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Allgemeine Toxikologie II - Institut für Analytische Chemie

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<strong>Allgemeine</strong> <strong>Toxikologie</strong> <strong>II</strong><br />

a.o. Univ. Prof. Dr. Wilfried Bursch<br />

Medical University of Vienna<br />

Depart. Medicine I<br />

<strong>Institut</strong>e of Cancer Research<br />

- Chemical Safety and Cancer Prevention<br />

Tel. ++43-1-40160-57615<br />

e-mail: wilfried.bursch@meduniwien.ac.at<br />

STUFEN DER TOXIKOLOGISCHEN<br />

RISIKOANALYSE<br />

Naturwissenschaftliche Ebene<br />

1. Ermittlung der Exposition von Mensch und Umwelt Umwelt.. Umwelt<br />

Chemische Analyse Analyse, Analyse , Bioindikation<br />

Bioindikation,<br />

Bioindikation , Modellrechnungen<br />

2. Wirkungsanalyse (hazard identification)<br />

- Identifikation der Schadwirkung einer Substanz (qualitativ)<br />

- Ermittlung einer Dosis-Wirkungsbeziehung (Wirkungsstärke, -schwelle)<br />

3. Extrapolation des Risikos (risk assessment)<br />

Risiko Risiko= Risiko = Wahrscheinlichkeit des Eintritts einer Sch Schädigung<br />

