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verwaltungsstelle Betroffenen- vertretungen - Mieterberatung ...

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Das Interview<br />

Im Schlussspurt<br />

Manfred Nicolovius: »Am 31. Dezember 2007 wird die SES ihre<br />

Geschäftstätigkeit als Treuhänder für das Land Berlin einstellen«.<br />

Seit 1993 ist der frühere Zentrale Schlacht- und<br />

Viehhof von Berlin an der Eldenaer Straße ein<br />

Stadtentwicklungsgebiet. Die SES wurde vom<br />

Senat damit beauftragt, dieses 50 Hektar große<br />

Terrain zu einem neuen, modernen und vor allem<br />

lebendigen Quartier zu entwickeln. Ende 2006 soll<br />

nach Willen des Senats die Entwicklungsmaßnahme<br />

abgeschlossen werden. Bedauern Sie das<br />

Ende Ihrer Arbeit?<br />

Nein, absolut nicht. Als der Alte<br />

Schlachthof vor zwölf Jahren als<br />

Entwicklungsgebiet förmlich festgelegt<br />

wurde, ging man ohnehin<br />

zunächst von einer Zeitschiene bis<br />

2004/2005 aus. Erst einige Jahre<br />

später, 1996, wurde die Frist vom<br />

Senat aufgrund der schwierigen<br />

Haushaltslage bis 2010 verlängert,<br />

ehe nun seit 2003 der aktuelle<br />

Zeithorizont definiert worden ist. Als<br />

Gesellschaft hatten wir uns schon<br />

zuvor die Aufgabe gestellt, alle<br />

Zur Person<br />

Manfred Nicolovius (62),<br />

Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft<br />

Eldenaer Straße (SES); geboren<br />

in Königsberg (Ostpreußen), aufgewachsen in<br />

Itzehoe und Essen, von 1962 bis 1968<br />

Studium an der TU München und in Göttingen,<br />

Abschluss als Diplomingenieur für Bauwesen/<br />

Fachrichtung Architektur; Mitarbeiter in der<br />

Hamburger Zentrale des<br />

Wohnungsunternehmens »Neue Heimat« bis<br />

1978; anschließend in Paris als<br />

Projektentwickler und Baubetreuer für<br />

öffentliche Gebäude und Kultureinrichtungen;<br />

ab 1993 Geschäftsführer der SES in Berlin.<br />

wesentlichen Entwicklungsziele, unabhängig<br />

von den politischen Vorgaben,<br />

bis 2006 umzusetzen. Und das<br />

werden wir auch erreichen. Das<br />

Entwicklungsrecht auf dem Alten<br />

Schlachthof wird de jure Ende<br />

kommenden Jahres beendet. Die SES<br />

als treuhänderischer Entwicklungsträger<br />

wird endgültig aber erst am 31.<br />

Dezember 2007 ihre Tätigkeit einstellen.<br />

In diesem zusätzlichen Jahr wird<br />

besonders die abschließende Neuordnung<br />

des BEWAG-Geländes an der<br />

Thaerstraße sowie die Gesamtabrechnung<br />

der Entwicklungsmaßnahmen<br />

Zeit in Anspruch nehmen.<br />

Welches sind denn die wesentlichen<br />

Entwicklungsziele, die Sie bis Ende 2006<br />

umgesetzt haben?<br />

Der Berliner Senat hat grundsätzliche<br />

Bedingungen für die Aufhebung der<br />

Satzung für die Berliner Entwicklungsgebiete<br />

formuliert. Demnach müssen<br />

für alle Flächen in den Gebieten die<br />

Bebauungspläne festgesetzt worden<br />

sein, die öffentlichen Erschließungsmaßnahmen<br />

der Grundstücke müssen<br />

abgeschlossen sein, und auch die<br />

öffentlichen Infrastrukturmaßnahmen<br />

müssen bis dahin verwirklicht<br />

worden sein. Auf dem ehemaligen<br />

