaltungsanlage vollendet, der<br />

Schacht mit dem restlichen Abbruchmaterial<br />

verfüllt und das Gelände eingeebnet.<br />

Hartau, 19.04.2009<br />

Eckehard Gäbler<br />

10. Mai 2009

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