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Juni 2011 Liahona - Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage

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NUR GOTT KANN UNS BEFREIEN<br />

„Kämpfen Sie mit<br />

einer Sünde o<strong>der</strong><br />

einer Schwäche? Es<br />

mag etwas so Einfaches<br />

sein, wie nicht<br />

die Willenskraft zu<br />

haben, morgens<br />

früh genug aufzustehen, um Zeit für<br />

das Schriftstudium und das Gebet zu<br />

haben. Es kann etwas so Schwerwiegendes<br />

sein wie Internetpornografie<br />

o<strong>der</strong> ein Mangel an sittlicher Selbstbeherrschung.<br />

Sie haben das Gefühl,<br />

in einen Abgrund hinabgezogen<br />

worden zu sein, und meinen, es<br />

gäbe keine Hoffnung für Sie. Hassen<br />

Sie das, was Sie tun, bringen aber<br />

nicht die Willenskraft auf, sich davon<br />

abzuwenden? Dann wenden Sie<br />

sich demütig Gott zu. Die befreiende<br />

Macht des Herrn ist ausreichend und<br />

kann Ihr Herz wandeln, Ihr Leben<br />

grundlegend än<strong>der</strong>n und Ihre Seele<br />

reinigen. Aber Sie müssen den ersten<br />

Schritt machen, nämlich demütig<br />

sein und erkennen, dass nur Gott Sie<br />

erlösen kann.“<br />

El<strong>der</strong> M. Russell Ballard vom Kollegium <strong>der</strong><br />

