01.07.2013 Aufrufe

PDF (42.0 Mb)

PDF (42.0 Mb)

PDF (42.0 Mb)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Es ist völlig unmöglich, in knappen Zügen ein erschöpfendes<br />

Bild derselben zu geben, welche die volle Frische seines<br />

genialen Geistes atmete. Genug, daß sie ihre Schuldigkeit<br />

tat und sämtliche Parteien des Reichstages mit Inbegriff der<br />

Klerikalen und Freisinnigen bewog, die Wehrvorlage en bloc<br />

anzunehmen. Bismarck dankte für diese Einmütigkeit mit<br />

den Worten, daß der Reichstag damit eine wesentliche<br />

Friedensbürgschaft gegeben habe.<br />

Die Veröffentlichung des Bündnisvertrages und die Bismarcksche<br />

Rede drängen alles Interesse an anderen Dingen<br />

zurück. Auch Crispi bezeichnete nach der Publikation des<br />

Vertrages die Lage als ernst, aber man habe keine Drohung<br />

beabsichtigt, lediglich eine Warnung an die friedestörenden<br />

Elemente. Die Enthüllung kam auch in anderer Beziehung<br />

gelegen, denn gerade um diese Zeit suchte einer der angesehensten<br />

Staatsmänner Frankreichs, der Kammerpräsident<br />

Floquet, der als der einzig mögliche Ministerpräsident<br />

der Zukunft bezeichnet wird, eine Annäherung mit der russischen<br />

Diplomatie, indem er den Wunsch aussprach, mit dem<br />

russischen Botschafter in Paris, Baron Mohrenheim, in intimere<br />

gesellschaftliche Beziehungen zu treten, der auf ausdrückliche<br />

Genehmigung der Regierung des Zaren auch gewährt<br />

wurde. Floquet hatte sich nämlich seinerzeit durch den<br />

Ruf: «Es lebe Polen!» vor Zar Alexander IL die Gunst Rußlands<br />

verscherzt, und jeder russische Botschafter hatte den<br />

Auftrag, ihn in der Gesellschaft zu meiden.<br />

Im Österreichischen Abgeordnetenhause wurde alsbald,<br />

wie wohl vorauszusehen war, ein Antrag eingebracht, die<br />

Regierung aufzufordern, im Einvernehmen mit Ungarn Unterhandlungen<br />

mit der deutschen Regierung einzuleiten, welche<br />

zu einer Genehmigung des Bündnisvertrages durch die Volks-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!