Navigation mit Gestirnen - So orientierte sich Kolumbus
Navigation mit Gestirnen - So orientierte sich Kolumbus
Navigation mit Gestirnen - So orientierte sich Kolumbus
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Navigation</strong> <strong>mit</strong> <strong>Gestirnen</strong><br />
-<br />
<strong>So</strong> <strong>orientierte</strong> <strong>sich</strong> <strong>Kolumbus</strong><br />
von: M. Ö.<br />
L. R.<br />
L. S.
1. Geschichte der <strong>Navigation</strong><br />
Allgemeine <strong>Navigation</strong><br />
Gliederung<br />
<strong>Navigation</strong> bei den Polynesiern<br />
<strong>Navigation</strong> bei den Wikingern<br />
2. <strong>Navigation</strong>sgerät vom Mittelalter bis zur Neuzeit<br />
Jakobsstab<br />
3. Der Navigator <strong>Kolumbus</strong><br />
4. <strong>Navigation</strong>sinstrumente von <strong>Kolumbus</strong><br />
Kompass<br />
Quadrant<br />
Astrolabium<br />
5. Quellen
1. Geschichte der <strong>Navigation</strong><br />
Allgemeine <strong>Navigation</strong><br />
Vor 6000 Jahren wurde das Navigieren in Ägypten und dem heutigem<br />
Lissabon entwickelt. Der Auslöser war der Wunsch, dass sie ihre genaue<br />
Position bestimmen können und auch die optimale Route zu einem<br />
vorgegebenen Ziel zu finden.<br />
Bei den Arabern waren bereits im 11. Jahrhundert astronomische Tafeln<br />
im Gebrauch auf denen die <strong>mit</strong>tleren Längenkreise der <strong>So</strong>nne an den<br />
verschiedenen Tagen des Jahres verzeichnet waren, sodass <strong>mit</strong> dem<br />
Wert dieser Höhe die geografische Breite des eigenen Standortes<br />
errechnet werden konnte.<br />
Zu der Zeit wurde auch nur <strong>mit</strong> der Sichtnavigation orientiert. Dies<br />
konnte nicht im Meer angewendet werden, sondern nur in Küstennähe.<br />
Deshalb haben sie <strong>sich</strong> auf dem Meer die <strong>So</strong>nne, Mond und Sterne als<br />
Hilfs<strong>mit</strong>tel zur <strong>Navigation</strong> genommen. Die Bestimmung an <strong>Gestirnen</strong> gibt<br />
an, wo sie <strong>sich</strong> gerade befinden daraus konnte man dann die Lage des<br />
Ziels sowie die Route berechnen. Im 11. und 12. Jahrhundert wurde<br />
dann der Kompass von den Chinesen als auch von den Europäern<br />
erfunden. Das vereinfachte ihnen das Navigieren da die<br />
Himmelsrichtungen angezeigt wurden. In den darauf folgenden Jahren<br />
wurden noch weitere <strong>Navigation</strong>sinstrumente erfunden die der Seefahrt<br />
erheblich halfen.
<strong>Navigation</strong> bei den Polynesiern<br />
Die Polynesier waren eine Gruppe von Völkern die zu den<br />
geschicktesten Seefahrern der Geschichte gehörten. Vor ungefähr 2.500<br />
Jahren war der Pazifik noch unbesiedelt. Doch das Volk der Polynesier<br />
hatten es innerhalb eines Jahrtausends besiedelt. Kein anderes Volk hat<br />
je eine so große Fläche besiedelt. Die Polynesier hatten früher weder<br />
Kompass noch andere Hilfs<strong>mit</strong>tel um <strong>sich</strong> auf dem Meer zu orientieren.<br />
Deshalb waren die so genannten „Navigatoren“ sehr hoch angesehen.<br />
Das navigieren war nämlich die schwierigste seemännische Aufgabe<br />
überhaupt. Um <strong>sich</strong> zu orientieren mussten sie die <strong>So</strong>nne den Mond und<br />
die Sterne beobachten. Sie kannten 300 verschiedene Sterne und<br />
Sternbilder. Auch anhand von bestimmten Wolkenformationen und des<br />
Wellengangs konnten <strong>sich</strong> die Polynesier orientieren.
