ag-3-1-punktefeld-te.. - Mathematik
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P. Baireuther Arithmetische Grundvors<strong>te</strong>llungen SoSe 2005<br />
E. Zusammenfassung<br />
Beim Punk<strong>te</strong>feld s<strong>te</strong>ht die Mühe (und der Aufwand) für das Visualisieren im<br />
Punk<strong>te</strong>feld sehr rasch in einem deutlichen Kontrast zum Effekt (verständige<br />
Ausführung von Rechenoperationen), wenn es nur auf die Ermittlung von<br />
Ergebnissen ankommt. In diesem Fall wird die Vors<strong>te</strong>llung arithmetischer<br />
Operationen im Punk<strong>te</strong>feld eher als Hindernis und nicht als Denkhilfe erfahren – und<br />
die Ausbildung tr<strong>ag</strong>fähiger Grundvors<strong>te</strong>llungen behindert und nicht gefördert.<br />
Wichtig ist eine Veränderung der Zielsetzung von Aufgaben:<br />
j Erkunden verschiedener Lösungswege (Punktbilder als Anregung für<br />
Veränderungen von Lösungswegen)<br />
j Kommunikation über verschiedene Lösungswege (anhand von Punktbildern)<br />
j Zerlegen komplexer Lösungswege (in einfachere Teilaufgaben)<br />
j Verallgemeinern von Lösungswegen (bei welchen Aufgaben kann man analog<br />
vorgehen?)<br />
j Einbet<strong>te</strong>n von Aufgaben in ein strukturier<strong>te</strong>s Umfeld (welche anderen Aufgaben<br />
sind gleichzeitig schon gelöst bzw. leicht auf gelös<strong>te</strong> Aufgabe zurückzuführen?)<br />
Auch bei Berücksichtigung dieser Zielsetzung ist die Bedeutung des Punk<strong>te</strong>feldes für<br />
die Herausbildung von arithmetischen Grundvors<strong>te</strong>llungen nicht in jedem Fall gleich<br />
hoch anzusetzen:<br />
Die regelmäßige Struktur mit gleich geordne<strong>te</strong>n Reihen und Spal<strong>te</strong>n lässt das<br />
Punk<strong>te</strong>feld als ideale Konkretisierung der multiplikativen Struktur (der natürlichen<br />
Zahlen) erscheinen. Rech<strong>te</strong>cksfelder können leicht abgetrennt, variiert und zerlegt<br />
werden; der Handlungsspielraum für selbstständiges, entdeckendes Lernen der<br />
Schüler ist groß. Darüber hinaus kann die Rech<strong>te</strong>cksvors<strong>te</strong>llung für Produk<strong>te</strong> fast<br />
beliebig erwei<strong>te</strong>rt werden (Begrenzungen nur im Bereich negativer Zahlen) und zeigt<br />
ohne großen Aufwand alle relevan<strong>te</strong>n algebraischen Gesetze für die Multiplikation.<br />
Umgekehrt ist die Dars<strong>te</strong>llung der Division im Punk<strong>te</strong>feld nur sehr begrenzt möglich.<br />
Nur für die Einführung der Multiplikation (s.o.) bie<strong>te</strong>t sich das Punk<strong>te</strong>feld wegen der<br />
offensichtlichen Verallgemeinerungsfähigkeit an (s. auch 3.2.1),<br />
Der kaum vorhandene Bezug zwischen den Umkehroperationen Multiplikation und<br />
Division erscheint als einziges Manko der In<strong>te</strong>rpretation der Multiplikation durch<br />
rech<strong>te</strong>ckige Felder. Offenkundig darf das nicht die einzige Grundvors<strong>te</strong>llung sein, die<br />
für die Multiplikation angebo<strong>te</strong>n wird!<br />
Die wesentlichen Grundvors<strong>te</strong>llungen der Addition und Subtraktion lassen sich im<br />
Punk<strong>te</strong>feld gut visuell repräsentieren – die Dars<strong>te</strong>llungen sind aber nur in<br />
beschränk<strong>te</strong>m Maße zugänglich für operative (bewegliche) Durcharbeitung und nur<br />
bedingt ausbaufähig. Die Bedingungen zur Herausbildung von Grundvors<strong>te</strong>llungen<br />
sind deshalb nur eingeschränkt gegeben.<br />
3.1 Punk<strong>te</strong>feld S. 5