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Untitled - Kinder-Umwelt-Gesundheit

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Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt Jahresbericht 2004<br />

len und Gymnasien in Sachsen- Anhalt herangetreten,<br />

um den derzeitigen Kenntnisstand zu Folsäure sowie zu<br />

Vorsorgemaßnahmen in der Schwangerschaft zu ermitteln.<br />

Die Auswertung der Daten zeigt ein sehr unbefriedigendes<br />

Ergebnis, denn nur sehr wenige der befragten<br />

SchülerInnen (4,5 %) wissen überhaupt, dass Folsäure<br />

ein Vitamin ist. Die drei richtigen Antworten auf die Frage<br />

nach den Funktionen der Folsäure für den menschlichen<br />

Organismus, die „Zellteilung“, die „Blutbildung“ und die<br />

„Vorbeugung von Fehlbildungen“, kennen nicht einmal<br />

1 % der befragten SchülerInnen. Immerhin etwas mehr<br />

als ein Fünftel der SchülerInnen geben an, von der<br />

Einnahmeempfehlung<br />

von Folsäure gehört zu haben. Im<br />

Vergleich zur Bekanntheit der Schwangerschaftsvorsorgemaßnahmen<br />

„nicht Rauchen“ oder „keinen Alkohol“,<br />

die nahezu alle SchülerInnen kennen, ist das Ergebnis in<br />

Bezug auf die Folsäure fatal. Dass die SchülerInnen<br />

ausreichend mit dem Vitamin Folsäure vorsorgt sind, ist<br />

ebenfalls unwahrscheinlich, denn der Voraussetzung<br />

dazu<br />

- einem hohen Obst- und Gemüseverzehr - kom-<br />

men nur die wenigsten Befragten nach. Lediglich die<br />

Hälfte der SchülerInnen verzehrt überhaupt täglich Obst<br />

und nur ein Drittel täglich Gemüse.<br />

Ein Unterschied zwischen den Schülerinnen und Schülern<br />

zugunsten der Schülerinnen konnte vereinzelt festgestellt<br />

werden, denn Schülerinnen verzehren zum Beispiel<br />

häufiger täglich Obst und Gemüse und geben häufiger<br />

an, die Folsäureeinnahmeempfehlung zu kennen.<br />

Ein Wissenszuwachs mit dem Alter wurde ermittelt, da<br />

17.3 Kooperationen<br />

Das Fehlbildungsmonitoring arbeitete weiterhin eng im<br />

Rahmen der internationalen Kooperation mit EUROCAT<br />

(European Registration of Congenital Anomalies and<br />

Twins) und der WHO-assoziierten Organisation ICBDMS<br />

(International Clearinghouse for Birth Defects Monitoring<br />

Systems) zusammen. Herr Prof. Steinbicker sowie Frau<br />

Dr. Rösch als ehemalige Leiter/in des Fehlbildungsmonitoring<br />

nahmen 2004 an den jeweiligen Jahrestagungen<br />

der Organisationen mit eigenen wissenschaftlichen<br />

Beiträgen teil.<br />

Neben der jährlichen Meldung der Fehlbildungsdaten an<br />

die beiden oben genannten Organisationen hat das<br />

Fehlbildungsmonitoring auch im Rahmen folgender<br />

multizentrischer Studien/Projekte im Jahr 2004<br />

mitgearbeitet (Projekte z. T. noch nicht abgeschlossen):<br />

Retrospective Case-control Study on Gastroschisis<br />

(EUROCAT und ICBDMS)<br />

International Database on Cranio-Facial Anomalies<br />

(WHO-Human Genetics Programme supported<br />

Project WHO-IDCFA)<br />

17.4 Weitere Aktivitäten<br />

Bereits langjährig ist die Arbeitsgruppe „Folsäure für dich<br />

- mein Kind“ in Sachsen-Anhalt unter Federführung des<br />

Fehlbildungsmonitoring etabliert. Vertreter aus Politik,<br />

Ärzteschaft, Apotheken und weiteren <strong>Gesundheit</strong>seinrichtungen<br />

