Infobrief 02/2009 - Animals' Angels e.V.
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Liebe auf den<br />
zweiten Blick<br />
Zwei Uhr nachts. Wir folgen einem Hühner-Transporter, der auf das<br />
Gelände eines Schlachthofes in Bayern fährt. Das Fahrzeug parkt. Die<br />
Fahrer legen sich schlafen. Ich filme, als gerade ein Huhn aus einem der<br />
Transporter hüpft. Ich traue kaum meinen Augen, …<br />
wir sind bei den Tieren<br />
<strong>Infobrief</strong> <strong>02</strong>/<strong>2009</strong>
2<br />
… als ich dieses fast federlose Hühnchen<br />
zwischen den Transportern hin- und herlaufen<br />
sehe. Wir nennen es Trudi. Wie hat sie es<br />
geschafft da raus zu kommen?<br />
Wir sind beeindruckt von diesem freiheitsliebenden<br />
Huhn und beschließen, es zu retten.<br />
Um auf das Schlachthofgelände zu kommen,<br />
müssen wir am Wärter vorbei. Tief geduckt<br />
schaffen wir es. Das war der einfachste Teil,<br />
denn Trudi widersetzt sich ihrer Rettung. Ich locke sie mit Brotkrumen,<br />
aber jedes Mal wenn ich sie fangen will, läuft sie weg<br />
mit einem riesen Gegackere. Ständig geht der Bewegungsmelder<br />
an und wir stehen in grellem Licht. Dann erwische ich sie<br />
endlich. Trudi schreit um ihr Leben. Kurz vor dem Wärterhäuschen<br />
sage ich zu ihr: “Jetzt sei endlich still!“. Ich weiß nicht<br />
warum, aber von diesem Moment an hat sie keinen Mucks<br />
mehr von sich gegeben. Auch nicht im Auto, auch nicht als wir<br />
bei mir zuhause ankamen und ich sie in einen Käfig setze. Erst<br />
am nächsten Morgen als ich sie in meinen Garten lasse und sie<br />
EDITORIAL<br />
Ich würde mir für diese Ausgabe des <strong>Infobrief</strong>s wünschen, Sie<br />
könnten mit geschlossenen Augen lesen. Dann könnte ich Sie<br />
auf eine Reise mitnehmen, die am Leben der Hühner in Legebatterien<br />
mit allen anderen Sinnen teilnimmt.<br />
Mit dem Geruchssinn, der Ihnen den Atem<br />
verschlägt. In den Ställen stinkt es beißend<br />
nach Fäkalien, schlechtem Futter und Verwesung.<br />
Mit dem Tastsinn: Sie berühren Gitterstangen<br />
an allen sechs Seiten des Käfigs, übersät<br />
mit Kot, Flaumfedern und Dreck. Sie berühren<br />
Hühner und spüren deren nackte Haut.<br />
Sie fühlen ein rasendes Herz, weil diese Hühner<br />
noch nie liebevoll angefasst wurden.<br />
Mit dem Hörsinn erfassen sie die Aufregung,<br />
die Angst und den Lärm aus allen<br />
Richtungen. Sie hören mit etwas Glück vielleicht<br />
das Quietschen eines sich langsam drehenden<br />
Ventilators.<br />
Mit den Augen werden Sie das erblicken, was wir seit Jahrzehnten<br />
immer wieder sehen: Gestapelte Drahtkäfige, in<br />
denen federlose, gestresste und ausgemergelte Hühner sitzen.<br />
365 Tage im Jahr, 24 Stunden lang. Ihr von den Menschen<br />
festgelegter "Lebenszweck" ist es, Eier aus minderwertigem<br />
Futter, in schlechter Luft, in schrecklicher Umgebung<br />
und unter brutaler Behandlung zu produzieren.<br />
wie selbstverständlich das vermutlich erste<br />
Sandbad ihres Lebens nimmt, gackert sie<br />
wieder, diesmal zufrieden.<br />
Trudi stammte aus einer Legebatterie. Ich<br />
habe zweimal versucht, ihr Hühnergesellschaft<br />
anzubieten, aber sie hat beide Hühner<br />
wieder vertrieben. Stattdessen hat sie sich<br />
meiner Hündin Tess angeschlossen, mit der<br />
