Das richtige Licht - Unterwasser
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Kapitel 6<br />
Bild 75: steile <strong>Licht</strong>führung<br />
ter Blitz erforderlich. Schattenbildung wird<br />
weitgehend verhindert. Aus diesem Grund<br />
ist diese Art der Beleuchtung nicht immer die<br />
beste Lösung, liefert aber für wissenschaftliche<br />
Aufnahmen, wo es um Einzelheiten bei<br />
der Darstellung der Tier- und Pflanzenwelt<br />
geht, die besten Ergebnisse. Wenn es um<br />
exakte Darstellungen geht, können Schatten<br />
stören.<br />
Bild 76: Schattenbildung wird mit zwei Blitzen<br />
weitgehend verhindert. (<strong>Licht</strong>zange)<br />
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Bei einer künstlerischen Darstellung der <strong>Unterwasser</strong>welt<br />
gehören <strong>Licht</strong> und Schatten<br />
zu den kreativen Gestaltungselementen, die<br />
erheblichen Einfluss auf die Wirkung einer<br />
Aufnahme haben. Als besonderes Zubehör<br />
für eine bewusste Gestaltung, hat Subtronic<br />
farbige Kunststoffscheiben im Lieferprogramm.<br />
Diese lassen sich einfach an den<br />
Blitz anschrauben und können bei Bedarf<br />
in den Strahlengang gedreht werden. Die<br />
kleine »<strong>Licht</strong>orgel« besteht aus drei Kunststoffscheiben<br />
in den Farben Rot, Orange und<br />
Gelb. <strong>Das</strong> Blitzlicht erhält auf diese Weise<br />
Farbe, so dass bei gezieltem Einsatz interessante<br />
Effekte möglich sind. Die folgende<br />
Aufnahme (Bild 77) zeigt den Einsatz im<br />
Süßwasser. Die <strong>Unterwasser</strong>landschaft ist<br />
hier relativ monochrom, beeindruckt aber<br />
durch die interessanten Formen von Baumstämmen<br />
und Algenbewuchs. Durch zusätzliche<br />
Farbakzente können märchenhafte Bilder<br />
entstehen.<br />
Farbtemperatur<br />
Neben der Leitzahl ist die Farbtemperatur<br />
ein wichtiges Kriterium für den Einsatz von<br />
Kunstlicht. Selbst wenn keine Kenntnisse<br />
über unterschiedliche Farbtemperaturen vorliegen<br />
und die physikalischen Gründe unbekannt<br />
sind, empfindet jeder Mensch kalte<br />
und warme Farben. Diese Unterteilung ist<br />
rein gefühlsmäßig. So empfinden wir rötliche<br />
Farbtöne als warm und blaues <strong>Licht</strong> als<br />
eine kalte Farbe. Vielleicht entstand diese<br />
Empfindung aus der Wirkung, die eine bren-<br />
Bild 77:<br />
Farbakzente durch farbiges Blitzlicht<br />
nende Kerze oder ein gemütliches Kaminfeuer<br />
auf uns ausübt. Ein Feuer enthält relativ<br />
viel von diesen roten Farbanteilen. Der Blick<br />
auf einen Gletscher offenbart die kalte blaue<br />
Farbe. Die Kriterien, die hierbei entscheiden,<br />
sind aber rein subjektiv und von unseren<br />
Wahrnehmungen abhängig. Der aufmerksame<br />
Leser fragt sich nun bestimmt: Warum<br />
diese Erklärung? Der Grund liegt darin, dass<br />
sich messtechnisch und physikalisch die uns<br />
scheinbar klaren Verhältnisse umkehren.<br />
Wird ein Körper, zum Beispiel ein Metall,<br />
stark erhitzt, so erstrahlt es bereits bei relativ<br />
niedrigen Temperaturen in rötlichen Farben,<br />
<strong>Das</strong> <strong>richtige</strong> <strong>Licht</strong><br />
dies gilt für das Kerzenlicht und das Kaminfeuer.<br />
Erst bei hohen Temperaturen sind grüne<br />
und blaue Farben im <strong>Licht</strong> eines dann weiß<br />
strahlenden Gegenstandes messbar. Die Farbtemperatur<br />
wird in Kelvin angegeben. Dabei<br />
gilt, dass diese Temperaturskala ihren Nullpunkt<br />
bei etwa -273 ° C hat. Der Gefrierpunkt<br />
von Wasser liegt bei 0 ° C oder 273 K. In den<br />
physikalischen Grundlagen ist der Zusammenhang<br />
zwischen <strong>Licht</strong>, Farben und auch<br />
der Farbtemperatur einer <strong>Licht</strong>quelle genauer<br />
beschrieben. Hier möchte ich nur auf die<br />
Wirkung von <strong>Licht</strong>quellen mit verschiedenen<br />
Farbtemperaturen eingehen und den Bezug<br />
zur Fotografie herstellen. Die interessante<br />
Physik bleibt eher außen vor. Nur so viel zum<br />
Verständnis: Betrachtet man die Sonne, so<br />
erscheint sie uns als eine weiße <strong>Licht</strong>quelle.<br />
Allgemein bekannt ist, dass sich dieses weiße<br />
<strong>Licht</strong> aus allen Farben des sichtbaren <strong>Licht</strong>spektrums<br />
zusammensetzt. Messtechnisch<br />
ergibt sich eine spektrale Verteilung, bei der<br />
das Maximum dieser <strong>Licht</strong>quelle bei einer<br />
Farbtemperatur von etwa 5200 bis 5500 Kelvin<br />
liegt. Aus diesem Wert ist es möglich, die<br />
Wellenlänge des <strong>Licht</strong>s für diese Temperatur<br />
zu bestimmen. <strong>Das</strong> Maximum der Spektralverteilung<br />
einer brennenden Kerze liegt bei<br />
einer wesentlich niedrigeren Temperatur von<br />
2000 Kelvin. Die Wellenlänge des Maximums<br />
liegt bei der Kerze im infraroten, nicht<br />
mehr im sichtbaren Bereich und erklärt die<br />
Tatsache, dass die Kerze hauptsächlich Wärme<br />
abgibt. <strong>Licht</strong> ist nur eine kleine Zugabe.<br />
Die folgende Tabelle zeigt einige ausgewählte<br />
<strong>Licht</strong>quellen mit ihrer Farbtemperatur und<br />
der zugehörigen Wellenlänge.<br />
<strong>Das</strong> sichtbare Spektrum des <strong>Licht</strong>es erstreckt<br />
sich von etwa 400 nm bis 700 nm und zeigt,<br />
dass der blaue Himmel sein Maximum be-<br />
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