und -organisationen trafen sich im Jahr 2004<br />

zweimal, um aktuelle Aspekte der Folsäureprophylaxe zu<br />

erörtern und Konzepte für breitenwirksame Kampagnen<br />

in Sachsen-Anhalt zu entwickeln.<br />

Des Weiteren ist das Fehlbildungsmonitoring Mitglied im<br />

bundesweiten Arbeitskreis „Folsäure und <strong>Gesundheit</strong>“.<br />

Hier konnte Herr Prof. Steinbicker im Rahmen einer<br />

Arbeitsgruppensitzung im November 2004 Daten zur<br />

Entwicklung der Prävalenz der Neuralrohrdefekte im<br />

Bundesland Sachsen-Anhalt präsentieren.<br />

80<br />

die gymnasialen zwölften und dreizehnten Klassen besser<br />

über die Folsäurethematik informiert sind als die<br />

zehnten Klassen der Gymnasien.<br />

Insgesamt können die Kenntnisse der SchülerInnen zur<br />

Folsäure nicht befriedigen. Um einen höheren Kenntnisstand<br />

des präventivmedizinischen Potenzials der Folsäure<br />

zu erreichen,<br />

wurden im Rahmen dieser Arbeit Lehrmaterialen<br />

für die Lehrerinnen und Lehrer entwickelt,<br />

welche den BiologielehrerInnen im Rahmen von Weiterbildungsveranstaltungen<br />

vermittelt werden sowie auf der<br />

Homepage des Fehlbildungsmonitoring zum Download<br />

bereit stehen (http://www.med.uni-magdeburg.de/fme<br />

/zkh /mz/aktuelles/aktuelles.shtml).<br />

Frau Manuela Seelig verteidigte die Diplomarbeit zum<br />

Thema „Einige Untersuchungen zum Ernährungsverhalten<br />

von Schülerinnen und Schülern Sachsen-Anhalts<br />

unter besonderer Berücksichtigung des Kenntnisstandes<br />

der Fehlbildungsprotektion durch Folsäure" (mit Herrn<br />

Prof. Dr. Dr. Seewald, Hochschule<br />

Anhalt) am 16.03.05<br />

erfolgreich.<br />

Aufbauend auf dieser Studie bearbeitete Frau Andrea<br />

Köhn das Thema "Untersuchungen zum Kenntnisstand<br />

von Schülerinnen und Schülern Sachsen-Anhalts über<br />

Micronährstoffe unter besonderer Berücksichtigung ihrer<br />

präventiven Bedeutung während der Schwangerschaft"<br />

(mit Herrn Prof. Dr. Hartmann, Hochschule Magdeburg-<br />

Stendal (FH)). Die Diplomarbeit konnte aktuell fertig<br />

gestellt und am 29. September 2005 erfolgreich verteidigt<br />

werden.<br />

The Prevalence and Surveillance of “Sentinel<br />

Phenotypes” (EUROCAT)<br />

Epidemiology of Rare Syndromes in Europe<br />

(EUROCAT)<br />

EUROSERSCAN-study (Aim: to evaluate the<br />

effectiveness of the ultrasound scanning and/or the<br />

maternal serum screening for the prenatal diagnosis<br />

of Trisomies 21, 13 and 18 during gestation across<br />

Europe, and its effects on the fetal outcome)<br />

Seit 2001 besteht eine Kooperation mit dem Kompetenznetz<br />

„Angeborene Herzfehler“ in Berlin. Hierbei ist insbesondere<br />

auch in den nächsten Jahren eine Intensivierung<br />

der Zusammenarbeit, z. B. mit dem „Register Angeborene<br />

Herzfehler“ vorgesehen, des Weiteren ist die Durchführung<br />

einer Studie zum Thema „Homocystein und<br />

angeborene Herzfehler“ geplant.<br />

Bereits seit längerem existieren Aktivitäten zur Nutzung<br />

der Perinatal- und Neonatalerhebung zur Fehlbildungserfassung<br />

in Zusammenarbeit mit der Firma GMT Frankfurt.<br />

2003 wurde durch den Einsatz eines zusätzlichen<br />

Moduls in die Gebdat ® -Software begonnen, die Perinatalerhebung<br />

in der Universitätsfrauenklinik Halle, im<br />

Kreiskrankenhaus Schönebeck und im Klinikum in<br />

Schwerin zur Fehlbildungserfassung zu etablieren. Erste<br />

Ergebnisse zeigen, dass eine exaktere Fehlbildungserfassung<br />

z. T. mit besseren Daten zu z. B. Risikofaktoren<br />

vor/in der Schwangerschaft möglich ist. Des Weiteren<br />

können mehr Kontrollkinder in die Auswertung einbezogen<br />

werden. Eine weitere Kooperation mit den genannten<br />

Einrichtungen ist vorgesehen.

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