Version vom 06.06.2013 - ZIB
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2 Matroide und Unabhängigkeitssysteme<br />
Das Fano-Matroid ist binär. Wählen wir die Basis T = {1, 2, 3}, so ergibt die in (2.8)(c)<br />
beschriebene Konstruktion der Standardrepräsentation die folgende Matrix:<br />
1<br />
⎛<br />
1 1<br />
2<br />
0<br />
3<br />
0<br />
4<br />
0<br />
5<br />
1<br />
6<br />
1<br />
7<br />
⎞<br />
1<br />
2 ⎝ 0 1 0 1 0 1 1 ⎠<br />
3 0 0 1 1 1 0 1<br />
die das Fano-Matroid F7 über GF (2) repräsentiert.<br />
Wir wollen nun noch einen einfachen, aber interessanten Zusammenhang zwischen<br />
Unabhängigkeitssystemen und Matroiden erwähnen.<br />
(2.10) Satz. Jedes Unabhängigkeitssystem ist als Durchschnitt von Matroiden darstellbar,<br />
d. h. ist I ein Unabhängigkeitssystem auf E, dann gibt es Matroide I1, . . . , Ik auf E<br />
mit<br />
k<br />
I = Ii.<br />
△<br />
i=1<br />
Beweis. Sei C das zu I gehörige Zirkuitsystem. Jedes Zirkuit C ∈ C definiert eine<br />
Antikette {C} ⊆ 2E , die trivialerweise das Axiom (C.1) aus (2.7) erfüllt. Also ist das zu<br />
dem Zirkuitsystem {C} gehörige Unabhängigkeitssystem IC ein Matroid. Wir behaupten<br />
nun<br />
I = <br />
IC.<br />
C∈C<br />
Ist I ∈ I, so ist kein Zirkuit C ∈ C in I enthalten, folglich ist nach (2.2) I ∈ IC für alle<br />
C ∈ C. Sei umgekehrt I ∈ IC für alle C ∈ C, so heißt dies, dass kein Zirkuit C ∈ C in I<br />
enthalten ist, und somit, dass I ein Element von I ist. ✷<br />
Die im Beweis von Satz (2.10) angegebene Konstruktion zur Darstellung eines Unabhängigkeitssystems<br />
als Durchschnitt von Matroiden produziert i. A. eine riesige Zahl von<br />
Matroiden, die das Gewünschte leisten. Häufig kommt man mit viel weniger Matroiden<br />
aus.<br />
Betrachten wir z. B. die Menge der Branchings I ⊆ 2 A in einem Digraphen D = (V, A).<br />
Man kann einfach zeigen, dass das zugehörige Zirkuitsystem C aus den inklusionsminimalen<br />
Mengen der Vereinigung der folgenden Antiketten C1 und C2 besteht:<br />
C1 := {C ⊆ A | |C| = 2 und die Endknoten der beiden Bögen in C sind identisch},<br />
C2 := {C ⊆ A | C ist ein Kreis (die Bogenrichtungen spielen keine Rolle)}.<br />
C1 ist das Zirkuitsystem eines Partitionsmatroids auf A, dessen Unabhängigkeitssystem<br />
gegeben ist durch {B ⊆ A | |B ∩ δ − (v)| ≤ 1 ∀v ∈ V }, und C2 ist das Zirkuitsystem des<br />
graphischen Matroids auf D (hierbei wird D als Graph aufgefasst, d. h. die Bogenrichtungen<br />
werden ignoriert). Daraus folgt, dass das Unabhängigkeitssystem der Branchings<br />
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