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von ihrer Lösung entfernt ist denn je, drückt den Zuständen<br />

in Österreich überhaupt seinen Stempel auf. Am 22. Januar<br />

beriet das Exekutiv-Komitee der deutschböhmischen Landtags-Abgeordneten<br />

in Prag über die letzten Vorschläge des<br />

Fürsten Lobkowitz und beschloß, auf die Wahl von Delegierten<br />

zu weiteren Verhandlungen nicht einzugehen. Dr. Schmeykal<br />

erhielt den Auftrag, diesen Beschluß dem Oberst-Landmarschall<br />

mitzuteilen. Damit ist 6IQ «Versöhnung» in die<br />

Brüche gegangen. Über den Inhalt der Unterhandlungen, die<br />

vom Fürsten Lobkowitz mit den Deutschen geführt wurden,<br />

gibt ein Briefwechsel näheren Aufschluß, der zwischen Lobkowitz<br />

und Dr. Schmeykal stattgefunden. Die Briefe wurden<br />

soeben veröffentlicht, und es geht aus ihnen hervor, daß die<br />

tschechischen Parteien gar nicht daran dachten, die Forderungen<br />

der Deutschen zu erfüllen. Was die Tschechen an<br />

Zugeständnissen boten, enthielt nicht die Hälfte von dem,<br />

was die Deutschen verlangten, und namentlich lehnten sie es<br />

ab, auf die deutschen Landtagsanträge einzugehen, welche die<br />

Aufhebung der Sprachenverordnungen und die vollständige<br />

nationale Zweiteilung des Landes zum Gegenstande hatten.<br />

So blieb den Deutschen nichts übrig als zurückzutreten. Das<br />

letzte Schreiben Dr. Schmeykals an den Fürsten Lobkowitz<br />

schließt mit folgenden Sätzen: «In der uns übergebenen<br />

Zuschrift vom 5. Januar d. J. wird uns mitgeteilt, daß die<br />

Vertreter der beiden anderen Landtagsklubs außerstande<br />

seien, die von uns gewünschte prinzipielle Zustimmung zu<br />

unseren Landtagsanträgen auszusprechen, und daß ihnen<br />

auch die in unserem Schreiben vom 19. Dezember 1887 enthaltenen<br />

Gegenvorschläge nicht alle so geartet erscheinen,<br />

daß man die Annahme derselben nach unseren Wünschen bei<br />

der in Aussicht genommenen Konferenz erwarten könnte.

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