Schlachthof werden wir diese Forderungen<br />

erfüllen. In unserem Entwicklungsbereich<br />

werden alle B-Pläne<br />

festgesetzt und damit gültig sein. Alle<br />

geplanten Straßen werden fertiggestellt<br />

und in die Obhut des Pankower<br />

Tiefbauamts übergeben. Gegenwärtig<br />

sind wir dabei, die letzten Grünanlagen<br />

fertig zu stellen. Der vier Hektar<br />

große Blankensteinpark wird im<br />

Oktober der Öffentlichkeit übergeben,<br />

und auch die Turnhalle für die<br />

Europaschule in der Hausburgstraße<br />

wird im kommenden Jahr fertig.<br />

Ursprünglich war auch eine Kindertagesstätte auf<br />

dem Areal geplant, für die sogar ein Architektenwettbewerb<br />

ausgeschrieben wurde. Wird darauf<br />

nun endgültig verzichtet?<br />

Vor Ort 09. 2 0 0 5 4<br />

Nein. Die KiTa bleibt als Vorhaben in<br />

der Planung. Sie wird allerdings erst<br />

dann realisiert, wenn durch mehr<br />

Wohnungsneubau auch ein tatsächlicher<br />

Bedarf entstanden ist. Das<br />

Grundstück für die Einrichtung wird<br />

weiterhin vorgehalten, ich denke aber,<br />

dass sie vor 2010 nicht gebaut wird.<br />

Das Land Berlin hat in seine Entwicklungsgebiete<br />

bereits mehrere hundert Millionen Euro investiert.<br />

Wie wird sich im Gebiet Alter Schlachthof die<br />

Schlussbilanz ausnehmen?<br />

Für die Entwicklung dieses Gebiets<br />

werden bis zum Abschluss insgesamt<br />

160 Millionen Euro aufgebracht wordden<br />

sein. Das Geld wurde für den<br />

Ankauf von Grundstücken, für Ordnungsmaßnahmen,<br />

für Straßenbau,<br />

für Grünflächen, für Planungskosten<br />

und auch für die Arbeit der SES<br />

benötigt. Im Gegenzug werden wir 60<br />

Millionen Euro an Einnahmen realisieren,<br />

vor allem durch die Veräußerung<br />

von Grundstücken an Investoren.<br />

Bleiben also 100 Millionen Euro, die<br />

seit der Ausweisung zum Entwicklungsgebiet<br />

1993 durch Zuwendungen<br />

aus dem Berliner Landeshaushalt<br />

ausgeglichen werden.<br />

Trotz der Verwirklichung einiger großer Projekte,<br />

etwa des Fachmarktzentrums an der Hermann-<br />

Blankenstein-Straße, der Neubauwohnungen am<br />

Wasserturm oder der Behindertenwerkstatt von<br />

Integral, warten noch viele Flächen auf einen<br />

Investor. Auf welchen Arealen sehen Sie eine<br />

reelle Chance für Investitionen in den kommenden<br />

zwei Jahren?<br />

Ganz vorn auf meiner Liste steht die<br />

ehemalige Rinderauktionshalle. In diesen<br />

Tagen erwarten wir auch den<br />

Eingang des Kaufpreises, und ich<br />

denke, dass die Manufakturenhalle<br />

Berlin KG um Bettina Brötel und<br />

Christoph Hinterfeld ihr finanztechnisch<br />

und inhaltlich sehr schwieriges<br />

Projekt eines Zentrums für Gastronomie,<br />

Handwerk und Nahrungsmittelherstellung<br />

verwirklichen wird.<br />

Gute Aussichten gibt es auch für<br />

das Areal unmittelbar an der Landsberger<br />

Allee. Hier möchte die Projektentwicklungsgesellschaft<br />

aus Bergisch-Gladbach<br />

für rund 60 Millionen<br />

Euro ein Einkaufszentrum mit Sportfachmarkt,<br />

Gesundheitszentrum sowie<br />

zahlreichen Fachgeschäften ver-

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