Die Bedeutung der aktuellen Gentechnik-Gesetzesdebatte in der ...

Spezialfragen
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fürworter im Gegenzug positive Umwelteffekte
zum Beispiel durch Pestizidreduzierung
durch die Gentechnologie
ins Feld. 64
Die wesentlichen Umweltrisiken, die
sich durch den Einsatz der Gentechnologie
in der Landwirtschaft ergeben können
und die inzwischen zweifelsfrei nachgewiesen
wurden, sind: 65
vertikaler Gentransfer (Übergang der
gentechnischen Veränderung auf verwandte
Wildpflanzen)
Auswilderung von transgenen Pflanzen
Schädigung von Nützlingen
Resistenzentwicklung bei Insekten
Bildung neuer pflanzenpathogener Viren
durch Kombinationseffekte bei
virusresistenten Nutzpflanzen
Folgen im Ökosystem (z.B. Bt-Gifte von
Bt-Pflanzen bleiben im Boden und haben
dort negative Auswirkungen auf
Bodentiere)
Auch wenn sich die Situation in Nord
und Süd grundsätzlich ähnlich darstellt,
können sich Umweltschäden durch GVO
64 Karger, Cornelia R.: Die Rolle der Grünen Gentechnik
in der Landwirtschaft der Zukunft. Ergebnisse
eines Szenario-Workshops 18./19. Juni und
03./04. Juli 2002 in Bonn. Programmgruppe
Mensch, Umwelt, Technik des Forschungszentrums
Jülich GmbH, September 2003
65 FiBL-Dossier: Biolandbau und Gentechnik. 1.
Auflage, Nr. 3, Februar 2003, S. 7
66 Benbrook, Charles M.: Impacts of genetically
engineered crops on pesticide use in the United
States: The first eight years. BioTech InfoNet,
Technical Paper Number 6, November 2003
(www.biotech-info.net/technicalpaper6.html)
67 Benbrook, Charles M.: Economic and environmental
impact of first generation genetically
modified crops: Lessons from the US. 2002
(www.biotech-info.net/
first_generation_GMC.pdf)
68 Ho, Wae-Wan and Ching, Lim Li: The case for
a GM-free sustainable world. Institute of
Science in Society/London and Third World
Network/Malaysia, Juni 2003, ISBN: 0-
9544923-0-8 (ISIS)
unter wärmeren und feuchteren klimatischen
Bedingungen schneller und stärker
einstellen als unter den gemäßigten Temperaturen
und Niederschlägen. Der stärkere
Bioumsatz sorgt nicht nur für eine
raschere Resistenzausbildung bei Schadorganismen,
die Stabilität der gentechnischen
Veränderung kann ebenfalls
schneller verloren gehen.
Wie berechtigt die Warnungen der
Gentechnik-Kritiker und wie weit hergeholt
die Versprechen der Gen-Lobby sind, zeigen
mehrere Untersuchungen jüngeren
Datums:
So hat eine Studie ermittelt, dass der
Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen
in den USA zu einem um etwa 22.500
Tonnen erhöhten Verbrauch von Pestiziden
geführt hat. Grundlage für diese Erhebung
waren Daten des US-amerikanischen
Landwirtschaftsministeriums aus
den Jahren 1996 bis 2003, die den
Pestizideinsatz auf GVO-Flächen dem
auf herkömmlichen Feldern gegenüberstellen.
Erstellt wurde der Bericht von
Dr. Charles Benbrook, Landwirtschaftsberater
und von 19984 bis 1990 Geschäftsführer
des Landwirtschaftsausschusses
der US-amerikanischen Akademie
der Wissenschaften. 66
Dr. Charles Benbrook hatte sich schon
einmal kritisch mit den Auswirkungen gentechnisch
veränderter Organismen auf
Umwelt und Wirtschaft in den USA auseinander
gesetzt. Dabei konzentrierte er
sich auf die sogenannten GVO-Pflanzen
der ersten Generation: Roundup Ready
Soja, Bt-Baumwolle und Bt-Mais. 67
Eine Gruppe namhafter Expertinnen
und Experten zeigt in einem „Plädoyer für
eine gentechnikfreie zukunftsfähige Welt“
eine Vielzahl von Beispielen für die Gefährlichkeit
von GVO auf. Mit dem Ergebnis,
dass GVO-Pflanzen nicht sicher sind,
zeigen sie gleichzeitig die mannigfaltigen
Vorteile der zukunftsfähigen Landwirtschaft
ohne den Einsatz von GVO auf. 68