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Ausgabe 02/2006 - Treffpunkt Technik in der Schule

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<strong>Schule</strong> und Studium<br />

In <strong>der</strong> Institutswerkstatt machen sich<br />

Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer mit verschiedensten<br />

Werkstoffen vertraut.<br />

Verantwortungsvoller Umgang mit <strong>Technik</strong><br />

Das Institut für Technische Bildung an <strong>der</strong> Universität Oldenburg bildet <strong>Technik</strong>-Lehrer aus<br />

Sägen, Hobeln, Bohren und Löten s<strong>in</strong>d<br />

nur e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> praktischen Fertigkeiten,<br />

die angehende <strong>Technik</strong>-Lehrer<strong>in</strong>nen<br />

und -Lehrer am Institut für Technische<br />

Bildung (ITB) <strong>der</strong> Universität<br />

Oldenburg erlernen. In <strong>in</strong>stitutseigenen<br />

Werkstätten machen sich mit den<br />

Werkstoffen Holz, Metall und Kunststoff<br />

sowie mit <strong>der</strong> Elektrotechnik und<br />

Elektronik vertraut, <strong>in</strong>dem sie eigene<br />

Werkstücke anfertigen und Versuche<br />

durchführen. Ebenfalls auf dem Lehrplan<br />

stehen Maßnahmen zur Sicherheit<br />

und Unfallverhütung.<br />

Das ITB an <strong>der</strong> Universität Oldenburg<br />

ist aus dem Studiengang „Werken“ an<br />

<strong>der</strong> damaligen Pädagogischen Hochschule<br />

hervorgegangen. Heute studieren<br />

hier 150 junge Menschen, davon<br />

47 Frauen. Das Studienangebot reflektiert<br />

die Zielsetzung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung,<br />

nämlich für e<strong>in</strong>en verantwortungsvollen<br />

Umgang mit <strong>Technik</strong> zu sensibilisieren.<br />

Deshalb betrachtet es dieses<br />

Fach nicht isoliert, son<strong>der</strong>n untersucht<br />

auch den E<strong>in</strong>fluss von <strong>Technik</strong> auf<br />

an<strong>der</strong>e Bereiche, also Gesellschaft,<br />

Ökologie und Ökonomie. Und so durchlaufen<br />

die Studierenden – neben dem<br />

<strong>Technik</strong> ist spannend –<br />

auch das wird im ITB<br />

vermittelt.<br />

praktisch-technologischen Bereich –<br />

Fächer wie „<strong>Technik</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft“<br />

über „Transformationsprozesse<br />

<strong>in</strong> den Energie-, Stoff- und Informationsverarbeitenden<br />

Systemen“ bis<br />

h<strong>in</strong> zum „Verhältnis zwischen Mensch,<br />

Natur und <strong>Technik</strong>“.<br />

Im Zuge <strong>der</strong> neuen Studienabschlüsse<br />

Bachelor und Master wurde <strong>der</strong> Studiengang<br />

neu konzipiert. Das Bachelor-<br />

Studium führt nach sechs Semestern<br />

zu e<strong>in</strong>em ersten allgeme<strong>in</strong>en akademischen<br />

Abschluss. Das darauf aufbauende<br />

Master-Studium mit dem Abschluss<br />

Master of Education entspricht je nach<br />

Studiendauer <strong>der</strong> ersten Staatsprüfung<br />

für das Lehramt an Grund-, Haupt- und<br />

Realschulen sowie für das Lehramt für<br />

Son<strong>der</strong>pädagogik.<br />

„Lei<strong>der</strong> wird <strong>der</strong> <strong>Technik</strong>unterricht an<br />

deutschen <strong>Schule</strong>n immer mehr zusammengestrichen“,<br />

bedauert Wolfgang<br />

Helms, Werkstattmeister für den Metallbereich.<br />

Und Gert Reich, Professor am<br />

ITB, kann nicht nachvollziehen, weshalb<br />

an Gymnasien immer noch ke<strong>in</strong> Fach<br />

<strong>Technik</strong> angeboten wird. „E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dustrialisierte<br />

Gesellschaft wie Deutschland<br />

braucht mehr Menschen, die über technische<br />

Allgeme<strong>in</strong>bildung verfügen“,<br />

konstatiert er. Deshalb plädiert <strong>der</strong><br />

Hochschullehrer für die E<strong>in</strong>führung<br />

von <strong>Technik</strong>-Unterricht auch an Gymnasien.<br />

Dass <strong>Technik</strong> spannend ist und fesseln<br />

kann, beweisen die vielen Projekte, die<br />

außerhalb <strong>der</strong> „normalen“ Studien<strong>in</strong>halte<br />

laufen. So hat das ITB für e<strong>in</strong>e<br />

Ausstellung des Stadtmuseums Oldenburg<br />

im Jahr 2000 e<strong>in</strong> Modell des Luftschiffs<br />

SL-II (Schütte-Lanz) von 1908<br />

gebaut. Nach zweijähriger Entwicklungs-<br />

und zehnmonatiger Bauzeit<br />

präsentierten die stolzen Studierenden<br />

und Projektleiter im Juni 2000 das 500<br />

Kilogramm schwere und 14,4 Meter<br />

lange Modell <strong>der</strong> Öffentlichkeit. Die<br />

Mühe hat sich gelohnt. Schließlich<br />

brachte ihnen <strong>der</strong> Bau e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>trag <strong>in</strong><br />

das Gu<strong>in</strong>ess-Buch <strong>der</strong> Rekorde für das<br />

weltweit größte nicht fliegende Luftschiff<br />

e<strong>in</strong>.<br />

Das ITB vermittelt aber nicht nur technische<br />

Zusammenhänge und praktische<br />

Fertigkeiten <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en eigenen<br />

Metall- und Kunststoff-, Holz- und<br />

Elektrowerkstätten, son<strong>der</strong>n auch den<br />

Umgang mit <strong>der</strong> entsprechenden Software.<br />

So betreibt es seit 1989 e<strong>in</strong> CAD-<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs-Zentrum, das nicht nur Studierende,<br />

son<strong>der</strong>n auch Firmen und<br />

Privatpersonen mit AutoCAD und<br />

Inventor schult.<br />

Infos unter:<br />

www.uni-oldenburg.de/itb

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