sie gerne im Garten umherlief. Sie war der<br />
Liebling der Nachbarskinder und sie war mein Liebling. Sie<br />
hatte keinerlei Erziehung und saß als erste am bzw. auf dem<br />
Kaffeetisch. Im Sommer, wenn die Türen offen waren, kam sie<br />
ins Büro, sprang auf meinen Schreibtisch, machte es sich<br />
bequem oder warf Kugelschreiber runter.<br />
Ich hatte vorher keinerlei Erfahrung mit Hühnern und fand sie<br />
auch nicht besonders interessant. Durch Trudi habe ich allerdings<br />
erfahren, welch kleine Persönlichkeiten hinter diesen<br />
Federn stecken.<br />
Iris, Einsatzleiterin der ANIMALS’ ANGELS<br />
Liebe Freunde von ANIMALS’ ANGELS,<br />
Christa Blanke mit Hahn Bill<br />
Allein in Deutschland vegetieren nach offiziellen Angaben<br />
rund 25 Millionen Hühner in Käfigen dahin. Nach 18 Monaten<br />
und rund 300 Eiern haben sie ausgedient. Sie werden entsorgt.<br />
Hierzu verlassen sie erstmals ihren Käfig. Sie werden<br />
mit anderen Hühnern rücksichtslos in Transportkäfige<br />
verpackt, um zum letzten Bestimmungsort<br />
ihrer Verwertungskette gebracht<br />
zu werden: dem Schlachthof. Bis zu 10 %<br />
sterben bereits auf dem Weg dorthin. Sie<br />
sterben an den Folgen von Misshandlungen<br />
beim Verladen, an der Hitze im Sommer, der<br />
Kälte im Winter. In der Schweiz wird derzeit<br />
getestet, ob man ausgedienten Hühnern<br />
den Transportstress ersparen könnte, indem<br />
man sie zur Energiegewinnung verbrennt.<br />
Mit allen Sinnen gleichzeitig kann auch das<br />
pure Hühnerglück erlebt werden: im Projekt<br />
„Rettet das Huhn“. Hier leben Hühner aus<br />
Legebatterien ihr zweites, neues Leben. Sie<br />
finden ihr natürliches Verhalten wieder. Sie nehmen Kontakt<br />
auf, entwickeln Neugier und Interesse. Liebe Leser, Sie können<br />
das hautnah erleben, denn „Rettet das Huhn“ vermittelt<br />
diese Hühner in ein neues Glück.<br />
Vielleicht finden Sie bei der Lektüre Ihr Huhn!<br />
Ihre<br />
Christa Blanke
Ei Ei Ei Verboten!<br />
Warum den Hühnern nur noch<br />
die Verbraucher helfen können<br />
Seit 1990 kämpfen Tierschutzorganisationen gegen die<br />
Haltung von Hühnern in Legebatterien. Trotz Entscheid<br />
des Bundesverfassungsgerichtes, welches die<br />
„Lege“hennenhaltungsverordnung als unrechtmäßig<br />
verurteilte, hat sich bis heute für die Hühner in den<br />
Legebatterien nur wenig geändert. Das Bundesverfassungsgericht<br />
kritisierte damals, dass die Käfighaltung<br />
den Hühnern keinen ausreichenden Platz zum Ruhen,<br />
Fressen, Eier legen bietet. Seither kennt jeder das Bild<br />
des Huhns auf dem DIN A 4 Blatt. Obwohl ihm nicht einmal<br />
diese Fläche zur Verfügung steht, denn ein DIN A<br />
4 Blatt hat 613,2 Quadratzentimeter, dem Huhn werden<br />
nur 550 Quadratzentimeter „gegönnt“. Bei der so<br />
genannten Gruppenhaltung in Volieren sind es dann<br />
800 Quadratzentimeter pro Huhn. Allerdings ist es hierbei<br />
dem Gruppenstress auf engstem Raum ausgesetzt.<br />
Verhaltensstörungen wie Federpicken oder Kannibalismus<br />
gehören zum Alltag.<br />
Das statistische Bundesamt Wiesbaden verzeichnet rund 32<br />
Millionen Hennen in Haltungen mit über 3.000 Tiere. Nur zwei<br />
Millionen Hennen (5,1%) existieren in ökologischen Haltungen.<br />
