27.06.2013 Aufrufe

Seid fruchtbar und mehret euch ...

Seid Fruchtbar und mehret euch... .

Seid Fruchtbar und mehret euch... .

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser<br />

dieses R<strong>und</strong>briefs,<br />

ZEIT IM UMBRUCH – so kann man die<br />

Phase überschreiben, in der wir uns im<br />

Lebenszentrum gerade befinden. Beim<br />

Jahresfest am 30. Juni <strong>und</strong> einem<br />

Fachtag am 2. Juli wird Kurt Wegenast<br />

in den Ruhestand verabschiedet werden.<br />

Damit geht wirklich eine Ära zu<br />

Ende, was in den folgenden Berichten<br />

Als ich 1986 mit meiner Arbeit im<br />

LZE begann, zog ich in ein Zimmer<br />

mit Bett <strong>und</strong> Tisch als<br />

Schreibtisch. Außer meiner Bibel, Terminkalender<br />

<strong>und</strong> meiner alten Kofferschreibmaschine<br />

hatte ich nur noch<br />

eine Gemeinschaftsdusche/WC <strong>und</strong><br />

Gemeinschaftstelefonanschluss im<br />

Flur mit den ersten fünf Bewohnern.<br />

Was sehr zaghaft mit einfachsten<br />

Mitteln begann, ist heute eine weit<br />

über unseren kirchlichen Kreis hinaus<br />

anerkannte Suchthilfeeinrichtung mit<br />

einem guten Mitarbeiterteam <strong>und</strong><br />

hervorragender fachlicher Kompetenz<br />

in der therapeutischen Arbeit der Adaption<br />

<strong>und</strong> im Ambulant Betreuten<br />

Wohnen Sucht.<br />

1.150 Patienten wurden insgesamt<br />

aufgenommen. Davon ca. 750 Alkoholabhängige<br />

<strong>und</strong> 350 Drogenabhängige.<br />

Erst im Rückblick wird mir richtig<br />

bewusst, wie viel Zeit <strong>und</strong> Arbeit in<br />

diesen 27 Jahren Leitung des LZE stecken.<br />

So galt es vieles zu strukturieren<br />

oder umzustrukturieren, Konzeptionen<br />

zu erarbeiten <strong>und</strong> Regelungen für<br />

die Arbeit in der Adaption oder im<br />

Jakob­Albrecht­Haus <strong>und</strong> den verschiedenen<br />

Außenwohngruppen zu<br />

entwerfen <strong>und</strong> zu entwickeln. Viel<br />

LEBENSZENTRUM EBHAUSEN<br />

gut deutlich<br />

wird. Was weitergehen<br />

wird, ist<br />

unsere Arbeit für<br />

Suchtkranke <strong>und</strong> insbesondere<br />

für Menschen am Rand der Gesellschaft.<br />

Eine Arbeit, die hier im Lebenszentrum<br />

mit viel Herzblut <strong>und</strong> fachlicher<br />

Kompetenz, aber auch mit der<br />

nötigen professionellen Distanz<br />

getan wird.<br />

Dazu brauchen wir weiterhin Ihre<br />

Unterstützung unserer Arbeit durch<br />

Ihre Spenden, Ihre Fürbitte <strong>und</strong> alle<br />

wohlwollende Aufmerksamkeit.<br />

Volles Leben – ein Abschied<br />

Gelungenes steht neben mancherlei<br />

belastenden Erfahrungen, Enttäuschungen<br />

<strong>und</strong> Rückschlägen. Dennoch<br />

wurde sehr viel erreicht.<br />

Mit der Adaptionsbehandlung, dem<br />

Ambulant Betreuten Wohnen, der erfolgreichen<br />

Integration in Arbeit <strong>und</strong><br />

oft über mehrere Jahre weiteren Begleitung,<br />

mit Geldverwaltung, Schuldenregulierung,<br />

Freizeitgestaltung,<br />

Selbsthilfegruppen <strong>und</strong> den kirchlichen<br />

Kontakten ehemaliger Bewohner<br />

ist ein Netz entstanden, das vielen<br />

Suchtkranken wieder eine Perspektive<br />

gibt. Andererseits gab es auch Grenzen:<br />

Nicht allen konnten wir weiterhelfen<br />

<strong>und</strong> gar in Arbeit vermitteln.<br />

Scheitern, Rückfälle <strong>und</strong> disziplinarische<br />

Entlassungen gehörten zu unserem<br />

Alltag, auch ist eine größere Anzahl<br />

ehemaliger Bewohner schon verstorben.<br />

Aus der Fülle von Bereichen <strong>und</strong><br />

Erfahrungen möchte ich nachfolgend<br />

drei Punkte herausgreifen:<br />

Therapeutisches Arbeiten im LZE<br />

Mit meiner Fort­ <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

1990 zum Sozialtherapeuten (analytisch<br />

orientiert) wurde mir das therapeutische<br />

Arbeiten mit suchtkranken<br />

Stellvertretend<br />

für die<br />

Mitglieder des<br />

Vereins Lebenszentrum<br />

Ebhausen e.V. <strong>und</strong> für<br />

die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

unseres Teams lade ich Sie ganz herzlich<br />

zum Jahresfest ein <strong>und</strong> freue mich,<br />

Sie am Sonntag, 30. Juni, persönlich<br />

begrüßen zu können.<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

Ihr Herbert Link<br />

Patienten mit »Ich­Strukturellen Defiziten«<br />

zunehmend wichtiger. Menschen<br />

mit Suchterkrankungen <strong>und</strong> zusätzlich<br />

psychischen Diagnosen, sogenannten<br />

Doppeldiagnosen, brauchen<br />

besondere therapeutische <strong>und</strong> einige<br />

Abschied nach 27 Jahren:<br />

Edeltraud <strong>und</strong> Kurt Wegenast<br />

21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!