Sch digung<br />

sowie Art und Gr Größ Größ<br />

öße der betroffenen Population ( (Mensch ( Mensch Mensch) )<br />

bzw bzw. bzw . Umweltkompartimente<br />

Umweltkompartimente.<br />

Umweltkompartimente .<br />

Verkn Verknüpfung<br />

Verkn pfung von Exposition und Wirkung<br />

Gesellschaftspolitische Ebene<br />

Risiko Risiko-Nutzen<br />

Risiko Nutzen Nutzen-Vergleich Vergleich<br />

Risikomanagement<br />

Risikokommunikation<br />

1<br />

2<br />

1


WIRKUNGS-IDENTIFIZIERUNG<br />

(hazard identification)<br />

Charakterisierung der Giftwirkung<br />

Toxizität:<br />

Die einem Stoff immanente, potentielle gefährliche Wirkung<br />

Toxische Substanz / Schadstoff / Gefahrstoff<br />

(mit toxischer Gefährdung; engl.: hazard)<br />

Herkömmliche Annahme:<br />

Gift = Schädigung = "pathologische" Reaktion<br />

Das stimmt so nicht generell !!<br />

Eine toxische, schädliche Wirkung<br />

tritt nur unter bestimmten Bedingungen ein.<br />

3<br />

4<br />

2


Charakterisierung der Giftwirkung<br />

Ein Gefahrstoff kann in niedriger Dosis<br />

Veränderungen innerhalb der physiologischen Bandbreite<br />

auslösen<br />

zu einer Adaptation führen:<br />

Beispiel: Kohlenmonoxid<br />

niedrige Dosis wenig Carboxyhämoglobin Hb <br />

hohe Dosis viel Carboxyhämoglobin<br />

Sauerstoffmangel<br />

Tod<br />

Charakterisierung der Giftwirkung<br />

Substanzeigenschaften:<br />

- chemische Struktur (Identität, Nomenklatur, Synonyme, CAS-No)<br />

Expositionsgrößen:<br />

(1) Dosis (bzw. Konzentration)<br />

(2) Einwirkungsdauer, Einwirkungshäufigkeit (akut / chronisch)<br />

(3) Einwirkungsort (lokal / systemisch bzw. Aufnahmeweg)<br />

Disposition:<br />

- individuelle Empfindlichkeit<br />

(Kinder, alte Menschen, Kranke, genetische Besonderheiten)<br />

5<br />

6<br />

3


Zielorgan<br />

Zentralnervensystem<br />

(ZNS)<br />

Knochenmark<br />

Kongener<br />

Strukturbedingte Toxizität<br />

BENZOL<br />

+<br />

Pancytopenie*<br />

Chromosomenschäden<br />

Leukämie<br />

TOLUOL<br />

++<br />

-<br />

-<br />

-<br />

* verminderte Zahl aller Blutzellen<br />

Toxizität von PCDD-Kongeneren<br />

(Meerschweinchen)<br />

2378 - TCDD 1<br />

12378 - PeCDD 3<br />

12478 – PeCDD 1.125<br />

237 - Tri-CDD 30.000<br />

2 8 – Di-CDD > 300.000<br />

LD 50 (µg/kg)<br />

relativ zu 2,3,7,8-TCDD<br />

Cl<br />

Cl<br />

8<br />

7<br />

9<br />

6<br />

O<br />

O<br />

5<br />

CH3<br />

Cl<br />

Cl<br />

2,3,7,8-TetrachlorDibenzo-p-dioxin (TCDD<br />

1<br />

4<br />

2<br />

3<br />

7<br />

8<br />

4


Säureverätzungen<br />

Koagulationsnekrose<br />

Oberflächenproteine<br />

werden denaturiert<br />

Oberflächenwirkung<br />

Einwirkungsart lokal<br />

Laugenverätzungen<br />

Kolliquationsnekrose<br />

Proteine und Bindegewebe<br />

werden aufgelöst<br />

Tiefenwirkung<br />

Zell- und Gewebsschäden Nekrosen Narben<br />

pH-Abhängigkeit der ätzenden Wirkungen<br />

pH-Wert<br />

11,5<br />

Wirkung<br />

ätzend<br />

reizend<br />

keine Ätz- /Reizwirkung<br />

reizend<br />

ätzend<br />

9<br />

10<br />

5


Verätzung:<br />

Bei Kontakt, Zerstörung von lebendem Gewebe<br />

Beispiele<br />

Ätznatron,<br />

Salzsäure > 25%,<br />

Essigsäure 25-90%,<br />

Silbernitrat (Warzenmittel)<br />

Global Harmonisiertes System (GHS) / CLP-Verordnung<br />

(EG) Nr. 1272/2008 zur Einstufung, Kennzeichnung und<br />

Verpackung von Stoffen und Gemischen.<br />

Beispiel „Hautätzende Wirkung“<br />

11<br />

12<br />

6


Beispiel „Hautätzende Wirkung“<br />

H-Satz (Gefahrenhinweise): H314=Verursacht schwere<br />

Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden<br />

(H=hazard-statement, ehemals R-Sätze)<br />

SICHERHEITSHINWEISE (P-Sätze; P=precautionary statements; ehemals S-Sätze)<br />

P200-<br />

Prävention<br />

260<br />

Staub/Rauch/Gas/Nebel/<br />

Dampf/Aerosol nicht einatmen<br />

264<br />

Nach Gebrauch…gründlich<br />

waschen<br />

P300-<br />

Reaktion<br />

301+330+331<br />

BEI VERSCHLUCKEN:<br />

Mund ausspülen,<br />

kein Erbrechen herbeiführen<br />

303+361+353<br />

BEI KONTAKT MIT DER HAUT<br />

(oder dem Haar):<br />

Alle beschmutzten, getränkten<br />

Kleidungsstücke sofort ausziehen.<br />

Haut mit Wasser abwaschen/duschen<br />

363<br />

kontaminierte Kleidung vor erneutem<br />

Tragen waschen<br />

Beispiel „Hautätzende Wirkung“, fortgesetzt<br />

SICHERHEITSHINWEISE (P-Sätze)<br />

P200-<br />

Prävention<br />

P300-<br />

Reaktion<br />

304+340<br />

BEI EINATMEN:<br />

Bei Atembeschwerden an die frische Luft bringen<br />

und in einer Position ruhigstellen, die das Atmen<br />

erleichtert.<br />

310<br />

Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder<br />

Arzt anrufen<br />

321<br />

Besondere Behandlung<br />

(siehe ... auf diesem Kennzeichungsetikett).<br />

305+351+338<br />

BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN:<br />

Einige Minuten lang behutsam mit Wasser<br />

spülen. Vorhandene Kontaktlinsen nach<br />

Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.<br />

P400-<br />

Lagerung<br />

405<br />

Unter<br />

Verschluß<br />

aufbewahren<br />

P400-<br />

Lagerung<br />

P500-<br />

Entsorgung<br />

501<br />

Inhalt/Be<br />

-hälter…<br />

zuführen<br />

P500-<br />

Entsorgung<br />

13<br />

14<br />

7


Reizend:<br />

Stoffe, die - ohne ätzend zu sein - durch kurzfristigen, längeren<br />

oder wiederholten Kontakt mit der Haut oder den Schleimhäuten<br />

Entzündungen hervorrufen können.<br />

Beispiele<br />

Haut- und<br />

Augenreizung<br />

Salzsäure 10-25%<br />

Formalin 5-25%<br />

Methylisocyanat<br />

Sensibilisierend :<br />

Stoffe und Zubereitungen, die durch Einatmen oder durch Hautkontakt<br />

Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen können, so dass bei zukünftiger<br />

Exposition gegenüber dem Stoff oder der Zubereitung charakteristische<br />

Störungen auftreten. Allergische Reaktion.<br />

Sensibilisierung der Haut<br />

Sensibilisierung der Atemwege<br />

Beispiele<br />

Chromtrioxid,<br />

Cyanamid<br />

Isocyanate<br />

15<br />

16<br />

8


Einwirkungsart systemisch<br />

Wirkung an bestimmten Zielorganen<br />

unabhängig vom Einwirkungsort<br />

Beispiel:<br />

Benzol (chronisches Einatmen)<br />

Knochenmark Blutkrebs<br />

Theophrast von Hohenheim,<br />

genannt Paracelsus<br />

(geboren 1493 bei Maria Einsiedeln in der<br />

Schweiz, gestorben 1541 in Salzburg )<br />

"Der Gift verachtet, der weiß um das nit,<br />

das im Gift ist.<br />

Denn das arcanum, das im Gift ist,<br />

ist gesegnet dermaßen,<br />

daß ihm das Gift nichts nimmt noch schad't,"<br />

(aus: Paracelsus, Reclam 8448, 1960)<br />

A.Hirschvogel, 1540, Kupferstich,<br />

(Albertina, Wien)<br />

Alle Dinge sind Gift, und nichts ohn Gift.<br />

Allein die Dosis macht, daß ein Ding kein Gift ist.<br />

17<br />

18<br />

9


KURIER.at Artikel vom 17.01.2007, 09:09:<br />

Kündigungen nach Toter bei Trinkbewerb<br />

Die US-Radiostation feuerte nach dem tödlichen Ausgang ihrer Show zehn Angestellte, die Morgensendung wurde<br />

eingestellt.<br />

USA: Frau starb nach Wasser-Wetttrinken<br />

Eine 28-Jährige, die eine Spielkonsole <strong>für</strong> ihre Kinder gewinnen<br />

wollte, ist nach dem Bewerb an einer Wasservergiftung gestorben.<br />

Nach dem Tod einer 28-Jährigen bei einem Wassertrink-Wettbewerb hat eine kalifornische<br />

Radiostation Tägliche am Dienstag Aufnahme: zehn Angestellte 2 l entlassen. Wasser Darunter pro sindPerson auch die drei Moderatoren<br />

der Sendung "Morning Rave" auf KDND-FM. Die Show wurde eingestellt. Die Frau war eine von<br />

- Sicherheitsabstand nicht mehr als Faktor 3-5<br />

18 Teilnehmern eines Wettbewerbs, bei dem eine etwa 250 Dollar (193 Euro) teure<br />

Spielkonsole (Wii von Nintendo) zu gewinnen war. Sie mussten möglichst viel Wasser trinken,<br />

ohne auf die Toilette zu gehen.<br />

"Hold your Wee <strong>für</strong> a Wii"<br />

Mitarbeiter der Show nannten den Wettbewerb "Hold your Wee for a Wii" (etwa: Halte es auf <strong>für</strong><br />

eine Wii-Konsole). Die 28-Jährige soll nach Berichten von Augenzeugen<br />

etwa sieben Liter getrunken haben. Stunden später wurde sie tot in ihrer Wohnung<br />

gefunden. Nach ersten Ergebnissen einer Obduktion starb sie an einer Wasservergiftung. Dabei<br />

gerät der Elektrolythaushalt durcheinander, weil zu wenig Natrium im Körper vorhanden ist.<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Welche Kenntnisse können wir aus einer Dosis-<br />

