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Die Woche, 25.-31. Januar 1888<br />

Herr von Tisza hat im Ungarischen Reichstage am 28. Januar<br />

die Anfragen beantwortet, welche die Abgeordneten Helfy<br />

und Perczel von der äußersten Linken über die allgemeine<br />

Lage an ihn gerichtet. Irgendeine Enthüllung, eine bemerkenswerte<br />

Neuigkeit brachte die Tiszasche Rede nicht, allein sie<br />

umschrieb nochmals mit ziemlicher Deutlichkeit den Standpunkt<br />

Österreichs in der äußeren Politik und das Verhältnis<br />

des Reiches zu Deutschland und Rußland - so deutlich, wie<br />

sich eben der verantwortliche Leiter einer Regierung unter<br />

den kritischen Zuständen der Gegenwart auszusprechen vermag.<br />

Gleich am Anfange seiner Ausführungen erklärte der<br />

Ministerpräsident, daß er sich bedeutende Zurückhaltung auferlegen<br />

müsse, selbst eine Regierung wie die englische sei<br />

dermalen dazu gezwungen. Er warne jedermann, sich von<br />

den einander oft ganz widersprechenden Zeitungsgerüchten<br />

beunruhigen zu lassen. Man dürfe sich durch dieselben nicht<br />

irreführen lassen; so sei kein wahres Wort daran, daß der<br />

Minister des Äußern bezüglich seiner politischen Entscheidungen<br />

Einmischungen und Konflikten ausgesetzt sei, und<br />

ebenso sei kein Sterbenswörtchen wahr davon, daß der<br />

Kriegsminister bei seiner, Tiszas, letzten Anwesenheit in<br />

Wien um einen Kredit für militärische Vorbereitungen nachgesucht<br />

habe, der ihm infolge von Tiszas Widerspruch verweigert<br />

worden. Und so sei es auch mit der Frage, ob<br />

Österreich-Ungarn auf seine Verbündeten rechnen dürfe. Es<br />

müsse offenbar im Interesse irgend jemandes Hegen, den<br />

Frieden zu stören, da fortwährend Gerüchte ausgestreut<br />

würden, welche das Vertrauen der verbündeten Mächte zueinander<br />

zu erschüttern geeignet wären. «Diesen Ausstreu-

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