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Die Bedeutung der aktuellen Gentechnik-Gesetzesdebatte in der ...

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Moratorien – Beispiel 1<br />

Goodmann Fiel<strong>der</strong>, Australiens<br />

größte Lebensmittelkette und größter<br />

Abnehmer von Rapsöl, gab bekannt,<br />

ke<strong>in</strong>e Produkte zu kaufen<br />

und <strong>in</strong> den Handel zu br<strong>in</strong>gen, die<br />

aus GM-Raps hergestellt worden<br />

s<strong>in</strong>d. Begründung: Verbraucher seien<br />

nicht daran <strong>in</strong>teressiert, gentechnisch<br />

verän<strong>der</strong>te Produkte zu<br />

kaufen. Im Juli 2003 hatte die australische<br />

Zulassungsbehörde, das<br />

„Office of the Gene Technology Regulator“,<br />

<strong>der</strong> Firma Bayer die Zulassung<br />

zum kommerziellen Anbau<br />

<strong>der</strong> gentechnisch verän<strong>der</strong>ten Rapssorte<br />

InVigor erteilt. E<strong>in</strong>er von<br />

„Biotechnology Australia“ im August<br />

2003 veröffentlichten Studie zufolge<br />

äußerten 75 Prozent <strong>der</strong> befragten<br />

australischen Bauern, ke<strong>in</strong>e<br />

gentechnisch verän<strong>der</strong>ten Pflanzen<br />

anbauen zu wollen. <strong>Die</strong> Australien<br />

Harvesters Association, die 20 Prozent<br />

<strong>der</strong> Bauern vertritt, empfiehlt<br />

ihren Mitglie<strong>der</strong>n, auf die Nutzung<br />

von GMO zu verzichten. Sie befürchtet<br />

rechtliche Probleme, die<br />

sich aus dem Nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gentechnikfreier<br />

und gentechniknutzen<strong>der</strong><br />

Landwirtschaft ergeben<br />

könnten.<br />

Quelle: GENET-News, 20.08.03, <strong>in</strong>:<br />

GID Nr.160 Okt./Nov. 2003, S.33<br />

7. Zu e<strong>in</strong>igen regulativen<br />

Spezialfragen<br />

Beispiel: Wirksamkeit von<br />

Moratorien<br />

<strong>Die</strong> EU-<strong>Gentechnik</strong>-Gesetze anerkennen<br />

grundsätzlich die Wahlfreiheit <strong>der</strong> Verbraucher<br />

und Landwirte zwischen GVO-<br />

Anbau bzw. Nahrung und GVO-freien.<br />

Damit wird die Koexistenz von gentechnikfreier<br />

und gentechniknutzen<strong>der</strong> Produktion<br />

zum Angelpunkt. <strong>Gentechnik</strong>kritiker<br />

weisen darauf h<strong>in</strong>, dass Auskreuzung und<br />

Genfluss das Nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> dieser beiden<br />

Produktionsformen unmöglich machen<br />

– über kurz o<strong>der</strong> lang ist die flächendeckende<br />

GVO-Kontam<strong>in</strong>ation zu befürchten.<br />

Wie ernst dieses Argument zu nehmen<br />

ist und wie sche<strong>in</strong>heilig das angebliche<br />

Entgegenkommen <strong>der</strong> <strong>Gentechnik</strong>-Lobby<br />

ist, sich auf die Koexistenz e<strong>in</strong>zulassen,<br />

zeigt sich am Beispiel Mexiko. 55 Dort hatte<br />

im Herbst 2003 e<strong>in</strong>e Studie mexikanischer<br />

Kle<strong>in</strong>bauern-, Indigena- und Nichtregierungsorganisationen<br />

den Beweis erbracht,<br />

dass trotz des Verbotes des Anbaus<br />

gentechnisch verän<strong>der</strong>ter Maissorten<br />

selbst <strong>in</strong> abgelegenen Regionen<br />

<strong>der</strong> traditionelle Mais bis zu e<strong>in</strong>em Drittel<br />

gentechnisch verunre<strong>in</strong>igt ist. Untersucht<br />

wurden <strong>in</strong>sgesamt 2.000 Pflanzenproben<br />

aus 138 <strong>in</strong>digenen und kle<strong>in</strong>bäuerlichen<br />

Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> 10 Bundesstaaten,<br />

nachgewiesen wurde e<strong>in</strong>e<br />

Kontam<strong>in</strong>ationsrate von durchschnittlich<br />

24 Prozent. E<strong>in</strong>e zweite Versuchreihe<br />

brachte Verunre<strong>in</strong>igungen zwischen 1,5<br />

und 33 Prozent zu Tage.<br />

55 Hirn, Gerhard: Mexiko: Mais trotz Moratorium<br />

gentechnisch verunre<strong>in</strong>igt, Bauernstimme 12/<br />

2003, S. 10<br />

Spezialfragen<br />

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