Wirkungs-Beziehung gewinnen?<br />

% Wirkung<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

X<br />

NOAEL<br />

X<br />

LOAEL<br />

X<br />

LOAEL<br />

ED 50<br />

Kontrollbereich<br />

10 -7 10 -6 10 -5 10 -4 10 -3 10 -2<br />

Dosis (logarithmisch)<br />

NOAEL = No-Observed-Adverse-Effect-Level<br />

LOAEL = Lowest-Observed-Adverse-Effect-Level<br />

ED50 = Einzeldosis mit 50% der Maximalwirkung<br />

19<br />

20<br />

10


Akute Toxizität und LD 50 als Maßzahl<br />

Eigenschaft einer Substanz,<br />

bei einmaliger oder kurzdauernder Einwirkung<br />

Gesundheitsschäden oder Tod hervorrufen zu können.<br />

Ursprünglicher Zweck der LD 50 (Trevan 1927):<br />

Vergleich und Standardisierung medizinischer<br />

Präparate, <strong>für</strong> die ein chemisch-analytisches<br />

Verfahren nicht zur Verfügung stand.<br />

Heutige Verwendung<br />

vielfach als numerischer Wert <strong>für</strong> akute Toxizität,<br />

um Substanzen zu klassifizieren.<br />

Der klassische LD 50 - Test ist verboten<br />

Heute müssen schonendere Methoden eingesetzt werden<br />

OECD Guideline 420: "Fixed Dose Procedure"<br />

5; 50; 300; 2000 mg/kg<br />

Je nach Ausgang einer Vorstudie: Beginn mit jener Dosis,<br />

die klare Anzeichen von Toxizität hervorruft.<br />

OECD Guideline 423: "Acute Toxic Class Method"<br />

5; 50; 300; 2000 mg/kg<br />

nach einem vorgegebenen Schema (s. nächstes Blatt) werden<br />

weibliche Ratten dosiert und die Toxizitätsklasse bestimmt.<br />

OECD Guideline 425: "Up-and Down-Procedure"<br />

Limit – Test<br />

gilt <strong>für</strong> alle Guidelines<br />

2000 mg/kg soll die höchste zu prüfende Dosis sein,<br />

in Ausnahmefällen auch 5000 mg/kg<br />

21<br />

22<br />

11


OECD Guideline 423: "Acute Toxic Class Method<br />

Gefahrenkategorie/<br />

LD50/ H-Satz<br />

Acute Tox Cat. 1<br />

(≤5 mg/kg KG)<br />

H300= Lebensgefahr bei<br />

Verschlucken<br />

Acute Tox Cat. 2<br />

(>5- ≤50 mg/kg KG)<br />

H300= Lebensgefahr bei<br />

Verschlucken<br />

Acute Tox Cat. 3<br />

(>50- ≤300 mg/kg KG)<br />

H301= Giftig bei Verschlucken<br />

Acute Tox Cat. 4<br />

(>300- ≤2000 mg/kg KG)<br />

H302=Gesundheitsschädlich bei<br />

Verschlucken<br />

Beispiele <strong>für</strong> Giftigkeit<br />

toxische Substanz<br />

Botulinustoxin<br />

Quecksilber-<strong>II</strong>-chlorid<br />

Parathion (E605)<br />

Natriumcyanid<br />

Arsenik (Arsenoxid)<br />

Dieldrin<br />

DDT<br />

Barbiturate<br />

Natriumnitrit<br />

Morphin<br />

LD50 mg/kg<br />

(bei oraler Applikation)<br />

0,000 004 – 0,000 16<br />

1<br />

2<br />

3 - 6<br />

15<br />

38<br />

87-135<br />

125 – 162<br />

180<br />

335 – 525<br />

23<br />

24<br />

12


Therapeutische (A) und toxische (B) Wirkung<br />

NOEL<br />

Wirkung A<br />

ED 50<br />

NOAEL<br />

Therapeutische Breite: ED 50 B / ED 50 A<br />

ED 50<br />

Wirkung B<br />

Dosis-Wirkungsbeziehungen unterschiedlicher<br />

Steilheit<br />

% Wirkung<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

10 -7 10 -6 10 -5 10 -4 10 -3 10 -2<br />

Dosis (logarithmisch)<br />

25<br />

26<br />

13


Einwirkungsdauer, -häufigkeit: akut / chronisch<br />

Akut:<br />

kurze Einwirkungsdauer der Noxe: Sekunden bis Stunden<br />

hohe Dosen; Ursache gut erkennbar; Symptome dramatisch<br />

Beispiel: Blausäure Lähmung der Zellatmung <br />

Zentralnervensystem (systemisch) Krämpfe Tod<br />

Chronisch:<br />

lange Einwirkungsdauer der Noxe: Wochen bis Jahre/Jahrzehnte<br />

niedrige Dosen; Ursache schwer erkennbar;<br />

Symptome zunächst schwach oder lange fehlend<br />

Beispiel:<br />

Alkohol Magen (lokal) chronische Magenschleimhautentzündung<br />

Leber (systemisch) Leberzirrhose Krebs<br />

MEHRSTUFENKONZEPT DER KREBSENTSTEHUNG<br />

Normale Körperzellen wandeln sich in mehreren Schritten in Krebszellen um. Jeder Schritt<br />

basiert auf Mutationen, die zu einer zunehmenden Störung der Kontrolle des Zellverhaltens<br />

einschl. Wachstum führen. In den betroffenen Organen lassen sich histologisch<br />

Turmorvorstufen nachweisen.<br />

(Aus: Pharmazie in unsrer Zeit, 1980, Wiley-VCH Verlag, Weinheim, D.; mit freundlicher Genehmigung)<br />

27<br />

28<br />

14


MEHRSTUFENKONZEPT<br />

DER KREBSENTSTEHUNG<br />

MEHRSTUFENKONZEPT DER KREBSENTSTEHUNG<br />

INITIATION PROMOTION PROGRESSION<br />

Gentoxische Karzinogene<br />

(z.B. Benz(a)pyren)<br />

Nicht-Gentoxische Karzinogene<br />

(„Tumorpromoter“, z.B. PCDD/F)<br />

DNA-Schädigung/Mutation Wachstum<br />

Gesunde<br />

Zelle<br />

Reparatur<br />

„initiierte“<br />

Zelle<br />

Krebsvorstufe<br />

(„Präneoplasie“)<br />

Weitere Mutationen,<br />

Wachstumsreize<br />

„Mutator-Phänotyp“<br />

Adenom Karzinom<br />

29<br />

30<br />

15


Gentoxische Kanzerogene<br />

(z.B. polyaromatische<br />

Kohlenwasserstoffe, PAK)<br />

Toxikologisch bedeutende Wirkungen<br />

gentoxischer Substanzen:<br />

Schädigung des Erbgutes (DNS)<br />

Mutation<br />

KEF-Substanzen:<br />

kanzerogen, erbgutschädigend, fortpflanzungsgefährdend<br />

CMR: carcinogenic, mutagenic, toxix to reproduction<br />

Gentoxische Kanzerogene<br />

(z.B. PAK)<br />

Mutationen werden an folgende Zellgenerationen weiterverbt<br />

(Irreversiblität)<br />

wiederholte Exposition:<br />

Wirkungen addieren sich: „Summationsgifte“<br />

Wirkungsstärke gentoxischer Kanzerogenen nimmmt mit fallender Dosis zwar<br />

ab<br />

ABER<br />

wegen der Irreversibilität der DNS-Schädigung keine Dosis anzugeben,<br />

unterhalb derer eine kanzerogene Wirkung mit hinreichender Sicherheit<br />

ausgeschlossen werden kann:<br />

Keine Schwellendosis („No-threshold-Konzept“)<br />

Wirkung "0" erst bei Dosis "0“ (?)<br />

Extrapolation in niedrige Dosisbereiche, z.B. Exposition Mensch,<br />

aber keine Beobachtungen („Niemandsland“)<br />

31<br />

32<br />

16


Experimentelle und mechanistische Daten führen zu<br />

folgender Erkenntnis:<br />

Die Dosis-Wirkungs-Beziehung <strong>für</strong> Stoffe mit<br />

irreversiblen Wirkungen<br />

(z.B. erbgutverändernd oder krebserzeugend) ist linear<br />

Wirkung<br />

log Dosis<br />

Folgerung: Wirkung "0" erst bei Dosis "0"<br />

Beziehungen zwischen Dosis, Wirkung und Zeit<br />

bei Stoffen mit irreversibler Wirkung<br />

c(d)<br />

Wirkung:<br />

proportional dem Produkt von<br />

Konzentration c (Dosis, d) und Zeit t .<br />

Einwirkungszeit, t<br />

- aktiver Export<br />

- metabolische Inaktivierung<br />

- (DNA) Reparatur<br />

praktische Wirkungsschwelle, e<br />

33<br />

34<br />

17


Beispiel: Dosisabhängigkeit der<br />

Tumorerzeugung durch Tabakrauchen<br />

relatives<br />

Bronchialkrebsrisiko<br />

12<br />

(nach Smith and Phillips, BMJ, 313, 929, 1996)<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