Nimmt man alle Haltungen, kommen nochmals gut 12<br />
Millionen Hennen hinzu. Hinzu kommen Millionen „Mast“-<br />
hühner, „Stopf“gänse, Enten und Puten. Weltweit verzeichnet<br />
die UN über 45 Milliarden Geflügeltiere. Unvorstellbare,<br />
unfassbare Zahlen. In keinem Bereich ist die Industrialisierung<br />
der „Nutz“tierhaltung so weit entwickelt. ANIMALS‘ ANGELS<br />
dokumentiert seit Jahren die Transporte von „Lege“hennen<br />
und „Mast“hühnern. Im Folgenden drei Beispiele aus den<br />
letzten beiden Jahren:<br />
Juli 2007: ANIMALS‘ ANGELS dokumentiert das Schlachten<br />
von „Mast“hühnern. Ziel der Inspektion ist es, Belege<br />
zu haben für unsachgemäße Betäubung der Tiere.<br />
Es herrschen milde Sommertemperaturen um die 20 Grad. Als<br />
wir den katalanischen Schlachthof für Broiler erreichen ist es<br />
22.40 Uhr. Laut unserer Vorrecherchen werden hier täglich<br />
60.-65.000 Hühner geschlachtet. Zunächst beobachten wir<br />
von außen das Entladen der Käfige. Die Tiere werden grob aus<br />
den Käfigen geholt und mit den Füßen nach oben an Haken<br />
gehängt. Es geht alles sehr schnell. Die Tiere verschwinden mit<br />
dem Kopf in einem Tunnel, wo sie kopfunter in ein Strombad<br />
getaucht werden. Dadurch sollen sie betäubt werden. Wir<br />
können auch sehen, wie sie durch eine Maschine entfedert<br />
werden. Wir entschließen uns, am nächsten Morgen nochmals<br />
hinzufahren und möglichst von drinnen alle Vorgänge<br />
genau zu beobachten. Es gelingt.<br />
3<br />
<strong>Infobrief</strong> <strong>02</strong>/<strong>2009</strong> www.animals-angels.org
4<br />
Eingesperrt in engen Kisten, werden erschöpfte und ausgemergelte „Lege“hühner (nach rund 18 Monaten) sowie „Mast“hähnchen<br />
(nach ca. 42 Tagen) zu weit entfernten Schlachthöfen transportiert. Viele von ihnen sterben elend auf dem Transport.<br />
Zwischen 8.30 Uhr und 9.30 Uhr dürfen wir im Beisein des<br />
Amtsveterinärs den Schlachtvorgang beobachten. Wir sehen,<br />
dass die Tiere unterschiedlich groß sind und befürchten, dass<br />
nicht alle wirklich in das Strombad eingetaucht werden. Unterstrichen<br />
wird diese Befürchtung dadurch, dass einige Tiere<br />
ihren Kopf nach dem Betäubungsbad anheben, als ob sie sich<br />
befreien möchten. Manche Tiere hängen auch nicht mit beiden<br />
Beinen in den Metallhaken. Der Tauchgang im Strombad<br />
(ca. 90 Volt) dauert ca. 5 Sekunden. Anschließend bekommen<br />
sie von Schlachthausmitarbeitern einen Zungenschnitt, damit<br />
sie ausbluten. Auch hier beobachten wir sehr unterschiedliche<br />
Ergebnisse. Bei manchen Tieren strömt das Blut sofort und<br />
heftig, bei anderen nicht. Trotz Schnitt sehen wir Tiere, die ihre<br />
Köpfe anheben und mit den Flügeln schlagen. Wir sind nicht<br />
sicher, ob das unbewusste Zukkungen,<br />
Autoreflexe sind. Manche<br />
fangen an zu krähen, viele<br />
haben ihren Schnabel weit aufgerissen.<br />
Anschließend fährt das<br />
Laufband sie in die Entfederungsmaschine.<br />
Wir sehen, wie<br />
einige Tiere sich vorher noch mit<br />
Flügeln und Köpfen zur Wehr<br />
setzen.<br />
Wir gehen zurück zum Ausgangspunkt<br />
und sehen, dass in<br />
der Zeit, in der wir beobachtet<br />
haben, viele tote Tiere in einem<br />
Müllwagen liegen. Es dürften<br />
150 tote Tiere sein. Auf dem<br />