<strong>So</strong> genannte Stabkarten zeigten die Richtung der Wellen an, wurden<br />
aber nie <strong>mit</strong> auf die See <strong>mit</strong> raus genommen sondern nur kurz vor der<br />
Fahrt angeschaut. Diese ganzen Informationen wurden nur durch<br />
Gesänge oder Tänze weitergegeben und mussten so<strong>mit</strong> immer im<br />
Gedächtnis behalten werden.
<strong>Navigation</strong> bei den Wikingern<br />
Die Wikinger lebten zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert und machten<br />
den ganzen Mittelmeerraum un<strong>sich</strong>er. Bei klarer Sicht <strong>orientierte</strong>n sie<br />
<strong>sich</strong> an dem Stand der <strong>So</strong>nne dabei haben sie eine Art <strong>So</strong>nnenuhr aus<br />
Holz verwendet.<br />
Auf einer <strong>So</strong>nnenuhr ist ein Stab<br />
befestigt der seinen Schatten auf<br />
ein Tablett oder eine Scheibe <strong>mit</strong><br />
Hilfslinien wirft. Schattenlänge und<br />
Schattenrichtung geben die<br />
ungefähre Tageszeit an und<br />
<strong>mit</strong>tags konnten die Nord-<br />
/Südrichtung und die<br />
geographische Breite des<br />
Standortes er<strong>mit</strong>telt werden.
Die Angaben waren ungenau und bei unruhiger See nicht<br />
herauszufinden. Wenn aber Nebel oder Wolken die <strong>So</strong>nne abdeckten,<br />
konnten sie diese Art der <strong>Navigation</strong> nicht mehr nutzen. Laut einer Sage<br />
benutzten sie sogenannte <strong>So</strong>nnensteine.<br />
Ein <strong>So</strong>nnenstein ist ein Stein aus Kalkspat der auch bei bewölktem<br />
Himmel benutzt werden konnte. Fällt <strong>So</strong>nnelicht durch den Stein wird er<br />
in zwei Strahlen gespaltet, wobei ein Strahl heller ist als der andere.<br />
Richtet man den Stein genau auf die Stelle an der die <strong>So</strong>nne steht sind<br />
beide Strahlen gleich hell. Weicht man von der Stelle ab wird der Strahl<br />
der weiter Weg ist von der <strong>So</strong>nne dunkler als der andere.
2. <strong>Navigation</strong>sgerät vom Mittelalter bis zur<br />
Neuzeit<br />
Jakobsstab<br />
Der Jakobsstab ist ein <strong>Navigation</strong>sinstrument, das man zur<br />
Winkelbemessung benutzt. Er ist ganz einfach aus zwei Stäben<br />
aufgebaut. Nämlich aus dem langen Stab und dem Querstab. Der lange<br />
Stab wurde unter das Auge gehalten, dann verschob man den Querstab<br />
so weit, dass die Enden den Horizont und den Stern, bei dem man den<br />
Winkel berechnen wollte, überdeckten. An einer Skala auf dem<br />
Längenstab konnte man dann den Winkel ablesen. Der Jakobsstab war<br />
seit dem 15. Jahrhundert Standartausrüstung der Seefahrer.
3. Der Navigator Christoph <strong>Kolumbus</strong><br />
Christoph <strong>Kolumbus</strong> ist 1451 in Genua ( Italien) geboren.<br />
Als kleiner Junge ist er auf Handelsschiffen <strong>mit</strong>gefahren und hat dort<br />
einiges über die <strong>Navigation</strong> gelernt. Im August 1492, <strong>mit</strong> 41 Jahren, ist er<br />
<strong>mit</strong> Unterstützung des spanischen Königshauses aufgebrochen, um den<br />
westlichen Seeweg nach Indien zu finden.