0 5 15 25 35 45<br />

Zahl der gerauchten Zigaretten pro Tag<br />

> 45<br />

35<br />

Carcinogens in<br />

unfiltered mainstream<br />

cigarette smoke<br />

(„Hoffmann list“, modified)<br />

IARC 83, 2004<br />

36<br />

18


Carcinogens in<br />

unfiltered mainstream<br />

cigarette smoke<br />

Carcinogens in unfiltered mainstream cigarette smoke<br />

(„Hoffmann list“, modified)<br />

IARC 83, 2004<br />

IARC 83, 2004<br />

37<br />

38<br />

19


POLYCYCLIC AROMATIC HYDROCARBONS (PAH)<br />

–<br />

GENOTOXIC CHEMICALS<br />

MEHRSTUFENKONZEPT<br />

DER KREBSENTSTEHUNG<br />

gentoxische Mechanismen<br />

(„no-threshold-concept“)<br />

a.o. Univ. Prof. Dr. Wilfried Bursch<br />

Medical University of Vienna<br />

Depart. Medicine I<br />

<strong>Institut</strong>e of Cancer Research<br />

- Chemical Safety and Cancer Prevention<br />

Tel. ++43-1-40160-57615<br />

e-mail: wilfried.bursch@meduniwien.ac.at<br />

39<br />

40<br />

20


Incomplete Combustion Processes (examples)<br />

( formation of PAH)<br />

Industry, workplace Coke oven<br />

Production of Aluminium<br />

Iron / steel melting<br />

Combustion motor vehicles Diesel exhaust<br />

Agriculture Straw incineration<br />

House fire Coal>Oil>Gas<br />

Food Grilling, Smoking<br />

Tobacco Tobacco smoke<br />

Structure and relative carcinogenic potency of some PAH<br />

carcinogenic potency = log<br />

0<br />

0<br />

Naphthalin Phenanthren<br />

Pyren<br />

0<br />

1,4<br />

Benzo(e)pyren<br />

Anthracen<br />

tumor incidence %<br />

average latency period (days)<br />

0<br />

1,9<br />

Benzo(a)pyren<br />

Determinants of carcinogenic potency:<br />

- „right“ size of molecule<br />

- „bay-Region“<br />

1,38<br />

Benz(a)anthracen<br />

(aus Zhang et al. CBI, 81, 149, 1992)<br />

1,41<br />

Dibenzo(a,h)anthracen<br />

CH3<br />

2,18<br />

41<br />

CH3<br />

7,12-Dimethylbenz(a)anthracen<br />

42<br />

21


14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

PAH-concentration in ambient air<br />

[Berlin (West), 1982]<br />

ng/m 3 comparison: summer - winter<br />

summer winter<br />

PAH-concentration relative to B(a)P<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

BFT<br />

[B(a)P=1]<br />

B(a)P IP<br />

Benzo(x)fluoranthen<br />

Benzo()pyren<br />

PAH emissions: PAH profile<br />

Perylen<br />

B(g,h,i)P<br />

ANT<br />

Benzo(g,h,i)perylen<br />

B (a) P<br />

Coronen<br />

Anthracen<br />

IP = Indeno(1,2,3,c,d)pyren<br />

43<br />

44<br />

22


A<br />

D<br />

M<br />

E<br />

Response<br />

Toxikokinetics: "ADME"<br />

Exposure<br />

external dose<br />

Absorption<br />

Distribution<br />

Internal dose<br />

(active<br />

metabolite)<br />

Metabolisms<br />

Elimination<br />

45<br />

46<br />

23


XENOBIOTICS:<br />

MAJOR METABOLIC PATHWAYS<br />

Phase I: Functionalization<br />

Conversion of apolar, lipophilic substances<br />

by introduction or liberation of polar<br />

functional groups.<br />

Prerequisite for phase <strong>II</strong><br />

siehe ppt-Folien:<br />

5Metabolismus<br />

Phase <strong>II</strong>: Conjugation<br />

Conjugation of functional groups<br />

with endogenous substrates.<br />

Products usually readily water<br />

soluble and easily excretable.<br />

blocking / inactivation<br />

of functional groups<br />

(methylation, acetylation)<br />

METABOLIC ACTIVATION OF Benz(a)pyrene<br />

Bucht-Region<br />

N<br />

Benz(a)pyren (BP)<br />

O<br />

NH<br />

N N N<br />

DNA H<br />

OH<br />

OH<br />

CYP 1A1<br />

OH<br />

N 2 -Desoxyguanosin-Benz(a)pyren-Addukt<br />

H<br />

O<br />

H<br />

Benz(a)pyren-7,8-epoxid<br />

HO<br />

O<br />

Epoxidhydrolase<br />

HO<br />

OH<br />

BP-Dihydrodiolepoxid<br />

OH<br />

CYP 1A1<br />

INAKTIVIERUNG<br />

GSTM1<br />

GSTT1<br />

UGT<br />

Glutathion- und<br />

Glucuronsäure-<br />

Konjugate<br />

47<br />

48<br />

24


PAH - DNA Adducts* in leucocytes<br />

of exposed persons (Schlesien)<br />

Adducts/10<br />

30<br />

8 Nukleotides<br />

20<br />

10<br />

( * 32 P-postlabelling)<br />

0<br />

Coken oven<br />

Controls<br />

workers Close to plant rural<br />

µg PAH / m³ Air: 0,1-50 0,057-0,01<br />

(Jan. - Mai)<br />

no data<br />

(Hemminki et al., Carcinog., 11(7), 1990)<br />

Genotoxic activity of B(a)P, B(a)A und DBA<br />

in short-term assays<br />

Mutagenicity in bacteria<br />

Chromosomal aberrations<br />

in mammalia<br />

Micronucleus test<br />

DNA-binding<br />

DNA-repair<br />

in target tissue<br />

Chromosomal aberrations in<br />

exposed persons<br />

IARC, Vol. 3, 1973; Vol. 32, 1983<br />

in vitro<br />

in vitro<br />

in vivo<br />

in vivo<br />

in vitro<br />

in vivo<br />

In vitro<br />

in vivo<br />

B(a)P<br />

B(a)P, Benz(a)pyrene; B(a)A,Benzanthracene; DBA: Dibenzanthracene<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