Fußboden liegen weitere. Der Mitarbeiter des Schlachthofes<br />
bestätigt uns, dass viel zu viele Hühner tot ankommen. Er<br />
meint, die Hauptursache sei das Verladen der Tiere durch<br />
ungeschultes Personal. Hierbei würden sie verletzt werden und<br />
unterwegs sterben.<br />
Transport- und Verkaufsfesseln lebender Hühner<br />
Wieder zu Hause geben wir das Film- und Fotomaterial einer<br />
Veterinärin zur Begutachtung. Sie bestätigt unsere Beobachtungen,<br />
dass viele Tiere nicht fachgerecht betäubt und getötet<br />
wurden. Wir legen darauf hin bei den zuständigen Behörden<br />
Beschwerde ein.<br />
Februar <strong>2009</strong>: Zweite Nachinspektion des Sara Lee<br />
Schlachthofes, USA<br />
Bereits im Januar 2007 hatte ANIMALS‘ ANGELS den Sara Lee<br />
Schlachthof kontrolliert und Missstände angezeigt. Besonders<br />
schlimm waren damals die Transportbedingungen der Truthähne.<br />
Bei minus 9 Grad Celsius kamen sie in offenen Gitterkäfigen<br />
ohne Schutz vor Kälte und Wind auf riesigen LKWs im<br />
Schlachthof an. Nach der Fahrt<br />
standen die LKWs noch einige<br />
Zeit im Freien, bis sie zu den Entladerampen<br />
vorfahren konnten.<br />
ANIMALS‘ ANGELS forderte<br />
damals Sara Lee auf, die Tiere<br />
beim Transport und beim Entladen<br />
besser gegen die Eiseskälte<br />
zu schützen.<br />
Das ANIMALS‘ ANGELS Team<br />
erreicht am 3. Februar <strong>2009</strong> den<br />
Schlachthof bei minus 15 Grad<br />
Celsius. Es kommen keine Transporter<br />
an. Lediglich einige Anhänger<br />
mit Käfigen und Truthähnen<br />
werden rangiert. Die Tiere<br />
sind bis zu zwei Minuten im Freien dem Wetter ausgesetzt.<br />
Am nächsten Tag herrscht jedoch Hochbetrieb. Alle 40 Minuten<br />
wird ein Hänger mit Truthähnen abgestellt und von einem<br />
Rangierfahrzeug in die Entladehalle gebracht. Alle Hänger<br />
haben Thermoplanen gegen die Kälte. Ein kleiner Erfolg. Den-<br />
Die Fläche für ein Huhn: 550 cm 2
Rund 45 Milliarden Federtiere werden jedes Jahr weltweit zum Schlachten transportiert. Darunter sind „Lege“hühner, „Mast“hähnchen,<br />
Truthähne, „Stopf“gänse, Enten, Vögel, Fasane…Sie empfinden wie andere Tiere auch. Trotzdem werden sie weniger geschützt.<br />
noch erleben wir erneut, was in den<br />
USA zum festen Bestandteil unserer Einsätze<br />
geworden ist: Wir werden immer<br />
wieder von Schlachthauspersonal und<br />
Polizei mehr oder weniger freundlich<br />
gefragt, was wir hier machen, warum<br />
wir hier parken und was wir fotografieren,<br />
filmen und aufschreiben. Trotz<br />
unserer Beteuerung, nichts Illegales zu<br />
tun und zu planen, werden wir von<br />
einem Polizisten bedroht: „If I tell them<br />
they have a problem with you, trust<br />
me, they will have a problem with you!“<br />
Da man in den USA wegen nichts und wieder nichts ins<br />
Gefängnis kommen kann, brechen wir den Einsatz ab und reichen<br />
eine Beschwerde gegen den Polizisten ein.<br />
März <strong>2009</strong>: Kontrolle von Geflügeltransporten zum<br />
Schlachthof Torrent i Fills, Spanien. Schwerpunkt:<br />
Haltung, Verladen , Transport.<br />
Auf einer Mastfarm rund zwei Stunden entfernt vom Schlachthof<br />
dürfen wir trotz Protesten des Fahrers das Verladen von<br />
„Mast“hühnern aus der Nähe beobachten. Uns wird allerdings<br />
