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Endlich Stille im Kopf Endlich Stille im Kopf - vita sana Gmbh

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Sümpfen natürlich abgesehen,<br />

durch dichten Wald bedeckt.<br />

Untersuchungen von Bohrkernen<br />

in den Seeablagerungen geben<br />

Hinweise auf Vegetation und<br />

Kl<strong>im</strong>a vergangener Jahrtausende.<br />

Pollen (Blütenstaubkörner)<br />

verraten, welche Pflanzen zu<br />

welchem Zeitpunkt hier wuchsen.<br />

Auf Spuren der Pfahlbauer<br />

Anfänglich hingen die drei Seen<br />

zusammen und bildeten eine einzige<br />

Wasserfläche. Natürliche<br />

Verlandungsprozesse in prähistorischer<br />

und historischer Zeit<br />

Route: Von Nussbaumen <strong>im</strong> Kanton<br />

Thurgau führt der Weg zuerst gegen das<br />

Westufer des Nussbaumersees und berührt<br />

dabei kurz den Nachbarkanton Zürich.<br />

Es folgt eine Traverse ostwärts zum<br />

Ufer des Hüttwilersees, worauf die durchgehend<br />

markierte Route noch den kleinen<br />

Hasensee berührt, bevor sie die<br />

leichte Steigung zum Weiler Buch bei<br />

Frauenfeld n<strong>im</strong>mt. Über Vorderhorben erreicht<br />

dann diese grösstenteils schattenlose<br />

– und daher für den Frühling ideale,<br />

<strong>im</strong> Sommer bei schönem Wetter aber<br />

eher abzuratende – Wanderung die Kartause<br />

Ittingen.<br />

Wanderzeit: Gemütliche 3 Stunden mit<br />

wenig Steigung <strong>im</strong> zweiten Teil der Route.<br />

Öffentlicher Verkehr: Der Ausgangspunkt<br />

Hüttwilen wie die Kartause Ittingen<br />

als Tagesziel sind durch Postautokurse<br />

miteinander verbunden (Linie Frauen-<br />

sowie eine künstlich herbeigeführte<br />

Absenkung um 160 Zent<strong>im</strong>eter<br />

zur Kulturlandgewinnung<br />

während des Zweiten Weltkriegs<br />

liessen dann die heutige Aufteilung<br />

entstehen. Im Westen wird<br />

diese kleine thurgauische Seenplatte<br />

durch eine wallartige Endmoräne<br />

des eiszeitlichen Thurgletschers<br />

abgeschlossen.<br />

Unsere Uferwanderung verläuft<br />

zu einem guten Teil in oder<br />

am Rand von Naturreservaten.<br />

Alle drei Seen mit ihrem Umland<br />

sind <strong>im</strong> Bundesinventar der<br />

Landschaften und Naturdenkmäler<br />

von nationaler Bedeutung<br />

feld – Kartause Ittingen – Nussbaumen –<br />

Stammhe<strong>im</strong> Bahnhof – Diessenhofen,<br />

Kursbuch Fahrplanfeld 80.823,<br />

Tel. 058 448 73 01, www.postauto.ch).<br />

Die besten Verbindungen via<br />

Frauenfeld nach Hüttwilen:<br />

Ab Zürich stündlich zur 37. Minute.<br />

Ab Basel stündlich zur 33. Minute via Zürich.<br />

Ab Bern stündlich zur 32. Minute via Zürich.<br />

Ab St. Gallen stündlich zur 42. Minute<br />

werktags und zur 12. Minute an Sonnund<br />

Feiertagen via Wil.<br />

Karten: Landeskarte der Schweiz<br />

1:25 000, Blatt 1052 «Andelfingen.» Landeskarte<br />

1:50 000, Blatt 216 «Frauenfeld».<br />

Wanderkarte 1:50 000, Blatt 216 T<br />

«Frauenfeld».<br />

Gaststätten:<br />

Nussbaumen, Kartause Ittingen.<br />

BLN verzeichnet. Archäologische<br />

Spuren, so der Fund von<br />

Feuersteingeräten, deuten auf die<br />

frühe Anwesenheit von Menschen<br />

hin: Schon vor 5600 Jahren<br />

war die Gegend um Nussbaumen<br />

und Hüttwilen besiedelt.<br />

Diese Pfahlbauer lebten freilich<br />

nicht, wie man sich dies eine<br />

Weile lang vorgestellt hatte, auf<br />

Holzrosten über dem Wasser,<br />

sondern in Hütten am Ufer; Pfähle<br />

und Holzroste verhinderten ein<br />

Einsinken der Wohnstätten <strong>im</strong><br />

weichen Sed<strong>im</strong>ent. Um möglichst<br />

viele Informationen über<br />

diese prähistorischen Siedler –<br />

die «ersten Thurgauer» – zu gewinnen,<br />

haben Taucher den ganzen<br />

Nussbaumersee systematisch<br />

abgesucht: Er ist einen Kilometer<br />

lang, 600 Meter breit<br />

und bis zu zwölf Meter tief.<br />

Rätselhafte Findlingsblöcke<br />

Die letzte Etappe unserer Frühlingstour<br />

führt zuerst nach Süden<br />

und dann nach Osten über eine<br />

langgestreckte Anhöhe zur Kartause<br />

Ittingen, einem zum Kulturzentrum<br />

gewordenen einstigen<br />

Kloster. Unterwegs begegnen<br />

wir auf diesem Moränenzug <strong>im</strong>mer<br />

wieder grossen Findlingen,<br />

während der Eiszeit durch Gletschertransport<br />

aus den Alpen ins<br />

Thurgauische verfrachtet. Schon<br />

vor 300 Jahren hatten solche<br />

erratischen Blöcke den Naturforschern<br />

Rätsel aufgegeben.<br />

«Wo sie gegenwärtig liegen,<br />

können sie nicht entstanden<br />

sein», schrieb 1708 der Luzerner<br />

Niclaus Lang. Eine originelle,<br />

doch falsche Erklärung lieferte<br />

1819 der Zürcher Hans Conrad<br />

Escher von der Linth: Hinter der<br />

ersten Alpenkette habe sich ein<br />

grosser See gebildet, der in einer<br />

Katastrophe – einer eigentlichen<br />

Sintflut – gegen das Mittelland<br />

auslief und dabei Gesteine von<br />

respektabler Grösse mitriss.<br />

Franz Auf der Maur<br />

franz.alfons.aufdermaur@bluewin.ch<br />

<strong>vita</strong> <strong>sana</strong> sonnseitig leben 3/2010<br />

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