B(a)A<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

DBA<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

49<br />

50<br />

25


Mutationen<br />

Punktmutation: THE NUN SAW OUR CAT EAT THE RAT<br />

Rückwärtsmutation<br />

Rasterverschiebungsmutation (frame shift):<br />

Deletion:<br />

Insertion:<br />

Vorwärtsmutation<br />

THE SUN SAW OUR CAT EAT THE RAT<br />

THE NNS AWO URC ATE ATT HER AT<br />

THE NUN SAW OUR CAT EAT THE RAT<br />

THE NUN NSA WOU RCA TEA TTH ERAT<br />

TESTING OF PAH FOR CARCINOGENICITY IN MICE 1,2<br />

(repeated oral application)<br />

Substance<br />

Benz(a)anthracene<br />

Benzo(a)pyrene<br />

Dibenz(a,h)<br />

anthracene<br />

Dose<br />

within 5 weeks<br />

22,5 mg/mouse<br />

30 mg/kg Food<br />

40 mg/kg Food<br />

5 – 250 mg/kg Food<br />

150 – 170 mg/mouse<br />

1,2 ) IARC Vol 3, 1973; Vol 32, 1983<br />

Time (days) until<br />

diagnosis<br />

547-600<br />

110<br />

110<br />

122 – 197<br />

200<br />

Female mice:<br />

Liver<br />

Lung<br />

Organ<br />

Forestomach<br />

Lung<br />

Hemangiosarcoma<br />

Mammary-<br />

Tumors<br />

Incidence<br />

%<br />

64<br />

95<br />

0<br />

10<br />

70<br />

100<br />

59<br />

92<br />

51<br />

52<br />

26


PAH:<br />

Estimation of cancer risk by extrapolation<br />

Lung cancer risk %<br />

100<br />

10<br />

1<br />

0.1<br />

0.01<br />

0,001<br />

(nach Pott,F.: Staub, Reinh.d.Luft, 45,369,1985)<br />

Oven side 1 3 5 µg/m³<br />

x x<br />

General population<br />

(2 ng/m³; 17 m³/day;<br />

50 years)<br />

0.1 1 10 100 1000<br />

Lifetime-Dose of Benzo(a)pyrene (mg)<br />

Coke oven worker<br />

Oven top<br />

(30 µg/m³)<br />

10 m³/day<br />

240 days/year<br />

12 years<br />

Summary of unit risk estimates for B[a]P and for PAHs with<br />

B[a]P as the indicator substance<br />

(life-time risk per ng/m 3 of B[a]P)<br />

Boström et al. EHP, 110, Suppl.3,451.2002<br />

53<br />

54<br />

27


Response<br />

Exposition<br />

Mensch<br />

?<br />

?<br />

Unsicherheiten bei der Extrapolation von<br />

hoher auf niedrige Exposition<br />

?<br />

experimental data<br />

high doses in animal experiments<br />

Linear extrapolation: „life time cancer risk“, e.g. 1:1.000.000<br />

Dose<br />

Abschätzung der Beobachtungszahlen zur<br />

Feststellung eines toxischen Effektes<br />

(Saracci, 1970)<br />

Häufigkeit des Anzahl der notwendigen Beobachtungen<br />

toxischen Effektes (z.B. Zahl der einzusetzenden Tiere)<br />

in einem Kollektiv<br />

Wahrscheinlichkeitsgrad<br />

95% 50%<br />

10:100 28 7<br />

1:100 298 69<br />

1:1000 3000 693<br />

1:10000 30000 6900<br />

1:100000 300000 69000<br />

1:1000000 3000000 690000<br />

55<br />

56<br />

28


Response<br />

Exposition<br />

Mensch<br />

?<br />

Margin of Exposure (MOE) / Benchmark- Concept<br />

?<br />

?<br />

MOE<br />

experimental data<br />

high doses in animal experiments<br />

Linear extrapolation: „life time cancer risk“, e.g. 1:1.000.000<br />

X Reference point<br />

e.g. T 25 ; T 10 , BMD(L) 10 <br />

MOE > 10.000 / 25.000*<br />

Riskmanagement: substance of low priority<br />

(low carcinogenic risk)<br />

MOE < 10.000 / 25.000*<br />

Riskmanagement: substance of high priority<br />

* depending on data (quality, quantity)<br />

Dose<br />

Margins of exposure (MOE) for selected food-borne<br />

carcinogens<br />

O`Brien et al , Food Chem Toxicol 44 (2006), 1613–1635<br />

57<br />

58<br />

29


MEHRSTUFENKONZEPT<br />

DER KREBSENTSTEHUNG<br />

Nicht-gentoxische<br />

Mechanismen<br />

Verwendung von Saccharin (E 954)<br />

E 954: Saccharin und seine Na-, K- und Ca-Salze<br />

O<br />

C<br />

S<br />

O O<br />

N Na<br />

Saccharin-Natrium<br />

Süßstoff in Speisen und Getränken<br />

Zahnpasta<br />

Mundwässer<br />

Lippenstift<br />

Kautabak<br />

59<br />

60<br />

30


Kanzerogenität von Saccharin-Na<br />

Spezies Tumorigenese<br />

Maus negativ<br />

Hamster negativ<br />

Affe negativ<br />

Ratte, weiblich kaum empfindlich<br />

Ratte, männlich positiv<br />

Kanzerogenität von Saccharin-Na<br />

% Tumore<br />

Blasenkarzinom-Induktion<br />

in männlichen Ratten<br />

durch Saccharin-Na (2,5 Jahre)<br />

% Saccharin im Futter<br />

(Ellwein LB, Crit.Rev.Tox. 20,311,1990)<br />

61<br />

62<br />

31


SACCHARIN:<br />

MECHANISMUS DER KANZEROGENESE<br />

IM BLASENEPITHEL MÄNNLICHER RATTEN<br />

Gentoxizität: nicht nachweisbar<br />

keine Aktivierung zu reaktiven Metaboliten<br />

keine DNA-Bindung<br />

nicht mutagen in diversen Tests<br />

Tumor-promovierende Wirkung: nachweisbar<br />

Hyperplasie des Urothels (nur bei kanzerogenen Dosierungen)<br />

Die Urothelproliferation wird durch Kristalle hervorgerufen<br />

Kristallbildung benötigt:<br />

Silkikat, große Mengen 2u -Globulin, pH-Wert 6,5<br />

Estradiol unterdrückt 2u -Globulin-Bildung<br />

Proteingehalt im Urin:<br />

männliche Ratten weibliche Ratten Menschen<br />

Nur das Na-Salz des Saccharin wirkt kanzerogen<br />

Azidifizierung des Urins unterdrückt die Kanzerogenese<br />

% Wirkung<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

63<br />

(Cohen and Ellwein, Cancer Res. 51, 6493, 1991)<br />

Ableitung eines ADI / TDI -Wertes<br />

Besonderes Gefährdungspotenzial oder mangelhafte Datenlage<br />

USF 3=10<br />

<strong>für</strong> besonders empfindliche Individuen<br />

USF 2=10<br />

Mensch Tier<br />

NOAEL<br />

USF1=10 Kontrollbereich<br />

10-9 10-8 10-7 10-6 10-5 10-4 Dosis (mg/kg KG)<br />

64<br />

32


Das ADI / TDI Konzept der WHO (WHO 1961)<br />

Ableitung eines<br />

ADI (Acceptable Daily Intake)<br />

bei absichtlich eingesetzten Stoffen<br />

z.B.: Konservierungsmittel, Farbstoffe<br />

(Beispiel <strong>für</strong> Vorlesung: Saccharin)<br />

Ableitung eines<br />

TDI (Tolerable Daily Intake) oder des<br />

PTWI (Provisionable Tolerable Weekly Intake):<br />

bei Kontaminanten<br />

z.B.: Phthalate (Beispiel <strong>für</strong> Vorlesung)<br />

SACCHARIN:<br />

ADI-WERT<br />

Tierexperimentelle Daten<br />