verboten zu fotografieren und zu filmen. Die Tiere werden von<br />
offensichtlich ungeschultem Personal per Hand verladen. Sie<br />
Für die „Delikatessenproduktion“ werden<br />
„Stopf“gänse zu Tode gefüttert.<br />
packen die Tiere am rechten Fuß und<br />
können so mehrere Tiere gleichzeitig<br />
tragen. Sie sperren jeweils 15 Tiere in<br />
einen Transportkäfig ein. Manche Tiere<br />
bleiben wie betäubt im Käfig liegen,<br />
manche stehen geduckt, weil die Käfighöhe<br />
nicht ausreicht für aufrechtes stehen.<br />
Wir erfahren vom Mäster, dass pro LKW<br />
rund 4.500 weibliche Hühner geladen<br />
werden mit einem Durchschnittsgewicht<br />
von 1.9 Kilogramm. Die Tiere sind<br />
41 Tage alt. Während des Verladens sei kein Veterinär anwesend.<br />
Wir schaffen es, einen Blick in den Stall zu werfen und einige<br />
schlechte Fotos mit dem Handy zu machen. Die Tiere werden<br />
auf dem Boden gehalten. Sie stehen dicht gedrängt auf dreckigem<br />
Boden, übersät mit Federn. Es ist dunkel und wir entdekken<br />
nirgends Platz zum Ausruhen für die Hühner. Trotz eines<br />
Ventilators ist die Luft zum Schneiden stickig. Wir registrieren<br />
folgende Verstöße, die wir zur Anzeige bringen: Unsachgemäßes<br />
Laden per Hand (Verletzungen, Stress, Schmerz), nicht<br />
geeignete Transportkäfige (zu niedrig), untrainiertes Personal,<br />
nicht artgerechte Haltung.<br />
In der Massenproduktion „Federtiere“ spielt das Einzeltier keine Rolle mehr: Verluste in den Ställen und Batterien,<br />
Transportverluste, Nachzuchtverluste sind einkalkuliert. In den USA sind Hühner nicht einmal im Tierschutzgesetz verankert.<br />
5<br />
<strong>Infobrief</strong> <strong>02</strong>/<strong>2009</strong> www.animals-angels.org
„Rettet das Huhn“<br />
oder die Suche nach Altersheimen für Hennen<br />
6<br />
ANIMALS‘ ANGELS stellt vor: „Freches Huhn, albernes<br />
Huhn…“ Solche Bezeichnungen werden Hühnern<br />
nicht gerecht. Wer aber frei lebende Hühner sensibel<br />
beobachtet, wird feststellen, dass diese gefiederten<br />
Zweibeiner sehr eigen und verschieden sind. „Rettet<br />
das Huhn“ vermittelt diese Individualisten.<br />
Das Projekt „Rettet das Huhn“ organisiert die Vermittlung von<br />
Hennen aus der „Legebatterie“ an Privatpersonen, die den<br />
Hennen ein artgerechtes, würdevolles Leben bieten können.<br />
Die Aktion, organisiert von Katja, Martina und Nicole, existiert<br />
seit Ende 2007 und hat seitdem rund 1764 Hennen vor dem<br />
Tod im Schlachthaus durch Vermittlung an „Hühnerfreunde“<br />
bewahren können. Hilfe und Vermittlung für diese Hennen<br />
heißt, dass in Absprache mit kooperativen Landwirten die Hennen<br />
vor der Ausstallung in ein artgerechtes Zuhause vermittelt<br />
werden. Dies ist meist dann der Fall, wenn die Hennen<br />
nach ca. 1 ½ - 2 Jahren in der Batterie "zu alt" werden und<br />
ihre "Legeleistung" den Ansprüchen des Betreibers nicht mehr<br />
genügt.<br />
Wer sich für ein ehemaliges „Lege“Huhn entscheidet, kann mit Freude beobachten, wie sich die gefiederten Individualisten<br />
entwickeln, welche Gewohnheiten sie entwickeln und welche Freundschaften sie schließen. Frida, Lilo, Karla und Rachel haben<br />
sich schnell mit der neuen Umgebung angefreundet und scheinen, die erlittenen Qualen den Menschen nicht nachzutragen.
