2/2011
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Neue Diagnosemöglichkeit<br />
beim Parkinson-Syndrom<br />
OA DDr. Iris-Maria Kloiber<br />
Die Parkinsonerkrankung ist eine<br />
Bewegungsstörung und nach der Demenz<br />
das zweithäufigste neurologische<br />
Krankheitsbild. Die Symptome wurden<br />
bereits in der Antike beschrieben, als<br />
Einheit aber erstmals vom englischen<br />
Arzt James Parkinson (1817), der allerdings<br />
eine Rückenmarksschädigung als<br />
Krankheitsursache annahm. Im Krankenhaus<br />
der Barmherzigen Brüder in<br />
Graz-Eggenberg ist Parkinson einer der<br />
Schwerpunkte der Neurologischen Abteilung,<br />
die Autorin hat 2005 als Erste<br />
in Österreich eine neue Ultraschallart,<br />
die Hirnparenchymsonographie (HPS),<br />
durchgeführt, mit der man erstmals auch<br />
auch Frühformen des Parkinson erkennen<br />
kann.<br />
Hirnparenchymsonographie<br />
Abbildung 1<br />
Heute weiß man, dass der Erkrankung<br />
der Untergang von Nervenzellen<br />
zugrunde liegt. Dieser führt zu Konzentrationsabnahme<br />
des Botenstoffes<br />
Dopamin, der für einen geordneten Bewegungsablauf<br />
verantwortlich ist. Die<br />
Ursache für den Zellverlust ist bis heute<br />
nicht vollständig geklärt, man nimmt<br />
u. a. oxidativen Stress (Ungleichgewicht<br />
zwischen freien Radikalen und körpereigenen<br />
Abwehrmechanismen),<br />
Fachkurzinformation und<br />
Referenzen siehe Seite 23<br />
Medikamente (u. a. Neuroleptika),<br />
genetische und Umweltfaktoren an.<br />
Die Parkinsonerkrankung tritt vor allem<br />
im höheren Lebensalter, mit einem<br />
Häufigkeitsgipfel zwischen dem 60. und<br />
80. Lebensjahr, auf.<br />
Grundsätzlich unterscheidet man<br />
das idiopathische (selbstständige) vom<br />
atypischen und sekundären (symptomatischen)<br />
Parkinsonsyndrom. Beim<br />
atypischen Parkinsonsyndrom stehen<br />
die Nebensymptome wie z. B. Blasenstörungen,<br />
Augenmuskellähmungen<br />
oder frühe Demenz im Vordergrund.<br />
Das sekundäre Parkinsonsyndrom<br />
wird durch andere Krankheiten wie<br />
z. B. Schlaganfälle, Hirntumore oder<br />
durch Medikamente verursacht. In<br />
der Folge ist vom idiopathischen Parkinsonsyndrom<br />
die Rede, weil es den<br />
Hauptteil der Erkrankungen ausmacht.<br />
Symptome<br />
Die Hauptsymtome<br />
der Erkrankung sind:<br />
Rigor (Muskelsteifigkeit)<br />
Bradykinese/Akinese<br />
(Bewegungsarmut),<br />
Ruhetremor ( Zittern)<br />
posturale Instabilität<br />
(Balance- und Gangunsicherheit).<br />
Diese Symptome treten aber erst auf,<br />
wenn mindestens 70 % der dopaminhaltigen<br />
Zellen untergegangen sind.<br />
Schon lange vor Ausbruch dieser typischen<br />
Symptome kommt es zu Warnsignalen<br />
oder Frühsymptomen.<br />
Dazu gehören:<br />
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pa r k I n s O n<br />
Schulterschmerzen/Armschmerzen<br />
Riechstörungen<br />
Schlafstörungen,<br />
allgemeine Verlangsamung,<br />
depressive Verstimmungen,<br />
Angstattacken<br />
Verhaltensänderungen<br />
Störungen der Feinmotorik<br />
(z. B. beim Knöpfen)<br />
Veränderungen des Schriftbildes.<br />
Bei Auftreten dieser Beschwerden<br />
führt der erste Weg des Patienten meist<br />
zum Hausarzt. Es ist wichtig, dass dieser<br />
an die Möglichkeit eines beginnenden<br />
Parkinsonsyndroms denkt und den Patienten<br />
zur weiteren Abklärung an einen<br />
Facharzt für Neurologie überweist.<br />
neues Diagnoseverfahren<br />
Die Initialdiagnose sollte immer vom<br />
Facharzt gestellt werden, auch der Therapiebeginn<br />
sollte durch den Neurologen<br />
erfolgen. Das Parkinsonsyndrom gehört<br />
nämlich zu den Erkrankungen, die<br />
einerseits sehr häufig fehldiagnostiziert,<br />
andererseits zu spät erkannt werden.<br />
Die Diagnose ist nach wie vor in erster<br />
Linie eine klinische, dazu gehören eine<br />
genaue Anamnese, Fremdanamnese<br />
(Gespräch mit Angehörigen) und neurologische<br />
sowie somatische (körperliche)<br />
Untersuchung. Weitere diagnostische<br />
Schritte sind kraniale Bildgebung<br />
(CMR, CCT, d. h. Magnetresonanzto-<br />
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