Dosis-Wirkungsbeziehung:<br />

NOAEL: 1% im Futter ~ 500 mg/kg Körpergewicht<br />

Extrapolation auf den Menschen<br />

NOEL (Blasentumore männliche Ratte): 1% im Futter<br />

entspricht<br />

Mensch (70 kg): 25 000 mg/Tag (ca. 360 mg/kg)<br />

USF: 100, angewendet auf NOAEL Ratte<br />

ADI: 0-5 mg /kg (Saccharin einschl. Na-, K- und Ca-Salze)<br />

WHO/FAO Joint Expert Committee an Food Additives (JECFA),<br />

EU Scientific Committee for Food (SCF); 1995<br />

65<br />

66<br />

33


Human Relevance Framework Concept:<br />

mode of action (MOA)<br />

1.Sind die experimentellen Ergebnisse hinreichend<br />

gesichert („weight of evidence“), um eine gegebene<br />

Schadwirkung im Tier durch einen oder mehrere<br />

„mode(s) of action “ zu erklären?<br />

2. Sind die im Tier beobachteten Schlüsselmechanismen<br />

prinzipiell auch im Menschen<br />

wirksam? Bei dieser Frage stehen qualititative<br />

Aspekte im Vordergrund.<br />

3. Unter Berücksichtigung von toxikokinetischen und –<br />

dynamischen Faktoren, ist der MOA im Tier relevant<br />

<strong>für</strong> den Menschen? Bei dieser Frage stehen<br />

quantitative Aspekte im Vordergrund.<br />

Sources of food contamination:<br />

PHTHALATES<br />

- ubiquitous occurrence in enviroment<br />

- food processsing: conveyors, tubes, storage tanks<br />

- packaging material: colourants, adhesives, sealants<br />

- uses not in accordance with regulations: PVC-gloves, -foils<br />

67<br />

68<br />

34


PHTHALATES<br />

DEHP Toxicological Evaluation (SCF 1994)<br />

Repeated dose toxicity, oral, rats<br />

- target organs: liver, kidney, testis<br />

- increase in liver weight: at 50 mg/kg/day<br />

peroxisome proliferation, NOEL: 5 mg/kd/day<br />

Carcinogenicity<br />

- not genotoxic<br />

- heptacellular adenoma/carcinoma (rat, mouse),<br />

tumor promotion<br />

Developmental/reproductive toxicity<br />

- embryo-fetotoxic and/or teratogenic in rodents<br />

Proposed mode of action (MOA) with key events<br />

of rodent liver tumors induced by PPARα ligands<br />

NPC<br />

Kupffer cells<br />

Klaunig et al.<br />

Crit.Rev.Tox,<br />

33(6),655,2003, modified<br />

Non-peroxisome<br />

lipid gene<br />

expression<br />

GJIC<br />

c<br />

PPAR agonist<br />

c<br />

Preneoplastic foci<br />

Clonal expansion<br />

PPAR-receptor<br />

Cell cycle, growth<br />

and apoptosis<br />

gene expression<br />

c<br />

Apoptosis<br />

Cell proliferation<br />

Tumors<br />

Peroxisome gene<br />

expression<br />

Peroxisome<br />

proliferation<br />

Oxidative<br />

stress<br />

DNA damage<br />

HEPATOCYTE<br />

Weight of key events leading to<br />

hepatic tumor.<br />

C, causal: required step for<br />

PPAR MOA, based on<br />

empirical evidence<br />

69<br />

70<br />

35


Human Relevance Framework Concept:<br />

mode of action (MOA)<br />

Die Bewertung von Phthalaten („Peroxisomenproliferatoren“)<br />

auf Basis dieses Konzepts:<br />

Peroxisomenproliferation <strong>für</strong> den Menschen nicht mehr<br />

als relevant einzustufen, weil:<br />

quantitative Vergleiche von Tier und Mensch:<br />

Rezeptorprotein beim Menschen liegt (a) in wesentlich<br />

geringerer Konzentration und (b) in einer weniger aktiven<br />

Form vor (Klaunig et al. 2003).<br />

Die älteren toxikologischen Bewertungen der Phthalate im Hinblick<br />

auf ihre Verwendung in Materialien, die mit Lebensmitteln in<br />

Berührung kommen, wurden deshalb re-evaluiert.<br />

Hierbei wurden von dem Rezeptormechanismus unabhängige<br />

Wirkungen wie Leber- und Hodentoxizität sowie<br />

reproduktionstoxikologische Wirkungen zugrunde gelegt<br />

(EFSA 2005).<br />

Scientific Level<br />

STEPS IN TOXIKOLOGICAL RISK ASSESMENT<br />

1. Exposure assessment<br />

chemical analysis, bioindication<br />

bioindication, bioindication , model calculation<br />

2. Hazard identification<br />

- identification of effect / type of disease (qualitative)<br />

- dose-response relationship (quantitative, threshold)<br />

3. Risk assessment<br />

risk= propability of manifestion of disease as well as<br />

type and size of affected population (man)<br />

or environmental compartment, resp.<br />

interconnection of exposure and effect<br />

Sociopolitical Level<br />

Risk Risk-Benefit<br />

Risk Benefit Benefit-Analysis Analysis<br />

Risk Management<br />

Risk Communication<br />

71<br />

72<br />

36


Substance<br />

DEHP<br />

DBP<br />

BBP<br />

Key studies for toxicological re-evaluation of phthalates<br />

for use as food contact materials<br />

Structure<br />

Key study<br />

developmental- and<br />

testis toxicity (rat)<br />

developmental toxicity<br />

(rat)<br />

testis toxicity (rat)<br />

developmental toxicity<br />

(rat)<br />

Endpoint<br />

germ cell depletion<br />

testis weight ()<br />

germ cell<br />

development<br />

epididymal spermconcentration<br />

()<br />

anogenital distance<br />

()*** male rat, F1dnd<br />

F2-generation<br />

NOAEL/<br />

LOAEL<br />

(mg/kg KG/day)<br />

5 (NOAEL)<br />

5 (NOAEL)<br />

2 (LOAEL)<br />

20 (NOAEL)<br />

200 (LOAEL)<br />

50 (NOAEL)<br />

Assessmentfactor<br />

0,01<br />

0,02<br />

0,01<br />

reduced fertility and<br />

histopathological findings in testis,<br />

but only at 2200 mg/kg. Study not<br />

used for TDI-derivation<br />

0,01<br />

TDI-value<br />

(mg/kg KG/day)<br />

EFSA 2005<br />

Key studies for toxicological re-evaluation of phthalates<br />

for use as food contact materials<br />

Substance<br />

DINP*<br />

DIDP**<br />

Structure<br />

Key study<br />

liver- and kidney<br />

toxicity (rat),<br />

independent of<br />

peroxisome<br />

proliferation<br />

liver toxicity (dog),<br />

independent of<br />

peroxisome<br />

proliferation<br />

developmental<br />

toxicity (rat)<br />

Endpoint<br />

Spongiosis hepatis<br />

microskopic lesions<br />

(enlarged and<br />

vacuolized<br />

hepatocytes)<br />

survival of F2generation<br />

NOAEL/<br />

LOAEL<br />

(mg/kg KG/day)<br />

15 (NOAEL)<br />

15 (NOAEL<br />