Gerettet! Diese Hühner sind aus einer Legebatterie befreit<br />
worden und können erstmals in ihrem Leben scharren,<br />
ruhen und laufen wie sie wollen.<br />
Schnell finden die Hennen nach der Vermittlung zu ihrem<br />
natürlichen Verhalten zurück, welches ihnen in der Käfighaltung<br />
unmöglich ist: Sie nehmen Sand- und Sonnenbäder,<br />
legen ihre Eier in Nester, scharren und sind immer neugierig<br />
unterwegs.<br />
www.rettetdashuhn.de<br />
Ansprechpartner:<br />
Katja Tiepelmann: katja@rettetdashuhn.de<br />
Martina Krebs: martina@rettetdashuhn.de<br />
Nicole Urbantat: nicole@animals-angels.de<br />
Katja ist sozusagen die Gründerin von „Rettet das Huhn“. Sie<br />
wohnt in fast direkter Nachbarschaft zu einer Legebatterie, die<br />
ihr schon immer ein Dorn im Auge war. Aufgrund dieser<br />
Nachbarschaft und daraus entstehenden Gesprächen ist das<br />
Projekt „Rettet das Huhn“ entstanden und Katja konnte die<br />
ersten Hennen in ein neues Zuhause vermitteln.<br />
Nicole ist durch einen ANIMALS’ ANGELS - Einsatz im Jahr<br />
2001 auf „das Huhn gekommen“. Bei diesem Einsatz konnte<br />
sie zwei Masthühner vor dem Transport zum Schlachthof retten:<br />
Berta und Toni. Seitdem hat sie eine besondere Beziehung<br />
zu Hühnern.<br />
Martina: „Es berührt mich sehr zu beobachten, wie es den<br />
Hennen aus der Legebatterie jeden Tag ein bisschen besser<br />
geht und sie ihre neue Welt entdecken.“ Martina organisiert<br />
die zahlreiche Vermittlung von Hennen im Hamburger Raum.<br />
Katja Tiepelmann und Nicole Urbantat mit Huhn Tilda.<br />
Industrielle Verwertung von Lebewesen:<br />
Holen Sie raus was drin steckt –<br />
So tickt die Mastindutrie<br />
„Sie wissen, dass wir uns<br />
auf einen höheren Saldo<br />
pro Quadratmeter fokussieren“,<br />
schreibt die Zeitschrift<br />
„Mastgeflügel“,<br />
herausgegeben von Hendrix<br />
Broilers. Dieser Hersteller<br />
von Mastfutter feiert<br />
auf den Folgeseiten<br />
den Zuwachs produzierter<br />
Bruteier und die wachsenden<br />
Tageszunahmen<br />
von „Mast“hähnchen<br />
zugunsten kürzerer Stallperioden.<br />
Kurz: Die Effizienzsteigerung. Aus einer Henne<br />
können jetzt 160 statt 158,5 Bruteier innerhalb 60 Wochen<br />
herausgepresst werden. Und ein Masthähnchen muss nur<br />
noch 41,5 Tage (2008) statt 44,5 Tage (2006) eingestallt werden.<br />
Es wird „getuned“, als ob es gelte einen Weltrekord zu<br />
erzielen. Am liebsten hätten die Mäster das Fleisch ohne das<br />
lästige Tier dran.<br />
Nachzulesen unter: www.hendrixutd.de<br />
7<br />
<strong>Infobrief</strong> <strong>02</strong>/<strong>2009</strong> www.animals-angels.org
Ihre neue Adresse<br />
hilft uns beim Sparen<br />
Wenn wir Sie anschreiben und der Brief kommt nicht an, entstehen<br />
uns Kosten. Darüber hinaus entsteht ein Verlust: Sie. Denn<br />
wenn wir Ihre neue Adresse nicht erfahren, verlieren wir einen<br />
Freund für die Tiere. Die Tiere brauchen Sie. Wir brauchen Ihre neue<br />
Anschrift, um Sie über unsere Einsätze bei den Tieren zu informieren.<br />
Deshalb unsere Bitte, teilen Sie uns Ihre neue Anschrift mit.<br />
Vielen Dank!<br />
Bisherige Anschrift:<br />
Vorname/Name<br />
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PLZ/Ort/Land<br />
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Straße/Nr.<br />
PLZ/Ort/Land<br />
Tel/Fax/E-Mail<br />
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Sie mir ein Bild von meiner Paten-Kuh.<br />
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einmalig spenden für 2 Jahre: einmalig 240,- spenden<br />
für 2 Jahre: jährlich 120,- spenden<br />
bis auf Widerruf jährlich folgenden Betrag spenden: €<br />
Bitte ziehen Sie den Patenschaftsbetrag von meinem Konto ein:<br />
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Unsere Adressen finden Sie rechts im Impressum!<br />
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… können Sie über unsere Spenden-Nummer:<br />
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der Geschäftsstelle nach unserem Infoblatt.<br />
Impressum<br />
Herausgegeben von:<br />
ANIMALS’ ANGELS e.V.<br />
Rossertstraße 8, 60323 Frankfurt a. M.<br />
www.animals-angels.org | info@animals-angels.de<br />
T. + 49 (0) 69 707 981 70 | F. + 49 (0) 69 707 981 729<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Christa Blanke<br />
Redaktion: York Ditfurth<br />
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Layout: Graphikbuero GEBHARD|UHL Druck: Louko Druck GmbH, Nürnberg Auflage: 6.700 Stück, Mai <strong>2009</strong>