Die neue Apollo-Zeitung - APOLLO-Theater Siegen
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10 buDDeNbROOKs uND musIKAlIsCHe DICHTeRlesuNg ApOllO-ZeITuNg 11<br />
Vom Verfall einer großen Familie – Jahrhundertroman auf der Bühne<br />
Thomas Manns Meisterwerk<br />
D<br />
ie Familienchronik„Buddenbrooks“<br />
von<br />
Thomas Mann ist als Buch<br />
allein in Deutschland rund<br />
fünf Millionen Mal verkauft.<br />
Ein Jahrhundertroman der<br />
Superlative – und auf der<br />
Bühne „fast zwangsläufig<br />
ein Renner“, meint die Fachkritik.<br />
im apollo-<strong>Theater</strong> ist<br />
die dramatisierte Version<br />
gleich zwei Mal zu erleben:<br />
am Samstag, 15. november,<br />
ab 20 Uhr und am Sonntag,<br />
16. november, ab 15 Uhr.<br />
Es geht um die Seelengeschichte<br />
des deutschen Bürgertums.<br />
<strong>Die</strong> Buddenbrooks<br />
sind eine alteingesessene<br />
Patrizierfamilie in Lübeck<br />
und betreiben dort seit 1765<br />
einen getreidehandel. <strong>Die</strong><br />
geschäfte laufen glänzend.<br />
Das Bühnenstück setzt zehn<br />
Jahre später ein, als Bendix<br />
grünlich, ein geschäftspartner<br />
von Jean Buddenbrook,<br />
um die achtzehnjährige Tony<br />
wirbt. <strong>Die</strong> geschwister Thomas,<br />
Christian und vor allem<br />
Tony machen sich lustig über<br />
ihn. aber grünlich kämpft<br />
hartnäckig um sie, und da<br />
der Konsul von dem Unternehmen<br />
seines potentiellen<br />
Schwiegersohnes angetan<br />
ist, wird die Sache ernst.<br />
indessen bereitet sich Thomas<br />
auf die Übernahme der<br />
stagnierenden Firma Buddenbrook<br />
vor.<br />
anders als sein „ungerate-<br />
ner“ Bruder Christian zeigt<br />
er großen Ehrgeiz. nach dem<br />
Tod des Konsuls übernimmt<br />
Thomas den Betrieb, fest entschlossen,<br />
daraus eine Erfolgsgeschichte<br />
zu machen.<br />
Er findet die passende Frau,<br />
gerda arnoldsen, eine Millionärstochter,<br />
er macht poli-<br />
tisch Karriere und wird zum<br />
Senator gewählt. Ein Firmen-<br />
erbe wird geboren.<br />
aber Thomas verliert die<br />
Kontrolle: <strong>Die</strong> Ehen seiner<br />
Schwester scheitern, sein<br />
Bruder Christian ist ständig<br />
krank oder bankrott, seine<br />
Foto: Euro-Studio Landgraf<br />
Mutter spendet Unsummen.<br />
Und seine Frau gerda flüchtet<br />
sich in ihr geigenspiel,<br />
musiziert stundenlang mit<br />
einem jungen Leutnant. Sein<br />
Sohn erweist sich als zu<br />
schwach für das geschäft,<br />
für dieses Leben…<br />
Der „Lieblingsenkel“ ist selbst ein Schriftsteller von Rang<br />
Mann und Musik –<br />
Dichter und geiger<br />
Kein anderer schriftsteller ist so hartnäckig mit dem etikett „lieblingsenkel“ belegt worden wie frido mann. Aber er geht<br />
locker damit um. schon als Kleinkind war der sproß der großen deutschen schriftstellerfamilie in Thomas manns „Doktor<br />
faustus“ als literarische figur „echo“ aufgetaucht – und musste einen qualvollen (Roman-)Tod erleiden, den Klein-frido<br />
seinem Opa übrigens lange nicht verzeihen mochte.<br />
Foto: Axel Nickolaus<br />
I<br />
n Verbindung mit den<br />
„Buddenbrooks“–aufführungen<br />
werden<br />
Professor Dr. Frido Mann<br />
und der Violin-Virtuose<br />
Vesselin Paraschkevov am<br />
13. november ab 20 Uhr<br />
im apollo gemeinsam „<strong>Die</strong><br />
Musik in den Werken der<br />
Schriftstellerfamilie Mann“<br />
beleuchten.<br />
Paraschkevov spielt auf seiner<br />
kostbaren guarneri-geige<br />
aus dem Jahre 1710 drei<br />
Werke von Bach (darunter<br />
die „Chaconne“) sowie Kompositionen<br />
von Béla Bartók,<br />
niccolò Paganini und Eugène<br />
Ysaÿe. Frido Mann liest aus<br />
„Meine ungeschriebenen<br />
Memoiren“ seiner großmutter<br />
Katia Mann, „<strong>Die</strong> Buddenbrooks“<br />
von Thomas Mann,<br />
„<strong>Die</strong> geigerin“ seines Onkels<br />
Klaus Mann und aus seinen<br />
eigenen Werken (seine autobiografie<br />
„achterbahn“ ist<br />
soeben erschienen).<br />
Das meint die Kritik<br />
„Der charismatische und souveräne<br />
Frido Mann, der nie Gefahr<br />
lief, wie ein unbedeutender<br />
Abkömmling dieser großen<br />
und berühmten Schriftstellerfamilie<br />
zu wirken, zitierte auch<br />
aus einem seiner eigenen<br />
Werke…Der Weltklasse-Geiger<br />
begeisterte das Publikum mit<br />
seinem technisch brillanten,<br />
mitreißenden Spiel ein ums<br />
andere Mal.“<br />
(Süddeutsche <strong>Zeitung</strong>)