Vor seiner Fahrt trug er alle Informationen zu nautischen Berechnungen<br />
von antiken und <strong>mit</strong>telalterlichen Gelehrten zusammen.<br />
Dazu gehörten:<br />
Karten von Toscanelli ( Kartograf )
Portolane Karten<br />
Portolane sind Seekarten, die hauptsächlich benützt wurden um<br />
eine Weg von Hafen zu Hafen zu beschreiben. Ihr Inhalt wurde<br />
nur durch Beobachtung angelegt und aufgemalt.<br />
Kompass<br />
Quadrant<br />
Astrolabium
<strong>Kolumbus</strong> ging bei der Berechnung des Seeweges von arabischen<br />
Maßangaben aus, welche er missverstand.<br />
Nach 8 Wochen auf hoher See war <strong>Kolumbus</strong> klar, dass Toscanellis<br />
Karte nicht stimmte, und dass sein Glaube, die Erde wäre klein, ein<br />
furchtbarer Irrtum war.<br />
Auf seiner Fahrt benützte er verschiedene <strong>Navigation</strong>smethoden eine<br />
davon war die 'Koppelnavigation', die früheste Methode bei der Fahrt<br />
über das offenen Meer; es handelt <strong>sich</strong> hier um die Schätzung der<br />
gefahrenen Zeit und Geschwindigkeit, also eine sehr ungenaue<br />
Methode.<br />
Die Vorgangsweise der Koppelung:<br />
Um die Geschwindigkeit zu er<strong>mit</strong>teln beobachteten die Seefahrer<br />
z.B wie lange ihr Schiff braucht, um einen Gegenstand zu<br />
passieren, den sie vom Bug (vorne am Schiff) ins Wasser<br />
geworfen hatten. War die Geschwindigkeit dem Navigator bekannt,<br />
konnte er die Strecke berechnen, die das Schiff an einem Tag<br />
zurückgelegt hat.
Eine weitere Methode ist die Astronomische <strong>Navigation</strong>:<br />
Sie basiert auf Beobachtung von <strong>Gestirnen</strong> wie Mond, <strong>So</strong>nne,<br />
Fixsternen und anderen Planeten. Mit Quadrant, Astrolabium,<br />
Jakobsstab oder Sextant (die beiden wurden erst später<br />
erfunden) wurden die Winkel zu ausgewählten <strong>Gestirnen</strong><br />
er<strong>mit</strong>telt. Zwei Gestirne reichen zur Ortung aus. <strong>So</strong>nnenauf- und<br />
<strong>So</strong>nnenuntergang zeigen Osten und Westen an. Bei<br />
Tagesanbruch kann der Navigator feststellen wie weit die<br />
<strong>So</strong>nne im Vergleich <strong>mit</strong> den langsam verblassenden Sternen<br />
gewandert ist. Nachts kann die Position anhand des<br />
Polarsterns, der fast genau über dem Nordpol steht, er<strong>mit</strong>telt<br />
werden.<br />
Nachteile: Abhängigkeit vom Wetter; bei bedeckten Himmel ist<br />
keine Astronomische <strong>Navigation</strong> möglich.<br />
Aufgrund falscher Karten und <strong>Navigation</strong>sfehlern landete Christoph<br />
<strong>Kolumbus</strong> im Oktober 1492, 14.000 km östlich seines eigentlichen<br />
Zieles, nämlich den heutigen Bahama -Inseln vor der Küste<br />
Nordamerikas. Bis zu seinem Tod im Alter von 55 Jahren, glaubte er<br />
Indien gefunden zu haben.