33 (NOAEL)<br />

Assessment<br />

factor<br />

0,01<br />

0,01<br />

0,15<br />

0,05<br />

0,5<br />

TDI-value<br />

(mg/kg KG/day)<br />

EFSA 2005<br />

0,15<br />

lowest NOAEL used for TDI-derivation<br />

*DINP: mixture of esters of ortho-phthalic acid with C8-C10 alkylalkoholes (R1 and R2, C9 rich); two types DINP, different mixtures of isomers<br />

(CAS-Nr. 68515-48-0 und CAS-Nr. 28553-12-0).<br />

**DIDP:two types of C9-C11 (R1 und R2, C10-rich) branched alkylesters (CAS-Nr. 68515-49-1 und CAS-Nr. 26761-40-0); : reduction<br />

Ref.<br />

Wolfe<br />

and<br />

Leyton<br />

2003<br />

Lee et<br />

al.<br />

2004<br />

NTP<br />

1997<br />

Tyl et<br />

al.<br />

2001,<br />

2004<br />

73<br />

EFSA, 2005<br />

Ref.<br />

Aristech<br />

1994,<br />

Exxon<br />

1996a,b<br />

Hazelton<br />

Lab. 1968<br />

Exxon<br />

2000<br />

74<br />

EFSA, 2005<br />

37


ALLOCATION OF A GROUP TDI<br />

A group TDI for health protection should be employed if:<br />

i) exposure to several members of a structurally related series of chemicals is likely to occur<br />

frequently, and<br />

ii) several members of the series have been demonstrated to have a common target organ(s) cellular<br />

target(s) and the same mode of action.<br />

If these criteria are met, individual members of the series should be assumed to have an additive effect.<br />

PHTHALATES:<br />

i) DBP and DEHP have pivotal effects on germ cell development/depletion,<br />

ii) BBP has pivotal effects on epididymal spermatozoa concentration,<br />

iii) DINP and DIDP have pivotal effects on the liver.<br />

While it may appear that three phthalates (DBP, DEHP and BBP) act on the same target organ<br />

(the testis), their profile of effects at the hormonal and cellular level are not identical and their<br />

individual modes of action have not yet been demonstrated. Moreover, the two others, DIDP<br />

and DINP, primarily affect the liver rather than the testis. But even in this case, the end-points<br />

indicate that different mechanisms are involved.<br />

Consequently a group-TDI cannot be allocated for butylbenzylphthalate (BBP),<br />

dibutylphthalate(DBP), bis(2-ethylhexyl) phthalate (DEHP), di-isononylphthalate (DINP) and<br />

di-isodecylphthalate (DIDP).<br />

EFSA Journal 244, 245, 2005, modified<br />

STEPS IN TOXIKOLOGICAL RISK ASSESMENT<br />

Scientific Level<br />

1. Exposure assessment<br />

chemical analysis, bioindication<br />

bioindication, bioindication , model calculation<br />

2. Hazard identification<br />

- identification of effect / type of disease (qualitative)<br />

- dose dose-response dose response relationship (quantitative, threshold threshold) threshold<br />

3. Risk assessment<br />

risk= propability of manifestion of disease as well as<br />

type and size of affected population (man)<br />

or environmental compartment, resp.<br />

interconnection of exposure and effect<br />

Sociopolitical Level<br />

Risk Risk-Benefit<br />

Risk Benefit Benefit-Analysis Analysis<br />

Risk Management<br />

Risk Communication<br />

75<br />

76<br />

38


UK (1996/98)<br />

nursling<br />

DENMARK (2003)<br />

adults<br />

children 1-6 y<br />

children 7-14 y<br />

CSTEE (2004)<br />

nursed<br />

not nurse<br />

EFSA (2005)<br />

worst case<br />

TDI-values<br />

Phthalate uptake via food (Europe)<br />

Phthalate uptake (mg/kg body weight/day)<br />

DEHP<br />

0,006 – 0,023<br />

0,0045<br />

0,026<br />

0,01<br />

0,021<br />

0,013<br />

0,05<br />

DINP<br />

0,0024<br />

0,05<br />

0,063<br />

0,01<br />

0,01<br />

0,15<br />

DIDP<br />

0,0024<br />

0,03<br />

0,053<br />

0,007<br />

0,007<br />

0,15<br />

Gesundheitliche Bewertung Nr. 042/2005 des BfR vom 11. Oktober 2005<br />

Phthalate uptake via food packed in glasses closed with<br />

twist-off caps<br />

NVS-all interviewees<br />

NVS-consumer<br />

Nationale Verzehrs-Studie (D)<br />

national consumption survey 1985-1988<br />

ES-all interviewees<br />

ES-consumer<br />

Ernährungs-Survey (D)<br />

nutrition survey, 1995<br />

TDI-values<br />

95%ile Phthalate uptake *<br />

(mg/kg body weight/day)<br />

DEHP<br />

DINP<br />

0,04<br />

0,052<br />

0,086<br />

0,091<br />

0,05<br />

*assuming empirical distribution of phthalate contamination of food<br />

0,034<br />

0,042<br />

0,058<br />

0,59<br />

0,15<br />

Gesundheitliche Bewertung Nr. 042/2005 des BfR vom 11. Oktober 2005<br />

77<br />

78<br />

39


PHTHALATES<br />

summary + risk management<br />

Phthalate burden of adults mainly via food (generally below TDI).<br />

Phthalate burden of children is higher than that of adults.<br />

Additional phthalate sources may be of relvance.<br />

Multiple phthalate sources<br />

TDI should not be exploited by a single source.<br />

Restriction of phthalate uses<br />

new EU-regulations concerning toys, food contact material.<br />

19. Century<br />

Industrial Revolution in Europe<br />

Endangering of fundamental resources of life (water, air)<br />

Das Walzwerk (steel-mill)<br />

bei Neustadt-Eberswalde<br />

Karl Blechen, 1835<br />

79<br />

80<br />

40


Verteilung von Fremdstoffen in der Umwelt<br />

Schicksal<br />

in der Umwelt<br />

Exposition<br />

Effekte<br />

Emissionsquellen<br />

Wasser<br />

Luft<br />

Organismen<br />

Boden<br />

UMWELTCHEMIKALIE<br />

Biogeochemische<br />

Transportwege<br />

Umweltkonzentrationen<br />

Aufnahme, Metabolismus<br />

Elimination<br />

Bioakkumulation<br />

Molekül<br />

Zelle<br />

Organe<br />

Organismus<br />

Population<br />

Ökosystem<br />

Umweltchemie<br />

<strong>Toxikologie</strong><br />

Ökologie<br />

81<br />

82<br />

41


Kriterien zur Bewertung des ökochemischen<br />

Verhaltens von Substanzen<br />

Produktionsmenge<br />

Anwendungsmuster<br />

Dispersionstendenz<br />

(Löslichkeit, Dampfdruck, Mobilität)<br />

Persistenz / Akkumulation<br />

(Adsorptionskoeffizient,<br />

Verteilungskoeffizient: Grenze <strong>für</strong> Anreicherung: log Kow ≥ 3)<br />