Zwölf Apostel, „Be Strong in the Lord“, Ensign,<br />

Juli 2004, Seite 12<br />

Treffen. Langsam schmolz mein Stolz<br />

dahin, und ich nahm die 12 Schritte<br />

des Programms in Angriff: Ehrlichkeit,<br />

Hoffnung, Gottvertrauen, Wahrheit,<br />

Bekenntnis, Herzenswandlung, Demut,<br />

Vergebung, Wie<strong>der</strong>gutmachung<br />

und Aussöhnung, tägliche Verantwortlichkeit,<br />

persönliche Offenbarung,<br />

Dienen. Zum ersten Mal seit<br />

langem lebte ich „in Abstinenz“, frei<br />

von Pornografie. Die Genesung ist eigentlich<br />

nie ganz abgeschlossen, aber<br />

ich lernte eine ganz neue Freiheit<br />

kennen, denn als ich die 12 Schritte<br />

durchlief, wurde mir bewusst, was<br />

hinter meiner Sucht steckte.<br />

Ich erkannte, dass die meisten<br />

Menschen, die mit einer Sucht zu<br />

26 <strong>Liahona</strong><br />

kämpfen haben, zu einer Art Selbstmedikation<br />

greifen, um die Leere zu<br />

füllen, die sie empfinden. Schmerz,<br />

Kummer, Einsamkeit, Angst und<br />

an<strong>der</strong>e schmerzliche Gefühle können<br />

<strong>der</strong> Auslöser sein, <strong>der</strong> jemanden<br />

dazu verleitet, diese Selbstmedikation<br />

anzuwenden, damit er sich<br />

besser fühlt. Manche werden von<br />

Medikamenten abhängig, an<strong>der</strong>e<br />

greifen zu Drogen, wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

zu Alkohol. Für mich war die Pornografie<br />

die kurzfristige, künstliche<br />

„schnelle Lösung“, die ich meiner<br />

Meinung nach brauchte.<br />

Zu wissen, was meine Sucht ausgelöst<br />

hatte, war das eine. Eine Umgebung<br />

zu meiden, die meine Sucht<br />

för<strong>der</strong>te, war etwas ganz an<strong>der</strong>es.<br />

Dies bedeutet nämlich, 24 Stunden<br />

am Tag, 7 <strong>Tage</strong> pro Woche wachsam<br />

zu sein, und zwar für den Rest meines<br />

Lebens. Ich kann nicht einfach mal im<br />

Internet surfen. Wenn ich alleine bin,<br />

gehe ich überhaupt nicht ins Internet.<br />

Ich kann keine Werbung anschauen<br />

und meine Gedanken schweifen lassen.<br />

Wir haben zu Hause kein Kabelfernsehen.<br />

Auf dem Weg zur Arbeit<br />

meide ich bestimmte Straßen, weil ich<br />

weiß, dass die großen Werbeplakate<br />

entlang <strong>der</strong> Straße schlechte Gedanken<br />

auslösen können. Wenn ich nachgebe<br />

und meine Gedanken wan<strong>der</strong>n,<br />

wende ich mich an meine Frau, an<br />

meinen Bischof o<strong>der</strong> im Gebet an<br />

den Herrn, um Kraft zu erhalten.<br />

Meine Sucht wirkt sich selbst auf<br />

den kleinsten Bereich meines Lebens<br />

aus, aber es lohnt sich, diese Vorsichtsmaßnahmen<br />

zu ergreifen. Ich<br />

darf diese Schutzmaßnahmen nicht<br />

vernachlässigen, denn ich weiß, was<br />

meine Sucht mir und meinen Lieben<br />

antun kann.<br />

Gottvertrauen<br />

Es geht aber nicht nur darum,<br />

schlechte Gedanken zu meiden.<br />

Ich muss mich beständig aufrichtig<br />

bemühen, mich dem Guten zuzuwenden.<br />

Einige <strong>der</strong> 12 Schritte haben mir<br />

dabei geholfen, denn sie haben mich<br />

Gott näher gebracht.<br />

Jeden Tag, wenn ich aufwache,<br />

gehe ich auf die Knie und danke dem<br />

Vater im Himmel, dass ich von meinen<br />

Sünden umkehren und durch das<br />

Sühnopfer seines Sohnes <strong>Jesu</strong>s Christus<br />

zu ihm kommen kann. Ich bitte<br />

ihn, mir seinen Willen kundzutun,<br />

damit ich ihn erfüllen kann. Ich bitte<br />

ihn, mich von je<strong>der</strong> Versuchung fernzuhalten.<br />

Ich bete so, als ob ich mich<br />

jede Minute des <strong>Tage</strong>s auf den Vater<br />

im Himmel verlassen müsste – was<br />

ich auch tue –, und den ganzen Tag<br />

über trage ich dieses Gebet im Herzen.<br />

Am Abend bete ich wie<strong>der</strong>. Ich<br />

lese auch jeden Tag in den heiligen<br />

Schriften, damit ich meine Gedanken<br />

auf Tugendhaftes richte. Wenn ich<br />

dies nicht zur Gewohnheit mache,<br />

habe ich den <strong>Heiligen</strong> Geist nicht bei<br />

mir. Und wenn ich mir selbst überlassen<br />

bleibe, bin ich nicht stark genug,<br />

<strong>der</strong> Versuchung zu wi<strong>der</strong>stehen.<br />

Lange Zeit dachte ich, ich könne<br />

mein Verhalten je<strong>der</strong>zeit aus eigener<br />

Willenskraft än<strong>der</strong>n. Aber ich scheiterte<br />

kläglich. Nach einiger Zeit wurde<br />

ich es müde, es allein zu versuchen,<br />

vor allem, weil es so nicht funktionierte.<br />

Ich erkannte, dass ich das, was<br />

ich tun musste, ohne die Hilfe des<br />

Herrn nicht tun konnte. Eine Schriftstelle<br />

ließ mich das noch deutlicher<br />

erkennen. In Ether 12:27 sagt <strong>der</strong> Herr<br />

zu Moroni: „Meine Gnade ist ausreichend<br />

für alle Menschen, die sich vor<br />

mir demütigen; denn wenn sie sich<br />

vor mir demütigen und Glauben an<br />

mich haben, dann werde ich Schwaches<br />

für sie stark werden lassen.“<br />

Als ich mich an den Herrn wandte<br />

und weiterhin alles tat, was ich selbst<br />

tun konnte (siehe 2 Nephi 25:23),<br />

wurde mir bewusst, dass ich es mit<br />

seiner Hilfe viel besser machen und<br />

viel besser werden konnte, als ich mir

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