Kompass<br />
Die einfachste Methode <strong>sich</strong> zu orientieren ist <strong>mit</strong> Hilfe der <strong>So</strong>nne. Sie<br />
geht im Osten auf und im Westen unter. Tagsüber ist das kein Problem<br />
aber Nachts, oder wenn man <strong>sich</strong> genauer orientieren will, braucht man<br />
einen Kompass. Die Erde hat ein Magnetfeld, das von Süden nach<br />
Norden ausgerichtet ist. Und weil die Kompassnadel aus magnetischem<br />
Material besteht zeigt sie immer nach Norden. <strong>So</strong> kann man dann die<br />
anderen Himmelsrichtungen dann bestimmen.
Quadrant<br />
Ein Quadrant wurde auch wie der Sextant zur Höhenmessung eines<br />
Himmelskörpers benutzt. Es ist aus einem Viertelkreis <strong>mit</strong> Gradskala und<br />
Lot aufgebaut. Das zu bestimmende Objekt wird über eine Kante<br />
angepeilt und das herabhängende Lot zeigte dann auf dem Viertelkreis<br />
den Höhenwinkel an. Um wirklich genaue Ergebnisse zu bekommen<br />
benötigte man genaue Uhren, eine besonders gute Gradeinteilung auf<br />
dem Viertelkreis und eine ruhige See. Ein Quadrant funktioniert auch<br />
ähnlich wie eine <strong>So</strong>nnenuhr, wenn man in die Mitte des Viertelkreises<br />
einen Stab steckt. <strong>So</strong><strong>mit</strong> kann man so die <strong>So</strong>nnehöhe ablesen. Dieses<br />
Instrument diente im Mittelalter vor der Erfindung des Fernrohrs.
Astrolabium<br />
Das Astrolabium, das vor 2000 Jahren entwickelt wurde, gilt als<br />
Vorläufer der drehbaren Sternkarte. Es hat die Funktion, dass man die<br />
Sternposition nach Datum und Tageszeit angeben kann oder anders<br />
rum. Es wurde bereits in der griechischen Antike erfunden, im Islam<br />
weiterentwickelt und von portugiesischen Seefahrern bis ins 17.<br />
Jahrhundert verwendet. Das Astrolabium besteht aus vier Teilen. Der<br />
äußerste kreisrunde Ring (Mater) ist in 24 Stunden eingeteilt. Die innen<br />
liegende Scheibe (Tympana) ist eine Projektion des Sternhimmels, die<br />
auswechselbar und drehbar ist. Ein weiterer Ring im inneren (Rete) ist<br />
ein Netz <strong>mit</strong> Darstellung der Tierkreise und der wichtigsten Fixsterne,<br />
auch drehbar angebracht. Hatte man die Position eines Sternes konnte<br />
man Zeit, geographische Breite und die Himmelsrichtung angeben.<br />
Außerdem konnte man durch Zeit und Datum die Position eines Sternes<br />
ablesen.
Bücher :<br />
Quellen<br />
Die Entdeckung Amerikas von <strong>Kolumbus</strong> bis Alexander von<br />
Humboldt<br />
Der größte Atlas der Forscher und Entdecker "Die Reisen des<br />
<strong>Kolumbus</strong> "<br />
Was ist was: Entdecker und ihre Reisen<br />
Geschichte Erleben: Christoph <strong>Kolumbus</strong>, Entdecker der neuen<br />
Welten<br />
Die Reisen hinter den Horizont, Die großen Entdecker<br />
Die Vermessung der Meere, Historische Seekarte<br />
Bilder :<br />
Internet :<br />
www.phantastik-kalender.de/navigation/navigation.html<br />
www.<strong>mit</strong>telalter-server.de/Mittelalter-FAQ/Das-Mittelalter-faq-<br />
nr_451.html<br />
www.uni-protokolle.de/Lexikon/Polynesier.html<br />
www.lapita-voage.org<br />
www.wikipedia.org/wiki/Polynesien<br />
www.wikinger.org/