Umwandlung unter Umweltbedingungen<br />

(Stabilität, Abbaubarkeit)<br />

Wirkung auf Organismen und Systeme<br />

GEMEINSCHAFT ÖKOSYSTEM<br />

Weitere Stufe der Komplexität:<br />

Berücksichtigung von Organismen verschiedener trophischer Ebenen<br />

Algen Fisch<br />

Zooplankton<br />

Mikroorganismen<br />

Makrophyten<br />

Räuberische<br />

Invertebraten<br />

Herbivore<br />

Invertebraten<br />

Detrivore<br />

Makroinvertebraten<br />

Aus: Fent, K. „Ökotoxikologie“ (1998, G. Thieme Verlag)<br />

83<br />

84<br />

42


Bewertung der Umweltgefährlichkeit von Chemikalien<br />

1. Expositionsanalyse<br />

Predicted Environmental Concentration (PEC)<br />

Monitoring Daten (soweit vorhanden), Modellrechnungen<br />

2. Wirkungsanalyse<br />

No Effect Concentration (NOEC)<br />

Ersatzweise: EC 50 , LC 50<br />

Predicted No-Effect Concentration (PNEC)<br />

Einzelspezies, Mesokosmosstudien<br />

(EC50 , Konz., die eine bestimmte Wirkung in 50% der Spezies erzeugt)<br />

LC50 , niedrigste Konzentration, die zum Tod von 50% der Spezies führt)<br />

Assessment factors to derive a PNEC aquatic<br />

Available data<br />

At least one short-term L(E)C50 from each of<br />

three trophic levels of the base-set (fish,<br />

Daphnia, algae)<br />

One long-term EC10 or NOEC (either fisch or<br />

Daphnia)<br />

Two long-term results (e.g. EC10 or NOECs)<br />

from species representing two trophic levels<br />

(fish and/or Daphnia and/or algae)<br />

Long-term results (e.g. EC10 or NOECs) from at<br />

least three species (normally fish, Daphnia and<br />

algae) representing three trophic levels<br />

Species-Sensitivity-Distribution (SSD)-method<br />

(statistical method)<br />

Field data or model ecosystems<br />

Assessment factor<br />

1000<br />

100<br />

50<br />

10<br />

5-1<br />

(to be fully justified case by case)<br />

Reviewed on a case by case basis<br />

GUIDANCE ON INFORMATION REQUIREMENTS AND CHEMICAL SAFETY ASSESSMENT<br />

Chapter R.10: Characterisation of dose/concentration-response for environment<br />

85<br />

86<br />

43


RISIKOBEWERTUNG (ÖKOTOXIKOLGIE)<br />

PEC/PNEC < 1: kein Risiko <strong>für</strong> die Umwelt erkennbar,<br />

kein Handlungsbedarf<br />

PEC/PNEC >1: Schädigung der Umwelt zu erwarten,<br />

Risikomanagement erforderlich<br />

BEISPIEL<br />

ERMITTLUNG VON HANDLUNGSBEDARF<br />

Bis(4-aminophenyl)methan<br />

BEACHTEN: Der folgende Datensatz zu 4,4 MDA gibt den<br />

Stand des Wissens der frühen 1990er Jahre wieder. Dieses<br />

Beispiel soll das Prinzip einer ökotoxikologischen<br />

Risikobewertung sowie die Konsequenzen von Datenlücken<br />

<strong>für</strong> die Feststellung von Handlungsbedarf illustrieren, nicht<br />

jedoch den Kenntnisstand betreff 4,4 MDA im Jahr 2012.<br />

87<br />

88<br />

44


Generelle Stoffinformation<br />

Stoffidentität<br />

IUPAC-Name: Bis(4-aminophenyl)methan<br />

Gebrauchsname: 4,4`-Methylendianilin<br />

CAS-Nr.: 101-77-9<br />

EINECS-Nr.: 202-974-4<br />

Struktur: H 3 N– Ø-CH 2 –Ø-NH 2<br />

Verhalten in der Umwelt<br />

Bioabbau: potentiell biologisch<br />

abbaubar<br />

Hydrolyse: kein Abbau<br />

Photolyse in Oberflächengewässern aufgrund des<br />

UV-Spektrum wahrscheinlich<br />

Exposition<br />

Physikalisch-chemische Eigenschaften<br />

Wasserlöslichkeit (20°C): 1,25 g/l<br />

Dampfdruck (20°C): 2,8x10 -6 Pa<br />

Henry-Konstante (20°C): 4,4x10 -7 Pa.mol/m 3<br />

Log Pow: ca. 1,6<br />

Koc (geschätzt): 86 l/kg<br />

Geringes Geo- und Bioakkumulationspotential<br />

Rascher photochemisch-oxidativer<br />

Abbau in der Atmosphäre (•OH)<br />

Produktionsmenge: 1990/91 (D): 160.000-190.00 t/a Isomerengemisch<br />

Verwendungszweck: Zwischenprodukt in der chemischen Industrie (mehrere<br />

Standorte) Folgeprodukt: Methylyendiphenyldiisocyanat (MDI),<br />

das weiter zu Polyurethan verarbeitet wird.<br />

Einträge: alle Hersteller u. Weiterverarbeiter zusammen:


Wirkung -“Hazard identification“<br />

- PNEC-Bestimmung<br />

Hydrosphäre<br />

Vertebraten:<br />

Brachydanio rerio 96h-LC50 65 mg/l<br />

Oryzias latipes 48h-LC50 32 mg/l<br />

Invertebraten:<br />

Daphnia magna<br />

Immobilisation 24h-EC50 2,3 mg/l<br />

Reproduktionshemmung 14d-NOEC 0,15 mg/l<br />

Mikroorganismen:<br />

Pseudomonas putida (O 2 -Verbrach) 30min-EC0 1: Handlungsbedarf<br />

RISIKO MANAGEMENT<br />

Werk 2: z.B. Kläranlage<br />

PEC local /PNEC 0,005 / 1,5 = 0,0033<br />

PEC local /PNEC 13,6 / 1,5 = 9,1<br />

91<br />

92<br />

46

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